Darmstädter Tagblatt 1874


24. Februar 1874

[  ][ ]

Abonnementzpreißz
3f 48 tr jährlich inecl Bringerlohn.
Auzwürts werden von allen Poſt=
ämtern
Beſtellungen entgegengenom.
men zu 59 kr. pro Quariäi nnck. Poſi=
aufſchlag
und Beſtellgebühr

137. Jahrgang.

Juſerat=
werden
angenommen in Darmſtadl
vor der Expedition. Rheinſtt. Nr 23.
in Beſſungen von Friedr. Bößer.
Friedrichsſtt Nr 7 ſswie auzwaͤrts
vox allen ſolider Annoneu=Exhe.
dtſionen

Amtliches Grgan für die Bekanntmachungen des Großherzoglichen Areigamts Parmſladt.

R 38.

Dienſtag den 24. Februar

18T4.

Betreffend: Frühjahrs=Control=Verſammlung.
Darmſtadt, am 10. Februar 1874.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Die nachſtehende Bekanntmachung wollen Sie auf ortsüiöliche Weiſe in Ihren Gemeinden zur Kenntniß der Betheiligten bringen.
J. V. d. K.:
v. Marquard, Regierungsrath.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Frühſahrs Control=Verſammlungen pro 1874 im Kreiſe Darmſtadt, beſtehend aus der 1. und 2. Compagnie des 1. Ba=
tallons
(Darmſtadt 1.) des 1. Großherzoalich Heſſiſchen Landwehr=Regiments Nr. 115, werden in nachſtehender Weiſe abgehalten.
1. Compagnie. Auf dem weſtlichen Theile d s Infanterie=Exercierplatzes bei Darmſtadt.
A. 1. Appell. Montag den 16. Mätz 1874, Vormittags 8 Uhr, für die Reſerviſten der Jufanterie der Jahrzaͤnge 1867,
1868 und 1869 in der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt.
b. I. Appell. Montag den 16. März 1874, Vormittags 8½ Uhr, für die Reſerviſten und Dispoſitions=Urlauber der In=
fanterie
der Jahrgänge 1870, 1871, 1872 und 1873 in der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt.
c. Hl. Appell. Montag den 16. März 1874, Vormittags 9 Uhr, für die Reſerviſten und Dispoſitions=Urlauber der Ka=
vallerie
, Artillerte, Jäger, Pioniere, des Trains, des ärztlichen und ſanilätlichen Perſonals, der Oeconomie=Handwerker, der Marine,
des Eiſenbahn=Bataillons und der ſonſtigen Kategorien mit Einſchluß der zur Dispoſition der Erſatz=Behorden entlaſſenen Mann=
ſchaften
in der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt.
2. Compagnie. Auf dem weſlichen Theile des Infanterie Exercierplatzes bei Darmſtadt.
2. 1. Appell Dienſtag den 17. März 1874, Vormittags 8 Uhr, für ſämmtliche Reſerviſten und Dispoſtlions=Urlauber
aller Waffen und der ſonſtigen Kategorieen mit Einſchluß der zur Dispoſitton der Erſatz=Behörden entlaſſenen Mannſchaften aus
den Bürgermeiſtereien Arheilgen. Braunshardt, Erthauſen, Gräfenhauſen, Griesheim, Schneppenhauſen, Weiterſtadt und Wixhauſen.
b. H. Appell. Dienſtag den 17. März 1874, Vormittags 8½ Uhr, für dieſelben Mannſchaften des Beurlaubtenſtandes aus
den Bürgermeiſtereien Beſſungen, Meſſel, Nieder=Beerbach, Ober=Namſtadt, Roßdorf und Traiſa.
c. Hl. Appell. Dienſtag den 17. März 1874, Vormittags 9 Uhr, für dieſelben Mannſchaften des Beurlaubtenſtandes aus
den Bürgermeiſtereten Eberſtadt, Eſchollbrücken, Hahn mit Eich, Nieder=Ramſtadt mit Waſchenbach und Pfungſtadt.
Sämmtliche genannte Mannſchaften ſind zur Beiwohnung dieſer Control=Verſammlung geſetzlich verpflichtet und werden hierzu
mit. dem Bemerken aufgefordert, daß die ohne Entſchuldigung fehlenden oder zu ſpät kommenden Mannſchaften die geſetzliche Strafe
zu gewärtigen haben.
Darmſtatt, den 1. Februar 1874.
Pabſt, Oberſt z. D. und Bezirls=Commandeur.
Betreffend: Heranbildung tüchtiger Obſtbaumwäter.
Darmſtadt, am 22. Februar 1874.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Durch Beſchluß der Generalverſammlung des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins Darmſtadt vom 20. d. Mis. ſollen 2 bis 3
Obſtbaumwärter aus dem Kreiſe Darmſtadt, welche den Lehrkurſus des Baumſchulbeſitzers Th. Jäger in Bensheim a. d. B. beſuchen
wollen, mit je 30 bis 35 fl. unterſtützt werden. Auf Erſuchen des Herrn Directors des Bezirksvereins ergeht an Diejenigen, welche
die nöthigen Vorkenntniſſe ſowie Liebe und Eifer in der Pflege der Obſtbäume nachweiſen, auch verſprechen, ihre in Bensheim er=
worbenen
Kenntniſſe im Bezirk zu verwerthen, die Aufforderung, ſich bei uns, ſowie auch bei Hrn. Th. Jäger in Bensheim baldigſt
zu melden.
Das Nähere über vorerwähnten Obſtwärter Kurſus, welcher am 1. März beginnt, iſt in Nr. 7 Seite 59 der landwirth=
ſchaftlichen
Zeitſchrift für Heſſen zu erſehen.
Sie wollen dieſer Belanntmachung die erforderliche Berbreitung geben, insbeſondere Dlejenigen, welche Sie für geignet halten,
beſonders darauf aufmerkſam machen.
Dr. Goldmann.
Darmſtadt, am 20. Februar 1874.
Betreffend: Das Landgeſtüt, hier den Abgang der Landgeſtltsbeſchäler auf die Landgeſtütsſtationen.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Sie wollen alsbald in Ihren Gemeinden bekannt machen laſſen, daß die Großherzoglichen Landgeſtütsbeſchäler für die Land=
geftütsſtation
Bickenbach am 18. und für Dornheim und Trebur am 20. d. Mts. von hier abgegangen ſind.
Dr. Goldmann.
84

[ ][  ][ ]

804
1530) Veröffentlichung
aus dem Firmen=Regiſter Großherzoglichen/
Stadtgerichts Darmſtadt.
Am heutigen Tage wurde folgender Ein=/
trag vollzogen:
Der am 1. Januar d. J. verſtorbene
Fritz Buſchbaumzbetrieb ſeit 1. October v. J
dahier eine Maſchinenfabrik unter der Firmal 1) Georg Kiſtinger von da:
Fritz Buſchbaumr. Seit ſeinem Tode iſt
die Witt ve deſſelben Lina Buſchbaum, geb.
Beyerle, die alleinige Inhaberin dieſes Ge=
ſchäftes
und betreibt es auf alleinige Rech=
nung
weiter. Johann Ludwig Buſchbaum 2) Georg Kiſtinger I. von da:
dahier hat Procura.
Darmſtadt, am 18. Februar 1874.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
J. V. d. Stadtr.:
Weyland
Vogel,
Stadtgerichts=Aſſeſſor. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
1142)
Edictalladung.
Nachdem Großherzogliches Hofgericht der
Provinz Starkenburg über das Vermögen
formellen Concurs erkannt hat, werden deſſen
ſämmtliche Gläubiger zur Anmeldung und
Begründung ihrer Forderungen, ſowie zur 2) Johannes Wälz der zweite von da:
Geltendmachung von etwaigen Vorzugs=
rechten
auf:
Mittwoch den 15. April l. J.,
Vormittags 9 Uhr,
unter dem Rechtsnachtheil des ſtillſchweigend
eintretenden A isſchluſſes von der Concurs. 1) Georg Kiſtinger 1. von Eſchollbrücken:
maſſe vor das unterzeichnete Gericht geladen.
waltung reſp. Veräußerung der Maſſe, Be=
ſtellung
eines Maſſecurators, ſowie über die,
Wahl eines Gläubiger=Ausſchuſſes und über 4) die Schule zu Pfungſtadt:
Liquidität und Priorität der angemeldet
werdenden Forderungen verhandelt und Be=
ſchluß
geſaßt werden. Von den weder in philipp Stork der zweite von da:
Selbſtpeiſon erſcheinenden, noch durch ge=
hörig
bevollmächtigte Mandatarien vertrete=
nen
Gläubigern wird der ſillſchweigendeſPhilipp Stork zweiter und Ehefrau, geb.
Beitritt zu den von der Mehrheit der er=
ſchienenen
Gläubiger in obigen und allen
ſonſtigen Beziehungen - auch hinſichtlich
ments - gefaßt werdenden Beſchlüſſenſweiſe die Bezahlung des Kaufſchillings ur=
unterſtellt
werden.
Darmſtadt, den 4. Februar 1874.
Bauer,
Gutfleiſch
Landrichter. Landgerichts=Aſſeſſor.
Edictalladung.
1531)
merkten Immobilien veräußert:
Gemarkung Arheilgen.
Peter Göbel II. von da:
1204
Flur II. Nr. 174. Alte Bez. B. S.
9. 10.
Flur VII. Nr. 109. Flur K. Nr. 322
Flur Xll. Nr. 179. Flur XII. Nr. 181.
96⁸⁄. Nr. 141. Flur VII. Nr. 479.
II. Gemarkung Eberſtadt.
1) Chriſtina Müller, Andreas Kölſch
Ehefrau von da:
1435

A 38.
Flur K. Nr. 39. Flur L. Nr. 364.
und Flur XIX. Nr. 210.
2) Chriſtoph Bauer und Ehefrau Mar=
garetha
, geborne Stefan von da:
Flur XIV. Nr. 4374. Nr. 401. und
Nr. 405.
II. Gemarkung Eſchollbrücken.
Flur I. Nr. 596. Flur I. Nr. 629
Flur I. Nr. 787. Flur II. Nr. 100.
V. 218. VI. 101
V. 360.
WV. Gemarkung Gräfenhauſen.
1) Friedrich Thomas von da:
Flur I. Nr. 475.
2) Wilhelm Rieſeck von da:
Flur VII. Nr. 493. Flur xl. Nr. 162.
Kll. 180.
V. Gemarkung Meſſel.
des Georg Jacobi von Wirhauſen den 1) Johannes Wälz des zweiten Ehefrau
von da:
Flur IV. Nr. 55.
Flur I. Nr. 887.
VI. Gemarkung Ober=Ramſtadt.
Philipp Stork II. von Roßdorf:
Flur XX. Ne. 32.
VI. Gemarkung Pfungſtadt.
Flur 61 Nr. 292.
In dieſem Termin ſoll ſodann über Ver= 2) Johannes Rück von da: Fl. 60. Nr. 108
3) Nicolaus Rück von da:
Flur 63 Nr. 219.
Flur 21 Nr. 182.
VII. Gemarkung Roßdorf.
Flur XV. Nr. 260. Flur XIX. Nr. 39
u. 49. Flur I. Nr. 483.
Poth:
Flur I. Nr. 50713⁄r₀o und Flur I.
Nr. 5073b⁄,oo
eines etwa zu Stande kommenden Arrange=Ukönnen jedoch das Eigenthum beziehungs
kundlich nicht nachweiſen.
Es werden daher alle Diejenigen, welche Bemerkt wird, daß 70 Naummeter liefern
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt. Eigenthums= oder ſonſtige dingliche Rechts=Prügelholz an der Weißenſandkaut ſitzt,
machen zu können glauben, hiermit aufge=ſ wird. Wer ſolches vorher einzuſehen wünſcht,
fordert, ſolche ſo gewiß binnen vier Wochen hat ſich an Forſtwart Schmitt zu wenden.
Nachbenannte Grundbeſitzer haben die beibe=la dato bei dem unterzeichneten Gerichte
ſanzuzeigen, als ſonſt die betreffenden Ver= Großherzogliche Bürgermeiſterei Arheilgen.
äußerungsverträge confirmirt und wegen 1533)

Eintrags des Erwerbtitels in das Mutations=
Verzeichniß das Erforderliche verfügt wer=
den
wird.
Darmſtadt, den 19. Februar 1874.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
Gutfleiſch.

Verſteigerungen.
Il. 7 423. IV. 44. Mittwoch, den 25. Februar d. J.
Vormittags 11 Uhr ab
ſollen auf dem Hofe hieſiger Cavallerie=Ka=
Flur II. Nr. 101. Flur II. Nr. 174 ſerne circa 6 ausrangirte Dienſtpferde öffent=
IV. 1.310. V. 158. lich und meiſtbietend gegen Baarzahlung
verſteigert werden.
Darmſtadt, am 20. Februar 1874.
Das Commando des 2. Großherzoglichen
Dragoner=Regiments (Lelb=Dragoner)
1432)
Nr. 24.
1532) Bekanntmachung.
Nächſten Mittwoch den 25. Fevruar d. J
Nachmittags 2½ Uhr, werden im Ver=
ſteigerungs
Locale (früher Wachthaus am
Jägerthor) 3 Faß penſylvaniſches Petroleum
ſöffentlich gegen Baarzahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 23. Februar 1874.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
Holzverſteigerung
im Arheilger Gemeindewald.
Donnerſtag den 5. März l. J. ſollen im
Arheilger Gemeindewald, Diſtrict Prinzen=
ſchlag
, Todtenberg u. Weißenſandkaut, nach=
verzeichnete
Holzſortimente verſteigt werden.
1). 42 Rm. birken Scheitholz,
2) 66 kiefern
3) 136 birken Prügelholz,
4) 53 eichen

5) 407
kieſern
6) 520 Stück birken Wellen,
7) 220 eichen
8) 3740
kiefern
9) 3 Eichen=Stämmchen O63 Cb=M.
10) 14 Kiefern=
1078
11) 103
Stangen 8043
Die Zuſammenkunft iſt Morgens 9 Uhr
ſ auf der Thurmſchneiß am Ramſtädter Weg.
anſprüche an die vorbezeichneten Immobilienſwelches in den Todenbergen mitverſteigert
Arheilgen, am 20. Februar 1874.
Benz.

Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerſtag den 26. Februar Vormittags 9 Uhr
Flur XXIl. Nr. 30. Flur II. Nr. 104. werden im Hauſe Ludwigſtraße Nr. 7 nachverzeichnete Gegenſtändel, als:
Flur II. Nr. 607. Flur V. Nr. 96 u. 5 Glasſchränke, 2 Ladentiſche, Glaskaſten, Goldleiſten, Tapeten, Portefeuille=
Flur L. Nr. 2. Flur XV. Nr. 236. Waaren, 1 Küchenſchrank mit Glasaufſatz, Rohrſtühle, 1 Werktiſch, Erker,
Thüren, Fenſter und ſonſtiges Holzwerk gegen baare Zahlung verſteigert.

⁄o Hof=Taxator.

[ ][  ][ ]

305
R 38.
Im Auftrag Großherzoglichen Stadtgerichtes findet am 25. Februar und die folgenden Tage Vormittags
von 9 bis 12 und Nachmittags von 2 bis 6 Uhr
Gänzlicher Ausverkau
der Debitmaſſe von C. M. Huher & Söhne dahier zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen ſtatt.
Der Verkauf umfaßt:
a) Englische Waaren
als: Mixed Picles, Saucen, Senfe, Eſſig, Oliven und Capern, Jams, Gelees, Marmelade, Früchte in Brannt=
wein
, Chow Chow, Ingwer in Töpfen, Currh Powder, Cahenne=Pfeffer, Gelatine, Arow=Root, Barleh,
Groats, Aoatmeal, Cornflower, Maizena ꝛc.
Biscuits von Huntley & Palmers.

b) Früchte
als: in Shrup eingemachte Früchte ſalle Sorten), Senfrüchte, Erhſtallfrüchte in Schachteln, Malaga=Roſinen,
Feigen, Datteln, Orangen, Citronen, Corinthen, Brünellen, Zwetſchen, getrocknete Aepfel ꝛc.
6 Coloniaiuuanreh
als: Gewürze, Chocolade, The, Caſfe, Melis, Suppenſachen, Stearinlichter, Oele ꝛc.
G) Delicatessen
in Glas eingemachte Fiſche ꝛc., conſerb. Fleiſchwaaren, Schildkrötenſuppe, Extractum carnis, Gemüſe, Käſe ꝛc.
G) Mineraluusser
natürliche und künſtliche alle Sorten, Mineralſalze und medic. Seifen.
r) Weine in Flaachen
als: deutſche Weiß= und Rothweine, mouſſirende Weine, ſpaniſche, italieniſche, uugariſche und franzöſiſche
Weine, ächten Champagner ꝛc.
g) Spirituosen und Liqueure
in größter Auswahl.
4) Euglische Eiere
Porter und Ale.
1 Cgarren und Tahake
als: direct importirte Habana, Bremer und Zollvereinsfabrikate, Cigarretten, türkiſche, franzöſiſche, ungariſche
engliſche und holländiſche Tabake ꝛc.

Donnerſtag den 26. Februar Nachmittags von 2 bis 6 Uhr werden Cigarren und Tabak dem
Verkaufe ausgeſetzt.

1534
Faſſelochs=Verſteigerung.
Freitag den 27. l. Mts., Vormittags
11 Uhr, foll auf dem hieſigen Rathhaus
ein der Gemeinde gehöriger, zur ferneren
Zucht untauglicher, gut gehaltener ſchwerer
haſſelochs öffentlich meiſtbietend verſteigert
werden.
Ober=Ramſtadt, den 20. Februar 1874.
Großh. Bürgermeiſterei Ober=Ramſtadt.
1535)
Breitwieſer.
Feilgebotenes.

Schweizerkäſe prima,
Gothaer Würſte, verſchiedene Sorten,
Frankfurter Bratwürſte
bei
G. L. Kriegk,
593)
Rveinſraße.
1321a) Mehrere neue Pfeilerſchräuk=
chen
ſind billig zu verkaufen.
G. Beck, Rheinſtraße 28.
1331) Neue Hobelbänke zu verkaufen
ür 25 fl. u. 26 fl. per Stück. Kiesſtr. 26.

Der Maſſe=Curator:
R0
5PR.
Hahmrich Stör,

A.
5 Für Krampfleidende.
55
Eine =Anweiſung. die
Fallſucht
4
Epilepſie), Krämpfe
durch ein ſeit 12 Jahren bewährtes nicht
medicin. Univerſal= Geſundheits=
mittel
binnen kurzer Zeit radical zu
heilen. Herausgegeben von Dr. Fr. A.
Guante, Fabrikbeſitzer zu Warendorf
in Weſtfalen;, welche gleichzeitig zahl=
reiche
, theils amtlich conſtatirte
reſp. eidlich erhärtete Atteſte und
Dankſagungsſchreiben von glückl. Ge=
heilten
aus allen fünf Welttheilen ent=
hält
, wird auf directe Franco=Beſtellungen
vom Herausgeber gratis=franco verſandt.

ſeder.
He.

G
xmit
1383) Vorhänge=Gallerien
in Gold und Holz empfiehlt in großer Aus=
wahl
W. Schmidt, Schulſtraße I.

Ruhr=Kohlen.
8
Ich empfehle beſten ruhrer Fettſchrot
in jedem beliebigen Quantum, in ganzen
und halben Wagenladungen, ſowie in
ſeinzelnen Sackcentnern zu möglichſt
billigem Preiſe.
Carl G. Faber, Steinlohlenhandlung,
Eliſabethenſtraße Nr. 26.
[1201
Emmenthaler Käse,
Altenburger Rahmkäse,
Elsässer Münsterkäse,
Edamer Käse,
Hechtsheimer Handkäso,
Fromage de Brie,
de Neufchätel,
de Roquekort,
de Camemberd empfeh n
Brüchveh & Friedrich.
1408) Ein gut erhaltenes Taſel=
Clavier iſt wegen Wohnungsveränderung
zu verkaufen. Louiſenſtraße 24 parterre.

[ ][  ][ ]

5 Li Schüfer, Schirmfabrikant,
24 Ernſt=Ludwigſtraße 24
beehrt ſich hiermit anzuzeigen, daß ihm von einem bedeutenden auswärtigen Damen=
ſchub
=Geſchäft der Verkauf deſſen Erzeugniſſehan hieſigem Platze übertragen iſt.
Der Preis ſämmtlicher Schuhwaaren iſt ſo billig geſtellt, daß ſolche nur gegen
baar verkauft können werden, und iſt für preiswürdige Waare garantirt. Reparaturen
an allen bei mir gekauften Schuhen werden von mir angenommen und nach Ueberein=
kunft
mit einem tüchtigen Schuhmacher von demſelben billigſt ausgeführt.
Indem ich mich bei Bedarf beſtens empfohlen halte, zeichne achtungsvoll
Li. Schüfker, Schirmfabrikant,
24 Ernſt=Ludwigſtraße 24.

1543) Ich erlaube mir zu empfehlen:
fein Ceylon
per Pfund
Java
Aallbd ſehr fein Demarari 50 kr.
und verſchiedene andere Sorten zu dem
billigen Preis von 46 bis 48 kr. per Pfd.
D.
Hch. Georgl,
Wilhelminenſtr. 10.

1656)
Wegen Wegzug von Hier.
Gänzlicher Ausverkauf 1!
meiner ſämmtlichen, zu einem Putzgeſchäfte gehorenden Artikel, zu und unter dem
Fabrikpreiſe.
Zugleich meinen geehrten Kunden die Anzeige, daß ich für die bevorſtehende Saͤiſon
noch alle Arbeiten übernehme, auch das Waſchen und Färben der Strohhüte
beſtens beſorge.
F. Wandel Hachlolgerin,
Ludwigſtraßze 20. im Hauſe des Hrn. Kaufmann Rabenau, 2. Stock.

Bayrischer Brust-Malazucher
per Pfd. 30 kr. in ½ und ¹⁄ Pfd.
Paquets. - Haupt=Depot bei
G. L. Hriegh,
Rheinſtraße.
103
Jünchener boch
perfFlaſche 10 kr.
W. Sohulz,
Eliſabethenftraße Nro. 25.
1338)
1200)
S ü ß e
Honikendamer Büchinge
zum Braten wieder eingetroffen.
G. P. Poth,
vormals J. F. Henigſt.

Waſſerdichte Unterlagen
ſehr gut und billig, Wachs= u. Ledertücher.
Cocosmatten zum Fabrikpreis.
1382) W. Echmidt, Schulſtraße 1

Beſſungen.
1458)
Gutes Kornbrod 24 kr. per 5 Pfund
Futtermehl, Kleie, Spreu, Wieſenheu, Kar=
toffeln
bei
J. Jacobt, Bäcker.

Sacca-Cafls per ½ Kil. 15 kr.
reigen=Caſſs ½ 24
empfiehlt
Emanuel Fuld,
1467)
Kirchſtraße 1.

H
4
Beachtenswerthe Anzeige!
8 Erſte u. beſte Qualität Fleiſch
per Pfd. 23 kr. bei
81469)
R. Kahn,
4
4 Darmſtadt. Schirngaſſe 10. F
LAAUATLARRAAAAATTAARNN
1538) Für Kellner. Ein feiner Leibrock
(Frack), faſt neu, billig zu verkaufen
Kaſernenſtraße 64 Hofgebäude 1 Treppe.

1539) 1 Flügel und 1 Bettlade, ſowie
2 Matratzen ſind billig zu verkaufen.
Näheres bei der Exp. d. Bl.

1540) Kinderwagen, Weiden=
ſeſſel
, Blumentiſche, Blumenſtäbe,
ſowie alle Arten Korbwaaren empfiehlt
L. C. Hebberling, Alexanderſtr. 7.

1459)
Für Kaufleute.
Petrolenmmesser den Vorſchriften der
Normal=Eichungs=Commiſſion entſprechend
habe angefertigt, welche zu jedem ſeither in
Gebrauch geweſenem Vorraths=Behälter
C. Hunſinger,
paſſen.
Mechaniker und Eichmeiſter,
Mühlſtraße 68.
1537) Starke Spargelpflanzen, Aprikoſen=
Zwetſchenbäume, Wein=3und wilde Reben
H. Schubkegel,
bei
Arheilgerſtraße am Ende links.

1541) Ein Krankenwagen und ein
Kaſſentiſch ſind zu verkaufen.
Steinſtraße Nr. 35 Partrrre.

1542)

CafG,

Fein grün Java das Pfund 48 kr.
Ceylon 52 kr.
fein fein
dito 56 kr
gelben Java 48 kr.
fein ditto 52 kr.
Bei Abnahme größerer Quantitäten
entſprechend billiger bei
Wilhelm Hanok,
6 Ballonplatz 5.

GEIL TTahCU,
Roßmarkt 12,
Frankfurk u. A.
Vom 23. bis 28. Februar
Ausverkauf
zurückgeſetzter
Conkeetion s
Stickereien,
Spitzen
Kleiderstofke.
1345) Suppen=Gummer, Hafergrütze,
Spelzen= und Eiergries empfiehlt
J. Kiſſel, untere Schützenſtraße

C.

Eer.. e.

Vermiethungen.
3807) Die bel Etage, Steinſtraße 6,
5 heizbare Zimmer, Küche nebſt Zugehör,
ick an eine ruhige Familie zu vermiethen
ad gleich zu beziehen.
8579) Ein ſchönes möblirtes Manſarden=
Zimmer, Ausſicht noch der Rheinſtraße, ſo=
gleich
beziehbar, iſt zu vermiethen.
Näheres Rheinſtraße 50.
8766) Zwei elegant möblirte Zimmer
ſofort zu vermiethen. Beſſ. Carlſtraße 22.
9197) Ein möblirtes Zimmer für eine
einzelne Dame zu vermiethen.
Näheres in der Expedition.
9830) Ein bequem möblirtes Zimmer,
dem Ludwigs=Bahnhof gegenüber, alsbald zu
vermiethen. Näheres Caſerneſtraße 4, eine
Treppe hoch.
10821) An eine ruhige Famille, Ma=
thildenplatz
9 bel Etage, 7 Zimmer mit
Speicher, Keller, Magdzimmer und allen
Bequemlichkeiten;, auch kann Stallung für
2 Pferde dazu gegeben werden, ſofort zu verm.
10826) An eine ruhige Familie, Ma=
thildenplatz
9, Ausſicht Gartenſtraße, 4 Zim=
mer
nebſt einer großen Dachſtube, mit allen
Bequemlichkeiten ſofort zu vermiethen.
10912) Martinſtraße Nr. 30 iſt die bel
Etage mit 5 Zimmern und Zugehör mit
allen Bequemlicheiten zu vermiethen.
121) Caſinoſtraße Nr. 28 ein möblirtes
Zimmer nach der Straße zu vermiethen
188) Mathildenplatz Nr. 5
iſt der mittlere Stock, beſtehend aus 4 Zim=
mern
, 2 Cabinetten, Küche, Glasabſchluß
und allen ſonſtigen Bequemlichkeiten zu ver=
miethen
und 1. April zu beziehen.
390) Ein hübſch möblirtes Zimmer zu
vermiethen, ſogleich zu beziehen. Schirngaſſe2.

[ ][  ][ ]

Ma. 38.

TxTxxxTuzxzxzxXXy.
332) In meinem neutn Hauſe,
14 Karlsſtraße 12, iſt der mittlere Stock, N

beſtehend aus 7 Zimmern, Küche,
V großem Vorplatz und allen ſonſtigen
d4 Bequemlichkeiten bis 1. April zu be=
N ziehen.
Phillipp Haufl.

516) In meinem neu erbauten Hauſe in
der Müllerſtraße iſt der 1. und 2. Stock,
beſtehend aus 3 Zimmern, Küche, Boden=
kammer
, Waſchküche und allen Bequemlich=
keiten
, zu vermiethen und alsbald beziehbar.
P. Lochhaas, Schreinermeiſter.
E518) Gartenſtraße 7 ſind 3 heizbare
Zimmer, Küche mit Glasabſchluß, 2 Keller,
Mitgebrauch der Waſchküche und des Bleich=
platzes
zu vermiethen.
J. Noack.
569) Die bel Etage, 6 Zimmer,
1 Küche, 2 Keller mit allem Zubehör.
Daſelbſt Parterre=Etage: 5 Zimmer,
1Küche, 2 Keller, 2 Holzſtälle, Mitgebrauch
der Waſchküche, Waſſer im Hof, beide per
1. April zu beziehen, Ecke der Eliſabethen=
und Zimmerſtraße Nr. 2.
571) Eliſabethenſtraße Nr. 34 mittlerer
Stock, 7 Zimmer enthaltend, zu vermiether
und Ende März beziehbar.
Inſtitut Schmitz.
662) Dieburgerſtraße 60 iſt der
2..Stock, beſtehend aus 4 Zimmern, ſowie
2 Zimmern im Dachſtock, Küche ꝛc., zu
vermiethen und bis 1. April zu beziehen.
Wilhelm Schupp.
708) Ein ſchön möblirtes Zimmer im
1. Stock, Ausſicht auf die Straße, ſofort
zu vermiethen. Eliſabethenſtraße 35.
709) Gaalbauſtraße 5 iſt ein ſchö=
nes
Logis, beſtehend aus 6 Zimmern, per
1. April zu vermiethen. Preis 250 fl.
TxxaxxzxirxzxzxxXX
715) Feiedrichſtraße 22, Eck der ds
N Caſinoſtraße, iſt die Parterre=Woh=
1
A nung, beſtehend aus 6 Zimmern und
Garderobe, nebſt allen ſonſtigen Be= Fs
41
quemlichkeiten, an eine ruhige Familie
I bis Anfangs April zu vermiethen.
4 Näheres bei Herrn B. L. Trier, ds
4 Hof=Möbelhandlung. zu erfragen.

GILOu
AxzzzrzrxzAa.Arr2
806 Ludwigſtraße Nr. 7 ſind 5 freund=
liche
ineinander gehende Zimmer nebſt Küche
und ſonſtigem Zusehör zu vermiethen und
gleich beziehbar. Zu erfragen bei
Fr. Hau, Kürſchner, Ludwigſtr. 18.
Desgleichen ſind 2 unmöblirte Zimmer
mit Ausſicht auf die Straße zu vermiethen
378) Arheilgerſtraße 10 ein Zimmer zu
vermiethen.
944) Heinheimerſtraße Nr. 7 iſt der
mittlere Stock zu vermiethen und bis 1. März
beziehbar.
988) Arheilgerſtraße Nr. 48 iſt ein Logis
mit Stallung zu vermiethen und ſogleich
zu beziehen.
8 in möblirtes Zimmer mit ſeparatem
8 8. Eingang im 3. Stock. Rheinſir. 47.
1084) Zunächſt der Zeughausſtraße iſt
ein Garten zu vermiethen; auch kann
derſelbe als Lagerplatz für Kohlen ꝛc.
benutzt werden. Näheres Kirchſtraße 23.

1999) Dieburgerflr. 22 parterre iſt ein
fein möblirtes Zimmer auf 1. März zu
vermiethen.
1151) Neckarſtraße 18.
Drei ſchöne Zimmer mit abgeſchloſſenem
Vorplatz im dritten Stocke ſind mit oder
ohne Möbel an einen Herrn ohne Familie
zu vermiethen und bis 15. März beziehbar.
1152) Mühlſtraße Nr. 56 nächſt der
Stadtkapelle iſt eine ſchöne Manſarden.
Wohnung von 4 Zimmern nebſt Zubehör
zu vermiethen und alsbald zu beziehen.
1157) Lautenſchlägerſtraße Nr. 30 im
Seitenbau zwei freundliche Zimmer, Keller,
Boden, Bleichplatz, Waſchküche, Ende April
beziehbar.

1205)
Zu vermiethen.
In einer geſunden Lage ein Zimmer nebſi
Kabinet mit oder ohne Möbel an eine ſtille
Perſon oder an eine ſtille Familie mit allem
Zubehör und Bleichplatz, in einem großen
Garten gelegen. Hochſtraße Nr. 38.
1208) Martinſtraße 14 ſind 2 Zim=
mer
im oberen Stock, auf Verlangen auch
Küche, zu vermiethen.
1209) Wendelſtadtſtraße Nr. 22 Parterre,
iſt ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
1273) Saalbauſtraße 5 iſt ein gut.
möblirtes Zimmer 1 Stiege hoch zu verm.
1335) Beſſungen. Holzſtraße 8, gegen=
über
dem Herrngarten, iſt eine ſchöne Man=
ſarde
=Wohnung, gleich beziehbor, zu verm.
1338) In meinem neu erbauten Hauſe,
obere Hügelſtraße Nr. 4, ſind 2 elegante
Wohnungen von je 6 Zimmern mit allem
nöthigen Zubehör, bis zum 1. Mai oder
auch früher zu vermiethen.
E. Harres, Architekt.
1334) Wohuungs=Vermiethung.
Heinrichſtraße 106 parterre iſt eine
ſehr ſchöne große Wohnung mit allen Be=
quemlichkeiten
nebſt Gartenantheil ſofort oder
bis 1. März Verhältniſſe halber billig zu
vermiethen.
1385) Schulſtraße iſt der obere
Stock, beſtehend aus 6 Zimmern mit zwei
Küchen und ſonſtigem Zubehör, ganz oder
getheilt zu vermiethen und Mitte Mai zu
beziehen.
Rudolph Schlapp.
1386) Hügelſtraße Nr. 61
Eine ſchöne Wohnung 2 Stiegen/
hoch, beſtehend in 4 Zimmern u. ollem
ſonſtigen Zubehör, Mitte Mai beziehbar.
1482) Zwei Logis, jedes 2 Zimmer
und Küche, ſind zu vermiethen. Arheilgerſtr. 37.

307.
1489) Ein möblirtes Zimmer iſt zu
vermiethen und gleich zu beziehen. Frank=
furterſtraße
Nr. 5 am neuen Herrngartenthor.
1546) Ein gut möblirtes Zimmer, Ver=
ſetzungshalber
vom 1. März an anderweit
zu vermiethen. Neckarſtr. 20 im ob. Stock.
1547) Pankratiusftr. 61 iſt der 2. Stock,
beſtehend aus 3 Zimmern, Küche mit allem
Zubehör und Bequemlichkeiten bis 1. April
anderweit zu vermiethen. Preis 145 fl.
1548) Louiſenſtraße 40 zwei kleine Lo=
gis
zu vermiethen. Ebendaſelbſt ein mö'l.
Zimmer zu beziehen. F. Rabenau.
1549) Es ſind 2 freundlich möhlirte
Zimmer, Ausſicht nach der Straße, zu ver=
miethen
und gleich zu beziehen. Näheres
zu erfragen in der Exped. d. Blattes.

p

Vermiſchte Nachrichter.
Oeffentliche Aufforderung.
Forderungen und Zahlungen an den ver=
ſtorbenen
Rentner Chriſtian Jacobi
ſind binnen 14 Tagen Langegaſſe 3 geltend
zu machen, widrigenfalls rach Ablauf dieſer
Zeit keine Berückſichtigung ſtattfindet.
J. A.:
1352
Georg Jacobi.
31339) Privatunterricht in griechiſcher,
lateiniſcher und franzöſiſcher Sproche
wird gegen mäßiges Honorar ertheilt. Bei=
ſunger
Herdwegſtr. 1. Parterre.
525) Einen jungen Mann mit guter
Schulbildung ſuche in die Lehre.
Carl Watzinger,
Thee= u. Droquenhandlung, Louiſenpl. 4.
1400) Eine der ſolideſten deutſchen beſt
renommirteſten und gut eingeführte
Lobens- & Inſall-Vorsicherungs-
Cesollschaſt
ſucht unter ſehr vortheilhaften Bedingungen
einen tüchtigen
Haupt=Agenten für Darmstadt
und Imgegend.
Frco=Offerten unter 16101a befördert die
Annoncen=Expedition von Haasenstein &
ſogler in Mannheim.
1416) Tüchtige Mechaniker
finden bei gutem Lohn dauernde Beſchäfli=
gung
in der Maſchinenfabrik von
J. Schröder in Darmſtabt.

1418) Promenadeſtraße Nr. 25 wird eine
ſolide Wäſcherin geſucht, welche große
und kleine Waſche übernimmt und raſch und
ſchön beſorgt.

1506)
Gamſtag den 28. Februar 1874:
zm großen Saale der Vereinigten Geſellſchaft
HVe AbommememtarComcord.
(für Mitglieder der Vereinigten Geſellſchaft)
ausgeführt von der
Htreichßkapelle des Hr. Heſſ. Leib=Harde= Regimenks,
unter Leitung des Herrn Muſikdirectors Theodor Adam.
Anfang des Concerts präcis 7 Uhr Abends.
Tageskarten Perſon 1 fl. ſind in der Buchhandlung von Hrn. Bergſträßer,
ſowie bei dem Hausmeiſter im Locale der Vereinigten Geſellſchaft und Abends an der
85
Caſſe zu haben. Programme ebenfalls an der Caſſe.

[ ][  ][ ]

308

R 38

Grossh. Polylechnikum Darmstadl.
Beginn der Vorlesungen des Gommer-Semesters Donnerstag den
16. April 1874. Anmeldung Neueintretender bis zum 1I. April. Programme,
gralls von dem Secretariate der Anstalt.
Die Direction.
Sonne.
1550)
W. Roch.

1551

Lokal=Gewerbverein.

Sitzung Donnerſtag den 26. Februar, Abends 8 Uhr, im oberen Taal
der Winter'ſchen Brauerei.
Tagesordnung: 1) Beantwortung der durch den Fragekaſten eingelaufenen Frage:
Wie müßte ein Waſſermeſſer oder Waſſerregulator zum Auslaſſen conſtanter Mengen
bei verſchiedenen Druckhöhen beſchaffen ſein pu Referent Herr Profeſſor R. R. Werner.
2) Vortrag des Herrn Profeſſor Dr. K. E. Thiel über Conſervirtes Fleiſch
aus Auſtralienv.
Das Lotal wird um 74 Uhr geöffnet; die neueſten techniſchen Zeitſchriften und
Zeichnungen ſind aufgelegt. Der Fragekaſten iſt am Eingang des Saals aufgeſtellt.
1347)
Darmſtädter Actienziegelei.
Die ordentliche Generalverſammlung findet
Mittwoch den 4. März halb 3 Uhr Nachmittags
im oberen Saal der Karlshof=Reſtauration ſtatt.
Die Ausgabe der Legitimationskarten mit Angabe der Stimmberechtigung findet
in den Tagen vom 26. bis 28. Februar bei der Expedition des Tagblatts gegen Vor=
zeigung
der Actien ſtatt.
Gegenſtände der Verhandlung ſind die durch 8 17 der Statuten vorgeſchriebenen,
insbeſondere Rechnungsablage und Neuwahlen.
Darmſtadt, den 14. Februar 1874.
L. Riedlinger.
Dr. Bracht.
1306 a)
Providemttas"
Lebens=Verſicherungs=Geſellſchaft in Frankfurt a. M.
Begebenes Grundkapital: Acht Millionen Gulden.
Zur Annahme von Verſicherungsanträgen ſowie zu unentgeldlicher Ertheilung jeder
gewünſchten Auskunft empfieht ſich
J. Sehuettoep,

Wun
Rach Ameria Mür 45 1na1er.

8056)

Vorädentscher 14oyd.

Pootdamplochifffahrt
von WREMHUnach

HolVorh

Baltimore

jeden Mittwoch und
Sonnabend.
6 Erſte Cajüte 165 Thlr.,
ſ zweite Cajüte 100 Thlr.,
Nähere Auskunft ertheilen ſämmtliche Paſſagier=Expedienten in Bremen und
4 deren inländiſche Agenten, ſowie
Die Direction des Vorddeutschen Hovd.
e
4

jeden zweiten Dienſtag.
Cajüte 135 Thaler,
Zwiſchendeck 45 Thlr. Zwiſchendeck 15 Thaler.

Howorleans

24 März.
14. April.
Cajüte 210 Thaler,
Zwiſchendeck 83 ThalerF

603) Der Umterzeichnete iſt beauftragt, fur die vorſtehenden Dampferlinien Paſſage=
Scheine abzugeben und ertheilt Auskunft.
Carl Cersebhauer, Haupt=Agent.
604) Zum Abſchließen von Ueberfahrtsverträgen auf obige Dampfſchiffe halte ich
neine Agentur beſtens empfohlen.
C.S. Well.
3511) Mit obigen Dampfſchiffen befordert Paſſagiere und Güter der für die Herren
Edering & Co. in Bremon conceſſionirte General=Agent
Leopohd SehimenaOhi, Schulſtraße Nr. I.

71552) Vielfache Anfragen veranlaſſen
mich zu der wiederholten Anzeige, daß ich
nicht nur mein Pflanzeu=, ſondern auch
mein Gamen=Geſchäft aufgegeben habe.
J. I. Schnecborgor.
1510) Ein junges Mädchen zu leich=
ter
Hausarbelt, welches zu Hauſe ſchlafen
kann, geſucht. Näheres Ludwigſtr. 9.
.
1523) Ein penſionirter Militär, der
eine ſchöne Hand ſchreibt, ſucht entſprechende
Verwendung auf einem Bureau, oder als
Aufſeher in einer Fabrik.
4 Näheres bei der Expedition.
1524) Für einen kleinen Haushalt
wird eine anſtändige, zuverläſſige Perſon
gegen hohen Lohn geſucht, die kochen kann
und ſich feiner Hausarbeit unterzieht. Zu
erfragen Eliſabethenſtraße 60. erſter Stock
Morgens von 8-10 Uhr.
1527) Holz wird kleingemacht, der Meter
4mal geſchnitten und gehau en 56 kr., ömal
1 fl. 10. und 6mal 1 fl. 30 kr.
Jakob Schwarz, Hinkelgaſſe 14.
1553) Eine geübte Kleidermacherin em=
pfiehlt
ſich. Auch werden daſelbſt alle Ma=
ſchinen
=Arbeiten angenommen.
Näheres Rückertſtraße 10.
1554) Rheinſtraße 16 Hinterbau kann ein
anftändiger Herr Koſt und Logis erhalten.

Ho23 L. Für Fhotographen!
Ein Retoncheur, der in der
Negativ- und Positiv-Retouche gewandt
iſt, ſucht ein dauerndes Engagement. Gefl.
Offerten unter Chiffre H.923. A nimmt ent=
gegen
die Annoncen=Expedition von Haaſen=
ſtein
Em; Vogler in Zürich.
[(1555
1556) Ein Frauenzimmer aus guter Fa=
milie
, tüchtig in allen häuslichen, ſowie in
allen feineren Handarbeiten, erfahren im
Schreiben und Rechnen, ſucht Stelle in einem
Geſchäft oder größeren Haushalt.
Gefl. Offerten beliebe man unter Nr. 3698
in die Exp. d. Bl. niederzulegen.
1557) Eine alleinſtehende ältere Dame
ſucht ein unmöblirtes freundliches Logis
mit einer ſtillen Familie zu theilen, wo ſie
die Bedienung und womöglich ſoſt im Hauſe
haben könnte. Näheres die Exped.

Haus mit etwas Garten wird
S
Etti ohne Zwiſchenhändler zu kaufen
G
geſucht.
Offerten unter K. M. poste restante
Darmstadt niederzulegen.

Neworleans, 18. Febr. Das Poſt=
dampfſchiff
des Nordd. Loyd Köln. Capt.
R. Ringk, hat geſtern ſeine Rückreiſe via
Havana und Southampton nach Bremen
angetreten.
Bremen, 19. Febr. Das Poſtdampf=
ſchiff
des Nordd. Loyd Hannover, Capt.
F. Himbeck, hat heute Nachmittag 2 Uhr
ſeine erſte diesjährige Reiſe via Havre nach
Weſtindien angetreten.

[ ][  ][ ]

309

Ne. 28
4
WHEEmSIAEGnL naahGCl--onz ahGtah acClg aieh.
Anſchaulicher Unterricht Verſorgungsanſtalt junger Kaufleute,
Präparation für Einjährig=Freiwillige. Eintritt 1. Mai.
Die Direclon.
Auskunft ſowie Proſpecte bei Herren Gemeinderath Helmling und Cigarrenfabrikant Sohaller in Lorſch
an der Bergſtraße.
[1132

1559) Allen Freunden und Bekannten,
die meinem ſeeligen Mann Ernſt Böt=
tinger
während ſeines langen Kranken=
lagers
Gutes gethan und beſonders Denen,
die mich ſo hülfreich unterflützten und den=
ſelben
zu ſeiner letzten Ruheſtätte begleiteten,
ſagen wir unſern tiefgefühlten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
1560) Größere Poften ungar. oder
amerik. geräucherten Speck werden
zu kaufen geſucht. Offerten erbeten sub
131139b durch die Annoncen=Expedition
von Haasenatein & Jogler in Chemuitz.
1561) Eine Frau ſucht Laufdienſt. Nähe=
res
Soderſtraße 50. im Hinterhaus.
1562.
Verloren!
Ein goldnes Armband auf dem Faſt=
nachtsballe
im Saalbau. Der Flnder wolle
daſſelbe gegen eine gute Belohnung bei der
Erp. d. Bl. abgeben.
1563) Bauſchutt kannfortwährend
gegen Vergütung an der Boden=
heimer'ſchen
Scheuer am Weiterſtädter
Weg abgeladen werden.
6. 1563) Es können Arbeiter Schlafſtellen/
erhalten. Markt Nr. 5 Hinterbau zwei
Treppen hoch bei Georg Beck.

1564)
Turngemeinde Darmstadt.
Die Stelle eines Hausverwalters, Wirths und Dieners in unſerm Vereinehaus
am Woogsplatz iſt vom 1. Juli l. J. anderweitig zu beſetzen. Bewerber, welche im
Stande ſind, eine Caution von 500 fl. zu ſtellen, wollen ſich, wo möglich unter Vor=
lage
von Naͤchweiſen über Leumund und ſeitherige Beſchäftigung, an den unterzeichneten
Vorſtand wenden, bei welchem die Anſtellungs=Bedingungen zu erfahren find.
Der Vorſtand:
A. Ohly.
H. Daub, Speclal-Colſſeur lür hamen,
Ernſt=Ludwigsſtraße 18.
empfiehlt ſich zur Ausführung von Geſellſchafts= und Ball=Coiffiren nach den nueſten
Moden für in und außer dem Hauſe.
[1848
19
GaAras
2iN
o
GAu=LidLAuiagaasOADioie
H
KZweite große Lanzſtunde im Saalbau.-
Mittwoch den 25. Februar findet die zweite große Tanzſtunde in H6
W dem Saalbau ſtatt, wozu ich meine Schüler und Schülerinnen, ſowie die vor=P
S jährigen Schüler und Schülerinnen, ergebenſt einlade. Billete werden nur in
4 meiner Wohnung, Hügelſtraße 51, verabreicht; von Montag den 23. Februar 6
E4 an köanen ſie in Empfang genommen werden. Anfang 7½ Uhr.
A. Hainfeld,

Großherzoglicher Hoftanzlehrer.
49 1528)
7)
Neöoiie
=
4Lon
.As8ed=AGLatGluniGe
1565) (Eine Frau ſucht zu waſchen und 1566) Koſt u. Logis für 2 ſolide Ar=
beiter
, Marktſtraße Nr. 3, 2. Stock.
zu putzen. Gr. Kaplaneigaſſe 26.

Kirchliche Nachricht. Freitag den 27. Februar, Nachmittags 4 Uhr,
Paſſions=Andacht in der Stadtkapelle: Herr Pfarrer Ewald.

Geſpenſter in den Ardennen.

Gertſetzung.)
Unſere Geſellſchaft unterhielt ſich von einem Gegenſtande,
der am beſten an ſeinem Platze iſt in ſolch einem alterthümlich
eingerichteten (Salon eines ſtillen Landhauſes, wenn der Abend
dunkelt und eine kleine Kaminflamme die einzige Erleuchtung des
Naumes bildet, eines Raumes mit hohen braungebeizten Flügel=
hüren
, mit verblichenen Vergoldungen an den Tapetenleiſten und
düſteren alten Familienbildern. Dazu die wunderlich verrenkten
Geſtalten des Deckengemäldes, welche ein buntes Durcheinander
bilden von halb und ganz nackten Götterfiguren, blumenbeſtreuen=
den
Horen und unbekleideten kleinen Buben, die ſich mit Füll=
hörnern
, Schalmeien und Hirtenſtäben ſchleppen - das Alle=
vom
hin= und herſpielenden Schein der brennenden Scheiter bald
in Dämmerung begraben, bald ſo licht hervortretend, als ob es
ſich augenblicklich auf die Köpfe derer, die darunter ſitzen, ſlürzen
wolle. Man unterhielt ſich von ſeltſamen Geſchichten, von nicht
zu erklärenden Thatſachen, und der Baron Maldagham, der lange,
dürre Kriegsknecht, mit einem wahren Leichenbittergeſicht, wechſelte
im Erzählen mit dem in ſeiner gepuderten Perücke ſtattlich da=
ſitzenden
Familienhaupt, dem Marquis, ab; beide ſchienen di=
onderbarſten
Dinge in ihrem Leben erfahren zu haben. Frei=
lich
an den verſchiedenſten Orten; der Marquis in Frankreich
und in Paris, wo er die Zeit des magnetiſchen Baquets und
des mismeriſchen Schwindels mit erlebt hatte, und der Offizier
in ſeinen hundert Standorten und Quartieren in Ungarn, in
Böhmen, im Banat und in den Grenzlanden. Der Marquis

brachte den größten Effelt auf ſeine Zuhörer hervor durch die
Geſchichte von derffranzöſiſchen alten Dame, welche ſich am Abend
wie gewöhnlich in ihr Schlafgemach zurückzieht, wie gewöhnlich
den einzigen Zugang zu demſelben von ihrer Kammerjungfer
ſchließen läßt und am andern Morgen verſchwunden iſt voll=
ſtändig
und ſpurlos verſchwunden, mit Zurücklaſſung eines klei=
nen
Häufleins grauer Aſche im Kamin!
Als der Marquis dieſe wunderliche Geſchichte beendet hatte,
und die Geſellſchaft ſich den angenehm ſchauerlichen Empfindungen
hingab, welche die gut vorgetragene Erzählung einer ſo merkwür=
digen
und vom gewöhnlichen Lauf der Dinge ſo unglaublich weit
abwärtsliegenden Begebenhelt auch in ſonſt ganz kühl urtheilen=
den
Leuten zu erregen pflegt, ſagte der Baron Maldagham:
Ich weiß nicht, durch welche Ideenverbindung dies mich an
ein höchſt wunderbares Creigniß erinnert, das .
Ich meine, Maldagham, fiel hier der junge Chemann
ſeinem Kameraden in's Wott, es würde wohlgethan ſein, wenn
Du jetzt mit Deinen ſchaurigen und aberwitzigen Erinnerungen
aufhörteſt . . . . ich ſehe es meiner lieben kleinen Frau an, daß
ſie den Schrecken über die entſetzlichen ſerbiſchen Vampyrgeſchich=
ten
, die Du vorhin zum Beſten gabſt, noch nicht überwunden
hat .. ſie ſieht ganz blaß davon aus, meine liebe, ſüße
Dorette
Die junge Frau lächelte danlbar für ſeine zärtliche Für=
ſorge
den jungen Mann an. aber ſie ſagte:
Eine Geſchichte ſoll Baron Maldagham noch vergönnt ſein,
vorausgeſetzt, daß ſie nicht gar zu ſchlimm iſt, - ich fürchte,
daß er ſehr unglücklich ſein würde, wenn er ſie bei ſich behalten

[ ][  ]

310
R 38
müßte. Und wer weiß, was eine verhaltene Geſpenſtergeſchichte
für üble Folge für ſeine Nachtruhe haben könnte!
Die Andern lächelten, und der Chevalier von Noſſagnac
bemerkte:
Du ſiehſt, mein trefflicher Schwager Paul, Deine Dorette
iſt noch ſehr weit davon entfernt, ſich zu fürchten und zu grauen
ie iſt noch lange nicht da, wohin wie ſie bringen möchten.
Wohin ihr ſie bringen möchtet," ſiel Paul Terwagne leb=
haft
eiu . . und wohin möchtet ihr ſie bringen ?u
Nun, wohin anders," entgegnete der Bruder Dorettens,
als daß ſie die Wirkungen eines recht gläubigen Grauens auf
ihrem Geſichte verriethe.
Währerd der Chevalier dies antwortete, glaubte Paul Ter=
waque
zu bemerken, daß er einen Blick ſchelmiſchen Einverſtänd=
niſſes
dem Cornet von Hellrath zuwarf, und daß ein heimliches
Lächeln dabei um die Lippen des jungen Offiziers zuckte. Paul
zog leiſe die Falten zwiſchen ſeinen Brauen zuſammen und unter=
ließ
während des Folgenden nicht, die beiden jungen Leute von
Zeit zu Zeit zu beobachten.
Fürchten Sie nichts, Madame, meine Geſchichte, hatte
unterdeß Baton Maldagham angehoben, iſt nicht ſchlimmer als
andere auch; ſie iſt nur merkwürdig dadurch, daß darin ein Ver=
ſtorbener
einem Gefährdeten nicht etwa einen rettenden Gedanken
im Traume eingibt, ein Warnungszeichen ertheilt, oder auf irgend
eine ſchon oft vorgekommene Weiſe eine Mittheilung an die Le=
benden
macht, ſondern daß er im Augenblicke der höchſten Ge=
fahr
ſelbſt erſcheint und die Rettung ausführt. Der Held mei=
ner
Geſchichte iſt ein Regimentsarzt, mit dem ich in Temeswar
befreundet wurde, und der Retter deſſelben aus einer entſetzlichen
Situation wurde ein Oheim, der damals ſchon vor vielen Jah=
ren
nach Oſtindien gegangen und vollſländig verſchollen war.
Der Schauplatz weiner Geſchichte aber iſt die alte Moldau=
ſtadt
Prag.
Der Arzt, von dem ich rede, ſtudirte auf der Univerſität
der alten Czechenhauptſtadt, und wohnte in dem von wirren,
engen Gaſſen durchzogenen, an den Fluß ſich hinabziehenden
Stadtheil, den man die Joſephſtadt nennt. Er hatte ſein Quartier
bei einer ehrlichen Judenfamilie, welche ihm zwei kleine, auf die
Moldau hinausblickende Stübchen eingeräumt hatte. Es war
an einem ſchönen Sommerabende, als unſer Mediziner, Stefaneck
war ſein Name, an ſeinem Fenſter ſaß und ſehnſüchtig über den
Fluß hinüber auf die maleriſche Kleinſeite und den Hradſchin
blickte - auf ſo viel davon nämlich, wie er über die vor ihm
und dicht am Strande liegenden verfallenen alten Häuschen mit
eingeſunkenen Dächern weg überſchauen konnte. Seine Sehnſucht
aber richtete ſich nicht etwa auf irgend einen beſtimmten Punkt,
irgend einen geliebten Gegenſtand, der da drüben in den Häuſern
der Kleinſeite oder wohl gar in den ſtolzen Schloßhauten des
hochragenden Hradſchin geweilt hätte ... nein, ſie war viel
allgemeinerer und unbeſtimmterer Natur; ſie richtete ſich lediglich
auf irgend ein Vergnügen, eine Unterhaltung für den Abend, denn
Stefaneck hatte ſich müde in ſeinen Büchern ſtudirt, hatte die
Kollegienhefte fortgeworfen, und fand es ſehr drückend, daß es
ihm nun an Geld fehlte, ſich einen luſtigen Abend nach einem
ſo ſolide zugebrachten Tage zu machen. Er dachte dabei mit
einer ſehr vorwurfsvollen Stimmung an den todten Oheim in
Oſlindien, der da am Indus oder Ganges irgendwo in die Vr.
ſchollenheit gerathen, ſtatt wie es einem richtigen Onkel in Oſt=
indien
zukommt, entweder rechtzeitig mit Schätzen beladen zu den
Verwandten in die Heimath zurückkehten oder in einem paſſenden
Augenblick am gelben Fieber zu ſterben und ſeinem Neffen die
übliche Million zu hinterlaſſen. Während Stefaneck ſo über die
Entartung des einſt ſo achtungswerthen Geſchlechts oſtindiſcher
Onkel brüttte, öffnet ſich ſeine Thüre und ſein Studiengenoß-
Rohacck tritt ein, . . . Rohacek iſt in der heiterſten Stimmung;
er hat einen Wechſel erhalten und macht dem Freunde den Vor=
ſchlag
, den Abend im Theater zuzubringen. Dieſer Vorſchlag
indet eine bereitwillige Aufnahme, wie man ſich denken kann.
Die beiden jungen Männer machten ſich ſofort auf den Weg.
Fortſetzung folgt.)
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.

Mittheilungen ans Stadt und Land.
Darmſtadt, 23. Febr. Se. Exc. der Miniſter des Großh. Hauſes und des Aeußern
nnd Präſident des Geſammtminiſteriums Hofmann hat ſich am Sams=
tag
behufs Theilnahme an den Sitzungen des Bundesraths für einige Wo=
chen
nach Berlin begeben.
- Das Großh. Regierungsblatt Nr. 8 vom 21. Febr. enthält:
1) Geſetz. den Gewerbſteuertarif betreffend. - 2) Ueberſicht der für das
Jahr 1874 von Großh. Miniſterium des Innern genehmigten Umlagen
zur Beſtreitung der Communalbedürfniſſe in den Gemeinden des Kreiſes
Friedberg. - 3) Ueberſicht der für 1874 genehmigten Umlagen zur Be=
ſtreitung
der Bedürfniſſe der iſraelitiſchen Religionsgemeinden des Kreiſes
Bensheim. - 4) Ermächtigungen zur Annahme und zum Tragen fremder
Orden und zwar dem Commerzienrath J. Mönch zu Offenbach für den
Orden der eiſernen Krone II. Cl. und dem Geh. Regierungsrath Fink
für den Kronenorden II. Cl. 5) Charakter=Ertheilungen dem Seconde=A.
a. D. Anton den Charakter als Premier=Lt. und dem Miniſterialproto=
kolliſten
i. P. Mahr den Titel Miniſterial=Regiſtrator.
Nach dem Reichsanzeiger wurden Vollmar, Scholl, Port. Fühnr.
vom Großh. Art. Corps zu außeretatsmäßigen Sec=Lieutenants befördert;
v. Wehren, Oberſt=Lt. vom 3. Gr. Inf.=Reg. Nr. 117 zum Commandeur
des Jäger=Bat. Nr. 3 ernannt; v. Rabenau, Pr.=Lt. vom I. Gr. Inf.=
Regiment Nr. 115 unter Belaſſ. in ſeinem Verhältniß als Comp. Führer
bei der Unteroff=Schule zu Biebrich la suite des Inf.=Regts. Nr. 53 ge=
ſtellt
. Cramolini, Sec.=Lt. vom 1. Großh. Inſ.=Rgt. zum Pr. Lt. be=
fördert
; Butterweck, Vice=Wachtm. vom 2. Bat. Landw.=Regts. Nr. 11I,
zum Sec.=Lt. der Reſerve des Großh. Art.=Corps befördert.

Dem Rechenſchaftsbericht des Handelsvereins für Darmſtadt
und Beſſungen über die Periode vom 3. Novbr. 1873 bis 23. Febr. d. J.
entnehmen wir, daß die Mitgliederzahl ſich während dieſer Zeit von 173
auf 203 gehoben hat und daß abgejehen von verſchiedenen noch in Ver=
handlung
befindlichen Gegenſtänden, den Eingaben und Beſchwerden des
Vereins im Intereſſe der Gewerbetreibenden in vielen Punkten entſprochen
oder doch Abhülfe zugeſagt wurde, ſo namentlich in Bezug auf die Verlänge=
rung
der Einlöſungsriſt für die verfallenen heſſ. Grundrentenſcheine, we=
gen
Verlegung der Zollreviſionshalle, wegen Erhaltung des Telegraphen=
büreau
in Mitte der Stadt und wegen Belaſſung des Lagergeldes, welches
erhöht werden ſollte, auf ſeiner bisherigen Höhe. Wir wünſchen, daß die
erneren Schritte des Handelsvereins, namentlich bezügl. der Unregelmaͤ=
ßigkeit
bei Beförderung von Gütern auf den Eiſenbahnen den erwünſchten
Erſolg haben und die Theilnahme der Mitglieder an dieſem für Handel
und Gewerbe unſerer Stadt ſo nützlichen Vereine eine ſiets regere werden
moͤge.
Die Vorleſungen am Großh. Polytechnikum für das Sommer=
ſemeſter
beginnen am 16. April; die Anmeldungen Neueintretender haben
bis 11. April zu erfolgen. Programme ſind gratis bei dem Secretariate
der Anſtalt zu erhalten.
Der junge Mann, welcher aus Unvorſichtigkeit mittelſt eines Schrot=
ſchuſſes
verwundet und in das Spital verbracht wurde, iſt außer Lebens=
gefahr
und ſieht baldiger Wiederherſtellung entgegen.
O Heu'e kurz nach 11 Uhr wurde der Landtagsabgeordnete Metz,
der ſeinen Sohn nebſt Braut nach der Bahn begleitete unweit des Bahn=
hofs
von einem;Blutſturze betroffen und war ſaſt augenblicklich eine Leiche.
C Das Bezirksſtrafgericht verurtheilte heute zwei gefürchtete Wild=
diebe
von Flörsheim, die auf heſſiſchem Gebiet jagend betroffen, den
ſie verfolgenden Förſter bedroht, bei welcher Gelegenheit, jedoch unermittelt
von wem, ein Schuß gegen den Förſter abgefeuert wurde zu 8 reſp. 7 M.
Gefängniß.:
0 Auf dem für den botaniſchen Garten erworbenen Terrain
an der Achen'ichen Mühle ſind die zu den neuen Anlagen nothwendigen
Erd= und Planirarbeiten bereits eifrig in Angriff genommen:
0 Die Odenwaldbahn befoͤrdert dermalen ſtarke Transporte von
Langhölzern, die für den Rhein beſtimmt ſind.
9 Die Gendarmerie wird in aller Kürze mit Chaſſepotsge=
wehren
ausgerüſtet ſein.
Durch die Vermittlung des Herrn J. Diehl wurde heute das
Haus des Herrn Hofmuſikus Edmund Naumann in der Steinſtraße,
an Hrn. Rentner Praßler verkauft um den Preis vonz16,000 fl. Ebenſo das
Haus der Frau Wittwe Marloff in der Wienerſtraße gelegen an Herrn
Hofcanzliſt Carl Rothermel um den Preis von 11,000 fl., ferner das
vaus des Specereihändler Göbel in der Sandſtraße in Beſſungen an
Herrn Menges dahier um den Preis von 4950 fl.
- Bei Ginsheim gelang es mehreren Fiſchern, einen gewaltigen Fiſch.
fang zu machen, wie ſeit langer Zeit keiner ſtattgefunden hatte. Das Netz
konnte nur mit größter Mühe und Anſtrengung nach Mainz gezogen
werden, wo Herr Fiſcher Peter Hänlein viele Stunden mit dem Abwiegen
der gefangenen Flußbewohner zu thun hatte: es waren vornehmlich Hechte
und Karpfen. Das Geſammtgewicht betrug 140 Centner und für die Fiſche
wurden nicht weniger als 1700 fl. eingenommen. Daß bei einem einzigen
Fange jo Bedeutendes erzielt wird, iſt eine große Seltenheit und ein der=
artiger
Vorfall ſchon der Aufzeichnung werth.
Der Termin zur Einlöſung der preußiſchen Friedrichdors
iſt von der Regierung auf den 31. März a. c. zu fl. 9. 55 feſtgeſetzt. Um
nün den Handelsſtand vor den üblen Folgen zu ſchützen, wollen ſich eine
Anzahl frankfurter Handlungshäuſer zuſammenthun, um gemeinſam zu er=
klären
, daß die Friedrichsdors nur noch zu fl. J. 55 kr. vereinnahmt
werden. Nach dem 31. März ſind dieſelben nur noch zu dem Metallwerth
anzubringen.