ſtaͤdter
otn.
Abonnementaprei
5 fl. 18 ir jährlich inck. Berinserloh.
Auzwärtz werde von allen
Poſt=
ämtem Beſtellungen entgegengenom
men zu 59 fr pro Quartal inel
Poſt=
auflſchlag und Beſtellgebühr
Frag- und Anzeigeblatt.
137. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Bekannkmachungen des Großherzoglichen Lreigamts Darmſtadt.
Juſerate
werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition Aheinſtt Nr 23
in Beſſungen von Friedr. Böößer.
Friedrichzür Nr 7 ſswie auswaͤrts
von allen ſoliden Annonoen=
Expe=
ditionen
R28.
Dienſtag den 10. Februar
182n.
Aus dem Großh. Regierungsblatt Nr. 4 vom 31. Januar 1874
iſt pos. 2) Bekanntmachung, die Einführung des Kilometers als Entfernungsmaß im poſtdienſtlichen Vertehr betr.,
vorſchriftemäßig zu publiciren.
Den Lehrcurſus für Wieſenwärter betr.
Der landw. Verein für die Provinz Starkenburg wird auch in dieſem Jahre wieder einen praltiſchen Lehrcurſus für
Wieſenwärter unter der Leitung des Wieſenbautechnikers, Herrn Geometer Müller einrichten. Der Curſus iſt auf die Dauer
von 6 Wochen berechnet, wird in Zeiträumen von je 2 Wochen innerhalb der Zeit vom 1. April bis zum 1. October abgehalten
und umfaßt eine gründliche Unterweiſung in den verſchiedenen praktiſchen Verrichtungen im techniſchen Wieſenbau, dem Gebrauche
der Feldmeß= und Nivellir=Inſtrumente, der Ausübung der Bewäſſerung, und der Inſtandhaltung der Wäſſerungs=Wieſen. Zu
dieſem Behufe ſollen die Wieſenwärter ſich unter Anleitung des Vereins=Technikers an den in den verſchiedenen Theilen der Prooinz
in Ausführung begriffenen Anlagen durch eigenes Hand=Anlegen betheiligen und während dieſer Arbeit die für ihre Ausbildung
erforderlichen Inſtructionen empfangen.
Theilnehmer, welche auf eine Unterſtützung zum Beſuche des Curſus rechnen, müſſen ſich darum bei ihrem betr. Gemeinde=
Vorſtand oder bei dem Director des landw. Bezirksverein ihres Kreiſes bewerben. Es iſt denſelben ohne Unterſchied die
Gelegen=
heit gegeben, den von den Unternehmern zu gewährenden ortsüblichen Tagelohn ſich zu verdienen. Gemeinden, welche die weitere
Ausbildung ihrer Wieſenwärter wünſchen, und junge Männer, welche ſich dem Dienſte als Wieſenwärter widmen wollen, werden
auf die ihnen dargebotene Gelegenheit hierdurch mit dem Bemerken aufmerkſam gemacht, daß Geſuche um Zulaſſung zum Lehrcurſus
für Wieſenwärter, unter Vorlegung eines Zeugniſſes vom Ortsvorſtande über die ſeitherige Führung des Bewerbers an den
Unter=
zeichneten bis ſpäteſtens zum 1. März l. J. einzureichen ſind.
Darmſtadt, am 18. Januar 1874.
Der Präſident des landwirthſchaftlichen Vereins für die Provinz Starkenburg.
Dr. Goldmann.
1141) Veröffentlichung
aus dem Firmen=Regiſter Großherzoglichen
Stadtgerichts Darmſtadt.
Am heutigen Tage wurde folgender
Ein=
trag vollzogen:
Bernhard von Schuler iſt am 24.
Ja=
nuar d. J. aus dem unter der Firma
„Frommann und v. Schulern beſtandenen
Geſchäfte ausgetreten; letzteres wird von
den jetzigen Inhabern Fritz Frommann und
Friedrich Morian unter der neuen Firma
„Frommann und Morianz weitergeführt.
Nur Friedrich Morian iſt zur Vertretung
und zum Zeichnen der Firma berechtigt.
Darmſtadt, am 4. Februar 1874.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
J. V. d. Stadtr.:
Weyland
Vogel,
Stadtgerichts=Aſſeſſor. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
1142)
Edictalladung.
Nachdem Großherzogliches Hofgericht der
Provinz Starkenburg über das Vermögen
des Georg Jacobi von Wixhauſen den
formellen Concurs erkannt hat, werden deſſen
ſämmtliche Gläubiger zur Anmeldung und
Begründung ihrer Forderungen, ſowie zur
Geltendmachung von etwaigen
Vorzugs=
rechten auf:
Mittwoch den 15. April l. J.,
Vormittags 9 Uhr,
unter dem Rechtsnachtheil des ſtillſchweigend
eintretenden Aisſchluſſes von der
Concurs=
maſſe vor das unterzeichnete Gericht geladen.
In dieſem Termin ſoll ſodann über
Ver=
waltung reſp. Veräußerung der Maſſe,
Be=
ſtellung eines Maſſecurators, ſowie über die
Wahl eines Gläubiger=Ausſchuſſes und über
Liguldität und Priorität der angemeldet
werdenden Forderungen verhandelt und
Be=
ſchluß gefaßt werden. Von den;z weder in
Selbſtperſon erſcheinenden, noch durch
ge=
hörig bevollmächtigte Mandatarien
vertrete=
nen Gläubigern wird der ſtillſchweigende
Beitritt zu den von der Mehrheit der
er=
ſchienenen Gläubiger in obigen und allen
ſonſtigen Beziehungen - auch hinſichtlich
eines etwa zu Stande kommenden
Arrange=
ments - gefaßt werdenden Beſchlüſſen
unterſtellt werden.
Darmſtadt, den 4. Februar 1874.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
Bauer,
Gutfleiſch,
Landrichter. Landgerichts=Aſſeſſor.
Verſteigerungen.
Belanntmachung.
Donnerſtag den 12. l. Mts.
Nachmittags 3 Uhr.
ſollen auf dem Friedhofe eine große Parthie
Reiſig, ſowie einige große Fichtenſtümme
an die Miſolnmnin
verſteigert werden.
Darmſtadt, am 6. Februar 1874.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Fuchs.
1031)
Pferde=Verkauf.
Donnerſtag den 12. Februar d. J.
Vormittags 11 Uhr
ſoll auf dem Hofe hieſiger Dragoner=Kaſerne
ein zum Reitdienſt nicht geeignetes ſchweres
Remontepferd öffentlich und meiſtbietend
gegen gleich baare Bezahlung verſteigert
werden.
Darmſtadt, den 5. Februar 1874.
Das Commando des 2. Großherzoglichen
Dragoner=Regiments Nr. 24 (Leib=
Dragoner.)
1034)
Pferd=Verſteigerung.
Auf ſtadtgerichtliche Verfügung ſoll aus
dem Nachlaß des Maurermeiſters Johannes
Klump, Kranichſteinerſtraße Nr. 11
Mittwoch den 11. Februar l. J.
Nachmittags 2 Uhr
ein gutes Zugpferd, 9 Jahre alte braune
Stute, ſowie das zu demſelben gehörige
Geſchirr, öffentlich gegen baare Zahlung
verſteigert werden.
Darmſtadt, den 5. Februar 1874.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
1037)
62
220
Bekanntmachung.
Die am 2 Februar l. J. ſtattgehabte
Brennholz=Verſteigerung aus der ſtädtiſchen
Tanne iſt genehmigt und Abfuhrtermin vom
11. bis 25. Februar l. J. feſtgeſetzt.
Darmſtadt, den 9. Februar 1874.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.
1143) Appfel, Beigeordneter.
Holzverſteigerung.
Aus den Domanial=Waldungen Burgwald
und Baſſintheil werden verſteigert:
a) im Gemeindehauſe zu Beſſungen.
Mittwoch den 18. d. Mts.:
40 Schichten Kiefern=Nutzſcheidholz (6
und 71 lang), ſowie 884 Rmtr.
Kiefern=
renn=Scheidholz;
Donnerſtag den 19. d. Mts.:
4 Rm. Eichen=, 830 Rm. Kiefern=
Prü=
gelholz;
Freitag den 20. d. Mts.:
2 Rm. Eichen=, 669 Rm. Kiefern=
Stod=
holz; 200 Eichen=u. 28,000 Kiefern=Wellen;
b) an Ort und Stelle.
Montag den 23. d. Mts. im Diſtrict
Burgwald an der Hügelſchneiße:
60 Kiefern=Klötze - 70.12 Km.;
Dienſtag, Mittwoch u. Donnerſtag
den 24., 25. und 26. d. Mts. im
Diſtrict Baſſintheil:
1980 Kieferu Klötze - 125751 Km. und
16 Eichen=(Wagner) Stämme -724Km.
Die Verſteigerung beginnt jedesmal
Vor=
mittags präcis 9 Uhr. An den letzten drei
Verſteigerungstagen findet die
Zuſammen=
kunſt jedesmal um genannte Zelt am
Stirn=
weg auf der Griesheimer Chanſſee (Breit=
Allee) ſtatt.
Unter dem Stammholze, überwiegend ganz
nahe an der Staatsſtraße und
durchſchnitt=
lich 20 Minuten von den Bahnhöfen lagernd,
findet ſich eine beträchtliche Quantität
vor=
zügliches 200 jähriges Schnittholz in
Stäm=
men von über 3 Km. Inhalt.
Das Kiefern=Brennſcheidholz zwiſchen
Nr. 509 und 698 im Diſtrict Baſſintheil
und Nr. 783 und 1172 im Diſtrict
Burg=
wald gelangt nicht zum Ausgebot.
Darmſtadt, am 6. Februar 1874.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
1144
Muhl.
Verſteigerung von
Pappel=
ſtämmen zu Philippseich.
Montag den 16. dieſes, von Vormittags
10 Uhr an, ſollen hier 42 Pappelſltämme
von abſteigend 3,49 Cubikmeter Inhalt
im Ganzen zu 43 Cubikmeter berechnet
öffentlich verſteigert werden.
Philippseich, den 5. Februar 1874.
Gräflich Pfenburgiſche Cameral Verwaltupg
Fröhlich.
1145)
Feilgebotenes.
512) Eine gute Nähmaſchine iſt zu
verkaufen. Ludwigſtraße 15 Hinterbau.
796) Schone weiße Pfautauben zu
verkaufen. Kiesſtraße 21.
Ma. 28.
per Hundert Stück achtzehn Kreuzer,
Poſt=Paquet=Adreſſen, zu haken in der
L. C. Wittich'ſchen Hofbuchdruckerei.
507)
Das Möbel= und ett=Magazin
von
Wülh. Schmameh, Lapezier.
Alexanderſtraße 3,
empfiehlt Polſtermöbel, als: Cauſeuſes, Kanapee's, Seſſel, Stühle ꝛc. Bettfedern
und Flaumen, Zwilch, Barchend, Federleinen in nur prima Qualitäten,
vollſtändige Betten, ſowie einzelne Theile derſelben, Vorhangsgallerien von den
gewöhnlichſten bis zu den feinſt vergoldeten nebſt entſprechenden Roſetten.
WB. Das Reinigen und Aufdämpfen von Federbetten wird bei ſchnellſter
Bedienung billigſt beſorgt.
„
4
S
der neuen Reichswährung: Mark
2 Meductions=Tabelle ud Pfennige in Gulden und
C
Kreuzer, iſt erſchienen und zu haben in der
E. Bekker'ſchen Hofbuchdruckerei.
W.Wiederverkäufer erhalten entprechenden Rabatt.
MashCD, HütO a HOppem
habe für dieſes Jahr eine große Auswahl, Naſen mit und ohne Brillen, ſowie alle
Sorten Bärte zu den billigſten Preiſen bei
A. CGlmann,
935)
Ernſt=Ludwigſtraße b.
1146)
Cotillom-Tourem, als
Zupfblumen,
Dütentour mit Pantoſſel und Kürbchen,
Würfeltour,
Tulvanentour,
Blumen= und Mützentour,
Fiſchfangtour,
Fähnchentour,
Haldmonde mit Stab und Bändern,
Herztour,
Humoriſtiſche Namentour,
Fiſch= und Krebstour,
Maskeniour
empfiehlt)
Bayrischor Brust-Malzruchor
per Pfd. 30 kr. in ½ und ¹⁄₁₀ Pfd
Paquets. - Haupt=Depot bei
G. L. Hriegk,
703)
Rheinſtraße.
3
35
Ruhr=Kohlen.
Ich empfehle beſten ruhrer Fettſchrot
in jedem beliebigen Quantum, in ganzen
und halben Wagenladungen, ſowie in
einzelnen Sackcentnern zu möglichſt
billigem Preiſe.
Carl G. Faber, Steinkohlenhandlung,
Eliſabethenſtraße Nr. 26.
961) Prima türkiſche Zmetſchen
per Pfd. 16 kr. Bei Abnahme von 5 Pfd.
15 kr.
Prima Aepfelſchnitzen per Pid.
20 kr. Bei Abnahme von 5 Pfd. 18 kr.
ſempfiehlt
Cg. Staus,
Eliſarethenſtraße 41.
1007) Cauerkrunt
vorzüglicher Quallät empfiehlt
Chr. Kottler, Obergaſſe 6.
1009) Eine große gut eingerichtete
Vo=
gelshecke zum Züchten der Bögel zu
ver=
kaufen. Bleichſtraße Nr. 1.
D. Faiu.
Ruhr=Kohlen.
Von heute ab erlaſſe lich beſteg
Fett=
ſchrot frachfrei is Haus geliefert zu
50 kr. per Ctr.
Kleinere Quantums, jedoch nicht unter
15 Centner, können bei Baarzahlung auch
zu obigem Preis geliefert werden. Für
Ab=
tragen iſt dem Ueberbringer 1 kr. pr. Ctr.
zu vergüten, jedoch für Abſchöpfen hat der
Fuhrmann nichts zu beanſpruchen.
Beſtellung und Zahlung beliebe man bei
Hrn. Vraſſel, vorm. Jordis, Rheinfir.,
„ Pettmann, Schuſtergaſſe,
„ Fuld, Kirchſtraße,
machen zu wollen.
Erſelden, den 30. Januar 1874.
J. Nold.
1050) Ein gut erhaltenes Wägelchen if
billig zu verkaufen. Obergaſſe. 42.
(Ein gebrauchter Kinderwagen ſteht
E, billig zu verkaufen Ernſt=Ludwigs=
ſtraße 23. 3. Stock.
1147 Abfallbolz. trocken, per Cr.
44 kr. in ganzen und halben Wagen (16
und 8 Ctr.) ſteis zu haben Neckarſtraße 26.
(in noch guter Kinderwagen fieht bill,
C=zuverkaufen. Bleichſtr. 21, Tr. hof,
W 28.
Feigen-Lakkee.
Beſtes geſundeſtes
GüTTOgat
per Pfd. 27 kr., ½ Pfd. 14 kr. ¹ Pſd. 7 kr.
Gemiſcht mit Kaffee erhöht es deſſen
Farbe, ſpart den Zucker und iſt äußerf.
angenehm zu trinken.
Salzburg. André Hoſer.
Niederlage bei G. L. Kriegk,
Rheinſtraße.
636)
1149) Ein Nußbaum=Actenſchrank zu
verkaufen. Rheinſtraße Nr. 43.
1150) Blumentiſche, Aquarium,
Gold=
fiſche, blühende Topfpflanzen, Veilchen= und
andere Bouquets empfiehlt
W. Hohenadel, Soderſtraße.
E.
STN
4
Vermiethungen.
3807) Die bel Etage, Steinſtraße 6,
5 heizbare Zimmer, Küche nebſt Zugehör.
iſt an eine ruhige Familie zu vermiether
und gleich zu beziehen.
7308)
Zu vermiethen:
Obere Rheinſtraße 8 im
Vorder=
haus eine freundliche Wohnung mit allem
Zubehör.
8579) Ein ſchönes möhlirtes Manſarden=
Zimmer, Ausſicht noch der Rheinſtraße,
ſo=
gleich beziehbar, iſt zu vermiethen.
Näheres Rheinſtraße 50.
8766) Zwei elegant möblirte Zimmer
ſofort zu vermiethen. Beſſ. Carlſtraße 22.
9197) Ein möblirtes Zimmer für eine
einzelne Dame zu vermiethen.
Näheres in der Expedition.
9830) Ein bequem möblirtes Zimmer,
dem Ludwigs=Bahnhof gegenüber, alsbald zu
vermiethen. Näheres Caſerneſtraße 4, eine
Treppe hoch.
10363) Neckarſtraße 18
iſt der obere Stock, beſtehend aus 7-10
Piecen, Bodenkammern, Keller nebſt allen
Bequemlichkeiten, zu vermiethen und bis
1. März zu beziehen. Näheres Parterre daſ
10821) An zine ruhige Familie,
Ma=
thildenplatz 9 bel Etage, 7 Zimmer mit
Speicher, Keller, Magdzimmer und aller
Bequemlichkeiten, auch kann Stallung für
2 Pferde dazu gegeben werden, ſofort zu verm.
10826) An eine ruhige Familie,
Ma=
thildenplatz 9, Ausſicht Gartenflraße, 4
Zim=
mer nebſt einer großen Dachſtübe, mit allen
Bequemlichkeiten ſofort zu vermiethen.
10912) Martinſtraße Nr. 30 iſt die bel
Etage mit 5 Zimmern und Zugehör mit
allen Bequemlicheiten zu vermiethen.
12) Caſinoſtraße 21 ein möbl. Zimmer.
121) Caſinoſtraße Nr. 28 ein möblirtes
Zimmer nach der Straße zu vermiethen.
188) Mathildenplatz Nr. 8
iſt der mittlere Stock, beſtehend aus 4
Zim=
mern, 2 Cabinetten, Küche, Glasabſchluß
und allen ſonſtigen Bequemlichkeiten zu
ver=
miethen und 1. April zu beziehen.
327) Ein ſchön möblirtes Zimmer
Saal=
bauftr. 5 eine Stiege hoch links.
328) Martinsſtraße 14 ſind 2-3 Zimmer
vermiethen.
RTTTTAATTmzxzrXrXXN]
332) In meinem neun Hauſe,
d0 Karlsſtraße 12, iſt der mittlere Stock,
d=
de beſtehend aus 7 Zimmern, Küche, P
großem Vorplatz und allen ſonſtigen „
27
d0 Bequemlichkeiten bis 1. April zu be= N
ziehen.
Phillivn Hauff.
rzrzzzzz)
390) Ein hubſch möblirtes Zimmer zu
vermiethen, ſogleichzu beziehen. Schirngaſſe2.
516) In meinem neu erbauten Hauſe in
der Müllerſtraße iſt der 1. und 2. Stock,
beſtehend aus 3 Zimmern, Küche,
Boden=
kammer, Waſchküche und allen Bequemlich
keiten, zu vermiethen und alsbald beziehbar.
P. Lochhaas, Schreinermeiſter.
518) Gartenſtraße 7 ſind 3 fheizbar=
Zimmer, Küche mit Glasabſchluß, 2 Keller,
Mitgebrauch der Waſchküche und des Bleich=
J. Noack.
platzes zu vermiethen.
569) Die bel Etage, 6 Zimmer,
1 Küche, 2 Keller mit allem Zubehör.
Daſelbſt Parterre=Etage: 5 Zimmer,
1 Küche, 2 Keller, 2 Holzſtälle, Mitgebrauch
der Waſchküche, Waſſer im Hof, beide per
1. April zu beziehen, Ecke der Eliſabethen=
und Zimmerſtraße Nr. 2.
571) Eliſabethenſtraße Nr. 34 mittlerer
Stock, 7 Zimmer enthaltend, zu vermiethen
und Ende März beziehbar.
Inſtitut Schmitz.
662) Dieburgerſtraße 60 iſt der
2. Stock, beſtehend aus 4 Zimmern, ſowie
2 Zimmern im Dachſtock, Küche ꝛc., zu
vermiethen und bis 1. April zu beziehen.
Wilhelm Schupp.
708) Ein ſchön möblirtes Zimmer im
1. Stock, Ausſicht auf die Straße, ſofort
zu vermiethen. Eliſabethenſtraße 35.
709) Caalbauſlraße 8 iſt ein
ſchö=
nes Logis, beſtehend aus 6 Zimmern, per
1. April zu vermiethen. Preis 250 fl.
uN
TTXAAXXAITTTAAAAALX
4 715) Friedrichſtraße 22, Eck der
de Caſinoſtraße, iſt die Parterre=Woh= de
0 nung, beſtehend aus 6 Zimmern und d
0
C Garderobe, nebſt allen ſonſtigen Be
d quemlichkeiten, an eine ruhige Familie
de bis Anfangs April zu vermiethen.
10
d4 Näheres bei Herrn B. L. Trier,
1Hof=Möbelhandlung. zu erfragen.
PBPDupuppupOyN
AAAArAaAA AaarP.
806) Ludwigſtraße Nr. 7 ſind 5
freund=
liche ineinander gehende Zimmer nebſt Küche
und ſonſtigem Zubehör zu vermiethen und
gleich beziehbar. Zu erfragen bei
Fr. Hau, Kürſchner, Ludwigſtr. 18.
878) Arheilgerſtraße 10 ein Zrmmer zu
vermiethen.
882) Alexanderſtr. 10, 2 Treppen hock
iſt ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
893) Ein möblirtes Zimmer, untere
Waldſtraße 46 im Vorderhaus.
941) Ein möblirtes Zimmer nach der
Straße iſt zu vermiethen, auf Verlangen
mit Koſt. Große Ochſengaſſe Nr. 2.
947) Bleichſtraße Nr. 40 eine Wohnung,
beſtehend aus 5 ſchönen Zimmern nebſt allen
Bequemlichkeiten zu vermiethen und ſofort
zu beziehen. Ebendaſelbſt 2 ſchöne Zimmer
mit oder ohne Möbel zu vermiethen.
221
944) Heinheimerſtraße Nr. 7 iſt der
mittlere Stock zu vermiethen und bis 1. März
beziehbar.
968) Kiesſtraße 10 iſt der 2. Stock,
3 Zimmer nebſt allen Bequemlichkeiten, zu
vermiethen.
967) Caſinoſtraße Nr. 14 im Hinterbau
ein Logis, 2 Zimmer, Küche, Bodenraum ꝛc.,
zu vermiethen und am 1. April zu beziehen.
Aug. Nold, Schloſſermeiſter.
986) Kiesſtraße Nr. 27 im Seitenbau
ein freundliches Logis, beſtehend, aus, drei
Zimmern, Küche und ſonſtigem Zubehör,
alsbald beziehbar, zu vermiethen.
988) Arheilgerſtraße Nr. 48 iſt ein Logis
mit Stallung zu vermiethen und ſogleich
zu beziehen.
6 (Fin möblirtes Zimmer mit ſeparatem
8 Eingang im 3. Stock. Rheinfir. 47.
991) Eine Werkſtätte nebſt Wohnung
per 1. April zu vermiethen. Rheinſtraße 47.
995) Stallungen u. eine Wohnung
von 3 Zimmern, Küche, Keller ꝛc., letzteres
für 120 fl. zu vermiethen. Rheinſtraße 47.
1078) Arheilgerſtraße 50 ein Logis zu
vermiethen und gleich zu beziehen.
Cramer Gaſtwirth.
1084) Zunächſt der Zeughausſtraße iſt
ein Garten zu vermiethen; auch kann
derſelbe als Lagerplatz für Kohlen ꝛc.
benutzt werden. Näheres Kirchftraße 23.
1090) Ernſt=Ludwigsſtraße Nr. 29
ſind 2 freundlich möblirte Zimmer,
Aus=
ſicht nach der Straße, zu vermiethen und
gleich zu beziehen.
1999) Dieburgerſtr. 22 parterre iſt ein
fein möblirtes Zimmer auf 1. März zu
vermiethen.
1151) Neckarſtraße 18.
Drei ſchöne Zimmer mit abgeſchloſſenem
Vorplatz im dritten Stocke ſind mit oder
ohne Möbel an einen Herrn ohne Familie
zu vermiethen und bis 15. März beziehbar.
1152) Mühlſtraße Nr. 56 nächſt der
Stadtkapelle, iſt eine ſchöne Manſarden=
Wohnung von 4 Zimmern nebſt Zubehör
zu vermiethen und alsbald zu beziehen.
1153) Magdalenenſtr. 7 1 Treppe
hoch eine Wohnung zu vermiethen, im
März beziehbar.
1154) Gardiſteuſtraße Nr. 7 ein Logis
zu vermiethen.
1156) Ein ſchön möblirtes Zimmer zu
vermiethen, Holzſtraße I. V. Witzler.
1156) Schuſtergaſſe Nr. 17 iſt ein
Logis zu vermiethen u. gleich beziehbar.
1157) Lautenſchlägerſtraße Nr. 30 im
Seitenbau zwei freundliche Zimmer, Keller,
Boden, Bleichplatz, Waſchküche, Ende April
beziehbar.
1158) Ein ſehr freundl. Logis zu verm.
Beſſungen, Bruchſtraße Nr. 8.
p22
Vermiſchte Nachrichter
525) Einen jungen Mann mit guter
Schulbildung ſuche in die Lehre.
Carl Watzinger,
Thee= u. Droquenhandlung,Louiſenpl. 4.
222
R 28.
Württembergloche Handels-Jehranstal Welngarten.
Anſchaulicher Unterricht — Verſorgungsanſtalt junger Kaufleute,
Präparation für Einjährig=Freiwillige. — Eintritt 1. Mai.
Die Direcilon.
Auskunft ſowie Proſpecte bei Herren Gemeinderath Helmllng und Cigarreufabrikant Sohaller in Lorſch
an der Bergſtraße.
[(1132
a4aaagaaaeo,
280
a2200aaagsaapoapan
RBRnUnannRiTAasunuhuRaaaiuin
B. k..
T 784) Ich zeige ergebenſt an, daß ich von heute ab noch eine Schweinemetzgerei 4
T betreibe, und werde mich befleißigen, durch gute Waare und ſorgfältige Zube=
2
8
4
4 reitung meine verehrten Abnehmer in allen Artikeln zu befriedigen.
Ech
Darmſtadt, den 29. Januar 1874.
„
J. Volz, Markt.
4
19009
20Aa uaa umanaogag
RRuNnnnnnuunaunnanuannunnn
Anerkanſche Glanz Waſcherel.
Friedrichſtraße Nr. 16.
Ich Unterzeichneter beehre mich, einem verehrlichen hieſigen und auswärtigen
Publikum die ergebene Anzeige zu machen, daß ich am hieſigen Platze eine Glanz=
Waſcherei errichtet habe durch neueſte Apparate, und empfehle mich beſtens im
Waſchen und Bügeln von Krägen jund Manſchetten für Herren und
Damen. Saubere Arbeit, prompte und billige Bedienung ſichere ich meinen geehrten
Kunden ſtets zu.
1022)
GaarD CGri
1115)
Darmſtädter Brod=Verein i. L.
Alle diejenigen Mitglieder und Geſchäftsleute, welche noch Zahlungen zu leiſten
oder Forderungen an den Verein zu machen haben, werden dringend erſucht, erſtere mit
dem Rechner zu begleichen reſp. letztere bei dieſem anzumelden. Die Fertigung der
Schlußabrechnung iſt hiervon abhärgig.
Der mit der Liquidation beauftragte Vorſtand.
pC.
G
G
TxxxxxzxzrrzzAAnA Axr.Trxzrarzxzr))
979)
WA TN
2
der Beſſunger Jurngemeinde
89
N Camſtag den 14. Februar im neuen Saale des ChauſſeehauſesH
Abends 8 Uhr.
24
Eintrittskarten für Nichlmitglieder ſind bei Herrn Kaufmann Georg Geyer IV.
8
N Lirchſtraße 62, und Abends an der Kaſſe 1 fl. 12 kr. zu haben.
8
Das Comite.
„
AxzzzrzzrzzzzxrzrrazzuzzzrazzLrrzzzzrz”.
1134
Geſangverein „Liodertafel.
Camſtag den 28. Februar Abends 8 Uhr
MaskzCm-Waht
im Gaſthof zur Traube.
Alles Nähere durch Circular.
ggoaaaaganonauraanaatogueg
92 Geſchäfts Eröffnung u. Empfehlung. s
S
Hiermit die ergebene Anzeige, daß ich unter Heutigem bei meinem Metzger=
⬜ geſchäft in Beſſungen ein Gleiches in Darmſtadt, Schirngaſſe, neben Herrn
1
Kaltsmetzger Egner, eröffnet habe.
Fortwährend nur gutes Fleiſch ſper Pfd. 23 kr.), ſowie die bekannte gute G
L9
O Fleiſchwurſt lieden Morgen friſch abgekocht) laſſen mich einem zahlreichen Zuſpruch
S
G entgegenſehen.
R. HaliD, Metzgermeiſter.
Gogagutinaaaveoeooieiaee
1159)
S t r o h h ü t e
werden jetzt ſchon gewaſchen, gefärbt und verändert bei
Karlſtraße
L. Bertrand, Nr. 14.
980) Ein geſetztes Frauenzimmer aus
guter Familie von auswärts, wünſcht in
Darmſtadt bei einem ledigen Herrn oder
Wittwer, mit erwachſenen Kindern als
Haushälterin bis 1. März placirt zu werden.
Gefl. Offerten unter Nr. 980 beſorgt
die Exp. d. Bl.
997) Eine Frau ſucht Laufdienſt.
Grafenſtraße 4 Hinterbau.
Ebendaſelbſt ein Stübchen mit Bett.
819
Geſucht!
Ein junges braves Mädchen, für
Haus=
haltung tüchtig. Näheres Schützenſtraße
Nr. 18 parterre.
1027) Eine Nähmaſchinenſtepperin wird
gegen gute Bezahlung geſucht.
Eliſabethenſtr. 46.
Fz. Jordan.
Hausdiener geſucht.
1110) Ein in den betreffenden Arbeiten
und Dienſtleiſtungen durchaus gewandter
und mit guten Zeugniſſen verſehener
Be=
dienter, unvet heirathet oder verheirathet,
wird alsbald auf das Land in die Nähe
einer Stadt bel hohem Lohn zu engagiren
geſucht, und bietet die Stelle Gelegenheit
zur Gründung einer dauernden Exiſtenz.
Offerten unter I. 6379 an die Annoncen=
Expedition von Haaſenſtein 4 Vogler in
Frankfurt a. M.
1111) Ein tüchtiger Holzarbeiter für
Zimmer= und Schreinerarbeiten wird zu
engagiren geſucht. Nüheres
Kranichſteiner=
ſtraße 71.
1122) Für Herrſchaften.
Brave Mädchen können nachgewieſen
werden auf dem Verdingungsbureau,
Beſ=
ſunger Kirchſtraße 34.
„
Maschinenkührer.
Eim gewandter, zuverläſſiger
Maſchinen=
führer, der auch Reparatureu auszuführen
verſteht, womöglich gelernter Schloſſer iſt,
findet gegen gutes Salair dauernde
Stel=
lung in einem hieſigen größeren
Fabrik=
geſchäft.
Offerten unter Chiffre L. 7 nimmt die
Expedition entgegen.
1138) Ein gebrauchtes eiſernes
Hof=
thor zu kaufen geſucht.
Eliſabethenſtraſte 55.
1160) Koſt und Logis für einen ſoliden
Mann. II. Ochſengaſſe 14. 2 Stiegen hoch.
1161) Ein Ladenmädchen, das etwas
Putzarbeit verſteht, wird für ein Mode=
Geſchäft in Mannheim geſucht. Offerten
unter Chiffre A. L. bittet man in der
Ex=
pedition d. Bl. abzugeben.
M. 28.
229
We.
Filiate von Lallaup &ae;
22)
21 Eck der Schützen- a; Zügelſtraße 21
8
Inſtallationen für Gas= und Waſſerleitungen übernehmen jeder Zeit zu den büllg.
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3 sten Preisen unter Garantie.
Koſtenvoranſchläge gratis.
Reparaturen billigſt.
Lüſtres, Lampen, Kochapparate ꝛc., ſowie alle Beſtandtheile für Gas= und
Waſſer=
leitungen
„
ſtets zu ggavrtt=A-HToprenſen.
8800d
70 H Lonyih,
D9wN
1140
C2
Volksbildungs=Verein und Turngemeinde Darmſtadt.
Zweiter Bortrag
des Hrn. Julius Schulze aus Mainz über Volkzwirthſchaft für Jedermann.
Dienſtag den 10. Februar l. J., Abends 8 Uhr, in der Turnhalle am Woogsplatz.
Der Eintritt iſt für Mitglieder und Nichtmitglieder frei.
1162)
Die Vorſtände des Vollsbildungs=Ver ins und der Turngemeinde.
1163
Lokal=Gewerbverein.
Sitzung Donnerſtag den 12. Februar, Abends 8 Uhr, im oberen Taal
der Winter'ſchen Brauerei.
Tagesordnung: 1) Vortrag des Herrn Ingenieurs F r ie d r ich Schmidt über
die Theorie des Brunnenbaus und Beleuchtung der Griesheimer Grundwaſſer=
Verhält=
niſſe. - 2) Beantwortung von Fragen.
Das Lotal wird um 74 Uhr igesffuet; die neueſten techniſchen Zeitſchriften und
Zeichnungen ſind aufgelegt. Der Fragekaſten iſt am Eingana des Saals aufgeſtellt.
1164) Donneiſtig den 5. Febtuar wurdel m 3yh'ehtere Steinhauer finden dau=
im Theater in der Garderobe, Fauteuil
links, eine braune Angora=Shawl
mit grauen Streifen gegen einen ähnlichen
vertauſcht. Man bittet um Rückgabe
Pio=
men ideſtraße Nr. 50 dritter Stock.
1165) Ein junger Mann, verheirathet,
welcher gut mit der Feder vertraut, ſucht
eine Stelle. Wo? ſagt die Exp.
8 I4 ernde Bſchäftigung bei
J. W. Mersheimer, Hof=Maurermſtr.
1167) Eine junge Dogge, kleine Race,
iſt mir in ganz ausgehungertem Zuſtand
zugelaufen und kann gegen Erſtattung der
Einrückungsgebühr in Empfang genommen;
werden. Rheinſtraße 19 Hinterhaus.
H. F. Kranz. M. D.
Member of the Roval Collego of
Surgeon=
ot England,
Late Resident Medical Officer at the
English Hospital at Sandhurst,
Victoria.
[1168
Address: Bess. Carlstrasse Nr. 22.
Oeſtreichiſche Sechſer
werden umgewechſelt.
Voräinand Sander.
1169) Lo iſenplatz. Eck der Rheinſtraße.
1110) Dankſagung.
Allen Freunden und Bekannten,
welch=
mir in meiner tiefgekränkten Klagſache von
28. October v. J. mit Rath und Tha
Beiſtand leiſteten, ſage ich einſtweilen hier
mit meinen herzlichen Dank.
J. L. Müller.
Froßherzogliches Hoftheater.
Dienſtag, 10. Febr. Abonnement zuspend,
Gaſtvorſtellung des Herrn Friedrich Haa,
und der Frau Haaſe=Schönhof, zum Beſte
des Hoftheater=Baufonds: Narciß. Drama i,
5 Atten von Brachvogel. Sonntagspreiſe.
In Luſtein Leid.
Von Friedrich Friedrich.
(Schluß.)
Bertha war ſchon am Tage vorher, nachdem ſie die
Nach=
richt von Helms Tode erhalten hatte, mit ihren beiden
Ver=
wandten nach der Reſidenz zurückgekehrt. Dort blieb ſie. -
Ein halbes Jahr ſpäter erfuhr Klinger, daß ſie ſich mit dem
Lieutenant Troll verheirathet hatte.
Fünf Jahre waren verſchwunden. -- Viel hatte ſich in der
Zeit verändert. Die kleine Geſellſchaft in der Pinkenburg war
auseinander geriſſen. Der Aſſ ſſor und der Attuar waren in
eine andere Stadt verſetzt, der Poſthalter hatte ſich ein kleines
Gut gekauft, weil er der Poſthalterei üherdrüſſig geworden
nur der Apotheker und Klinger waren noch in H. Auch ſie
kamen nur noch ſelten nach der Piakenburg, denn Stephan war
geſtorben und ſein Schwiegerſohu, der die Wirthſchaft fortſetzte,
vermochte den alten gemüthlichen Geiſt, der durch Stephan in dem
Hauſe hervorge=ufen war, nicht zu bewahren Tas alte
Gaſt=
ſimmer mit ſeinen gemüthlichen Zechwinkeln, mit ſeinem an=
heimelnden Wandgetäfel war neu geſtrichen, das Getäfel war ab,
geriſſen, die Wände waren mit feinen Tapeten
überlleidet-
alte Gemüthlichkeit war aus dem Zimmer gewichen. Es
ſchwind=
ja ſo Vieles im Leben, es fährt ja auch in manchem Menſche;
der alte fröhliche Jugendgeiſt in wenigen Jahren dahin.
Auf Klinger hatte Helms Tod einen tiefen und bleibende
Eindruck gemacht Er war ernſter geworden. Seit Jahren wo
er glücklich verheirathet, Kinder umſpielten ihn, er fühlte
ſi=
glücklch, nur wenn er an den alten Freund dachte, zog es w
eip leiſer trüber Schatten über ſen Glück hin. Er verſa
dann wohl in ernſtes Sinnen - denn er konnte ihn nimm
vergeſſen. Ueber Berthas Geſchick hatte er nur ſelten etwe
gehort. Ihr Mann war Hauptmann geworden - ob ſie ſi
glücklich fühlte. wußte er nicht.
Er ſaß in ſeinem Arbeits zimmer. Sein Schreiber frat e.
und theilte ihm mit, daß eine Dame ihn zu ſprechen wünſche.
„Wer iſt eszu fragte er.
Der Schreiber kannte ſie nicht.
„So bitten Sie die Dame einzutreten” fuhr er fort.
Er erhob ſich vom Stuhle. Eine verſchleierte Dame tr
63
„2
C.
„2
1
„)
D
8.
24
R 28.
in. Sie ſchlug den Schleier zurück - er erkannte ſie auf den
rſten Blick — es war Bertha, die vor ihm ſtand. Freilich
icht mehr jenes friſche, ſchöne Bild, wie er ſie früher gekannt
atte. Sie war alt geworden in den kurzen Jahren, ihre
Wan=
en waren bleich und eingefallen, aus ihren Zügen ſprach ein
efer Kummer. Ein wehmüthig trauriges Lächeln glitt über ihr
eſicht hin, als ſie Klingers Erſchrecken bemerkte.
„Sie treten unwillkürlich einen Schritt vor mir zurück,
prach ſie. „Ich weiß weßhalb - ich komme als ſchwer
Ge=
rüfte und ſchwer Gebeugte zu Ihnen, um Ihre Hilfe, Ihre
ſnterſtützung in Anſpruch zu. nehmen.
Klinger ſchwieg. Er forderte ſie durch ein Zeichen der
hand auf, ſich niederzulaſſen. Die ganze Vergangenheit ſtand
it einem Male wieder. klar vor ſeiner Seele. Sie ſetzte ſich.
„Herr Klinger” fuhr ſie mit bewegter, leiſe zitternder
Itimme fort. - Sie waren Helms treueſter Freund - Ihnen
ln. ich wenigſten eine Rechtfertigung ſchuldig.
Klinger ſchwieg immer noch.
„Ich habe Helm geliebt, ich würde glücklich mit ihm
ge=
orden ſein, wäre ich nie wieder mit meinen Verwandten in der
5tadt in Berührung gekommen, - mit dem Gerichtsrath, —
em Miniſter, - mit ihnen allen nicht. Helm hat mich gewarnt,
h habe nicht auf ihn gehört, weil ich glaubte, er ſei durch
Vor=
rtheile gegen meine Verwandte erfüllt. Er hat ſchärfer geſehen,
ls ich, - jetzt, jetzt kenne ich ſie auch. Ich glaubte ihnen
da=
als, ich ließ mich durch ihre Freundlichkeit, durch ihre Stellung
erblenden. Ich ahnte nicht, wie ſie gemeinſam, nach
Verabre=
ung bemüht waren, mein Herz immer mehr von Helm zu
tren=
en und mich — mein Vermögen für ſich zu gewinnen. Die
üälle, die Feſte, der Glanz berauſchten mich. Ich ſelbſt glaubte
letzt, Helm nicht innig zu lieben, weil es mir eingeredet wurde.
dem Sohne des Regierungsraths, meinem Couſin - meinem
äteren Manne - gelang es, ſich in mein Herz einzuſchleichen
ich bin Helms Mörderin geworden! Sie hielt erſchöpft
me.
„Aus Verzweiflung hat er ſich das Leben genommen, "
er=
iderte Klinger. „Er wußte, daß er von Ihnen nicht mehr
ge=
ebt wurde. Sein Herz empfand zu tief!
„Ich weiß es," fuhr ſie ſchmerzbewegt fort. „Ich weiß es:
zu ſpät habe ich es erkannt. Ich war damals durch meine
Ver=
andten wie mit einem Netze umgeben, ich vermochte mich ſelbſt
icht mehr zu löſen aus den Schlingen -oh, ich habe es ſchwer
ebüßt. Nur nach meinem Vermögen haben ſie getrachtet. Mein
ſtann war toh, als ich erſt die Seinige war, wie ſeine Sklavin
thandelte er mich — er liebte mich nicht - mein Vermögen
rſchleuderte er in ſinnloſeſter Weiſel Faſt fünf Jahre habe ich
erduldet, länger kann ich es nicht ertragen! Ich bin ihm
ent=
ohen - ſelbſt meine beiden Kinder habe ich
zurückgelaſſen-
h kann nicht mehr mit ihm leben. Nur das Gut iſt mir noch
blieben, ich muß es retten für meine Kinder, er würde auch
es in kurzer Zeit durchbringen - Herr Klinger, ich
will-
muß von meinem Manne geſchieden werden - ſtehen Sie
ir bei, helfen Sie mir es durchſetzen.
„ Nicht ich, U erwiderte Klinger. „Verlangen Sie ein
ſol=
es Opfer nicht von mirl Ich kann Ihnen meine Hand zur
nterſtützung nicht reichen — Sie haben meinen Freund
ge=
ordet!
Sie bat ihn — ſie flehte zu ihm. Er blieb feſt in ſeiner
eigerung. Verzweifelnd, ſchwankend verließ ſie ihn. - Ein
nderer Advokat übernahm ihre Sache. Sie klagte gegen ihren
Lann auf Scheidung, ſie verlor die Klage, mit Gewalt wurde
gezwungen, zu ihm zurückzukehren.
Nach wenigen Jahren wurde auch das Gut verkauft; es
ar ſtark verſchuldet. Zur rechten Zeit ſtarb Bertha's Mann
den Folgen ſeines ausſchweifenden Lebens. Es blieb ihr von
[ ihrem Vermögen zum wenigſten ſo viel, daß ſie mit ihren
indern in einer kleinen Stadt ohne Noth leben konnte.
Mittheilungen ans Stadt und Land.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 6 vom 9. Feb. enthält: 1)
Auf=
hebung der ſeitherigen Stempelabgabe von 30 kr. für jedes Exemplar der
im Großherzogthum gehaltenen auswärtigen politiſchen Zeitungen; 2- 4
Ueber=
ſicht der für 1874 genehmigten Umlagen zur Beſtreilung von
Communal=
bedurfniſſen in den Gemeinden der Kreiſe Bingen, Nidda und Darmſtadt.
5) Ermächtigungen zur Annahme und zum Tragen fremder Orden. dem
Finanz=Acce ſiſten L. Ewald für das Ritterkreuz des Franz=Joſeph=Ordens:
dem Commercienrath K. F. Denninger zu Mainz für den Orden der
eiſernen Krone 3. Kl.: dem Bevollmächtigten zum Bundesrathe des
deutſchen Reichs, Miniſterialrath Dr. Neidhardt für das Comthurkreuz 1 Kl.
des Sachſen=Erneſtiniſchen Hausordens; dem Oberpoſt=Commiſſarius
G. K. Berchelmann für den rothen Adler=Orden 4. Kl. 6.
Namens=
veränderungen; 7. Dienſtnachrichten; 8. Cnocurrenzeroͤffnungen.
Die Oberfläche des Herrngartenteichs zeigt tauſende todter
Fiſche. Wahrſcheinlich iſt wieder Waſſer zugefloſſen, das Giftſtöffe
auf=
genommen hat.
Am letzten Freitag iſt es der Polizei gelungen, wieder einen
er=
heblichen Fang zu machen. In der letzten Zeit/ namentlich in voriger
Woche, wurden in der Dieburger Straße erhebliche Beſchädigungen fremden
Eigenthums verübt, ſo unter Anderm am heiligen Kreuz ganze
Planken=
zäune herausgeriſſen und zum Theil entwendet. Die Bande der Thäter iſt
nun endeckt und beſteht in Buben ſogar bis zum 20 Jahr, die ſich
dem=
nächſt auf der Anklagebank zu verantworten haben werden.
Auf dem Markt ſtehen einige Laden= resp.
Localverän=
derungen in nächſter Ausſicht. Der Laden im Rathhaus iſt noch immer
zu vergeben. Die Firma Naumann und Warnecke ſiedelt in das
Hom=
berger'ſche Haus über, der benachbarte Meyer Fuld'ſche Kleiderladen geht
an eine Genoſſenſchaft von 6 Schuhmachern über, die ſich zum ladenmäßigen
Betrieb ihrer Geſchäſte vereinigt haben. Die Firma Franz Miſchler hat
ihr Geſchäft in Tuchen und Kleidern aufgegeben uud tritt an deſſen Stelle
ein Materialwaarengeſchäft unter der Firma Heiner und Miſchler.
— Der Voranſchlag der Polizeikaſſe pro 1874 verlangt einen
Zu=
ſchuß aus der Stadtkaſſe von rund 16,000 fl. und ſieht ferner in
Ein=
nahme vor: Kapitalzinſen 245, Strafantheile 300. zuſammen 16545 fl.
Die hauptſächlichſten Ausgabepoſten beſtehen in 180 fl. Ruhegehalt für
einen penſ. Polizeiſolden, 2.400 fl. Gehalte für active Polizeioficianten,
10478 fl. Gehalte der Gensdarmen, 2000 fl. Uniformirungskoſten ꝛc.
— Mit Ausgabe der Einmarkſtücke durch die Hauptſtaatskaſſe ſind
alle öffentlichen Kaſſen angewieſen worden, die eingehenden Ein= und Zwei=
Guldenſtücke bei der Staatskaſſe gegen Einmarkſtücke umzuſetzen; es werden
ſonach erſtere Münzſorten jetzt anfangen, aus dem Verkehr zu verſchwinden.
Am letzten Samſtag Nachmittag war der mit noch dünnen Eisdecke
verſehene große Woog mit Tauſenden von Schlittſchuhläufern bedeckt;
das Eis bog ſich und krachte in allen Ecken. Die polizeiliche Warnung
blieb unbeachtet und kann man nichts anders als einem ſtationirten
Sicher=
heitsorgan Recht geben, von welchem, - auf die Gefahr aufmerkſam
ge=
macht - bemerkt wurde, daß die Leute verwarnt und denſelben
nachzu=
laufen unmöglich ſei.
— Außer der nun in Ausſicht ſtehenden Stadtverordneten=und
Magiſtratswahl ſteht uns demnächſt noch die
Kirchengemeinde=
wahl bevor. Zu wählen ſind 70 Kirchengemeinderäthe, welche ihrerſeits
den aus 6 Mitgliedern für die Folge beſtehenden Kirchenvorſtand zu wählen
haben.
Die in dieſem Blatte gebrachte Nachricht, es ſei einem Studirenden
des Politechnikums wegen eines Duells der Aufenthalt in der Stadt
verwieſen worden, iſt dahin zu berichtigen, daß ſig der frühere Politechniker
K. aus Hochheim a. M. aus anderen Gründen - nicht aber wegen
eines Duells - die Straſe der Relegation von der polytechniſchen Schule
zugezogen hat, und daß damit allerdings ſeine polizeiliche Entfernung aus
Darmſtadt im Zuſammenhange ſteht.
Concert. Das am vorigen Montag auf den kommenden
Mitt=
woch verſchobene Wohlthätigkeits=Concert findet beſtimmt im Saalbau ſtatt
und ſoll die Betheiligung eine außerordentliche werden, was bei dem Rufe,
den Frau Marlow, der einſtigen Zierde unſeres Hoftheaters, und in
Stuttgart ſeit Jahren der gefeiertſte Liebling des Publikums nicht Wunder
nehmen darf. Wir wüßten keine Sängerin zu nennen, welche ſo wie dieſe
alle Eigenſchaften in ſich vereinigt, den Zuhörer zu bezaubern - der
Wohl=
laut ihrer Stimme, die Seele in ihtem Vortrag, die Schule ihres
Ge=
ſanges ſind unnachahmlich u. verfehlen nirgends die hinreißendſte Wirkung.
Möge daher kein wahrer Kunſtfreund verſäumen, die Kunſt in ihrer
voll=
ſten unverfälſchten Reinheit und Grazie zu hören - eine Marlow kommt
niemals wieder!
Die Kaſſeler Handelskammer hat der kaiſerl. Poſt=Direction in
Berlin das Schema einer von ihr entworfenen Poſtpacket=Begleitadreſſe
zur event. Einführung eingereicht, welche geeignet ſein dürſte, den
Wün=
ſchen des geſchäftstreibenden Publikums mehr als die von der Poſt jetzt
ausgegebenen Karten Rechnung zu tragen. Der hauptſächlichſte Vortheil
dieſer neuen Karten beſteht darin, daß die zur Frankatur erforderlichen
Marken zwiſchen dem Coupon und der eigentlichen Adreßlarte aufgeklebt
werden und hier ſammt dem Coupon von dem Empfänger, in der Mitte
durchgetheilt, abgeſchnitten werden können, ſo daß dem Empfänger wie der
Poſt immer ein Nachweis über den Betrag der betr. Portokoſten verbleibt.
Der Schriſtſteller David Friedr. Strauß iſt nach einer
Mitthei=
lung der D. Z. am 8. ds. in Ludwigsburg nach ſchwerem Leiden
ge=
ſtorben.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.