andrusbeIev, -ugau voebot
D
Abonnementzpreis
2 fl. 48 kr jährlich incl. Bringerlohn.
Auswärts werden von allen
Pöſt=
ämtern Beſtellungen entgegengenom
men zu 59 kr pro Quartal incl
Poſt=
aufſchlag und Beſtellgebühr
Frug- und Anzeigeblatt.
137. Jahrgang.
Amtliches Crgan für die Bekannkmachungen des Großherzoglichen Kreigamts Darmſtadt.
Zuſetate
werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition Rheinſtt. Nr 23
in Beſſungen von Friedr. Blößer.
Friedrichsſtr Nr 7 ſowie auswaͤrt
von allen ſoliden Annoneen=
Enpe=
ditonen
N 2G.
Freitag den 6. Februar
1874
E d i c t a l l a d u n g.
Nachdem wider die Nachbenannten:
1) den Rekruten Guſtav Kadiſch der 8. Compagnie 1. Großherzoglich Heſſiſchen
Infanterie=Regiments Nr. 115 aus Marienwer der, Kreis Marienwerder,
2) den Rekruten Ludwig Wilhelm Matthias des 2. Großherzoglich Heſſiſchen In=
Infanterie=Regiments Nr. 116 aus Gleßen, Kreis Gießen,
3) den Rekruten Wilhelm März des Großherzoglich Heſſiſchen 1. Dragoner= (Garde=
Dragoner) Regiments Nr. 23 aus Langen, Kreis Offenbach,
gebürtig, der Deſertionsprozeß eröffnet iſt, werden dieſelben hiermit, aufgefordert, zu
ihren Truppentheilen zurückzukehren, ſpäteſtens aber in dem auf
Montag den 15. Juni 1874 Vormittags 9 Uhr
vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Termin ſich zu geſtellen, widrigenfalls die,
wider ſie eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen, ſie in ſcontumaciam für Deſerteure
erklärt und jeder in eine Geldbuße von 50 bis 1000 Thaler verurtheilt werden.
Darmſtadt, den 21. Januar 1874.
Großherzogliches Diviſionsgericht.
1002) Oeffentliche Aufforderung.
Ueber das der Philipp Riehl, Philipp
Sohns Wittwe, Maria geb. Nungeſſer, im
Grundbuche der Gemarkung Pfungſtadt
zu=
geſchriebene Grundſtück: Fl. 9. Nr. 468.5
fehlt die Eigenthumsurkunde und iſt daſſelbe
ſowohl für die Wittwe Riehl, als auch für
deren Vorgänger im Beſitze jals beſchränkt
einge ſchrieben, obgleich Zahlung des
Kauf=
preiſes behauptet und wahrſcheinlich gemacht
iſt. Auf Antrag werden daher Alle, welche
Eigenthums=oder ſonſtige dingliche Anſprüche
an dieſe Liegenſchaft zu haben vermeinen,
hiermit aufgefordert, ſolche binnen vier
Wochen ſo gewiß geltend zu machen,
al=
ſonſt die Beſchränkungen gelöſcht und die
vorliegenden Looszettel beſtätigt werden.
Darmſtadt, den 26. Januar 1874.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
Gutfleiſch.
zum Dienſtag den 10. Februar 1874,
Vor=
mittags 10 Uhr, bei unterzeichneter Behörde
einzureichen, woſelbſt Voranſchlag und
Be=
dingungen zur Einſicht offen liegen.
Dormſtadt, den 3. Februar 1874.
Das Stadtbauamt Darmſtadt.
1004)
Hechler.
Bekanntmachung.
Die bei der Unterhaltung der Brunnen ꝛc.
vorkommenden Schloſſerarbeiten ſollen auf
dem Soumiſſionsweg vergeben werden. Die
hierauf bezüglichen Offerten ſind bis
Mitt=
woch den 11. Februar 1874, Vormittags
10 Uhr, bei unterzeichneter Behörde
einzu=
reichen, woſelbſt Voranſchlag und
Be=
dingungen zur Einſicht offen liegen.
Darmſtadt, am 3. Februar 1874.
Das Stadtbauamt Darmſtadt.
1005)
Hechler.
Bekanntmachung.
10 Uhr, ſoll die Anlieferung von Rouleaux l ſchiedene Parthien Bauholz, Latten,
1006)
Verſteigerung.
Montag den 9. Febr. Vormittags 9 Uhr
Dienſtag den 10. d. Mts., Vormittags/ werden in der Holzhofſtraße 10 ver=
für das Schulhaus, Eck der Carls= und
Nieder=Ramſtädter=Straße, durch Soumiſſion
vergeben werden. Voranſchlag und
Be=
gingungen liegen auf dem Stadtbauamt zur
Einſicht offen, woſelbſt auch die Soumiſſions=
Offerten einzureichen ſind.
Darmſtadt, den 5. Februar 1874.
Das Stadtbauamt Darmſtadt.
1003)
Hechler.
Bekanntmachung.
Die Anlieferung von Kanalrahmen ꝛc.
ſoll auf dem Soumiſſionsweg vergeben werden.
Die hierauf bezüglichen Offerten ſind bis
Thüren und Fenſter
verſteigert werden.
gegen Baarzahlune
Feilgebotenes.
512) Eine gute Nähmaſchine iſt zu
verkaufen. Ludwigſtraße 15 Hinterbau.
796) Schöne weiße Pfautauben zu
verkaufen. Kiesſtraße 21I.
Ludwig Lellelmann
801) in Hrankfurt a. M.
Teppich= und Möbelſtoff=Handlung,
Noßmarkt 10,
mpfiehlt 10, breite reinwollene Rips
beſter Qualität in allen Farben für Möbel
und Vorhänge per Meter fl. 2. 36., fl. 3.,
fl. 3. 30.
Muſter gerne zu Dienſten. E6280)
589) Von jetzt ab ſtets vorräthig;
Hohenloher Rahmkäſe
ſper Stück 26-36 kr. bei
G. J. Krregß,
Rheinſtraße.
Das ächte ruſſiſche Magen=Elyxier
fés
„Malakof;
von Küas u. Co. (ar lsar) in Berlin,
prämitrt auf verſchiedenen Induſtrie=
Aus=
ſtellungen, empfiehlt ſich als ein vorzüglich
magenſtärkender Liqueur, welcher wegen ſeines
feinen Wohlgeſchmacks auch als angenehmer
Frühſtücks=Liqueur ſehr beliebt geworden iſt.
Der vielen Nachahmer wegen bittet man
genau auf obige Firma zu achten. Echt iſt
derſelbe in Darmſtadt ſtets zu haben bei
den Herren: H. Keller, Promenadenſtraße,
Heorg iebig Hohn, G. Hamann, Caſinoſtr.,
H. Heorgi, Wilhelminenſtr., G. B. Poth
Bleichſtraße, Hoflieferant Lacoß Röhrich,
(592
H. Gruber, Carlsſtraße.
1007) Sauerkraut
vorzüglicher Qualität empfiehlt
Chr. Kottler, Obergaſſe 6.
Straßburger Gansleberpaſteten
3
in allen Größen von 1 fl. 45 kr. bis 22 fl.
Straßb. Gansleberwurſt mitTrüffeln
eingetroffen bei
Jacob Röhrich, Hoflieferant.
1009) Eine große gut eingerichtete
Vo=
gelshecke zum Züchten der Vögel zu
ver=
kaufen. Bleichſtraße Nr. I.
1010) Eingemachte Bohnen u. Gurken,
Zwiebeln per Pſd. 4 kr. bei
J. Kiſſel, untere Schützenſtraße.
56
Rheinsalmen, Turbot & Cabliau
eingetroffen bei
1012)
3
Ruhr=Kohlen.
Von heute ab erlaſſe ich beſtes
Fett=
ſchrot frachtfrei ins Haus geliefert zu
50 kr. per Ctr.
Kleinere Quantums, jedoch nicht unter
15 Centner, können bei Baarzahlung auch
zu obigem Preis geliefert werden. Für
Ab=
tragen iſt dem Ueberbringer 1 kr. pr Ctr.
zu vergüten, jedoch für Abſchöpfen hat der
Fuhrmann nichts zu beanſpruchen.
Beſtellung und Zahlung beliebe man bei
Hrn. Braſſel, vorm. Jordis, Rheinftr.,
„ Pettmann, Schuſtergaſſe,
Fuld, Kirchſtraße,
„
machen zu wollen.
Erfelden, den 30. Januar 1874.
J. Nold.
708) Ein ſchön möblirtes Zimmer im
„.
4
T
4TTTe
1. Stock, Ausſicht auf=die Straße, ſofort
8½zu vermiethen. Eliſabethenſtraße 35.
941) Ein möblirtes Zimmer nach der
WSImNt
T.
Straße iſt zu vermiethen, auf Verlanzen
mit Koſt. Große Ochſengaſſe Nr. 2
21
hruar im Saalbau.
3¾ 944) Heinheimerſtraße Nr. 7 iſt der
1hr Abends.
d51 mittlere Stock zu vermiethen und bis 1. März
12 kr.
O0 beji hbar.
p.
w
967) Caſinoſtraße Nr. 14 im Hinterbau
HOO
AOO5d5
AAAATxATATAAAATTLA ein Logis. 2 Zimmer, Küche, Bodenraum ꝛc.,
zu vermiethen und am 1. April zu beziehen.
Aug. Nold, Schloſſermeiſter.
987) Wohnungs=Vermiethung.
acob Röhrieh. Hoflieferant.
Heinrichſtraße 106 parterre iſt eine ſehr
ſchöne Wohnung mit Gartevantheil ſofort
188) Mathildenplatz Nr. 5
iſt der mittlere Stock, beſtehend aus 4 Zim= oder bis 1. März zu vermiethen.
1015) Ein einzelnes gut möblirtes
Zim=
mern, 2 Cabinetten, Küche, Glasabſchluß
und allen ſonſtigen Bequemlichkeiten zu ver=imer in der Nähe der Bahnhöfe, der Bank
und Cavallerie Caſerne zu vermiethen.
miethen und 1. April zu beziehen.
371)
Zu vermiethen
und alsbald beziehbar, Eliſabethenſtraße 1.
ein neu hergerichtetes Logis von 6-7 Piecen.
Näheres Parterre daſelbſt.
518) Gartenſtraße 7 ſind 3 heizbare
Zimmer, Küche mit Glasabſchluß, 2 Keller,
Mitgebrauch der Waſchküche und des
Bleich=
platzes zu vermiethen.
J. Noack.
571) Eliſabethenſtraße Nr. 34 mittlerer
Stock, 7 Zimmer enthaltend, zu vermiethen
und Ende März beziehbar.
Inſtitut Schmitz.
Näheres in der Exp.
1016) Ein möbl. Zimmer gr.
Ochſen=
gaſſe 16 Vorderhaus 1 Stiege hoch.
Vermiſchte Nachrichten.
819)
Geſucht!
Ein junges brapes Mädchen, für
Haus=
haltung tüchtig. Näheres Schützenſtraße
Nr. 18 parterre.
1017) Eine Frau ſucht Beſchäftigung
im Waſchen u. Putzen. Sackgaſſe 22 gl. Erde.
49 20 40 Ol
4e60
Hog!
0AAaN
Jo.. 22.
H8
AnARRurAuNuRARaAAnbunRuRnt3n
4 784) Ich zeige ergebenſt an, daß ich von heute ab noch eine Schweinemetzgerei 4
Feinſtes
184)
K betreibe, und werde mich befleißigen, durch gute Waare und ſorgfältige Zube= 4
Erianger EzporLBieri æ reitung meine verehrten Abnehmer in allen Artikeln zu befriedigen.
4
Darmſtadt, den 29. Januar 1874.
per Flaſche über die Strane 9. kr. empfiehlt, 4
4
J. Volz, Markt.
C. F. Nicolal, Reſtaurateur,
1
Frankfurterſtraße Nr. 5
H0 2ONN
220 ₈0 ge oo on 4 Le an an peco anarcovgoo
194
BRUNNUUUUURAUANONhuRnnnunn
1018
Dr. Pattison's
Hausfrauen=Verein.
14
Gicatuuutie
Die Abgabe der von uns angekauften Waaren an die Mitglieder des Vereins
erfolgt in unſerem Locale, Eliſabethenſtraße 30. Dienſtags, Dounerſtags und Samſtags
lindert ſofort und heilt ſchnell
Vormittags von 9 bis 12 Uhr und in den erſten 14 Tagen auch Nachmittags von
Gicht und Rheumatismen
aller Art, als: Geſicht, Bruſt=, Hals= und 3 bis 5 Uhr und beginnt
Samſtag den 7. Februar.
Zahnſchmerzen, Kopf= Hand= und Kniegicht,
Zum Verkauf gelangen zunächſt: Mehl (3 Sorten), Gries, Reis, Thee und vor=
Gliederreißen, Rücken= und Lendenweh.
In Paleten zu 30 kr. u. halbe zu 16 lr. bei ausſichtlich Kaffe, Sacakaſfe, Zucker und amerikaniſches Schmalz.
Die Legitimationskarten müſſen vorgezeigt werden.
Helnr. Damm, Kirchſtr., Darmſtadt.
Bei der Neuheit der ganzen Einrichtung ſowie der Unkenntniß über Größe der
1014) Große Kaplaneigaſſe Nr. 41 ſind
zwei Einlegſchweine zu verkaufen. Bedürfniſſe unſerer Mitglieder iſt es für den Anfang unmöglich die Wünſche derſelben
Kiermiethungen.
9472) Arheilgerſtraße 19 zu
ver=
miethen ein geräumiges Logis und ſogleich
zu beziehen.
10821) An eine ruhige Famille,
Ma=
thildenplatz 9 bel Etage, 7 Zimmer mit
Speicher, Keller, Magdzimmer und allen
Bequemlichkeiten, auch kann Stallung für
2 Pferde dazu gegeben werden, ſofort zu verm.
10826) An eine ruhige Familie,
Ma=
thildenplatz 9, Ausſicht Gartenſtraße, 4
Zim=
mer nebſt einer großen Dachſtube, mit allen
Bequemlichkeiten ſofort zu vermiethen.
390) Ein hübſch möblirtes Zimmer zu
vermiethen, ſogleichzu beziehen. Schirngaſſe2.
allſeitig zu befriedigen, was wir zu berückſichtigen bitten.
Der Vorſtand.
45) frhahnie rand
Weißzeugvähen, wünſcht noch einige Tage
in der Woche beſetzt zu haben mit oder
ohne Nähmaſchine.
Näheres in der Exp.
Beſſunger alerer Geſangerein.
G
Samſtag den 7. Februar. d. J.
BALL.
im Chauſſeehaus=Saale.
Geſuche um Gaſtkarten zu 1 fl. ſind bei dem Bereins=Secretär Hrn. Reyiſor
Behagel, Beſſunger Carlſtraße Nr. 50, einzureichen.
Der Vorſtand.
Darmſtadt, den 1.: Februar 1874
790)
1300 Gulden
werden gegen vierfache Sicherheit zu
leihe=
geſucht auf 1 Jahr gegen gute Zinſen. Offert.
gef. ſchriftl. an die Exp. d. Bl. sub Nr. 512.
Diskretion auf Ehrenwort zugeſichert.
N 26.
197
100440 22N
91
G220O
24
ARuzannnAauusRruunn
RRRAOON!
4
K
Hauptprobe zum Bhampoinit
2
V
4
Freitag den 6. Februar im Saalbau.
Anfang 7 Uhr Abends.
Billets 30 kr. an der Kaſſe.
10208
44
paapaenangnnpere,
10
RGUURUnnduuannungaanuzn
AaOiayno.
Wat,
GAtuAUa,
P
54h
Br.
SaAlhall.
Sonntag, 8. Februar 1874.
Abonnements-Goncerk
ausgeführt
von der Capelle des Großh. Heſſ. 4. Infanterie=
Reg. (Prinz Carl) Nr. 118
unter Leitung ihres Capellmeiſters Herrn L. Spreng.
Anfang ½5 Uhr. — Aus dem Programm iſt hervorzuheben: Ouverture
zu Freiſchütz von C. M. v. Weber.- Arie aus Stabat mater von Roſſini.
Träumerei (aus den „Kinderſcenenu) für Streichinſtrumente von R.
Schu=
mann (auf Verlangen). - Chanson d’amour von Jaubert.- Potpourri
aus dem „Wildſchützl von Lortzing.- Emma=Walzer v. Weißenbornꝛc.
Eintrittspreiſe: Tageskarten 24 kr. (für die Actionäre 18 kr.)
in den Saal, 36 kr. (für die Actionäre 27kr.) in die Logen ſind an der Caſſe,
Abonnementskarten für 12 Concerte (reſp. Dutzendbillets) für Saal
und Logen für 3fl 36 kr. (reſp. 2 fl. 42 kr. für die Actionäre) bei den
Herren P. Berbenich, G. Hickler u. C. Gerſchlauer zu erhalten.
Ragaaeingonaungnaamngangagrzggriamgamaa
243
1M4
44)
AAatGverterccAttrihutuAsAAtAicer
Amerikaniſche Glanz=Waſcherei.
Friedrichſtraße Nr. 16.
Ich Unterzeichneter beehre mich, einem verehrlichen hieſigen und auswärtigen
Publikum die ergebene Anzeige zu machen, daß ich am hieſigen Platze eine Glanz=
Waſcherei errichtet habe durch neueſte Apparate, und empfehle mich beſtens im
Waſchen und Bügeln von Krügen und Manſchetten für Herren und
Damen. Saubere Arbeit, prompte und billige Bedienung ſichere ich meinen geehrten
Kunden ſtets zu.
1022)
Gearp Thrig
053)
WTTTTTTzTzzzzzzzzrzrzzzrzzzraXXry.
24
Beſſunger Turngemeinde.
20
Haupt-Verſammſung
Samſtag den 7. Februar 1874 Abends 8 Uhr im Kneiplokale
(Herrn Gaſtwirth Philipp Weinmann).
20
Tagesordnung: Wahl des Schiedsgerichts.
1
NB. Die Mitglieder werden gebeten, recht zahlreich zu erſcheinen.
PXAATT.
1
441023)
Pt-.
Merbrauer-Fallk
Samſtag den 7. Febr. 1874
auf dem Harlshof.d
Anfang Abends 8 Uhr.
LxxTTuazxzxrrr2
w
Das Comite. )
2
- Construateur
für Locomobile, Dampfmaſchinen zum mögl.
ſofortigen Eintritt in eine große
Maſchinen=
bau=Anſtalt geſucht. Nur Solche, welche
mit dem Neueſten und Beſten auf dieſem
Felde bereits vertraut find, wollen ſich melden
gub H. 4213 bei Haasenatein & Jogler,
Annoncen=Expedition in Köln.
Schur ein größeres Tuch-Engros und
52) vetail-ſeschäſt in Frankfurt a. M.
wird zu baldigem Eintritt ein junger Mann
von angenehmem Aeußeren als Verkäufer
und Magazinier geſucht. Nur ſolche
Be=
werber, welche bereitß in der Branche
thä=
tig waren, können berückſichtigt werden.
Gefl. Offerten unter A. S. 15 befördert
die Exped. d. Bl.
1024) Für 78 Gulden
befoͤrdere ich Reiſende nach Amerika in
3r. Claſſe auf den Dampfbooten von Bremen
und Hamburg.
Z. Demuth, Soderſtraße 7.
1025) Es können 2 Mädchen das
Kleider=
machen erlernen.
Gr. Ochſengaſſe 16. E. Fatum Wittwe.
1026) Ein Frauenſtiefel wurde von der
Ochſengaſſe über den Ballonplatz verloren.
Gegen Belohnung abzugeben Geiſtberg 8.
1027) Eine Nähmaſchinenſtepperin wird
gegen gute Bezahlung geſucht.
Eliſabethenſtr. 46. Fz. Jordan.
1028) Ein ſchwarz=ſeidener
Regen=
ſchirm mit weißem Holzgriff vermißt. Man
bittet um Rückgabe Schuſteraaſſe 14.
Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 8. Febr. 6. Vorſt. im 6. Abonn.:
Guſtav, oder: Der Maskenball. Große Oper
in 5 Akten; Mnſik von Auber. Mit großem
Ballet=Divertiſſement. Anfang 6 Uhr.
Sonntagspreiſe.
Montag, 9. Febr. Abonnement guspendu.
Gaſtvorſtellung des Herrn Friedrich Haaſe
und der Frau Haaſe=Schönhof, zum Beſten
des Hoftheater=Baufonds: Nareiß. Drama in
5 Akten von Brachvogel. Sonntagspreiſe.
In Luſtein Leid.
Von Friedrich Friedrich.
Fortſetzung.)
„Todt, todt — allmächtiger Gottlu rief Urban, der jetzt
begriff, daß es keinen Scherz zmehr galt. „Klinger, ſprechen
Zie die Wahrheit? Helm - Helm hat ſich erſchoſſen Zu
Klinger nickte nur bejahend mit dem Kopfe. Er vermochte
nicht zu antworten. Dem ſonſt ſo feſten Manne, den nichts
außer Faſſung zu bringen vermochte, rannen die Thränen über
die Wangen. — Der Poſthalter machte ſeinem Schrecken und
Schmerze durch Worte Luft. Frage auf Frage richtete er an
Klinger. Dieſer richtete ſich endlich empor.
„Oh - ich habe es längſt befürchtet, daß es ſo kommen
köͤnnte I' ſprach er. „Ich weiß, was er in dieſem Winter
er=
duldet hat, obſchon er es feſt in ſich verſchloſſen. Er war ja
eine Natur, die nur in der Freude, nur im Glücke offenherzig
war, die aber jedes Leid ſtill und allein in ſich trug.”
„Ich begreife es nicht zu rief Urban. „Was iſt vorgefallen ?
Noch geſtern Abend war er ſo ausgelaſſen, ühermüthig luſtig!
„Sie haben ſich täuſchen laſſen”, erwiderte Klinger. „Ich
kannte dieſe Luſt an ihm. Wir haben oft über ihn gelacht, Sie
haben ihn um ſeinen Humor beneidet und für ihn war vielleicht
jedes Wort ein Dolchſtich, er war luſiig, um zu verbergen, was
er litt — vielleicht auch, um ſich ſelbſt für wenige Augenblicke
zu berauſchen.”
158
N6
Was iſt aber vorgefallen? Weshalb hat er dieſen
ent=
ſetzlichen Schritt gethan ?- fragte der Poſthalter noch einmal.
„Ich weiß es nicht — die unglückſelige Liebe zu ſeiner
Braut! — Oh - ich habe einen treuen Freund verloren
ſein Herz war ſo gut und edel, wie man es ſelten bei einem
Menſchen findet! — Hier - dieſe Zeilen hat er mir
hinter=
laſſen, — ſie ſteckten in ſeiner Taſche, als man ihn todt fand
hier - mehr weiß ich nicht!
Er reichte dem Poſthalter ein Blatt Papier und bedeckte
dann das Geſicht wieder mit beiden Händen. Nur die wenigen
Worte ſtanden auf dem Blatte:
„Mein Klinger, verzeihe mir dieſen Schritt! Ich kann nicht
mehr leben. Schon der Gedanke an ein längeres Daſein wird
mir zur Qual - denn ſie liebt mich nicht1 Klinger, ich habe
ſie zu ſehr geliebt - auch jetzt würde mein Herz noch nicht von
ihr laſſen können! Was iſt das Leben elend! — Nur der
Ge=
danke an Dich macht mir dieſen Schritt noch ſchwer. - Ich
hab' Dich lieb gehabt! Grüß meine Freunde, ſchreibt unter das
Protokoll in der Pinkenburg, daß ich dem Beſchluſſe getreulich
nachgekommen bin — Klinger, vergeſſe mich nicht:
habe
Mit=
leid mit Deinem
Helm.„
Alle waren gleich beſtürzt und erſchreckt. Der Aſſeſſor und
Actuar blickten ſtarr vor ſich hin, der Apotheker klagte laut, der
Pofthalter ſchritt haſtig im Zimmer auf und ab. Alle hatten
den Todten lieb igehabt — allen war er ein Freund geweſen.
Endlich blieb Urban neben Klinger ſtehen und legte die Hand
auf deſſen Schulter.
„Wo - wo hat man ſeinen Leichnam gefunden zu fragte er.
Klinger blickte empor wie aus einem düſteren Traume
er=
wachend und erſt als der Poſthalter die Frage noch einmal
wie=
derholte, erwiderte er: „Dort, unweit der Waſſermühle am
Saume des Gehölzes. Schon heute Nachmittag hat der Müller
den Schuß vernommen, ohne daß er an ein Unglück dabei gedacht
hat — es wird ja viel im Gehölz geſchoſſen. Erſt dieſen Abend
hat ihn des Müllers Bube gefunden. Der Zufall führte mich
auf dem Heimwege über die Mühle, - dort erfuhr ich es.-
Er lag in einem Zimmer der Mühle auf Stroh. Dorthin hatte
ihn der Müller bringen laſſen. Er liegt ſo ruhig - ſo ſtill
dal Durch das Herz hat er ſich geſchoſſen - ſein Tod muß
augenblicklich, ohne Kampf erfolgt ſein, denn in ſeinen Zügen
iſt kein Ausdruck des Schmerzes zu bemerken! Oh, Freunde, wir
alle haben ein treues Herz in ihm verloren!
„Ich gehe zur Mühle - ich muß ihn noch ſehenu rief
der Poſthalter. „3ch kann ſo ohne Abſchied nicht für immer
von ihm ſcheiden! Nelke, Aſſeſſor, Actuar - kommen
Sie-
wir müſſen ihn noch einmal ſehen.
„Nicht heute mehr” fiel Klinger ein. „Morgen -
mor=
gen wird ſein Körper ja doch in die Stadt gebracht. Wäre ich
geſtern, heute doch hier geweſen - es wäre vielleicht nicht
ge=
ſchehen!
64 Stephan ſtürzte in das Zimmer - erſt jetzt hatte er das
Unglück erfahren.
„ Allmächtiger Gott, meine Herren, es iſt wahr zu rief er.
„Es iſtz wahr,u beſtätigte der Poſthalter.
„Und keine Ahnung habe ich davon gehabt, fuhr der Wirth
fort, der ſichz nicht auff den Füßen zu halten vermochte, ſondern
erſchöpft ſich niederließ. „Heute Morgen noch war er bei mir
- beſtellte dies Eſſen, ordnete alles an, ſagte, er habe eine
Ueberraſchung für Sie im Sinne. Er war luſtig, er ſcherzte,
nur etwas wild und aufgeregt erſchien er mir. Deßhalb drang
er darauf, Alles vorher zu bezahlen, ſo ſehr ich dagegen war.
„Stephan," ſprach er, nich könnte ja heute Nachmittag ſterben,
dann hätten Sie den Truthahn einmal zubereitet, meinen
Freun=
den dürften Sie das Eſſen nicht anrechnen, den ſie ſind heute
meine Gäſte, und Sie, möchte ich nicht darum betrügen, denn
Ste ſind eine viel zu gute und ehrliche Haut'' Er drückte mir,
als er fortging, die Hand ſo feſt. Es fiel mir auf, aber hieran
dachte ich nicht — hieran nicht”
Unberührt blieben die Speiſen ſtehen. Klinger ſtürzte haſtig
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Holbuchdruckerei.
26.
ein Glas Wein hinunter, um ſich zu ſtärken, dann lehrten alle
ſtill, ſchmerzlich bewegt zur Stadt zurück. Das Mahl, welches
ſo luſtig begonnen, war in ſchmerzlichſter Weiſe unterbrochen.
In einem hinterlaſſenen Briefe halte Helm Klinger gebeten,
ſeine Angelegenheiten zu ordnen. Von den Briefen ſeiner Braut
war kein einziger mehr vorhanden, die Spuren im Ofen
ver=
riethen, daß er ſie verbrannt hatte
Am Morgen nach dem Tage, an welchem Helm beerdigt
war, fuhr Klinger nach dem Gute Berthas. Er wollte
Aufllä=
rung haben über den Tod ſeines Freundes. Sie allein lonnte
dieſelbe geben, denn ſie war die Urſache.
Schlußzfolgt.
Mittheilungen ans Stadt und Land.
- Das Großh. Regierungsblatt Nr. 5 vom 6. ds. enthält: 1)
Zu=
ſammenſtellung der Ergebniſſe der Staatsſchuldentilgungscaſſe: Rechnung
für 1871. 2- 4 Ueberſicht der von Großh. Miniſterium für das Jahr
1874 genehmigten Unlagen zur Beſtreitung von Communalbedürfniſſen in
den Gemeinden der Kreiſe Dieburg, Wimpfen und Alsſeld. 5-7
Ueber=
ſicht der für 1874 genehmigten Umlagen zur Beſtreitung der Bedürfniſſe
der israel. Religionsgemeinden der Kreiſe Vilbel, Nidda und Dieburg.
8) Promotionen an der Gr. Landesuniverſität Gießen. 9) Dienſtnachrichten,
worunter die Ernennung des Steuerpfandmeiſter Beiſenherz zu
Bens=
heim zum Domänenpfandmeiſter bei dem Rentamt Lampertheim, des
Gym=
naſiallehrers Prof. Dr. Glaſer zu Worms zum Director der Realſchule
zu Bingen, die Uebertragung der Seminardienerſtelle zu Friedberg dem
Wachtmeiſter Haber vom Gr. 1. Drag.=Reg. Nr. 23. 10) Concurrenz
Eröffnungen.
In der Dienstagſitzung der 1. Kammer ſtimmte dieſelbe dem
Be=
ſchluſſe der 2. Kammer über die directe Wahl der Bürgermeiſter
und Beigeordneten in den Landgemeinden mit allen gegen 1St.
und ferner dem Beſchluſſe der 2. Kammer reſp. der Vorlage der Regierung,
den Ausſchluß der Mitglieder geiſtlicher Orden von öffentl.
Volksſchulen beir. mit 15 gegen 12 St. zu. Wenn nun auch noch einige
Diſſenſen vorhanden ſind, darf doch nicht mehr an dem endlichen
Zuſtande=
kommen der reſp. beiden fuͤr das Großherzogthum ſo bedeutungsvollen
Ge=
ſetze gezweiſelt werden. — Nachdem noch die Vorlagen betr. die
Gehalts=
aufbeſſerung der Staatsdiener pro 1873, ſowie der Geſetzentwurf über die
Eheſchließung in Dortelweil und Nieder=Eſchbach zuſtimmend erledigt
wa=
ren, vertagte ſich die 1. Kammer auf unbeſtimmte Zeit.
Am Mittwoch Abend gegen 8 Uhr wurde ein Nordlicht, jedoch
nur von kurzer Dauer beobachtet.
Heute, Freitag den 6. d. M. wird im Großherzoglichen Hoftheater
zum ſerſten Male: Epidemiſch, Luftſpiel in 4 Akten von Dr. von
Schweitzer aufgeführt, welches bisher überall ſeiner komiſchen Situationen
wegen eine zündende Wirkung ausgeülbt hat. Schweitzer, der einſt ſoviel
genannte Agitator der Arbeiterpartei hat dieſes Metier ſeit Jahren ſchon
aufgegeben, und ſchreibt ſeitdem mit Glück Schwänke und Luſtſpiele, ein
günſtigerer Boden für ſeine eigenthümlichen Combinationen und Phantaſien.
— Der Polytechniker, welcher kürzlich wegen beabſichtigten Duel's
abgefaßt wurde, iſt wie wir vernehmen, aus der Stadt verwieſen worden.
— Die engliſche Gemeinde dahier hat ſich, wenigſtens was die
Zahl der zu den Koſten des engl. Gottesdienſtes Beiſteuernden betrifft,
im verfloſſenen Jahre bedeutend vermehrt. Sie zählte 1872 47 beitragende
Mitglieder reſp. Familien und 1873 deren 75.
Für den Rhein=Main=Canal wurde von dem preuß.
Abge=
ordnetenhauſe die 1. Rate von 280,000 Thlr. bewilligt. Die
Staatsſnb=
vention ſoll ſich im Ganzen auf 1,000,000 fl. belaufen. (Vielleicht erhalten
wir auch noch einen Rhein=Darm=Canal.)
Das Mainzer Journal vernimmt, daß ſeit einigen Tagen die
Ge=
nehmigung, betreffend die Verlegung der Bahn vom Neuthor an um den
ſüdweſtlichen Stadttheil nach der Mombacherſtraße, ſowie auch des
Haupt=
bahnhofs dorthin, von der Reichsregierung ertheilt worden iſt. Es ſoll.
beabſichtigt ſein, die Bahn nicht rechts der Mombacherſtraße, ſondern links
derſelben zu führen, die Straße aber weiter rechts zu verlegen. Da die
Bläne des neuen Projektes fertig ſind, ſo dürften die Arbeiten in einigen
Monaten ſchon beginnen, nachdem vorher eine Generalverſammlung der
Aktionäre zur Genehmignng berufen worden iſt.
ta — Der deutſchen General=Poſt=Direction liegt gegenwärtig ein
Pro=
jekt vor, betreffend die Einführung der Empfangsſcheine für
ge=
wöhnliche Briefe. Auf zahlreiche Briefe, die ihrer Natur nach die
Rekommandation unpaſſend erſcheinen laſſen, werden gar keine Antworten
erwartet oder man darf erſt nach einiger Zeit auf eine eingehende
Erwi=
derung rechnen. Damit der Abſender jedoch ſicher ſei, daß der Brief in
die Hand des Adreſſaten gelangt, würde ihm eine kurze Benachrichtung,
daß ein Brief mit dem angegebenen Zeitdatum empfangen worden,
genu=
gen. Zu dieſem Zwecke ſolle die Reichspoſtbehörde derartige
Empfangs=
beſcheinigungs=Formulare, unter welche der Briefempfänger nur ſeinen Na
men ſetzen darf, in einem Formate anfertigen laſſen, daß ſie ohne
Schwie=
rigkeit einem Briefe beigelegt werden können. Selbſtredend dürfte das
Poſt=
porto für dieſe Empfangsſcheine in Rückſicht auf ihren ſpeviellen Zweck ein
nur geringes, etwa 3 Pf. ſein.