Darmstädter Tagblatt 1874


03. Februar 1874

[  ][ ]

Abonnenenſpreil.
21. 10 k jäbrlich inel bringerlohn
Auzwirn verden von allen Poſt=
Amterm Beſtehungen entgegenze nom
mem zu 30 E pre Quartäi ſnek Poſt=
aufſchlag
und Peſtellgebühr

Frag= und Anzeigeblatt.

Jaſerate
werden angenommen in Darmſtadt
von der Expedition. Rheinſit. Nr 23.
in Beſſungen von Eriedr. Gößer.
Friedrichsur Nr. 7 ſowte auswärts
von allen ſoliden Annoncen= Expe=
ditionen



137. Jahrgang.
Amtliches Grgan für die Behanntmachungen des Großherzoglichen Rreigamts Darmſtadt.

N23.

Dienſtag deu 3. Februar.

1874.

Aus dem Großh. Regierungsblatt Nr. 2 vom 26. Januar 1874
iſt pos. 1) Edict, die Verfaſſung der epangeliſchen Kirche des Großherzogthums betreffend;
Aus dem Großh. Regierungsblatt Nr. 3 vom 27. Januar 1874
iſt pos. 1) Bekanntmachung, die Vergltung für die in 1874 in Geld noch zu berichtigenden Beſoldungs= und Penſions=
Naturalien betreffend;
vorſchriftsmäßig zu publiciren.

Darmſtadt, am 30. Januar 1874.
Betreffend: Den zu Eiſenach wegen der Verpflegung erkrankter und Beerdigung verſtorbener Staatsangehorigen abgeſchloſſenen Vertrag.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Nachſtehendes Ausſchreiben Großherzoglichen Miniſteriums des Innern vom 29. Dezember v. J. zu Nr. M. d. J. 13746
bringen wir hiermit zu Ihrer Kenntniß.
Dr. Goldmann.
Darmſtadt, am 28. Dezember 1873.
Zu Nr. M. d. J. 13746.
Betreffend: Den zu Eiſenach wegen der Verpflegung erkrankter und Berdigung verſtorbener Staatsangehörigen abgeſchloſſenen Vertrag.
Das Großherzogliche Miniſterium des Innern
an die Großherzoglichen Kreisämter.
Nachdem der Bundesrath des Deutſchen Reichs ſich mit dem Reichskanzleramt dahin einverſtanden erklärt hat, daß die zu
Elſenach zwiſchen den Regierungen mehrerer deutſchen Staaten wegen der Verpflegung erkrankter und der Beerdigung verſtorbener
Staatsangehörigen am 11. Juli 1853 vereinbarten Beſtimmungen, wonach
hülfsbedürftigen Angehörigen des anderen Staates im Erkrankungsfalle die nöthige Kur und Verpflegung nach denſelben
Grundſätzen wie bei eigenen Unterthanen zu gewähren iſt und ein Erſatz der hierbei oder durch die Beerdigung erwachſenden
Loſten=gegen die Staats=, Gemeinde= oder andere öffentliche Kaſſen desjenigen Staates, welchem der Hülfsbedürftige ange=
Khört, ſelbſt dann nicht beanſprucht werden kann, wenn Kur oder Verpflegung länger als drei Monate gedauert haben;
2) die Regierungen, ſofern der Hülfsbedürftige oder andere privatrechtlich Verpflichtete zum Erſatze der Koſten im Stande
ſind, auf Autrag der betreffenden Behörde gegenſeitig die nach der Landesgeſetzgebung zuläſſige Hülfe zu leiſten haben,
damlt Denjenigen, von welchen die unter Nr. 1 bezeichneten Koſten beſtritten worden ſind, dieſe nach billigen Anſätzen
erſtattet werden,
lünfig auch zwiſchen Elſaß=Lothringen und den übrigen deutſchen Staaten zur Anwenduug zu kommen haben, ſetzen wir Sie hiervon
zu Ihrem Bemeſſen und zur Bedeutung der Bürgermeiſtereien in Kenntniß.
Rautenbuſch.
von Starck.

Edic t a l l a d u n g.

Nachdem wider die Nachbenannten:
1) den Relkruten Friedrich Hirhinger des 1. Dragoner=Regiments Nr. 23 au=
Steinheim, Kreis Nidda,
2) den Relruten Wilhelm Georg Ludwig Karl Schneider des 116. Jufanterie=
Regiments aus Pohl=Göns, Kreis Friedberg,
3) den Rektuten Kourad Gemmer des 4. Dragoner=Regiments Nr. 23 aus Arns=
heim
, Kreis Alsfeld,
4) den Relruten Karl Theodor Hölder des 1. Dragouer=Regiments Nr. 23 aus
Friedberg, Kreis Friedberg,
5) den Garde=Dragoner, Johann Konrad=Schmidt der H. Eskadron 1. Dragoner=
Regiments Nr. 23 aus Oberau, Kreis Vilbel,
gebürtig, der Deſertlonsprozeß eroͤffnet iſt, werden dieſelben hiermit aufgefordert, zu
ihren reſp. Truppentheilen zurückzukehren, ſpäteſtens aber in dem auf
Möntag den 18. Juni 1874 Vormittags:9 Uhr
vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Termin ſich zu geſtellen, widrigenfalls die
wider ſie eingeleitete Unterſuchung geſchloſſen, ſie in contumaciam für: Deſerteure
erklärt und jeder in eine Geldbuße von 50 bis,1000 Thaler verurtheilt werden.
Darmſtadt, den. 19. Januar 1874.
Großherzogliches Dioiſtönsgericht.

331)
Bekanntmachung.
Dienſtag den 10. Februar d. J., Nach=
mittags
3 Uhr, ſoll die noch in gutem Zu=
ſtande
ſich befindliche Brückenwaage am
Sporerthor öffentlich an Ort und Gtelle
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Die Bedingungen liegen auf dem Stadt=
bauamt
zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 31. Januar 1874.
Großh. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Fuchs.
932) Pferde=Verkauf.
Sonnabend den 7. d. Mts., Vormittags
11 Uhr, ſoll im Hofe der hieſigen Cavallerie=
Caſerne ein ausrangirtes Dienſipferd öffent=
lich
und meiſtbletend verſteigert werden.
Darmſtadt, den 2. Februar 1874.
Das Kommando des Großh. 1. Dragoner=
Regiments (Garde=Dragoner) Nr. 23.

[ ][  ][ ]

178

N 23.

Edietalladung.
933)
Nachfolgende; Liegenſchaften (Gemarkung
Pfungſtadt):
Flur. Nr. ⬜Klftr.
3 178 143 Ackr 3. Gew. am

Verſteigerungs=Anzeige.

24 125 128.

26 95 58

Frankenſteiner Weg,
Acker 14. Gew. im
neuen Buſch
Acker 1. Gep. im altei
Buſch,
auf den Namen des Ludwig Sinner von

Pfungſtadt ſtehend, weiter Gemarkung Ar=
heilgen
:
Flur 21. Nr. 245. ⬜Klftr. 275 Acker
68. Gew. an der Biehtrifft links.
auf Kaspar Steckenreiter von Arheilgen
eingeſchrieben,
ſollen veräußert werden, ohne daß Eigen=
thumsurkunden
hierüber beigebracht werden
können. Alle Diejenigen, welche Anſprüche
hierauf zu erheben gedenken, müſſen dieſe
binnen vier Wochen anmelden, ſonſt wird
der Veräußerungs=Vertrag gerichtlich beſtä=
tigt
und die Mutation auf den Namen der
neuen Erwerber verfügt.
Darmſtadt, den 30. Januar 1874.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
Bauer,
Gutfleiſch,
Landrichter. Landgerichts=Aſſeſſor.

Brennholz=Verſteigerung.
Montag den 9., Dienſtag den
10. und Donnerſtag den 12. Febr.
l. J., jedesmal von Vormittags 9 Uhr an,
kommen im oberen Rathhausſaale dahier,
nachverzeichnete Holzſortimente aus dem
ſtaͤdtiſchen Oberwald öffentlich zur Vorſtei=
gerung
und zwar:
Montag den 9. Februar l. J.
860 R.=M. Buchen=Scheitholz,
Dienſtag den 10. Februar l. J.
149 Buchen=Prügelholz,
24 Eichen=
391 Buchen=Stockholz,
30 Eichen=
Donnerſtag den 12. Februar l. J.
7560 Stück buchene Wellen,
80 eichene
und
6³⁄₁₀ R.=M. Eichen=Scheitholz 1.4Cl.
Letztgenannte 6⁸⁄₁₀ R.=Mtr. ſitzen im
Diſtrict Faſanerie, das übrige Holz in den
Diſtricten Kahlenberg und Eichelacker am
Oberfeld.

Darmſtadt, den 31. Januar 1874.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.
827) Appfel, Beigeordneter.

Die zum Condurs des Kaufmann; und Wirth Jacob Fiſcher ge=
hörigen
Immobilien, als:
Flur 1 Nr. 446 Qu=Klafter 5⁶⁄₁₀ Hofraithe Ludwigsſtraße,
10⁄₁₀ Grabgarten=daſelbſt,
I. 447

1 541 51175 Acker am Friedhof,
ſollen Donnerſtag den 5. Februar l. J., Vormittags 10 Uhr,
auf hieſigem,Rathhauſe zum Leztenmale und mit unbedingtem
Zuſchlag an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Gn
Beſſungen, den 28 Jänuar 1874.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
324)
Demmel,

Verſteigerungs=Anzeige.


Auf ſtadtgerichtliche Verfügung ſoll
Freitag den 6. Februar l. J. Vormittags 9 Uhr
Ludwigsſtraße Nr. 33 die zur Concursmaſſe des Kaufmann und Wirth
Jacob Fiſcher gehörige, in gutem Zuſtand befindliche Ladeneinrich=
tung
, ſodann das geſammte Wirthſchaftsinventar, als: runde
und lange Tiſche, Bänke, Stühle, Flaſchen, Gläſer u. ſ. w., 1 Sack
Reis, ſowie Möbel und Hausrath, öffentlich gegen baare Zahlung ver=
ſteigert
werden.
Beſſungen, den 28. Januar 1874.


Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.

825)
Demmel.

Bekanntmachung.

Die Lieferung von
296 Schemeln ohne Lehne,
5 Schränken,
176 Stühlen mit Brettſitz,
278 Tiſchen für Unterofficiere und
24 Waſchtiſchen
ſoll im Wege der Submiſſion verdungen/
werden.
Die Bedingungen ſind in unſerem Ge=
ſchäftslocal
Alexanderſtraße Nr. 10 einzu=
ſehen
und verſiegelte mit entſprechender Auf=
ſchrift
verſehene Offerten bis
Freitag den 6. Februar d. J.
Vormittags 10 Uhr
daſelbſt einzureichen.
Darmſtadt, den 28. Januar 1874.
834)
Garniſon=Verwaltung.

Stangen von 3 bis 5 Zoll. Durchmeſſer
und 30-60 Fuß Länge und etwas Brenn=
holz
verſteigern.
Die Zuſammenkunft iſt Vormittags
9 Uhr im Holzſchlag, Diſtrikt Biberweg.
Gegen vorſchriftsmäßigen Bürgſchein
wird Zahlungsfriſt bis 1. September l. J.
gegeben.
Nieder=Beerbach, den 27. Jan. 1874.
841)
Leonhard Bergſträßer.

Bekanntmachung.
Donnerſtag den 6. Februar d. J.
Vormittags 10 Uhr
werden im Hinterhofe der Artillerie=Kaſerne
zu Beſſungen mehrere Partien Dachſchiefer,
Bauholz, Borde, Thüren, Fenſter, Bruch=
und Sandſteine gegen ſofortige Baarzahlung
meiſtbietend verkauft, wozu Kaufluſtige hier=
durch
eingeladen werden.
Darmſtadt, den 28. Januar 1874.
833) 4. Garniſon=Verwaltung.

Stammholzverſteigerung.
Donnerſtag den 5. Februar lfd. Is.
Vormittags 9 Uhr beginnend werden im
hieſigen Gemeindewald, Diſtrict Malcher=
tanne
, 150 Kiefernſlämme von 20- 45 Em.
Durchmeſſer und 10-15 Met. Lünge an
Ort und Stelle öffentlich meiſtbietend ver=
ſteigert
.
Die Zuſammenkunft iſt am Malcher=
häuschen
.
Pfungſtadt, den 27. Januar 1874.
Großh. Bürgermeiſterei Pfungſtadt.
839)
Spalt.

Bekanntmachung.
Die am 26, 27. und 28. Januar 1874
abgehaltenen kiefern Stamm= u. Brandholz=
Verſteigerungen in dem Gemeindewald zu
Eberſtadt ſind genehmigt. Die Abfuhrſcheine
können auf der Bürgermeiſterei in Empfang
genommen werden. Der erſte Fahrtag iſt
den 9. Februar l. J.
Eberſtadt, am 31. Januar 1874.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
534)
Müller.

Feilgebotenes.

Holzverſteigerung.
Donnerſtag den 5. Februar läßt der
Unterzeichnete 150 Stück ſichtene Bauſtämme
von 6 bis 10 Zoll Durchmeſſer, 35 bis
60 Fuß Lünge, ſodann 300 Stück ſichtene

Vorzügliches Ezportbier
per Glas 4 kr., aus der Furſtlich= Eöwen=
ſtein
=Werthheim=Roſenbergiſchen Kloſter=
brauerei
in Brombach a. d. Tanber habe
unterm heutigen in Zapf genommen, wozu
ich alle Verehrer eines guten Schoppens
höflichſt einlade.
C.Th. Ricolah,
643)
Reſtaurateur:

[ ][  ][ ]

179

N 23.

C0l.

507)

Das Möbel= und Bett=Magazin
von

Wüh- Shmanati, Tapezier,
Alexanderſtraßes,
empfiehlt Pölſtermöhel, als: Cauſeuſes, Kanapee's, Seſſel, Stühle ꝛc. Bettfedern
und Flaumen, Zwilch, Barchend, Federleinen in nur prima Qualitäten,
vollſtändige Betten, ſowie einzelne Theile derſelben, Vorhangsgallexien von den
gewöhnlichſten bis zu den feinſt vergoldeten nebſt entſprechenden=Roſetten.
W. Das Reinigen und Aufdämpfen von Federbetten wird bei ſchnellſter
Bedienung billigſt beſorgt.

Liebig Compauys FelschErtract

aus FRILBEüros Güd Amerika).

(41

Vier Goldene Hedallen -parls i867 (2), Hano 1868, Hothau 1872,
Drei Ehrendiplome -- Amsterdam 1869, Parls 1872, Milki 1873.
Das Diplom Hors Concours' Iyon 1872.
Hur ächt -menn die Etiquette eines jedon Popkos den

7 ⁄₈
Namenoug 4-----4e. 2 in blauer Parbe trägt.
413D Dre.

Engros Lager bei dem Correzpondenten der Gevellochaft:
Herrn H. Herck in Darmstadt.

Zu haben in Darmstadt bei den Herren:
C. E. Huber &amp Söhne, Elisabsthenstr.I4,
. Gl. Reller, Grafenstrasse,
. L. Eriegk, Rheinstrasse,
feorg Liehig Sohn, Louisenctrasse,
Wüh. Hanck Ballonplatz 5,

G. P. Polh, Casinostrasse 12,
H. W. Prassel, vorm. J. G. Jordis;
Jacob Röhrich Nive., Sandstrasse 10;
E. Seriba, Apotheker, Kirchstrasse 25;
Carl Watzinger, Louisenplatz 4.
Wüb. Hensel in Bessungen.
44UDiiibireieh.
1)
MLinaiaANi
MuuudiAt-niid hn tineu e,

HaSEEm,
HütcaHOOIEm
habe für dieſes Jahr eine große Auswahl, Naſen mit und ohne Brillen, ſowie alle
Sorten Bärte zu den billigſten Preiſen bei
A. HCCaaui,
935)
Ernſt=Ludwigſtraße 5.

Auglaublich billih aber doch wahr.
Da ich Unterzeichneter in Stuttgart (Grledrichſtraße) mein Lager in Marmor=
&amp Alabaſter=Waaren total ausverkauft habe, bin ich geſonnen, wegen Abreiſe
meine Filiale hier in der Ludwigſtraße Nr. 7 aufzugeben; darum verkaufe den Reſt,
eſtehend in Marmor= 8 Alabaſter=Waaren, unter meinem eigenen Koſitenpreis,
wozu Kaufluſtige ergebenſt einladet
Adamo Fuleeri.
W.Der Ausverkauf dauert nur 2 Tage.
936
184)
Feinſes
512) Eine gute Nähmaſchine iſt zu
verkaufen. Ludwigſtraße 15 Hinterbau.
Erlanger ExporlBier
per Flaſche über die Straxe 9 kr. empfiehlt 796) Schöne weiße Pfantauben zu
verkaufen. Kiesſtraße 21.
C. F. Nicolat, Reſtaurateur,
Frankfurterſtraße Nr. 5

Ruhr=Köhlen.
ſchempfehle beſten rührer Fettſchröt
in jedem beliebigen Quantum, in ganzen
und halben Wagenladungen, ſowie in
einzelnen Sackcentuern zu möglichſt
billigem Preiſe=
Carl G. Faber, Steinkohlenhandlung,
Eliſabethenſtraße Nr. 26.

Judwig Leltelmann
801) in Frankfurt a. M.
Teppich= und Möhelſtoff=Handlung,
Roßmarkt 10,
empfiehlt 10, breite reinwollene Rips
beſter Qualitat in allen Farben für Möbel
und Vorhänge per Meter fl. 2. 36., fl. 3.,
fl. 3. 30.
Muſter gerne zu Dienſten. (6280)

762)
Kreppel
täglich friſch.
Beſtellungen bittet man rechtzeitig zu machen.
Georg Herrmann,

Eliſabethenſtraße 46.
Waig
Atzau

74. Stereothpauflage des Werkes:
Die Belbſtbewahrung.
Aerztlicher Rathgeber für
Mänuer und Frauen
bei Störungen und Zerrüttungen des
Nerveniyſtems äls Veranlaſſung der
verſchiedenſten Leiden. wie Abſpan=
nung
, Mattigkeit, Eiſchlaffung, Ner=
ven
=, Gedächtniß= und ſerueller
Schwäche, Rückenſchmerzen, Blutan=
drang
nach Kopf und Herz, Verdau=
ungsbeſchwerden
, Lähmungen u. ſ. w.,
ſowie Mittheilung eines ſelbſt in den
ſchwierigſten Füllen erprobten Heil=
verfahrens
.
Von Dr. Retau.
Mit 27 pathologiſch=anatomiſchen Ab=
bildungen
.
Preis 1 fl. 45 kr.
Bisheriger Abſatz 225,000
4
Exemplare! Ueber den Zweck und Er=
fplg
dieſes Buches wurde allen Regie=
rungen
in einer beſonderen Denkſchrift
[39
Pericht erſtattet.
Durch jede Buchhandlung zu, beziehen!

Von heute ab erlaſſe lich beſtes Fett=
ſchrot
frachtfrei ins Haus geliefert zu
50 kr. per Ctr.
Kleinere Quantums, jedoch nicht unter
15 Centner, können bei Vaarzahlung auch
zu obigem Preis geliefert werden. Für Ab=
tragen
iſt dem Ueberbringer 1 kr. pr. Ctr.
zu vergüten, jedoch für Abſchöpfen hat der
Fuhrmann nichts zu beanſpruchen.
Beſtellung und Zahlung beliebe man bei
Hrn. Praſſel, vorm. Jordis, Rheinfir.,
Pettmann, Schuſtergaſſe,
Fuld, Kirchſtraße,
machen zu wollen.
Erfelden, den 30. Januar 1874.
J. Nold.

Ganzes Schmalz 24 kr.,
Ausgelaſſenes 23 kr.
hein amerikaniſches
bei
Jean Limmer,
769)
Hofmetzger.

796)

Carlshok.

Täglich friſche Kreppel.
Auch ſuche 1 oder 2 Aushülf=Kellner.
F. Foltz.
8
Bookshaul.
1870r. Wachenheimer1870r.
per Schoppen 20 kr.

[ ][  ][ ]

R. 23.

2 Wichtis für jeden Kaufmann Practiscl

da lob Lehrling, Commis oder Principal!

5 Bei H. Brücker in Hamburg erscheint:
Der kaufmänulsche
NCoRRESPOIOEN!
Deutsch=Englisch=Franzöſisch.
Ein practisches
Handbuch der geſammken Handels.

180
XXXXx.
d4 Volltsoh-Un
*.
F.

Anzeigen ete.
ausgegeben.-

TxxxrxzzXt

Gorreſpondenz
in alphabetlsch goordneton Sätzon.

Herausgegeben von
N Pr. Pörster und Honoré Häncher.)
Nebst einem Anhaug, enth.:
Englisch Vocabulary of commereial )
terms. Vocabulaire français des ter-)
mes du commeree. Waarenlexicon in ds
a drei Sprachen. Orts- und, Länder-
104
1
dd Verzeichniss in drei Sprachen. Vor-
Fa mulare zu engl. und franz. Briefen, d
d0 Pacturen, Wechseln, Frachtbriefen, F
Das Werk erscheint in 10 bis 12
Lieferungen 7½ Sgr. (27 Krz. Rh.) d=
de
Alle drei Wochen wird eine Lieferung d.
2: Bestellungen nehmen alle d
de Buchhandlungen, sowie die unterzeich
14
A nete Verlagshandlung entgegen.
d0 378) A. Brücker in Hamburg. O=
PzzzuzzzrzzzrzxxuzX.
851) Soeben iſt bei mir eingetroffen
das 1. Heft der Gartenlaube für 1874
enthaltend den allgemein mit Spannung er=
warteten
neuen intereſſanten Roman
Die zweite Frau
v. d. berühmten Schriftſtellerin E. Marlitt.
Ich empfehle mich zu recht zahlreichen
Aufträgen, die mit bekannter Pünktlichkeit
ausgeführt werden.
Karl Heß, Buchhändler,
Obere Schützenſtraße 8.

858) Marburger und ſteinern Geſchirr
iſt fortwährend zu billigen Preiſen zu ha=
ben
bei
A. Boos, Holzſtraße 7.
Lecht ſchwed. Feuerzeug
Zönkopings Patent
empfiehlt billigſt
Emanuek Juld,
862)
Kirchſtraße I.
937
Empſehle
von heute an Lagerbier von der Actlen=
Bierbrauerei Aſchaffenburg per Flaſche 8 kr.
Beſtellungen von 6 Flaſchen werden francr
in's Haus beſorat.
Sophie Bauer,
Eliſabethenſtraße Nro. 50.

3 Fur Krampfleidende.
Eine Anweiſung, die
Tallſucht
EEpilepſie), Krämpfe
durch ein ſeit 12 Jahren bewährtes nicht
mediein. Univerſal= Geſundheits=
mittel
binnen kurzer Zeit radical zu
heilen. Herausgegeben von Dr. Lr. A.
Guante, Fabrikbeſitzer zu Warendor
in Weſlfalen, welche gleichzeitig zahl=
reiche
, theils amtlich couſtatirte
reſp. eidlich erhärtete Atteſte und
Dankſagungsſchreiben von glückl. Ge=
heilten
aus allen fünf Welttheilen ent=
hält
, wird auf directe Franco=Beſtellungen
vom Herausgeber gratis=franco verſandt.

Erbſen=, Bohnen= und
Linſeumehl
zu Suppen, Purees ꝛc. aus der Fabrik ven
Wittekop u. Co. in Braunſchweig.
Niederlage bei
Carl Watzinger,
938)
Louiſenplatz 4.

Fur Schuhmacher.
Der Unterzeichnete erlaubt ſich hiermit
die ergebene Anzeige, daß er neben ſeinem
Specereigeſchäfte auch noch alle Schuh
macher=Artikel und Lederſorten im
Ausſchnit führt.
Es wird ſein eifrigſtes Beſtreben ſein,
verehrliche Abnehmer zur vollſten Zufrieden=
heit
zu bedienen.
Geneigtem Zuſpruch entgegenſehend, zeichnet
Hochachtungsvoll
Wilbelm Ruuet,
kleine Ochſengaſſe Nr. 11.
939)

859) Beſſunger Hügelſtraße 12 ſind
zwei Einlegſchweine zu verkaufen.

Verwiethungen.
3807) Die bel Etage, Steinſtraße 6,
5 heizbare Zimmer, Küche nebſt Zugehör,
iſt an eine ruhige Familie zu vermiethen
and aleich zu beziehen.
7308) Zu vermiethen:
Obere Rheinſtraße 8 im Vorder=
haus
eine freundliche Wohnung mit allem
Zubehör.
7539) Eine Schener mit gewölbtem Keller
ſowie Heuboden und unteren Raum, welch=
ſich
zu jedem Waaren=Magazin eignet, iſt
ſogleich zu vermiethen, Carlsſtraße Nr. 22.
8579) Ein ſchönes möblirtes Manſarden=
Zimmer, Ausſicht nach der Rheinſtraße, ſo=
gleich
beziehbar, iſt zu vermiethen.
Näheres Rheinſtraße 50.
8766) Zwei elegant möblirte Zimmer
ofort zu vermiethen. Beſſ. Carlſtraße 22.
9197) Ein möblirtes Zimmer für eine
einzelne Dame zu vermiethen.
Näheres in der Expedition.

9338) In meinem neuen Hauſe; in der
Liebigsſtraße, dem freien Platze gegenüber,
iſt der 1te, 2te u. 3te Stock, beſtehend aus
ſe 6 Zimmern, Küche, Vorplatz, Waſchküche,
Bleichplatz, nebſt Antheil am Garten, zu
vermiethen und baldigſt zu beziehen.
F. Büdinger, Schloſſermeiſter, Waldſtr. 52.
9830) Ein bequem möblirtes Zimmer,
dem Ludwigs=Bahnhof gegenüber, alsbald zu
vermiethen. Näheres Caſerneſtraße 4, eine
Treppe hoch.

10095) Grafenſtr. 18 ſind 3 freundliche
möblirte Zimmer mit Glasabſchluß und
beſonderem Eingang zuſammen oder getrennt
zu vermiethen und gleich zu beziehen.
10150) Ein fein möblirtes Zimmer iſt
zu vermiethen und gleich zu beziehen.
Schulſtraße Nr. 9 dritter Stock.
10363) Neckarſtraße 18
iſt der obere Stock, beſtehend aus 7-10
Piecen, Bodenkammern, Keller nebſt allen
Bequemlichkeiten, zu vermiethen und bis
1. März zu beziehen. Näheres Parterre daſ.
10629) Georgſtraße 11 iſt im Hinter=
bau
der untere Stock zu vermiethen u. ſo=
gleich
beziehbar.
S. Adler.
10821) An eine ruhige Familie, Ma=
thildenplatz
9 bel Etage, 7 Zimmer mit
Speicher, Keller, Magdzimmer und allen
Bequemlichkeiten, auch kann Stallung für
2 Pferde dazu gegeben werden, ſofort zu verm.
10824) An eine ruhige Familie, Ma=
thildenplatz
9 Ausſicht Gartenſtraße ein
Manſarde=Logis, 4 oder 5 Piecen und ein
Cabinet neu ſofort zu vermiethen.
10826) An eine ruhige Famlie, Ma=
thildenplatz
9, Ausſicht Gartenſtraße, 4 Zim=
mer
nebſt einer großen Dachſtube, mit allen
Bequemlichkeiten ſofort zu vermiethen.
10912) Martinſtraße Nr. 30 iſt die bel
Etage mit 5 Zimmern und Zugehör mit
allen Bequemlicheiten zu vermiethen.
12) Caſinoſtraße 21 ein möbl. Zimmer.
119) Untere Gteinſtraße 10 der
mittlere Stock, 5 Zimmer mit allen Be=
quemlichkeiten
bis 1. April 1874 zu verm.
E. Neumann.
121) Caſinoſtraße Nr. 28 ein möblirtes
Zimmer nach der Straße zu veymiethen.
188) Mathildenplatz Nr. 5.
ſt der mittlere Stock, beſtehend aus 4 Zim=
mern
, 2 Cabinetten, Küche, Glasabſchluß
und allen ſonſtigen Bequemlichkeiten zu ver=
miethen
und 1. April zu beziehen.
327) Ein ſchön möblirtes Zimmerh Saal=
bauftr
. 5 eine Stiege hoch Uinks.
328) Martinsſtraße 14 2-3 Zimmer zu
vermiethen.

332) In meinem neuen Hauſe,
Karlsſtraße 12, iſt der mittlere Stock,
beſtehend aus 7 Zimmern, Küche,
großem Vorplatz und allen ſonſtigen.
Bequemlichkeiten bis 1. April zu be=
ziehen
.
Fhillpv Haufl

Pzztazzzrd.

[ ][  ][ ]

R 23.

181

368) Ein möblirtes Zimmer zu verm.
Dieburgerſtraße Nr. 10 parterre.
390) Ein hübſch möbllrtes Zimmer zu
vermiethen, ſogleichzu beziehen. Schirngaſſe2.
Zu vermiethen
371)
und alebald beziehbar, Eliſabethenſtraße. ¼
ein neu hergerichtetes Logis von 6-7 Piecen.
Nüheres Parterre daſelbſt.
516) In meinem neu erbauten Hauſe in
der Müllerſtraße iſt der 1. und 2. Stock,
beſtehend aus 3 Zimmern; Küche, Boden=
kammer
, Waſchküche und allen Beqnemlich=
leiten
, zu vermiethen und alsbald beziehbar.
P. Lochhaas, Schreinermeiſter.
518) Gartenſtraße 7 ſind 3 heizbare
Zimmer, Küche mit Glasabſchluß, 2 Keller,
Mitgebrauch der Waſchküche und des Bleich=
J. Noack.
platzes zu vermiethen.
569) Die bel Etage, 6 Zimmer,
1 Küche, 2 Keller mit allem Zubehör.
Daſelbſt Parterre=Etage: 5 Zimmer,
1 Küche, 2 Keller, 2 Holzſtälle, Mitgebrauch
der Waſchküche, Waſſer im Hof, beide per
1. April zu beziehen, Ecke der Eliſabethen=
und Zimmerſtraße Nr. 2.
571) Eliſabethenſtraße Nr. 34 mittlerer,
Stock, 7 Zimmer enthaltend, zu vermiethen
und Ende März beziehbar.
Inſtitut Schmitz.
662) Dieburgerſtraße 60 iſt der
2. Stock, beſtehend aus 4 Zimmern, ſowie
2 Zimmern im Dachſtock, Küche ꝛc.; zu
vermiethen und bis 1. April zu beziehen.
Wilhelm Schupp.
703) Ein ſchön möblirtes Zimmer im
1. Stock, Ausſicht auf die Straße, ſofort
zu vermiethen. Eliſabethenſtraße 35.

882) Alexanderſtr. 10. 2 Treppen hoch.
iſt ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
884) Holzſtraße Nro. 9 iſt ein Logis,
beſtehend aus 4 Zimmern, Küche, Keller,
Bodenkammer und Holzplatz, zu vermiethen
und alsbald zu beziehen.
893) Ein möblirtes Zimmer, untere
Waldſtraße 46 im Vorderhaus.
940. Steinſtraße Nr. 20.
das Manſarden=Logis, ſechs Piecen
mit Zubehörungen, Mitte April an
eine ruhige Familie zu vermiethen.
Anzufragen Parterre.
4941) Ein möblirtes Zimmer nach der
Straße iſt zu vermiethen, auf Verlangen
mit Koſt. Große Ochſengaſſe Nr. 2.
942) Beſſ. Weinbergſtraße 17 ſind 2
Zimmer nebſt Zubehör getrennt oder zu=
ſammen
ſofort zu vermiethen.
943) Gartenſtraße 13 ein freundliches
Logis, 4 Zimmer mit allem Zugehör bis
1. April zu beziehen.
944) Heinheimerſtraße Nr. 7. iſt der
mittlere Stock zu vermiethen und bis 1. März
beziehbar.
945) Ein möblirtes Zimmer zu verm.
Frankfurterſtraße Nr. 6.
946) Obere Heinrichſtraße 49
eine hübſche Wohnung von 4 Zimmern und
Küche ꝛc. zu vermiethen und gleich zu be=
ziehen
(auf Verlangen eingerichtet).
Ebendaſelbſt eine fein möblirte Wohnung,
1auch 2 Zimmer.
947) Bleichſtraße Nr. 40 eine Wohnung,
beſtehend aus 5 ſchönen Zimmern nebſt allen
Bequemlichkeiten zu vermiethen und ſofort
zu beziehen. Ebendaſelbſt 2 ſchöne Zimmer
mit oder ohne Möbel zu vermiethen,

Vermiſchte Nachrichtes.
M

Heſſiſche Lud=
wigs
=Eiſenbahn=
Geſellſchaft.
Mit dem 1. März d. J. ſoll ein neuer
Güter=Tarif mit der Niederländiſchen Rhein=
und Staats=Bahn zur Elnführung kommen,
welcher theilweiſe erhöhte Frachtſätze enthält
und über welchen, Näheres durch unſer
Tarif=Büreau zu erfahren iſt.
Die ſeitherigen Tarife mit der Nieder=
ländiſchen
Rhein=Bahn vom 5. Februar 1869
und mit der Niederländiſchen Staatsbahn
vom 1. November 1869 reſp. 15. Dezember
1873 erlöſchen am genannten Tage.
Mainz, den 20 Januar 1874.
948)
Der Verwaltungsrath.
949) Meine Verlagsbuchhandlung,
Kupferdruckerei und Buchbinderei be=
finden
ſich von heute an Rhein=
ſſtraße
Nr. 47 im Hinterhaus.

Ferdinand Lango.
6767) Einen anſtändigen jungen Mann
C. Hunſinger,
ſuche als Lehrling.
Mechaniker und Optlker.
24) 20,000 fl. ſind auf erſte Hypo=
thek
auszuleihe: Auch können ſie getrennt
werden: Zu exfragen Steinſtraße 6 parterre.
25) Ein Schüler, der hieſige Lehranſtalten
beſucht; findet. freundliche Aufnahme;
Steinſtraße 6 parterre.

709) Saalbauſtraße 5 iſt ein ſchö=
nes
Logis, beſtehend aus 6 Zimmern, per
1. April zu vermiethen. Preis 250 fl.
719 Ein gut möbl. Zimmer an 1 oder
2 Herren zu vermiethen. Neckarſtr. 20
im oberen Stock.

AAtzuzzzxzrX]

d0

715) Friedrichſtraße 22, Eck der
N Caſinoſtraße, iſt die Parterrs= Woh=
nung
, beſtehend aus 6 Zimmern und N
Garderobe, nebſt allen ſonſtigen Be
N quemlichkeiten, an eine ruhige Familie )
bis Anfangs April zu vermiethen. d
N Näheres bei Herrn B. L. Trier, d=
Hof=Möbelhandlung. zu erfragen.
Pxzrzizzzrxxrrrz.

778) Landwehrſtraße Nr. 22 iſt der erſt=
Stock, beſtehend aus 3 Zimmern, Cabinet,
Küche und ſonſt allen Bequemlichkeiten, vom
1. März an zu vermiethen.
806) Ludwigſtraße Nr. 7 ſind 5 freund=
liche
ineinander gehende Zimmer nebſt Küche
und ſonſtigem Zubehör zu vermiethen und
gleich beziehbar. Zu erfragen bei
Fr. Hau, Kürſchner, Ludwigſtr. 18.
878) Arheilgerſtraße 10 ein Zrmmer zu
vermiethin.

1½
Reſtaurations=Eröſfuung.
Sonntag den 1. Februar 1874.
Nachdem die Rheiniſche Bierbrauerei in Mainz die Reſtauration zum Koffer,
große Ochſengaſſe Nr. 21 mir übertragen hat, ſo lade ich zu geneigtem Beſuche ein
und empfehle vorzügliches Bier von genannter Brauerel, ſowie warme und
kalte Speiſen unter Zuſicherung freundlicher Bedienung.
8
8
Nr. Tallsahe.

A00
Luasnnnnnnnnunnanznnzu u n u rnn

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4
2
214
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782)

Erſte große Lanzſtunde.

Mittwoch den 4. Februar findet die erſte große Tanzſtunde in dem
Saalbau ſtatt, wozu ich meine Schüler und Schülerinnen, ſowie die vor=
jährigen
Schüler u. Schülerinnen ergebenſt einlade. Billete werden nur in meiner
Wohnung, Hügelſtraße Nr. 51, verabreicht; von Montag den 2. Februar an
können ſie in Empfang genommen werden. Anfang 7½ Uhr.
A. Hainfeld,
Großherzoglicher Hof=Tanzlehrer.

8
4
4
4
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4
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22
Logdee
44
RöunLannznnnannnnntonunA uuan
720) Lebrling mit guten Schullennt= 757) Eine Uchtige Köchin ſucht eine
niſſen u. ſchöner, Handſchrift in ein Comptoir ſ gute Stelle für gleich einzutreten.
Zu erfragen in der Schloßgaſſe Nr. 23.
geſucht. Näheres bei der Expedition.

52

[ ][  ][ ]

182
23.
Volksbildungs=Verein und Turngemeinde Darmſtadt.
Vortra g
des Hrn. Julius Schulze aus Mainz über:
Das allgemeine Bildungs=Bedürfniß und die Mittel zu deſſen
Befriedigung
Dienſtag den 3. Februar l. J. Abends 8 Uhr, in der Turnhalle am Wogsplatz.
Die Mitglieder des Volksbildungs=Vereins und der Turngemeinde werden freund=
lichſt
eingeladen. Auch Nicht=Mitglieder ſind willommin.
950)
Die Vorſtände des Vollsbildungs=Vereins und der Turngemeinde.

951)

Lokal=Gewerbverein.

Sitzung Donnerſtag den 5. Februar, Abends 8 Uhr, im oberen Eaal
der Winter'ſchen Brauerei.
ſ) Tagesordnung: 1) Geſchäftliche Mittheilungen; 2) Vorlage und Erläuterung von
japaniſchen Papieren und deren Verwendung; 3) Beantwortung von Fragen.
Das Lolal wird um 74 Uhr geöffnet und die neueſten techniſchen Journale und
Muſterzeichnungen ſind anfgelegt. Der Fragekaſten iſt am Eingang des Saals aufgeſtellt.
Der Vorſtand des Lokal=Gewerbvereins.

Beſſunger alterer Beſangerein.
8

Samſtag den 7. Februar=d. J.
BALL.
im Chauſſeehaus=Saale.
Geſuche um Gaſtkarten zu 1 fl. ſind bei dem Vereins=Secretär Hrn. Reviſor
Behagel, Beſſunger Carlſtraße Nr. 50, einzureichen.
Darmſtadt, den 1. Februar 1874.
Der Vorſtand.

Rudolk Mosse in Frankfurl a. H.

Ferner domicilirt:
Berlin, Broslan, Cöhn. Halle, Hamburg, Leipzig, Hünchen, Hürnbers,
Pras, Stuttgart, Strassburg, Wien, Lürioh.
Officieller Agent ſämmtlicher Zeitungen
des In=-
und Auglandes.
Vertreten in Darmſtadt durch Hrn. W. A. Gärtuer, Eckder Soder=u. Wienerſtr.
Alleiniger Inseratonpächtor
des Kladderadatsek', der llegonden Blätler!, des kigaro' in Wien.
Adteiuige Aunoncen-Reyie
des Deutſchen Reichsanzeiger und Königlich Preußiſcher Staats=Anzeiger Ber=
liner
Tageblatt, Deutſche Landeszeitung;, Deutſcher Gemeinde=Anzeiger Capi=
taliſt'
, Rorue ſinanclère allemander, Schweizeriſche Handelszeitung Füricher Preſſe:
Prager Handelsblatt=, Feierubend des Landwirthsü

WTTz

bar

Beſſunger Turngemeinde.
Haupt=Verſammlung
Samſtag den 7. Februar 1874 Abends 8 Uhr im Kneiplokale
(Herrn Gaſtwirth Philipp Weinmann).
Tagesordnung: Wahl des Schiedsgerichts.
NB. Die Mitglieder werden gebeten, recht zahlreich zu erſcheinen.
Pxaxzazzzrzazzzzrzzzzrzzzrzzrzzrzr

fE525) Einen jungen Mann. mit guter
Schulbildung ſuche in die Lehre.
Carl Watzinger,
The= u. Droquenhandlung Louiſenpl. 4.

918) Ein Lehrling mit guten Schul=
kenntniſſen
wird aufs Comptoir geſucht von
I. B. Hayer,
Bürſtenfabrik, Hügelftr. 63.

954) Warnung
H Niemanden auf meinen Namen zu borgen.
indem ich für nichts hafte.

W. Nicolay, Schleifer..
526) Eine Lebens, ꝛc. Verſicherungs=
Geſellſchaft ſucht einen Unter=Agenten für
Darmſtadt und Umgegend.
Offerten unter Nro., 526 nimmt die
Expedition entgegen.
335) Ca. 6050 fl. auszuleihen.
Schriftliche Offerten unter Nr. 355 an die Exp.
ſFine Gießerei in Frankfurt a. M.
8 ſucht einen im Maſchinenguß er=
fahrenen
, energiſchen und mit guter Schul=
bildung
verſehenen Mann als Gießerei=
Aufſeher (Werkmeiſter).
Einen geſchickten Modellſchreiner.
Frco=Offerten unter E6242 befördert, die
Annoncen=Expedition von Haasensten &
Joglor in Frankfurt A. I.


2.
O
Construoleur
für Locomobile, Dampfmaſchinen zum mögl.
ſofortigen Eintritt in eine große Maſchinen=
bau
=Anſtalt geſucht. Nur Solche, welche
mit dem Neueſten und Beſten; auf dieſem
Felde bereits vertraut ſind, wollen ſich melden
sub H. 4213 bei Haasonatein & Jogler,
Aunoncen=Expedition in Löln.
Ein mit den nöthigen Schul=
kenntniſſen
verſehener Knabe
kann bei uns als Setzer= Lehr=
ling
eintreten.
L. C. Wittich'ſche Hoſbuchdruckerei.
790)

1500 Gulden,
werden gegen vierfache Sicherheit zu leihen
geſucht auf 1 Jahr gegen gute Zinſen. Offert.
gef. ſchriftl. an die Exp. d. Bl. oub Nr. 512.
Diskretion auf Ehrenwort zugeſichert.
3 (Fin erſter Advokaturgehülfe
&a ſucht Stelle, auch Beſchäftigung
laußer dem Hauſe. Näheres bei der Exp.
787)
Geſucht
eine brave, einfach bürgerliche Familie, oder
ſeine Wittwe, der man in Ruhe die Pflege
eines kleinen Kindes anvertrauen kann.
Offerten bittet man= unter Chiffre K 237
poste restante Darmstadt abzugeben.
814) Meblwürmer geſucht.
Beter Ackermann, Louiſenplatz I.

919)
Geſ u cht
für ein hieſiges Putzgeſchäft eine perjecte
Arbelterin. Näheres in der Exped.
955) Ein braver Arbeiter kann Schlaf=
ſtätte
erhalten, lleine Ochſengaſſe 7 im
2. Stock
8 ſEin braves Mädchen aus gnter Fa=
S C milie, gewandt im Rechnen, kann
ſofort eintreten in die Bahnhofsreſtaura=
tion
Gießen.
957) Ein reinliches Mädchen ſucht Laufſtelle.
Gardiſtenſtraße 18 Hinterhaus 2 Stiegen hoch.

[ ][  ][ ]

183

N6 23
958)

Vorläufige Anzeige.
Die unter dem Protectorat Ihrer Durchlaucht der Prinzeſſin von Battenberg zum
Vortheil des dahier zu errichtenden Denkmals für die heſſiſche Diviſion beabſichtigt=
Vorſtellung wird vorausſichtlich Ende Februar ſtattfinden: Es werden zwei Luſtipiele
und etwa ſechs lebende Bilder, verbunden mit entſprechender muſikaliſcher Produkiion,
zur Aufführung gelangen. Der anfänglich als Lokal für letztere vorgeſehene Saalbau
wurde aufgegeben, weil die dort für Herſtellung der erforderlichen Einrichtungen aufzu=
wendenden
Koſten nicht im Verhältniß zu dem beabſichtigten Zweck geſtanden haben
wurden.Das Comite hat deßhalb Allerhöchſten Orts um Ueberlaſſung des Hoftheaters
nachgeſucht, und Seine Königliche Hoheit ider Großherzog haben dieſes dem Comite
huldreichſt zur Verfügung geſtellt.
Die Anlündigung des Tages der Vorſtellung, ſöwie der Preiſe der Plätze und
der näheren Beſtimmungen wezen Beſtellüng der letzteren, wird in der Kürze erfolgen.
Das Comité.

Der Reſidenzkalender für 1874
iſtzauf unſerem Comptoir zu 12 kr. per Stück zuv erhalten.

J. G. Witlich'ſche Hofbuchdruckerei.



G
H ä u f e r

in ben beſten Lagen, mit und ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit ſchönen
Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
M. Neuſtadt,
Alexanderſtraße.

In dem Großherzoglichen Holzmagazin
vird gegen Vorausbezahlung abge=
geben
:
per, Raummeter.
buchen Scheidholz L. Claſſe. 16 fl. 40 kr.
kiefern 4 fl. 40 kr.
5a Der. an den Ueberbringer für einen Raum=
meter
zu zahlende Fuhrlohn betrügt für
Darmſtadt und Beſſungen 18 kr.
Beſtelltage: Dienſtag, Freitag und
Samſtag, Vormittags von 8 bis 11 Uhr.
Großherzogliches Rentamt Darmſtadt.
Hauſex.

Großherzogliches Hoftheater:

Dienstag. 8. Februar. 3. Vorſt. im 8. Abonn.:
Precioſa. Schauſpiel in 4 Atten mit Geſang
und Tanz von P. A. Wolff; Muſik von C. M.
v. Weber.
Donnerstag 5. Febr. 4. Vorſt. im 6. Abonn.;
Hernaui. Oper in, 3 Abtheilungen mit Ballet:
Muſik von Verdi.
Freitag=6. Febr. H. Vorſt. im 6. Abonn. Zum
Erſtenmale: Epidemiſch. Schwank in 4 Atten
von Dr. J. B. v. Schweitzer.

In Luſtein Leid.
Von Friedrich Friedrich.

Fortſetzung.)
Danu muß es wirklich etwas Erſtaunliches ſein' ver=
ſetzte
Nelle. Aber die Freude hat Sie aufgeregt, Doctor -
Sie ſehen außerordentlich angegriffen aus lu

Menſch Apotheker erwiderte Helm, wenn Ihre Apo=
thele
heute Abevd in Rauch und Flammen aufginge und Sie
ſelbſt mit - nein - ich meine, wenn ſie eben nicht anfginge,
würden Sie danu nicht auch freudig aufgeregt ſein - ich glaube,
Ste koͤnnen ſo viel Pfeffermünzlügelchen eſſen, daß jeder recht=
ſchaffene
Menſch daran ſterben würde und Sie lachten noch
dabet."
Der Doctor hat heute Abend ſeine verrückte Lanne wie=
der
= ſprach der Poſthalter. Unſer einer hat den ganzen Tag
Aergir - ich werde noch auf meine alten Tage Arzt werden,
dann habe ich es auch gut. Der bekommt es bezahlt, wenn er
die Menſchen umbringt, und bekommt es bezahlt, wenn ſie ohne
ein Zuthun wieder geſund werden.
Urban, bleiben; Ste Poſthalter, erwiderte Helm lachend.
Sie ſind an gute Koft und viel Trinken gewöhnt und, wiſſen
nicht, wie es Ihnen bekommen würde, wenn Sie=etwas Wiſſen=
chaft
und Gelehrſamtelt einnehmen müßten. Ste= ſtehen auch
noch auf dem Kindheitsſtandpunkte, daß Sie denken, es müſſe
einem Menſchen ungeheuer wohl ergehen, wenn er= lacht. Sie
begreifen nicht, wie das imöglich ſein kann, allein Sie begreifen
auch nicht, wie es Menſchen gibt, welche vollſtändig anders or=
ganlſirt
ſind als Hie! Bleiben Sie, was Sie ſind; Sie wird
vielleicht einmal der Schlag rühren, aber an gebrochenem Herzen
werden Sie nie ſterben - nie, Poſthalter!

Wieder blieb die kleine Geſellſchaft lange beiſammen. Klin=
ger
war nicht gekommeu, obſchon Helm ſich nach ihm zu ſehnen
chien. In=Geſchäften hatte er eine kleine Reiſe machen müſſen.
Helm kehrte mit zur Stadt zurück. Wieder/ waren alle darüber
einig, daß er ſeit langer Zeit nicht ſo übermüthig luſtig gewe=
ſen
ſei.
Nun, ich lanns ihm nicht verargen,u ſprach der Poſthalter,

als Helm in der Stadt ſich von ihnen getrennt hatte, er hat
einen guten Griff in den Glückstopf gethan. Hätt ich eine ſo
reiche Frau, wie er bekommt, ſo wollte ich auch luſtig ſein. Mit
meiner Poſthalterei wäre es dann vorbei.
Der Apotheker Nelke ſaß am folgenden Nachmittage in ſei=
nem
Zimmer. Vor ihm auf dem Tiſch lag jein offener Brief,
den er vor kurzer Zeit erhalten und bereits mehrere Male durch=
leſen
hatte. Wieder nahm er ihn in die Hand, durchflog ihn
und ſchüttelte den Kopf. Der Brief war nur wenige Zeilen lang

und lautete:
Lieber Nelke! Ich habe beſchloſſen, mich nle zu ver=
heirathen
. Da nun in der Pinkenburg der Beſchluß ge=
faßt
und zu Protocoll genommen iſt, daß derjenige=unſerer
kleinen Geſellſchaft, der Junggeſelle bleiben würde, ſich todt
zugſchießen und den Uebrigen einen feinen Schmaus zu ge=
ben
habe und ich der einzige bin, der Junggeſelle bleiben
will, ſo werde ich mich heute Nachmittag tödtſchießen und
lade Sie auf heute Abend ſieben Uhr zu dem Schmauſe in
der Pinkenburg ein. Ich bitte Sie, auf jeden Fall zu kom=
men
. Mit beſtem Gruße Ihr Helm.
Dieſe wenigen Zeilen hatten dem kleinen Apotheker ſchon
Kopfzerbrechen gemacht. Was konnte Helm in Sinn haben ?
Der Pofthalter, der bei ihm eintrat, ſtörte ihn in ſeinen Gedau=
ken
und Vermuthungen. Er ſah den Brief auf dem Tiſche lie=
gen
und lachte laut auf.
Hahal Da haben Sie auch die Einladung auf heute
Abend, genau ſo wie ich, wie der Aſſeſſor und Actuar und ſicher
auch Klinger! Das wird ein Hauptſpaß werden!
Ich begreife es nicht recht," erwiderte Nelke. Elne ſolche
Einladung, Urban - wahrhaftig, ich verſtehe es nicht recht.
Nun, Sie kennen doch den Dector lo rief Urban. Der
hat immer luſtige Gedanken im Kopfel Ich vermuthete, daß er
nur einen Scherz mit uns vorhabe und als ich vor ungefähr
einer Stunde den Brief erhielt, ging ich ſogleich zur Pinkenburg.
Es iſt Wahrheit, Nelke, er gibt uns einen ganz vorzüglichen
Schmaus. Heute Morgen iſt er bei Stephan geweſen und hat
für alles Sorge getragen. Seine beſten=Weine muß Stephan
herausrücken er hat ſogar ſchon im Voraus bezahlt. Hahal

[ ][  ]

184

N6 28.

und in der Küche bin ich geweſen! Apotheker, ich habe dort einen
Truthahn=füllen ſehen, wie noch keiner ſchöner in der Pinken=
burg
verſpeiſt iſt, und Karpfen ſchwammen dort in einem Gefäß
Nelke, Sie ſind ja ſo eine halbe Fiſchnatur und lieben die
ſpitzgrätigen Geſchöpfe ſehr. Bereiten Sie; ſich auf ein feines
Eſſen und eine lange Sitzung vorl Der Doctor iſt ein Haupt=
kerl
, das muß ihm jeder laſſen !


Des Apothekers Geſicht klärte ſich auf. Jedes=Bedenken
ſchwand daraus.


1
Ich war mn der That erſchrocken, als ich den Brief er=
hielt
," erwiderte er. 3ch glaubte im erſten Augenblicke wirk=
lich
, Helm werde ſich erſchießen!
Urban lachte laut auf. Apotheler, Sie ſind ztoll! Haha!
Sie haben wahrhaftig geglaubt, der Doctor werde ſich todt=
ſchießen
? Das iſt löſtlich! Ich werde es ihm erzälen, heute
Abend noch und ich gebe zum Beſten, was Sie verlavgen, wenn
er Sie nicht mindeſtens ein volles I hr damit necktl Erſtgeſtern
Abend wußte der Menſch nicht, was er vor Uebermuth begin=
nen
ſolle und heute ſollte er ſich todtſchießen und ſeine Braut,
deren Gut, deren Geld - alles im Stich laſſen! Nelke, neh=
men
Sie ein Brauſepulver oder trinken Sie ein Gläschen Rum,
das ſchlägt beides nieder, denn ich bin in der That um Sie be=
ſorgt
. Hahal Ihre Ldee iſt köſtlich! Daran hat weder der
Aſſeſſor noch der Altuar gedacht ſie befürchteten nur einen
Scherz, bis ich ſie durch die Verſicherung beruhigt habe, daß
der Truthahn bereits gefüllt ſei. Apotheker Apotheker-
ahnen
Sie denn nicht, was Helm im Sinne hat? Er will uns
heute verkünden, daß in kurzer Zeit ſeine Hochzeit iſt - das
wird es ſein - das iſt es und das hätten Sie mit Ihrem eige=
nen
bischen Scharfſinn heraus bekommen können
Und auch der Aſſeſſer und der Aktuar werden heute Abend
kommen ?- warf Nelke fragend ein.
Naluͤrlich1 Und auch Klinger, der heute Abend zurücktehren
wird. Es wäre ja Unrecht, dem Doctor eine ſolche Bitte ab=
zuſchlagen
! Alle kommen! Und um ſieben Uhr, Apotheker! Kom=
men
Sie nicht zu ſpät!
Nelke ſagte ſein pünktliches Eintreffen zu.
Um ſieben Uhr Abends waren der Poſthalter, der Apotheker,
der Aſſeſſor und Actuar in dem Gaſtzimmer der Pinkenburg ver=
einigt
. Klinger und Helm fehlten noch In einem oberen Zim=
mer
ſtand die Tafel gedeckt. Alle hatten ſich auf einen luſtigen
Abend vorbereitet, am meiſten der Poſthaltec. Er ſtand unge=
duldig
am Fenſter, um Helms Ankunft zu erwarten.
Der Doctor ſcheint ſehr zürtlich zu ſein, - er kann ſich
von ſeiner Braut nicht trennen, ſprach er.
Stephan trat ein und bat ſie hinaufzugehen und ſich zu
Tiſch zu ſetzen.
Wir können doch nicht beginnen, ehe unſer Feſtgeber nicht
erſchienen iſt, warf der Aſſeſſor ein.
Doch doch u erwiderte der Wirth. Der Doctor hat
ausdrücklich angeordnet, daß um ſieben Uhr mit dem (ſſen be=
gonnen
werden ſolle, auch wenn noch mehrere fehlten und es iſt
bereits ſpäter als ſieben Uhr. Kommen Sie, meine Herren, ich
habe dem Doctor verſprechen müſſen, mich genau nach ſeinen
Anordnungen zu richten.
So kommen Siel rief der Poſthalter. Er hatte uns
ſicherlich noch eine Ueberraſchung zugedacht, wir wollen ihm die=
ſelbe
nicht verderben. Wir ſind freilich nur unſer vier, allein
Helm und, Klinger werden ſicherlich bald kommen.
Sie gingen hinauf. in das Eßzimmer und, ſetzten ſich zu
Tiſche. Stephan ließ das Eſſen für ſie auftragen, er ſelbſt füllte
die Gläſer, ſo. hatte Helm es ihm aufgetragen. Der vor=
treffliche
Wein löſte die Zungen und weckte bald eine heitere
Stimmung.
Der Menſch lommt gar nichtſ rief der Poſthalter end=
lich
und ſtand auf, um aus den Fenſiern zu ſehen. Es, iſt
bald 9. Uhr. Ich bin auch verlobt geweſen und verliebt als

junger Kerl verſchiedene Male, allein ſo lange habe ich mein
Freunde nie warten laſſen. Apotheker, er wird es empfinden
wie müchtig Sie dem Karpfen zugeſprochen haben.- Sie ha=
ben
eine wirkliche Fiſchnatur. Ich glaube man könnte Ihnen
einen Wallfiſch vorſetzen und Sie würden denſelben mindeſten
bis zur Hälfte verſpeiſen, wenn er beſſer ſchmeckte!
Der Apotheker,wollte dieſe Zumuthung zurückweiſen, d=
unterbrach
ihn Klinger, der in das Zimmer ſtürzte. Seine Wan=
gen
waren bleich ſein Ausſehen war verſtört.
Ihr hier - hier ku rief er. Helm hat ſich erſchoſſenl
Der Aſſeſſor, Aktuar und Apotheker ſprangen beſtürzt auf.
Der Poſthalter ſah Klingers bleiche Wangen nicht. Sei
Ihr toll 27 rief er =lachend. Nelke, Aſſeſſor - glauben Sie
ihm denn wirklich? Der Dochor hat es uns ja ſelbſt geſchrie
gen - hahal Und das iſt der Hauptſpaß!
Er iſt todt,u erwiederte Klinger. Er ſank auf einen
Stuhl= und bedeckte das Geſicht mit beiden Händen.
Des Advokaten Benehmen machte den Poſthalter ſtutzen.
Klingeru, rief er, és gilt ja einen Scherz Sie irren
Sie haben ſich erſchrecken laſſen.
Klinger ſchüttelte ablehnend mit dem Kopfe. Er hat ſich
erſchoſſen - ich ſelbſt habe neben ſeinem Leichnam geſtanden!
Fortſetzung folgt.


Mittheilungen aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 3. Februar. Das Großh. Regierungsblatt Nr. 4 von
31. Januar enthält: Bekanntmachung. die Beſtätigung von Stiftungen
und Vermüchtniſſen, worunter die Stiftung der Allodiaterben des ver=
ſtorbenen
Kammerherrn Freiherrn Wilhelm Löw von und zu Stein=
farth
im Nominalbetrag von fl. 17000 zur Herſtellung einer Klein=
kinderſchule
, einer Strick= und Nähſchule und eines Siechenhauſes für un=
heilbare
Kranke und Altersſchwache der Gemeinden Ziegenberg und Lan=
genhain
. 2) Bekanntmachung. die Einführung des Kilomelers als Ent=
fernungsmaß
im poſidienſtlichen Verkehr betreffend. - 3) Ueberſicht der
von Großherzoglichem Miniſterium des Innern für das Jahr 1874 ge=
nehmigten
Umlagen zur Beſtreitung von Communalbedürfniſſen in den
Gemeinden des Kreiſes Neuſtadt. - 4) Dienſtnachrichten worunter die Er=
nennung
des Ob.=Rechnungs Probator II. Cl. L. Winter zum Hofthea=
ter
= und Hofmuſikſecretär, des proviſ. Hoftheater=Hülfscaſſier G. Göbel
zum definitiven Hoftheater=Hülfscaſſier, des proviſ. Hoftheater=Hülfscaſſier
W. Schneider zum Hoftheater=Canzliſten, der Aushülfsmuſiker F. Webelr
nnd A. Lehning zu Hofmuſikern, die Verſetzung des Oberförſters v.
Weitershauſen von der Oberförſterei Erbach in die Oberförſterei Ei=
chelſachſen
, des Oberfoͤrſters A Haberkorn von der Oberförſterei Veer=
felden
in die Oberförſterei Windhauſen, die Ernennung des Domänen=
pfandmeiſters
Sattler zu Lindenfels zum Steuerpfandmeiſter zu Groß=
Umſtadt, des Reſerve=Unteroficiers A. Heim aus Darmſtadt zum Con
ducteur bei der Main=Neckar=Bahn.
In der Sitzung der 2. Kammer vom Samstag wurde der Antrag
des Finanp=Ausſchuſſs eintimmig angenommen, wonach allen Beamten
für 18731 ihres Gehaltes als Erhöhung zugewendet wird: es ſei jedoch
den Beamten, welche eineu höheren Gehalt als fl. 2000 beziehen, nur ¼
von dieſem Betrag zu gewähren und ſollen die durch letztere Beſchrünkung
verfügbar bleibenden fl. 30,000 zur Auſbeſſerung von unter fl. 1000 be=
tragenden
Gehalte verwendet ſwerden. Ferner ſollen die Minimalgehalte
der Geiſtlichen für 1873 von fl. 800 auf fl. 1000 erhöht werden und wurde
Gr. Regierung aufgefordert, bezüglich der Erhöhung der Subaltern= Beam=
ten
der Main=Neckar=Bahn Vorlage zu machen womit die Gehaltsregulirung
vro 1873 für endgültig regulirt erklärt wird. Die von der Regierung be=
antragte
Erhöhung der Wittwengehalte für 1873 wurde ebenfalls einſtim=
mig
genehmigt und vertagte ſich, hierauf die 2. Kamuer auf unbe=
ſtimmte
Zeit.
Das Haus des Hrn. E. Bauſch liſt nicht wie ungegeben für
fl. 72,000, ſondern für fl. 74000 verkauft worden.
Nachdem Herr Joſe Lederer unterm 27. Februar erſt öͤffentlich
für einen groben Irrthum erklärte, daß er am 2. Febr. zum letzten Mal
iu Darmſtadt ſingen würde, erregt ſeine neueſte Erklärung, wonach=er die
lüngſt erbetene' Entlaſſung erhalten habe, einige Ueberraſchung. 7
In einer ſchleſiſchen Stadt bezeichnete das liberale, Blatt einen
klericalen Wahlagenten ſcherzweiſe als einen alten Sünders. Der Mann
nahm das krumm und klagte wider das Blatt wegen Beleidigung. Das
Gericht ſprach das angeklagte Blatt frei. Gründe: 1). Alt=ſein iſt keine
Schande, ſondern eine Ehre. 2½= Sünder ſind wir alle mit einander.
3) Folglich iſt alt: keine Beleidigung. und 4) Sünder eine, Wahrheit.
5) Deßhalb Freiſprechung.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckexei=