Abonnementsprei
2 fl. 18 ir jührlich incl. Bringerlohn.
Auswkrtz werden von allen
Poſt=
ämtern Beſiellungen
entgegengenom=
men zu 58 kr pro Quartal inck
Poſt=
auſſchlag und Beſtellgebühr
Jajerat
werden angenommen in Datmſtad:
von der Expediſiön Aheiaſit Ar 23
in Beſſungen von Friedr. Blößer.
Friedrichsſit Ne. 7 ſowie auswaris
von allen ſoliden Annoncen=
Erpe=
ditionen
137. Jahrgang.
Amtliches Grgau für die Bekanntmachungen des Großherzoglichen Kreigamts Darmſtadt.
A 19.
Donnerſtag den 15. Januar
1874.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Reichstagswahl im 4. Wahlkreis des Großherzogthums Heſſen.
In dem 4. Wahlkreis des Großherzogthums Heſſen iſt Herr Landtagsabgeordneter Geheimer Ober=Steuerrath Welcker zu
Darmſtadt mit abſoluter Mehrheit (8799 Stimmen von 10402 gültigen Stimmen) gewählt worden, was hiermit zur allgemeinen
Kenntniß gebracht wird.
Darmſtadt, den 14. Januar 1874.
Der Wahl=Commiſſär:
Dr. Goldmann.
Darmſtadt, am 13. Januar 1874.
Vetreffnd: Das alphabetiſche Inhaltsverzeichniß des Großh. Heſſiſchen Regierungsblattes von 18i9-1872.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Durch Großherzogliches Miniſterium des Innern iſt angeordnet worden, daß das in dem Großherzoglichen Staatsverlag erſchienene
„Alphabetiſche Inhaltsverzeichniß des Großherzoglich Heſſiſchen Regierungsblattes von 1819-1872 den Gemeinden des
Großher=
zogthums zu dem ermäßigten Preiſe von 1 fl. 45 kr. überlaſſen werden ſoll.
Indem wir Sie hiervon in Kenntniß ſetzen, weiſen wir. Sie an, Ihre Beſtellungen auf dieſes Inhaltsverzeichniß bei uns
anzu=
melden, worauf Ihnen demnächſt die Exemplare, unter poſtvorlagsweiſer Erhebung des Preiſes, zugehen werden.
Dr. Goldmann.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betr. die Erwerbung eines Artillerie=Schießplatzes für die xl. Artillerie=Brigade.
Nachdem die Erwerbung eines Artillerie=Schießplatzes für die Xl. Artillerie=Brigade in der Gemarkung Griesheim durch die
Reichsmilitär=Verwaltung angeordnet worden, und der Erwerb des größten Theils der Grundſtücke auf dem Wege freier
Verein=
barung erfolgt iſt, ſoll nunmehr bezüglich derjenigen Grundſtücke, bei welchen der freihändige Ankauf nicht zu Stande gekommen iſt,
die Verhandlung wegen Abtretung nach den Vorſchriften des Geſetzes vom 27. Mai 1821 eingeleitet werden.
Zu dieſem Behufe wird das Verzeichniß der Grundſtücke, deren Abtretung verlangt wird, nebſt einem Namensverzeichniß der
Beſitzer und einem Plan, in welchem die einzelnen abzutretenden Grundſtücke eingezeichnet ſind, von Freitag den 16. l. Mts. an
bis einſchließlich Freitag den 23. l. Mts. auf dem Burean des Großh. Bürgermeiſters Leber zu Griesheim offen gelegt, wo dieſe
Actenſtücke von Jedermann in den Stunden von 8-12 Uhr Vormittags und 2- 4 Uhr Nachmittags eingeſehen werden können.
Hinſichtlich derjenigen Grundſtücke, von welchen nur Abſchnitte abgetreten werden ſollen, liegen Meßbriefe offen, aus welchen
her=
vorgeht, welche Theile zur Abtretung beſtimmt ſind.
Um die Einwendungen der Eigenthümer entgegen zu nehmen, wird ſich eine nach Vorſchrift des Artikel 3 des Geſehes vom
27. Mai 1821 gebildete Commiſſion, welche beſteht:
aus dem Großh. Regterungsrath von Marquard als Vertreter des Kreisamts,
dem Kataſtergeometer Dietzſch als Sachverſtändiger,
dem Großh. Bürgermeiſter Leber zu Griesheim,
den Gemeinderathsmitgliedern Hellwig Funk 1. und Jacob Klippel II., beide von Grieshelm,
Samſtag den 24. l. M., Vormittags 10 Uhr,
auf dem Rathhaus zu Griesheim verſammeln.
Die Einwendungen der Eigenthümer können dahin gerichtet ſein:
1) daß die Erreichung des öffntlichen Zwecks die Abtretung ihres Grundſtücks nicht verlange;
2) daß der Zweck, wofür die Abtretung verlangt wird, kein wohlthütiger öffentlicher im Sinne des Geſetzes ſei;
3) daß die für das Grundſtück angebotene Entſchädigung keine vollſtändige ſei.
Die Commiſion wird die etwa vorgebrachten Einwendungen begutachten und alsdann die Aeten der competenten Behorde zur
Entſcheidung vorlegen.
Darmſtadt, am 12. Januar 1874.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V. d. Kreisraths:
v. Marquard, Regierungsrath.
20
[ ← ][ ][ → ]70
Na 10.
Verſteigerungen.
Bekanntmachung.
Freitag den 16. d. Mts.,
Vor=
mittags 11 Uhr, wird auf unſerem
Büreau die Lieferung der für 1874 zum
Schulgebrauch nöthigen fertigen
Schreib=
hefte, ſowie der Stahlfedern und des
Löſch=
papiers öffentlich vergeben.
Darmſtadt, am 10. Januar 1874.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt
Fuchs.
320)
Holz=Verſteigerung.
Montag deu 19. d. Mts., Vormittags
10 „ birken Prügelholz, 11 „ eichen
„
4 „ erlen 19 „ birken Stoäholz, 59 „ eichen
„ 4 „ erlen
„ 950 Stück birken Wellen,
920 „ eichen „
8300 „ weichholz „
und Dienſtag den 20. d. Mts., Vormittags
von 9 Uhr an, an Ort und Stelle:
56 Stück eichen Stämme von 34.41 Chmtr.,
2 „ ulmen „ „ 1164 „
„ 228 „
4 „ erlen „
öffentlich verſteigt werden.
Die Zuſammenkunft zur Stammholz=
Verſteigerung iſt an der Gänsbrücke
zu=
nächſt der Odenwaldbahn.
Beſſungen, den 14. Januar 1874.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Demmel.
365)
Holzverſteigerung
Montag den 19. Januar l. J. ſollen
im Gemeindewald, zu Nieder=Beorbach,
Diſtrict Forſtbühl, von Morgens 9 Uhr
anfangend, im Diſtrict ſelbſt verſteigert
werden: 2695 Rmtr. buchen Scheidholz
68 Rmtr. buchen Prügelholz, 101 Rmtr
buchen Stockholz und 1763 Stück buchen
Aſtwellen; ferner 2 Stück buchen Stämme
von 61 und 77 Centm. Durchm. und ca.
2 Meter Länge: 2buchen Stöcke, L0 Centim.
Durchm. und 1 Meter Länge, ſämmtlich zu
Metzgerſtöcken geeignet: 2 eichen Stämme
von 16 und 29 Centim. Durchm. und 3
Meter Länge.
Nachmittags
im Diſtrict Aulſtatt: 343 Stück fichtene
Stangen von 4 - 8 Centim. Dicke und
8 Meter Länge.
Das Holz ſitzt größtentheils am
Vicinal=
weg nach Ober=Beerbach und Breitelohweg,
iſt ſämmtlich gut abfahren und wird gegen
Bürgſchaft das Holz verborgt bis Michaeli1874.
Nieder=Beerbach, den 10. Januar 1874.
Großh. Bürgermeiſterei Nieder=Beerbach.
Gerlach.
366)
Feilgebotenes.
165) Ein vierrädriger Handwagen zu
verkaufen. Ballonplatz 2.
325) Bei Unterzeichnetem können zwei
Eichſtämme, zuſammen 350 Cubikfuß
ent=
haltend, abgegeben werden.
Stockſtadt, im Januar 1874.
M. Kabey, Zimmermeiſter.
3Gegen Zahnſchmerzen!
A nodine von F. Freſenius.
Vorzügliches Mittel; Wirkung unfehlbar.
Depot bei
Carl Watznger,
Thee= u. Droquenhandlung, Louiſenplatz 4.
Vermiethungen.
3807) Die bel Etage, Steinſtraße 6
5 heizbare Zimmer, Küche nebſt Zugehör.
iſt an eine ruhige Familie zu vermiethen
und aleich zu beziehen.
6037) In meinem neu erbauten Hauſ=
Eck der Pankratiusſtraße und Heinheimer
Weg 65 iſt der mittlere Stock, beſtehend
aus 3 Zimmern, Küche, Keller, nebſt allen
Bequemlichkeiten zu vermietheu ud
ſofor=
zu beziehen. Chr. Lorenz, Zimmemſtr.
7308) Zu vermiethen:
Obere Rheinſtraße 8 im
Vorder=
haus eine freundliche Wohnung mit allem
Zubehör.
7539) Eine Scheuer mit gewölbtem
Kelle=
ſowie Heuboden und unteren Naum, welche
ſich zu jedem Waaren=Magazin eignet, iſt
ſogleich zu vermiethen, Carlsſtraße Nr. 2
7923) Nüchſt den Bahnhöfen
Eck der verlängerten Caſino= und
Lager=
hausſtraße Nr. 32 iſt eine ſchöne
Manſar=
den=Wohnung, beſtehend aus 4 Zimmern,
Küche ꝛc. zum Preis von 150 fl. alsbald
zu beziehen.
Georg Hinkel, Maurermeiſter.
8579) Ein ſchönes möblirtes Manſarden
Zimmer, Ausſicht nach der Rheinſtraße,
ſo=
gleich beziehbar, iſt zu vermiethen.
Näheres Rheinſtraße 50.
9338) In meinem neuen Hauſe in der
Liebigsſtraße, dem freien Platze gegenüber
iſt der 1te, 2te u. 3te Stock, beſtehend aus
je 6 Zimmern, Küche, Vorplatz, Waſchküche
Bleichplatz, nebſt Antheil am Garten, zu
vermiethen und baldigſt zu beziehen.
F. Büdinger, Schloſſermeiſter, Waldſtr. 52.
9751) Der ſeither von mir bewohute
3. Stock des Traiſer'ſchen Hauſes
Ludwig=
ſtraße beſtehend in 5 Piecen und Zugehö:
iſt zu vermiethen u. gleich zu beziehen.
Heinrich Damm.
9754) Mehrere ſchöne Zimmer mitZoden
ohne Möbel zu vermiethen und ſogleich zu
beziehen. Bleichſtraße Nr. 40.
10096) Dieburgerſtraße Nr. 40 iſt im
Hinterhaus ein Logis zu vermiethen und
lönnen auch 2 Herren Koſt u. Logis erhalten.
10150) Ein fein möblirtes Zimmer iſt
zu vermiethen und gleich zu beziehen.
Schulſtraße Nr. 9 dritter Stock.
10363) Neckarſtraße 18
iſt der obere Stock, beſtehend aus 7-10
Piecen, Bodenkammern, Keller nebſt allen
Bequemlichkeiten, zu vermiethen und bis
1. März zu beziehen. Näheres Parterre daſ.
10447) In meinem Hauſe im
Seiten=
bau ein ſchönes Logis beſtehend in 2 Zimmer,
Kabinet, Küche und allen Bequemlichkeiten
an eine ſtille Familie zu vermiethen und
bis 1. Februar 74 zu bezieheu. Auf
Ver=
langen auch früher. G. Heß, Zimmermſtr.
Blumenſtraße 6.
10668) Ein kleines Logis im
Vorder=
haus zu vermiethen. Waldſtraße 23.
10821) An eine ruhige Familie,
Ma=
thildenplatz 9 bel Etage, 7 Zimmer mit
Speicher, Keller, Magdzimmer und allen
Bequemlichkeiten, auch kann Stallung für
2 Pferde dazu gegeben werden, ſofort zu verm.
10824) An eine ruhige Familie,
Ma=
thildenplatz 9, Ausſicht Gartenſtraße, ein
Manſarde=Logis, 4 oder 5 Piecen und ein
Cabinet neu ſofort zu vermiethen.
10826) An eine ruhige Familie,
Ma=
thildenplatz 9, Ausſicht Gartenſtraße, 4
Zim=
mer nebſt einer großen Dachſtube, mit allen
Bequemlichkeiten ſofort zu vermiethen.
10914) Große Bachgaſſe Nr. 2 iſt der
mittſere Stock zu verm. und gleich beziehbar.
-N
TOON
„N
LAAAAaauAazATATLt
5 6) Meine ſeitherige Wohnung Ec
14 der Lagerhaus= und Blumenthalſtraße, F
d4 beſtehend aus 5 Zimmern, Küche
dé Vorplatz ꝛc., ſowie auf Verlangen mit
8 Stall. Remiſe, Heuboden und größern
da Lagerräumlichkeiten iſt zu vermiethen d.
de und Anfang März zu beziehen.
F
De=
Georg Hinkel,
d=
d4
Manrermſir.
H0
In meinem veuen Wohnhauſe
Eck der Wendelſtadt= und
Lindwehr=
ſtraße iſt die Bel etage, ſowie der
dritte Stock, jede aus 6 Zimmern,
Küche, Vorplatz ꝛc. beſtehend, zu
ver=
miethen und baldigſt zu beziehen.
Georg Hinkel,
Maurermſtr.-
TXTTTTATATT
LXN
14.
8) Ludwigſraße Nr. 2 iſt ein
L a d e n
zu vermiethen bei
H. Münch.
11) Ein großer, ſehr geräumiger Speicher,
im Mittelpunkte der Stadt gelegen, ſieht
vom 1. April 1874 ab anderweit zu
ver=
miethen. Näheres bei der Exp. d. Bl.
12) Caſinoſtraße 21 ein möbl. Zimmer.
73) Ein ſchön möblirtes Zimmer im
1. Stock (Ausſicht auf die Straße) ſofort
zu vermiethen Eliſabethenſtraße 35.
119) Untere Steinſtraße 10 der
mittlere Stock, 5 Zimmer mit allen
Be=
quemlichkeiten bis 1. April 1874 zu verm.
E. Neumann.
ſc¾121Caſinoſtraße Nr. 28 ein möblirtes
Zimmer nach der Straße zu vemmiethen.
N. 10
71
161) Louiſenſtraße 40 ein möblirtes
Zim=
mer im erſten Stock gleich beziehbar.
188) Mathildenplatz Nr. 5
iſt der mittlere Stock, beſtehend aus 4
Zim=
mern, 2 Cabinetten, Küche, Glasabſchluf
und allen ſonſtigen Bequemlichkeiten zu
ver=
miethen und 1. April zu beziehen.
191) Eliſabethenſtraße Nr. 34 mittlerer
Stock zu vermiethen u. Ende März beziehbar.
250) Caalbauſtraßes iſt ein
freund=
liches Logis zu vermiethen und alsbald zu
beziehen.
260) Bleichſtraße 5 ein ſchön möblirtes
Parterrezimmer.
327) Ein ſchön möblirtes Zimmer
Saal=
baufltr. 5 eine Stiege hoch Unks.
328) Martinsſtraße 14 2-3 Zimmer zu
vermiethen.
331) Ein Manſardenwohnung von 2
heiz=
baren Zimmern 2 Kabineten, Küche gleich
zu beziehen bei Georg Mahr,
Victoria=
ſtraße Nr. 32.
351) Ecke der Beſſunger Martin= und
Heerdwegſtraße Nr. 57 iſt der 1. und 2.
Stock, mit, je 6 heizbaren Zimmern,
Souterrain, Magd= und Bodenkammern,
Bleichplatz ꝛc. zu vermiethen und bald zu
beziehen.
355) Caſinoftraße Nr. 14 ein hübſches
Manſardezimmer, gleich beziehbar, zu verm.
368) Ein möblirtes Zimmer zu verm.
Dieburgerſtraße Nr. 10 parterre.
369) Lauteſchläger=Straße (früher
Holz=
hofſtraße) Nr. 32 iſt der mittlere Stock,
beſtehend aus 5 Zimmern, Küche,
abge=
ſchloſſenem Vorplatz, Magd= und
Boden=
kammer, Mitgebrauch der Waſchküche und
des Bleichplatzes, ſowle allen
Bequemlich=
keiten zu vermiethen.
Philipp Maſſoth, Maurermeiſter
370) Arheilgerſtraße 10 ein Logis zu
vermiethen und gleich zu beziehen.
371)
Zu vermiethen
und alsbald beziehbar, Eliſabethenſtraße 1,
ein neu hergerichtetes Logis von 6-7 Piecen.
Nüheres Parterre daſelbſt.
372) Eing möblirtes Zimmer nach der
Straße iſt zu vermiethen, auf Verlangen mil
Koſt. Große Ochſengaſſe Nr. 2.
Vermiſchte Nachrichteg.
373) Diejenigen, welche noch Zahlunger
an mich zu leiſten haben, erſuche ich höf
lichſt, dieſelben innerhalb der nächſten
4 Wochen gefälligſt zu berichtigen, da
ſpüterhin mit deren Einzug mein Anwalt
betraut ſein wird.
Darmſtadt, den 14. Januar 1874.
J. L. Schneeberger.
Mluslhalien Jch.Inslalk
ſa4r.
von
F. L. Schorkopk.
Abonnements lönnen täglich beginner
1SAm
E
10832) Einen braven Jungen ſucht
W. Beſt, Zimmermeiſ
333)
A n
Sie Hausfrauen von Darmſtadt u. Beſſungen.
Vou dem Wunſche geleitet, der ſtetig fortſchreitenden Vertheuerung der
nothwen=
digſten Lebensmittel einmüthig nach Möglichkeit entgegen zu wirken, iſt eine größere
An=
zahl hieſiger Hausfrauen zur Gründung eines Verbandes zuſammen getreten, welcher ſich
zur Aufgabe ſtellt, theils durch gemeinſchaftlichen directen Bezug der hier in Frage
kom=
menden Waaren, theils durch geeignete Verträge mit Lieferanten ſeinen Mitgliedern die
thunlichſt billige Beſchaffung unverfälſchter Lebensmittel zu erleichtern.
Es unterliegt keinem Zweifel, daß nur bei zahlreichen Betheiligungen bei dieſem
Unter=
nehmen die Zwecke deſſelben in erfolgreicher Weiſe gefördert werden können.
Das unterzeichnete proviſoriſche Comite, welches bereits einen die Organiſalion des
Verbandes regelnden Statutenentwurf ausgearbeitet hat, erlaubt ſich nunmehr ſämmtliche
Hausfrauen in Darmſtadt und Beſſungen zur näheren Beſprechung und Feſtſtellung
die=
ſer Statuter, von welchen Exemplare ſchon jetzt bei den Comitemitgliedern zu erhalten
ſind, ſowie zur definitiven Wahl bes Vorſtandes auf
Samſtag den 17. Januar, Nachmittags 2 Uhr,
in den 8aalbau (Damenſalon) hiermit einzuladen.
Das priviſoriſche Comite:
Frau J. Balſer. Frl. M. Büchner. Frau v. Buri Frau L. Dernburg. Frau
E. Goldmann. Frl. E. v. Grolman. Fran A. v. Heimrod. Frl. A. v. Jungenfeld.
Frau A. Keil. Frl. A. Pfeffinger. Frau M. v. Plönnies. Frl. M. Reuß. Frau
Schenck=Trapp. Frau E. Selzam. Frl. A. v. Starck. Frau E. Vogel. Frau S.
Weber, Frl. B. v. Willich)
Turngemeinde Darmstadt.
Um das Lurnen in allen Hreisen einsubürgern und um die Hellnahime
jeden Alers zu erleichlern, beabsichtigen woir mit Beginn des neuen Jahres
ein besonderes
Hénner-Turnen
in unserer Vereins-Purnhalle ablallen zu lassen und laden alle Diejenigen,
denen es mit der Erkaltung ihres leiblichen Wohls Ernst und um ihre
Kör-
perliche Ausbüldung zu thun ist, ein, an den Samslags Abonds 8-9 Uhr
stattfindenden Turnübungen Theil zu nehmen.
Die Jebungen beginnen Samstag den 17. Januar.
Luschriften wegen Erwerbung der Aitgliedschaft erfolgen an den anter-
Leichneten Vorstand.
Die Satzungen sind beim Hausverwaller gralis erhällich.
Darmetadt, Anfangs 1874.
Der horstand der Nurngemeinde.
334)
A. Ohly.
321)
Geſchäfts=Empfehlung.
Einem geehrten Publikum zeige ich hiermit ergebenſt an, daß ich das ſeither unter
meiner Leitung fortgeführte Geſchäft meines ſeel. Vaters von heute an auf eigne
Rech=
nung übernommen habe. Durch gediegene Arbeit und reelle Bedienung hoffe ich mir
das Vertrauen der ſeitherigen Kunden, ſowie des geehrten Publikums zu erwerben und
zu erhalten.
Darmſtadt, den 12. Januar 1874.
Heinrich Weber, vormals D. Weber,
Schreinermeiſter.
Geſangverein Liedertafel.
Samſtag den 17. Januar 1874
RAIA
im Saale des Gaſthauſes zur Traube.
Die verehrlichen Mitglieder wollen ſich mit ihrer Perſonalkarte vorſehen, da der
Zutritt ohne dieſelbe nicht geſtattet iſt.
309)
Der Vorſtand.
AUAAAAmAitnAAAhtd
liölu ilUnz ubtu.
Auf Beſchluß des Vorſtandes der Saalbau=Actiengeſellſchaft
wird Dienſtag den 17. Februar 1874 Caſtnacht ein
Maskenball im Saalbau ſtattfinden.
Der Preis der Eintrittskarten iſt für die Actionäre auf drei
Mark für die Herren= und zwei Mark für die Damen=Karte
feſt=
geſetzt. Nicht=Actionäre können Billete für Herren vier Mark,
Damenkarten 3 Mark erhalten. Die Karten werden von den
Herren P. Berbenich, G. Hickler und C. Gerſchlauer
abgegeben.
Die mit dem Arrangement des Ganzen betraute Commiſſion
wird ſich bemühen, den Maskenball ſo zu geſtalten, daß die
Theil=
nehmer davon zeine freundliche Erinnerung behalten; ſie wird
gleichzeitig den Verſuch machen, Maskenfeſte in Darmſtadt wieder
einzubürgern, wie ſie ſeit ihrer letzten Veranſtaltung im
Großher=
zoglichen Hoftheater vielfach wieder herbeigewünſcht worden ſind.
Die Feſt=Commiſſion.
374)
eunnguns Gurngurg Aurgaigs
Ae=
Auuainu-auuuurti
Lim,
1
„
MötitaihitdiantGedea
MitAtsDtn
„H.
o
G
ATTTTTT.TTTTazzTTzTzTAaATTATArz.
wo
¾
375)
54
Gaalbau.
17
Zu einer Beſprechung über auszuführende Aufzüge, Tänze ꝛc. während des N.
„2 Salbau=Maskenballs am 17. Februar werden Freunde des Carnevals auf
87
Donnerſtag den 15. Januar Abends 8 Uhr
50
d4 in das Sitzungszimmer des Saalbaues eingeladen.
d0
Die Feſt=Commiſſion.
19.
LVO.
v.
Lor,
LaParzzzrzrzrzrarrriAaAtAaLAAa-trz,
Turngemeinde Darmstadt.
44
Bekufs Feststellung der Jahresrechnung 1873 ersuchen wir
4y.
4.
= die verehrlichen Interessenlen, ihre Rechnungen bis Uängstens
den 20. I. Mts. bei unterzeichnetem Vorstande einzureichen.
Der Vorstand.
377)
Kunſigenoſſenſchaft.
Samſtag den 17. Januar: Verſammlung bei Markwort.
Localprobe. Ausſtellung einer Sammlung italieniſcher Photographien durch Hrn.
Hermann Müller.
Zu zahlreicher Betheiligung wird dringend eingeladen.
Der Vorſtand.
10
Heeicieageaeiannmgpuene).
50
Hf-CaGeehoetaldaudoendo otad--Caon
Montag den 18. Januar:
4
5 302)
44
80
COAGON
4
4½
G.
des Directors der Königlichen Hochſchule für Muſik,
43
Herrn Joseph Joachim aus Berlin,
zum Beſten
G des Wittwen= und Waiſenfonds der Großherzogl. Hofmuſik.
⁵⁄4⁄₈
89 Eintrittskarten ſind in den Buchhandlungen der Herren Klingelhöffer,
ch
O
E3 Schorkopf und Bergſträßer zu haben:
74
Sperrſitz 1 fl. 24 kr.; Saal 1 fl.: Gallerie 48 kr.
He
Ctpore
c
189
GCiGi-Fiidierltdutaigesie
H a u f e r
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Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
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ds
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56 Fr. Förater und Honoré Haucher
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terms. Vocabulaire français des
ter-
de mes du commerce. Waarenlexicon in d4
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d Verzeichniss in drei Sprachen. For-N
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vas Werk erscheint in 10 bis 12
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2
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d0
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nete Verlagshandlung entgegen.
8½
4
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pC”
wop
„
5
AAATTazuATTATTTaAa
24) 20,00o fl. ſind auf erſte
Hypo=
thek auszuleihe: Auch können ſie getrennt
werden. Zu erftagen Steinſtraße 6 parterre.
25) Ein Schüler, der hieſige Lehranſtalten
beſucht, findet freundliche Aufnahme.
Steinſtraße 6 parterre.
295) Ein geühler erſter Schreiber zum
Eintritt Anfang Februar d. J. geſucht.
Dr. Osamm, Steinſtr. 3.
364) Ein Colporteur wird geſucht.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
335) Ca. 6000 fl. auszüleihen.
Schriftliche Offerten unter Nr. 355 an die Exp.
362) Rheinſtraße 16 Hinterbau kann ein
anfländiger Herr Koſt u. Logis erhalten.
Verloren.
Am Freitag Vormittag gegen 12 Uhr
wurde vom Ludwigsplatze durch die Ernſt=
Ludwigsſtraße, Rheinſtraße bis zum
Monu=
ment, ein ſchwarzer geſtrickter
Baſch=
lick verloren. Dem redlichen Finder ein=
Belohnung. Zu erfragen bei der Exped.
d. Blattes.
134
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208, Geſchäfte eige gute Stelle finden.
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Der Reſidenzkalender für 1874
iſt auf unſerem Comptoir zu 12 kr. per Stück zu erhalten.
J. G. Brttich'ſche Hofbuchdruckerel.
Einladung zum Abonnement auf das Groß=Gerauer
Kreisblatt.
Das Groß=Gerauer Kreisblatt, Organ des Großh. Kreisamtes und
jümmt=
licher Behörden des Kreiſes, beginnt mit 1873 ſeinen 24. Jahrgang und wird
auch in dieſem Jahre unverändert erſcheinen und den Intereſſen des Kreiſes dienen.
Das Groß=Gerauer Kreisblatt erfreut ſich ſowohl in den Orten der angrenzenden
Kreiſe als der preußiſchen Provinz Heſſen=Naſſau der größten Verbreitung und iſt den
Annoncen und Bekanntmachungen in demſelben die lohnendſte Verbreitung geſichert.
Es wird die 3 ſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 3 Kr. und bei Annoncen, wo
die Expedition Auskunft ertheilt, mit 4 Kr. berechnet. Der Preis des Blattes iſt für
den Kreis Groß=Gerau auf 40 Kr. pr. Jahr feſtgeſetzt. Durch die Poſt bezogen, tritt
der übliche Poſtaufſchlag hinzu. Alle Poſtexpeditionen des Deutſchen Reiches nehmen
Beſtellungen darauf an.
Groß=Gerau, im Januar 1874.
Die Expedition.
TTTxixuzrzrzxzXy;
d6 300) Beamten, Lehrern, Rei=
A ſenden ꝛc. wird ein ebenſo
anſtän=
diger als lohnender Nebenverdienſt des
C zugewieſen (keine Lotterie). Reflee= d
tanten erfahren Näheres unter Chiffre 8
B. M. durch die General=Agentur der ds
d4 Annoncen=Expedition des Hrn. Ru-
N dolf Molle W. A. Gaertuer,
in Darmſtadt.
AzzzazzzzrzrArzAxrx4.
381) Ein Iltis=Muff, welcher am
Montag Abend vom Bahnhof über die
Rhein=
bis zur Georgſtraße verloren wurde, iſt
gegen gute Belohnung Rheinſtraße Nr. 35
zurückzugeben.
382) Ein junges gebildetes Mädchen aus
anſtändiger Familie, welche längere Zeit in
einem Kurz= und Modewaarer=Geſchäft
con=
ditionirte, wünſcht baldige Stellung in
ähn=
licher Branche. Gefallige Offerten unte: Chiffre
L. M. nimmt die Exp. d. Bl. entgegen.
383) Man wünſcht einen Knaben von
13 Jahren bei einſachen Leuten in
Darm=
ſtadt oder Umgegend in Koſt zu geben,
womöglich in einem Geſchäft, wo er ſich
nützlich machen könnte. Adreſſe: Herr
Gregori, Frankfurt a. M.,
Allerheiligen=
ſtraße 77,
1230)
Mer eine Aunonce hier oder auswürts
Ed veröffentlichen und Zeit reſp. Geld
ſparen will, der beauftrage damit die
Annoncen=Expedition von Haasenstein 4
Vogler in Frankfurt a. H., deren
aus=
ſchließliches Geſchäft es iſt, Anzeigen in
alle Zeitungen der Welt billigſt zu vermitteln.
384)
Man wünſcht die;
Cölnische Leilung
mitzuleſen. Näheres Mühlſtr. 26 parterre.
385) Eine Mentoneſer Taſche mit
ro=
them Futter und Kirſchen=Verzierung wurde
in der Caſino= oder Rheinſtraße verloren.
Dem Wiederbringer eine ſihr gute
Be=
lohnung Caſinoſtraße 31.
In dem Großherzoglichen Holzmagazin
wird gegen Vorausbezahlung
abge=
per Raummeter.
geben:
buchen Scheidholz I. Claſſe 6 fl. 40 kr.
kiefern
4 fl. 40 kr.
„
„
Der an den Ueberbringer für einen
Raum=
meter zu3 zahlende Fuhrlohn beträgt für
Darmſtadt und Beſſungen 18 kr.
Beſtelltage: Dienſtag, Freitag und
Samſtag, Vormittags von 8 bis 11 Uhr.
Großherzögliches Renkamt Darmſtadt.
Hauſer.
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag. 15. Jan. 9. Vorſt. im 5. Abonn.:
Der ſchwarze Domino. Komiſchel Oper in
3 Akten; Muſik von Auber.
Freitag. 16. Jan. 10. Vorſt. im 5. Abonn.
Sie iſt wahnſinnig. Drama in 2 Akten n. d.
Franz. Hierauf:Eine Parthie Pignet. Luſtſpiel
in 1 Akt n. d. Franz. In beiden Stücken Hr.
Friedrich Haaſe, Direktor des Stadtheaters
in Leipzig, als Gaſt. — Sonntagspreiſe.
Mittheilungen aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 13. Jan. Die erſte Sitzung des Handelsver:
eins im Jahre 1874 wurde am 12. Jan. unter zahlreicher Betheiligung
abgehalten; unter den Anweſenden wurde Herr General=Secretär D.
Wei=
denhammer als Ehrengaſt begrüßt. Der Vorſitzende gab einen Rückblick
über das Jahr 1873 aus dem deutſchen Handelsblatt und citirte eine
Stelle von Leon Faucher über die Börſen=Kriſis des Jahres 1873. Er
be=
legte durch Thatſachen, unter welch günſtigen Auſpicien der Verein in das
Jahr 1874 hinübertrete. — Der Vorſitzende berichtete darüber, daß die
Zollreviſionshalle nun bald an geeignete Stelle komme, ferner über den
Verlauf der Handelskammerwahlen, und ſprach bei dieſer Gelegenheit die
Genugthuung aus darüber, daß die Wahlen in unſerer Stadt und im
ganzen Großherzogthum ein reichsfreundliches Reſultat gehabt. — Der
Vorſitzende theilt mit, daß die Stadt von Erhöhung des Lagergeldes
vor=
erſt abſehe. — Es wird dem Verein bekannt gemacht, daß 11 neue
Auf=
nahmen ſtatt gehabt haben und daß ſoeben wiederum 3 Aufnahmegeſuche
vorliegen. - Das Referat über die Circulation badiſcher und würtemb.
Noten betont, daß die Friſt, die ſie nach dem Geſetz noch circuliren kön
nen, kurz gemeſſen ſei und daß überdies man ſich nur verwenden könne
dafür, daß ſich dieſe Banken Einlöſungsſtellen für ihre Noten in Frankfurt
verſchaffen. — Es wird ein Schreiben der Telegraphendirection mitgetheilt,
wonach das Telegraphenbureau hieſ. Stadt an ſeiner gegenwärtigen
Stell=
verbleibt. — Auf den Bericht der Ballcommiſſion wird beſchloſſen, den
limitirten Credit von 700 fl. zu genehmigen, jedoch Ueberſchreitungen
des=
ſelben, inſofern ſie zur vollkommenen Ausführung des Auftrags
erforder=
lich ſind, der Commiſſion nicht zu unterſagen. — Ein ſehr eingehender
Bericht über die obligatoriſche Frankirung leerer zurückgehender
Embal=
lagen wird ſeitens des Referenten der Eiſenbahncommiſſſon, Herrn Dr.
Delp vorgetragen und beſchloſſen, Kenntniß von dieſem Referat an die
Direction der Main=Neckarbahn gelangen zu laſſen mit der Bitte, das
Verfahren, das ſie im Verbandstarif einhält, auch im internen Verkehr zu
beobachten, nämlich die Annahme unfrankirter Emballagen abzulehnen.
An die Direction der heiſiſchen Ludwigs=Bahn wird die Bitte
aus=
geſprochen, das in dieſer Beziehung bei ihr geltende Reglement,
daß leere Emballagen unfrankirt nicht angenommen werden,
beob=
achtet, werde und an die Reichs =Eiſenbahn=Commiſſion wird
beſchloſſen, eine Petition zu richten, um die Wichtigkeit hervorzuheben,
welche eine gleichmäßige Aufſtellung eines einheitlichen deutſchen
Regle=
ments für den Güterbeförderungsdienſt für den geſammten Handelsſtand
hafl - Herr J. Wolfskehl macht auf die Verſpätungen aufmerkſam, welche
ſeit 1. Januar die Poſtgepäckdiſtribution erleidet. Herr Reatz rügt die
Form des Poſtbegleitbriefes und namentlich, daß derſelbe von dem
Poſt=
boten zurückgenommen werde, ſo daß gegenüber dem Abſender der Empfänger
kein Beleg in Händen behalte, was ebenſo, wie es hier rückſichtlich des
Gewichts von Erheblichkeit ſei, jedenfalls auch bei Nachuchme mißlich ſei,
für welche der Adreſſat gar keinen Beleg behalte. Beide Gegenſtände ſollen
durch die Antragſteller an die Trausportcommiſſion des Handelsvereins
abgegeben werden. — Eine Mittheilung des Hrn. Dr. A. Metz,
rechts=
kundigen Mitglieds der Statutencommiſſion, bittet noch um Geduld mit
der Vorlage, woran ſich der Wunſch knüpft, daß jedenfalls vor der
obli=
gatoriſchen Verſammlung im Februar die Statutenvorlage gemacht werde.
Im Februar tritt der geſammte proviſoriſch gewählte Vorſtand zurück.
Bezüglich der Thätigkeit des Vereins bei der demnächſtigen
Gemeinderaths=
wahl wird noch die Feſtſetzung derſelben abzuwarten beſchloſſen. — Eine
Eingabe des Mitgliedes L. Wiener bezüglich der Beſchleunigung der
Heraus=
gabe des Adreßbuchs wird dem Vorſtand überwieſen.
Wir ſind in den Stand geſetzt, den weſentlichen Inhalt des von
den Preisrichtern erſtattete Gutachten über die Wahl des Aufſtellungs=
Platzes des zu errichtenden Landes=Denkmals für die Angehörigen
und Gefallenen der heſſ. Diviſioon unſren Leſern mitzutheilen.
Das intereſſante, durch umſichtige Motivirung und tlare
Ausdrudks=
weiſe ausgezeichnete Attenſtücke behandelt im Eingang idie Frage ob ein
Platzim Freien, ſei es in der nächſten oder weiteren Umgebung der
21
Ja. 10.
74
Stadt, als Aufſtellungsplatz zu empfehlen ſei. E3 ſpricht ſich in dieſer
Beziehung beſtimmt dahin aus:
„Jeder Platz in der Stadt iſt einem ſolchen im Freien
vorzu=
ziehen, weil die Natur eine zu gefährliche Concurrentin für jedes
Bild=
werk iſt, und daß viel bedeutendere Mittel erforderlich wären, um nur
annähernd einen entſprechenden Eindruck hervorzubringen."
Sodann werden mehrere Plätze in der Stadt,;. B. der Marienplatz, der Platz
vorlden Bahnhöfen, der Mathildenplatz, der Platz am Eingang des Herrngartens
eingehend begutachtet, jedoch als nicht geeignet bezeichnet; ferner wird der
Wilhelminenplatz zwar wegen ſeiner Lage und Umgebung für vortrefflich
erklärt, aber hervorgehoben, daß derſelbe wegen ſeiner Orientirung gegen
Norden untauglich ſei, weil dort ein Monument niemals beleuchtet, der
Beſchauer dagegen durch das Sonnenlicht geblendet ſein würde. Nach
die=
ſer Beurtheilung der nicht als empfehlenswerth befundenen Plätze geht das
Gutachten mit folgenden Worten zu dem Paradeplatz über:
„Der Paradeplatz, und zwar die Stelle desſelben dicht an der
Nord=
ſeite der denſelben durchſchneidenden Straße, in der Hauptaxe des
Zeughauſes, ſcheint uns von allen Plätzen weitaus der geeigneiſte zu
ſein. Zunächſt kann hier über die Orientirung des Monuments gar
kein Zweiſel aufkommen, ſodann erhält daſſelbe nach Süden gewendet
das beſte Licht den ganzen Tag hindurch, endlich hat es einen
genll=
genden und doch nicht zu dominirenden architektoniſchen Hintergrund.
Dieſer Platz liegt im Herzen der Stadt, und doch unberührt von
ſiö=
rendem Marktverkehr, in maleriſcher Gruppirung umgeben von
den=
jenigen hervorragenden Gebäuden, welche die hiſtoriſchen Erinnerungen
und die militäriſche Entwicklung des Landes repräſentiren und
deß=
halb auch mit der leitenden Idee des zu ſerrichtenden Denkmals im
engſten Zuſammenhang ſtehen.
Aus allen dieſen Gründen befürwortet das Preisgericht
einſtim=
m ig die Wahl der bezeichneten Stelle des Paradeplatzes zur
Errich=
tung des Denkmals.”
Das Gutachten iſt unterzeichnet von Oberbaurath Hoffmann von
Wiesbaden, Bildhauer von Nordheim von Frankfurt, Prof. Dr. Lübke von
Stuttgart, Baurath Raſchdorff von Cöln und =Prof. Dr. Hähnel von
Dresden.
r. Nachdem der Durchbruch von der Rheinſtraße nach der
Wald=
ſtraße (die Saalbauſtraße) ſchon längſt vollendet, auch die neuen
Arbeiten an der Ecke der Rheinſtraße bis auf den letzten Pinſelſtrich ſertig
geſtellt ſind, dürſte es an der Zeit ſein, auch der Straße ſelbſt einige,
Auf=
merkſamkeit und Pflege zuzuwenden. Dieſelbe befindet ſich in einem
Zu=
ſtande, der einer Vorfſtraße im ſchmutzigſten Winkel des Odenwaldes zur
Ehre gereichen würde, hier aber in einem ſo ſorgfältig angelegten
Stadt=
theile denn doch nicht vorkommen dürfte. Wir hoffen indeß, daß es nur
dieſer Anregung bedarf, um die zuſtändige Behoͤrde zu veranlaſſen, baldige
Abhülfe zu ſchaffen.
Es wurden verkauft von Friedrich Hirſchhäuſer hier Hofraithe
in der Langengaſſe an Holzhändler Heinrich Hirſchhäuſer um 4000 fl.,
von Maurermeiſter Georg Karl Böttinger Bauplatz mit Wohnhaus in
der Schwanengaſſe jum 6000 fl. an Schloſſermeiſter Conrad Hermann
Fink.
Wiederholt ſind Beſchwerden darüber bekannt geworden, daß der
vor dem Wilhelminenplatz auſgehängte Poſt=Briefkaſten mit
Briefen oft ſo überfüllt ſei, daß in die Mündungen deslKaſtens keine Briefe
mehr eingelegt, oder daß diel unvorſichtig nur in den äußeren Theil der
Mündung eingeſteckten Briefe von unbefugter Hand wieder herausgezogen
werden konnten.
Es ſoll ſich nun wiederholt herausgeſtellt haben, daß dieſer 15 Zoll
lange, 10 Zoll hohe und faſt ebenſo breite Kaſten mit gewöhnlichen Briefen
noch nie angefüllt, daß die ſcheinbare Ueberfüllung ſtets dadurch veranlaßt
war, daß die Mündungen des Briefkaſtens durch eingeſteckte, in den
Ka=
ſten aber nicht eingefallene lange und dicke Briefe in Actenformat
vollſtändig verſtopft waren. Da die Briefkaſten zur Aufnahme von
Brie=
ſen in ganzer Bogenlänge joffenhar lnicht beſtimmt ſſind, ſo wäre es zu
wünſchen, daß die Abſender ſolcher Foliobriefe ihren Untergebenen die
Be=
nutzung der Briefkaſten zur Aufgabe derartiger Gegenſtände unterſagten,
damit das Intereſſe des übrigen Publikums und die Sicherheit der
Corre=
ſpondenz inſoweit nicht länger gefährdet ſei.
In neuerer Zeit iſt der Gang der Stadtuhren und der der
Uhr der Main=Neckarbahn ſo verſchieden, daß Verſpätungen bei
Be=
nutzung der Bahn, oder bezüglich der Aufgabe von Briefen ſchon
wieder=
holt vorgekommen ſind, indem die Poſtuhren genau nach der genannten
Bahnuhr regulirt werden.
Ohne entſcheiden zu können, welche Zeit „die richtigen iſt, möchten wir
die Erneuerung einer vor länger als 10 Jahren erlaſſenen Verordnung
und deren ſpecielle Anwendung auf die Uhren der Reſidenzſtadt empfehlen;
hiernach war unſeres Wiſſens beſtimmt, daß durch die Regulirung der Poſt=
Uhren nach der Eiſenbahnuhr und die Weitergabe dieſer Zeit mittelſt der
Poſtcoursuhren und der vorgeſchriebenen Uhren der Landpoſtboten, die
Orts=
uhren im ganzen Lande möglichſt gleichmäßig zu richten ſeien.
- Geſtern — Dienstag=Abend - explodirte in der Platte=
Heil=
ſchen Papierfabrik an der Bahn in Eberſtadt der Dampfkocher und
blie=
ben 2 Arbeiter ſofort todt.
Nach dem amtlichen Perſonalbeſtande, hat ſich die Frequenz der
Zuhörer an der Univerſität Gießen im laufenden Semeſter gehoben,
bis auf 365, wovon 27 als Perſonen reiſeren Alters ohne Immatriculation,
die Vorleſungen beſuchen. Von den Immatriculirten widmen ſich der
Theologie 11. Jurisprudenz 73. Medicin 74, Thierarzneikunde 12.
Came=
ral=Wiſſenſchaft 5. Architectur 7. Forſt=Wiſſenſchaft 21, Mathematik 18,
Philoſophie und Philologie 61, Pharmacie und Chemie 56.
Frankfurt, 10. Jan. Eine Dame, welche gewohnt war, Abends
eine Morphiumpulver zu nehmen, ließ ihr Recept wiederholt bei einem
hie=
igen ſogenannten Materialiſten anfertigen, wie das hier durchweg Mode
iſt. Set es nun, daß dieſer ſich vergriffen hat im Gewicht, oder deſſen
La=
dendiener die Wirkung größerer Gaben nicht kannte, genug nach dem erſten
Pulver mußte die Dame ihren Geiſt aufgeben. Die Eingeweide mit
In=
halt nebſt dem übrigen Pulver wurden zur Unterſuchung übergeben. Den
angeſtellten Nachforſchungen iſt es noch nicht gelungen, den Verabreicher
der Pulver zu ermitteln.
Getaufte, Getraute und Beerdigte bei der Beſſunger Gemeinde.
Getaufte.
Den 1. December 1873: dem B. u.
Schreiner=
meiſter Friedrich Buſer eine T., Eliſabeth; geb.
30. Oct.
Den 7. December: dem B. u. Maſchinenſchloſſer
Ludwig Aßmuth Il. ein S., Johann Otto; geb.
31. Oct.
Eod.: dem B. zu Nieder=Ramſtadt u.
Schuh=
macher Friedrich Wiemer ein S., Peter Friedrich;
geb. 10. Nov.,
Eod.: dem B. u. Zimmermann Georg Friedrich
Creter eine T., Marie; geb. 26. Nov.
Den 8. December: dem B. zu Nieder=Ramſtadt
u. Taglöhner Franz Taver Spieß ein S., Jacob;
geb. 1b. April.
Eod.: dem B. u. Schreiner Wilhelm Müller I.
eine T., Eliſabeth Katharine; geb. 23. Nov.
Den 14. December: ein unehelicher S., Franz;
Ludwig; geb. 30. Nov.
Den 15. December: dem B. zu Darmſtadt und
Schreiner Chriſtian Fürſtenfeld ein S., Heinrich
Philipp: geb. 2. Dec.
Den 21. December: dem B. zu Romrod, Kreis
Alsfeld, u. Bahnbedienſteter Chriſtian Eimer eine
T., Marie; geb. 24. Nov.
Den 25. December: dem B. u. Polizeidiener
Theodor Tobias Körner ein S., Friedrich Ernſt;
geb. 12. Nov.
Den 26. December: dem B. zu Calbach, Kreis
Büdingen, u. Invaliden Johannes Schanz eine T.,
Anna Katharina; geb. 28. Nov.
Eod.: eine uneheliche L., Louiſe; geb. 5. Dec.
Eod.: dem B. zu Ober=Gerſprenz, Kreis
Linden=
fels, u. Schuhmacher Johann Conrad Walter ein
S., Johann Heinrich Georg; geb. 2. Dec.
Eod.: dem B. u. Maſchinen=beizer Jacob
Witt=
mann 1V. ein S., Georg Daniel; geb. 10. Dec.
Get ra u t e.
Den 7. December: der B. zu Altheim u.
Schrei=
ner dahier Michael Roth, des B. u. Stärke=
Fabri=
kanten Johannes Roth daſelbſt ehelich lediger S.
U. Katharina Jacobi, des verſtorb. B. u.
Acker=
manns Kaspar Jacobi 11. ehelich ledige T.
Den 23. December: der B. u. Weißbindermeiſter
Wilhelm Wolf; ein Wittwer, u. Eliſabeth Henzel,
des B. u. Ackermanns Jacob Henzel l. zu Groß=
Rohrheim ehelich ledige T.
Beerdigte.
Den 1. December 1873: eine uneheliche Tochter,
Anna, 2 M. u. 15 T. alt; ſtarb 29. Nov.
Den 6. December: der Maler Ludwig Seeger,
des verſtorb. Großherzoglichen Gallerie=Inſpectors,
Profeſſors Carl Ludwig Seeger eheiich lediger S.,
29 J., 8 M. u. 26 L. alt; ſtarb 4. Dec.
Den 8. December: Anna Margarethe Kaiſer, des
B. zu Boll bei Coblenz u. Backofenmachers
Hein=
rich Kaiſer eheliche T., 4 M. u. 12 T. alt; ſtarb
6. Dec.
Den 11. December: Emma Louiſe Johanna
Magdalene Klier, des B. u. Lehrers zu Darmſtadt
Johann Philipp Klier ehelich ledige T., 24 J.
4 M. u. 11 T. alt; ſtarb 9.
Den 14. December: ein ungetaufter S. des B.
zu Reinheim u. Taglöhners Wilhelm Uhrig, 8 T.
alt: ſlarb 12.
Den 15. December: Eva Fürſtenfeld, geborene
Schüler, des B. zu Darmſtadt u. Schreiners
Chri=
ſtian Fürſtenfeld Ehefrau, 26 J. u. 9 T. alt;
ſtarb 13
Den 17. December: Eliſabetha Haun, des B. u.
Schreiners Philipp Michael Haun eheliche T.,
6 M. alt; ſtarb 16.
Eod.: eine uneheliche T., Eliſabeth, 2 M. u. 9
T. alt; ſtarb 16.
Den 19. December: Marie Eliſabeth Buſer,
eheliche T. des B. u. Schreinermeiſters Friedrich
Buſer, 1 M. u. 18 T. alt; ſtarb 18.
Den 21. December: Margarethe Aßmuth, geb.
Haßlinger, Ehefrau des B. u. Maurermeiſters
Georg Aßmuth II., 33 J., 9 M. u. 23 T. alt;
ſtarb 19.
Eod.: Dorothea Rapp. geb. Weygand, Wittwe
des B. u. Schreiners Balthaſar Rapp zu
Gundern=
ſauſen, Kreis Dieburg, 64 J., 7 M. u. 1 T. alt;
tarb 19.
Eod.: der B. zu Darmſtadt u. Eismagazins=
Verwalter Philipp Weintz, 51 J., 2 M. u. 25 T.
alt; ſtarb 19.
Den 22. December: ein unehelicher S.,
Hein=
rich, 4 M. u. 17 T. alt: ſtarb 21.
Den 24. December: Roſiue Dorothea Aßmuth,
ehelich ledige T. des B. u. Maurermeiſtes Leonhard
Aßmuth I. 20 J. 4 M. u. 2T. alt; ſtarb den22.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.