Darmstädter Tagblatt 1873

Kileronabioſ privitegirtes

Mongementhyreis
5f. 48 kr. ährl. inc. Bringeu=
3hr. - huswaͤrtz werden von
ncen Roſtämtern Bekellungen
entgegengenommen ſu 59 E pro
Cuurtal inck. Pofaufichlag und
Vefekasbäir.

ur dder

136. Jahrgang.
8
g= IOH

Iuſerote
wredem angenommm: in Darhi=
Kadt von der Expedition. Bhein
fraze Nr. B. n Beſſungen
von Friedris Bozer. Friedpis-
Araße Nr. 7. ſowle auzwürih
don sllex ſoliden Annoneez
Exbeditionen.

Amlliches Organ
hekanntmachungen des Großherzoglichen Kreisamtes Parmſtadt.

N. 20G.

Mittwoch dez 22. October

1878.

Bücker- und Metzger=Feil
Gemiſchtes Brod 2½ Kilogr. aus ½ Weiß= 27 kr.
desgleichen 11 „ ſu. 14 Roggenm. 13½
Roggenbrod 2½ „ ſaus ⁄ Kern= 25 „
desgleichen 1½ „ ſu. 24 Roggenm. 12½
Gemiſchtes Brod in kleinen Laiben
„
2 „
„
„
Waſſerweck
„
Milchbrod,
1 „

lſchaſten in Beſſungen vom
Franzöſiſches Milchbrod
Ochſenfleiſch 4 Kilogr.
Kuh= oder Rindfleiſch
Nierenfett.
Leber
Schweinefleiſch
Schinken oder Dörrfleiſch
Speck

20. bis 26. October 1873.

1 kr.
2 „
24 „
20 „
16 „
24 „
32 „
32 „

32 kr.
Schweineſchmalz
ausgelaſſenes
32
Schwartenmagen
28 „
Bratwurſt
28 „
Geberwurſt
24 „
Blutwurſt
24 „
Gemiſchte Wurſt

24
Kalbfleiſch
Hammelfleiſch
24 „

Rrzchtpreiſe nach dem Durchſänitt.

Mrarzal.

Aus dem Großh. Regierungsblatt Nr. 43 vom 16. October 1873
iſt pos. 1) Verordnung, die Fortführung der Grundbücher betr. — vorſchriſtsmäßig zu publiciren.
Geſundene Dachon.
Im Lauſe der letztvergangenen 8 Tage ſind nachverzeichnete geſundene Gegenſtände hier angezeigt beziehungsweiſe abgegeben worder:
4) zwei Fenſterläden, im großen Woog
1) ein rothes Halstuch, - 2) fünf Schlüſſelchen, - 3) ein farbiges Halstuch,
gefunden, - 5) ein alter Regenſchirm, in der Amtsſtube des Kreisdieners ſtehen geblieben, - 6) ein Glaſer=Diamant, - 7) eine
kleine Broſche, — 8) ein Bäckchen Schrot, - 9) ein Taſchenmeſſer mit mehreren Klingen, — 10) ein ſeidenes Halstüchelchen,
11) ein Zirkel, — 12) ein Portemonnaie, — 13) eine kleine Broſche, — 14) ein Arbeitstäſchchen, - 15) eine Brille, —- 16) ein
ſchwarzer Schleier, - pos. 1, 4, 5, 7 und 10 befindet ſich im Verwahr der Finder.
Die Eigenthimer werden aufgefordert, ſich zur Begrundung ihrer Anſprüche innerhalb 4 Wochen um ſo gewiſſer zu melden
als ſonfl nach Vorſchriſt der Armenordnung über dieſe Gegenſtände verfügt werden wird.
Darmſtadt, am 21. October 1873.
Großherzogliche Polizei=Verwaltung der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt.
Freſenius. Polizel=Commiſſir.
B e k a n n t m a ch u n g,
insbeſondere die Bildung der
die Beſchafſung des Bedarfs an Pferden bei einer Mobilmachung durch Aushebung,
Muſterungsbezirke und Muſterungs=Commiſſionen betr.
Unter Bezugnahme auf unſere Bekanntmachung vom 1. Juli 1872 bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß an Stelle
des verſtorbenen Großherzoglichen Kreisveterinärarztes Dr. Supp der Großherzogliche Kreisveterinärarzt Dr. Schäfer zu Darm=
ſtadt zum techniſchen Beirath der Muſterungs=Commiſſion für den Muſierungsbezirk Darmſtadt ernannt worden iſt.
Darmſtadt, den 18. October 1873.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Dr. Goldmann.
459

1674

M206.
B e k a n n t m a ch u n g.
Das Einhalten der Tauben zur Saatzeit betreffend.
Denjeuigen Einwohnern in Darmſtadt und Beſſungen, welche Tauben halten, wird hierdurch aufgegeben, dieſelben ohne
Ausnahme vom 23. October bis 20. Nov. l. J. bei Vermeidung einer Strafe von 1 fl. für jeden vorlommenden Uebertretungs=
fall in den Schlägen einzuſperren.
Sollte ein oder der andere Taubenbeſitzer nicht im Stande ſein, ſeine Tauben bis zum Eintritt obenbenannten Termins in den
Schlag zu bringen, ſo muß davon, bei Vermeidung der Nichtbeachtung dieſes Umſtandes, dahier bei Großherzoglicher Polizeiverwaltung
und in Beſſungen bei dem Großherzoglichen Bürgermeiſter daſelbſt alsbaldige Anzeige gemacht werden, damit von da aus weitere
angemeſſene Anordnungen getroffen werden kö.nen.
Darmſtadt, am 20. October 1873.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Dr. Goldmann.

B e k a n n t m a ch u n g.
Wir ſehen uns veranlaßt, nachſlehende Verfügung wiederholt zur öffentlichen Kenntniß zu bringen.
Darmſtadt, am 16. October 1873.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Dr. Golbmann.
Das Rechtsverhältniß zwiſchen der Dienſtherrſchaft und den Dienſtboten in
Darmſtadt und Beſſungen betreffend.
Um gewiſſe Zweifel, welche in Darmſtadt und Beſſungen bezüglich des Rechtsverhältniſſes zwiſchen Dienſiherrſchaft und Dienſt=
boten entſtanden ſind, zu beſeitigen, wird hierburch, mit Genehmigung der Großherzoglichen Miniſterien des Innern und der Juſiz,
Folgendes, als dem Herkommen entſprechend, öffentlich bekennt gemacht.
1) Zeder Theil iſt ein Viertejahr, lanfend von dem Beginn des Dienſiverhältniſſes an, an kas eingegangene Recktsverhältniß
gebunden. Wird aber der Dienſt auf Weihnachten, Oſtern, Johannitag oder Michaelstag angetreten, ſo endigt die herkömmliche
Dienſtwechſelperiode mit dem nächſtfolgenden dieſer Tage, und es iſt der vierteljährliche Lohn vollſtändig zu bezahlen, wenn auch der
Zeitabſchnitt zwiſchen Anfang und Ende der Dienſizeit, z. B. zwiſchen Oſtern und Johannitag weniger oder mehr, als gerade drei
Monate, betragen ſollte.
Die Kündigung, durch welche dieſe Uebereinkunſt gelöſt werden ſoll, muß, in beiden Fällen, mindeſteus vier Wochen vor Ablauf
der Dienſtzeit erfolgen.
2) Die Anſicht, daß innerhalb der erſten vierzehn Togen nach Eintritt in den Dienſt das Dienſiverhällmiß Seitens des einen
oder des anderen Theils aufgelöſt werden könne, eutbehrt jedes rechtlichen Grundes.
3) Zedoch bleiben ſelbſtverſtändlich in allen Beziehungen modiſicirende Verabredungen vorbehalten.
Darmſtadt, den 2. Januar 1869
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
von Willich.
Winterbauſchule des Localgewerbvereins in Darmſtadt.
Beginn des Unterrichts am 1. December l. J. Dauer 3 Monate. Unterrichtszeit täglich von 8-12 und 1-5 Uhr, mit
Ausnahme der Sonntage und Samſtag=Nachmittage. - Unterrichtsfächer: Bauzeichnen, Freihandzeichnen, darſtellende Geometrie, Bau=
conſtruktionslehre, Rechnen, Geometrie, Anſertigung von Bauvoranſchlägen, Materialienkunde, gewerbliche Buchführung u. Mechanik.
Das Schulgeld beträgt im Ganzen 18 fl. und wird bei Beginn des Curſus vorausbezahlt. Anmeldungen wolle man baldigſt
„an das Büreau des Landesgewerbvereins, Rheinſiraße Nr. 14 in Darmſtadt,; richten.

estisrfreati direrinr-eindeoannhtrntontgruns
Attanuusraur
Edictalladungen.
Oeffentliche Aufforderung.
Nachdem über das Vermögen des Spe=
cerethändlers Georg Wachter zu
Darmſtadt der formelle Concurs erkannt
worden iſt, wird Termin zur Anmeldung
der Forderungen und etwaiger Vorzugsrechte
ſowie zur weiteren Beſchlußfaſſung über dieſ
Maſſe auf
Mittwoch den 17. December 1873
Vormittags 9 Uhr,
im Stadtg richtslocal Zimmer Nr. 3 anbe=
raumt und werden hierzu ſämmtliche gerichts.
unbekannte Gläubiger des Cridars unter dem
Rechtsnachthell des ſtillſchweigenden Aus=
ſchluſſes von der Maſſe geladen.
Von den nicht perſönlich erſchienenen oder
durch gehörig Bevollmächtigte nicht vertretenen
Gläubigern wird angenommen werden, daß

ſolche den Beſchlüſſen der Mehrheit der Er=
ſchienenen beigetreten ſeien.
Darmſtadt, den 19. September 1873
Großherzogliches Stadtnericht Darmſtadt.
2
Weyland,
Piſtor,
5 Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſiſor.
8
Arstnrrzm
ans
Ezzz

Verſteigerungen.
Kartoffel=Lieferung.
Dienſtag den 28. October d. J.
Vormittags 10 Uhr ſoll die Anliefe=
rung von ca. 220 Malter guter Kartoffeln
für die ſtädtiſchen Armen=Anſtalten auf dem
Weg der Verſteigerung auf unſerm Bureau
vergeben werden. Im Termin ſind Proben
gorzulegen.
Darmſtadt, den 6. October 1873.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
8635)
Fuchs.

8780) Der Bedarf an Victualien,
als: Fleiſch, Brod, Semmel, Hülſenfrüchte,
Kartoffeln, Material=Waaren ꝛc., ſowie der
Bedarf an Soda und Seife für das
hieſige Garniſon=Lazareth pro 1874 ſoll im
Wege der öffentlichen Submiſion an den
Mindeſtfordernden vergeben werden.
Hierzu iſt Termin auf Montag den
3. November cr., Vormittags 10 Uhr, im
dieſſeitigen Geſchäflslocale, woſelbſt die Be=
bingungen zur Einſicht offen liegen, anbe=
aumt.
Lieferungsluſtige werden hiermit aufge=
fordert, ihre Gebote ſchriftlich und verſiegelt
mit der Auſſchrift: „Submiſſion auf Victu=
alien pro 18741 bis zu dem genannten Tage
an uns einzureichen. Wer die Bedingungen
nicht einſieht und unterſchreibt, kann mit
ſeiner Offerte nicht gehört werden. Nach=
gebote bleiben unberückſichtigt.
Darmſtadt, den 20. October 1873.
Großherzogliches Garniſon=Lazareth.

A20s.

1675

Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag deu 24. October, Vormittags 9 Uhr,
werden im Hauſe Grafenſtraße Nro. 29 die zum Nachlaſſe der dahier ver=
ſtorbenen Fräulein Sames gehörigen Mobilien, beſtehend in Möbeln, Frauen=
kleidern, Weißzeug und ſonſtigem Hausrath, gegen baare Zahlung verſteigert.
S
2
M. Neuſtadt, Hof=Taxator.

3782) Pferde=Verkauf.
Freitag den 24. d. Mts., Vormittags
11 Uhr, ſollen auf dem Hof der Cavallerie=
Caſerne hier circa 19 ausrangirte Dienſt=
pferde von dem 2. Großherzoglichen Dra=
goner=Regiment Nro. 24 öffentlich und
meiſtbietend gegen ſofortige Baarzahlung
verſteigert werden.
Verſteigerung eines gebrauch=
ten Leichenwagens und einer
gebrauchten Feuerſpritze
in der Gemeinde Gberſtadt.
Montag den 27. d. Mts., Vormittags
11 Uhr, wird in dem Nathhauſe zu Eber=
ſtadt ein gebrauchter Leichenwagen und eine
gebrauchte Fahrſpritze meiſtbietend, gegen
gleich baare Zahlung öffentlich verſteigert.
Eberſtadt, am 17. October 1873.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
8783)
Müller.

neesrtrtere.

toarinkorzon l. &am 2. qualität.
hellbrenuend und nicht laufend, Münzings=
Fabrikat, 4, 5, 6 und 8 auf das Pfund,
auch Pianino= und Wagenlichter zu ermäßig.
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Georg Liebig Sohn.

D
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Glas=, Porzellan= u. Steingeſchirrhandlung,
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eine Galon=Lampe zum Hängen wird
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Ernſt=Ludwigſtraße 13 drei Stiegen.

8785) In hieſigem Militär=Cafino
ſind Champaguer=Körbe u. Oxhoft=
Fäſſer billigſt abzugeben.

Feilgebotenes.

8652) Die längſt erwarteten Holzgegenſtände zum Malen ſind eingetroffen
und bin darin wieder vollſtändig aſſortirt. Zugleich empfehle eine große Auswahl in
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wir unterm Heutigen ein
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ligſten Preiſen, zufrieden zu ſtellen.
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ausgeſtattet ſein, und bringen nachſtehendes Preisverzeichniß zur gefälligen
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Weſten von 2 fl. an.
Knaben=Anzüge von 3 fl. 30 kr. an.
Nrparaturen und Aenderungen werden in kürzeſter Friſt
ausgeführt und billigſt berechnet.
Zu allen fertigen ſowie beſtellten Garderobe=Stücken werden Repa=
raturſtücke geliefert.

1676

K 200

Nicht zu überſehen!
Meinen verehrten Abnehmern mache ich
die ergebenſte Anzeige, daß ich außer Herrn
Kaufmann Ph. Greinert zu Beſſungen,
noch Herrn Kaufmann Staus zu Darmſtadt
den Verkauf meines Brodes übertragen
habe.
Pfungſtadt, den 16. October 1873.
8668)
G. Fey J.

3
Sd

Sauerkrauttöpfe

in aller
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Fr. Laue Wtw.,
Marktplatz 7.

fztck in Darm=
En Grundſtuu ſtadt, ea.

S.
75
1367⬜Klftr., nahe an den Eiſenbahnhöfen,
mit Front nach der Staatsſtraße, welches
ſich zu Bau= Fabrik=u. Lagerplätzen eignet,
wird preiswürdig abgegeben.
Bei der Expedition d. Bl. das Nähere.

8788) Galz= und Eſſig=Gurken bei
J. Kiſſel, untere Schützenſtraße.
8789) Gute buchene Wellen im Viertel=
hundert zu verkaufen. Eliſabethenſtraße 59.
Trzizizaarrrrrruuazuzxzer

Kermiethungen.
6146) Das Parterre=Logis, Steinſtraße
Nr. 6, 3 heizbare Zimmer, 2 Entreſoles
Küche nebſt Zugehör iſt zu vermiethen und
am 22. Oct. zu beziehen.
6221) Marktplatz Nr. 4 Vorderhaus iſt
ein Manſarden=Logis von 6 Piecen, Küche ꝛc.
im Ganzen oder getheilt - ſofort beziehbar
an eine ruhige Familie zu vermiethen.
Näheres im Laden daſelbſt.
6814) Magdalenenſtraße Nr. 3 iſt die
Parterre=Wohnung, beſtehend aus 4 Zim=
mern, Küche u. Mitgebrauch der Waſchküche,
zu vermiethen und alsbald zu beziehen.
6907) Beſſunger Herdweg 23 ein möblir=
tes Zimmer zu vermiethen, ſogleich beziehbar.
6994) Wienerſtraße Nr. 13 iſt die Man=
ſarde mit 4 Zimmern, Küche mit abge=
ſchloſſenem Vorplatz nebſt Keller u. Boden=
raum, ſowie Mitgebrauch der Waſchküche
und Bleichplatz zu vermiethen und bald zu
beziehen. Joſeph Fricker, Grßh. Hofkoch.
7194) In meinem Hauſe Schloßgarten=
ſtraße Nr. 45 iſt der mitlere Stock, 4 Zim=
mer, Ausſicht in den Herrngarten, Mitge=
brauch der Waſchküche und des Bleichplatzes
nebſt allen Bequemlichkeiten zu vermiethen
und alsbald zu beziehen.
7239) Ein kl. möbl. Zimmer, 1. Octbr.
beziehbar, zu vermiethen.
Caſinoſtraße 23 dritter Stock.
7410) Mathildenplatz 3 im Seitenbau ein
Logis, 3 Zimmer mit Küche, zu verm., bis
1. October beziehbar. Näheres Mathildenpl 4.
7541) Ein Laden mit Specerei= Ein=
richtung u. Wohnung iſt zu vermiethen u.
gleich zu beziehen. Eck der großen Ochſen=
u. Obergaſſe Nr. 36.

7613) In meinem neu erbauten
4
Hauſe, Caſernenſtraße, gegenüber der
B
4
neuen Güter=Halle, iſt der 1., 2. und 8.
E 3. Stock, beſtehend je aus 5 Zimmern,
2
P Küche, Vorplatz, Waſchküche und Bleich
4
K platz, zu vermiethen und Ende Oc=
B tober beziehbar.
14
„1
Auf Verlangen kann auch Stallung g
2
E für 3 Pferde dazu gegeben werden.
2
L. Geider, Hofweißbinder,
Waldſtraße Nr. 23.
F
14
ETEAARRRTARRTERLRRAAk
7694) Annaſtraße 36 der Knieſtock (gr.
Stube, 2 Cab., auch Küche) an einzelne
Damen oder Herren zu vermiethen.

6 7769) Eliſabethenſtraßelneu F
im Vorderhaus iſt der zweite Stock 4
H
E mit allen Bequemlichkeiten zu vermie
K then und eventuell ſofort zu beziehen. *
8 Näheres parterre.
4

7798) Stiftſtraße Nr. 58 iſt ein hüb
ſches Logis, beſtehend aus 3 Zimmern,
Küche, Keller, Bodenkammer, Mitgebrauck
der Waſchlüche, des Bleichplatzes ꝛc., zu
vermiethen und ſofort zu beziehen.

141)

7780) Beſſungen. Verlüngerte
Schulſtraße Nro. 55 iſt der 1. und
2. Stock nebſt Manſarde, je aus vier
Zimmer, Küche, Keller und Souterrain,
Mitgebrauch der Waſchküche, des Bleich=
platzes und Antheil am Garten ganz
oder getrennt zu vermiethen und ſofort
zu beziehen. Einſicht kann davon zu
jeder Zeit genommen werden.

1945

7881) Bleichſtraße 46 nächſt den Bahn=
höfen 1 unmöblirtes Zimmer zu vermiethen
und gleich zu beziehen.
7885) Neckarſtraße 4 eine Stube im
Hof Stallung und Heuboden, auch als
Magazin, ebendaſelbſt im 3. Stock ein, auf
Verlangen auch 2 ſchön möblirte Zimmer
nach der Straße zu vermiethen.
7953) In der Nähe der Katholiſchen
Kirche iſt ein ienfach möblirtes Zimmer ſo=
gleich zu vermiethen. Näheres bei der Exp.
8033) Zwei ſchöne möblirte Zimmer
zu vermiethen und eine große Werkſtatt.
Karlsſtraße Nr. 40.
8135) Ein freundliches möblirtes Zimmer
für einen anſtändigen Herrn billig zu ver=
miethen untere Bleichſtraße 45 Vorderhaus.
8141) Wilhelmſtraße 8 iſt der dritte
Stock, beftehend in 6 Zimmern, Küche mit
Speiſekammer, 1 Souterrainzimmer, Waſch=
küche, Mitgebrauch des Bleichplatzes ꝛc. zu
vermiethen und vom 7. December an be=
ziehbar. Näheres im 4. Stock des Hauſes
8164) In dem neuen von mir erkauften
Hauſe Roßdörferſtraße Nr. 19 iſt der 2. u.
3. Stock, je 4 Zimmer, 1 Alkoven, Küche,
Magd= und Bodenkammer, Mitgebrauch der
Waſchküche und des Bleichplatzes zu vermiethen
und alsbald zu beziehen.
Ferdinand Brückner.

8243) In meinem neu erbauten Hauſe,
Wendelſtadtſtraße Nr. 32 iſt der untere Stock,
eſtehend aus 4 Zimmern, 2 Entreſolzimmern,
Küche ꝛc. ꝛc., ſodann der 2. und 3. Stock,
beſiehend je aus 6 Zimmern, Küche, 1 gro=
ßen Bodenkammer, Keller, Mitgebrauch der
Waſchküche u. Bleichplotz, ſowie 1 Manſarde,
beſtehend aus 2 Zimmern, 1 Kabinet, Küche,
u. ſonſtigen Bequemlichkeiten zu vermiethen
und alsbald zu beziehen. Balth. Emmel,
Pankratinsſtraße Nr. 10.
8254) Friedrichſtraße Nr. 26 iſt der
mittlere Stock, 5 Zimmer, Küche, Boden=
kammer, ſdeller, nebſt Zubehör zu vermie=
then, gleich beziehbar.
W. Schäfer.
8382) Ein möblirtes Zimmer Dieburger=
traße 22 ſogleich zu beziehen.
8477) Martinſtraße 28 zwei Zimmer
und ein Cabinet, gut möblirt, alsbald zu
beziehen.
8573) Ein möblirtes Zimmer für einen
Herrn zu vermiethen und gleich zu beziehen.
Schloßgraben Nr. I.
8575) Martinſiraße 22 Vorderhaus iſt
ber untere Stock zu vermiethen.
8684) Der mittlere Stock meines Hauſes
iſt anderweit zu vermiethen und gleich be=
ziehbar. Georg Müller Grafenſtr. 29.
8686) Große Ochſengaſſe 15 ſind
2 Läden mit Wohnung zu vermiethen.
Daſelbſt ein Logis auf Verlangen gleich
zu beziehen.
C Wür ein junges alleinſtehendes Mäd=
5⁄4ͤ.
8.
Cy chen iſt ein freundliches möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
Wo? ſagt die Expedition d. Blattes.
8701) Eine Manſardenwohnung 4 Pie=
cer, mit allen Bequemlichkeiten ſofort zu
vermiethen. Roßdörferſtr. Nr. 7.
üfAiatrihitAinini AiAAAAAAuuuun
8705) In meinem Hauſe, Fried=
richſtraße, ſind die 3 Etagen mit je
5 Zimmer und Manſarde nebſt allen
Bequemlichkeiten preiswürdig zu ver=
miethen und alsbald beziehbar.
Die Logis können jederzeit einge=
ſehen werden und erſuche deßhalb ſich
an mich zu wenden.
L. Wolff, Georgenſtraße 12.
EAAA
8713) Große Bachgaſſe Nr. 2 iſt der
mittlere Stock zu vermiethen und 1. No=
vember beziehbar.
8764) In meinem Hauſe Niederram=
ſtädterſtraße 52 iſt der 2. Stock, beſtehend
aus 4 Piecen, Küche, Magdkammer und
aller Bequemlichkeit zu vermiethen. Preis
210 fl.
Hch. Martin.
8790) Mathildenplatz V bel Etage
ein Logis von 7 in einander gehenden Zim=
mern mit allen Bequemlichkeiten alsbald zu
eziehen.
8791) Beſſunger Heerdwegſtraße 17 ein
reundliches, heizbares, abgeſchloſſenes Zim=
mer zu vermiethen.
8792) Ein fein möblirtes Zimmer iſt zu
vermiethen und gleich zu beziehen. Schul=
ſtraße 9 dritter Stock.

1677

8793) Mathildenplatz 9 zwei Logis
von je 4 Zimmern mit allen Bequemlich=
keiten olsbald zu beziehen.
8794) Ein Logis, beſtehend aus 3 Zim=
mern, Küche, nebſt allen dazu gehörigen Be=
quemli keiten iſt zu vermiethen und ſogleilch
zu beziehen. Heinheimerſtraße Nr. 50.

Eins.
Verwiſchte Nachrichten.
7902) Ein Specerel= ꝛc. Geſchäft
auf Wuuſch mit größeren Näumen, für
jeden weiteren Betrieb, in beſter Lage, unter
ſehr vortheilhaften Verhältniſſen alsbald zu
vermiethen ꝛc.
AIn rg gmug gmmmnmmm,
Für ein hieſiges Merceriewaaren=
4 Geſchäft (en gros & en detail) wird
K ein junger Mann aus guter Familie
als Lehrling geſucht.
Näheres in der Exped. d. Bl. (5138
AAaraammmaAanmmmmut
7457) Ein Huusburſche geſucht.
Zu erfragen bei der Erp. d. Bl.
8505) Schüler erhaltn Koſt, Logis
und Nachhülfe. Soderſtraße 50. Jäger.
8535) 303 Klftr. Acker am Dorn=
heimer Weg ſind zu verpachten.
Balth. Gehbauer.
8583) Mehrere lüchige Weißbinder=
Geſellen können dauernde Beſchäftigung
erhalter.
H. Weber, Weißbindermeiſter.
8737) Ein braver Junge kann als Lehr=
ling bei mir eintreten. B. J. Hermes,
Optiker u. Mechaniker.

8749) Ein reinliches Madchen aus guter
Familie, wird für Monatdienſt in eine kleine
Haushaltung geſucht. Auskunft bei Frau
Zimmermann Kiesſtraße Nr. 28.
8632) Eine erſte Arbeiterin ſucht
Anna Zaun, Damen=Confektion

8795) Große Kaplanelgaſſe 11 wird zu
waſchen u. putzen, auch Aushülje angenommen.
8796) Bleichſtraße 28 wird ein Dienſt=
mädchen geſucht, das die Hausarbeit verſteht.
0
27 In der Spenglerei
t6
Opongzoh, eines größeren In=
ſtallations=Geſchäfts für Gas= und Waſſer=
Leitungen wird ein tüchtiger Spengler als
Werkführer geſucht. Derſelbe muß vorzugs=
weiſe mit der Anfertigung von glatten
Glaslampen, Badewannen und Bade= Ein=
richtungen vertraut ſein und ſich über ſeine
bisherigen Leiſtungen durch gute Zeugniſſe
ausweiſen können. Anerbietungen unter 6. I. 8
befördert die Annoncen=Expedition v. Haasen-
stein & Jogler in Frankfurt a. H. (1128]
5 oefen und Heerde werden ausgeputzt
2O und reparirt. Zu erfragen Gar=
diſtenſtraße Nr. 9.
8798a) Ich ſuche für mein Ladengeſchäf=
ein gebildetes Mädchen als Verkäuferin.
Karl Hammer, Schulſtraße.
8799) Ein reinliches Mädchen ſucht Lauf=
dienſt. Zu erfragen große Bachgaſſe 19.

M20s.
Viorter Frospectus 1873-74.
AAsCeulvecmnm Kür Dannem.
Der ülice=Verein für Frauen=Bildung und Erwerb wird in dieſem - vierten
Winter das Alice=Lheeum für Damen am 21. October eröffnen.
Je 16- 20 Vorleſungen werden halten:
1) Herr Profeſſor Dr. Noquette:
über Geſchichte des Drama's mit Vortrag ausgewählter Stücke,
Dienſtag 5-6 Uhr.
2) Herr Hofrath Dr. Schäfer:
über die geſchichtliche Entwicklung der bildenden Kunſt der Etrusker und Römer,
ſowie in der frühchriſtlichen Epoche,
Mittwoch 5-6 Uhr.
3) Fräulein Louiſe Büchner:
über neuere deutſche Geſchichte von 1815-1870,
Freitag 5-6 Uhr.
4) Herr Dr. med. Eigenbrodt:
über Geſundheitspflege (mit Einleitung über Bau und Functionen des menſch=
lichen Körpers),
Samſtag 5-6 Uhr.
Das Honorar beträgt für jeden Lehrgegenſtand 6 fl. pränumerando. Werden
von derſelben Perſon 2, 3 oder 4 Lehrgegenſtände gehört, ſo ermäßigt ſich das Honorar
auf 10, 13 und 17 fl. Gleiche Ermäßigung tritt für einen einzelnen Lehrgegenſtand
ein, der von mehreren Schweſtern oder von einer Mutter und Töchtern gehört wird.
Gefällige Anmeldungen bittet man baldigſt in den Buchhandlungeu der Herren
A. Bergſträßer und A. Klingelhöffer aufzugebeu.
Das Local iſt der Saal des Kindergartens, Grafenſtraße 39.
Darmſtadt, den 29. September 1873.
Der Alice=Verein für Frauen=Bildung und Erwerb.
In Auftrag der Präſidentin, Ihrer Königl. Hoheit der Prnzeſin Ludwig von Heſſen
und des Comite's:
8147)
Früulein Sofie von Follenius. Dr. von Wedekind.
Die Eröffnung unſerer
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zeigen wir hiermit ergebenſt an.
Darmſtadt, den 16. October 1873.
G. H. Huber m Höhne,
8724)
Großherzogliche Hof=Lieferanten.

H ä u f e r
in den beſten Lagen, mit und ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit ſchönen
Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
996
M. Meuyodt, Alexanderſtraße.

8722)

Geſangverein „Sängerluſtl.
Samſtag den 25. October 1873
Vereius-Bal!

im großen Ritſert'ſchen Saale. Anfang 8 Uhr.
Karten für Fremden können bei Herrn L. Dietz, Metzgermeiſter, Obergaſſe 76,
in Empfang genommen werden.
Der Vorſtand.
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werden zu höchſten Preiſen: Acten, Zeitungen, alle Arten Metalle, alte Bet= 9
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ten, Roßhaare, Kleidungsſtücke, Gold= und Silberborden, Lumpen, altes
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Papier ꝛc. angekauft von
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200.
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ISAaK Simon,
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38 Obergaſſe (Ritzſtein) 38.
Auf Beſtellung bin ich bereit ins Haus zu kommen.
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29. 4h.
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K206.

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Stalbau=Actien=Geſellſchaft zu Darmſtadt.
Freitag den 3½. October 1873 Abends 8 Uhr findet im Saalbau dahier die
ſtatutengemäße ordentliche General=Verſammlung der Saalbau=Actien=Geſellſchaft zu
Darmſtadt ſtatt, zu welcher die Herren Actionäre hiermit ergebenſt eingeladen werden.
Für die Tagesordnung iſt 8 17 der Statuten moßgebend. Neu oder wieder zu wählen
ſind 6 Mitglieber des Aufſichtsraths, ſowie 5 Mitglieder des Vorſtands auf 3 Jahre.
Darmſtadt, den 6. October 1873.
Für den Vorſtand:
Der Präſident:
Der Schriftführer:
Welcker.
Dr. v. Wedekind.

5einen verehrlichen Kunden die ergebene Anzeige, daß, nachdem die Bauver=
De änderungen in meinem Geſchäftslokale beendet, daſſelbe wieder ungehindert
betreten werden kann.
Gleichzeitig erlaube ich mir darauf aufmerkſam zu machen, daß neben Droguen,
Chemikalien & Farbwaaren ich nicht unbedeutende Lager von ächten chineſiſchen
Thee's, Colonialwaaren, Parfümerien, importirten und hieſigen Cigarren
halte, und empfehle ſolche bei beſten Qualitäten und billigen Preiſen zur geneigten Ab=
nahme.
ſeors Liebig Sohn.

E

8801) Ein junger Mann, Kaufmann,
wünſcht ſich zu ſeiner weiteren Ausbildung
als Volonär auf einem Comptoir z2 pla=
ciren. Näheres bei der Exp. d. Bl.
8802) 12 corinthrothe Quaſten, an einer
Schnur befeſtigt, wurden verloren. Der
Finder wird gebeten, dieſelben Wilhelminen=
ſtraße 14eine Tr. h. gegen Belohn. abzugeben.

8803) Damen, im Buntſticken ge=
übt, finden dauernde Beſchäftigung:
Kiesſtraße 16, eine Stiege hoch.

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerſtag, 23. Oct. 11. Vorſt. im 2. Abonn.
Zaar und Zimmermann. Komiſche Oper in 3 Acten
von Lortzing.
Freitag, 24. Oct. 12. Vorſt. im 2. Abonn.:
Minna von Barnhelm. Luſtſpiel in 4 Akten von
Leſſing.

Mittheilungen aus Stadt und Land.
k In dieſe Woche beginnen die Vorleſungen des Alice=Lyceum,
welches ſeinen lehrhaften Character nicht verläugnend, wieder denjenigen
Damen, die neben der Unterhaltung auch Belehrung ſuchen, ein reiches
Material darbieten. Bei dem vollſtändigen Ausfall der wiſſen=
ſchaftlichen Vorträge iſt zu hoffen, daß ſie ſich trotz der theuren
Zeiten, auch dieſes Jahr eines lebhaften Beſuches erfreuen.
Das neugebaute Haus des Weißbindermeiſter L. Bäßel, in der
Friedrichſtraße, iſt an Herrn L. Wolff für 23000 fl. verkauſt worden.
(Eingejandt.) Wie verlautet, ſoll in hieſiger Stadt demnächſt eine
Maßregel ins Leben treten, die ganz geignet erſcheint, den treueſten Freunden
des Menſchen, den Hunden, das Leben zu verbittern. — Grade in dem
Augenblick, wo der Thierſchutz=Verein die größten Anſtrengungen macht,
um Thier=Quälereien entgegen zu treten, ſoll den Hunden auf unbeſtimmte
Zeit, vielleicht auf immer der Maulkorb angelegt werden! Anhänger der
Darwin'ſchen Lehre mögen vielleicht von der Anſicht ausgehen, daß ſich
durch das Tragen der Maulkörbe im Lauſe der Zeit eine Hunderace heran=
bilde, die das Beißen ganz verlernt hat oder gar mit dem Maulkorbe zur
Welt kommt, da aber Einſender dieſes nicht zu den Bekennern dieſer Lehre
gehört, ſo erlaubt er ſich der Meinung zu ſein, daß eine erhöhte Hunde=
ſteuer den Zweck der Verminderung der Zahl der Hunde und beſſere Be=
aufſichtung derſelben, ganz ebenſo gut und ohne Thierquälerei erreichen
würde.
Die Weinleſe in Nierſtein beginnt am 22. ds. und bleiben die
Weinberge bis Mitte November geſchloſſen; es wird dort auf eine recht
gute Qualität gerechnet.
— Die nach Rußland Reiſenden müſſend warnend darauf auf
merkſam gemacht werden, daß nach 8 242 des neuen ruſſiſchen Zolltarifs
die Einführung ruſſiſcher Silber= und Kupfermünzen aus einem fremden
Staate nach Rußland verboten iſt und daß die eingeführten Münzen, wenn
ſie bei der Zollreviſion des Gepäckes entdeckt werden, der Confiscation
unterliegen.
Mainz, 20. October. Am verfloſſenen Samſtag Abend kehrte ein
junges Ehepaar von ſeiner Hochzeitsreiſe zurück und begab ſich in ſeine
Wohnung in der Holzgaſſe, wo ihm zu ſeinem Schrecken ein etwas ge=
räuſchvollerer Empfang bereilet wurde, als ihm lieb war. Während der
Reiſe nämlich war die Wohnung in Stand geſetzt worden und wahrſchein=
lich hatte die Gasleitung eine defecte Stelle, denn als die Betreſfenden
eines der Zimmer mit brennendem Licht betraten, explodirte das ausge=
ſtrömte Gas mit ſolcher Gewalt, daß Thüre und Fenſter hinausflogen.
Ein weiteres Unglück war glücklicherweiſe nicht zu beklagen.
M. A.)
Taß die muthmaßlich bevorſtehende monarchiſche Reſtauration in
Frankreich. ſchreibt ein militäriſcher Correſpondent der „Schl. Pr.: die
Möglichkeit eines baldigen Revanchekrieges in maßgebenden Kreiſen erheb=
lich näher gerückt erſcheinen läßt, bekundet die geſteigerte Thätigkeit, welche
gegenwärtig in allen militariſchen und für militäriſche Rechnung arbeitenden
Werkſtätten herrſcht. Man hatte früher als wahrſcheinlich gebotene Friſt
vier bis fünf Jahre angenommen und danach auch die Neubeſchaffung an
Waffen, Munition ꝛc. beſtimmt; jetzt werden die Vorbereitungen derart ge=
troffen, um zu nächſtem Frühjahr ſchon auf alle Eventualitäten gerüſtet zu
ſein. Man hofft u. A die Anfertigung des neuen Infanteriegewehres
Modell 71, gemeiniglich Mauſergewehr genannt, derart beſchleunigen zu
können, um ſchon dem ganzen Rekrutencontingent pro 1873 gleich die erſte
Ausbildung an demſelben ertheilen zu können; u. A. ſind mehrere große
Nähmaſchinenfabriken mit der Anſertigung einzelner Theile des Gewehrs,
wie Viſir, Schrauben, Verſchlußtheile beſchäftigt, Die geſammte leichte
Cavallerie und je 40 Mann jeder Küraſſir= und Ulanenſchwadronen werden

mit Chaſſepot=Carabinern ausgerüſtet und zu dem Behuf ſchon ein großer
Theil von Chaſſepotgewehren zu Carabinern umgearbeitet. Ebenſo iſt an
die Artillerieprüfungscommiſſion ſeitens des Kriegsminiſteriums neuerdings
das wiederholte Erſuchen ergangen, die Herſtellung des endgiltigen künſtigen
Geſchützmodells möglichſt zu beſchleunigen.

Der 26. Mittelrheiniſche Turntag zu Frankfurt a. M.
Der Vorort des Mittelrhein=Kreiſes, Kreuznach, hatte auf Conntag den
19. October Vormittags 11 Uhr den 26. Turntag nach Frankfurt a. M.
berufen und hatte aus Pietät gegen die Vereinsabgeordneten wohl Frank=
furt gewählt, weil dieſe Stadt im Centralpunkt des Kreiſes liegt; man
würde dies verdienſtvoll finden, wenn auch ein geeignetes Verſammlungs=
Local ausgewählt worden wäre; der kleine Saal des Cafe Victoria ( Aller=
heiligenſtraße) war vollſtändig ungenügend. An Deputirten waren 86 mit
176 Stimmen erſchienen, während noch eine Anzahl ſolcher Turner ohne
Mandat miterſchienen waren, die das Intereſſe an den Verhandlungen da=
zu bewog.
Wir erlauben uns aus der reichhaltigen Tagesordnung einige Punkte
herauszugreifen die von allgemeinerem Intereſſe find.
1) Die Frankfurter Turngeſellſchaft beliebte früher ihre Turner mit
Tricots, ſowie Fußbetleidung mit Gummi= und Kautſchut=Sohlen auszu=
ſtatten, wodurch einestheils die turneriſche Leiſtungsfähigkeit einſeitig erhöht,
anderntheils die Grenzen des turneriſch Anſtändigen mindeſtens ſchwer mehr
erkennbar waren. Durch Beſchluß des Turntags wurde ſolche und ähnliche
Bekleidung als unturneriſch erklärt und für die Mittelrheiniſchen Turnfeſte
verboten.
2) Der Turnverein Creuznach hatte einen Antrag auf Deckung des
ihm durch das 1873r Turnſeſt entſtandenen Deficits 211 Thlr. einge=
reicht; der Antrag wurde aus principiellen Gründen entſprechend den
Satzungen und in der Erwägung abgelehnt, daß derartige Feſte von den
betr. Vereinen freiwillig übernommen werden, daß auch ein eventueller
Ueberſchuß ihnen zufließt und endlich daß die Feſtorte ſolange alles Riſico
ſelbſt zu tragen haben, als nicht dem Turntage eine Einwirkung auf das
ganze Arrangement der Feſte zuſteht, welche dann ſicher auch in einſacheren
Rahmen ſich bewegen würden.
3) Der Antrag der Turngemeinde Darmſtadt,„der Turntag wolle be=
ſchließen, allen Turnvereinen denen die örtlichen Verhältniſſe es geſtatten,
die Bildung von freiwilligen Lurner=Sanitäts-Corps in
Friedenszeiten als dringend wünſchenswerth zu empfehlen,, welcher
nach etwa 5ſtündiger theils ſehr erregter Debatte zur Verhandlung kam,
fand nur von der Turngemeinde Offenbach Unterſtützung. Alle übrigen
Redner ſahen in der beantragten Maßregel eine Heraufbeſchwörung des
Krieges, fürchteten eine Beeinträchtigung des Turnbetriebs, hielten theilweiſe
einen event. Beſchluß für eine Zwangsmaßregel und es betonten namentlich
die Deputirten der Frankfurter Turnvereine daß man von den Stauts=
regierungen, welche den Krieg beginnen auch die genügende Organijation
des Sanitätsweſens verlangen müſſe.
Die glänzende Vertheidigung des Antrags von Seiten des 1. Spre lers
der hieſigen Turngemeinde vermochte wohl die antipathiſche Stimmung der
Deputirten zu mildern nicht aber zu beſeitigen. Indeſſen haben ſich Darm=
ſtadt und Offenbach das Gelöbniß gegeben, auf dem betretenen Wege nhig
weiter zu arbeiten und es würe bei erneuerter Antragſtellung auch wohl ge=
lungen noch andere Vereine für dieſe hochwichtige Frage zu intereſſiren
oder ganz zu gewinnen.
4) Der Eintritt des Turnvereins Metz wurde lebhaft begrüßt.
5) Den Vor= und Feſtort für das Jahr 1874 hat Gießen über=
nommen und wurde ihm ein erhöhter veſtbeitrag bewilligt.