Darmstädter Tagblatt 1873


21. Oktober 1873

[  ][ ]

ullergnsstaß prihlbegirtes

Darmſtädter Frag-u. Anzeige-

136. Jahrgang.

Arsgiumetradbltuh
6 3 k. jährnl. tréi. Bringls
4hr. Auswuͤrts werden vo=
1½.) noſkuitern Beſtellunge:
kengengenommen zn 5) kr. Hrn
VPartai Incl. Loſtaufſchlaſg nub
Beſ=dnaebligr.

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erilnen Aligenamits en: in Do h n.
L45t vor der Axv=dilon. Abeig
Aarhe Nr. 13, in Beiſungtr.
v3n Fdiebrid Hbes. Faiedkia
G7ahe Nr. 7. ſoie audwär.
vov cArn jolden Ennoners
Ameditiones.

Amtſiches Vrgon
Hir Bekanntmuchungen des Großherzoglichen Kreisamtes Darmſtadt.

40 20i,

Dienſtag bez Al October

1873.

Winterbauſchule des Localgewerbvereins in Darmſtadt.
Beginn des Unterrichts am 1. December l. J. Dauer 3 Monate. Unterichtszeit läglich von 8-12 und 1-5 Uhr, mit
Ausnahme der Sonntage und Samiſtag=Nachmittag. Unterrichtsfächer: Banzeichnen, Freihandzeichnen, darſtellende Geometrie, Bau=
conſtruktionslehre
, Rechnen, Geometrie, Anſertigung von Bauvoranſchlägen, Materialienkund=, gewerbliche Buchführung u. Mechanik.
Das Schulgeld beträgt im Ganzen 18 fl. und wird bei Beginn des Curſus vorausbezahlt. Aumeldungen wolle man baldigſt
an das Büreau des Landesgewerhvereins, Rheinsiraße Nr. 14 in Darmſtadt, richten.
8156) Die Vergütung für Einquartierung betr.
Nächſten Mittwoch den 22. d. M., Vormittags von 8 bis 12 Uhr,
und Nachmittags von 2 bis 3 Uhr wird im hieſigen Rathhausſaale die Ver=
gütung
für im laufenden Jahre dahier gewährte Einquartierung gegen Abgabe des Quar=
tierbillets
au die betr. Quartierträger ausbezahlt.
Misn.
Beſſungen, den 18. Occober 1873.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Buschenthals
Demmel.

Wihdi

Bekanntmachung.
Donnerſtag den 23. d. M., Vormittags
um 10 Uhr, ſollen die bei Anlegung eines
Durchlaſſes in der Karlſtraße vorkommenden
Maurer= Steinhauer= u. Pflaſterarbeiten,
ſowie die Lieferung gußeiſerner Deckel auf
dem Submiſſionswege öffentlich vergeben
werden. Hierauf Reflectirende wollen ihre
Offerten bis zu obigem Termine bei unter=
zeichneter
Behörde einreichen, woſelbſt auch
Boranſchlag u. Bedingung zur Einſicht offen
liegen.
Darmſtadt, den 16. October 1873.
Das Stadtbauamt Darmſtadt.
8757)
Hechler.
8759) Bekanntmachung.
Nächſten Mittwoch den 22. Octbr. d. J.
Nachmittags 4 Uhr werden 2 Morgen Kar=
toffeln
gegen Baarzahlung verſielgert.
Die Zuſammenkunft iſt an der Windmühle
Darmſtadt, den 20. Octaber 1873.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
(Eberſtadt)
(Eberſtadh)
Zum A6bruch
ſoll ein Wohnhaus mit Scheuer,
Stallung und ſonſtigen Nebengebäuden alles
noch gut erhalten, Montag den J. Nov.
Vormittags 9 Uhr, an Ort und Stelle
offemlich an den Meiſtbietenden verſteigert
werden.
(8759
Näh. bei H. Grimm, Glſermeiſter.

Prilgabotenes.
6
v. vagOr, Oſſenbach 3. M.
6962; Großes Lager in Fenſterilas,
1257)
mnonſſelinglas, Goldleiſten, Spie=
gel
= und Wilder=Rahmen.
5892) Billigſte Engroe=Preiſe.
5965) Zwel Häuſer mit Raum in
ſchöner Lage, das eine ſich für eine Fabrik
eignend, ſind unter günſtigen Bedingungen
zu verkauſen. Näheres Beſſ. Kirchſtr. 37.
8316a) Kaſernenſtraße Nr. 62 iſt ein
ſwenig gebrauchter vorzüglicher Regulir=
ſofen
preiswürdig zu verkaufen.
8379) Kuh=Miſt jowie 10 bis 60
Centner füßes Wiefenhen auf
Achen's Mühle.
8453) Eine große Parthie 4 und 5 Fuß
langes Tanneu=Wcheidholz 1. Cl.
wird Meterweiſe billigſt abgegeben.
Jac. Gtumpf, Obergaſſe.
8622) Apfikgchnitgerd
voil ausgezeichneter Süße.
Friſche Bückinge zum Roheſſen enpfiehlt
Beſſ. Carlſtraße. A. Weinmann.
..
8673) Ein noch weuig getragener ſchwarzer
Rock, ein leichter Ueberzieher u. ein Jäckchen,
letzteres für Knaben von 15 bis 16 Jahren,
iſt preiswürdig zu verkaufen. Anzuſehen
in den Vormittagsſtunden. Näh. in der Cxp.
8674) Bei Kauſm. Sieben, Schulzeng. 22
ſind gebrauchte Ziegel und Backſleine zu haben.

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Moskau 1872.
Vorzüglicher billigſter Fleiſchertract
Unterſuchungscontrole:
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Haupt=Depot: H. Andreae, Fraukſ. a. M.
Chr. Roller & Co. in Heidelberg.
Engros=Lager bei Apoth. Dr. Henner
in Darmſtadt.
Verkaufsſtelle bei: Franz Schaoker,
Apoth. K. Calmberg. Darmſtadt, Apoth.
Hess, Michelſtadt.
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8677) Rebſtöcke m Töpfen, verſchie=
deue
Sorten Taſeltrauben, theilweiſe mit
reifen Trauben, werden abgegeben Garten=
ſtraße
7 nächſt der Münze. J. Noack.
8760) Reiche Wahl neueſter Vaſchliks &
Capotlen bei Herm. Schwoſſel, Wilhelminſtr.
neb. d. Caſerne.

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8763a) Zum Räuchern empfehle:
Flatina Räucherlampen neöſt Essenz,
Oriental. Räucher Balsam,
Balsam. RäucherEssenz,
Räucherpulver, Berliner,
dto. papier, Petersburger,
dto. band,
Eau de vie de havande,
Räucherkerzchen roth Eschwarzic.
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Thee= und Dioguen=Handlung.
WahsAwiz.
M. Eer.er.r. ir.re. rerereie. e.

Vermiethungen.
3807) Die bel Gtage, Steinſtraße 6,
5 heizbure Zimmer, Küche nebſt Zugehör,
iſt an eine ruhige Famllie zu vermiether
und aleich zu beziehen.

3733) Carlsſtraße 22 iſt eine Scheuer
init gewölbtem Keller u. ein Stall zu verm.
3880) Der mittlere Stock meines, Ecke
der Wald=u. Grafenſtraße, belegenen Hauſes
iſt mit allen Bequemlichkeiten zu vermiethen
und ſogleich zu beziehen.
Keller.

5991) Per 1. Sptbr. a. c. iſt Graſen=
ſtraße
39 ein Stall für 2 Pferde, eine
Stube und Heu ſpeicher zu vermiethen.
Näheres Nieder=Ramſtädterſtraße 25.
6194) Eln Manſarden=Logis nebſt Zube=
hör
alsbald. Karlaſtraß 27
itrsAhrtrrnntrrarihuviAir gitrarreren
6966) Mühlſtrase Nr. 72 tan der
Stadtkapelle) iſt ein ſäönes Logie,
43 große Zimmer, Souterrain, zwei
H ſeller, Bleichplatz nebſt allen Bequem=
H lchteiten bis 7. Nov. d. J. zu beziehen

7854) Mühſiraße Nr. Hi. An der Staöſ= iſt eine ſchöne Manſarden=Wohnung
von 4 Zimmern nebſt Zuhehör zu ver=
miethen
und den 20. Septenzber zu beziehen.
6903) Eck der Grafen u. Waldſtraße
Nr. 35 iſt ein Parte rre=Logis von 4 Zim=
mern
und 1 Kabinet; deßgleichen die bel=
Etage und oberer Stock, jedes Stockwerk
zwei Logis euthaltend. Ein arößeres mit
4 Zimmern unb Kabinet, ein kleineres mlt
3 Zimmern zu vermiethen und alsbald zu
beziehen. Jedoch kann jedes Stockwerk zu=
ſammen
vermiethet werben. Auch iſt da=
ſelbſt
ein großer Weinkeller zu vermielhen.
Näheres zu erfrugen im Hauſe ſelbſt
Parterre.
7101) Die Manſarde, Ecke der Hügel=
und Steinſtraße Nr. 2, enthaliend 6 Zim=
mer
, iſt bis Anſang Oetober im Ganzenoder
getheilt zu vermiethen. W. Endner.
7160) Gardiſlenſtraße Nr. 20 ſind zwei
Logis zu vermiethen und gleich zu beziehen.
7195) Steinſtraße 21 eine Garten=
Wohnung, beſiehend aus 8 Räumen nebſt
allen Bequemlichkeiten kann ganz oder ge=
theilt
vermiethet werden und iſt alsbald zu
beziehen.
7524) Rheinſtraße 47 iſt die bel Etage,
6 Zimmer, Salon, Küche, Keller, Speicher ꝛc.
ſogleich auf mehrere Jahre zu vermiethen.
Näheres im Hauſe ſelbſt, Hinterbau eine
Treppe hoch.
7308)
Zu vermiethen:
Obere Rheinſtraße 8 im Vorder=
haus
eine freundliche Wohnung mit allem
Zubehör.

[ ][  ][ ]

in der oberen Kiesſtraße 41 iſt der 2. Stock
miethen.
G. Jacobi.
7297) Ein Logis mit 4 Piecen Arheilger=
ſtraße
66 bis 1. Dezember beziehbar.
7369) Ein kleiner Laden nebſt Woh=
büne
zu vermiethen. Holzſtraße 22.
7441) Iu meinem ſeitherigen Wohnhaus,
Frankſurterſtraße Nr. 20, iſt im unieren
Gtock ein Logis, beſtehend aus 2 Zimmern
nebſt Küche, ſowic der zweite Stock mit vier
Zimmern, Küche ꝛc., zu vermiethen und bis
1. November zu beziehen. Gg. Mahr.
7442) In meinem neu erbauten Wohn=
hauſe
, Victoriaſtraße Nr. 32, iſt der untere
Stock mit 4 Zimmern und Küche, ſowie
ber dritte Stock mit 5 Zimmern, Küche,
Trocken= und Bodenkammern ꝛc., mit allen
Bequemlichkeiten verſehen, zu vermiethen u.
Gg. Mahr.
valdigſt zu beziehen.
7530) Eine Scheuer mit gewölbler Keller
ſowie Heuboden und unteren Raum, welche
ſogleich zu vermiethen, Carlsſtraße Nr. 22.
7561) Eine große Werkſtälte und ein
Pferdeſtall ſogleich zu vermiethen.
Carlsſtraße Nr. 22.
7603) Manſarde, hübſche Ausſicht,
1 oder 2 Zimmer, 2 Cabinette ꝛc. Garten.
Beſſungen, Kirchſtraße 25.
7605) Kirchſtraße 8 im Hinterbau ein
Logis und eine Wertfätte zu vermiethen.
7608) Wpecerei, ꝛc. Geſchäft,
vortheilhafte Lage, alsbald unter ſehr au=
nehmbaren
Bedingungen, auf Wunſch mil
Nößeren Räumen für Reſtauration.
49 N4AUInnA AARAAAAAIn
7613) In meinem neu erbauten 75
F Hauſe, Caſernenſtraße, gegenüber der 2
K neuen Güter=Halle, iſt der I., 2. und
4 3. Stock, beſiehend je aus 5 Zimmern
4 Küche, Vorplatz, Waſchküche und Bleich
28 platz, zu vermiethen und Ende Oc=
tober
beziehbar.
½.

Auf Verlaugen kann auch Stallung 4
14
für 3 Pferde dazu gegeben werden.
4
L. Geider, Hofweißbinder, 44
Waldſtraße Nr. 23
4.
4
NtireinrAn Ann A Nn Nn AI Dt und alsbald zu beziehen.
TARTTAAAAARPAATTRRLUNN
58 7769) Gliſabethenſtraßelnen F
K im Vorverhaus iſt der zweite Stock
2
½
4 mit allen Bequemlichkeiten zu vermie=
B then und eventuell ſofort zu beziehen,
4 Näheres parterre.
H
GcTPAAAAAAAAARUIRLANN
7781) Ein möblirtes Zimmer mit Ca
binet bis 1. October zu beziehen Malhil
denplatz Nr. 16 im 3. Stock.
ANdeAAAAAAAAAAANkAUbNn
E 7785) Beſſungen. Schöne Man=
H ſarde=Wohnung mit Küche und allen
4 ſonſtigen Bequemlichkeiten ꝛc. bis Mitt=
8 October zu vermiethen Holzſtraße Nr. 8 418272) Zunächſt den Bahnhöfen.
HR4URAARURANTAAAARO
7789) Ein ſchön möblirtes Zimmer, auf
Wunſch mit Koſt. Näheres bei
7794) Ein möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
. Stiftflraße 54.

M 205.
7296) In meinem neu erbauten Hauſe) 7798) Stiftſtraße Nr. 58 iſt ein hüb=
ſches
Logis, beſtehend aus 3 Zimmern,
beftehend aus 4 Zimmern, Küche, Magd=!Küche. Keller, Bodenkammer, Mitgebr auch
kamner und allen Bequemlichkeiten zu ver=der Waſchlüche, des Bleichplatzes ꝛc., zu
vermiethen und ſofort zu beziehen.
7881) Bleichſtraße 46 nächſt den Bahn=
höfen
1 unmöblirtes Zimmer zu vermiethen
und gleich zu beziehen.
7921) Hölgesſtraße 13. Zimmer und
Cabinet ꝛc. im Vorderhaus, gleich beziehbar.
7953) In der Nähe der Katholiſchen
Lirche iſt ein ienſach möblirtes Zimmer ſo=
gleich
zu vermiethen. Näheres bei der Exp.
8032) Die Bel=Etage eines Huuſes in
der Promenadenſtraße, 5 Zimmer mit Bal=
kon
, Garten, Küche, Keller und ſonſtigem
Bubehör, zu vermiethen und per ½. Octo=
ber
zu beziehen. Zu erfragen bei Herrn
Weinhändier Walz, Carlsſtraße Nr. 41.
8100) Mein neu erbautes Haus,
Riedeſelſtraße Nr. 35, wird Ende
October beziehbar und enthält der
Parterre=Stock 6 Zimmer, 2 Eutre=
ſich
zu jedem Waaren=Magazin eignet, iſt ſol=Zimmer, Küche, 2. und 3. Stock,
8 Zimmer, ſinel. je 2 Salous) nebſt
Küche; Mauſarden=Logis, 4 Zimmer
und Küche. Dieſelben ſind ſowohl
im Ganzen als auch jeter Stock ge=
trennt
in 2 Logis mit abgeſchloſſenen
Vorplätzen und allen Bequemlichlei=
ten
verſehen zu vermiethen, und er=
ſuche
um gefällige Einſicht.
Stallungen können dazu gegeben wer=
den
. Friedrich Schröder Sohn.
8102) Roßdörſerſtraße Nr. 26 iſt der
3. Stock, 5 Zimmer nebſt allen Bequemlich=
keiten
zu vermiethen. Daſelbſt eine Manſarde.
8106) Wienerſtraße Nr. 20 im Hinter
bau ſind 2 Wohnungen mit Ausſicht nach
der Straße, Parterre 3 Zimmer, oben 3
Zimmer, 2 Cabnette getrennt oder zuſammen
mit allen Bequemlichteiten zu vermiethen.
8164) In dem nenen von mir erkauften
Hauſe Roßdörferſtraße Nr. 19 iſt der 2. u.
3. Stock, je 4 Zimmer, 1 Alkoven, Küche,
Magd= und Bodenkammer, Mitgebrauch der
Waſchküche und des Bleichplatzes zu vermiethen
Ferdinand Brückner.
5c in ſchön möblirtes Parterre Zimmer
1
C*
84 auf die Straße gehend, ſogleich

zu verm. bei B. Felmer, Hölgesſtraße 8.
8238) Heinrichſtraße 100 zwei möblirte
Zimmer. Näheres eine Stiege hoch.
8241) Ein gut möblirtes Zimmer mit
ſepuratem Eingang zu vermiethen. Rhein=
ſtraße
47, dritter Stock.
8254) Friedrichſtraße Nr. 26 iſt der
mittlers Stock, 3 Zimmer, Küche, Boden=
kammer
, Keller, nebſt Zubehör zu vermie=
then
, gleich beziehbar.
W. Schäfer.
Ein ſchön möhlirtes Zimmer nach der
Straße zu vermiethen. Caſinoſtraße Nr. 18.
J. W. Dietſche, Kürſchner. möblirtes Zimmer zu vermiethen.
8330) Beſſungen. Herdwegſtraße 35 ein,
kleines Logis zu vermiethen.

1669
8329) Peſſunger Carlſtraße Nr. 57 iſt
ein freundliches Logis, Stube, Cabinet, Küche
und ſonſtiges Zubehör, an Loder 2 Perſonen
zu vermiethen.
8331) Elſabethenſtraße Nr. 37 ein un=
möblirtes
Zimmer mit Ausſicht auf die Straße,
auf Wunſch mit Cabinet, zu vermiethen und
gleich zu beziehen
8332) Ein fein möblirt Zimmer zu ver=
miethen
. Marktſtraße 3.
8335) Ein möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
. Waldſtr. 2 zwei Stiegen hoch.
8560)
Waldſtraße 23
eine ſchön möhlirte Manſarde=Wohnung zu
vermiethen und bis gegen Ende Octobe=
zu
beziehen.
8382) Ein möblirtes Zimmer Dieburger=
flraße
22 ſogleich zu beziehen.
5383) Roßdörfer Straße 31 zwei
Stiegen hoch ſind möblirte Zimmer zu
vermiethen
8387) Ein llein möblirt Zimmer im
1. Stock für 5 fl. ſogleich zu bezichen bei
Bäcker H Hofmann Wtw. Eck d. Schulſtr. 27.
8493) Für einen Herrn Offizier
eine Wohnung, beſtehend aus einem Zimmer
u. zwei Cabinette, dazu Kulſcherſtube, Stall
für 2 Fferde v. Heuboden. Bleichſtraße 7.
8604) Ein unmöblirtes Zimmer nach der
Sttaße eine Stiege hoch zu vermiethen.
Obere Eliſabethenſtraße Nr. 16.
8549) In dem Hauſe Frankfurter Straße
Nr. 32 iſt eine Wohnung nebſt geräunigem
Magazin alsbald beziehbar zu vermiethen.
8550) Ein möblirtes Zimmer, obere
Hügelsraße 13. Zu erfragen Thorhalle
links eine Treppe hoch.
8573) Ein möblirtes Zimmer für einen
Herrn zu vermiethen und gleich zu beziehen.
Schloßgraben Nr. 1.
85 74) Eine leine Manſarde, aus
Stube und Kabinet beſtehend, ohne Küche,
zu vermiethen und gleich zu beziehen bei
W. Engeller, Klesßraße 27.
8579) Ein ſchönes möblirtes Manſarden=
Zimmer, Ausſicht nach der Rheinſtraße, ſo=
gleich
beziehbar, iſt zu vermiethen.
Näheres Rheinſtraße 50.
8689) Promenadenſtraße möblirte Zim=
mer
mit od. ohne Koſt zu vermiethen. Zu
erfragen Rheinſtraße Nr. 5.
3693) Gardiſtenſtraße Nr. 16 jein Logis
zu vermiethen.
8697) Wienerſtraße Nr. 11 der untere
Stock, beſtehend aus 4 Zimmern, auf Ver=
langen
auch Magdkammer, Waſchküche, Bleich=
platz
, ſoſort oder auf 13. Januar zu rer=
miethen
. Näheres in der Manſarde.
8713) Große Bachgaſſe Nr. 2 iſt der
mitlere Gtock zu vermiethen und 1. No=
vember
beziehbar.
8761) In meinem Hauſe Niederram=
fädterſtraße
52 iſt der 2. Stock, beſtehend
ſ aus 4 Piccen, Küchr, Magdkammer und
aller Bequemlichleit zu vermictben. Piis
Hch. Martin
210 fl.
8765) Ein ſehr bequemes u. gut möblir=
8325) Caſernenſtraße Nr. 64 ein ſchönſtes Zimmer, auf die Straße gehend, Prorse=
menadeſtraße
, iſt zu vermiethen. Nähere
Auskuuft ertheilt Herr Trier, Ludwigſtraße.

[ ][  ][ ]

1679
8766) Zwei elegant möblirte Zimmer
ſofort zu vermiethen. Beſſ. Carlſtraße 22.
8767) Ein möblirtes Zimmer zu verm.
Caſinoſtraße Nr. 15 dritter Stock.
8668) Neckarſtraße Nr. 1 neben
dem Caſino;
1) obere Etage im beſten Zuſtande, mit
allen Bequemlichkeiten, gleich beziehbar;
2) im Hinterhauſe der untere Stock, eine
ſchöne Wohnung von 3 Zimmern,
Küche, Keller, Holzſtall, Mitbenutzung
der Waſchküche und des Bleichplatzes,
an eine kleine ruhige Familie Mitte
Januar zu beziehen.
Näheres Vorderhaus parterre.
8769) Zwei fein möblitte Zimmer, jedes
mit 2 Betten. ſind mit Koſt zu vermiethen
und ſoſort zu beziehen.
Gaſthaus zur goldnen Roſe.

9779) Ein möbl. Zimmer bei Frall
dehrer Fuchs, Roßdorferſtraße 11.

8771) Ein möblirtes Zimmer an einen
einzelnen Herrn zu vermiethen, Beſſunger
Carlſtraße 52.

Mermiſeöte Macriäiter
8772) Zur Ertheilung v. Priv. Ru=
terricht
in deutſcher, engl., franz.
u. ſpaniſcher Sprache, ev. o. i. Han=
delscorrespdz
., habe wöchentlich noch 12
Abendſtunden disponibel.
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Gz. Brill,
Beſſunger Heinrichſtraße Nr. 72. 1 Trp.
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199) Socben erſchien ein neuer
Abdruck der 74. Stereothp=Auflage
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Aerztlicher Rathgeber für
Männer und Frauen
bei Störungen und Zerrüttungen des H
Nervenſyſtems als Veranlaſſung der
verſchiedenſten Leiden, wie Abſpan=
nung
, Mattigkeit, Erſchlaffung, Ner=
ven
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Schwäche, Rückenſchmerzen, Blutan=4
drang nach Kopf und Herz, Verdau=
ungsbeſchwerden
, Lühmungen u. ſ. w., H
ſowie Mittheilung eines ſelbſt in den
ſchwierigſten Fällen erprobten Heil=
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mimiſch=phyſiognomiſchen Original=Vorträgen, Darſtellungen be=
rühmter
Zeitgenoſſen und Vorführungen der verſchiebenen Völker
und Nationen der Erde.
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außer Abends an der Kaſſe, vorher in den Buchhandlungen von Klingelhöffer und
Schorkopf zu huben.
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die deutſche Sprache raſch und gründlich erlernen wollen, finden in der
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Bestaurations-Eröſtnung
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Der Unterzeichnete empfiehlt hiermit die von ihm übernommene Reſtauration
zum Koffer unter Zuſicherung beſter Speiſen u. Geträuke; auch wird guter
Mittagstiſch gegeben.
Huntemann.
7626) Einige Müdchen können das Putz=
5 Nachweiſungs=Bureau us Confections-Geſcäft grundlich erlernen.
B. &K. A. Hiſſerich.
für Dienſtſuchende.
8608) Volontärſtelle=Geſuch.
Köchinnen, Haus= und Kindermädchen
Ein junger Kaufmann wünſcht von jetzt
können ſtels gute Stellen erhalten durch
his Frühjahr in einem hieſigen kanfmänniſchen
E 1057) Frau Schöner,
Geſchäft als Volontär placirt zu werden zum
Frankfurt a. M., gr. Bockenheimergaſſe 28.
Zweck ſeiner weiteren Ausbildung in der
8628) Zwei Schüler finden gutel Buchführung und Correſpondenz. Anfragen
Penſion. Näheres Louiſenſtraße 42. 2. St. bei A. Anton, Wilhelminenſtraße.

3529)
Offene
Handlungs=Lehrlings=Stelle.
Für ein Engros= und Agentur=Geſchäft
ſuche ich einen mit entſprechenden Schul=
kenntniſſen
verſehenen Lehrling.
C. F. Kemmler, Ludwigsplatz.

4762) Damen, welche im Stra-
min
- u. Tuch-Sticken geübt sind,
ſinden dauernde Beschäftigung bei
C. F. Eemmler.
4O
3 Beisende uoonoh
Sd
fur illuſtrirte Zeitſchriften und No=
mane
. Bedingungen außerordentlich
günſig. C. M. Hükan,
Colportage=Buchhdlg. Mathildenplatz 3.
7387) Penſion für einen Knaben oder
Mädchen aus guter Familie, die Schulen
in Darmſtadt beſuchen, vom 1. October d. J.
an in einem anſtändigen Hauſe zu finden.
Näheres über die Bedingungen iſt Beſſ.
Carlſtraße 37 zu erfahren.

7595) Ein Mädchen welches das Puy=
Geſchäft gründlich erlernen will, wird ge=
ſucht
. Näheres bei der Expedition d. Bl.

6767) Einen auſtändigen jungen Mann
ſuche als Lehrling.
C. Hunſinger,
Mechaniker und Opiker.
7457) Ein Hausburſche geſucht.
Zu erfragen bei der Exp. d. Bl.

8121) Einem jüngeren Schüler der =
heren
Lehranſtalten iſt gute Penſion geboten.
Verlängerte Heinrichſtr. Nr. 10. mittlerer
Stock.
8134) Mehrere Tauſend gebrauchte Dach=
ziegel
werden zu kaufen geſucht.
WoL ſagt die Exp. d. Bl.
8334) Für mein Glas=, Porzellan, u.
Haushaltungswaaren=Lager, ſuche ich einen
eehrling mit entſprechenden Schulkenntniſſen.
F. Kraetzinger Sohn.
7817) Schiler hieſiger vehranflalten fin=
den
freundliche Aufnahme.
Wilhelminenſtraße 21.

8530) 16000 fl. habe ich im Auftrag
auszuleihen; auch können kleinere Beträge,
jedoch nicht unter 50 fl. verabfolgt werden.
5 Bendorf, Magdalenenftr. 23, 2. St.
Auch briefliche Anfragen werden berückſichtigt.
8554) In ein Manufactur= und Kurz=
waarengeſchäft
wird eine tüchtige Ver=
käuferin
geſucht. Eintritt baldigſt.
Schriftliche Offerten unter S. A. 29
nimmt die Exp. d. Bl. entgegen.

8 ſEein ſchwediſcher Lehrer wird geſucht.
S ESchriftl Offerten unter Nr. 8629
an die Exp. d. Bl.
8632) Eine erſte Arbeiterin ſucht
Anna Zaun, Damen=Confektion.

[ ][  ][ ]

1671

8136) Ein Schüler hieſiger Lehranſlalt
ſindet freundliche Aufnahme. Schützenſtraße
Nr. 2 im zweiten Stock.
8740) Kravt wird eingeſchuitten bei
J. Schubkegel,
große Bachgaſſe Nro 18.
8739) Conditorei gut gehend ſucht
einen Theilhaber. 1000 fl. Cinlage erfor=
derlich
. Offerien sub A. H. 51 poste
restante Frankfurt.
8752)
Verloren.

8143) Ein Neal, 7½ Fuß lang,
8½ Fuß hoch, billig zu verkaufen.
L. Kuhn, Schulſtraße I.
8744) Eia untiker gut erhaltener Klei=
derſchrank
zu verkauſen Obergaſſe ( Ritz=
ſtein
) Nr. 38.
8775) Ein Mädchen von 14- 16 Jahren
wird für den Vormittag in einen ſtillen Haus=
halt
geſucht, erhält Frühſtlück u. Mittageſen.
Marienplatz 7 parterte.

Ein Conto=Büchelchen wurde ver
loren. Der Finder wird gebeten, daſſelbe

an die darauf ſehende Adreſſe abzugeben. in Darmſtadt.
Can.NiuarnaarAitatrntun
guirzzuarar.

8776) Eine junge Frau von 21 Jahren
ſucht eine Stelle als Schenkamme.
Zu erfragen Heinheimerweg Nro. 66

B ſſinen Lehrlina ſucht gegen Lohn oder
3 C, Koſt W. Richter, Schreinermſtr.
8778) Eine junge reinliche Frau über=
nimmt
Arbeit im Waſchen und Putzen.
Zu erfragen Dieburgerſtraße Nr. 36 im
Hinterbau parterre.
8779) Verloren: Ein Manſchetten=
kuopf
mit Hirſchkronen. Gegen Be=
lohnung
abzugeben Bleichſtraße 24.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienſtag, 21. Oct. 10. Vorſt. im 2. Abonn.:
Die Waiſe aus Lowood. Schauſpiel in 4 Acten
von Ch. Birch=Pſeiffer. Jane Eyre Frl. Weiſſe,
Nocheſter Hr. Stanislaus Leſſer, als Gäſte.
.

Die Erben.
Novelle von Max Ring.
Fortſetzung.
Der Sattler traf alſo den Kaſſenboten nicht an, aber
dafür die Frau, welche ſich vorgenommen hatle, ihm heute reinen
Wein einzuſchenken und ein für alle Mal der Geſchichte, wie ſie
ſich ausdrückte, ein Ende zu machen. Er war die ganze Woche
dageweſen, weil er von der Arbeit nicht abkommen konnte; ſomit
hatte er auch keine Ahnung von der ihn betreffenden Angejegenheit.
Freundlich, wie immer, trat er ein und grüßte mit lanter Stimme,
aber kein ähnlicher Gegengruß ſchallte ihm wie früher zu; ſonſt
pflegte die Alte ihm von ihrem Stuhle herzlich zuzunicken und
Haunchen ihm entgegenzuhüpfen; heute blieben ſie Beide wie feſt
gebannt auf ihren Plätzen, die Mutter weudete ſich verlegen ab,
weil ſie nicht den Murh fühlte, ſeine treuen Blicke auszuhalten
und Haunchen wollte an ihm vorüberſchlüpfen mit vorgehaltenen
Händer, um ihre hervorſtürzenden Thränen zu verberger.
Um Gottes Willen, was iſt hier vorgegangen zu fragte er
erſchrocken. Es iſt doy kein Unglück geſchehen ?u
Niemand antwortete ihm; es heriſchte eine lange Pauſe,
welche nur durch das Schluchzen des Mädchens unterbrochen winde.
Er hatte ihre Hand geſaßt, um ſie zurüdzuhalten; innig bat und
beſchwor er ſie. ihm Auskunſt zu ertheilen wegen dieſes räthſel=
haften
Benehmens; aber ſie vermochte kein Wort hervorzubr ingen.
Hanuchen zu flehte er. Gieb Antwort, was iſt paſſirt'

Iu ſiehſt, daß ich es vor Uugewißheit nicht länger aushalten kann
Was auch geſchehen ſein mag, verberge mir nichts."
Je mehr er in ſie drang, deſſo reichlicher nur floſſen ihre
Thräuen, ihre Lippen blieben jedoch krampfhaft verſchloſſen. Nur
ihr gebrochenes Ange ruhte auf ihm mit einem Ausdrucke unver=
tennbarer
Betrübniß.
So reden Sie, Multer," bat er. zu Frau Bauer gewendet.
Loſen Gie mir dies Näthſel, daß ich nicht begreifen kann. Was
iſt mit Haunchen geſchehen ?=
Nun einmal," ſagle die Kaſſenbolin mit niedergeſchlagenen
Augen, mußt Du es doch erfahren; immer beſſer von uns als
von fremden Leuten. Hannchen wird ſich mit ihrem Couſin ver=
loben
."
56 war ihm bei dieſer unverhofften Nachricht als hälte er
einen Schlag mit der Pxt oder dem Hummer vor den Kopf be=
ommen
; vor ſeinen Augen wurde es plötzlich dunkel, ſeine rothen
Waugen waen mit einem Male bleicher wie die Wand. So
tark er ſonſt war, er mußte ſich an der Tiſchecke ſeſt halten, ſonſt
wäre er umgefallen; krampfhaft griff er danach und drückte ſo
mächtig, daß man die Pecke krachen hörte. Die Zähne Llapperten
an einander und er knirſchte mit ihnen, krampfhaft ſie zuſammen=
beißend
, als würde er von heftigem Fieberfroſt geſchüttelt. Er
wollte aufſchreien, aber die kehle war ihm zuſammengeſchnürt;
nur ein heiſeres, hüßliches Lachen klang hohl und ſchauerlich aus
einer Bruſt.

458

[ ][  ]

1672

. 206.

Guſtav iu rief das Mädchen, eutſetzt vor ſeinem Aublick.
ſomm zu Dir; ermanne Dich!
Er ſah ſie mit ſlieren, aufgeriſſenen Augen an, wie ein Menſch.
der unerwartet aus einem entſetzlichen Traum erwacht und noch
nicht ſeine Beſinnung wieder erhalten hat. Das war zu viel
und ſchuitt Hannchen tief in's Herz. Hälte ſie die Mutter in
dieſem Augenblick auch zeriſſen, ſie wäre nicht von ihm gewichen.
Wit einem Jammerſchrei umſchlang ſie ihn und barg ihr in Thränen
gebadetes Geſicht an ſeine Bruſt. Ihr ſtilles Weinen brachte ih=
zum
Bewußiſen und allmälig kehrte ſeine Beſinnung wieder zu=
rück
. Laugjam ſtrich er milt der Hand über ihre Haare, als wollte
er ſich überzeugen, daß ſie es wirklich ſei; dann zog er ſie feſt
und ſeſter an ſein Herz, ſich trotzig umſchauend, gleichſam die Welt
herausfordend, ihm die Geliebte zu rauben, wenn ſie den Muth
dazu hätte. Sein Blick war wie der des Löwen, der dem Jäger
droht, wenn er ihm das Junge nehmen will; es nußte etwas
Furcht einflößendes in ſeinen Augen liegen, denn Fran Bauer
wagte nicht die Liebenden zu trennen und ihre Tochter aus ſeinen
Armen zu reißen. Hanuchen ſelbſt aber wand ſich allmälig aus
ſeiner Umſchlingung, bieich wie der Tod, mit erloſchenen Blicken
und gebrochener Geſtalt.
Laß michku bat ſie ihn mit ſanſter Stimme und ihn ſchwach
abwehrend, als er ſie zurückhalten wollte. Du haſt ja gehört,
was die Mutter geſagl hat."
Ich kann es nicht glanben, jammerte er mit gerungenen
Händen. O Hauuchen! das hab' ich nicht verdient."
Die Mutter winte ihr und ſie ging gehorſam in die Reben=
ſtube
, wo ſie ungefört ihren Thränen freien Lauf ließ, während
Frau Bauer dem Sattler die nöthigen Vorſtellungen machte. ör
hörte ihr in dumpfer Beiäubung zu und weil er kein Wort er=
wiederte
, hielt ſie ihn vollkommen von ihren vernünſtigen Gründen
überzeugt. Der Sturm, der verſchloſſen in ſeinem Innein tobte,
den konnte ſie freilich nicht ſehn und darum nahm ſie ſeine Ruhe
für natürlich und wahr, obgleich dieſelbe nur das Brülten der Vei=
zweiflung
ſchien
E6 iſt gut - murmelte er, ſtarr ſie anblickend. ch bin
ja mit Allem zufrieden."
Das freut mich und wird auch Hanuchen freuen," antwor=
tete
ſie gutmüthig und wirklich froh, daß er ſich die Trennung, wie
ſie meinte, nicht allzuſehr zu Herzen nahm. Weil Du aber ſo
vernünftig biſt, ſügte ſie hinzu, uſo ſollſit Du auch von ihr Ab=
ſchied
von ihr nehmen; ich ſelber will ſie rufen!
Sie ging in die Kammer, um die Tochter zu holen, wobei
Gie ihr zur Beruhigung mitthellte, daß der Guſlav ſich wohl mit
der Zeit über ihren Verluſt leichter töſten würde, als ſie es ge=
dacht
. Freilich irrte ſie darin, aber was man gern hört und ſich
wünſcht, das glaubt man auch gern und überredet ſich ſelber und
Andere leicht.
Komm nur, ſagte ſie zu dem Mädchen. Er iſt ganz ruhig
und Du brauchſt Dich nicht zu fürchten. Wenn ein Jahr um iſt,
ſo hat er Dich vergeſſen und nimmt eine Andere. So ſind jetzt
die jungen Leute, wie der Wind. Heuie Die morgen Jene.
Hannchen antworteie nicht; ſie ſchüttelie nur mit dem Kopf,
enn ſie wußte es beſſer und verfland ſich weit mehr auf 1ie Phy=
ſiognomie
des Geliebten als die Mutter, deren Angen durch die
Zeit ſehr ſtumpf geworden waren und die längſt vergeſſen oder
nie gewußt hatte, wie weh das Scheiden thut. Ein Blick in das
ſodtenbleiche Geſicht des Sattlets ſagte ihr, daß er eher ſein
Leben als ſeine Liebe laſſen würde. In ſeinen Augen dämmerte
eine furchtbare Verzweiflung, jener ſiumme Jammer, der weit
ſchrecklicher iſt, als das laute Tobin des Schmeizes. Sie hätte
ihn lieber raſen und wüthen geſehn, als ſo ſlumm vor ſich hin=
brüten
. Noch einmal gab ſie ihm die Hand und das Herz wollte
ihr faſt brechen, wie er ſie jetzt ſo kalt hinuahm und bald wieder
fahren ließ.
Ich wünſche Dir Alles Glückku ſagte er mit tonloſer Stimme.
Zwar klang es wie Epott, aber 18 war nicht ſo gemeint;
er ſprach nur ſo vor ſich hin, weil er doch ihr etwas ſagen wollte
und ihm die alte Redensart grade in den Mund gekommen war
Dann drehte er ſich um und ſuchte ſeine Mütze, welche vor ihen
MRedaction und Verlag: L. C.

auf dem Tiſche lag. Er konnte ſie nicht ſinden, und Fren Bauer
war ſo freundlich, ſic ihm in die Hand zu drücken, damit er ſchneller
fortkomme Er wäre auch ohne ſic und mit boßem Kopfe fort=
gegangen
, ſo wenig achtete er auf Alles, was ihn bitrof.
Mechaniſch dankte er und ebenſo nahm er Abſchied, als
wenn es keine Trenuung für das Leben ſei, als würde er morgen
ſchon wiederkehren. Das that Hanuchen am meiſten weh und
nur mit Mühe und Noth hielt ſie die Thränen zurück; welche ſie
in Gegenwart der Muiter unterdrücken mußte.
Als er aber, ohne ſis nur noch einmal nach ihr umzuſehu,
durch die Thür verſchwunden war, da brach ihre mühſam errungene
Faſſung zuſammen.
Er wird ſich ein Leids thun u ſchrie ſie laut und machte
(Fortſetzung folgt.)
Miene ihm nachzuſtürzen.
Mittheilungen aus Stadt und Laud.
Die D. Z. bringt die Mittheilung, daß S. K. H. der Groß=
herzog
den wirkl. Geheimerath und Präſidenten des Finanzminiſteriums
M. von Viegeleben unter Verleihung des Großkreuzes des Verdienſt=
ordens
Philipps des Großmüthigen auf ſein Nachſuchen in den Ruheſtand
verſetzt und den Miniſterialrath im Miniſterium der Finanzen, Geheimerath
Schleiermacher unter Enthebung von der Stelle eines landesherrlichen
und 1. Mitglieds der Direction der Staatsſchuldentilgungskaſſe, zum Director
des Miniſteriums der Finanzen zu ernennen geruht haben, ferner die Ueber=
tragung
der L. evang. Stadtpfarrſtelle zu Darmſtadt an Kirchenruth Ritſert,
der 2. an Dekan Ewald, der 3. an Mitprediger und Diakonus Dingel=
dey
und die Errichtung einer 5. Stadtpfarrſtelle, deren Verwaltung dem
Pfarramlscandidaten Dr. Sell aus Gießen übertragen wurde.
Die Eröffnung des Saalbau's iſt nun auf den 15. November
ſeſt beſtimmt worden, obwohl die Fertigſtellung der Räume bis dahin noch ſehr
großer Auſtrengungen bedürſen wird. Die Eröffnung der Reſtauration des
Herrn Niedmatter wird noch im Laufe dieſer Woche, wahrſcheinlich Donner=
ſtag
, erfolgen.
Die ſehr zeilgemäße kleine Brochüre von Profeſſor Dr. Diegel
über den Werth des Kirchenbeſuchs; wird allen Denen ſehr gute Dienſie
leiſten, welche den Tiieb haben, über die Urſachen nachzudenken, warum die
Kirchen gegenwärtig an vielen Orten ſo ſchlecht beſucht werden, und welche
ſich darüber ein gerechtes Urtheil bilden möchten, welchen Wertö der Kirchen=
beſuch
für den evangeliſchen Chriſten hat. Was die Brochüre beſonders
empſiehlt, iſt die Offenheit, mit welcher der gegenwärtige Zuſtand dargeſtellt
und die Freundlichkeit und Milde, mit welcher auf die der evangeliſchen
Kirche ſerner ſtehenden Anſchauungen eingegangen wird. Ernſte Leſer
werden die kleine Schrift mit Gewinn leſen, welches auch ihre religiöſen
Anſchauungen ſein mögen.
Verfloſſenen Samſtag ſiel das zweijſchrige Töchlerchen eines hieſigen
Zimmergeſellen, in einen unvorſichtiger Weiſe auf den Boden der Küche ge=
ſtellten
Topf mit kochender Brühe und verbrannte ſich dermaßen den unteren
Theil des Korpers, daß es noch an demſelben Abend nach ſtundenlangen
Convulſionen und gruͤßlichen Schmerzen verſchied.
Die Weber'ſche Eisfabrik iſt nunmehr in Betrieb getreten.
Dieſelben beendet in je 24 Stunden 5 Mal den Verwandlungsproceß von
Waſſer in Eis und lieſert hierbei jedesmal 59 Tafeln 20 Pfd. criſtall=
klarer
feſteſter Waare.
Am Sonntag tagte auf dem Rathhaus die erſte Generalverſamm=
lung
des Thierſchutz=Vereins für das Großherzogthum Heſſen unter
würdiger Leitung des Oberſt=Stallmeiſter Freiherr van der Capellen Exc.
Nach Berichterſtattung über den Stand des Vereins wurde zur Wahl des
Ausſchuſſes und Bureaus und hiernach zur Berathung über verſchiedene
eingebrachte Anträge und Wünſche geſchritten, aus welchen beſonders her=
vorzuheben
iſt. daß der Verein ſich gegen das ſtete Tragen der Maulkörbe
der Hunde wie gegen Zulaſſung von Hundefuhrwerken überhaupt ausſprach.
Es ſoll eine Thierſchutz=Zeiung gegründet und den Mitgliedern die Exem=
plare
gratis zugeſtellt werden. Thierſchutz=Gebote in ſinnreicher tabellariſcher
Darſtellung ſollen in den Schulen des Landes aufgehängt und unter deren
Benutzung duch die Lehrer auf das kindliche Gemüth der Schüler und
Schülerinnen eingewirkt werden. Zum Schutz der Vögel ſollen Niſtkäſten
auf Vereinskoſten angeſchafflt und an geeigneten Orten in Stadt und Land
angebracht werden.
Der naͤchſte Vereinstag ſoll in Friebberg abgehalten werden.
Wir vermögel das Zuſtandekommen des Vereins nur auf das herz=
lichſte
zu begrüßen und wünſchen demſelben ein ſegensreiches und glückliches
Gedeihen!
Nachdem die Schulſaͤle des Hufnagel'chen Hauſes nunmehr
bezogenl, ſind die 4 Sale der proviſoriſchen Bauten der Realſchule
überwieſen und werden dem entſprechend eben eingerichtet.
Beſſungen, 19. October. Die Nirchweihe übt ihre Anziehungskraſt
auf die Darmſtädter noch ſortwährend aus, obgleich die Kerweborſch=
ſehlen
und ſeit Jahren keine Umzüge ſtattfinden.
Trotz des bedeckten Himmels war die Kirchweihe von Tauſenden beſucht,
die gegen Abend durch die engen Straßen wieder nach Darmſtadt zogen
und erſt in der Heerdwegsſtraße gab es ſo viel Raum, daß man in gemüch=
lichem
Schritte gegen den Strom vorwärts kommen konnte.
Bei den vorwiegend ſtädtiſchen Verhaͤltniſſen Beſſungens war ſchon oft
die Rede davon, daß keine Kirchweihe mehr ſein ſolle; der heutige Tag zeigte
aber, daß man doch noch Kerbi halten ſolle
Wittich'ſche Hoſbuchdruckerei.