uLergnaͤdigſt privilegirtes
136. Jahrgang.
Monnementsvrets
2. 6 k. jährk. incl. Bringer
Uhn. - Auswaͤriz werden Von
allen Hoſtümtern Beſiellungen
elgegenginommen zu 58 kr. pro
Waartal incl. Poſtaufſchlag und
Beſelgebuhr.
Iuſerate
werden angenommen: in Darm,
Padtvonder Expedition. Rheir
zraße Nr. 23. in Beſſungen
von Friedrich Blbzer,
Friedrich=
graße Nr. 7. ſowie euzwarnz
von allen ſollden Annonem
Erpeditionez.
Amtliches Organ
für die Belanntmachungen des Großherzoglichen Kreisamtes Darmſtadt.
Freitag den 22. Auguſt
883
Al6s.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend eine Abänderung des Verzeichniſſes der gewerblichen Anlagen, welche einer beſonderen Genehmigung
bedürfen. Vom 20. Juli 1873.
Auf Grund des 8 16 der Gewerbe=Ordnung vom 21. Juni 1869 - Bundes=Geſetzblatt, Seite 245 - hat der Bundesrath
vorbehältlich der Genehmigung des nächſtfolgenden Reichstages beſchloſſen, das in dieſem 8 16 enthaltene Verzeichniß
conceſſions=
pflichtiger Anlagen
auf Hopfen=Schwefeldörren, Asphalt=Kochereien und Pechſiedereien, ſofern ſie außerhalb der Gewinnungsorte des Materials
errichtet werdeu, Strohpapierſtoff=Fabriken und Darmzubereitungs=Anſtalten
Der Reichskanzler:
auszudehnen. - Berlin, den 20. Juli 1873.
Im Auftrage: (gez.) Eck.
Feilgebotenes.
6371) Eine Gpecereiladen=
Ein=
richtung zu verkaufen. Alexanderſtraße 7.
Aechter holländiſcher
Lakkee-Axtraot.
empfiehlt
Carl Watzinger,
Louiſenplatz 4.
678ö)
6827) Rollſtuhl, zum Ausfahren ſehr
geeignet, billigſt abzugeben. Soderſtraße 53.
6828)
Zu verkaufen.
Eine noch ſehr gut erhaltene eichene
Treppe mit eiſernem Geländer, ſowie
mehrere Porzellanöfen werden käuflich
abgegeben. Näheres bei Architekt Harres,
Hölgesſtraße 4.
6829) Ein noch neuer Linderwagen
iſt zu verkaufen. Obere Hügelftraße Nr. 16
eine Stiege hoch.
6831)
Melonen
Dieburgerſtraße Nr. 41.
Seemann, Verwalter.
5503) Beſſ. Karlsſtraße Nr. 3 iſt
par=
terre ein freundlich möblirtes Zimmer zu
ver=
miethen.
5519) Bleichſtraße 17 ſind 2 möblirte
Zimmer an 1 Dame oder 2 Herrn zu
ver=
miethen und am 1. Oct. zu beziehen.
5854) Steinſtraße Nr. 8 eine Wohnung
von 5 Stuben, Küche u. außergewöhnlichen
Bequemlichkeiten zu vermiethen.
Näheres Parterre daſelbſt.
5944) Rheinftraße 30 iſt ein Pferdeſtall
mit 4 Ständen, große Remiſe und
Kutſcher=
ſtube bis zum 1. Auguſt zu vermiethen.
6256) Ein gewölbter geräumiger Keller
zs vermiethen. Beſſ. Carlsſtraße 3.
P84t) Nianfuinehidie v indos
4 von 6 Piecen nebſt Zugehör zu ver=
E miethen und Anfang October d. J.
K beziehbar. Auf Wunſch kann aud
4 Stallung für 3 Pferde, Remiſe und
4 Burſchenſtube dazu gegeben werden.
AAAAUANAANNAAAAaAud
6393) Roßdörferſtraße ein freundliches
Logis zu vermiethen und gleich zu beziehen.
Näheres Hügelſtraße 16 Manſarde.
6453) 2 ſchöne Zimmer nebſt Küche
und allen Bequemlichkeiten eine Stiege hod
zu vermiethen und ſogleich zu beziehen.
Schirngaſſe 2.
6615) Das ſeither von Hrn. Lieutenant
Mock bewohnte möblirte Zimmer iſt
Weg=
zugs halber zu vermiethen. Heinheimerſtr. 3.
6812) Heinheimerſtraße 11 im mittleren
Stock ein Logis nebſt Zubehör an eine
kinderloſe Familie zu vermiethen.
6832) Hochſtraße Nr. 38
iſt ein gut möblirtes Zimmer nebſt Cabinet,
in einem Garten gelegen, an einen
anſtän=
digen Herrn zu vermiethen und gleich zu
beziehen. Näheres bei B. L. Trier,
Ludvigſtraße.
6833) Louiſenftraße D erſter Stock ein ſchön
möblirtes Zimmer ſofort zu beziehen.
6834) Ein freundliches Logis an eine
ruhige Familie bis 1. October beziehbar.
Teichhausſtraße Nr. 8.
Vermiſchte Nachrichten.
6769) Die Kaſſaſchrank=Fabrik und
Bauſchloſſerei von
August Nold
vormals E. Guerfeld
befindet ſich nunmehr
14 Caſinoſtraße 1.
5048) Ein braver Junge kann in die
Lehre treten bei
Heinr. Martin, Steinhauermeiſter.
5544) Zwei Schreiner können bei
mir dauernde Beſchäftigung finden
Gd. Kühnſt, Pianofortefabrik.
353
1292
Wrtierittrtaraterilotrersrttin.
Eö
Soeben iſ erſchienen die 33. Aufl.
des weltbekannten lehrreichen Buchs:
Dor porsönlichechutz
von Laurentinz. In Umſchlverſiegelt.
Tauſendfach bewährte Hilfe
und Heilung(2ojährige Erfah=
(1266
rungl) von
26
Gahuvaehen
aulslärden des männl. Geſchlechts,
Nervenleiden ꝛc., den Folgen
öd-
ler Gewohnheiten und anderer Ex-
L8880. - Durch jede
Buchhand=
lung, auch in Frankfurt a. M. von
der Jäger'ſchen Buchhandlung, ſowie
von dem Verfaſſer Hoheſtraße,
Leip=
zig, zu beziehen. Preis 2fl. 24 kr. SW.
Vor den Nachaäwungen und Aus.
zügen meines Buchs, - kleinen
Sudelſchriften, die unter den
Ti=
teln Jugendfreund, Selbſterhaltung und
p=
ähnlichen (- denen man ſchon an „ leusseren ansiedt, dass niohis
zu ihnen ist -) in den Zeitungen H
marktschreieriscè angekündigt
wer=
den - wird wohlmeinend gewarnt.
Daher achte man darauf, die echte
Ausgabe, die
Origiual- Ansgabe von Laurentins
zu bekommen, welche einen Ootav. Rand
von 232 Seiten mit 60 anztom.
Abbiléurgon
in Stahlſtich bildet und mit dem
Na=
mensſtempel des Verfaſſers verſiegelt iſt. -
Hota bene. - Von meinem Buche
liegen bereits 4 Ueberſetzungen in
frem=
den Sprachen vor (der däniſchen,
ſchwediſchen, ruſſiſchen u. ita= tF
lieniſchen), welche gleichfalls durch
den Buchhandel zu beziehen ſind. L.
Mzuizaad
R 163.
6620) Unterzeichneter ſucht tüchtige
Weiß=
binder=Geſellen, welche ſogleich eintreten
ſönnen. Philipp Schaub, Weißbindermſtr.
5183) Einen braven Jungen ſucht
Adolf Kliny, Spenglermeiſter.
6632)
Giſucht
ein braves, geſittetes, junges Mädchen für
Haushaltung. Schützenſtraße 18 parterre.
6822) Eine gute erſtſtillende Amme, geht
auch außerhalb. Zu erfragen bei Frau
Hebamme Weinmann, Woogsplatz 26.
6823) Ein junges gebildetes
Frauen=
zimmer ſucht eine Stelle in einem Geſchäft
und ſieht nicht auf hohes Salair. Beſſunger
Weinbergſtraße 15 erſter Stock.
6824) Eine Perſon ſucht im Kochen und
in häuslicher Arbeit des Morgens
Beſchäfti=
gung. Beſſ. Weinbergſtraße 15 erſter Stock.
6835) Zwei Parthien Accord=Arbeiter
können ſofort eintreten.
Theod. Klump,
Hof=Weißbinder, Pankratiusſtr. 16.
6836) Eine Frau wünſcht ein Kind zum
Stillen anzunehmen. Näheres in der Exp.
Tüchtige Weißbinder
finden danernde Beſchäftigung bei
6837)
Friedrich Voigt.
6838)
Da n e n
wird für zu Hauſe leichte und lohnende
Beſchäftigung nachgewieſen.
Bleichſtraße Nr. 7 parterre.
6839) Nadelgewandte Mädchen erhalten
Nändige Arbeit. Holzſtraße 13.
6840)
Geſucht
eine brave Lauffrau. Schwanenſtraße 29.
6841) Ein ordentliches Dienſtmädchen für
Haus= und Küchenarbeit wird geſucht.
Ein=
tritt Michaeli oder auch früher. Dieburger
Straße Nr. 56.
6830) Ein Pinſcherhund entlaufen.
Der redliche Finder wird gebeten, denſelben
Anlage Nr. 1 abzugeben.
6842) Dankſagung.
Für die mir beizder Beerdigung meiner
lieben guten Frau bewieſene große
Theil=
nahme ſage ich Allen meinen innigen Dank.
Louis Jockel.
In dem Großherzoglichen Holzmagazin
wird abgegeben:
per Raummeter.
buchen Scheidholz I. Claſſe 6 fl. 40 kr.
liefern
4 fl. 40 kr.
Beſtelltage: Dienſtag, Freitag und
Samſtag, Vormittags von 8 bis 11 Uhr.
Großherzogliches Nentamt Darmſtadt.
Hauſer.
Großh. Muſeum und Bildergalerie im Schloß,
geöffnet Sonntag von 10-1 Uhr, Dienſtag,
Mitt=
woch, Donnerſtag und Freitag von 11-1 Uhr.
Großh. Hoſbibliothek im Schloß, geöffnet
täg=
lich von 9-12 Uhr Vormittags und laußer Samſtag)
von 2- 4 Uhr Nachmittags.
Großherzogliche Gärten. Der Garten vor dem
Jägerthor (Mathildenhöhe) iſt dem Publikum jeden
Mittwoch, der Beſſunger Hofgarten jeden
Donners=
tag geöffnet.
Sparlaſſe. Zahltag an jedem Werktage von
9-12 Uhr Vormittags. Jeden Dienſtag von 2-4
Uhr Nachmittags werden die Sparkaſſebüchelchen
gegen die Interimsſcheine ausgegeben.
Darmſtädter Volksbank, eingetragene
Ge=
noſſenſchaft, verbunden, mit Spar=Kaſſe.
Geſchäftsſtunden täglich Morgens von 9-12 Uhr,
Nachmittags von 3-6 Uhr. Kaſſeſchluß um 5 Uhr
Nachmittags. Sparkaſſe=Büchelchen werden ſogleich
bei der Einlage ausgefertigt.
.k..
p .
C.
Die Erben.
Novelle von Max Ring.
Fortſetzung.
Drittes Capitel.
Auf die ſtürmiſche Nacht war ein ſchöner Morgen gefolgt, ein
wahres Sonntagswetter, welches den nahenden Frühling mit allen
ſeinen Schönheiten bereits ahnen ließ. Die goldene Sonne leuchtete
hell und freundlich, am blauen Himmel hatte der Wind mit ſeinem
gewaltigen Beſen alle dunklen Schnee= und Regenwolken weggefegt;
nur die naſſen Pflaſterſteine erinnerten noch an den geſtrigen
Auf=
ruhr der Natur, aber auch ſie begannen zu trocknen und gegen
Mittag ſahen die Straßen ſo rein, als wären ſie eben erſt für
den Sonntag gefegt worden. Im März und April kommt Einem
die Natur oft wie eine gute Hausfrau vor, welche einen vornehmen
Gaſt erwartet, oder ein Feſt geben will, ſie räumt deshalb das
ganze Wintergerumpel auf, wäſcht und ſcheuert ſo manchen lieben
Tag, bis der ganze Unrath, der ſchmutzige Schnee, die Eisſtücke
geſchmolzen ſind. Dabeigeht es freilich etwas drüber und drunter
her; auch macht ſie oft ein bitterböſes Geſicht, gerade wie die
Frauen, wenn ſie große Wäſche haben. Dzfür lächelt ſie aber
auch dazwiſchen, wenn ein Stück Arbeit beendet iſt, und ihr ganzes
himmliſches Geſicht ſtrahlt vor vor Freude und Woyne, wenn ſie
an ihren lieben Beſuch, den Junker Frühling denkt, der ſich
vor=
läufig noch jenſeitig der Alpen herumtreibt und nur von Zeit zu
Zeit ſeine Boten, den rothgeſtiefelten Herrn Storch als Courier,
oder die große Touriſtin, Fräulein Schwalbe, abſchickt, um ſeine
nahe Ankunft zu verkünden. Solch ein holdes Frauenlächeln ſchwebte
an dieſem Sonntage über Himmel und Erde, doppelt freundlich
nach der wilden, ſtürmiſchen Schauernacht. Der Kaſſenbote hatte
die ganze Nacht von ſeinen Kindern und die Frau von ihrem noch
nicht aufgegebenen Lotteriegewinnſt geträumt; jetzt erwachten Beide
und hatten ihre rechte Freude an dem ſchönen Tag, der ſo hell
durch das Fenſter in die Schlafſtube ſchaute.
„Es muß ſchon ſpät ſein," rief er faſt erſchrocken über das
hereinbrechende Licht und ſich ſchlaftrunken noch die Augen reibend.
„Ich habe gewiß die Uhr verſchlafen.”
„Was redeſt Du für dummes Zeug,” ſagte ſie. „Es iſt
ja heute Sonntag und Du haſt keinen Dienſt."
„Richtig, es iſt Sonntag, antwortete er mit einem
glück=
lichen Geſicht. „Es iſt Sonntag.”
Er zog den bereits herausgeſireckten Fuß wieder zurück, in
dem bruhigenden Gefühl, daß er nichts zu verſäumen habe. Der
Gedanke verſetzte ihn in die heiterſte Feſtagsſtimmung; er kam
ſich wie ein Freiherr vor, der thun und laſſen konnute, was er
wollte. So ein Rentier oder Geldmann, der von ſeinen Zinſen
lebt und alle Tage Sonntag hat, kann ſich eigentlich von dieſer
ſeligen und beneidenswerthen Empfindung eines geplagten
Kaſſen=
boten gar keine Vorſtellung machen; dafür kennt er auch die
un=
ausſprechliche Wonne nicht, mit der heute der alte Bauer endlich
langſam, äußerſt langſam ſein Bett verließ und ſich noch
lang=
ſamer anzog, immer dazwiſchen mit der Gattin redend, der er
die Begebenheiten der ganzen Woche erzählte, für die er bis jetzt
gar keine Zeit noch hatte. Mit welcher Behaglichkeit nahm er
nicht ſein Raſirzeug hervor, um ſich den Wochentagsbart
abzu=
nehmen. Bedächtig wurde das Meſſer auf dem ledernen Streich=
riemen gewetzt und ebenſo bedächtig die Seife zu Schaum
ge=
ſchlagen. Dann ſtellie er ſich vor den Spiegel, vorſichtig eine
Stelle nach der andern abkratzend, bis ihm ſein Geſicht untadelig
rein und glatt, förmlich verjünzt aus dem Glaſe entgegenſchaute.
Unterdeß hatte die Alte die Morgenhaube aufgeſetzt und war in
die Küche gegangen, um nach dem Frühſtück zu ſehen; ſie fand
be=
reits Hauuchen mit der Bereitung deſſelben beſchäftigt. Das junge
Mädchen ſchaute träumeriſch in die Gluth des Feuers und dachte
an den Sonntag und wie ſchön es ſei, daß der Sattler nicht zu
arbeiten brauche und den Nachmittag ſie abholen werde zu einem
Gauge durch die Stadt, oder gar in's Theater, das ſie leidenſchaftlich
liebte, aber aus naheliegenden Gründeu nur ſelten beſuchen durfte.
Auch die Kinder waren bereits wach und freuten ſich, weil ſie
nicht in die Schule zu gehen brauchten und keine Arbeit zu
machen hatten, ſondern tüchtig herumlaufen und die verſeſſenen
Glieder ordentlich ſtrecken konnten. So war der Sonntag, der
liebe Sonntag Allen ein willkommener Gaſt, für Jung und Alt
ein wahrer Erlöſer aus dem Joche der Werktagsbeſchäftigung,
ein Freudenbringer und Segenſpender in des Wortes ſchönſter
Bedeutung. Er nahm den Müden die Laſt von den Schultern,
dem Schüler die Schreibfeder und das Buch aus den Händen,
der armen Nätherin die fleißige Nadel; zu den Gebückten ſagte
er, ſteht auf, zu den Beladenen, richtet euch empor und ſelbſt
den Aermſten faßt er bei der Hand und führte ihn zur Kirche,
wo er die Worte des Troſtes und des Heils anhörte. Er heißt
nicht umſonſt der Ruhetag des Herrn, denn er gehört Gott an,
dem Gott, der nicht will, daß der Menſch fortwährend ein
Sclave der Arbeit ſei, der ſich freut, wenn ſich ſeine Kreaturen
freuen und wenn ſie aufſehen von dem Treiben der Eede, von
der ſchmutzigen Werkſtätte des täglichen Bedürfniſſes zu dem lichten
Himmel und der reineren Aetherhöhe. Auch die große Stadt hat
ihren Sountag und ergötzt ſich daran; dann ſchweigt beſonders
am Morgen das laute Getümmel und der geſchäftige Lärm; die
Straßen und Häuſer ſehen ordentlich andächtig und fröhlich drein
mit ihren hell geputzten Fenſterſcheiben und friſch gewaſchenen
Treppen. Aus den Küchen dringt ein angenehmer Bratengeruch,
Dienſtmägde tragen wohl auch goldbraune Kuchen über die Straße,
den ſie vom Nachbar Bäcker holen; ſchön angezogene Kinder
ſtehen vor den Thüren und wagen ſich nicht recht zu ſpielen,
weil ſie die reinen Kleider zu beſchmutzen fürchten. Die
Kirchen=
glocken läuten und ſtatt des lauten Straßenlärms tönt jetzt in
wunderſamer Weiſe der feierliche Orgelklang, die Gläubigen zum
Gebete ladend. Die Leute auf der Straße ſehen weit
freund=
licher aus, denn ſie haben die Woche mit ihrer Plage und Arbeit
vergeſſen und denken nur noch an den Sonntag mit ſeiner Ruhe
und der Luſt, von der ſie wieder acht Tage zehren werden.-
In ſolch behaglicher Stimmung griff der Kaſſenbote nach dem
Zeitungsblatte hinter dem Spiegel, um ſeine abgebrochenen Studien
der Welthändel wieder aufzunehmen und die Zeit zwiſchen dem
Aufſtehen und dem Frühſtück zweckmäßig auszufüllen.
Gewiſſen=
haft arbeitete er das Inland und Ausland durch; er erfuhr, wie
viele verdienſtvolle Männer mit Orden geſchmückt, welche Geſandten,
Miniſter und vornehme Herren angekommen und abgereiſt, daß
eine neue Steuer im Anzug ſei und die Kammern ihren Abſchied
erhalten; er ſah in Paris neue Straßen entſtehen und alte
Frei=
heiten fallen, in England eine Expedition ausrüſten, um barbariſche
Völker mit den Segnungen der Civiliſation bekannt zu machen;
er las von dem Meerestelegraphen und von der ſtrengen
Sonn=
tagsfeier, von den Klopfgeiſtern und den geprieſenen Fortſchritten
der Wiſſenſchaft. Sorückte er allmälig weiter zu den
Börſen=
kourſen und Theateranzeigen, zu den Auktionen und billigem
Aus=
verkauf, bis er zu den gerichtlichen Vorladungen gelangte. In ſeiner
Leſewuth wurden auch dieſe durch gearbeitet, eine nach der andern,
der Steckbrief hinter dem entſprungenen Sträfling, ſowie der
noth=
wendige Hausverkauf, immer mit derſelben Gewiſſenhaftigkeit.
Nur noch wenige Zeilen und er hatte das ganze Blatt vom
An=
fang bis zu Ende, von der Politik bis zur Annonce des
Käſe=
krämers verſchlungen und dadurch ſeinen Wiſſensdurſi befriedigt.
Plötzlich aber wurde ſeine bisher behaglich nachläſſige Haltung
eine andere, ſeine Bewegungen verriethen mit einem Male eine
183.
1293
tiefe Erſchütterung, die höchſte Spannung; die Augen bohrten ſich
in die Zeitung ein und wurden immer größer und größer, als
drohten ſie aus ihren Höhlen herauszutreten; die Hände zitterten
und ließen das Blatt fallen, der Kopf wurde ihm ſchwer, Alles
drehte ſich im Kreiſe und er mußte ſich beſinnen, wo er war.
Es konnte aber keine unangenehme Nachricht ſein, welche er ſo
eben erſt aus dem Journal geſchöpft hatte, denn er ſprang mit
glänzenden Blicken auf, um ſeine Frau zu rufen.
„Was giebt es denn zu fragte dieſe, garz roth von der Hitze
in der Küche.
„Mutter!u rief er ihr keuchend zu. „3ch habe eine wichtige
Entdeckung gemacht! hier ſteht's in der Zeitung.”
„Iſi das große Loos ſchon draußenzu forſchte ſie ganz
er=
ſchrocken nach, förmlich beſtürzt, weil ſie noch nicht in die Lotterie
geſetzt hatte.
„Was geht uns das große Loos an ?„
„Nun, was iſt denn vorgefallen?”
„ Nichts iſt vorgefallen, aber wir ſind mit den verſtorbenen
Arnold's verwandt. Meine Mutter iſt eine geborne Leitgebel
und ihre Mutter eine Arnold.
„Das wiſſen wir ſchon lange. Es muß bei Dir nicht
richtig im Kopfe ſein, daß Du ſolche alte Geſchichten mir da
vorerzählſt. Was kümmert das mich ?”
„Was es Dich kümmert! Da komm her und ſieh was in
der Zeitung ſteht. Die unbekannten Erben und Anverwandten
der Familie Arnold werden hier zum letzten Male aufgefordert
vom Gericht, ſich zu melden und ihre Anſprüche geltend zu
machen.
„ Und was geht das uns an ?u
„Herrgott! Ob es uns angeht. Ein großes Vermögen,
viele Tauſende lönnen wir bekommen, wenn wir uns melden.
Dieſe Nachricht verfehlte ihre Wirkung nicht, die gute Alte
erſchrack ſo heftig, daß ſie an allen Gliedern zitterte, ſie mußte
ſich niederſetzen denn ihre Füße wollten ſie nicht tragen, ſie
vermochte längere Zeit auch nicht ein Wort vorzubringen.
„Iſt es denn auch wahr zu ſtammelte ſie endlich. „Iſt es
denn auch wirklich wahr ? Vielleicht haſt Da nur falſch geleſen."
„Hier ſteht es ſchwarz auf weiß gedruckt. Das Gericht
wird doch nicht lügen:
„ Und die Arnold's haben ein ſo großes Vermögen
hinter=
laſſen ? Davon haſt Dn mir ja früher kein Wort geſagt."
„Ich hab ja auch von der ganzen Geſchichte nichts
ge=
wußt. So viel ſteht fiſt, daß meine Großmutter eine geborne
Arnold war.
„Eine Schweſter von dem Hofmedicus?=
„ Das muß ſich erſt finden. Ich war noch zu jung, wie ſie
geſtorben iſt, aber meine Schweſter wird es wiſſen, die hat ſie
noch gekannt. Ich will ſogleich zu ihr gehen.”
„Du vergißt, daß wir mit dem Schwager ſchon ſeit Jahr
und Tag böſe ſind.
„Das thut nichts; bei einer ſolchen Gelegenheit vergißt man
das Vergangene. Wo iſt mein Stock und der Hut ?”
„ So warte doch wenigſtens erſt, bis Du gefrühſtückt haſt.
Du wirſt doch nicht nüchtern fortlaufen wollen."
Sie konnte ihn nur mit Mühe zurückhalten, bis das
Früh=
ſtück auf dem Tiſche ſtand. Haſtig goß er den heißen Kaffee
hinunter, daß er ſich faſt damit die Lippen verbrannte. Dahin
war die ſchöne Sonntagsſtimmung und die Kinder ſchauten
ver=
wundert auf das veränderte Benehmen des Vaters, da ſie
na=
türlich keine Ahnung von dem hatten, was vorgefallen war. Jonſt
pflegte er gleich am Morgen mit ihnen in die Kirche zu gehen
und die Predigt anzuhören.
„Gehen wir denn nicht in die Kirche Zu fragte der Jüngſte.
„Die Mutter wird Euch begleiten;, antwortete der
Kaſſen=
bote faſt ärgerlich. „Ich komme vielleicht nach, wenn ich noch
Zeit habe.
Jungen und Mädchen ſahen ſich mt großen Augen
gegen=
ſeitig an. Das war noch niemals vorgekommen. Zum erſten
Mal in ihrem Leben geſchah es, daß der Vater an einem
Sonn=
tag die Kirche verſäumte und davon wie von einer gleichgültigen
4
1294
Sache ſprach. Das machte einen tiefen Eindruck auf die Ueine
Geſellſchaft, ſie ſteckten die Köpfe zuſammen und ziſchelten
heim=
lich untereinander. Ihm aber klang ihre Frage wie ein ſtiller
Vorwurf, daß er über die irdiſchen Angelegenheiten den
himm=
liſchen Ruf überhören wollte. Die erwachende Leidenſchaft war
jedoch ſtärker als das mahnende Gewiſſen. Ohne ſich länger
aufzuhalten nahm er Hut und Stock; im nächſten Augenblick ſchon
ſtand er auf der Straße und auf dem Wege zu der Schweſter,
welche in ziemlicher Entfernung wohnte. Schon zehn Jahre lang
hatte er ſie nicht geſehen, obgleich ſie in derſelben Stadt wohnten.
Die Schuld lag nicht an ihm, ſondern an dem Schwager, dem
reichgewordenen Schneidermeiſter Haſenfritz, welcher voll Hochmuth
auf die armen Verwandten ſeiner Frau herniederſchaute, ſeitdem
er zu Geld gekommen war. Die Art und Weiſe, wie er ſein
Vermögen erworben hatte, war auch nicht die ehrenwertheſte und
ſtimmte ganz und gar nicht mit der tüchtigen Geſinnung des
ehrlichen Kaſſenboten.
Meiſter Haſenfritz hatte ſich mit ein paar Thalern in der
Harptſtadt niedergelaſſen, wo er bald ſich eine gewiſſe
Kund=
ſchaft unter der leichtſinnigen Jugend zu erwerben wußte, weniger
durch die Gediegenheit und Trefflichkeit ſeiner Arbeit, als durch
den Kredit, welchen er den jungen Leuten eröffnete. Dafür
be=
rechnete er aber auch ſeine Prozente und ein Rock kam bei ihm
immer um einige Thaler theurer zu ſiehen; außerdem aber
lie=
ferte er möglichſt ſchlechte Waare, ſo daß ſeine Kleider ſchnell
abgetragen waren. Weil er aber borgte, hatte er immer Zulauf,
und wenn erſt ein Student, ein angehender Juriſt oder Arzt
angebiſſen hatte, ſo kam er auch nicht ſo leicht wieder los. Er
ſpekulirte auf die augenblickliche Verlegenheit, ließ ſich
monat=
liche Abſchlagszahlungen gefallen und ſchmierte ſeine Kunden von
Neuem an, ſo daß zu der alten Schuld immer friſche Summen
hinzukamen. Machte ein Schuldner aber einmal ein böſes
Ge=
ſicht, tadelte er das ſchlechte Tuch und die unſaubere Arbeit, oder
wandte er ſich gar an einen anderen Schneider, dann war Meiſter
Haſenfritz ſchnell mit der Klage bei der Hand und peinigte den
Undankbaren mit Execution und Perſonalarreſt, mit Drohungen
und allen möglichen Torturen ſo lange, bis er den letzten Heller
aus ihm herausprezte. Auf dieſe Weiſe hatte er nach und nach
ein kleines Vermögen erworben, mit dem er ſeit längerer Zeit
noch ein anderes Geſchäft verband. Er begnügte ſich nämlich
nicht damit allein, feine Kunden zu bekleiden, ſondern ſeine
Menſchenfreundlichkeit erſtreckte ſich ſogar ſo weit, ſie auch noch
mit Geld zu verſehen, wenn ſie es nothwendig brauchten.
Na=
türlich nahm er dafür eine nicht geringe Proviſion und außerdem
ließ er ſich zur größeren Sicherheit ein Papier ausſiellen, das
man in der kaufmänniſchen Sprache „Wechſelchen” nennt. Er
verfuhr jedoch dabei mit einer großen Vorſicht, ſo daß ihm bis
jetzt das Gericht nichts anhaben konnte, weßhalb er auch in der
ganzen Nachbarſchaft für einen Ehrenmann galt. Nur ſeine
ge=
naueren Bekannten und ſeine jungen Geſchäftsfreunde hießen
ihn einen „Halsabſchneider und Wucherer” wobei ſie ganz und
gar vergaßen, was ſie ihm ſchuldig waren. Der Meiſter gab
auf derartige Ehrentitel nichts, wenn er nur ſeinen Schnitt
machte und das that er gehörig. Er ſchor ſein Schäfchen immer
auf zwei Seiten, indem er ſie zugleich mit Kleidern und mit
Geld verſorgte wofür er doppelt ſich bezahlt zu machen verſtand.
Das Schneiderhandwerk betrieb er jedoch in letzter Zeit nur noch
zum Schein, deſto mehr aber ſeine anderen Geſchäfte, denen er
eine immer größere Ausdehnung zu geben ſich bemühte. An
Kunden fehlte es ihm nicht und ſelbſt mancher feine Kavalier,
Grafen und Barone ſuchten die Bekanntſchaft des Meiſters
Haſenfritz. Solche Geſchäfte pflegen aber, wenn ſie mit der
nö=
thigen Vorſicht und Schlauheit betrieben werden, einen ſchönen
Gewinn abzuwerfen, obgleich einfältige Leute häufig ſagen, daß
kein Segen an dem Gelde ſei. Mit dem ſteigenden Wohlſtande
ſtieg auch der Hochmuth des Schneiders und er ließ denſelben
ſeinen armen Verwandten tief empfinden, bis er zuletzt die
Ge=
legenheit ergriff, jeden Umgang mit ihnen abzubrechen. Er
ſchämte ſich, ſeitdem er ſo vornehme Leute in ſeinem Hauſe ſah,
der einfachen Schwägersleute; nach und nach zog er ſich zurück,
Me.
163.
was ihm um ſo leichter wurde, da der Kaſſenbote von jeher den
Mann ſeiner Schweſter und ſein Thun und Treiben, das ihm
nicht verborgen bleiben konnte, innerlich verachtete und deſſen auch
kein Hehl hatte.
GFortſetzung folgt.)
Mittheilungen aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 21. Auguſt. Bei dem Wiederzuſammentritt der Kammer
werden die Eiſenbahnangelegenheiten eine hervorragende Rolle ſpielen. In
faſt höherem Maaße noch gilt dies von den der Erledigung harrenden
Straßenprojekten.
Allgemeiner Natur, darum aber um ſo wichtiger ſind die Anträge des
Abgeordneten Landinann auf eine Vorlage über eine neue Organiſation des
Straßenbauweſens, damit principiell feſtgeſtellt werde, ob und welche
Straßen noch als Staatsſtraßen zu betrachten ſeien, ſowie ob und
inwie=
weit für die Folge der Bau und die Unterhaltung der Vicinalwege auf
Koſten der Provinzen oder Kreiſe ſtattzufinden habe, ſowie auf eine
Vor=
lage, wonach, unter Beſeitigung des ſeitherigen Unterſchieds zwiſchen Staats=
und Licinalſtraßen, für die Folge die Unterhaltung und der Neubau
ſämmtlicher Vicinalwege auf Koſten des Staates, oder eventuell möglichſt
umſangreicher Straßenbaubezirke ſtattfinden ſoll. Alle übrigen Anträge der
Abgeordneten verfolgen mehr Specialintereſſen einzelner Gegenden. So
beantragten d. A. Heidenreich und Büchner die Erbauung einer Straße von der
badiſchen Grenze bei Weinheim über Gorxheim, Tröſel ꝛc. bis zur badiſchen
Grenze bei Heiligkreuzſteinach auf Staatskoſten. Heidenreich will die
Er=
bauung einer Straße zur Verbindung der Mörlenbach=Hirſchhorner und
Fürth=E.bacher Staatsſtraße gleichfalls auf Staatskoſten, ein anderer
Ab=
geordneter will unter gleichen Verhältniſſen die Fortſetzung der
Provinzial=
ſtraßen von Birkenau über Weinheim, Viernheim und Käferthal nach
Mannheim, und Abzweigung einer Provinzialſtraße von Viernheim nach
Lampertheim, und Stüber verlangt die Herſtellung einer Chauſſeeverbindung
der von der Rheinüberfahrt bei Oppenheim nach Griesheim führenden
Staatsſtraße mit der von Darmſtadt nach Leeheim führenden Straße. Im
Zuſammenhang hiermit ſteht der Antrag von Goldmann und Genoſſen auf
Herſtellung einer Straße von der Rheinüberfahrt bei Oppenheim längs
des Rheindamms nach dem Schuſterwörth und Kammerhof bis Leeheim.
Matty wünſcht Erbauung einer Straße von der Elsheim=Ober=Ingelheimer
Vicinalſtraße an bis Nieder=Saulheim im Canton Wörrſtadt, ſodann von
Gabsheim bis Bechtolsheim und von da nach Weinolsheim, Schröder die
Weiterjührung der Straße von Eimsheim über Dolgesheim nach
Bechtols=
heim und die Uebernahme dieſer Strecke und derjenigen von Eimsheim
nach Guntersblum, Gimbsheim und Eich auf den Staats= und
Provinzial=
ſtraßen=Bauſond. Endlich beantragen Schaum und Scriba die Uebernahme
der Vicinalſtraße von Friedberg über Oſſenheim, Florſtadt bis Staden
durch den Staat. Man ſieht hieraus, daß die Anſprüche an den
Staats=
ſäckel in der fraglichen Richtung wahrlich nicht gering ſind.
Laut der ſtädt. Octro=Rechnung pro 1872 wurden hier in dem
gen. Jahre 591,025 Ctr. Steinkohlen conſumirt. Nicht ohne Intereſſe iſt
der Vergleich gegen Offenbach, was nur eine 3¾ ſo große Bevölkerung,
aber bekanntlich eine ſehr ausgedehnte und entwickelte Induſtrie beſitzt.
Dort betrug der Verbrauch 504,007 Ctr., in Mainz 743,046 Ctr.
— Dieſer Tage ereignete ſich dahier ein recht bezeichnendes
Vorkomm=
niß, deſſen Wahrheit wir in jeder Beziehung verbürgen. Eine in einer
hieſigen Familie beſchäftigte Waſchfrau lehnte das ihr zum Frühſtück
ange=
botene Bier ab, deßgleichen den bei den Damen der Bütte in der Regel
ſonſt nicht verſchmähten Doppelkümmel, und zwar, weil ihr der Arzt
Roth=
wein verordnet, worauf jedoch die wie aus den Wolken gefallene Hausfrau
mit dem Bemerken nicht einging, daß wenn ſie rothen Wein hätte, ſie ihn
jedenfalls ſelbſt trinken würde.
(H. V.=B.)
Die eingedickte Milch von Cham lommt immer mehr zur
Anerken=
nung. Sie dient jetzt nicht mehr allein zur Ernährung kleiner Kinder,
ſondern findet auch ſchon vielſach Verwendung in Haushaltungen, wozu
nicht allein die hohen Preiſe, ſondern auch die ſehr oft geringe Qualität
der hieſigen Kuhmilch, das ihrige beigetragen haben.
Der Guß der großen Cölner Domglocke hat in Frankenthal
durch den Glockengießer Hamm ſtattgeſunden. Zu derſelben wurden
be=
kanntlich 22 Stück Kanonen, die vom deutſchen Kuiſer geſchenkt wurden,
im Gewicht von 500 Centner eingeſchmolzen.
Aus der Pfalz. Dr. Schmidt in Edenkoben berichtet im „Pf.
K.” über eine neue Krankheit, von welcher die Reben in den letzten Wochen
befallen wurden. Die Blätter werden kraus, welk, fleckig, braun; das
grüne junge Holz iſt ſchwarz gefurcht, die Beeren ſchrumpfen ein, trocknen
aus und fallen ab. Die Unterſchiede zwiſchen der bekannten
Traubenkrank=
heit und dieſer neuen Form ſind ſehr in die Augen ſpringend. Als Urſache
wird ein neu eingewanderter Pilz betrachtet, der bisher nur in Amerika
beobachtet wurde und dort im Jahre 1861 den größten Schaden anrichtete.
Dr Schmidt bittet zugleich Diejenigen, welche die gleiche Beobachtung
ge=
macht haben, um Benachrichtigung. wie ſich die Krankheit nach und nach
entwickelte, bis der braune und ſchwarze Ueberzug auf Blättern, Stielen
und Beeren nicht mehr zu überſehen war.
Rehaction und Verlag: L. C.=Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.