Darmstädter Tagblatt 1873


19. August 1873

[  ][ ]

Allergnaͤbigſt privilegirtes

136. Jahrgang.

Rbornementspreis
5f. 18 kr. jahcl inck. Bringer
loda. - Auswärtz werden von
aden Poſtämitern Beſtelungen
euigegengenommen zu 53 kr. pro
vrarnck incl. Pofkaufſchlag und
Beſtellgebuhr.

für
4 1GD

Inſerate
weeden angenömmen in Darw=
Radt von der Expedition, Rbein=
jraße
Nr. 23. in Beſſungen
von Friedrich Blbtzer, Friedrich=
hrahe
Nr. 3. hoöle ausoülhn
von ellen ſollden Annoneen
Exdeditlonen.

die Belanntmachungen des Groſherzoglichen Kreisamtes Darmſtadt.

Dienſtag den 19. Auguſt

1873

8.

An die Bewohner von Darmſtadt und Beſſungen.
Betreſſend: Maßregeln gegen die Verbreitung der Cholera.
Nach den Erfahrungen aus früheren Jahren iſt zu hoffen, daß unſere Stadk auch diesmal von der Cholera verſchout blei=
ben
wird. Dennoch iſt es Pflicht aller Betheiligten, rechtzeitig und gewiſſenhaft alle zu Gebot ſtehende Vorſichtsmaßregeln zur
Ausſührung zu bringen.
Nachdem in Folge der Bekanntmachung von heute die allgemeine Desinfection der Aborte und Senlgruben angeordnet wor=
den
iſt, glauben wir den Bewohnern von Darmſtadt und Beſſungen noch folgende Maßnahmen dringend anempfehlen zu ſollen:
1) in den Häuſern und Höfen iſt die äußerſte Reinlichkeit zu handhaben. Die Goſſen in den Höfen und insbeſondere die=
jenigen
, welche das Küchen= und Spülwaſſer abführen, ſind täglich mit Waſſer auszuſpülen und auszukehren. Sobald ſich
ein übler Geruch bemerkbar macht, iſt ein Begießen mit Desinfectionsflüſſigkeit nothwendig;
2) die in einzelnen Hofraithen noch befindlichen Senkgruben für Küchen= und Spülwaſſer ſind, wenn irgend thunlich, nach
vorheriger Desinfection, ausleeren zu laſſen und außer Gebrauch zu ſetzen, da nach den gemachten Erſahrungen die Aus=
dünſtung
aus dieſen Gruben noch gefährlicher iſt, als diejenige aus den Abtrittsgruben;
3) die Beſitzer von Ställen, insbeſondere von Schweinſtüllen, haben in dieſen Ställen und in deren Umgebung die größe
Neinlichkeit zu handhaben;
4) die Entleerung der Abtritts= und ſonſtigen Senkgruben iſt auch im laufenden Monat geſtattet und wird angerathen, ſofern

dieſelbe nach Maßgabe des Neglements vom 10. September 1869, betr. Ausleeren der Abtrittsgruben (Verordnungsblatt
2⁄½
Nr. 37 von 1869) mit dem Saugapparat ſtattſindet;
5) Mtheilungen über vorſchriftswidrige Zuſtände werden bereiwillig entgegen genommen und wird im öffentlichen Intereſſe
deren Leſeitigung bewirkt werden;
6) ſchließlich machen wir nach auf die nachſtehenden, vom Großherzogl. Kreismedieinalamt Darmſtadt I. mitgetheilten diäte=
tiſchen
Vorſchriften aufmerkſam.
Darmſtadt, den 13. Auguſt 1873.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V. d. Kreisraths:
v. Marquard, Regierungsrath.
Diätetiſche Vorſchriften beim Ausbruch der Cholera.
Man lebe in jeder Beziehung regelmäßig und vermeide im Eſſen und Trinken jeden Exceß, ohne jedoch die gewohnte Lebeſs=
weiſe
in zu auffallender Weiſe und plötzlich zu ändern, hüte ſich vorzugsweiſe vor ſolchen Speiſen und Getränken, nach welchen
man früher Störungen der Verdauung, Magenbeſchwerden und Leibſchmerz oder gar Uebelkeit, Erbrechen und Durchfall beobachtet
hat; man ſei namentlich im Genuſſe von ſchwer verdaulichem oder gar unreifem Obſte, von Gurken und neuen Kartoffeln, der
ſchweren Gemüſe (Bohnen, Kraut), fetten Fleiſches vorſichtig, ferner vermeide man ſaure Weine, junges oder ſauer gewordenes
Bier ꝛc. Man hüte ſich vor Erkältung, ohne ſich übertrieben warm zu halten, trage eine wollene Leibbinde, vermeide allzulangen
Aufenthalt in kühler Morgen= und Abendluſt, Naß= und Kaltwerden der Füße, erwärme dieſelben wenn ſie kalt geworden, durch
warme Fußbäder mit Aſche und Salz oder Senfmehl (¹⁄₈ Pfd. auf ein Vad gerechnet), und die andern bekannten Mittel, trinke
wohl auch etwas Hollunder=, Kamillen= oder Pfeffermünzthe; bei ſiärkerem Unwohlſein, insbeſondere etwa beim Eintritte ſtärkerer
Diarrhöe vermeide man das Trinken reichlicher Quantitäten kalten Waſſers ſowohl als die beliebten Theeaufgüſſe von Pfeffer=
münz
, Kamille ꝛc. und ſuche ſogleich ärztliche Hülfe, lege ſich bis zum Eintreffen derſelben zu Bette. Sollten die Krankheitser=
ſcheinungen
ſich ſteigern, heftiges Erbrechen und Abführen mit ſtarkem Leibſchneiden, Källegefühl, Wadenkrämpfe ꝛc. eintreten und
das Erſcheinen des Arztes ſich verzögern, ſo ſuche man durch heiße Krüge, Bettflaſchen, heiße Steine an die Fußſohlen, zwiſchen
die Füße und an die Seiten gelegt, durch warme Tücher und Deckel oder warme Kamillenaufſchläge auf den Unterleib, durch ein
allgemeines warmes Bad von 280 R. den Kranken zu erwürmen, durch Seufteige oder Meerrettigpflaſter auf Herzgrube und
Waden, die jedoch nur ½ -½ Stunde an jeder Stelle liegen bleiben dürſen, die Krämpfe zu lindern und durch den Genuß von
etwas Rum oder Arrac, durch ſchwarzen Kafje oder chineſiſchen Thee und durch Reiben der Haut eine kräftige Reaction herbeizu=
ühren
, den oft heftigen Durſt ſowie Uebelkeit und Erbrechen durch Eisſtückchen oder durch kaltes Waſſer in kleinen Portionen,
durch Soda=Waſſer ꝛc. zu mildern. Es iſt jedoch wohl zu merken, daß die erwähnten Mittel nicht in unmäßiger Menge und
durcheinander dem Kranken gereicht werden, da durch Zuvielthun meiſtens mehr geſchadet wird, als durch Nichtsthun; man ſteigere
namentlich eintretende Ausdünſtung und Reaction nicht übermäßig, ſondern laſſe mit dem Eintritte derſelben in der Anwendung der
genannten äußeren und inneren erhitzenden Mittel nach. Dem Ermeſſen des herbeigerufenen Arztes, deſſen Erſcheinen möglichſt zu
beſchleunigen iſt, bleibt ſelbſtverſtändlich dann das weitere Verfahren überlaſſen. Nie vergeſſe man uͤber, daß neben einer geregelten

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1277

M160

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Maßregeln gegen die Verbreitung der Cholera, insbeſondere Desinfection der Abtrittsgruben ꝛc.
Mit Bezugnahme auf das Polizei=Reglement in obigem Betreffe vom 14. l. Mts. (Tagblatt Nr. 158) machen wir bekannt,
daß dem Kaufmann Finger dahier, die Ausführung der Desinfection der Abtrittsgruben ꝛc. von Darmſtadt, unter polizeilicher
Controle übertragen worden iſt.
Die Preiſe, welche die Hauseigenthümer zu entrichten haben ſind:
I. Desinfection der Abtrittsgruben und Abtritten:
1) bei der erſten Desinſettion:
42 kr.
a) für die Abtritisgrube und den Abtrilt im unteren Stock (12 Pfd. Eiſenvitrioh)
b) für jeden weiteren Abtritt im Haus (2 Pfd. Vitriol)
7
2) bei den folgenden Desinfectionen:
a) für den Abtritt im unteren Stock (4 Pfd. Vitriol)
14
b) für jeden weiteren Abtritt (2 Pfd. Vitriol)
7
II. Desinfection der Genkaruben für Gpülwaſſer:
1) erſte Desinfection 6 Pfd. Bitriol
21
2) zweite Desinſection und folgende 2 Pfd. Vitriol
In obigen Preiſen ſind die Liejerungen der Materialien, Arbeitslohn, Geräthſchaften ꝛc. einbegriſfen, mit Ausnahme des
warmen Waſſers, welches die Hauseigenthümer bereit halten müſſen.
III. Den Beſitzern von Waſſerceloſets bleibt es überlaſſen, zur Schonung der Glaſur der Cloſets, eine Löſung
von Zinkvitriol im Verhältniß von 1 Theil Zinkvitriol und 8 Theile Waſſer bereit zu halten, damit ſolche von den Beauftragten
eingegoſſen werden kann.
Dieſe Hausbeſitzer haben für die erſtmalige Desiufetion der Abtrittsgrube mit Eiſenvitriol 42 kr. und für das jedesmalige
Einſchütten des Zinkvitriols den Betrag von 9 kr. an die Beauftragten zu entrichten.
Darmſtadt, den 15. Anguſt 1873.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
In Verhinderung des Kreisraths:
v. Marquard, Regierungsrath.

6741) Oeffentliche Aufforderung.
Anſprüche an den Nachlaß des Buch= und
Kunſthändlers G. G. Lange dahier ſind
innerhalb vier Wochen von heute an bei dem
unterzeichneten Gerichte anzumelden, widrigen=
falls
ſie bei der Auseinanderſetzung des
Nachlaſſes unberückſichtigt bleiben.
Die Schuldner des Nachlaſſes werden
aufgefordert an den Maſſe=Curator Reutner,
Heinrich Nothe Zahlung zu leiſten.
Darmſtadt, den 12. Auguſi 1873.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Piſtor,
Weyland,
Stadtrichter.
Stadtgerichtsaſſeſſor.

6742)
Bekanntmachung.
Die auf den Mittwoch den 20. Auguſt
d. J., Nachmittags 3 Uhr, angekündigte Ver=
ſteigerung
von ca. 80 Ctr. altem Eiſen,
Meſſinz, Blei, Flaſchen, 1 Schlitten, leere
Kiſten, Fäſſer, Körbe und Bütten, ea. 30
Stümme Fichtenholz, Brennholz, Haſerkaſten,
2 Thorflügel, 3 Schubkarren und ſonſtige
Geräthſchaften findet
Donnerſtag den 2l. Auguſt d. J.
Vormittags 9 Uhr,
in dem Hauſe Rheinſtraße Nr. 47 ſtatt.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.

Verkauf eines Zugpferdes.
Donnerſtag den 21. Auguſt er., Vor
mittags 11 Uhr, findet die Verſteigerung
eines zum ferneren Militärdienſt nicht meh=
geeigneten
Zug=Pferdes auf dem Hofe der
Artillerie=Caſerne igegen Baarzahlung ſtatt
Beſſungen, den 17. Auguſt 1873.
Das Kommando des Großherzoglich
6743) Heſſiſchen Artillerie Corps.

6409) Auf gerichtliche Verfügung vom
25. Juli 1873 ſollen die Immobilien des
Chriſtoph Diehl dahier, und zwar:
Flur. Nr. Klftr.
115 Grabgarten, die Kle=
1 727
meusgärten,
1 728 80 Grabgartn daſelbſt,
2 307 80⁄₁₀ Wieſe inzder Bruch=
wieſe
,
24 313 Acker am vorderen
6
Steinberg,
6
55 346 Acker daſelbſt,
6 86 158 Acker, die Gänswelde,
8 112 96 Wieſe in der Saubach,
10 73 588 Acker, Flachgewann,
Montag den 15. September d. J.,
Vormittags 10 Uhr,
ſoffentlich an den Meiſtbietenden verſteiger.
werden.
Beſſungen, den 4. Auguſt 1873.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Der Vorſteher:
Demmel.

Feilgebotenes.
6107) Ein 2 ſtöckiges faſt noch neues
Wohnhaus mit Manſarde, Garten und
ſonſtigem Zubehär, iſt aus freier Haud zu
verkaufen oder bis zum 1. October zu ver=
miethen
. Zu erfragen bei der Exp.
6183) Ein zweiſtöckiges Wohnhaus
mit Raum iſt preiswürdig zu verkauſen.
Näheres in der Exp. d. Bl.
6371) Eine Gpecereiladen= Gin=
richtung
zu verkaufen. Alexanderſtraße 7
5965) Zwei Hänſer mit Raum in
ſchöner Lage, das eine ſich für eine Fabrik
eignend, ſind unter günſtigen Bedingungen
zu verkaufen. Näheres Beſſ. Kirchſtr. 37.

Pés
991ASAAAO
Nuſſiſcher Magenbitter
von
M. Cassiror & Co. in Breslau
als wirkſamſtes Heil=u. Präſervatiomittel
bei Magen= u. Leibesbeſchwerden
von
hieſigen Aerzten und Couſümenten wegen
ſeiner raſchen heilkräftigen
40 4a
32
Aotrrſamkeit
anerkannt.
Alleinige Niederlage (ſeit 1863) bei
G. f. brieB,
Aheinſtraße neben der Poſt.
5980)
.
6188) Ein Tannenwald, auf die
Weinſtraße ſtoßend, 660 Klftr. enthaltend,
30 bis 35 jähriger ſehr guter Beſtand, iſt
ſaus freier Hand zu verkaufen.
Näheres Beſſunger Heerdwegſtraße 15.
6554) Eine Hausthüre J= hoch
6 breit iſt billig zu verkaufen.
L. Fries, Schreinermeiſter.

Heue holländ. Voll=Näringe,
Heue holländ. Sardellen,
marinirte Häringe
dto.
empfiehlt Georg Herzmann,
Eliſabethenſtraße 46.
6609)
6580) Haus=Verkauf.
Ein in guter Lage der Altſtadt gelegenes,
ſich gut rentirendes und zu jedem Geſchäft
geeignetes Wohnhaus iſt unter annehmbaren
Bedingungen zu verkaufen. Offerten unter
Chiffre L. K. beſorgt die Erp. d. Bl.

[ ][  ][ ]

1278

E160.

Flaſchen=Bier=-Verkauf von H. Helz.
5. Ernſt=Ludwigsſtraße 5.
Hiermit die ergebene Anzeige, daß ich von heutigem Tage an, neben Hildebrand'ſchen Biere auch noch ein vorzügliches
804.
Ra=
Wiener Czporr=Bier
Hohachtungsoll
in Flaſchen abgebe.
Darmſtadt, den 15. Auguſt 1813.
H. Hels.

6652)

6744)

Ausverham,
feſten Preiſen bei
von Kleiderſtoff=Reſten zu ſehr billigen
No. Nesbeusat.
17. Ludwigſtraße 17.
6610) Von heute an ſortwährend
24b
nenes Sauertrant
Jurücheosdzte Lavolon
bei ſeorg Herrmann Cliabehenfr 46.
6612) Bohnenſchneid= u. Abzieh=
in
guten Qualitäten werden, um damit zu räumen, Maſchinen von 3fl. 30 kr. an, Abzich=
Maſchinen 1 fl., Bohnenmeſſer in vier
in großen u. kleinen Parthien zum Fabrikationspreiſe,
Sorten, Wirthſchaftsmeſſer u. Gabeln ſind
Bal=
wieder
in großer Auswahl auf Lager.
abgegeben.
gn
G. Weiker, Wilhelminenſtraße 8.
G. Hochſul ſe Obhu,
7
Lisbig's Magenbitter
3635)
Tapetenfabris.

6450)
Küfer=Arbeiten jeder Art
werden ſchnell, billig und prompt ausgeführt.
Fäſſer in allen gewöhnlichen Größen halte vorräthig.
Gediegene Arbeit. Trockenes Holz.
Alle Reparaturen werden auf Beſtellung abgeholt und
geſchickt.
J. GelGus, Küfermeiſter,
große Ochſengaſſe 33. Langegaſſe 24.
Rordenur-Rothwein,
Madeira,
unter Zollerſchluß dahier lagernd,
MalazD,
Aechtheit ſomit garantirt,
Portwein,
empfiehlt zum Bezuge in Fäſſern 8p Flaſchen billigſt
6576)
Weinhandlung.
Rudolk Seligmann, éhſaahunſtr. 82.

6745)

14
von

J. Alexander, VCruſt=Ludwigſtraße 7
Veranlaßt durch Geſchäfts=Aufgabe, mein Lager fertiger Herren=Kleider
in kürzeſter Zeit zu räumen, habe ich abermals eine Preis Ermäſigung eintreten
laſſen und verkaufe von heute ab:
HerbstTabetote
von 8 fl. an.
Herbst-Auzdige
15 fl.
Jaguets mit Taille.
8 fl.
Bichze
2 fl.
Hosen
4 fl.
Hosen mit Weste
6 fl.

J. Alexander, " Ernſt=Ludwigſtraße 7.

iſt als Präſervativ gegen Cholera, da es
den Magen erwärmt und die Verdauung
befördert, ſehr zu empfehlen und durch den
billigen Preis von 18 kr. per Fläſchchen
Jedem zugänglich.
6648) Georg Hiebig Sohim.
6649) Eine wenig gebrauchte Zither
billig zu verkaufen. Näheres in der Exped.
Neue Essig. & Salz-furken,
neue eingemachte Rotherüben,
ſind zu haben bei
(6611
Georg Berrmann,
Eliſabethenſtraße 46.
6656) Neue wie gebrauchte Einmach=
fäſſer
vorräthig, Reparaturen werden ſchnell
und billigſt ausgeführt.
L. Scheerer, Holzſtraße 24.
6746)
Williger
Guts=Verkauf.
Ein Gut in Unterfranken,
200 Morgen Areal, guten Ge=
bäuden
, ſämmtlichen Leb. u. todt.
Inventar und ganzer Erndte iſt
ſofort durch mich zu verkaufen.
Preis 13,500 Rthlr. Anzahlg.½.
Post Ermershausen, Unterfranken.
E6 479)
Edo von Hönilz.
8147) Junge Wachtehunde zu habn.
Frankfurterſtraße 7.

[ ][  ][ ]

K 100.
SpkazauuShauvIs & Ratomdes
erlaſſe ich im Ausverkauf zu bedeutend reducirten Preiſen.
6639)
F. W. Rabenau.
6641)
Für Schuhmacher!
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Prima braun Kalbleder per Pid. 2 fl. 45 kr.
Ditto Kidd=Kalbleder in 2 Größen zu billigen feſten Preiſen.
Bensheimer Fabrikat: Prima braun Kalbleder per Pid. 2fl. 42 per complant.
ead dienuueg, Lederhandlung.
55253) Scheuer
Lussooaen-Glanziaok u vermielhen. Näheres bei der Cp.
eigenes Fabrikat, ausgezeichnete Qualität, EſKine Manſarde, 2 Zimmer, 2 Ca=
FE binette ꝛc. und alle Annehmlichkeiten
mit und ohne Farbezuſatz empfiehlt

Car.

6748)

Louiſenplatz 4.

6749) Ein Ofen zu verkaufen mit einem
10 Fuß langen Rohr. Daſelbſt wird auch
Waſche zum Bügeln angenommen. Neugaſſe3.
6750) Neues Korn= und Gerſtenſtroh.
F. Gölz, Geiſtberg I.
bei
5751) Ein altes Canapee u. Beilade
zu verkaufen. Louiſenſtraße 2.
6752) Bei Väcker Bock koſtet,
5 Pfund Brod 1. Sorte 28 kr.
5 Pfund Brod 2. Sorte 26 kr.
Die Angabe von 27 u. 25 kr. iſt ein Frrthum.
2.
4)

B3er Wulasheit die Känze.
Unterzeichneter bezeugt gern der
Wahrheit gemäss, dass nur durch
den ausschliesslichen Gebrauch
W des Kraſigrieses 74½
1
von Herrn Theodor 1mpe in Magde-
burg
sein fünf Monate altes Kind
in vorzüglicher Weise geheilt und
über alle die Gefahr der ersten
Kindheit, wie Magensäurebildung
gestoͤrte Verdauung, unregelmässige
Ausscheidung, mit Leichtigkeit hin-
weggekommen
ist.
Kaiserswalde, 23. October 1872.
Kayser, Gulsbesitzer.
Pack 28 u. 14 kr. ocht zu
haben bei ſla
bar Watzingor.
G
6753)
Louisenplatz 4.

Vermiethungen.
3101) In den neuerbauten Häuſern
Roßdorferſtraße Nr. 8 und 10, iſt der 1.,
L. und 3. Stock, enthaltend je 4 Piecen,
Alkoven, Küche, Magd= und Bodenkam=
mern
ꝛc., bis 1. Juni veziehbar, zu ver=
miethen
.
M. Maringer.
3733) Carlsſtraße 22 iſt eine Scheue
mit gewölbtem Keller u. ein Stall zu verm
3807) Die bel Etage, Steinſtraße 6
5 heizbare Zimmer, Küche nebſt Zugehör,
iſt an eine ruhige Familie zu vermiethe:
und gleich zu beziehen.
3880) Der mittlere Stock meines, Eck=
der
Wald=u. Grafenſtraße, belegenen Hauſes
iſt mit allen Bequemlichkeiten zu vermiethen
und per 6. Auguſt d. J. zu beziehen.
J. G. Keller.

für 84 Gulden per 1. September.
5382) Gegenüber dem Gaſthof zum
Prinzen Carl- Ecke der Schul= und der
Kirchſtraße (Eingang Kirchſtraße Nr. 27)
im oberen Stock iſt ein fehr gut möblir=
tes
Zimmer mit ſchöner Ausſicht und
ganz ſeparirtem Eingang ſofort zu vermiethen.
5503) Beſſ. Karlsſiraße Nr. 3 iſt par=
terre
ein freundlich möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
.
5579) 2 Zimmer und Küche zu ver=
miethen
, bel Etage, und ſogleich beziehbar.
G. Wirthwein, Hofſpengler,
Wilhelminenſtraße 4.
5605) Im 3. Stock 2 geräumige ſchöne
Wohnungen von 5 und 7 Zimmern nebſt
allen Bequemlichkeiten zu vermiethen und
baldigſt zu beziehen. Bleichſtraße Nr. 40.
PAPTTURAsRAAURTARAT!
48
8 Can dem neu erbauten Hauſe, 3
G 2) Ecke der Alle, Beſſunger 48
4
4 Kirchſtraße Nr. 2, iſt der mittlere und 2
4 obere Stock zuſammen oder getrennt u
4)
E zu vermiethen und ſofort zu beziehen

Jer.
BRATTTINN
PrilARA RrutEs
5725) In meinem Hauſe Mühlſtr. 52
ein Logis im oberen Stock, beſtehend aus
3 Piccen nebſt allem Zugehör an eine ruhige
Familie zu vermiethen und am 1. October
zu beziehen. Balth. Gehbauer.
ſFin neu hergerichteter Laden nebſt
C C= ſchöner Wohnung, für jedes Geſchäf
eignend, iſt zu vermiethen und kann
alsbald bezogen werden. Zu erfragen Karl=
ſtraße
Nr. 14.
Friedmann.
5854) Steinſtraße Nr. 8 eine Wohnung
von 5 Stuben, Küche u. außergewöhnlichen
Bequemlichkeiten zu vermiethen.
Näheres Parterre daſelbſt.
5940) Ein großes, gut möblirtes Zim=
mer
mit 1 oder 2 Betten Stiftſtraße 54.
Bel Etage.
5944) Rheinſtraße 30 iſt ein Pferdeſtall
mit 4 Ständen, große Remiſe und Kutſcher=
ſtube
bis zum 1. Auguſt zu vermiethen.
5990) Eine Manſarde=Wohnung von zwei
großen Zimmern, 3 Cabinetten, Küche, Keller
und Holzraum zu vermiethen. Mauerſtr. 14.
5991) Per 1. Septbr. a. c. iſt Grafen=
ſtraße
39 ein Stall für 2 Pferde, eine
Stube und Heuſpeicher zu vermiethen.
Näheres Nieder=Namſtädterſtraße 25.
6194) Ein Manſarden=Logis nebſt Zube=
hör
per 1. October. Karlsſtraße 27.

1279
6316) Schulſtraße Nr. 3 dritter Stock
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
RREEAAATATAEAATDATRRUN
6385) Frankfurterſtraße 7 ein Logis 4
A von 6 Piecen nebſt Zugehör zu ver
E miethen und Anfang October d. J. H
P beziehbar. Auf Wunſch kann auck
4 Stallung für 3 Pferde, Remiſe und
H
8 Burſchenſtube dazu gegeben werden.
BRTRURETRTARTATTTTTAT
6386) Rheinſtraße Nr. 8 im Vorderhaus
ſeine Wohnung mit allem Zubehör zu verm.
6393) Noßdörferſtraße ein freundliches
Logis zu vermiethen und gleich zu beziehen.
Näheres Hügelſtraße 16 Manſarde.
6419) Ein Logis, 3 Zimmer nebſt allen
Zubehör, bel Gtage, Eck der Stiſt= und
Soderſtraße. Näheres bei Karl Heß, Marlt.
6453) 2 ſchöne Zimmer nebſt Küche
und allen Bequemlichkeiten eine Stiege hoch
zu vermiethen und ſogleich zu beziehen.
Schirngaſſe 2.
6487) Louiſenſtraße Nr. 2 parterre iſt
ein geräumiges Zimmer mit oder ohne
Möbel zu vermiethen u. ſogleich zu beziehen.
6494) Frankfurterſtraße Nr. 5 iſt ein
möbl. Zimmer zu verm. u. gleich zu beziehen.
6495) Ein Manſarden=Logis.
Kranichſteinerſtraße Nr. 30.
6498) Riedeſelſtraße 42 (am Saalbau)
ein geräumiges unmöblirtes Parterre=Zimmer
mit Kabinet zu vermiethen und alsbald zu
beziehen.
6519) Bleichſtraße 25 in der Manſarde
des Hinterbaues ein Zimmer mit ſtabinet
zu vermiethen.
6558) Beſſunger Heerdwegſtraße 17 ein
Logis im unteren Stock, beſtehend in 3 Zim=
mern
, 1 Cabinet nebſt Zubehör und allen
Bequemlichkelten zu vermiethen.
6559) Beſſunger Hofgartenſtraße Nr. 2
iſt ein freundliches Manſarden=Logis zu verm.
RRRRATARRAT UUTARTTATN
4 6560) Hügelſtraße45 der zweite
R Stock, beſtehend aus 8 heizbaren Zim=
1
E mern, großem abgeſchloſſenem Vor=
K platze, Magd= u. Bodenkammer, zwei B
2
Kellern, Holzſtall, Mitgebrauch der
4
Waſchküche ꝛc., Anfangs November
4
4 beziehbar. Näheres Parterre.
ANAAAAAuuUUAAATNauAAT
6615) Das ſeither von Hrn. Lieutenant
Mock bewohnte möblirte Zimmer iſt Weg=
zugs
halber zu vermiethen. Heinheimerſtr. 3.
6661) Eck der Wieſen= u. Gartenſtr. 16
der zweite Stock, 4 Zimmer mit Zubehör,
1. Septbr. beziehbar, zu verm. Fr. Kranich.
6662) Ein Laden mit Logis, auf Wunſch
jedoch auch nur mit Comptoir, zu vermiethen.
Näheres Hochſtraße 13 u. Holzhofſtraße 20.
6664) Beſſunger Carlſtraße Nr. 5 iſt
der mittlere Stock, beſtehend aus 5 Zimmern,
Mitgebrauch der Waſchküche u. des Bleich=
platzes
, zu vermiethen u. gleich zu beziehen.
6672) Beſſunger Kirchſtraße Nr. 62 iſt
ein freundliches Logis zu vermiethen.
6677) Zunächſt den Bahnhöfen ein ſchön
möblirtes Zimmer parterre nach der Straße
zu vermiethen. Daſelbſt eine geräumige
Bodenkammer zum Aufbewahren von =
bel
u. ſ. w. Caſinoſtraße Nr. 18.
350

[ ][  ][ ]

1280
6673) Eruſt=Ludwigſtr. 15, 3 Tr. hoch,
1 auch 2 ſchöne möbl. Zimmer zu verm.
6688) Das von Dr. Pockh ſeither be=
wohnte
Zimmer iſt anderweit zu vermiethen
und gleich beziehbar.
J. Schütz Wwe., Magdaleneuſtr. Nr. 6.
6689) Zwei ſchön möbl. Zimmer, zu=
ſammen
oder getrennt, bis 15. Septbr. zu
vermiethen. Eck der Eliſabethen= u. Zim=
merſtraße
Nr. 2.
6700) Zwei ſchön möblirte Zimmer,
ein großes und ein kleines, ſind einzeln
zu vermiethen. Eliſabethenſtr. 42, parterre.
6703) In meinem Hauſe, Ludwigſtraße
Nr. 20 iſt ein Logis im zweiten Stock, be=
ſtehend
in 3 Zimmern, Küche, abgeſchloſſe=
nem
Vorplatz, Bodenkammer u. Keller.
Eine Manſarde mit Küche ꝛc. zu ver=
miethen
und jofort zu beziehen.
F. W. Rabenau.
6706) Eine freundliche Manſarde. =
blirt
, auf 1. Sept. zu vermiethen. Näheres
Grafenſtraße 29 eine Stiege hoch.
6754) Rheinſtraße 47 iſt die bel Etage,
beſtehend aus 7 Zimmern, Salou, Küche
nebſt Keller, Speicher u. ſonſtigen Bequem=
lichkei
en, zu vermiethen. Näheres im Hauſe
ſelbſt 1 Treppe hoch.
6755) Ein bequem möblirtes Zimmer,
dem Ludwigs=Bahnhof gegenüber, auf den
1. September zu vermiethen.
Näheres Kaſerneſtraße 4, 1 Treppe hoch.
6756) Ernſt=Ludwigſtraße Nr. 15 iſt die
Parterre=Wohnung im Hinterhaus, beſtehend
aus 3 Zimmern, Küche, Keller, Souterrain,
Holzſtall, Mitgebrauch der Waſchküche und
des Bleichplatzes, für 180 fl. zu vermiethen
und bis 1. October zu beziehen.
H. Henkel, Hof=Bouquet=Lieferant.
Ct
6197)
Dippelshof.
Zwei möblitte Zimmer mit Cabinet zu
vermiethen und gleich beziehbar.
6758) Ein möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
im Hauſe des Hrn. Maurermeiſter
Beſt, Nieder=Mamſtädter Straße 44.
6759) Ein freundliches Logis, ein gro=
bes
Zimmer mit Cabinet und alle Bequem=
lichkeiten
an eine kinderloſe Familie gleich
beziehbar. Gardiſtenſtraße Nr. 13.
6760) Ein ſehr ſchön möblirtes geräu=/
miges Zimmer mit herrlicher Ansſicht, ſowie
2 incigandergehende möblirte Zimmer zu
vermiethen. Auf Verlangen auch Koſt.
Verlängerte Heinrichſtraße Nr. 10.
E. Henſel Wtwe.
6761) Zu meinem neu erbauten Hauſe
in der oberen Kiesſtraße 41 iſt der zweite
Stock, beſtehend aus 4 Zimmern, Küche,
Magdkammer, Mitgebrauch der Waſchküche,
Bleichplatz und ſonſtige Bequemlichkeiten
preiswürdig zu vermiethen; ebendaſelbſt die
Manſarde, beſtehend aus 3 Zimmern, 2 Ca=
binetten
, Küche und allen oben erwähnten
Bequemlichleiten zu vermiethen und gleich
zu beziehen.
Guſtav Jacobi.
krDee.
rEra
Vermiſchte Nachrichten.
5655) Zwei Steinhauergeſellen ſucht
gegen guten Lohn und dauernde Arbeit.
J. W. Mersheimer, Hof=Maurermſtr.

H. 160.
Privilegirte Schützen=Geſellſchaft.
Der Schießplatz der prio. Schützen=Geſellſchaft wird in letzterer Zeit häufig von
Nicht=Mitgliedern beſucht, um dort ihre Gewehre zu probiren, oder Schieß=Uebungen
abzuhalten; es iſt dies allerdings billiger als Mitglied werden zu wollen.
Da man es der Geſellſchaft nicht zumuthen kann, ſich von Unberufenen ihre Ein=
richtung
verſchießen zu laſſen, oder für etwaige Unordnungen aufzukommen, ſo werden
alle Unbefugte, welche den Platz mit einer Schießwaffe beſuchen, ſofort abgewieſen, um
ſo mehr, als jeder unbeſcholtene Mann, von dem eine vorſichtige Handhabung der
Schießwaffe zu erwarten ſteht, Mitglied werden kann und der jährliche Beitrag ſo un=
bedeutend
iſt, daß von den hieſigen Bewohnern, insbeſondere von Jagd= und Schieß=
Liebhabern, die Geſellſchaft durch Beitritte mehr unterflützt werden ſollte, als es ſeither
Der Platzmeiſter:
der Fall war.
C. L. Bietor.
3762)
6763)
Darmſtädter Volksbank.
Eingetragene Genoſſenſchaſt.
H. Duartal-Versanumtung
Montag den 25. Auguſt 1873, Abends 8 Uhr, im Saale des Hauſes dee Turngemeinde
am Woogsplatz.
Tagesordnung: 1) Rechnungs=Ablage pro I. Quartal 1873.
2) Wahl eines Deputirten zum deutſchen Verbandstage in Conſtanz.
Darmſtadt, am 16. Auguſt 1873.
Der Vorſtand.
Die Milchproducenten von Darmſtadt u. Umgegend
werden hiermit zu einer Beſprechung auf Dienſtag den 19. Auguſt,
Abends 8 Uhr, in der Brauerei zum Goldnen Anker: eingeladen.
Reſerbirtes Zimmer unter der Thorhalle links.
(6764
Hel
3765)
urger=Verein.
Mittwoch den 20. Auguſt im Vereinsgarten
19
TSUTAON
ausgeführt
von dem Muſik=Corps des Leibgarde=Regiments
unter Leitung des Muſikdirectors Herrn Th. Adam.
Die zu dem letzten nicht ſlattgefundenen Concerte ausgelheilten Programme
gelton diesmal.
f. r.
rStdtIi
Emmarartearrrrtn
Fr. 100 Loose iu vold der Stadt Bariolta.
5 Liehungen jährlich.
F=
Wüchste Aehung am 20. Aapiisk.
Emit Prämien von 2 PAsäkionena, Hlfliion, 500,000, 440,000,
200,000, 100400, 54,000, 30,800, 35,000. 20,000, ate.
A und 135,425 Pränzien Wres. 50, sämmtlich in effectivem
G Gold.
Das Fsoxhatka-boes iſt das billigſte, ſolideſte und vortheilhafteſte.
Jedes Loos nimmt an ſäumtlichen 225 Ziehungen Theil, kann ſomit außer der
Rückzahlung Fr. 100 mehrere Prämien gewinnen.- Von je 3 Looſen muß
je eines mit einer Prämie herauskommen, ein Vortheil, den keine andere
Lotterie bietet.
6358)
Maz Laaabarz be allan Wechskesn.
.
AzAAtaAa,
A
5544) Zwei Schreiner können bei
3529)
Oſfene
mir dauernde Beſchäftigung finden
Handlungs=Lehrlings=Stelle. 6d. Kühnſt, Pianofortefabrik.

Für ein Engros= und Agentur=Geſchäft
ſuche ich einen mit entſprechenden Schul=
kenntniſſen
verſehenen Lehrling.
C. F. Kemmler, Ludwigsplatz.
4762) Damen, welche im Stra-
min
- u. Tuch-Sticken geübt sind,
finden dauernde Beschäftigung bei
C. F. Lemuler,

6547) Eine gute Hypothek von
3500 fl. wird zu eediren geſucht. Näheres
im der Exped. d. Bl.
23 Min zweiſtöͤckiges Haus mit Garten
18 in guter Lage der Stadt wird zu
3
kaufen geſucht. Von wem? ſagt die Exp. d. Bl
6721) Eine Lauffrau wird geſucht.
Gartenſtraße 7 zwei Stiegen hoch.

[ ][  ][ ]

109
Schuhmacher=Genoſſenſchaft.
Wir bringen hiermit zur Kenntniß, daß nach Beſchluß des erſten Deuiſchen Schuh=
machertags
, und unſrer Hauptverſammlung vom 4 d. der Lehrherr verpflichtet iſt, ſeine
Lehrlinge ſtrengſtens zum Beſuch der Fortbildungsſchulen anzuhalten, denn nur wiſſen=
ſchaftliche
Bildung erzeugt intelligente Handwerker. Der Lehrling iſt berechtigt zu ver=
langen
, daß ihm die nöthige freie Zeit von ſeinem Lehrherrn zu dem Beſuch der Fort=
bildungsſchulen
geſtattet wird.
Der Vorſtand.
6769) Die Kaſſaſchrank=Fabrik und 16632)
Geſucht

1281

Bauſchloſſerei von
August Hold
vormals E. Cuerfeld
zefindet ſich nunmehr
14 Caſinoſtraße 14.
5656) Zu vermiethen ein rentables
Metzgergeſchäft und im November zu
beziehen. Näheres auf der Exp. d. Bl.
6620) Unterzeichneter ſucht tüchtige Weiß=
binder
=Geſellen, welche ſogleich eintreten
lönnen.- Philipp Schaub. Weißbindermſtr.

6627) Ein fein möblirtes Zimmer zu
vermiethen Schützenſtraße Nr. 8 Hinterbau
Schmidt.
Treppe hoch.
WauaAAzaaauuy
6630) Für meine Papier= und Schreib=
materialien
=Handlung ſuche ich einen Lehrling
mit guter Schulbildurg.
Lud. Bh. Hüller.
AaAirthaears
6718) Geübte Gtrickerinnen finden,
dauernde Beſchäftigung bei
Ad. Horn, Kirchſtraße 14.
6719) In ein hieſiges Engros= und
Detall=Geſchäft wird ein Lehrling geſucht.
Näheres in der Exp. d. Bl.
D.
Fin fleißiger Burſche, der zdle Garten=
5
Carbeit gründlich verſteht und ſich auch
der Hausarbeit unterzieht, wird geſucht. Nur
Solche wollen ſich melden, welche gute Zeug=
niſſe
auſweiſen können. Franco Offerten/
unter K. E. 737 befördert die Annoncen=
Expedition von Haasenstein & Jogier in
Hannheim.
(Am. 113.)
6724) Eine in allen Zweigen der Koch=
kunſt
perfecte Herrſchafts=Köchin,
welche ſich durch gute Zeugniſſe über ihr
Betragen ausweiſen kann, wird auf 1. Oct.
geſucht. Frco. Offerten sub D. F. 601 mit
Abſchriften der Zeugniſſe u. Angabe der Lohn=
forderung
verſehen, befördert die Annoncen=
Expedition von Haasenstein a; Vogler in
V452)
Frankfart a. M.

ein braves, geſittetes, junges Mädchen für
Haushaltung. Schützenſtraße 18 parterre.
6729) Unterzeichneter ſucht eine Woh=
nung
, beſtehend aus drei großen ſchön =
blirten
Zimmern, einer Garderobe nebſt
Küche. Offerten werden entgegengenommen
Eliſabethenſtraße 42 eine Stiege hoch.
loss Ledérer,
Großherzoglicher Hojopernſänger.
1000 Gulden
6732)
werden gezen gerichtliche Sicherung als Cre=
ditſond
zu leihen geſucht. Offerten unter
Nr. 1672 befördert die Expedition d. Bl.
6725) Ein reinliches Mädchen ſucht
Laufdienſt. Zu erfragen größe Bachgaſſe 19.

6403) Ich ſuche ein gebildetes Mädchen
lls Ladengehülfin. H. Schuchard.
6767) Einen anſtändigen jungen Mann
ſuche als Lehrling.
L. Hunſinger,
Mechaniker und Opiiker.
wird ſofort geſucht von
F. B. Grodhaks, kl. Ochſengaſſe 13. a=

General=Agent für Darmſtad
Georg Hol, Eliſabethenſtr. 30

ompto, digerate
billise-

EDIENvAN
Leltungtcadabse
Cxuxis.
en.Anzeigen

J (Es wird ein möblirtes Wohnzimmer
2 4 nebſt daran ſioßender Schlafſtube,
womöglich mit 2 Betten, in oder unweit
der Martinſtraße gelegen, für den Monat
September zu miethen geſucht. Offerten
werden unter der Adreſſe S. Martinſtraße 17
3. Stock erbeten.
ſ0o. Briefe foo.
an den Unterzeichneten oder an die Gruben=
Entleerungs=Anſtalt müſſen mit 2 Kreuzer
francirt werden, da die Poſtbehörde für
Karlshof, Kranichſteinerſtroße 59, 2 kr.
Poſtgebühr nimmt.

6175)
Friedrich Pitthau.
6776)
Zimmer=Douche
wird zu kaufen geſucht von
A. Schaub, Rittergaſſe 4.

Stelle als Diever oder leichtere Beſchäfti=/
Alexanderſtraße 19 zweiter Stock.

6769) Eine reitliche Frau ſucht Lauſ=
dienſt
. Sackgaſſe 2.

6770) Ein Herrſchafts Diener, in ſeiner) Darmſtadt, den 18. Auguſt 1873.
Branche wohlerfahren, wird geſucht. Man
beliebe ſich im Darmſtädter Hof zu melden.
6771) Lauffrau wird geſucht.

ſicheren Rechnen geübter
Bau=Techuiker
wollen ſich direct wenden an
4
Frankfurt a.
Camd.

Die Erben.
Novelle von Mar Ring.
Fortſezung.
Keines wagte mehr zu reden, geſchweige gar zu ſchreien, mit ſchall=
haftem
Ernſt blickten Alle vor ſich nleder auf die irdenen Teller,
voll Erwartung des kommenden Genuſſes. Nur zuweilen wendete
ich ein blonder oder brauner Lockenkopf und ſchielte nach der
Küchenthür, wo der Zaubertrank geheimnißvoll von der Mutter
und Hannchen bereitet wurde. Der Kaſſenbote benutzte die Stille,
um einen Blick in das Zeitungsblatt zu thun, in welches der
Schinken gewickelt war. Er hatte ſonſt keine Zeit zum Leſen,
zöchſtens am Sonntag vor und nach der Kirche, wo er den kleinen

wGe.
6
Verloren im Garten des Saal=
6767a) Ein ordentliches Kindermädchen baues eine ſchwarze Schleife. Gegen
Belohnung abzugeben Grafenſtraße 22.
5118)
Todes=Anzeige.
6768) Ein penſ. verheir. Unteroff. ſucht Freunden und Bekannten, ſtatt beſonderer
gung. Näheres Roßdörferſtraße 38 oder Anzeige, die traurige Mittheilung, daß meine
gute unvergeßliche Frau
Nanny, geb. Klolz,
geſtern Abend 8 Uhr nach ſehr langem Leiden
dem Herrn ſanft entſchlafen iſt.
Louis Jockel,
Bankbeamter.
Die Beerdigung findet ſtatt: Dienſtag
Waldſraße 2. Abend 6 Uhr vom Sterbehauſe, Arhelger=
traße
68, aus.
6772) Geſucht ein im Voranſchlagen und
6779)
Dankſagung.
Allen Freunden und Bekannten, welche
meine liebe Frau zur letzten Ruheſtätte ge=
gegen
hohes Salair. Nur tüchtige Leute leiteten und ſo herzlichen Antheil an meinem
ſchweren Verluſte nahmen, ſpreche ich hier=
mit
meinen herzlichen Dank aus.
Wallol, frckitect,
Darmſtadt, den 16. Auguſt 1873.
M.
Heiprich Winter.
Eirrrierrat. Aes.
A2Tratrvrshianensarsztraindentæzitnal'
Beobachter auf Löſchpapier gedruckt und die darin enthaltenen
Mordgeſchichten mit beſonderer Aufmerkſamkeit ſtudirte. Große
Zeitungen, wie die, welche er jetzt in die Hand nahm, kamen
nur ſelten ins Haus und dann meiſt durch die Vermittelung des
Käſekrämers oder des Wurſtmachers, wo ſie als die geiſtige Hülle
eines materielleren Inhalts dienten. Aber auch in dieſer Geſtalt
waren ſie ihm ſtets willkommen und er ſtieß ſich weder an die
Fettflecken, noch auch daran, wenn das betreffende Blatt von
älterem Datum war; für ihn war die Politik immer neu, denn
er konnte ſich nicht viel um das kümmern, was in Fraukreich
oder gar in China geſchah. Aber wenn ſo eine Zeitung einmal
zufällig, ſo wie heute, in ſeine Hände kam, ſiel er mit einem
wahren Heißhunger darüber her, um ſeine Kenntniſſe unentgelt=

[ ][  ]

eih
1282
lich zu bereichern. Kein Buchſtabe wurde ausgelaſſen und Zeile
für Zeile ſorgfältig mit der größten Gewiſſenhaftigkeit geleſen.
Es war gleichſam eine Schadloshaltnng für die lange Entbehrung,
mit dem Wunſche verbunden, doch auch Etwas von der Welt zu
erfahren und ſich die nöthige Wiſſenſchaft zu verſchaffen. Für
viele Leute aus dem Volke iſt der Krämer zugleich auch der
Vibliothekar, welcher durch fliegende Blätter den Keim der Vil=
dung
ausſtreut, wie gewiſſe Inſecten und Vögel den befruchten=
den
Samen verbreiten helfen. Solch ein Weieheitskorn war für
den Kaſſenboten jetzt das Zeitungsblatt, in welches er ſich der=
maßen
vertiefte, daß er faſt auch ſeinen Punſch vergaß. Während
er las, wurde das kleine Stübchen immer größer, die Wände
öffneten ſich und herein drang die bunte, fremde Welt. Könige
und Kaiſer im glänzenden Staate, fremde Völker in bunter Tracht,
rieſige Schiffe auf dem hohen Meer, mit Stürmen und Wellen
kämpfend, brauſende Eiſenbahnzüge, von irgend einem ſchrecklichen
Unfall betroffen, Staunen erregende Erfindungen, Schauſpieler=
Tänzerinnen, Selbſtmörder und Verbrecher aller Art wirbelten,
in ſchwarze Lettern verwandelt, vor ſeinen Augen und ſchlangen
um den Leſer ihren Zauberkreik. Es war eine magiſche Gewalt
die ihn feſthielt und nur ungern legte er das Blatt aus ſeinen
Händen, weil Hannchen jetzt den dampfenden Punſch brachte.
Sorgfältig faltete er die Zeilung zuſammen und legte ſie bei
Seite, um ungeſtört am Sonntag weiter zu leſen. Jetzt wäre
es doch nicht mehr möglich geweſen, denn die Jungen und Mäd=
chen
waren nicht mehr zu bändigen. Der bloße Geruch des un=
gewohnten
Getränkes verſetzte ſie in einen vollſtändigen Aufruhr
und als die Mutter die kleinen Gläſer ihnen voll goß, da war
kein Halten mehr. Das kleine Völkchen gerieth gan; außer Rand
und Band, ſie ſließen mit Gläſern zuſammen, ſie jubelten und
jauchzten. Von der allgemeinen Luſt wurden auch die Alten an=
geſteckt
; der Kaſſenbote und ſeine Frau ſahen ordentlich verjüngt
aus, ihre Wangen wurden roth vom Punſch und noch weit mehr
von der Freude über die geſunden, fröhlichen und wohlgeralhenen
Kinder. - Das war ein ſchöner, prächtiger Familienabend; die
Glocke ſchlug bereits elf Uhr, als die Mutter zum Schlafengehen
die Kinder wiederholt ermahnte. Arm in Arm zogen ſie d von,
lachend und ſcherzend; der Kaſſenbote ſah ihnen mit zufriedenen
Blicken nach.
Es ſind gute Kinber," ſagte er, ſeiner Alten wie zum
Dank die Hand reichend.
Ich möchte auch mit leinem Könige tauſchen,u fügte ſie hin=
zu
. Gottlob! wir haben alle Urſache zufrieden zu ſein."
Das bin ich auch, bekräftigte er. Ich wünſche es mir
niemals beſſer. Aber es iſt Zeit, daß wir zu Bette gehen.
Morgen kannſt Du Dich einmal ordentlich ausruhen. Es
iſt ja Sonntag; da kommt es nicht darauf an, ob wir eine
Stunde früher oder ſpäter aufſtehen. Komm, Väterchen!
Hannchen blieb noch zurück; ſie läumte das Abendbrod,
Teller und Gläſer fort, auch das Zeitungsblatk ſteckte ſie hinter
den Spiegel, wo der Vater ſeine Papiere zu verwahren gewohnt
war, damit er es am andern Morgen gleich finden ſollte. Neben=
bei
dachte ſie an den geliebten Guſtav, ihren Sattler, und freute
ſich auf den Sonntag, wo er gewöhnlich zu kommen und ſie zu
einem Spaziergang abzuholen pflegte. Das hielt ſie aber nicht
ab, recht müde zu ſein und ſich nach der Ruhe des Bettes zu
ſehnen, denn wenn man den ganzen Tag tüchtig gearbeitet hat,
ſo iſt der Schlaf Einem doppelt willkommen. Sie nahm die
Lampe, um in die Kammer zu gehen, wo ihr Bett ſtand. In
der vor Kurzem noch ſo lauten Stube war es jetzt mäuschenſtill
und dunkel, nur der Mond ſchien durch die Fenſter und beleuchtete
mit ſeinem ſanften Licht die ruhenden Schläfer, die runden Kinder=
geſichter
und die glücklichen Alten.
Gortſetzung folgt.)


Mittheilungen aus Stadt und Land.
- Aeußerem Vernehmen nach werden der Finanz= und Geſetzgebungs=
ausſchuß
der erſten Kammer im Anſang nächſten Monats zuſammen=
treten
, um das Budget mit Finanzgeſetz einerſeits, die Verwaltungsgeſetze
und das Volksſchulgeſetz andererſeits zu berathen von der Beſchleunigung
der Arbeiten der Ausſchüſſe wird dann der Zuſammentritt des Plenum=
abhüngen
. Wann der Zuſammentritt der zweiten Kammer erfolgen,

160.
ob derſelbe insbeſondere bis zur Erledigung der fraglichen Arbeiten der
erſten Kammer verſchoben bleiben wird, darüber verlautet noch nichts Be=
ſtimmtes
, jedenfalls iſt der Finanzausſchuß dieſer Kammer bereits wieder in
Thätigkeit wegen verſchiedener noch unerledigter Angelegenheiten, zu welchen
jetzt auch die Vorlage wegen des Theaterneubaues getreten iſt und
wohl in Kürze auch noch die neuen Etats kommen werden. Sollten die
betreffenden Materialien ſchon vor den obigen Arbeiten der erſten Kammer
behandlungsreif ſein, ſo würde es ſich empfehlen, die zweite Kammer auch
früher einzuberufen.
O. Z.)
Die Immatriculation auf der Landesuniverfität beginnt am
27. October, die Vorleſungen für das Winterhalbjahr 18734 am 3. No=
vember
.
Das große Gartenſeſt im Saalbaugarten war vom herrlichſten
Welter begänſtigt und von circa 3000 Perſonen les wurden 2940 Billete
ausgegeben) aus allen Kreiſen der Stadt und von auswärts beſucht, ſo
daß man wohl ſagen darf, daß Darmſtadt noch teine ähnliche derartige
Verſammlung geſehen hat. Allgemein fand daher die Ueberzeugung Aus=
druck
, daß in dem Saalbau dem Darmſtädter Publikum endlich ein Ver=
einigungspunkt
geboten ſei, wie er nach und nach zu einem wirklichen Be=
dürſniß
geworden und der auch für die Gewerbetreibenden unſerer Stadt
von großer Bedeutung zu werden verſpreche.
Die Anlagen des Gartens welche in den prachtvollen dem Riedeſel=
ſchen
Park entſtammenden alten Bäumen eine vortreffliche Grundlage
fanden, dürfen als durchaus gelungen bezeichnet werden. Als impoſanter
Mittelpunkt präſentirt ſich auf der Südſeite des Gartens die nach dem
Entwurfe des Hrn. Stadtbaumeiſters Hechler in Muſchelſorm conſtruirte
Muſikhalle, deren ausgezeichneten Akuſtik bereits mehrfach gedacht wurde.
Ein Nieſen=Orcheſter, aus ſämmtlichen 4 Muſikchören der Garniſon unter
der Leitung des Hrn. Muſikdirectors Adam beſtehend, brachte ein gewähltes
Programm zur effectvollen Geltung und verdienten die Geſammt= wie Einzel=
leiſtungen
den ihnen auch reichlich geſpendeten - allgemeinen Beiſall
des Publikums. Die Schluß=Rummer - großes Schlachten=Potpourri mit
Feuerwerk und eingelegter Schlacht=Muſik war von großartiger, wahrhaft
überwältigender Wirkung und dürfte das gelungene Feſt jedem Theilnehmer
unvergeßlich bleiben. Bemerken müſſen wir ſchließlich daß die Bedienung vieles
zu wünſchen übrig ließ, was wegen des alle Erwartungen übertreffenden
Andrangs von Beſuchern nachſichtige Beurtheilung verdient.
Die bisher noch von mancher Seite gehegten Zweiſel über das Ge=
deihen
des Unternehmens ſind verſchwunden, was auch darin ſeine Be=
ſtätigung
findet, daß ſofort weitere Zeichnungen für daſſelbe in Gang
kamen.
Der für das Heſſen=Denkmal beſtimmte Ertrag beziffert ſich auf circa
1800 fl. nach Abzug der Unkoſten.
Nach genauen Mittheilungen hat der Saalbaugarten, ſoweit er beim
Coneert vom 16. Auguſt benutzt werden konnte alſo von der Oſtſeite des
Gebäudes bis zum Lotheißen'ſchen Beſitzthum eine Lünge von 2348 Fuß
und eine Tieſe von 266 Fuß, daher einen Flächenraum von 623 Klftr.
Zu dieſem Raum kommt bei Fertigſtellung des Baues der Raum vor
dem Hauſe in der Niedeſelſtraße von 206 Fuß Lünge und 43 Fuß Breite
- 88⬜Klftr. und ein gleich großer Raum hinter dem Hauſe nach dem
Lochmann'ſchen Garten zu, jo daß der ganze Garten=Raum circa 2 Morgen
beträgt.
Wie man uns mittheilt, beabſichtigen die verbündeten Schuh=
macher
dahier, um den Uebergriffen des Capitals, welches ſich durch Ein=
führung
der Maſchinenarbeit der Schuhfabrikation vollſtändig zu bemächtigen
droht, mit Erfolg entgegen treten zu können, nach den bewährten Schultze=
ſchen
Principien der Selbſthülfe zu gemeinſamer Fabrikation zu ſchreiten
und ein großes Schuhwaarenlager zu errichten, um auf dieſem Wege dem
Publikum eine ſolide und den neueſten Anforderungen entſprechende Arbeit
liefern zu können und zwar zu billigeren Preiſen als es bei dem Kleinbe=
trieb
möglich iſt, während andererſeits auch die Arbeiter in ſtillen Zeiten
ausreichend beſchäftigt werden könnten.
Es ſoll für dieſen Zweck bereits eine größere Anzahl intelligenter und
mit den nöthigen Mitteln verſehenen Gewerbsgenoſſen gewonnen und ſoll
der Beitritt einen jedem Mitgliede des Verbands geſtattet ſein; die ver=
bündeten
Schuhmacher beabſichtigen ferner jetzt ſchon durch monatliche
Beiträge einen eiſernen Fonds zu bilden, welcher ſpäterhin zu Gunſten des
Gewerbes verwendet werden ſoll.
Wir wünſchen dieſen Beſtrebungen den beſten Erfolg.
Geſtern ſand in Bad=Nauheim zur Feier des Jahrestags der
Schlacht von Gravelotte ein großes Concert unter Leitung von Herrn
Hofcapellmeiſter Nesvadba und unter Mitwirkung der Frau Kammer=
ſaͤngerin
Jalde und Frau Mayr=Olbrich und der Herrn Lederer,
Dr. Niering und Fallenbach vom Großh. Hoftheater ſtatt. In
Gießen wurde am 17. und 18. von dem Muſikcorps des Großh. 2. In=
fanterie
=Regiments in Wenzel's Garten das große hiſtoriſche Tongemälde,
die Völterſchlacht von Leipzig aufgeführt und zwar mit Feuerwerk, Böller=
ſchüſſen
, Kleingewehrfeuer und Hurrah, wie wir es auch im Saalbaugarten
hörten.
Gießen, 16. Auguſt. Heute, ſowie am letzten Samſtag wurde von
der Polizei die Butter des Handlers Pfeiffer von Groß=Buſeck confiscirt.
Man höre und ſtaune, was dieſelbe vorſtellte: Talg, gefürbt mit Gelben
Rüben!
Einen ſeit Montag vermißten Soldaten des hieſigen Regiments,
von Groß=Eichen, ſand man heute Morgen am Kirchhofe erſchoſſen liegen.
Eine alte Piſtole fand man neben demſelben liegen. Der Körper war
ſchon in ſehr ſtarker=Verweſung begriffen. Die Urſache des Selbſtmordes iſt
bis jetzt noch nicht klargelegt.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.