Darmstädter Tagblatt 1873

Allergnabigſt privilegirtes

136. Jahrgang.

Abonnementsdreis
2k. 48 kr. jährl. ind. Bringer=
John. - Auswärtz werden von
allen Voſtämtern Beſtellungen
eutgegengenommen zu 59 kr. pro
Anartal incl. Poſtaufſchlag und
Beſtelligebübr.

für

Amtliches Organ

Auſerare
werden angenommen:in Darm=
Radt von der Expedition. Rhein=
ſtraße Nr. 23. in Beſſungen
von Friedrich Blbßer, Friedrich=
ſtraße Nr. 7. jowie auswaͤrtz
von allen ſoliden Annoncen
Expeditionen.

die Bekanntmachungen des Großherzoglichen Kreisamtes Darmſtadt.

Ne 13D.

Donnerſtag den 10. Juli

187B.

Darmſtadt, am 7. Juli 1873.
Betreffend: Den landwirthſchaflichen Bezirksverein des Kreiſes Darmſtadt.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Wir benachrichtigen Sie, daß der landwirthſchaftl. Bezirkverein des Kreiſes Darmſtadt Samſtag den 12. l. M. Nachmittags 3 Uhr
in dem Gaſthaus des Herrn Zeh zu Pfungſtadt eine Ausſchußſitzung und Generalverſammlung abhalten wird.
Die Gegenſtände der Tagesordnung ſind:
1) Vorlage der Rechnung pro 1872;
2) Berathung des Voranſchlags pro 1873;
3) Gutachten der Commiſſion für Beſichtigung des Faſſelviehs im Kreis Darmſtadt. Wahl von Commiſſionsmitgliedern;
4) Wieſen=Anlagen.
Sie wollen die ſämmtlichen in Ihren reſp. Gemeinden wohnenden Mitglleder des Bereins hiervon in Kenntniß ſetzen und zu
zahlreichem Beſuche einladen.
In Verhinderung des Kreisraths:
v. Marquard, Regierungsrath.

5622) Veröffentlichungen
aus dem Firmenregiſter Großherzoglichen
Stadtgerichts Darmſtadt.
Am heutigen Tage wurden folgende Ein=
träge vollzogen:
1) Chriſtian Schmidt von „Darmſtadt
betreibt ſeit dem 1. October 1868 dahier
eine Specereihandlung unter der Firma
„ Chriſtian Schmidt=.
2) Arnold Naß von Mannheim betreibt
ſeit dem 1. Juli 1873 in Darmſtadt ein
Kurzwaarengeſchäft unter der Firma,Arnold,
Naßv. Klara Naß, die Mutter des In=
habers, hat Prokura.
3) Georg Herrmann von Darmſtadt be=
treibt dahier ſeit dem 1. Auguſt 1871 eine
Victualien= und Delikateſſen=Handlung unter
der Firma „Georg Herrmann”
Darmſtadt, den 5. Juli 1873.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.

Piſtor,
Vogel,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.

Verſteigerungen

5457)
Bekanntmachung.
Samſtag den 12. d. Mts., Vormittags
11 Uhr, ſollen die bei Erbauung eines Lager=
hauſes vorkommenden Maurer=, Steinhauer=,
Zimmer=, Dachdecker=, Spengler==Schreiner=,
Glaſer= Weißbinder= u. Schloſſerarbeiten
durch Soumiſſion vergeben werden.
Voranſchlag, Zeichnung u. Bedingungen

liegen auf dem hieſigen Stadtbauamt zur
Einſicht offen und ſind die Soumiſſions=
Offerten bis zum obigen Termine bei Groß=
herzoglicher Bürgermeiſterei einzureichen.
Es wird noch beſonders bemerkt, daß auch
Offerten auf die Arbeit im Ganzen ein=
gereicht werden können.
Darmſtadt, den 3. Juli 1873
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Fuchs.
5623) Bekanntmachung.
Die Anlieferung von ca. 8000 Centnern
beſtem Ruhrer Fettſchrot ſoll auf dem Weg
der Submiſſion unter den bei uns offen
liegenden Bedingungen vergeben werden.
Angebote ſind bis längſtens Mittwoch den
den 23. d. Mts., Nachmittags 12 Uhr,
verſchloſſen und mit der Aufſchrift: „ Stein=
kohlen=Lieferung betr.- in den vor unſerm
Bürrau aufgehängten Submiſſionskaſten
einzulegen.
Darmſtadt, 5. Juli 1873.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Fuchs.
5624) Bekanntmachung.
Freitag den 11. Juli d. J., Nachmittags
3½ Uhr, wird im Gaſthaus zum Landsberg
1 Zugpferd und 1 Wagen gegen Baar=
zahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 9. Juli 1873.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.

5625) Montag den 14. Juli, Abends
5 Uhr, laſſe ich ca. 2½ Morgen ſehr ſchö=
nes Korn (Halmen von 9-10 Fuß) auf
dem Halm öffentlich verſteigern.
Zuſammenkunft am Chauſſeehaus.
Beſſungen, den 9. Juli 1873.
C. Henkel.

Feilgebotenes.
Herren-Stietletten
von Kalbleder, Kiddleder und Lackleder in
außergewöhnlich großem Vorrath
zu billigen Preiſen.
Eduard Schüesler,
5626)
Louiſenplatz 4.

4584) 500 gute buchene Wellen
zu verkaufen. Eliſabethenſtraße 59.

52)
Water-Gosels
bei
Chr. Wirthwein,
obere Eliſabethenſtraße zunächſt dem
Ludwigsplatz.

in allen Größen
G
2 Tafelglas auf Lager Gor=
2
malkiſten) zu Fabrikpreiſen bei
Jakob Christ,
Glashandlung in Mainz.
290

1060
5016)

R132.

Das Apollinariswaſſer

übertrifft wegen ſeines=Wohlgeſchmacks, ſeines Kohlenſäure=Reichthums und ſeiner er=
friſchenden Eigenſchaften das Selters=, Selz= und Ludwigsbrünner Waſſer, und iſt auch
hinſichtlich ſeiner Billigkeit den Herren Hoteliers, Reſtauranten und namentlich den Fa=
milien ſehr zu empfehlen, es iſt frei von Beigeſchmack. Wegen ſeiner vorzüglichen
mediciniſchen Eigenſchaften verdient es wie in andern Städten von den Herren Aerzten
verordnet zu werden, und ſiehen Broſchüren, die Analyſe ſowie das Nähere enthaltend,
zu Dienſten. Der Eigenthümer des Brunnens hat mir nun das Hauptdepot für hieſigen
Platz übertragen und halte ich mich zum Groß= und Kleinverkauf hiermit beſtens em=
pfohlen.
Georg Liebig Sohn.
4
Gva adEtöutau 1AGION
in guten Qualitäten werden, um damit zu räumen,
in großen u. kleinen Parthien zum Fabrikationspreiſe
abgegeben.
92

3635)

Tanetenfabrik.

2542)

Kinderwagen
in verſchiedenen Conſtructionen und eleganter Ausſtattung, weiß und braun lackirt, ferner
Puppenwagen und Fahrßühle für Erwachſene empfiehlt in großer Auswahl
L. C. He b b e r l i n g.
7 Alexanderſtraße 7.
8.

74
Einder-Laduagslietel
zum Schnüren u. Knöpfen empfehle wegen
vorgerückter Saiſon zu herabgeſetzten
Preiſen, Edunvä Sehiissler,
5629)
Louiſenplatz 4.
Mulenin (Aeuleim).
Flüſſiger Leim für Maler, Weißbinder,
Tapezierer ꝛc. empfiehlt
Carl Watzinger,
5630)
Louiſenplatz. 4.
ſiene Joll. Hates Häringe
ſoeben eingetroffen.
G. P. Poth.
5631)
vormals I. F. Henigst.
prrie.

Vermiethungen.
3101) In den neuerbauten Hauſern,
Roßdorſerſtraße Nr. 8 unb 10, iſt der 1.
L. und 3. Stock, enthaltend je 4 Piecen,
1 Alkoven, Küche, Magd= und Bodenkam=
mern ꝛc., bis 1. Juni reziehbar, zu ver=
miethen.
M. Maringer.
3373) 1½ ſtöckiges Wohnhaus, 7 Zim=
mer, 2 Cabinette, Küche, Keller, Mitgebrauch
der Waſchküche und des Bleichplatzes, iſt bis
zum 1. September an eine Familie zu ver=
miethen. H. Schrumpf, Wienerftr. 20.
3570) Eine Wohnung von 3 Zimmern,
1 Cabinet u. Küche an eine ruhige Familie
zu vermiethen. Promenadeſtraße 12.
3807) Die bel Etage, Steinſtraße 6,
5 heizbare Zimmer, Küche nebſt Zugehör,
iſt an eine ruhige Familie zu vermiethen
und den 20. Juli zu beziehen.
3880) Der mittlere Stock meines, Ecke
der Wald=u. Grafenſtraße, belegenen Hauſes
iſt mit allen Bequemlichkeiten zu vermiethen
und per 6. Auguſt d. J. zu beziehen.
J. G. Keller.
4375) Eliſabethenſtraße Nr. 26 iſt ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
4428) Grafenſtraße 18 ſind 3 möblirte
Zimmer mit Glasabſchluß, zuſammen oder
getrennt zu vermiethen. Näheres bei Herrn
Trier, Wilhelminenſtraße 25.
4894) Ein möblirtes Zimmer zu ver=
miethen, gleich zu beziehen. Eliſabethenſtr. 28.
4909) In meinem neu erbauten
Hauſe, Dieburgerſtraße Nr. 60 iſt
der erſte und zweite Stock zu ver=
miethen und gleich zu beziehen.
W. Schupp, Schloßgartenſtr. 51.
4976) Ein möblirtes Zimmer zu ver=
miethen. Hügelſtraße 29.
5169) Holzſtraße 2 eine Manſarden=
Wohnung zu verm. u. gleich zu beziehen.
5172) Louiſenſtr. 40 ein möblirtes Zim=
mer gleich beziehbar. F. Rabenau.
8 Specerei= ꝛc. Geſchäft
7„
mit Wirthſchaftsräumen in fre=
l quenteſter Lage zu vermiethen.

A132.

5206) Bleichſtraße 5 parterre iſt ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
Scheu e r
5253)
zu vermiethen. Näheres bei der Exp.
Eſßine Manſarde, 2 Zimmer, 2 Ca=
KE binette ꝛc. und alle Annehmlichkeiten
für 84 Gulden per 1. September.
5252) Bleichſtraße Nr. 40 iſt im Seiten=
bau ein hübſches Logis mit ſchönen Räum=
lichkeiten zu vermiethen u. baldigſt zu beziehen.
5327) Eine Wohnung mit 5 Piecen,
Küche, Boden, Keller, Holzſtall, Mitgebrauch
der Waſchküche, bis 1. September beziehbar.
Näheres Karlsſtraße 39.
5334) Eck der Eliſabethen= und Zimmer,

G
pLaAArnr.
S.
2 Izilhelmſtraße Lö derzweite
5 4c Stock und die Manſarde,
zuſammen 11 Zimmer, Küche, Kam=
mern ꝛc. zu vermiethen. Die beiden
Etagen ſind durch eine 2. Treppe inner=
halb der Zimmer verbunden. Auf
Wunſch kann eine große Laube nebſt
Gartenantheil dazu gegeben werden.
Das Logis iſt bis zum 1. October
y zu beziehen. Näheres bei Herrn Jo= 9
Hſeph Trier, Wilhelminenſtraße.
S
5317) Heinheimerſtraße Nr. 48 iſt der
untere Stock, 3 Zimmer, Küche, abgeſchloſſe=
ner Vorplatz, Keller, Boden, Mitgebrauch
der Waſchküche und des Gärtchens, zu ver=
miethen und alsbald zu beziehen.
Näheres bei Maurermeiſter Müller,
am Arreſthaus.
5513) Bleichſtraße Nr. 41 iſt der zweite
Stock, beſtehend aus 5 Zimmern mit allem
Zubehör, an eine ruhige Familie zu ver=
miethen und gleich zu beziehen.
5533) Ein Laden mit Logis gleich
zu beziehen große Bachgaſſe Nr. 14.
5446, Holzſtraße Nr. 23 iſt die Man=
ſarde an 2 einzelne Leute zu vermiethen und
gleich beziehbar.
Katharine Gottmann Wtwe.
5447) Ein freundliches unmöblirtes Zim=
mer, gegenüber dem Bahnhofe, iſt zu ver=
miethen. Näheres Weinbergſtr. 13 parterre.
5503) Beſſ. Karlsſtraße Nr. 3 iſt par=
terre ein freundlich möblirtes Zimmer zu ver=
miethen.
5531) Ecke der Bleich= und Caſinoſtr.
Nr. 12 eine Stiege hoch ein möblirtes Zim=
mer nebſt Kabinet gleich beziehbar.
5577) Steinſtraße Nr. 10 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen. Parterre zu erfragen.
5578) Ernſt Ludwigſtraße 15 vorn heraus
ein ſchönes möblirtes Zimmer, 3r Stock.

5579) 2 Zimmer und Küche zu ver=
miethen, bel Etage, und ſogleich beziehbar.
G. Wirthwein, Hofſpengler,
Wilhelminenſtraße 4.
5582) Mühlſtraße Nr. 56 an der Stadt=
kapelle iſt eine ſchöne Manſarden=Wohnung
von 4 Zimmern nebſt Zubehör an eine
ruhige Familie zu vermiethen und den
20. September zu beziehen.
5584) Ein ſchön möblirtes Zim=
mer parterre gleich zu vermiethen. Zimmer=
ſtraße Nr. 2.
5604) Pankratiusſtraße Nr. 13 iſt eine
Schlafſtelle zu vermiethen.
5605) Im 3. Stock 2 geräumige ſchöne
Wohnungen von 5 und 7 Zimmern nebſt
allen Bequemlichkeiten zu vermiethen und
baldigſt zu beziehen. Bleichſtraße Nr. 40.
5607) Holzſtraße 2 an 1 oder 2 Per=
ſonen eine Manſarden Wohnung zu vermie=
then und gleich zu beziehen.
5632) Hochſtraße Nr. 13 iſt ein ſchönes
Manſarden=Logis zu vermiethen und am
5. Auguſt zu beziehen.
5633) Bleichſtraße 45
Laden=Local nebſt Wohnung mit
allen Bequemlichkeiten zu vermiethen.
5634) Ernſt=Ludwigſtraße 15 iſt die Par=
terre=Wohnung im Hinterhaus, beſlehend
aus 3 Zimmern, Küche, Keller, Mitgebrauch
der Waſchküche und des Bleichplatzes, bis
1. October zu beziehen.
H. Henkel, Hof=Bouquetlieferant
5635) Martinſtraße 25 zweiter Stock
4 Zimmer zu verm., 1. October beziehbar.
5636) In meinem Hauſe iſt ein kleines
Logis zu vermiethen. Pantrattusſtraße 6I.
5637) Schöne Manſarde= Woh=
nung mit Küche, abgeſchloſſenem Vor=
platz und allen Bequemlichkeiten zu verm.
Bleichſtraße 45.

1061
Vermiſchte Nachrichten.
4816) Ein Lehrling kann eintreten bei
Fr. Alt, Hof=Uhrmacher.
5240) Offene Lehrſtelle für einen braven
Jungen, der die Dreherei und Bildhauerei
erlernen will, bei Ph. Baumbach,
Drehermeiſter, Ludwigsplatz.
Fin Schmiedgeſelle, ſowie ein kräfti=
S w, ger Lehrling können ſofort ein=
S
treten. Näheres Beſſunger Heerdwegſtr. 17.
Saure Glas- &ép Weichselkirschen.
Himbeeren,
Johannisnüsse & Johannisbeeren
werden zum höchſten Preiſe fortwährend
gekauft, ſowie Contracte auf größere
Lieferungen abgeſchloſſen in der
Conserve-Fabrik von
5545) Wa. Luuſſ in Mainz.
5546) Eine geübte Maſchinen=
Näherin, welche ſelbſtändig zu ar=
beiten verſteht, findet in unſerer
Wäſche=Fabrik gegen hohen Lohn
dauernde Stelle.
J. Mayer & Co.,
6. Ludwigſtraße 6.
5542) Eine ältere Perſon, Wittwe, wenn
auch mit einem erwachſenen Kinde, die nach=
weislich einen Erwerbszweig hat, kann gegen
freie Wohnung die Beaufſichtigung eines
Grundſtücks erhalten. Anmeldungen bei der
Exp. d. Bl.
5588)
Tüchtige
Schreiner=Geſellen
finden dauernde und lohnende Beſchäftigung
in der Baufabrik der Prankkurter Bauhauk,
vormals G. F. Liem.

Hiermit die ergebene Anzeige, daß ich Langegaſſe Nr. 5 mich als Küfer=
meiſter etablirt habe. Zugleich empfehle ich mich in Keller= ſowie in Holzarbeiten.
Es wird mein eifrigſtes Beſtreben ſein, alle Beſtellungen aufs Sorgfältigſte und
Pünktlichſte, ſowie preiswürdig auszuführen. Alle vorkommende Reparaturen werden
Hochachtungsvoll
aufs Beſte beſorgt.
Jacob Kling.

5592) Ein Invalide ſucht eine Stelle
als Schreiber. Gr. Kaplaneigaſſe 26.

5183) Einen braven Jungen ſucht
Adolf Kling, Spenglermeiſter.

5595) Ein reinliches Mädchen ſucht Lauf=
(Finen Lehrling ſucht
Wilh. Speher, Uhrmacher. dienſt. Zu erfahren Obergaſſe Nr. 14.
„

A 132.
1062
Oeffentliche Sitzung der Großh. Hundelskammer=
am H. Juli 187s Nachmittags 5 Uhr.
5638)
T a g e s o r d n u n g:
1) Das Reichsbetriebsreglement für Eiſenbahnen.
2) Das Gewichts= und Wagenraum=Tarifſyſtem bei Eiſenbahnen.
3) Die Reform des Zolltarifs.
4) Jahresbericht.
BGREGGGGaGGetadtiGtataaseiOln
5615)
H
1
Tuͤrngemeſnde Seſſungen.
S
Conntag den 13. Juli
„.
8
Waldparthie nach dem Herrgottsberg.
69 Der Abmarſch iſt von, der Linden=Alle vor dem Herrngarten aus um halb 3 Uhr 8
Der Vorſtand.
4
AossMGaLetgedLeGeGtaaaios

GDoutt
kann gegen 6 kr. Vergütung per Wagen
Tapetenfabrik Beſſunger Weinbergſtraße an=
gefahren werden.

4
ſucht gegen hohen

Schmtede oohn bei dauern=
der Beſchäftigung
G. L. Lauber, Schmiedmeiſter,
Beſſungen, Sandſtraße 40.

5617) Ein kräftiger Junge kann in die
Lehre treten. Jacob Kling, Küfermſtr.,
Langegaſſe H.

5640) Eine Kinderwagen=Decke, roſa und
weiß, iſt verloren gegangen. Dem Wieder=
bringer Neckarſtr. 9, 2r. Stock eine Belohnung.

5641) Ein kräftiger Mann findet
auernde Beſchäftigung.
Mathildenplatz Nr. 19.

HorarlVerein.
Samſtag den 19. d. M.
191
Le G bi 4 k. R 4.
auf dem Chauſſeehaus.
5642)
Der Vorſtand.
5643)
Geſucht

für ein hieſiges erſtes Putzgeſchäft
eine perfecte erſte u. zweite Ar=
beiterin. Näheres in der Exped.
5644) Todes=Anzeige.
Verwandten und Freunden, ſtatt jeder
beſonderen Anzeige, hiermit die traurige
Nachricht, daß heute früh 1½ Uhr unſer
Pflegvater, Bruder und Onkel
Martin Frey,
Lakai Sr. Großh. Hoheit des Prinzen Carl
von Heſſen, nach längerem Leiden ſanft ent=
ſchlafen iſt. - Die Beerdigung findet
Donnerſtag den 19. Juli Nachmittags 5 Uhr
auf dem Beſſunger Friedhofe ſtatt.
Um ſtille Theilnahme bitten
Darmſtadt, den 9. Juli 1873.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Wa

Mittheilungen aus Etadt und Land.
— Kurz nach Eröffnung der heſſiſchen zweiten Kammer hatte der
Abgeordnete Edinger die Errichtung von Arbeiterzügen auf den
Eiſenbahnen in Anregung gebracht. Wie aus dem jetzt erſchienenen
Bericht des vierten Ausſchuſſes, erſtattet von dem Abgeordneten Matiy, zu
entnehmen, hat man in dieſem Ausſchuß einſtimmig anerkannt, daß hier
ein Gegenſtand zur Sprache gebracht ſei, welcher alle Berückſichtigung ver=
diene, und demgemaͤß im Einklang mit dem Antrage des genannten Abge=
ordneten, beantragt, die Regierung zu erſuchen, Erhebungen darüber anſtellen
zu laſſen, auf welchen Bahnen des Landes das Bedürfniß für Arbeiterzüge
vorhanden ſei und mit Erſolg befriedigt werden könne, ſodann gegebenen
Falls, für deren Errichtung Sorge zu tragen.
— Der von Aba. Hofg=Rath Stüber und 28 Genoſſen in der
2. Kammer geſtellten Antrag im Intereſſe der Hinterbliebenen von
Gefallenen und der Invaliden im Großherzogthum, lautet wie folgt:
Die Kammer wolle beſchließen, un Gr. Staatzregierung das dringende
Erſuchen zu richten:
1) einen Geſetzentwurf darüber vorzulegen, daß aus= dem heſſiſchen An=
theil der franzöſiſchen Kriegskoſten=Entſchädigung ein Fonds von 250000 fl.
mit der Beſtimmung gebildet werde, daß die Erträgniſſe deſſelben zur Ver=
ſorgung der in dem Großherzogthum wohnenden Invaliden und Hinier=
bliebenen Gefallener aus dem Krieg gegen Frankreich verwendet, die, ſelbſt=
verſtändlich getrennt von dem eigenen Vermögen, zu führende Verwaltung
deſſelben aber, ſnach Maßgabe eines zu erlaſſenden Statuts, dem Vorſtand
des Hülfsvereins im Großherzogthum Heſſen, als Landesverein der Kaiſer
Wilhelm=Stiſtung für deutſche Invaliden unter ſtaatlicher Controle über=
tragen werde:
2) die Allerhöchſte Genehmigung dafür zu wirken, daß dieſem Fonds
zum immerwährenden Gedächtniß des 25jährigen Regierungs=Jubiläums
Seiner Königl. Hoheit des Großherzogs der Name „Ludwigs=Stiftung
für Invaliden und Hinterbliebene Gefallener oder Geſtorbener aus dem
Krieg 1870,71' beigelegt werde.
- Wie wir aus ſicherer Quelle erfahren, wird von dem Central=
bureau in Wien ſoeben mit der Ludwigsbahn darüber verhandelt „an die
bayeriſchen Vergnügungszüge von Darmſtadt aus anzuſchließen."
Sobald, wie bei dem ſtets freundlichen Entgegenkommen des Verwal=
tungsraths der Heſſ. Ludwigsbahn zu hoffen iſt, die Verhandlungen zum
Abſchluß gelangt ſind, erfolgt die nähere Bekanntmachung. Wir hoffen,
daß dieſe, lauch der Zeit nach, willkommne billige Reiſegelegenheit den In=
teieſſenten erwünſcht ſein wird.
- Wie der„M. A.- mittheilt, erſchien vergangenen Sonntag in der
Gemarkung Ginsheim ein dort begüterter, in Darmſtadt wohnender Hr. W.
mit 14 Gehülſen, fein gekleidet, theils mit Strohhüten und theils mit
Cylinder auf dem Kopfe, ſämmtlich mit Hacken verſehen und begaben ſich
auf deſſen Acker an's Kartoffelhacken. Trotz der Intervention der dortigen
Feldſchützen und ohne Rückſicht auf den während dieſer Zeit ſtattfindenden
Gottesdienſt ließen ſich dieſe Herren nicht abhalten ihre Arbeit bis vier
Uhr Nachmittags fortzuſetzen. Ob nun die Herren ſich angelobt dieſe
Arbeit gerade am Sonntag ad majorem Dei gloriam auszuführen oder
ob ſonſt welche Gründe vorliegen, konnte nicht ermittelt werden, jedoch
werden dieſelben darüber vor Gericht Rechenſchaft abzulegen haben.

Der durch den Tod Kaups unſerem Muſeum erwachſene Verluſt
iſt ſchwer auszugleichen, da unter den jüngeren Kräften in Deutſchland nur
wenige Forſcher zu entdecken ſein moͤchten, die dieſer ſchwierigen und für's
ganze Land bedeutungsvollen Stelle gewachſen wären. Univerſitäten, Muſeen
der Großſtädte, zoologiſche Gärten u. dergl. abſorbiren eine Menge wiſſen=
ſchaftlicher Kräfte. Glücklicherweiſe haben wir in einem hier lebenden
heimiſchen Forſcher eine Kraſt, die für eine ſolche Stelle durchaus geeignet
erſchiene. Es iſt der durch ſeine mehr als 30jährigen Forſchungen in der
Tropenwelt ſehr bekannte und verdienſtvolle Herr von Roſenberg, der zu=
gleich als Sammler, Naturforſcher und Reiſender ſich einen rühmlichen
Namen in der wiſſenſchaftlichen Welt geſchaffen hat. Mit ſeiner Anſtellung
wurden zugleich dem hieſigen Muſeum die ſehr ſeltenen Sammlungen deſſelben
zugewendet werden, welche wie wir vernehmen, in der Wohnung des Hrn.
v. R. von den ſich hierfür intereſſirenden eingeſehen werden können. (M.3.
Der Statiſtik der deutſchen Reichspoſtverwaltung für 1812
entnehmen wir nachfolgende intereſſante Details: das deutſche Reichspoſt=
gebiet umfaßt gegenwärtig 8080 ⬜ Meilen mit 34341035 Einwohnern
mit 5755 Poſtanſtalten, gegen 4927 im Jahr 1871, in welchem Baden
in das Reichspoſtgebiet eintrat. Voſt=Brieſkaſten waren aufgeſtelle
24703 in 1871 an 20310 Orten, 27578 in 1872 an 22387 Orten. Das
Geſammt Poſt=Perſonal umfaßte 46523 Perjonen in 1871 und 49945
in 1872. Der Beſtand an Poſtpferden verringerte ſich in beiden Jahren
von 15268 auf 14997, dagegen vermehrte ſich die Zahl der Poſtwagen
von 13779 auf 14180, worunter 3183 Schlitten.
Die Zahl der täglich von der Poſt benutzten Eiſenbahnzüge
betrug 200: in 1871 und 2291 in 1872. Die Poſten legten im Jahre
1871 13826,165 und 1872 15 486580 Meilen zurück, wovon in 1872
kommen: auf die Eiſenbahn 7750,116, auf die Landſtraße 7636609, auf
die Waſſerſtraße 79776 Meilen.
Die Geſammtzahl der durch die Poſt beförderten Perſonen ergibt
eine Verminderung von 5916629 auf 5558214, dagegen hob ſich die
Zahl der bejörderten Brief= und Paketſendungen ꝛc. durch verſchie=
dene Verkehrserleichterungen in außerordentlicher Weiſe. So betrug die
Geſammtzahl der 1872 beförderten Sendungen 783659 731 Stück gegen
703317042 in 1871, die Zahl der Brieſpoſtgegenſtände inel Zeitungen
731 162782 gegen 656,183,088, der Fahrpoſtgegenſtände 52496.949.
gegen 47.133.054 Stück; der Geſammtbetrag des durch die Poſt vermittelten
Geldverkehrs 4660,473,714 Thalern in 1872gegen 3846,664,988 Thlr.
in 1871. Die Zahl der frankirten Briefen hat ſich um ca. 25 %, die
Zahl der Poſtkarten um 17370 vermehrt, letztere alſo in einem Jahre
faſt verdreiſacht. Die Porto=Einnahmen hoben ſich von 8,808,539
auf 11078506 Thaler. Die Zahl der nicht beſtellbaren Briefe war
1871 951716, 1872 944394 Stück, wovon ca. 780,000 Stück an den Ab=
ſender zurück gegeben werden konnten, ſo daß alſo in beiden Jahren 004-
0050 der befoͤrderten Briefe definitiv unbeſtellbar waren. Zum Schluſſe
fügen wir noch eine Vergleichung der Poſtverkehrverhältniſſe in Carls=
ruhe und Darmſtadt bei, wonach in 1872 beträgt:
die Vortoeinnahme in Carlsruhe 99285 Thlr., in Darmſtadt 69157 Thlr.
die Zahl der angekommenen Briefſendungen in C. 3026124, in D. 1472598.
die Zahl der beforderten Zeitungs=Nummern im Abonnement in Carlsruhe
6842246, in Darmſtadt 1605,708
ein Vergleich welcher für Darmſtadt, welches mit Beſſungen eine großere
Bevölkerung als Carlsruhe hat, nicht gerade vortheilhaft iſt.

Bedaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerel.