Darmstädter Tagblatt 1873


20. Mai 1873

[  ][ ]

Allergnaͤdigſt privilegirtes

136. Jahrgang.

Abonnementsvreis.
21 38 kr. ührl. ind. Pringer=
John. - Auswärtz werden von.
allen Poſtämtern.Beſtellungen
entgegengenommen zu 53 kr. Pro.
Auartal incl. Poſtaufichlag und
Beſtellgebllhr.

Amtliches Organ

Inſerate
werden angenommen: in Darm=
Radtvon der Expedition. Rhein=
ſtraße
Nr. 23, in Beſſungen
von Friedrich Büößer, Friedrich=
ſtraße
Nr. 7. ſowie auswäriz
von allen ſoliden Annoncen
Expeditlonen.

die Bekanntmachungen des Großherzoglichen Kreisamtes Darmſtadt.

R DT.

Dienſtag den 20. Mai

1873.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Das Kreis=Erſatzzeſchäft im Jahr 1873.
Diejenigen Militärpflichtigen, welche in dieſem Jahre vor der Kreis=Erſatz=Commiſſion dahier erſchienen waren, werden hiermit
aufgefordert, ihre Geſtellungsſcheine auf dem Büreau des Unterzeichneten (in dem Kreisamts=Lokal) in Empfang zu nehmen.
Darmſtadt, den 14. Mai 1873.
Der Civil=Vorſitzende der Kreis=Erſatz=Commiſſion Darmſtadt.
4v. Marquard.

Veröffentlichungen aus dem Firmen=
Regiſter Großherzoglichen Stadtgerichts
4146)
Darmſtadt.
Am 6. Mai 1873 wurde in das Firmen=
regiſter
eingetragen:
1. Die unter der Firma,Buchdruckerei
der heſſiſchen Volksblätter, Eigenthümer
Dr. Wilk: dahier beſtehende Buch=
druckerei
iſt ſeit dem 25. März 1873.
auf Rudolph Fendt dahier übergegangen,
welcher dieſelbe unter der Firma, Ru=
dolph
Fendt's Buchdruckerei; weiter
betreibt.
2. Die unter der Firma Karl Knaub= in
Darmſtadt beſtehende Stuhlfabrik und
Korbwaarenhandlung wird ſeit dem
1. Mai 1873 von ſtarl Knaub dahier,
dem Sohne des früheren. Inhabers,
betrieben.
Am 7.5Mai 1873 wurde eingetragen:
Johann Reil in Beſſungen hat ſeit dem
7. Mai 1873 Procura für die daſelbſt be=
ſtehende
Firma Fr. Reil.
Darmſtadt, den 7. Mai 1873.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Piſtor,
Vogel,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
4147) Veröffentlichung
aus dem Geſellſchafis=Regiſter Großherzog;/
lichen Stadtgerichts Darmſtadt.
Am 6. Mäi 1873 wurde in das Ge
ſellſchafts=Regiſter unterzeichneten Gerichts
folgender Eintrag vollzogen:
Die unter der =Firma Saalbau=Altien=
Geſellſchaft;; in Darmſtadt beſtehende Ge=
ſellſchaft
iſt nach dem= Beſchluß der conſtli=
tuirenden
Verſammlung vom 3. April 1869
eine Aktiengeſellſchaft. Der gegenwärtig in

Geltung befindliche Geſellſchaftsvertrag datirt
vom 13. Januar 1873.
Zweck der Geſellſchaft iſt hiernach Her=
ſtellung
eines Gebäudes mit Garten=Anlaͤgen
ſauf ihrem Grundeigenthum in der Riedeſel=
und Magazinſtraße in Darmſtadt und Ver=
wendung
, beziehungsweiſe Vermiethung deſ=
ſelben
für wiſſenſchaftliche und künſtleriſche
Zwecke, Verſammlungen, Ausſtellungen, Bälle.
Sommervergnügungen u. ſ. w.
Die Dauer der Geſellſchaft iſt auffünfzig
Jahre, vom 7. April 1873 an gerechnet,
beſtimmt. Nach Ablauf des 49. Jahres
beſchließt die General=Verſammlung über
die fernere Dauer der Geſellſchaft.
Das Grundcapital der Geſellſchaft iſt auf
125000 fl. feſtgeſetzt und in 1250. Aktien
1100 fl. eingetheilt.
Die Aktien lauten auf Namen. Eine
weitere Attienſerie kann bis zu 70,000 fl.
auf Beſchluß der Generalverſammlung von
dem Vorſtande emittirt werden.
Die von der Geſellſchaft ausgehenden,
die Aktionäre betreffenden Bekanntmachungen
müſſen von dem Präſidenten oder deſſen
Stellvertreter und dem Schriftführer unter=
zeichnet
und in der Darmſtädter Zeitnng
und dem Darmſtädter Tagblatt veröffentlicht
werden.
Der gegenwärtige Vorſtand beſteht aus
den Herren:
1) Geh. Oberſteuerrath Welcker, der Zeit
Präſident,
2) Rentner Wilhelm Schwab, der Zeit
Vicepräſident,
3) Hofgerichts=Advocat Freiherr Dr. Georg
don Wedekind, der Zeit Schriftführer,
4) Dr. Ernſt Becker,

5) Maſchinenfabrikant Hnr. Blumenthal
6) Gemeinderath Carl Gerſchlauer,
7) Stadtbaumeiſter Hechler,
8) Gemeinderath Hickler,
9) Kaufmann Wilhelm Merck,
10) Stadtrentmeiſter Michell,
11) Geh. Oberbaurath Dr. Müller,
12) Stadtgerichts Aſſeſſor Vogel,
13) Hofjuwelier Wondra,
14) Premierlieutenant la guite Zernin.
Darmſtadt, den 6. Mai 1873.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Piſtor.

4148) Veröffentlichung
ſaus dem Firmenregiſter Großherzoglichen
Stadtgerichts Darmſtadt.
Am 13. Mai 1873 wurde eingetragen:
Jſaak Mayer dahier betreibt ſeit Sep=
tember
1871 in Darmſtadt ein Landes=
Productengeſchäft unter der Firma Jſaak
Maher.
Darmſtadt, am 13. Mai 1873.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Piſtor,
Vogel,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.

3158) Oeffentliche Aufforderung.
Betreffend: Den Coneurs über das
Vermögen des Schuhmachers Franz
Uebereck zu Darmſtadt.
Anſprüche an das Vermögen des Franz
Uebereck zu Darmſtadt, über welches der
formelle Concurs erkannt iſt, ſind auf
Samſtag den 21. Juni 1873,
Vormittags 9 Uhr,
bei Vermeidung ſtillſchweigend eintretenden=
Ausſchluſſes von der Concursmaſſe anzur
214

[ ][  ][ ]

Ro.

783
zeigen und mit Geltendmachung etwaigen
Vorzugsrechte zu begründen. In demſelben
Termin ſoll über die weitere Behandlung
der Maſſe und Beſtätigung des proviſoriſch
beſtellten Maſſecurators Beſchluß gefaßt
werden. Die nicht erſcheinenden oder im
Termin nicht gehörig vertretenen Gläubiger
werden den Beſchlüſſen der Mehrheit der
Erſchieneneu, namentlich auch bezüglich eines
etwa zu Stande kommenden Arrangements
als beigetreten erachtet.
Darmſtadt, den 31. März 1873.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Piſtor.

Verſteigerungen.
4040) Bekanntmachung.
Freitag den 23. d. Mts., Vormittags
11 Uhr, ſollen die bei Erbauung einer Oe=
toierheberwohnung
an der Dieburgerſtraße
vorkommenden Maurer=, Zimmer=, Dach=
decker
= Schreiner=, Schloſſer=, Glaſer=,
Weißbinder=, Spengler= und Pflaſterarbeit,
ſowie die Eiſenlieferung durch Soumiſſion
vergeben werden.
Voranſchlag, Zeichnung und Bedingungen
liegen von Montag den 19. d. Mts. an,
auf dem hieſigen Stadtbauamt zur Einſicht
oſſen, woſelbſt auch die Soumiſſions=Offerten
einzureichen ſind.
Darmſtadt, den 16. Mai 1873.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Fuchs.

Moos=Verſteigerung.
Samſtag den 24. l. Mis., Vormittags
9 Uhr, kommen im oberen Rathhausſaal
dahier 200 Haufen Moos aus der
ſtädtiſchen Tanne öffentlich zurVerſteigerung.
Darmſtadt, den 20. Mai 1873.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
4149) Appfel, Beigeordneter.

4150) Bekanntmachung.
Mittwoch den 28. d. Mts., Vormittags
10 Uhr, werden in dem Geſchäftslocal der
unterzeichneten Behörde, Paradeplatz Nr. 4,
ca. 50 Stück von den aufgehobenen früheren
Eichämtern herrührende, größtentheils noch
ſehr wohl erhaltene gleicharmige Waagen
in drei verſchiedenen Größen von 1 bis
100 Pfund Tragfähigkeit, ſowie eine Anzahl
nnbrauchbarer älterer Gewichte von Guß=
eiſen
und Meſſing unter den in dem Termin
bekannt gemacht werdenden Bedingungen
öffentlich gegen gleich baare Zahlung an die
Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, am 15. Mai 1873.
Großherzogliche Ober=Bau=Directlon.
Arnold.

4151) Heugras=Verſteigerung
von dem Rößner'ſchen Gute am Heiligen
Kreuzberg Mittwoch den 21. d. Mis
Morgens 10 Uhr an Ort und Stelle.

4006)
Verpachtung.
Die Oeconomie des im Königreiche Bayern, Kreis Unterfranken, gelegenen Ritter=
gutes
Ditterswind, beſtehend aus:
cirea 104 Morgen Wieſen,
428 Morgen Feld,
größtentheils zuſammenhängende Flächen, wird am 22. Februar 1874 pachtfrei und ſoll
von da an auf weitere 12 Jahre verpachtet werden.
Eiſenbahnſtation von Ditterswind iſt dermalen Haßfurt, Poſt= und Telegraphen=
Station Maroldsweißach.
Pachlbedingungen und Flüchenbeſchrieb liegen bei der gutsherrlichen Rentei in
Allertshauſen und bei dem gutsherrlichen Förſter Malſch in Ditterswind zur Einſicht
auf, welch Letzterer auf Verlangen die zu verpachtenden Realitäten vorzeigen wird.
Die Pachterswohnung und alle Oeconomie=Gebäulichkeiten ſind ſämmtlich neu,
maſſiv und ſehr geräumig aufgeführt.
Gebote auf vorſtehendes Pachtobjekt ſind bis Mitte Juni a. c. an die gutsherrliche
Rentei zu Allertshauſen oder direkt an den Rittergutsbeſitzer Hrn. Carl Otto Deuſter
in Kitzingen a. Main einzureichen. Die Entſcheidung erſolgt etwa vier Wochen nach
dieſem Termine.
Pachtluſtige Herren Oeconomen wollen Nachweiſe über Perſönlichkeit und Ver=
mögens
=Verhältniſſe der Offerte=Einreichung beilegen.
Allertshauſen, den 12. Mai 1873.
Gutsherrlich Deuſter'ſche Rentei.
Häfner.

4039) Bekanntmachung.
Durch die unterfertigte Stelle werden
Dienſtag den 21. Mai, Nachmittags 3 Uhr,
50 Säcke ſehr ſchöne Erbſen, ausgezeichnete
Waare, im ſtädtiſchen Lagerhaus, Grafen=
ſtraße
Nr. 30, öffentlich an den Meiſt=
bietenden
gegen Baarzahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 13. Mai 1873.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
2542)


Feilgebotenes.
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[ ][  ][ ]

Ro

785

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Wneratuasser-Pabrik
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beſtens empfehle, verbinde ich hiermit zugleich die Mittheilung, daß ich einem
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Langjährige Erfahrungen und vortheilhafte Einrichtungen ſetzen mich in den
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Auftrag pünktlich auszuführen.
Darmſtadt, 20. Mai 1873.
Hochachtungsvoll
Carl Veinann.

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halbe Flaſchen 4 kr.
Wiener Tafelhier
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Bayrisches Taſelbier
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halbe Flaſchen 4½ kr.
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9 kr.
halbe Flaſchen 5 kr.
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Darmſtadt, im Mai 1873.
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Eliſabethenſtraße 25.

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Soda rein,
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Ludwigsplatz Nr. 7.
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J. F. Csleman'e
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3729) Großherzogl. Hoflieferanten.

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Hemden=Fahrik, Leinen= u. Weißwaaren=Handlung,
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14
14
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bei Herrn G. Jordis, Rheinſtraße,
7 G. Liebig, Louiſenſtraße,
I. Röbrich, a. d. kath. Kirche
K. Calmberg.

4010) Bei den Bäckermeiſtern Gg. Bopp,
vormals Ganß, Eliſabethenſtr. 28, Peier
Keller, gr. Kaplaneigaſſe Nr. 24, Philipp
Pullmann, gr. Bachgaſſe Nr. 35, koſten
4 Pfd. Brod I. Sorte 21 kr.
desgl. II. 20 kr.
5 Pfd. Brod I. 26 kr.
desgl. II. 24 kr.
Bei Peter Keller 5 Pfd. Brod II. Sorte 2Ar=

[ ][  ][ ]

A D7.

786

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zu verkaufen. Ballonplatz Nr. 2.
L. Fries, Schreinermeiſter.
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J. Schaffner, Ballonplatz 21.
Carl GEötz, gr. Ochſengaſſe 24.
Joh. Schneider, Arheilgerſtraße 27.
C. Hammann, Caſinoſtraße 23.
A. Hensel, Ecke der Nieder=Ramſtädter=
und Mühlſtraße 74.
G. Samuler
4159)
Waldſtraße 17.

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ländiſche
Käfer zu verkaufen. Näheres bei
der Exp. d. Bl.

4161) Ein Haus, nahe den Bahnhöfen,
iſt mit oder ohne Garten zu verkaufen
Näheres in der Exp. d. Bl.

4162) Eine hölzerne Pumpe mit eiſer=
nem
Schwengel iſt billig abzugeben.
Mauerſtraße Nr. 17.

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Louiſenſtraße
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mer
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ENäheres im Comptoir H. Schuchard.
2754) Beſſungen, Heerdwegſtraße 13,
iſt der mittlere Stock, beſtehend in 4 Zim
mern, Mitgebrauch von Waſchküche und
Bleichplatz, zu vermiethen und bis zum
15. Juni zu beziehen.
2812 BleichſtraßezNr. 41 iſt der zweite
Stock, beſtehend aus 5 Zimmern, Boden=
und Magdſtube ꝛc., an eine ſtille Familie
zu vermiethen und bis den 1. Juli zu be=
ziehen
. Preis 450 fl.

3101) In den neuerbauten Häuſern,
Roßdorferſtraße Nr. 8 und 10, iſt der L.,
2. und 3. Stock, enthaltend je 4 Piecen,
1 Alkoven, Küche, Magd= und Bodenkam=
mern
ꝛc., bis 1. Juni beziehbar, zu ver=
miethen
.
M. Maringer.
3128) Eck der Kies= und Hochftraße 34
ſt ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
3447) Ein freundliches Logis zu verm
Marktſtraße 3.
3291) Ein freundliches Logis, 4 Zimmer
und ſonſt allen Bequemlichkeiten zum ſo=
ortigen
Bezuge zu vermiethen. Beſſunger
Carlſtraße 54.
3298) Ein ſchön möblirtes Zimmer
mit freundlicher. Ausſicht iſt an einen an=
ſtändigen
Herrn zu vermiethen und ſogleich
beziehbar. Näheres in der Exp. d. Bl.
3370) Eine freundliche Wohnung mit
drei ſehr ſchönen Zimmern und allen Be=
quemlichkeiten
gleich oder 1. Juli an eine
ſtille Familie zu vermiethen.
J. Zimmer, Hofmetzger,
gegenüber der Infanterie=Caſerne.
3466) Ein möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
. Caſinoſtraße Nr. 15, 3. Stock.
3518) Magdalenenſtraße 19 ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
3520) Eine ſchön möblirte Stube unweit
des Polytechnikums, nach Wunſch auch Koſt,
bei
Fr. Kratz, Heinrichſtraße 18.
3551) Eine elegante Garten=Woh
nung mit Verauda an einen einzelnen
Herrn oder Dame ſofort zu vermiethen.
Auf Verlangen wird Möbel dazu geſtellt.
3
OO 1 möblirtes
2 Waldſtraße -. Zimmer mit
Cabinet zu vermiethen. 1. Stock.
3645) Eine gut möblirte Stube, auf die
Straße gehend, iſt bis zum 1. Juni zu
vermiethen. Dieburgerſtraße 3 im 3. Stock.
c (Ein möblirtes Zimmer Ernſt=Lud=
7 Es wigsſtr. 15 eine Stiege hoch.
3733) Carlsſtraße 22 iſt eine Scheuer
mit gewölbtem Keller u. ein Stall zu verm.
3735) Schirngaſſe Nr. 8.
Ein Logis, gleich oder am 3. Auguſt an
eine ſtille Familie zu vermiethen.
3737) Heinrichſtraße 100 drei möblirte
Manſardenzimmer. Näheres bei Herrn
Trier, Ludwigſtraße.
3806) Grafenſtraße Nr. 39
eine Wohnung, beſtehend aus 5 Zimmern,
Küche u. allen Bequemlichkeiten, per 15. Ma
zu vermethen.
3807) Die bel Etage, Steinſtraße 6,
5 heizbare Zimmer, Küche nebſt Zugehör,
iſt an eine ruhige Familie zu vermiethen
und den 20. Juli zu beziehen.
3808) Ein ſchönes, gut möblirtes Zim=
mer
zu vermiethen. Eliſabethenſtraße 62
dritte Etage.
3880) Der mittlere Stock meines, Ecke
der Wald=u. Grafenſtraße, belegenen Hauſes
iſt mit allen Bequemlichkeiten zu vermiethen
und per 6. Auguſt d. J. zu beziehen.
J. G. Keller.

GIFin Laden,mil Logis jſt in einen
G C der frequenteſten Lage der Alt=
S.
ſtadt zu vermiethen.

Zu erfragen Ochſengaſſe Nr. 3.
3970) Beſſ. Karlſtraße Nr. 3 iſt par=
terre
ein freundliches möblirtes Zimmer zu
vermiethen.
3971) Iu meinem neu erbauten Haufé,
obere Heiprichſträße Nr. 316, iſt der mitt=
lere
Stock, beſtehend aus 4 Zimmern,
Magdſtuke ꝛc., zu vermiethen; bis Juui
. Ackermann.;
beziehbar;
4013) Bleichſtraße Nr. 40 iſt ein hüb=
ſches
Logis im Seitenbau zu vermiethen
und baldigſt zu beziehen.
4081) Nieder=Ramſtädter Straße Nr. 12
iſt ein freundliches=Logis zu vermiethen.
Preis 150 fl.
4083) Lagerräume zu vermiethen.
4100) Eck der Zimmer= u. Eliſabethenſir.
Nr. 2 zwei ſchön möbl. Zimmer, dsgl. ein
kleines, ,gleich zu beziehen.
4106) Ein ſchön möblirtes Zimmer zu
vermiethen, Louiſenſtraße 2, 1. Stock.
4163) Beſſungen. Weinbergſtraße Nr. 26
eine Wohnung zu vermiethen.
A. Cn Arheilgen Nro. 23½iſtr ein
T a kleines Stübchen zu vermiethen.
4165) Ein Zimmer, zu vermiethen und
gleich zu beziehen. Parterre Mathildenpl. 10.
4166) Ein möblirtes Logis für einen
oder zwei junge Herren mit oder ohne Koſt.
Beſſunger Schulſtraße Nr. 19.
4167) In dem neu erbauten Hauſe, Ecke
der Allee, Beſſunger Kirchſtraße 2, iſt der
mittlere und obere Stock zu vermiethen und
bis 1. Juni beziehbar.
4168) Ein freundliches Logis gleicher
Erde in der Kranichſteinerſtraße Nro. 46,
beziehbar den 15. Juli.
4169) Frankfurterſtraße Nr. 16 iſt die
bel Etage und Manſarde, am liebſten zu=
ſammen
, an eine ſtille Familie zu vermiethen,
beziehbar 1. September, wenn gewünſcht
auch 1. Auguſt.

Näheres Caſerneſtraße 42 parterre.

Vermiſchte Nachrichten.


Julius Buddé
Großherzoglicher Hofzahnarzt in Darmſtadt,
Eliſabethenſtraße 37,
empfiehlt ſich im Ausziehen, Plombiren
und Einſetzen einzelner Zähne und ganzer
Gebiſſe in Cautſchuck oder Metall nach den
neueſten Syſtemen.
Alle Operationen werden ſchmerzlos aus=
geführt
.
2961) Ordentliche Jungen können in die
Lehre treten bei H. Emmel, Hofſchloſſer.

3051) Ein Lehrling kann unter günſti=
ger
Bedingung eintreten bei
Wilh. Müller, Schloſſermeiſter.

3524) Einen braven Lehrling ſucht
Friedrich Kuhn, Schreinermeiſter

[ ][  ][ ]

H. 97.

787

Wiener Weltausſtellungs Central=Bureau für Reiſe und Wohung.

0
P*
G08OO0

Claſſe.

Wir theilen den Wohnungstariſ mit und benachrichtigen die Intereſſenten, daß Herr
Carl Glaulé, Klisabethenstrasse 14, 2 Jreppen in varmstadt beauftragt iſt, die Woh=
nungsgarantieſcheine
gegen Hinterlegung des Betrags in unſerem Namen auszufertigen.

Lage.

Höhe d. Stockwerks.

Mäohluntz.

A m e u b l e m e n t.
Alles polirt. 1 nettes reines Bett mit Ueberzug. Federeinſatz,
Matratze. Oberbett, weiche und Roßhaarpolſtern, Waſchlaſten oder
Tiſch mit Porzellan=Einrichtung, Nachtkäſtchen ſ. Leuchter, 1 Kaften zum
Hängen und Legen, 1 Schreibtiſch, 1 runder Sophatiſch; entweder
eine complette Garnitur oder mindeſtens ein Sopha oder Balzak oder
Ottomane mit je zwei Fauteuils und 4 Seſſeln; 1 Spucknapf, 1 gr.
Stockwerk. Wandſpiegel, Vorhänge, Fußteppich und Tiſchdecke, geſchliffene Waſſer=
flaſche
ſammt Gläſer, Glockenzug. Souſtige wünſchenswerthe Bei=
gaben
: Nettes Schreibzeug, 1 Lampe, 1 Luſtre, Fenſterpolſter, Rou=
letten
. Kleine Nippſachen wie: Feuerzeug ꝛc.
Durchwegs polirt und daſſelbe enthaltend wie Claſſe I. mit dem
Stadt
Parterre,
II. Claſſe.
l. 2. 3. u. 4. Beuerken, daß ſtalt der completen Garnitur, oder Balzaf, Fauteul,
oder
4-6 fl. pr. Tag.
Sopha=Balzak oder 2 Fauteuils genügen, dieſe Gegenſtände auch von
Vorſtadt.
Stockwerk.
gebogenem Holze ſein können
III. Claſſe.
Stadt
1 nettes, reines, polit. Bett; 1 Kaſten, 1 Waſchkaſten oder ein
Unbeſtimmt.
2-4 fl. pr. Tag. oder Vorſtädle.
Waſch=Etagere, 1 Tiſch, 3 Seſſel.
reines Bett, 1 leines Waſhliſchchen, ſ. Lavoir und Glas, 1 U=
IV. Claſſe.
In oder außer
Unbeſtimmt. 35 entbehrlichen, 1 Kleiderrechen, 1 kl. Tiſchchen, 1 Stuhl und vielleicht
1-2 fl. pr. Tag.
der Linie.
nach Art der Badekaſten zu verſperrendes Trühel für Effecten.
V. Claſſe.
Maſſenquartiere (Arbeiterwohnungen), größere oder kleinere Räume
Atbeiterwohnungen In oder außer
mit einer Anzahl reinlicher Schlafſtellen, einem größeren gemeinſamen
Unbeſtlimmt.
der Linie.
75 kr. bis 1 fl.
Tiſch, Stühlen oder Bänken, Waſchrequiſiten und Handtücher, Kleider=
pr
. Bett.
rechen oder Schrank.
Anmerkung: Das vorſtehende Ameublement iſt der Miether einer Wohnung je nach der Claſſe zu fordern berechtigt. Es ver=
ſiteht
ſich von ſelbſt, daß die Wohnungen zur Erhöhung des Comforts noch andere Gegenſtände enthalten können.
3312

I. Claſſe.
Preis : 6-10 fl.
pr. Tag

Stadt
oder nahe
Vorſtadt.

Parterr,
I., 2. u. 3.

Liebig's Floisck-Ertract Cesollschaſt in London.
Frklärüng.
Durch den s0 allgemein und tief betrauerten Tod des Herrn Profesor
Justus Freiherrn von Hiebig sicht sich das unteraeichnete General=Depot zu fol.
gender Erklärung veranlasst:
Die seit dem Bestehen der Gesellschatt durch die Herren Profossoren
I. von Liebig und H. von Pettenkofer über die Güte des Fleischextractes ge-
meinschaftlich
ausgeübte Controlle wird nunmehr von Herrn Professor Max.
von Pettenkofer fortgeführt, unter Uitwirkung des Baron Lermann von
hiebig, gemäss den von dessen soligem Vater selbst schon seit lange mit
der Gesellschaft vereinbarten Anordnungen. Die wünschenswerthe Garantie
für die anerkannt vorzügliche qualität des Extractes wird somit dem Publikum
auch ferner gesichert sein.
DAs GEnERAIDEpor.
AnTVERphn, Mai 1873.
Wir Unteräcichnete bestätigen hiermit die obigo Erklärung, wodurch dem
Publikum die Gewissheit gegeben wird, dass das
Renzuy.
IEEIESGEE TLLisvhna TRhGT Avs PRdLBEITos
nach wie vor untersucht und von uns gutgeheisson werden muss, ehe dasselbe
in den Handel kommt, und dass somit das Extract genau nach den Vorschrif.
ten seines Erfinders stets in s0 vollendeter und gleichmässiger qualität in den
Consum gelangen wird, als es bisher der Fall gewesen ist.
Dr. H. von PTTEiRoriR.
H. von HIEBI.
uénCkEu, Mai 1873.
3979
4015)

Darmſtadter Brod=Verein.
Wir zeigen den verehrl. Mitgliedern an, daß Herr Kaufmann H. Scharmann,
Ludwigſtraße 17, den Verkauf von Brodmarken übernommen hat.
Der Vorſtand.

3529)
Offene
Handlungs=Lehrlings=Stelle.
Für ein Engros= und Agentur=Geſchäft
ſuche ich einen mit entſprechenden Schul=
kenntniſſen
verſehenen Lehrling.
C. F. Kemmler, Ludwigsplatz.

J 4Fin Ladenmädchen, welches ſchen
K; 48 conditionirt und günſtige Zeug=
nſe
hat, wird geſucht von
F. Krätzinger Sohn, Ludwigſtraße 11.

3580) 2 Lehrlinge können unter günſtigen
Bedingungen eintreten.
L. Fries, Schreinermeiſter.

eine gebrauchte, wenn auch reparaturbedürf=
tig
, ſucht ſogleich zu kaufen
Frankfurt a. M. C. Wolfg. Textor.


(in ſachkundiger, gewiſſenhafter Mann
AE wird als Heizer zu einer Dampf=
maſchine
geſucht. Reflectanten wollen ſich
an die Maſchinenfabrik von Keyer & Bock
hier wenden.

3753) Es werden 2 gute Tapezier=Gehülfen
gegen gute Bezahlung geſucht bei
Friedrich Fey, Tapezier. Bleichſtr. 11.
3977) Einen Lehrling und einen Ge=
ſellen
ſucht
Franz Ihm, Schloſſermeiſter.
215

[ ][  ][ ]

788
Ro2.
3999)
Kaufmänniſcher Verein.
Sonntag den 25. Mai
Ausſlug nach demr Groß=Geraner Park.
Die Mitglieder des Vereins, ſowie deren Angehörige werden hiermit zu recht
zahlreicher Betheiligung höflichſt eingeladen.
Jeder theilnehmende Herr muß mit einer ſichtbar zu tragenden Karte verſehen ſein,
welche gegen 30 kr. vom Vereinsdiener zu empfangen iſt. Einzeichnungsliſte liegt im
Lokale offen. Die Einführung von Fremden iſt geſtattet.
Die Vergnügungs=Commiſſion.
NB. Näheres über Abfahrt bringen die hieſigen Blatter einige Tage vorher.
4000) Ein zuverläſiger
O TI
IOb
der im Schreiben und Rechnen geübt iſt und ſich über ſeine Qualification genügend
ausweiſen kann, wird für ein bedeutendes Fabrikgeſchäft geſucht. Ausgediente Militärs
mit guten Führungs=Atteſten erhalten den Vorzug. Franko Offerten mit genauer An=
gabe
der bisherigen Dienſtleiſtungen sub Chiffre F 7283 bejördert die Annoncen=Expedition
von Rudalf Manze in Pranhſurt a. .

Privilegirke Sehühen=Geſellſchuff.
Die verehrlichen Mitglieder werden hierdurch benachrichtigt, daß Freitag den
23. Mai das Schießen auf das laufende Wild beginnt, und regelmäßig jeden Freitag
Abend von 5 Uhr an ſtattfindet.
4170
Der Vorſtand der priv. Schützengeſellſchaft.

F

g.

agauunettaauaiaataoo

Beſſunger älterer Geſangverein.
23
Bei günſtiger Witterung ſoll am Himmelfahrttage, Donnerſtag den
8
22. Mai, wie in früheren Ibhren, ein gemeinſchaftlicher Morgenſpaziergaug
S
nach dem Dommerberge unternommen werden.
Abmarſch um 7 Uhr von der oberen Terraſſe des Herrngartens aus.
Für gutes Bier iſt geſorgt.
Beſſungen, den 19. Mai 1873.
4171)
Die Vergnügungs=Commiſſion.
Logtagagveausoiaigauuon
Restauratiom Fmleh
in Jugenheim an der Vergstrasse.
Unmittelbar am Eingang von der Bahn gelegen, neu gebaut, mit elegant einge=
richteten
Zimmern, Billard, ſchönen Garten=Anlagen und herrlicher Ausſicht, empfiehlt
ſich dieſelbe einem geehrten Publikum. Mein Veſtreben wird ſein, durch gute Speiſen
und Geträuke, ſowie durch prompte Bedienung allen gerechten Anſprüchen zu ge=
nügen
.
Hochachtungsvoll
A. Emiet.

4173) 1. Verzeichniß der eingegangenen Spenden zum Zwecke der Beſchiclung
der Wiener Welt=Ausſtellung durch Arbeiter: Von der Maſchinenfabrik Kleyer u. Beck
86 fl. 4 kr., und zwar von den Herren Kleyer u. Beck 20 fl., Loret, Iugenieur,
4 fl. 40 kr., von den Arbeitern daſelbſt 61 fl. 24 kr. Von den Herren Gebr. Trier
10 fl., S. H. 1 fl, N. N. 1 fl., Adler 2 fl. Durch Hrn. Wiener, Techniker: von
den Herren Bopp, Bankdirector, 25 fl, B. L. Trier, Rentner, 2 fl. 20 kr., Joſs
Lederer, Hofopernſänger. 1 fl. 13 kr., E. Stern, Lehrer, 1 fl. 10 kr, Auguſt Wiener
3 fl. 30 kr. Summa 33 fl. 10 kr. Liqueurfabrikant Schichner 30 kr. Bei Hrn. Berg=
ſträßer
: von Herrn Blumenthal 20 fl. Durch Hrn. Aldick: von Hrn. Gebr. Anton
10 fl., Frau J. V. Schneider, Cigarrenhandlung, 4 fl. 54 kr., B. Meyer Eiſenhand=
lung
, 1 fl. 45.kr., Ph. Caſtritius 30 kr., A. Schuchmann 24 kr., S. Meyer 30 kr.,
von 3 Ungenannten 54 kr. - Gumma 172 fl. 41 kr.
Für dieſe Gaben verbindlichſt dankend, bittel die Commiſſion um geneigte weitere
Unterſtützung, damit der gewiß gemeinnützige Zweck erreicht werden kann. Aufrufe
ſind ſowohl in den Commiſſionsſitzungen, als auch an den Plätzen, wo Liſten aufliegen,
zu bekommen.
Darmſtadt, den 14. Mai 1873.
Die Commiſſion.

8

bei

(Fin ordentlicher Geſelle kann gegen
C guten Wochenlohn gleich eintreten
D. Schulz, Schuhmachermeiſter,
in Beſſungen.

4018)
Eine Köchin,
die ſich auch der Hausarbeit unterwuft,
wird auf Johanni geſucht. Neckarſtraße 19
mittlerer Stock.

2 Och empfehle mich zu aller Brunnen=
Ra und Maurerarbeit, zugleich nehme

ſch alle Beſtellungen für Fuhren an.
Adam Röder,
Maurermeiſter, gr. Bachgaſſe Nr. 19.

E4122) Marienplatz Nr. 7 im Hinterbau
kann Wäſche gemangt werden.
4123) Ein Hausburſche, der Feld=
arbeit
verſteht, wird geſucht.
C. M. Kühn, Pallaswieſenſtraße 53.
a
8 Im Aquarellmalen
einigermaßen geübte Herren oder Damen
finden bei Unterzeichnetem gegen gutes
Honorar angenehme Beſchäftigung.
Rheinſtr. 49. C. Röhlers Kunſtverlag.
4130)
Geſucht.
Eine Wohnung, etwa 2 Zimmer, 1 Ca=
binet
mit Zubehör, nahe der kath. Kirche,
Ludwigsplatz oder Schützenſtraße (nicht Man=
ſarde
.) Näheres bei der Redaction.

Eine Wärterin
kann ſofort gegen hohen Lohn im Aka=
demiſchen
Krankenhauſe in Heidel=
[4137
berg Stelle finden.

4139) Ein Rohrſtock mit langem Elfen=
beingriff
ſtehen geblieben. Der Finder wird
gebeten denſelben gegen Belohnung bei Herrn.
Kohlenhändler Schneider, Friedrichſtraße
Nr. 40, abzugeben.

10 Gulden Belohnung.
Verſoren
auf dem Wege vom Theater durch das
Schloß, über den Markt, Ludwigs= und
Schulſtraße, Kapelle und Nieder=Ramflädter
Straße ein goldnes Armband, emaillirt.
Der redliche Finder wird gebeten, gegen
obige Belohnung abzugeben Nieder=Ram=
(4142
ſtädier-Straße 42.
4174) Ein junges Mädchen mit guten
Zeugniſſen ſucht einen Dienſt und lann
gleich eintreten. Beſſunger Weinbergſtr. 6.
4175) Ein Mädchen, das ſelbſtſtändig
bürgerlich kochen kann, wird gegen hohen
Cohn auf Johanni geſucht.
Friedrichſtraße 24 dritter Stock.
4176) Ein erfahrenes älteres Kinder=
mädchen
oder auch Kinderfrau wird baldigſt
geſucht.- Ludwigsplatz 4.
3 4177) 4 Mehrere Buchhalter
Ku. Neiſende, - Gehalt bis 800 Rth.
- ſerner Lager=Commis u. Ver=
käufer
aller Brauchen ſucht das
Pkaufm. Büreau-Germania- zuDresden.
4178) Ein reinliches Mädchen, welches
zu Hauſe ſchlafen kann, ſucht Beſchäftigung
für den ganzen Tag. Döngesborngaſſe 6.
4179) Ein auch. zwei Lehrlinge werden
unter günſtigen Bedingungen geſucht.
Conrad Creter, Weißbindermeiſter,
Beſſungen.

[ ][  ][ ]

789
Aor.
Annoncen-Hxpedition (General=Agentur Darmſtadt, Eliſabethenſtraße 30)
7
befördert alle Arten von Anzeigen an in= und ausländiſche Zeitungen. Prompte, discrete
1151N.
AAlAhAiAAait und billigſte Bedienung. - Zeitungs=Cataloge, Koſtenvoranſchlüge, ſowie Rathſchläge über
zweckdienlichſtes Inſeriren ſtehen zu Dienſten.
(124

Wandtafeln über Ankunft und Abgang ſämmtlicher
Eiſenbahnzüge dahier im Sommerfahrtenplan 1873.
Preis: 3 kr.
. C. Vittich'ſche Hofbuchdruckerei.
4180)
An Jnhnelaheahaer
durch den Ludwigsweg
Ausflug der Liedertaſel nach dem Mathildentempel.
Nach genommenem Frühſtück Gang durch das Mühlthal nach Eberſtadt zu Gaſt=
wirth
Grimm.
Zuſammenkunft unter den Beſſunger Linden, Abgang um halb 7 Uhr Morgens.

4181) Ein ordentlicher Junge kann in
die Lehre treten. Auguſt Nold,
Schloſſermeiſter, Friedrichſtraße 20.

4182) Eine Lauffrau wird geſucht Wil=
helminenſtraße
27 eine Treppe hoch.

4183) Es wird zu Johanni ein mit
guten Zeugniſſen verſehenes Mädchen ge=
ſucht
, welches ſelbſtſtändig kochen kann und
ſ einige Hausarbeit übernimmt.
13 Wilhelminenplatz im 3. Stock.

4181) Eine Lauffrau wird geſucht.
Waldſtraße Nr. 2.

4185) Heugras=Verſteigerung.
von dem Rößner'ſchen Gute am Heiligen
Kreuzberg Mittwoch den 21. d. Mts.
Morgens 10 Uhr an Ort und Stelle.
Gute
4186)
Schuhmacher=Geſellen
ſauf eiſt= Sorte Mannarbeit werden geſucht
bei
Joſ. Schumacher Sohn,
in Mainz.
)
Demſetzer,
geübte, gegen hohen Lohn geſucht.
Näheres im Verlag.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienſtag, 20. Mai. Abonnement Zuspendu.
Vierte letzte ſGaſidarſtellung der Frau Malhilde
Mallinger (zum Beſten des Hoftheater=Baufonds)
Romeo und Julie. Oper in 5 Acten; Muſik von
Gounod. Julie' Frau Mallinger.- Anfang
16 Uhr. Erhöhte Preiſe.

Der Arcier.
Von Levin Schücking.
Gortſetzung.)
Ich heiße,n verſetze der Fremde, Joſeph von Frohn, bin
Oberlieutenaut bei Prohaska=Dragonern, habe die Feldzüge gegen
die Preußen mitgemacht und wurde gefangen in der Schlacht von
Liegnitz. Mit vielen Tauſenden von andern Kriegsgefangenen
wurde ich nach Magdeburg geſchickt, das damals eine ſehr ſchwache
Beſatzung hatte. Dort habe ich die Cameraden für einen Ver=
ſuch
gewonnen, die Feſtung in Beſitz zu nehmen; das iſt uns
nicht ganz gelungen, obwohl wir die Stadt in unſere Gewalt
gebracht haben. Aber wir haben das Gouvernement gezwungen,
uns mit den Waffen, die wir genommen, und mit einem Zehrgelde,
das uns ausgezahlt wurde, frei abziehen zu laſſen. Ich bin zu
meinem Regimente nach Böhmen zurückgekehrt und wegen meines
Verhaltens in Magdeburg zum Rittmeiſter befördert; worden,
habe aber das Patent nie erhalten, denn ein unglückliches Gefecht.
bei Landshut ließ mich vorher wieder in preußiſche Gefangen=
ſchaft
gerathen. Ich wurde nun nach Koſel gebracht, und da
man zum Unglück in mir den Mann von Magdeburg erkannte,
ſo bin ich dort auf das Abſcheulichſte behandelt worden. Ich
wage jedoch nicht Ew. Excellenz mit der Erzählung der Quäler=
eien
aufzuhalten, die man mir in dieſem ſchrecklichen Koſel'ſchen
Sumpfloch angethan hat. Der Hubertsburger Friede hat mich
dann gerettet; ich wurde mit andern Cameraden nach Breslau ab=
geführt
und dort nach Nachod inſtradirt, aber ohne einen Pfennig
Wegzehrung ausbezahlt zu bekommen, und gekleidet wie ein Zucht=
häusler
.
So habe ich mich, fuhr der unglückliche Offfzier zu er=
zählen
fort, nals Bettler durchſchlagen müſſen. In Nachod habe
ich wenigſtens bei einem Bürgersmann ſo viel Barmherzigkeit
gefunden, daß er mir die Kleider, die ich hier trage, ſchenkte,
und dann habe ich mich weiter durch Böhmen und Mähren durch=
geſchlagen
, hierher, weil ich hier mein Regiment finden mußte.
Das Regiment ſteht auch hier, als ich mich aber auf der Adju=
dantur
meldete, und die Stammrolle nachgeſchlagen wurde, fand
ſich bei dem Namen Frohn der Zuſatz: Geblieben vor dem
Feind.: Man hat mir deßhalb den Wiedereintritt verweigert;
in meine Stelle war bereits ein Anderer eingerückt; die Regi=
menter
ſind ſämmtlich wegen des Friedens reducirt, und weil ich
der Stammrolle nach todt bin, will man mir auch keine Ent=
laſſung
und keine Penſion geben; beim Oberſt=Inhaber bin ich
gar nicht vorgelaſſen worden.

Die Excellenz unterbrach hier die Erzählung mit einem
franzöſiſchen Fluche.
Aber iſt das ein Unglücklu rief er aus, pauvre diable
que vous 6tes. von Seiner Magdeburger Affaire hab' ich
gehört, ich entſinne mich deſſen... ce sont des miscrables
qui vous fraitent ainsi ... maist, fuhr er fort, ſeine goldene
Uhr hervorziehend, es iſt Mittagszeit. Ich bin der Fldmar=
ſchall
und ArcierenHauptmann Graf von Aſpremont=Linden.
Venez me trouver demain matin, wir werden weiter davon
reden, en attendant donnez votre nom mon piqueurlé
Die Excellenz nickte mit dem Kopfe, und während Frohn
einem der Diener des Feldmarſchalls ſeinen Namen wiederholte,
verließ die Geſellſchaft die Bahn; der ungariſche Fuchs, zwiſchen
zwei Reitknechten geführt, ſchloß den Zug.
Die Herren Bereiter und Stallmeiſter hatten aus einer
reſpectvollen Entfernung die Unterredung mit angehört, und
Frohn's Erzählung hatte bei Einigen von ihnen etwas von dem
Groll und Aerger verſcheucht, womit ſie auf den Mann blickten,
der ſie beſchämt und gedemüthigt hatte. Nichtsdeſtoweniger zer=
ſtreuten
ſie ſich jetzt, ohne ſich weiter um ihn zu kümmern. Nur
ein junger, blaß und etwas verlebt ausſehender Menſch mit
ſchönen dunklen Augen und feinen Zügen, der die Scholaren= Uni=
form
der kaiſerlichen Reitſchule trug, trat auf ihn zu.
Jetzt läuft Alles auseinander," ſagte er mit einem gewiſſen
gutmühigen Humor, und ſchaut halt, was die Frau Eheliebſte
zum Mittageſſen aufgeſetzt hat - wo der Herr von Frohn was
zu eſſen bekommt, darum kümmerns ſich nicht, und '8 hat doch
keiner mehr a guten Biſſen verdient . . . wiſſen's was, eſſen's
mit mir, und nachher ſorg ich auch ſchon für ein Unterkommen
auf die Nacht!
Der Officier im Zwillichkittel ſah ihn überraſcht an; uber
er hatte keinen Grund die Einladung abzulehnen, und ſehr dringende
Gründe ſie anzunehmen. So ging er mit dem gutmüthigen Scho=
laren
, der ihn in ein Speiſehaus der Nachbarſchaft führte und
hier mit Vergnügen zuſchaute, wie gut ſeinem Gaſte die aufge=
tragenen
Gerichte, der gebratene Lammshaſe; und die Kolat=
ſchen
mit Bowidl= ſchmeckten. Der junge Menſch, der ſich Franz
Fellhamer nannte und der, nebenbei bemerkt, trotz ſeiner Jugend
eine bedeutende Uebung in der Vertilgung der aufgetragenen Weine
verrieth, nuterhielt ihn dabei mit großer Zungengeläufigkeit. Nach
und nach wurdel es dabei Frohn ziemlich klar, daß er an ein
echtes Wiener Früchtel: gerathen, das ein für ſein Alter ſehr
beachtenswerthes Maß von Leichtſinn und Verwegenheit in ſich

[ ][  ]

790

Aol.

entwickelt und vielleicht die Geſellſchaft Frohn's nur geſucht hatte,
weil ihn eine andere uicht mit gleicher Bereitwilligkeit mehr auf=
nahm
. Jedenfalls war er jedoch gutmühig und Frohn nicht dazu
beſtellt, ihm Moral zu predigen. So blieben beide im beſten
Verſtändniß, und der Letztere folgte dem hoffnungsvollen Jünger
der Equitationskunſt, als dieſer gegen Abend ihn aufforderte, mit
ihm zu kommen, und ihn einlud, in ſeinem elterlichen Hauſe das
Nachtquartier zu nehmen.
Das elterliche Haus lag nicht weit entfernt, in der Maria=
hilfer
Vorſtadt, in einer ſtillen Nebenſtraße; neben dem Hauſe
erſtreckte ſich eine Gartenmauer mit einem Thürchen darin., Franz
klopfte ein paar Mal an dieſes Letztere; da er jedoch keine Ant=
wort
erhielt und Niemand öffnete, ſchritt er weiter und zog die
Kingel der Hausthüre. Dieſe wurde gleich darauf behutſam ge=
öffnet
, und eine behäbige Geſtalt in Schlafrock und Zipfelmütze,
ein Mann in mittleren Jahren, trat auf die Schwelle.
Ich bringe dem Herrn Vater einen Stubenherrn für das
leerſtehende Quartier oben," ſagte der junge Menſch mit großer
Seelenruhe, und dabei auf Frohn deutend.
Der Franzl iſt's ?u verſetzte der würdige Bürger, wie es
ſchien, nicht angenehm überraſcht und ein wenig irouiſch. Nen
Stubenherrn bringt der Franzl? Nun, der wird halt danach
ſein ... ja, ich ſeh's ſchon, es iſt halt ein ſaubrer Stuben=
herr
, a...
Valer, verſchwätzen's Ihna net,1 ſiel Franzl ein, ein
kaiſerlicher Rittmeiſter iſt's, der Herr von Frohn, er ſieht nur
nicht danach aus, weil ihn die Preußen in der Gefangenſchaft
gehabt haben, und da hat er ſich durchſchlagen müſſen bis hier=
her
zum Regiment; er iſt auf morgen in der Fruh zum Feld=
marſchall
Aſpremont beſtellt, und wann er zurückkommt, wird er
halt anders ausſchaun! Wenn Sie in aber nicht wollen, den
Herrn von Frohn, mir iſt's ſchon Eins, der Herr Vater mag
thun was er will geruhſame Nacht!
Nach dieſer plötzlichen und für Frohn etwas unerwarteten
Wendung des Geſprächs wandte ſich der Franzl, begann eine Arie
aus dem Hdomeneo, Re di Creta zu pfeifen und ſchritt ruhig
davon die Gaſſe hinab.
Der Nichtnutz, der 1 murmelte der Mann im Schlafrock
ihm nach; dann, ſich zu Frohn wendend, ſagte er: 3ſ'8 denn
wahr, was er von dem Herrn da plauſcht=
Es iſt allerdings wahr, verſetzte Frohn, nur daß ich
nicht in der Abſicht gekommen bin, ein Quartier zu miethen,
ſondern weil der junge Mann, den ich in der Reitſchule kennen
lernte, mir zuvorkommend anbot, mich als Gaſt in ſein elterliches
Haus zu führen. Ich bin leider in der Lage, eine ſolche Freund=
lichkeit
nicht abweiſen zu können, und bin deshalb ohne Arg mit=
gegangen
. Entſchuldigen Sie jedoch dieſe Störung, Sie ſehen,
es iſt meine Schuld nicht. Ich wünſche Ihnen einen guten Abend.
Nein, nein, wenn'8 ſo iſt,u fiel der Bürzer hier ein, in die
Thüre zuücktretend, die er bisher mit ſeiner Geſtalt verbarri=
cadirt
gehalten hatte, und an Ihrer Sprache hört mans ſchon,
daß's was Anderes ſind, als wonach's ausſchaun; an Unterſchlupf
auf d Nacht mögen's ſchon haben, treten's nur ein, laſſen's Ihnen
gefallen1
Frohn folgte jetzt der Einladung des gutmüthigen Wiener
Hausherrn. Dieſer führte ihn über den Flur in ein Empfang=
zimmerchen
und ging dann ſeine Frau zu rufen. Bald darauf
erſchien ein kleines, rundes, bewegliches Hausmütterchen, das den
kaiſerlichen Herrn Officier verwundert betrachtete und dann ſehr
mitleidig und gerührt nach ſeinen wunderſamen Schickſalen aus=
zufragen
begann, bis der Herr im Schlafrock ſich ſeines müden
Gaſtes erbarmte und ihn nach oben in ein freundliches, auf die
Gaſſe hinausgehendes Quartier brachte.
(Fortſ. f.)
=
Mittheilungen ans Stadt und Land.
Darmſtadt, 20. Mai. Die Zahl der Theologie Studirenden
in Gießen iſt nach einer Mittheilung der F. P. von 56 in 1866 auf 13
im Winterſemeſter 1872ſ73 heruntergegangen, ebenſo die der Cameralwiſſen=
ſchaften
Studirenden in demſelben Heitraum von 45 auf 7. während das

Studium der Medicein keine Abnahme zeigt, das der Philoſophie und Phi=
lologie
Pharmacie und Chemie ſogar im Zunehmen begriffen iſt.
Der Generalſecretär der Landwirthſchafitlichen Vereine des Großher=
zogthums
, von Langsdorff, iſt auf deſſen Nachſuchen, vom 1. Juni ab
aus dem Großh. Staatsdienſt entlaſſen.
Nach einer Mittheilung der Reichspoſtverwaltung iſt noch
eine Anzahl von Poſtgehülfen=Stellen zu beſetzen. Junge Männer,
vom vollendeten 15. Lebensjahre an. mit den gewoͤhnlichen Schulkennt=
niſſen
, können ſich unter Einteichung ihrer Zeugniſſe bei der Ober= Poſt=
direction
des Bezirks ihres Wöhnorts melden. Den Poſtgehülfen wer=
den
in der Regel bald nach ihrem Eintritt in den Poſtdienſt von den Poſt=
meiſtern
oder Poſtexpediteuren Remunerationen gewährt. Sie haben die
Ausſicht, nach einigen Dienſtjahren bei Erfüllung der Anforderungen eine
etatsmäßige Anſtellung als Poſtexpediteur, als Poſtamts=Aſſiſtent
bei einem Poſtamte, oder als Büreau=Aſſiſtent bei einer Ober=Poſtdirection
zu erlangen. Bei der durch die rapide Steigerung des Poſtverkehrs beding.
ten fortſchreitenden Vermehrung der etatsmäßigen Dienſtſtellen fehlt es nicht
an Gelegenheit zur Anſtellung.
Diejenigen jungen Männer, welche die höhere Poſtcarriere einſchla=
gen
wollen, haben ihre Annahme als Poſteleve bei der Bezirks=Ober=
Poſtdirection nachzuſuchen, und müſſen in der Regel von einem Gymna=
ſium
oder von einer Realſchule erſter Ordnung mit dem Zeugniſſe der
Reife entlaſſen ſein. Ausnahmsweiſe können bei hervortretender Befähig=
ung
auch ſolche Bewerber zugelaſſen werden, welche mindeſtens ein halbes
Jahr lang an dem Unterrichte in allen Lehrgegenſtänden der Prima einer
der vorbezeichneten Schulanſtalten mit Erfolg Theil genommen haben, oder
von einem anerkannten Progymnaſium oder von einer Realſchule zweiter
Ordnung, oder von einer zu gültigen Abgangsprüfungen berechtigten höheren
Bürgerſchule oder von einer ähnlichen, in Bezug auf die Höhe der Anfor=
derungen
dieſen Lehranſtalten entſprechenden öffentlichen Schule mit dem
Zeugniſſe der beſtandenen Abgangsprüfung entlaſſen ſind.
- Die Grasetndte vöm neuen Friedhof, bezüglich deren be=
dungen
iſt, daß der Uebernehmer kein Gärtner und kein Blumenhändler
ſein darf, wurde dem Schuhmacher Karl Muller um 6 fl. 30 kr. per
Jahr zugeſchlagen.
Verkauft wurde das Agent Haubach'ſche Haus in der Soderſtraße
an Briefträger Grebe um 14500 fl.
- In der Nacht vom 18. d. ſtieß der um 12.27 in Bingen eintreffende
Schnelljug der Heſſ. Ludwigsbahn im Binger Bahnhof mit einem Rangir=
zug
zuſammen. Beide Maſchinen wurden' ſehr ſtark beſchädigt und ein
Theil der Wagen entgleiſte. Der Heizer, ein Weichenwärter und ein Puſſa=
gier
ſind getödtet und eine Anzahl Perſonen, worunter ungefähr 6 ſchwer,
verwundet. Dem Commandanten der Binger Etappe wurden beide Beine
zerquetſcht und werden außerdem noch der Zugführer des Perſonenzugs und
der Heizer des Rangirzugs unter den Schwerverwundeten genannt.
- Bezüglich des Verkaufs von Bückerwaaren brachten wir bereits
eine Notiz. daß der Gemeinderath eine Commiſſion mit gutächtlichem Vor=
trag
betraut habe. Dieſe hat nunmehr ihren Bericht erſtattet und ſich für
Auswiegen des Brodes ausgeſprochen, wie es ſchon längſt in Norddeutſch=
land
und Frankreich eingeſührt iſt.
- Bezuͤglich der Uhr auf dem Rathhaus, die ihrer Vollendung
naht, hat ſich der Gemeinderath nunmehr doch für ein Zifferblatt mit römi=
ſchen
Zahlen entſchieden, weil nach gemachten techniſchen Erhebungen letzteres
mit Bezug auf deſſen naͤchtliche Beleuchtung, namentlich die Minutenzahl
viel deutlicher erkennen läßt.
- Für die Handwerkerſchule hatte die Stadt ſeither die Stellung
des Locals und deſſen Reinigung übernommen, was einen jährlichen Auf=
wand
von 220 fl. ausmachle. In letzter Sitzung wurde nun für das lau=
fende
Jahr ein Geldbeitrag von zuſammen 500 fl. verwilligt.
Das ſtäͤdtiſche Octroi=Aufſichtsperſonal iſt in letzter Sitzung
mit einer Zulage Zulage von 6 kr. pro Mann und Tag erfreut worden,
ſo daß die erſte Klaſſe der Aufſeher nunmehr 1fl. 18 kr., die zweite Klaſſe
1 fl. 12 kr. pro Tag beziehen.
Bad=Nauheim. Vom Jahre 1873 an wird hier nachſtehende
Kurtaxe erhoben:
I. Claſſe
II. Claſſe
Für 1 Perſon 10 Mark
6 Mark
10
1 Familie. 20
Für die Bewohner Nauheims und der Umgegend werden zum Beſuche
der Leſe= und Geſellſchaftsräume, der Harmonie=Concerte und der Bälle in
demſelben berechtigende Kurkarten event. Beikarten pro Kalenderjahr für
eine einzelne Perſon oder eine Familie zum Betrage von 6 Mark ausge=
geben
. Hierbei ſind als zur Familie gehörig zu betrachten: Ehegatten,
minderjährige Söhne und zum Haushalk jählende unverheirathete Toͤchter.
Für Familien werden ſo viele Kurkarten reſp. Beikarten ausgegeben,
daß jedes taxpflichtige Mitglied eine Karte erhält.
Denjenigen Perſonen, welche nicht im Beſitze einer Kurkarte ſind, iſt
der Beſuch der Leſe= und Geſellſchaftszimmer im Kuͤrhauſe und der Harmonie=
Concerte in denſelben nur gegen Vergütung einer Tageskarte geſtattet. Der
Preis einer Tageskarte wird auf ½ Mark- 5 Sgr. ſeſtgeſetzt.
Finden dagegen die Concerte im Freien auf der Terraſſe ſtatt, was
bei ſchönem Weſter immer geſchieht, ſo iſt der Zutritt natürlich unentgeld=
lich
erlaubt, ebenſo auch der Beſuch der Reſtaurationslocalitäten des neuen
Kurhauſes.

Dem heutigen Blatte liegt General=Anzeiger für Baden Nr. 47.bei. Die darin empfohlenen Bücher und Zeit=
ſchriften
halten vorräthig die Buchhandlungen von A. Bergſträßer, A. Klingelhöffer, Köhler, Rühl u. Rettig, C. M. Kühn,
H. L. Schlapp, A. Schödler, Würtz.

Redaction und Berlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerel.