Allergnädigſt privilegirtes
4.
Aluttr 1AAuucr=tda-At=driczadt-AAlArt.
136. Jahrgang.
Ubonnementzpreis
2fl. 48 kr. jährl. inck. Bringer=
John. - Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
entgegengenommen zu 59 kr. pro
Quartal inel. Poſtaufſchlag und
Beſtellgebühr.
bE
10.
44
„
Auſerate
werden angenommen: in
Dahm=
ſtadt von der Expedition.
Rhein=
ſtraße Nr. 23, in Beſſungen
von Friedrich Bllßer,
Friedrich=
ſtraße Nr. 7⁄. ſowvie auswürtz
von allen ſoliden Annoneen=
Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großherzoglichen Kreisamtes Darmſtadt.
Ra 44.
Dienſtag den 2l. Januar
48I3.
416)
H c u ſ e r
Banplätze und ſonſtige Liegenſchaften ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
J. Kuipp, Hügelſtraße Nr. 16.
5
Haskem-Costüuno
jeden Zeitalters und Genres von den brillanteſten bis zu den gewöhnlichſten bis
für. Damen und Herren werden zu fertigen übernommen, ebenſo werden Quadrillen
ausgeſtattet und eine bedeutende Serie neuer und älterer Coſtüme verliehen.
Zeich=
nungen liegen zur Einſicht bereit. Carlsßraße 20, Parterre.
5081) Ein 11ſlöciges Wohnhaus 8 China-Wasser.
5
in geſunder Lage mit Hofraum, Garten u.
506) Oeffentliche Ladung.
Das Vermögen des entwichenen
Zimmer=
meiſters Ludwig Sänger von Ernſthofen
iſt nach dem aufgenommenen Vermögens=
Verzeichniſſe überſchuldet. Es werden
da=
her ſowohl bekannte wie gerichtsunbekannte
Gläubiger zur Anmeldung ihrer Forderungen/
und zum Güteverſuch auf:
Mittwoch den 12. Februar 1873,
Vormittags 10 Uhr
unter dem Anfügen geladen, daß die
nicht=
erſcheinenden, oder nicht genügend
vertrete=
nen Gläubiger, als den Beſchlüſſen der
Mehrheit beitretend angeſehen werden ſollen.
Darmſtadt, den 10. Januar 1873.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Piſtor,
Klingelhöffer,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
Verſteigerungen.
Bekanntmachung.
Die Herſtellung der Pappdächer
der Baracken auf dem hieſigen
Exer=
cierplatz ſoll im Wege der Submiſſion
er=
dungen werden.
Die Bedingungen und der Koſten=
An=
ſchlag ſind in unſerm Geſchäftslocal,
Mühl=
ſtraße Nr. 2 einzuſehen und verſiegelte
Offerten
bis zum Mittwoch den 22. d. M.
Vormittags 10 Uhr
daſelbſt einzureichen.
Darmſtadt, den 17. Januar 1873.
Garniſon=Verwaltung. (505
507) Mittwochden 22. d. Mts.,
Vormittags 11 Uhr,
ſollen im Hofe der Kavallerie=Kaſerne hier
zwei ausrangirte Dienſtpferde öffentlich gegen
das Meiſtgebot verſteigert werden.
Kaufluſtige werden eingeladen.
Darmſtadt, am 19. Januar 1873.
Das Kommando des 2. Großherzoglichen
Dragoner=Regiments (Leib=Dragoner) Nr. 24.
Feilgebotenes.
9675) In der Neuſtadt
iſt ein Haus mit Garten zu
ver=
kaufen. Näheres bei der Expedition.
Pumpbrunnen ꝛc. unter günſtigen Bedingungen
zu verkaufen. Näheres in der Expedition.
9667) Neue Kleiderſchränke ſind
im Beſſunger Heerdweg 39 zu verkaufen.
108) Soeben iſt der 7. Jahrgang der
Verlooſungsliſte
über alle bis 1. Januar 1873 gezogenen
Serienlooſe nebſt Verlooſungskalender für
1873 erſchienen; ſie wird gegen 15 württ.
ſoder andere Kreuzermarken franco zugeſandt
von A. Dann in Stuttgart.
Derſelbe ſieht auch Looſe ꝛc. in allen
früheren Ziehungen 3 k. per Stück nach.
Halz-Axtraet,
längſt bekannt als vorzüglichſtes Mittel
gegen Huſten, Hals= u. Bruſtbeſchwerden ꝛc.
H. E. mit Eiſen für Blutarme
20.
Chinin;
Kindernahr-Midtel.
ausge=
zeichnet als Erſatz der Muttermilch.
In Darmſtadt zu haben bei
H. Helsheimer,
Wilhelminenſtraße.
9581
390) 52 Pfund erſt neu gekauftes
Ofenrohr iſt ganz oder getrennt zu
ver=
kaufen. Große Kaplaneigaſſe Nr. 7.
370) Täglich friſche Kreppel bei
Herrmanu. Eliſabethenſtraße 46.
in verſchiedenen
2 Brennholz Soten, klein
gemacht. Nr. 47 Rheinſtraße.
das üchte Ean de quinine von Ed. Pinaud
gegen das Ausfallen der Haare, zur
Reini=
gung des Kopfes von Schuppen und zur
Stärkung des jungen Nachwuchſes der Haare.
Pomade noele de Boeuf au quinine,
Ochſenmarkpomade mit Chinin,
unterſtützt wirkſam den Erfolg des China=
Waſſers und wird da allein mit gleichfalls
gutem Erfolg zur Stärtung des jungen
Nachwuchſes angewandt, wenn man ſich
durch Waſchungen zu leicht den Kopf
er=
kälten könnte. Aecht zu haben bei
W. Schäſer; Hoftheater Friſeur,
Wilhelminenſtraße 23.
gegenüber Herrn Hornmann.
50
J.
zur zinter-Saiſon
D
ſempfehle: von friſchen Blumen gebundene
Bouquets jeder Form, Arrangements von
Blumentiſchen und Vaſen, ſowie
Decora=
tionen aller Art bei Feſten.
9624) Heinrich Noack in Beſſungen.
Das Kohlen=Geſchäf
von
9314
W. Hofmann
lieſert: Fettſchrot,
Knabbelkohlen ſauſtgroße Stücke),
Stückkohlen,
Brannkohlen
in beſter Qualität zu billigen Preiſen.
Beſtellungen werden Grafenſtraße 18 u.
Kirchſtraße 25
entgegengenommen.
426) Ein Garten im Hohlenweg iſt
zu verkaufen. Näheres in der Expedition.
26
94
Englische Drops,
Pine Apple, Raspberry, Straberry
ſind wieder vorräthig bei
Gl. HI. Huber & Göhno,
300) Großherzogl. Hof=Lieferanten.
372) Die erwartete Sendung
SchweizerSchmelzbutter
prima Qualität iſt ſoeben eingetroffen.
Herrmann, Eliſabethenſtraße 46.
HOhlem.
per Ctr.
Prima Qual. Fettſchrot, 50 kr. ſohne Octroi
Schmiedegries 52 „ in
Wagen=
ladung.
Saarſtückkohlen
1fl. 8„
In einzelnen Sack=Centnern inel. Octroi:
54 kr.
per Ctr.
Fettſchrot
Ruhr=Stückohlen per Ctr. 1 fl. 20 kr.
Darmſtadt, den 18. Januar 1873.
C. Stammler,
Waldſtraße Nr. 17.
422)
Reilgerkreuzberg.
Bei günniger Witterung täglich
423) Friſche Kreppel.
438) Kranichſteiner=Straße 11, iſt eine
große Parthie Pferdemiſt zu verkaufen.
Eis3 Es. WEs3
in Wagenladungen von 200 Ctr. per Ctr.
1fl. 30 kr. franco an's Haus celiefert durch
J. Hegendörter W.,
Gartenſtraße.
508)
Wissenschaftlich empfohlen, gegen
Husten, Heiserkeit, Rauhheit im Halse,
Verschleimung, Halsweh ete. Preis
Schachtel 8½ Sgr. Lager in:
Darmstadt bei Apotheker R. Calmberg.
bei Apotheker Dr. A. Tenner und bei
J. Röhrich Wiwe., in Gernsheim bei Apo.
theker Sartorius, in Langen bei
Apo-
theker Münch, in Reinheim bei Apotheker
Scriba.
Die Admivistration der Felsenquellen.
M1x.
510) Ein Sopha mit 6 Stühlen, ein
Secretär, ſehr elegant, verſchiedene Schränke,
Tiſche, Stühle, Bettſtelle mit Federmatratze,
ein Dienſtbotenbett zu verkaufen.
Eck der Grafen= und Wieſenſtraße 2.
511) Friedrich Krug in Auerbach
beabſichtigt ſeine in Auerbach in freundlichel
Lage befindliche Hofraithe, beſtehend in
1 einſtöckigen Wohnhaus mit 2 Stuben,
2 Kammern, 2 Küchen, 1 Scheune, 2
ge=
wölbten Kellern, 8⁄₁₀ Klftr. Hofraithe, 22⁷
Klftr. Grabgarten, 183⁷⁄₀ Klftr. Weinbergu.
Ackerfeld zu verkaufen. Kaufliebhaber wollen
ſich an den Verkäufer ſelbſt wenden.
512) Marienplatz Nr. 4 eine Kaute
Dung zu verkanfen.
513) Schöner junger Bur, Wein= und
wilde Reben. Auch wird Gartenarbeit
an=
genommen. Große Bachgaſſe Nr. 18.
„
Vermiethungen.
7967) Kirchſtraße 8, 2. Stock ein fein
möblirtes Zimmer.
8313) Ein ſehr freundliches, gut möblirtes
Zimmer ſofort zu vermiethen.
Eliſabethen=
ſtraße Nr. 62 dritte Etage.
8416) Ludwigsplatz Nr. 4, zwei
Zimmer zu vermiethen.
8658) Ein kleiner Laden ohne
Woh=
nung am 17. Februar 1873 zu vermiethen.
H. Noack, Ludwigsplatz Nr.
8685) Hügelſtraße 37 Zimmer und
Kabinet möblirt zu vermiethen.
9466) Ein kleiner Laden, ſowie zwei kleine
Wohnungen ſind zu vermiethen.
Wo? ſagt die Expedition d. Bl.
9478) Ein Logis im 2. Stock, 4
Zim=
mer, Küche und Magdſtube zum 1. Januar
zu beziehen. Zu erfragen bei
L. Preuß, Kaufmann, Ernſt=Ludwigſtr.
9521) Mauerſtraße 14 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
9548) Ein Zimmer mit 2 Betten und
Koſt. Schloßgaſſe 2.
14
BAAAARAslUAAAARRAAx
4 9768) Zwei ſchöne möblirte Zim= F
E mer, parterre, mit ſeparatem Eingang,
4
48 Promenadenſtraße 10 zu vermiethen. P
BERTAARTAARAEARAAAAN
45) Beſſunger Carlſtraße Nr. 5 iſt der
mittlere Stock, beſtehend aus 5 Zimmern,
Mitgebrauch der Waſchküche und des
Bleich=
platzes, zu vermiethen und bis den 1. April
zu beziehen.
113) Beſſunger Heerdweg 23 ein
Zim=
mer zu vermiethen und gleich beziehbar.
115) Ein möblirtes Zimmer.
Alexanderſtraße 7
116) Ein freundliches Zimmer mit
Ca=
binct, möblirt, für 1 oder 2 Herren
zu=
ſammen ſogleich zu beziehen im Hauſe des
Hrn. S. Baier, Hofconditor, Eliſabethenſtr.
228) Ein ſchön möblirtes Zimmer
Par=
terre, auf die Straße gehend, iſt auf den
1. oder 15. Februar zu vermiethen.
Bernh. Felmer, Glaſermeiſter,
Hölgesſtraße 8.
2 Hiesſtraße 27 zwei freundliche kleine
3 9 Zimmer an eine einzelne Perſon
W.
Engelter=
gleich beziehbar.
230)
Beſſungen.
Eck der Weinberg= und Friedrichſtraße
ein ſchönes Logis zu vermiethen bei
Bäcker Breitwieſer.
310) Ein gut möblirtes Zimmer mit oder
ohne Cabinet zu verm. Obere Heinrichſtraße
Nr. 56 zwei Stiegen hoch.
311) Ernſt=Ludwigſtraße 13 iſt
der dritte Stock zu vermiethen, Mitte März
beziehbar.
312) Ein freundliches möblirtes Zimmer
vorn heraus iſt Alexanderſtraße 6 zu verm.
315) Kiesſtraße 27 ein vollſtändiges
Lo=
gis, beſtehend aus 4 Zimmern und allen
ſonſtigen Bequemlichkeiten im Februar d. J.
beziehbar.
Ehendaſelbſt ein Manſarden=Logis, 2
Zim=
mer, Cabinet u. Küche ſogleich zu beziehen.
W. Engelter.
316) Ein ſehr gut möblirtes
Zim=
mer mit ſchöner Ausſicht und ſeparirtem
Eingang iſt gegenüber dem Gaſthof zum
Prinzen Carl, Ecke der Schul= und der
Kirchſtraße (Kirchſtraße Nr. 27 im oberen
Stock) zu vermiethen.
322) Stallung für 2 Pferde nebſt
Bur=
ſchenſtube gleich zu vermiethen. Marienpl. 11.
323) Ein freundliches Logis zu vermiethen.
bei Schreinermeiſter Balkner, Kiesſtr. 24.
392) Ecke der Hügel= und Zimmerſtraße
Nr. 14 parterre eine Wohnung, beſtehend
aus 2 Zimmern nebſt Cabinet, Küche und
übrigen Zubehörungen, an ruhige Leute zu
vermiethen und ſogleich beziehbar.
442) Ein möblirtes Zimmer nebſt
Ca=
binet zu vermiethen. Eliſabethenſtraße 25
zweiter Stock.
444) Ein elegant möblirtes Zimmer im
mittleren Stock zu vermiethen und gleich
zu beziehen. Markt 7.
445) In meinem Hauſe, Stiftſtraße 63,
iſt der 2. Stock, beſtehend aus 5 Zimmern,
Küche, Magd= und Bodenkammer, zu
ver=
miethen u. zu beziehen. M. Maringer,
Nieder=Ramſtädter Str. 42.
446) Zwei möblirte Zimmer zu vermiethen
und gleich zu beziehen. Eliſabethenſtraße28.
449) Der halbe mittlere Stock meines
Hauſes, Frankfurter Straße 32, iſt zu
ver=
miethen u. gleich zu beziehen. Ph. Röder.
451) Bleichſtraße Nr. 40 iſt ein
Zim=
mer mit oder ohne Möbel zu vermiethen
und ſogleich zu beziehen.
461) Ein ſchön möblirtes Zimmer, gleich
beziehbar. Mathildenplatz 11, 1. Stock.
477) Beſſunger Carlsſtraße 58 iſt ein
ſchönes Logis, beſtehend aus 5 Zimmern,
geräumiger Küche, nebſt Bodenkammer,
Kel=
ler, Mitgebrauch der Waſchküche und des
Bleichplatzes, am 1. April beziehbar, zu
vermiethen.
514) Ein unmöblirtes Zimmer zu
ver=
miethen und gleich zu beziehen.
Louiſenſtraße 40 zwei Stiegen hoch.
515) Obere Hügelſtraße 13 parterre ein
Logis, 2 Zimmer mit 2 Entreſols, Küche ꝛc.
Ferner: Große Werkſtattsräumlichkeiten
und Schoppen, zu jedem Geſchäft paſſend.
516) Wienerſtraße 20 ein freundlich
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
517) Ein ſchönes Zimmer, fein
möblirt, ſogleich zu vermiethen.
Martinſtraße Nr. 8.
518) 1 Logis von 6 Zimmern, Küche,
Vor=
platz ꝛc. bel Etage neu gleich zu beziehen.
Wendelſtadtſtraße 22. Auch 2
Manſarden=
zimmer. Zu erfragen Schulſtraße I.
Vermiſchte Nachrichten.
1519) Diejenigen, welche noch Forderungen
an mich zu machen haben, werden erſucht,
ſolche binnen 8 Tagen an mich gelangen
zu laſſen.
Teſcher, Geh. Hofrath.
520) Unterzeichneter empfiehlt ſich im
Beſchneiden der Bäume und Reben, ſowie
im Anlegen und Bearbeiten der Gärten.
Ad. Schloſſer, Gärtner.
Arheilgerſtraße Nr. 35.
336) Eine gute Hypothek von circa
1800 fl. wird zu eediren gewünſcht.
Näheres bei der Expedition.
389) Zu miethen geſucht auf Ende März
eine Wohnung im erſten Stock, oder ein
ganzes Haus von 9-11 Zimmer, in ſchöner
Lage. — Schriftliche Offerten bittet man
unter Nr. 389 an die Expedition dieſes
Blattes abzugeben.
399) Am 13. Abends fiel aus dem Hauſe
Nr. 15 in der Marktſtraße ein kleiner rother
Teppich auf die Straße. Der redliche
Finder wird um Zurückgabe daſelbſt gegen/
eine gute Belohnung gebeten.
S.
ſEin tüchtiger Buchdrucker findet
2
C Condition. Näheres bei der Exp
Maſchinenſchloſſer,
welche pro Tag mindeſtens 1 Thlr.,
Monteure,
welche pro Tag 1½-2 Thlr. beanſpruchen
können, wollen ſich unter Beifügung von
Zeugniſſen melden. Wo ? ſagt die Exp. d. Bl.
523) Ein reinliches Monatmädchen oder
Frau wird geſucht. Magdalenenſtraße 6
eine Stiege hoch.
524) Zwei tüchtige Verkäuferinnen können
in meinem Weißwaarengeſchäft alsbald ein=
Eichbergs Nachfolger.
treten.
483)
A14.
Lokal=Gewerbverein.
Sitzung Donnerſtag den 23. Januar, Abends 8 Uhr, im oberen
Saal der Winter'ſchen Brauerei. Tagesordnung: 1) Beleuchtung der
Vor=
ſchläge des Herrn Ingenieurs Schmidt zur Verſorgung der Stadt Darmſtadt mit
Waſſer. Referent Herr Oberbaurath Pfannmüller. - 2) Beantwortung der durch
den Fragekaſten eingelaufenen Frage: Was bezwecken die bei Dampfmaſchinen
ange=
ſtellten Indicatorverſuche und welche Vortheile gewähren dieſelben? Referent Herr
Profeſſor R. R. Werner.
Das Lokal wird um 7½ Uhr geöffnet; die neueſten Rummern der Zeitſchriften ꝛc.
ſind aufgelegt. Der Fragkaſten iſt am Eingang des Saals aufgeſtellt und wird zur
Benützung empfohlen.
119)
Volks=Bibliothek.
Einladung zum Abonnement, welches fürs ganze Jahr 1fl. und fürs halbe
Jahr 36 kr. koſtet. Nicht=Abonnenten zahlen für ein Buch für die Woche 2 kr.
und für 6 und weniger Tage 1 kr.
Die Bibliothek bietet nach Verhältniß der ihr zu Gebot ſtehenden Mitteln eine
reiche Auswahl von Schriften zur Unterhaltung und Belehrung bis zu den neueſten
literariſchen Erſcheinungen, wie aus dem Katalog erſichtlich.
Bei Buchbinder F. Rittershofer, Wilhelminenſtraße 3, iſt das Bibliothek=Lolal.
Der Vorſtand.
8
Neustes TelCgrammmi
Livorno und Toscana Coupons werden von heute an bei mir
ausbe=
gahlt.
Ferdinand Sander,
Louiſenplatz, Eck der Rheinſtraße.
503)
Geſchäfts=Verlegung.
Hiermit die ergebene Anzeige, daß ſich meine Werkſtätte auf meinem Bauplatz in
der Landwehrſtraße hinter dem Garten des Hrn. Kunſtgärtner Krick befindet und
bitte um ferneres Wohlwollen.
Darmſtadt, den 17. Januar 1873.
Franz Ihm, Schloſſermeiſter.
525) Dienſtag den 21. Januar, Abends 8 Uhr, findet die jährliche
Generalverſammlung der Turnſingmannſchaft
ſtatt und bittet um zahlreiche Betheiligung
Die Obmannſchaft.
4 eine tüchtige Einlegerin
526) Ein junger, ſchwarz =grauer Hund, XGeſucht ſur Schön= u. Widerdruck.
auf den Namen „Fidel” hörend, hat/
Näheres in der Exp.
ich vergangenen Freitag Vormittag Ecke
der Rhein= und Grafenſtraße verlaufen.
Großherzogliches Hoftheater.
Der Finder wird gebeten, denſelben
Dienſtag, 21. Januar. 1. Vorſt. im 6. Ab.:
gegen eine gute Belohnung Friedrich=,Zopf und Schwert. Schauſpiel in 5 Alten von
ſtraße Nr. 35 zweiter Stock abzugeben. K. Gutzkow.
Ein Lebensbild.
Von B.
(ortſetzung.)
Lenchen machte eine abwehrende Bewegung mit der Hand
und drückte mit der andern ihren Knaben feſter an ihr Herz.
Sie konnte noch nicht ſprechen, ihr Herz ſchwamm in einem
Meer eiskalter Thränen, die nicht in die glühenden Augen
hinauf=
ſteigen konnten und ſie zu erſticken drohten. Endlich, nachdem
ſie faſt eine Minute nach Athem gerungen, ſagte ſie keuchend:
„ Nein, neinl ich danke Ihnen, lieber Herr, ich kann mein Kind
ſchon ſelbſt ernähren, es fehlt ihm nichts an ſeiner Pflege und
Reinlichkeit. — Aber ich möchte wiſſen - ja das Eine, wo hat
man ihn zuletzt geſehen, was iſt der Polizei von ihm bekannt?”
„Setzen Sie ſich, meine liebe Frauu verſetzte der Director,
der armen bebenden Mutter, die ihr ſchönes Kind krampfhaft an
ihrem Herzen hielt, ſelbſt einen Stuhl hinſchiebend, auf den ſie
mit zitternden Knieen niederſank. Dann zog er an einem
Schellen=
zuge und nach einigen Augenblicken erſchien einer der Viertels=
Commiſſäre, Herr Radtke, ein Bekannter Lenchens, und ein guter
Kunde in ihrem Victualienladen. „Wollen Sie ſo gut ſein und
dem jungen Müdchen alles mittheilen, was uns über das
Ver=
ſchwinden des Krauſe bekannt geworden iſt;, ſagte der Director.
„Nehmen Sie die Akten. -
Der Commiſſär that, wie ihm
ge=
heißen und der Director ließ die Beiden allein.
Es war Chriſttag. Die Winterſonne ſchien hell in das
Zimmer und goß Gold auf den weißen Fußboden. Ein
Sper=
ling ſaß außen auf dem Fenſterbrett und zwitſcherte im
Sonnen=
ſchein, eine blaßrothe Hyacinthe ſtand innen und verhauchte ihren
Frühlingsduft. Das Kind war auf dem Schooß der Mutter
eingeſchlafen und Kirchenglocken tönten hell, es war, als ob ſie
tröſtende Worte ſprächen, die Lenchen nur nicht ganz verſtehen
konnte. Der Commiſſär ſprach immerfort, er las aus
Akten=
ſtücken einzelnes vor. Lenchen verſtand nur das, was ſie ſchon
96
wußte. Er hatte geerbt - war entlaſſen - von Berlin
fort=
gegangen - in Fahrwaſſer hatte ſich ein Menſch, groß, ſchlank,
mit braunem Haar, der ſich Karl Krauſe nannte, wahrſcheinlich
nach Amerika eingeſchifft, wenigſtens hatte ſich dort ein ſolches
Individuum einige Tage aufgehalten, hatte mit den Matroſen
eines eben im Hafen liegenden amerikaniſchen Schiffes, The
sis-
ters, Verkehr gehabt und war nach dem Abgang deſſelben nicht
mehr geſehen worden.- Er hatte von ſeiner Erbſchaft noch eine
kleine Rückzahlung von zweiundvierzig Thalern zu empfangen, die
für ihn in ſeiner Vaterſtadt Heilsberg auf dem Gerichte deponirt
lagen. - Im Elbinger Kirchenzettel hatte man ihn aufgerufen
auch in andern Zeitungen und Amtsblättern.
Der Commiſſär ſagte das alles ſo hin, las es zum Theil
ab, Leuchen hörte es, ihr war zu Muth, als ob ſie träume.
Wie mit glühenden Buchſtaben ſtand dagegen vor ihrer Scele das
gräßliche Wort: Er iſt umgebracht!
Wie wenig äußerliche Zeichen eines ſolchen Falles ſich auch
hier vorfanden, wie ſehr wahrſcheinlich es der Polizei erſchier,
daß er in die weite Welt gegangen, vielleicht eben um der
Ver=
bindung mit dem Mädchen, der Verpflichtung gegen das Kind zu
entgehen, für Lenchen war Karls Tod eine unumſtößliche
Gewiß=
heit, und ſie betrauerte ihn mit all der tiefen Liebe ihres jungen
warmen unverdorbenen Herzens.
Ein Menſch war in Elbing, der ihn ſpäter als ſie geſehen,
ſein Compagnie=Gefährte, der Bäckergeſelle Stump. Als der
erſte wilde Schmerz des Mädchens einer ſanfteren Wehmuth Platz
gemacht hatte, als ihre Thränen ſanſter floſſen, als der Lenz
wieder kam mit ſeinen Blüthen und dem lieben Sonnenſchein,
der auch in's traurigſte Herz Freude lächelt, dachte ſie es ſich ſo
hübſch mit dem Kameraden ihres Lievſten einmal von ihm zu
ſprechen. Sie kannte den Stump nicht von Perſon, aber ſie
hörte oft von ihm reden, er gehörte einer frommen Gemeinde
an und galt für ſehr gottesfürchtig.
Das war nun, was Lenchen beſonders zu ihm hinzog. Seit
ihr Karl geſtorben - denn für ſie war er es — kannte ſie
neben der Arbeit für ihr Kind keine andere Freude, als die
Kirche, wo ſie in andächtigem Gebet ihre Leiden dem lieben Gott
klagte und ſich Troſt bei dem beſten Freunde aller Mühſeligen
und Beladenen ſuchte.
Niemand ſprach mit ihr von dem, an den ihr liekevolles
Herz jeden Augenblick dachte, und das war auch natürlich, denn
außer ihr glaubte Niemand an den Tod Krauſes. Es ging
ſo=
gar in der Stadt das Gerücht, er habe aus Baltimore einmal
geſchrieben, doch an wen wußte man nicht recht, das Geld vom
Heilsberger Gericht war aber ganz gewiß auf ſeine Unterſchrift,
die von Baltimore gekommen, an einen Bevollmächtigten gezahlt
worden. In Elbing war dieſer Umſtand ganz bekannt, die
Ju=
tendantur=Räthin, die Familie des Baumeiſters Serno, ja Herr
Jaques Coeur und die alte Rettlauer wußten darum, aber zu
Lenchen ſprach Niemand davon, es war eine Art Wahnſinn bei
dem Mädchen, feſt an den Tod und zwar an einen gewaliſamen
Tod des Krauſe zu glauben. — Wenn er nicht ganz plötzlich
ge=
ſtorben und wenn er nicht beraubt wäre, ſo hätte er ſterbend
ſeinem Kinde ſein Bischen vermacht - es ſei nun viel oder
wenig geweſen, und ihr hätte er einen Gruß, ein Andenken
ge=
ſandt, und dabei blieb ſie, und konnte heftig und bitter werden,
wenn man ihr widerſprach.
So verfloß die Zeit, Wochen, Monate, Jahre. Lenchen
betete, arbeitete und pflegte ihren Knaben, der von Tage zu Tage
dem Vater ähnlicher, kräftiger, ſchöner und klüger wurde. In
der That konnte man kein hübſcheres, reinlicheres, beſſer
gezoge=
nes Kind ſehen, als den kleinen Karl, der allmälig ſechs Jahre
alt geworden war. Die Mutter arbeitete Tag und Nacht für
ihren Liebling. und es gelang ihr, ihn immer gut genährt und
nett in Kleidern zu erhalten. Allerdings trug die Theilnahme
und Hulfe ihrer früheren Herrſchaft nicht wenig dazu bei, ihr
das zu erleichtern.
Karl war viel bei ſeinem Milchbruder, und der Primaner,
der dem kleinen Bruno Serno die Buchſtaben beibrachte, fand
ein Vergnügen daran, auch dem kleinen Spielkameraden deſſelben
dieſe Schlüſſelchen aller Weisheit und Gelehrſamkeit ins
em=
pfängliche Gehirn abzudrucken
Die beiden Bürchſchen lernten ganz wacker mit einander.
Wie an Alter, ſo waren ſie auch an Fähigkeiten ziemlich gleich,
hatten ſich ganz brüderlich lieb und rauften ſich bei Gelegenheit
eben ſo brüderlich, was der gegenſeitigen Zuneigung indeß nicht
den mindeſten Eintrag that, denn einer konnte ohne den andern
nicht ſein, und wenn ſie nach einer gründlichen Prügelei
aus=
einander gebracht wurden, heulten ſie beide gleich bitterlich, und
gewöhnlich kam Bruno dann in kürzeſter Friſt abzubitten und
den guten Karl, wie er ihn nannte, wieder zu holen. Des guten
Karl's Mutter unterließ dann nie, ihren kleinen Raufbold ſehr
zu Frieden und Artigkeit zu ermahnen, beide tüchtig abzuküſſen
und mit einem rothbackigen Apfel und mit ihren beſten
Empfeh=
lungen zur Frau Großmama zu ſchicken.
(Fortſ. folgt.)
Mittheilungen ans Stadt und Land.
Darmſtadt, 21. Jan. Inhalt des Gr. Regierungsblattes Nr. 3 vom
18. Januar: 1) Edict, die Beruſung einer außerordentlichen Synode zur
begutachtenden Berathung des Entwurſs einer Verfaſſung für die evangel.
Kirche des Großherzogthums beir. - 2) Bekanntmachung, die
Penſionsver=
haltniſſe der Civilbeamten (betr. das Geſetz vom 7. November 1872).
Die zweite Kammer der Staͤnde iſt geſtern Morgen wieder
zuſammen getreten.
Hofgerichts=Advocat Köhler L. iſt zum Hofgerichts=Rath ernannt
worden.
- Wie wir vernehmen, wäre die Beruſung des Proſeſſors Stoy von
Heidelberg in die Oberſtudien=Direction allerdings zu erwarten. Zu den
Vorſchlägen des Hrn. Stoy über die Reform des Schulweſens in Heſſen
gehoͤrt u. A. die Vereinigung der beiden gegenwaͤrtigen Schullehrer=Seminare
und Reform des Unterrrichts=Syſtems an dieſer Anſtalt.
Geſtern früh zeigte der Barometer einen ſo tiefen Stand, wie
wir ihn hier noch nicht beobachtet haben. Auf Null Grad reducirt betrug
er 26 6.3 Par. M. Der Thermometer zeigte 50 N. Wärme. Geſtern
Abend 48 Uhr Wetterleuchten in S. W., ſtarker Hagel bei Großzimmern.
Heute Nacht leichter Froſt.
4 Bei Gelegenheit des letzten Concerls im Saale der Vereinigten
Geſellſchaft, welches ſehr zahlreich beſucht war und einen anſehnlichen
Bei=
trag für die Zwecke der betr. Wohlthätigleits=Bereine ergab, wurde vielfach
die immer mehr einreißende Unſitte getadelt, vor dem Schluße der letzten
Piece die Vorbereitungen zum Weggehen mit möglichſt viel Geräuſch
zu machen; es iſt dies eine Rückſichtsloſigkeit ſowohl gegen die Mitwirkenden als
auch gegen das übrige Publitum, welches ein Recht hat ſich nicht in ſeinem
Genuße verkürzt zu ſehen.
Das von Herrn Bauunternehmer Riedlinger von der Firma
Blumenthal und Comp. erworbene Gelände befindet ſich dem, demnächſt zu
erbauenden, Lagerhaus gegenüber.
Von der Ueberzeugung ausgehend, daß ſich bei Vollendung des
Lager=
hauſes in demſelben und zunächſt desſelben ein ſehr reges geſchäftliches
Treiben entwickeln wird, entſchloß ſich Herr Riedlinger ſoſort 10 Hauſer
zu erbauen.
Dieſe Häuſer werden nach dem Vorbild der in London wie auch in
Hamburg üblichen, drei Fenſter breiten und drei Stockwerck hohen Häuſer
erbaut und ſind zur Aufnahme einer Familie beſtimmt.
Das unterſte Stockwerk enthält den Geſchäſtsraum (Comptoir) und die
oberen Stockwerke die nöthigen Wohnungsraͤume.
— Das Naffziger'ſche Gut iſt nunmehr an Herrn Schloſſermeiſter Sch.
und Weißbindermeiſter E. verkauft um 95,000 fl.
— Herr Rentner A. Klein hat das ehemals Kutſcher Waigand'ſche
Beſitzthum um 5500 fl. erworben, um dasſelbe als Bauplätze wieder zu
veräußern. Für ſolche bereits abgegebne Plätze hat derſelbe 18 und 25 fl.
per ⬜Klaſter erlöſt.
Kleiderhändler Ferd. Mann und Schmiedmeiſter Gg. Heil hier,
wurden als Bürger aufgenommen.
- Am 18. ds. ſtahl ein Fremder in einem Hauſe in der Neckarſtraße
ein Paar Bürſten, begab ſich ſofort mit den geſtohlenen Gegenſtänden in
eine nahe gelegene Herberge und erhielt von dem Herbergswirth als
Kauf=
preis für die Bürſten 3 Schoppen Bier. Die Bürſten ſind wohl wieder
zu Stande gebracht worden, allein der Dieb hat ſich aus dem Staube gemacht.
—
In einem Hauſe der Kiesſtraße ſchlich ſich am 18. ds. ſpät Abends
ein Fremder in ein Haus ein, und ſing in Abweſenheit der Bewohner
eines Zimmers bereits an einzupacken, als deſſen Anweſenheit von anderen
Mitbewohnern des Hauſes bemerkt wurde. Der Fremde wurde in ſeinem
Geſchäfte unliebſam geſtört, ſeſtgehalten und der Polizei übergeben.
Oſfenbach, 18. Januar. In vergangener Nacht brach iin einer
Brodſabrik dahier Feuer aus, das jedoch nur den hinteren Theil des
Fab=
rikraumes zerſtörte, weil die vordere Hälfte durch die ungeheuren
Anſtreng=
ungen unſerer Feuerwehr gelöſcht wurde. Ueber die Entſtehung des Brandes
verlautet noch nichts Näheres.
Sicherem Vernehmen nach wird der erſte altkatholiſche Gottesdienſt
am Sonntag den 26. d. Mts. durch Herrn Profeſſor Dr. Knoodt uus
Bonn in der Schloßkirche dahier abgehalten werden.
RI.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.