Darmstädter Tagblatt 1872


09. April 1872

[  ][ ]

56
2 Sür Darmſtadt und Umgegend
8
1 iſt die Vertretung einer erſten Vieh=
Verſicherungs=Geſellſchaft an eine in land=
wirthſchaftlichen
Kreiſen verkehrende achtbare
Perſönlichkeit zu vergeben. Offerten beſorgt
die General=Agentur der Annoncen= Expe=
dition
von G. L. Daube in Frank=
furt
a. M.

2255) Diener geſucht.
Eine deutſche Herrſchaft in Brüſſel
wünſcht einen treuen gewandten Diener.
Eintritt kann alsbald geſchehen. Nur Solche,
die gute Zeugniſſe aufzuweiſen haben, be=
lieben
ſich zu melden.
Näheres Carlſtraße Nr. 37

2256) Für ein auswärtiges Kurz= und
Wollewaaren=Geſchäft wird zu baldigem
Eintritt eine gewandte Verkäuferin, die mit
der Branche vollkommen vertraut iſt, unter
günſligen Bedingungen geſucht. Näheres
durch die Exp. d. Bl.
2257)
Zur Noriz!
Nr. 115 hat den Lappenteppich von Frau
Landgerichtsdiener Achenbach Wittwe
gewonnen.
G. L. Nungeſſer.

2258)
Regenſchirm.
Am letzten Sonntag 8 Uhr wurde in
der Stadtlirche ein Regenſchirm ſtehen ge=
laſſen
. Man bittet denſelben Heinrichſtraße 101
gegen Belohnung abzugeben.

2259)
Verloren!
Am Sonntag Abend wurde ein goldener
Ohrring verloren, von dem Schloß bis in
die Heinrichſtraße. Der redliche Finder wird
gebeten denſelben gegen gute Belohnung ab=
zugeben
. Heinrichſtraße 101.

War,

Die Annoncen-Expedition

von

omp.

G. L. Daube & C.
in Frankfurt a. M.
Rossmarkt 7)
Stuttgart, München, Kürnberg, Augsburg,
Würzburg. Hamburg, Brüssel und Vern
befördert zu den Original-Preisen
täglich Inserate
in alle Blätter aller Länder,
liefert uber jede Annonce Beleg
und räumt bei belangreicheren Auf-
trägen
die günstigsten Be-
dingungen
ein.
Ausführliches Reitungs-Verzeichnls gratls.

N 12.

NaauRaamuaaags
9
RRnnnAuauuuusAsuas Lunnanuain
4 2260) Das neue Schuljahr in der Privatſchule des Unterzeichneten beginnt 3
8 Donnerſtag den L. April. Im Intereſſe der Kinder iſt dringend zu 28
44 wünſchen, daß die verehrlichen Eltern die neuen Schülerinnen gleichzeitig eintreten

4
laſſen. Anmeldungen werden jederzeit entzegen genommen: Zimmerſtraße 5.
E5
24
H. Reineck.
E
esds
9496
He=
voauLunannn
Au nu anuns zurnnaran
2261
Burmistudt,

Verein fur Uterar. u. muſtkal. -vendnnterhaltung.
Samſtag den 39. d. M. (dem Todestag der durchlauchtigſten Landgräfin)
im Feſtſaal der Freimaurerloge (Sandſtraße 18).
Zweiter(Schluß=) Vortrag des Herrn Cabinetsbibliothel.=Nirectors Dr. Walther über:
die große Landgrüfin=, Landgräfin genriette Karoline von Heſſen=Darmſtadt
in Verbindung mit muſikaliſchen und declamatoriſchen Vorträgen, wobei die Großh.
Hofſängerin Frau Jaide, der Gr. Hofſänger Herr Dr. Pockh, Herr Hofſchauſpieler
Werner, Herr Kapellmeiſter Marpurg und Herr Kammermuſikus A. Reitz, ge=
fälligſt
mitwirken.
Anfang 7 Uhr, Kaſſeeröffnung 6½ Uhr.
Näheres beſagt das Programm, welches, ſowie Billets 1 fl. 12 kr. für Sperrſitz,
und 48 kr. für Saalbillets in den Buchhandlungen der Herren Bergſträßer, Klingel=
höffer
, Schödler und Schorkopf, ſowie Abends an der Kaſſe zu haben ſind.
Vbas Comiie.

2262) Zum ſofortigen Eintritt zwei junge Damen als Ver=
käuferinnen
geſucht.
Theodor Schwab.

An=u. Verkauf von Häuſern u. Liegenſchaften.
Der Unterzeichnete empfiehlt ſich zum An= und Verkauf von Häuſern
und Liegenſchaften gegen eine mäßig= Proviſion.

198)
A. Luſtadt, Aleranderſtraße 8.

2263) Ein ordentlicher Burſche von 15
bis 18 Jahren kann bei mir dauernde und
lohnende Beſchäftigung finden.
Ludw. Habich, Hofgürtler, Louiſenſtr. 6.

2264) Es wird ein geräumiges Haus
mit Hof und Garten zu kaufen geſucht.
Offerten unter Chiffre B. H. nimmt die
Exp. d. Bl. entgegen.

Von Darmſtadt abgehende Bahnzüge.

Nach Frankfurt, 5 30 8 15
Heidelberg 7 - 9 30
5 20 7 50
Mainz
S.=Z.
Aſchaffenburgs 55 9 30
6 40 9 40
Worms
7 9 35
Erbach

S.
Z.

12 15 3 40 4 45 7 10 9 40 S.= Z. S.=Z. 11 10 2 4 8 30 10 C.Z. C. 3. 9 25 1 30 2 22 4 45 7 10 C. Z. C.3. S. 2Z. 11 7 1 47 2 50 5 20 10 2 40 5 35 8 2 50 5 25 7 45

Kirchliche Nachrichten.
In der Militärkirche: Am Gründonrerſtag Nachmittags 3 Uhr findet die Vorbereitung
zum heiligeu Abendmahl am Charfreitag ſtatt.
Am Charfreitag Vormittags um 7 Uhr Predigt: Herr Diviſions=


pfarrer Strack.
Künftigen Sonntag am 1. Oſterſeiertag wird das heil. Abendmahl in der Stadtkapelle
geſeiert, und Tags zuvor Nachmittags um 2 Uhr die Vorbereitung dazu daſelbſt gehalten werden.

Locale Notizen.
Darmſtadt, 25. März. Kommenden Charfreitag wird von Seiten des
Muſikvereins, deſſen Chor noch durch Mitglieder des Mozart=Vereins verſtärkt ſein
wird. in der Stadtkirche Abends6¼ Uhr, die Aufführung des großartigen Werkes
von J. S. Bach, die Matthäus=Paſſion, ſtattfinden. Die Bach'ſche Paſſions=Muſik
iſt, wie in den meiſten größeren deutſchen Städten, ſo auch bei uns ſchon
ſeit einer Reihe von Jahren durch die trefflichen Vorführungen derſelben von

Seiten des Muſikvereins eingebürgert und es läßt ſich daher erwarten, daß,
wie bei den früheren Aufführungen, deren letzte am Charfreitage 1869 ſtatt=
fand
, ſo auch der diesmaligen die rege Theilnahme des Publikums nicht
fehlen werde, zumal da auch die Soloparthieen bewährten Kräften anvertraut
ſind, wie dies aus der in dieſem Blatte enthalteneu Concertanzeige des Näheren
hervorgeht.
Seit geſtern iſt in der Großh. Gemäldegallerie ein Gemälde von
Piloty, der Mord Cäſar's, ausgeſtellt.

Redactlon und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.

83
F

[ ][  ][ ]

Beilaye


zum
Darmſtädter Frag= und Anzeige=Blatt.
Ne. 14.
Darmſtadt, den 9. April
1872.

Das Frag= und Anzeigeblatt die Beilage hierzu. ſowie das Verordnungsblatt fur den Kreis Darmſtadt erſcheinen woͤchentlich; Erſeres Samſtag
die Beilage Dienſtag und Letzteres Donnerſtag. Jahres=übonnement der drei Blätter zuſammen 2fl. 24kr. Auswärts kann man bei allen Poſtämtern abonniren.
In Darmſtadt bei der Expedition: Rheinſtraße Nr. 23 neu. - Inſeratenpreis für locale Anzeigen per Zeile 3 kr.

Nachſtehende Bekanntmachung wird zur öfentlichen Kenntniß gebracht.
Darmſtadt, den 6. April 1872.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Dr. Goldmann.
Welt=Ausſtellung in Wien 1873.

Unter der Leitung der Kaiſerlich Oeſterreichiſchen Regierung wird im nächſten Jahr eine Welt=Ausſtellung in Wien abgehalten.
Dieſelbe ſoll am 1. Mai 1873 eröffnet und am 31. October deſſelben Jahrs geſchloſſen werden. Die Ausſtellung ſoll Landwirthſchaft,
Induſtrie und Kunſt umfaſſen, überhaupt das Kulturleben der Gegenwart und das Geſammtgebiet der Volkswirthſchaft darſtellen.
Das Deutſche Reich wird bei dieſer internationalen Ausſtellung als ein einheitliches Productionsgebiet vertreten ſein. Es wurde
eine deutſche Central=Commiſſion gebildet, welcher für den Umfang des Deutſchen Reichs die Oberleitung der Ausſtellungs= Angelegen=
heiten
übertragen iſt. Zur Wahrung der Iutereſſen der deutſchen Ausſteller am Orte und während der Dauer der Ausſtellung werden
Commiſſarien des Reichs Sorge tragen. In den einzelnen deutſchen Staaten wurden Landes=Commiſſionen gebildet, welche mit der
deutſchen Central-Commiſſion in unmittelbarem Geſchäftsverkehr ſtehen, die Aufforderungen zur Betheiligung an der Ausſtellung erlaſſen
und die Bedingungen der Theilnahme veröffentlichen. Die von Großherzoglichem Miniſterium des Innern für das Großherzogthum
Heſſen beſtellte Landes=Commiſſion beſteht aus den Präſidenten und General=Secretären der beiden Centralſtellen für die Gewerbe und
die Landwirthſchaft, ſowie dem Großherzoglichen Gallerie=Inſpector.
Bereits am 3. v. Mts. hat die unterzeichnete Commiſſion eine Bekanntmachnng und Einladung zur Betheiligung an der Wiener
Welt=Ausſtellung erlaſſen und ſolche ſowohl durch Zeitungen als durch beſondere Beilagen zum Gewerbeblatt und zur landwirthſchaft=
lichen
Zeitſchrift veröffentlicht. In dieſer Bekanntmachung, auf welche wir verweiſen, und in einer Nachtrags=Bekanntmachung vom
26. v. Mts. ſind auch die Erleichterungen bezeichnet, welche den Ausſtellern dadurch gewährt werden, daß auf öffentliche Fonds beinahe
alle Koſten, welche mit der Beſchickung der Ausſtellung verbunden ſind, übernommen werden.
Wir mache: nochmals darauf aufmerkjam, daß der Termin für die Anmeldungen bald abläuft und daß Anmeldungen, welche
uns nicht bis zum 15. April l. J. zugegangen ſind, vorausſichtlich keine Berückſichtigung mehr finden können. Anmelde=
Formularien und Exemplare der früheren Bekanntmachungen können bezogen werden: von der Großherzoglichen Centralſtelle für die
Gewerbe und den Landesgewerbverein, ſowie von den Vorſtänden der Lokalgewerbvereine, von der Großherzoglichen Centralſtelle für die
Landwirthſchaft und die landwirthſchaftlichen Vereine, den Präſidenten der landwirthſchaftlichen Provinzialvereine und den Directoren
der landwirthſchaftlichen Bezirksvereine.
Darmſtadt, den 5. April 1872.
Großherzogliche Landes=Commiſſion für die Wiener Welt=Ausſtellung.

2611) Ein nachträgliches Hebregiſter der directen Steuern für 1872 liegt von
heute an drei Tage lang auf unſerem Büreau zu Jedermann's Einſicht offen.
Darmſtadt, den 9. April 1872.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Fuchs.

Verſteigerungen.
Lieferung von Petroleum
2612) Die Lieferung des Petroleums für
das Provinzial=Arreſthaus dahier auf das
Halbjahr vom 1. Mai bis 1. Nov. 1872 ſoll
Montag den 22. d. Mts.,
Vormittags um 9 Uhr,
vergeben werden. Die Offerten ſind ver=
ſiegelt
mit der Aufſchrift: Soumiſſion für
Petroleum bis dahin bei dem Actuariate
Großh. Stadtgerichts einzureichen, woſelbſt
die Lieferungs=Bedingungen zur Einſicht
offen liegen.
Darmſtadt, am 6 April 1872.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Piſtor,
Vogel,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſor.

2468)
Bekanntmachung.
Die zum Nachlaß des Großh. Hofge=
richts
=Advocaten Zimmermann I. dahier ge=
hörige
Bibliothek, gediegene juriſtiſche, bel=
letriſtiſche
ꝛc. Werke enthaltend, wird am
Mittwoch, den 10. April,
Nachmittags präcis 2 Uhr,
im 3. Stocke des heſſiſchen Hofs, Wilhel=
minenſtraße
1 öffentlich verſteigert.
Kataloge ſind in den hieſigen Buchhand=
lungen
zu erhalten. Aufträge übernehmen
die Herrn Buchhändler Schlapp und Taxator
Neuſtadt.
Zugleich kommen einige Acten= und =
cher
=Geſtelle zur Verſteigerung.
Darmſtadt, den 4. April 1872.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.

2471) Mobiliarverſteigerung.
Zu einem Nachlaß gehörige Mobilien
hierunter zwei Kanapee mit Stühlen, einen
Damenſchreibtiſch, ein Schreibſecretär, ein
Bücherſchrank, Bettſtellen, Bettwerk, verſchie=
dene
Haus= und Küchengeräthſchaften, ſowie
Bücher, ſollen Promenadeſtraße 48. nächſten
Donnerſtag, den 11. l. Mts.,
Vormittags 9 Uhr,
gegen baare Zahlung öffentlich verſteigert
werden.
Darmſtadt, den 4. April 1872.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.

2613) Gras=Verſteigerung.
Die Verpachtung der Gräſereien an den
Seitengräben und Böſchungen der Staats=
ſtraßen
im Baubezirk Darmſtadt ſoll an
den nachbenannten Terminen und Localitäten
unter den vor der Verſteigerung bekannt
gemacht werdenden Bedingungen öffentlich
an die Meiſtbietenden verſteigert werden,
und zwar:

16

[ ][  ][ ]

N. 14.

58
1) Am 16. April, Vormiltags 10 Uhr,
im Großh. Holzmagazin zu Darmſtadt
von der Straße Darmſtadt=Frankſurt
in den Abtheilungen 3 bis 10 des
Bauaufſeherbezirks I.
An demſelben Tage, Vormittags 10 Uhr,
im Großh. Holzmagazin zu Darmſtadt
von der Straße Darmſtadt=Hirſchhorn
in den Abtheilungen 4 bis 12 des
Bauaufſeherbezirks II.
An demſelben Tage, Vormittags 10 Uhr,
im Großh. Holzmagazin zu Darmſtadt
von der Straße Darmſtadt=Heidelberg
in den Abtheilungen 4 bis 13 des
Bauaufſeherbezirks I. und IV.
2) Am 17. April Vormittags 10 Uhr,
bei Gaſtwirth Oppermann zu Langen
von der Straße Darmſtadt=Frankfurt
in den Abtheilungen 37 bis 50 des
Bauaufſeherbezirks I.
An demſelben Tage, Nachmittags 2 Uhr,
in dem Gemeindehaus zu Arheilgen von
der Straße Darmſtadt=Frankfurt in den
Abtheilungen 10 bis 37 des Bauauf=
ſeherbezirks
1.
3) Am 18. April, Vormittags 10 Uhr,
bei Gaſtwirth Günther zu Roßdorf
von der Straße Roßdorf=Gumpener
Kreuz in den Abtheilungen 36 bis 40
des Bauaufſeherbezirks III.
An demſelben Tage, Vormittags 10 Uhr,
bei Gaſtwirth Günther zu Roßdorf
von der Straße Darmſtadt=Hirſchhorn
in den Abtheilungen 12 bis 45 des
Bauaufſeherbezirks III.
4) Am 18. April, Nachmittags 2 Uhr,
im Gaſthaus zur Sonne zu Ober=
Ramſtadt von der Straße Eberſtadt=
Zipfen in den Abtheilungen 44 bis 599
des Bauaufſeherbezirks IV.
An demſelben Tage, Nachmittags 2 Uhr,
im Gaſthaus zur Sonne zu Ober=
Ramſtadt von der Straße Roßdorf=
Gumpener Kreuz in den Abtheilungen
40 bis 64 des Bauaufſeherbezirks II.
5) Am 19. April, Vormittags 10 Uhr,
auf dem Gemeindehaus zu Eberſtadt
von der Straße Darmſtadt=Heidelberg
in den Abtheilungen 13 bis 29 des
Bauaufſeherbezirks II. und IV.
An demſelben Tage, Vormittags 10 Uhr,
auf dem Gemeindehaus zu Eberſtadt
von der Straße Eberſtadt=Zipfen in
den Abtheilungen 28 bis 24 des Bau=
aufſeherbezirks
IV.
An demſelben Tage, Vormittags 10 Uhr,
auf dem Gemeindehaus zu Eberſtadt
von der Straße Eberſiadt=Gernsheim
in den Abtheilungen 27 bis 68 des
Bauaufſeherbezirks V
6) Am 20. April, Vormittags 10 Uhr,
auf dem Gemeindehaus zu Gernsheim
von der Straße Eberſtadt=Gernsheim
in den Abtheilungen 68 bis 81 des
Banaufſeherbezirts V.
Darmſtadt, den 5. April 1872.
Großherzogliches Kreisbauamt Darmſtadt.
Köbler.

Verſteigerung von neuem Weißzeug.
Donnerſtag den 11. April, Vormittags 9 Uhr,
werden im Caffee Stamm ſparterre rechts) 600 Stück neue Betttücher,
weiße Bettüberzüge, Kiſſenzüge (farbige und weiße), eine Parthie Küchen=
ſchürzen
und Handtücher gegen baare Zahlung verſteigert.
2476)
M. Neuſtadt, Hoftaxator.
Holzverſteigerung
Feilgebotenes.
zu Arheilgen.
Zwetſchen=Latwerge
Donnerſtag den 11. April, Vormittags

9 Uhr anfangend, ſoll im Arheilger Ge=
meindewald
, Diſtrict Leonhardstanne, ver=
teigt
werden:
2 Raum=Meter Birken=Scheidholz,
139
Kiefern=

367
Prügelholz,

114
Stockholz,


25¼ Hundert
Wellen,
7 Kiefern=Stämme, 31ho Cubifmeter
entbaltend.
Die Zuſammenkunſt iſt auf dem Hahn=
wieſenweg
am Eingang des Waldes.
Arheilgen, am 4. April 1872.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Arheilgen.
2478)
Benz.

per Pfund 12 kr. empfiehlt
J. Heyer,
1394)
Holzſtraße 6.

1858) 10-12 Morgen Aecker getrennt
oder zuſammen zu verpachten. Näheres bei
M. Junghans, Wall.
1850) Deutſchen, ewigen und
weißen Kleeſaamen, Seradella,
ame k. Pferdezahnmais ꝛc., ſowie
alle Feld=, Gras=, Garten= u. Ge=
müſe
=Sämereien empfiehlt in den beſten
Onalitäten
Emanuel Fuld,
Kirchſtraße 1.

dio Halu-Brlraolſabrii vn M. Koch & Co. Nachſolger,
H. W. Linch & Co. in Stuttgart, eupfiehlt ihre von den erſten medi=
ciniſchen
Autoritäten rühmlichſt empfohlenen Präparate:
Dr. Lincks-Malzextract mit ſchwachem Hopfenzuſatze. Vor=
zügliches
Mittel bei Huſten, Heiſerkeit, Hals=und Bruſtleiden. Preis der Flaſche 30 kr.
Dr. Lineks-Mulzextraet ſtark gehopft. Auf Herrn von Niemayers
beſonderen Wunſch ſ. Z. dargeſtellt. Sehr angenehm aromatiſch ſchmeckend.
Magenleidenden ſebr zu empfehlen. Preis der Flaſche 30 kr.
Dr. Lincks-Maszextraet mit Eiſen. Bei Blutarmuth und Bleich=
ſucht
. Preis der Flaſche 36 kr.
Dr. Lincks-Malzextract mit Chinin. Bei Schwächezuſtänden.
Preis der Flaſche 42 kr.
Malz-Eairaetbonbons. Die feinſten aller derartigen Bonbons,
Päckchen 6 kr.
(2043
In Darmſtadt allein ücht zu haben bei
E. Seriba, Apotheker.

2044)

Mein

Schulſtraße Nr. 1,
ROUEAIL-EIOOICn-TdUrynächſt d. Ludwigspl.,
neueſte Deſſius empfiehlt in reichhaltiger Auswahl zu bekannten billigen Preiſen
VV. Schuidt.
2079)
Ausverkauf.
Das von meinem verſtorkenen Manne ſeither betriebene Herrenkleider=Geſchäft
bin ich geſonnen aufzugeben und will daher meinen bedeutenden Vorrath von Kleidungs=
ſtücken
ſowohl für Herren als auch für Knaben zu ſehr herabgeſetzten Preiſen
2
erkaufen.
5
B. Meinhard z0twe., Schuſtergaſſe 13.

2342) Zwei gebrauchte Laden, 9½ hoch
4½ breit, mit beweglichen Jalouſien.
Neckarſtraße 15 oben.
2493) 4 Stück 9 Fuß hohe (2 Flügel)
und 4 Stück 9 Fuß hohe und 4¼ Fuß
breite Feuſter im beſten Zuſtand (2 Flü=
gel
), ſowie ein 6armiger Leuchter für
einen Saal ſind Bauveränderung halber
billig abzugeben im Mainzer Hof, große
Ochſengaſſe bei H. Vornoſ.
2505) Zwei noch ſehr gute Erker,
12= hoch 6= breit, mit Glas billig zu ver=
kaufen
bei, Maurermeiſter Hinkel,
Nr. 20 mittlerer Stock b. d. Gasfabrik.
=u

Dauerkraut

2497)
beſter Qualität werden 3 Faß billig abge=
geben
. Mainzer Hof, große Ochſengaſſe, bei
H. Fornoff.
2 Friſch angekommen.
Cervelat=, Trüffelleber=, Salami=, Schin=
ken
= und Zungen=Wurſt, Frankfurter Brat=
wüſte
per Stück 7 kr., Knackwürſte per
Stück 6 kr.
Schweizerkäſe, ſaftig und porös, Rahm=
käſe
und Thüringer Kuhkäſe per Stück 6 kr.
G. L. Kriegk.

[ ][  ][ ]

K14.

59

TADOIOM
in größter Auswahl mit den modernſten Muſtern und Farben. Tapeten=
Reſte für Zimmer von 6 bis 16 Stück eingetheilt, empfehlen zu billigen
00
Preiſen C. Hochstätter & Sohne,
2333)
Tapetenfabrik.

4a..
200
9=
.
BuATnuuauAuussra unrzzunnnnane
*
53
4
Die Heilwirkung des Balsam Bilſinger
T3
T
gegen Rheumatismus u. Gicht.
T An den Direktor der Klinik, Zimmerſtraße 77 Verlin, Herrn von Bilfinger.
Nur das Gefühl der Dankbarkeit veranlaßt mich, heute nachſtehende Zeilen
4
H
K an Sie zu richten.
4
Ihr Balſam hat mir Wunder gethan, hören Sie, wie es mir gegangen iſt.
2 Wie ich Ihnen im vergangenen Sommer ſchon mittheilte, litt ich im Frühjahr 8
T an Gelenkrheumatismus und mußte 3 Monate lang mit großen Schmerzen im F
4 Bette zubringen. Mitte November bekam ich wieder einen Anfall und war unter P
Behandlung eines Arztes acht Wochen bettlägerig. Da erhielt ich Ihre mir von
D
D
Hrn. Apotheker Weichbrodt in Stettin verſchriebene Brochüre u. ließ mir ſoforteinige s
Z.
8 Flaſchen Ihres Balſams kommen. Denſelben wandte ich genau nach Vorſchriſt 8
T an und hatte die Freude, nach 5 Tagen ſchon wieder aufſtehen 8
T und gehen zu können. Mir waren namlich die Füße von den Zehen 8
3 an bis über die Kuie geſchwollen geweſen und ich konnte dieſelben nicht be= ,
wegen. - Ich laſſe mich jedoch jetzt noch täglich einreiben und zwar ohne naß=
3
4
kalte Umſchläge. Dieſe Wunderkur erregte hier allgemeine Sen=
T ſation u. in Folge deſſen habe ich ſchon vielen Rheumatismuskranken Ihren Bal= R
T ſam verſchrieben. Ich intereſſire mich jetzt ſo lebhaft für Ihren Balſam, daß 8
T ich geſtern einen jungen Mann ſelbſt in Behandlung genommen habe, welcher
F gerade wie ich gelitten, leidet und bitte jetzt um ſchleunige Zuſendung von 28
12 Flaſchen.
4
4
Naugard, 15. Februar 1872.
F
Guſtav Kleine, Verleger des Naugarder Kreisblattesu.
54
F
4
Zweifler an der Heilwirkung dieſes nur einzig daſtehenden Heilmittels können B
T gratis und franco die Brochüre über den Balſam Bilfinger in jedem Depot er= F
K halten. Dieſelbe enthält auch Gebrauchs=Anweiſung.
4
Preis ¹ Flaſche 1 Thlr. 10 Sgr, ½ Flaſche 22½ Sgr.
T
T
4) Depot für Darmſtadt: H. Calmberg, Apotheker.
12614) N
F
24
240
RRuaRrsnnznnrngnnanaannannane

Wachs= und Ledertücher,
Bettunterlagen gute Qualität,
Vorhang=Gallerien in großer
Auswahl empfiehlt
W. Schmidt, Schulſtraße I,
562)
nächſt dem Ludwigsplatz.

ewigen und

Kleeſamen deutſchen
empfiehl,
Lud. Heyl Cohn,
Holzſtraße Nr. 17.
2502) Aechte gelbe Frühkartoffeln ſind
zu verkaufen. Arheilgerſtraße 33.
2518a
Depot
der
Rauch=u. Schnupftabaks=Fabrikate
der kaiſerl. Tabaksmanufactur in Straßburg
bei
G. L. Hrieghz.
2514a Ein Papagei,
hellgrau und roſa gefiedert, billig zu ver=
kaufen
. Beſſunger Wilhelminenſtraße Nr. 16.

ls ein Mittel, den Magen in ge=
ſunder
Kraft zu erhalten und dem
Körper Widerſtandsfähigkeit gegen
=alle anſteckenden und epidemiſchen
.
P Krankheiten zu verleihen, hat ſich
der auf den diverſen Weltaus=
ſtellungen
preisgekrönte, den Magen und
Unterleib erwärmende, den Appetit erregende
und die Verdauung befördernde Magenbitter
Wahrer Jacobe=
2615) erfunden und allein ſabrizirt
von
Jacob Drouven & Comp.
in Coblenz
Plan Nr. 13 am Bogen,
während der glorreichen Feldzüge von 1864,
1866 und 1870 ſo vortheilhaft bewährt,
ſo daß alle andern ähnliche Mittel tief gegen
ihn im Schatten ſiehen.
Zu haben in ½ ½ u. ¼ Flaſchen bei
den Herren Conditor F. Eichberg, Gaſtwirth
H. Gaulé,Prinz Carl, H. quber & Söhne,
Jacob Röhrio Peſtaurgtaur 6hr Göhler

5 deschwächte,
namentlich auch im Nervenſyſtem Zer=
rüttete
, finden reelle und ſichere Hülfe
einzig und allein durch das Buch:
5 Dr. Retans Selbſtbewahrung
Mit 27 patol. anatom. Abbildungen.
In demſelben iſt ein erprobtes von
den tüchtigſten Aerzten bearbeitetes
Heilverfahren mitgetheilt, dem Unzäh=
lige
ſallein in den letzten 4 Jahren
über 15000) billige u. dauernde Wie=
derherſtellung
ihrer Geſundheit verdanken.
Verlag von G. Poenicke's Schulbuch=
handlung
in Leipzig und dort, ſowie in
jeder Buchhandlung für 1 Thlr. zu be=
kommen

ſFin ausführlicher Proſpect, der gratis
S= zu haben iſt, giebt Aufſchluß über
Zweck und Erfolg dieſes Buches und
zeigt, daß nicht durch ſchwindelhafte,
übermäßig theuere Geheimmittel, ſon=
dern
nur durch ein rationelles Heil=
verfahren
Geneſung möglich iſt.
2616)
Omnibns.
Ein ſehr eleganter, guter und ſehr wenig
gefahrener 6ſitziger Omnibus mit 4ſitzigem
Imperiale und Bock, für ein Hotel paſſend,
ſteht zu verkaufen bei
Pracht, Hofſattler.
f . L. l.eD.
O4,
44
VExANN
BRRBAUEATETTAU¾
8 2617) Unterzeichneter empfiehlt ſich 8
E beſtens in Rauchfleiſch, rohem
4
E Schinken, allen Sorten Wurſt,
K und täglich geſalzenes Ochſen=
4
E fleiſch im Ausſchnitt.
J. Jäger, Hügelſtr. 16.
[4e.
4
LaAAuAAuAuthr3
22ANLaA
2618) Eine gebrauchte hölzerne Waſſer=
pumpe
42- lang iſt mit allem Zubehör
billig zu verkaufen. Beſſ. Carlsſtr. 39.
F.
BBraunſchweiger Mumme.
Reiner Malzſaft in unverfälſchter Waare,
wiſſenſchaftlich begutachtet und ärztlich em=
pfohlen
, iſt wegen ſeines großen Gehalts
an nährenden Beſtandtheilen das vorzüglichſte
Mittel bei Schwäche, reſp. Säftemangel des
menſchl. Organismus, daher für Recon=
valescenten
zu empfehlen. Das uralte Re=
nommee
bürgt für die Reellität dieſes Artikels.
In Kiſten von 6- 30 Flaſchen Flaſche
10 Sgr. incl. Glas und Vackung gegen
Nachnahme oder Poſteinſendung.
=.
w5.Wiederverkäufer entſprechenden Rabatt.
Herm. Gaus in Braunſchweig.
dem Herzogl. Reſidenzſchloſſe gegenüber.
2620) Neue weingrüne ſtarke ¼ u. ½
Ohmfaß. C. Federlin, Küfermeiſter.
2621) Eine kleine Hofraithe in geſunder
Lage zum Alleinbewohnen, mit Hofraum u.
Werkſtätte zu verkaufen oder zu vermiethen
Näheres bei der Expedition d. Bl.
2622) Eine friſchmelkende Ziege ſteht
im Heerdweg Nr. 39 zu verkaufen.

Vermiethungen.
4978) Ein Stall für 3 Pferde nebſt
Burſchenzimmer iſt zu vermiethen.

[ ][  ][ ]

60
438) Martinſtraße 14, 2-3 freund=
liche
Zimmer zu vermiethen.
F.
8 Eine große Werkſtätte
mit Schmiedefeuer=Anlagen
auf längere Zeit zu vermiethen und eine
damit in Verbindung ſtehende Dampf=
maſchine
von 5 bis 6 Pferdekräften nebſt
Keſſel billig zu verkaufen bei
G. G. Lange, in der Rheinſtraße
873) Ecke d. Stiftſtraße der 2. Stock,
beſtehend aus 4 Zimmern, Glasabſchluß u.
allen Bequemlichkeiten. Näheres Nr. 62.
1056) Steinſtraße 21 iſt ein Logis zu
vermiethen.
1561) Ein ſchön möblirtes Zimmer mit
Gartengenuß, auf Wunſch mit Verköſtigung.
Erbacherſtraße 57. Auguſt Schmitts.
1754) Wienerſtraße Nr. 31 iſt wegen
Verſetzung, der 2. Stock an eine ruhige
Familie zu verm. u. am 1 Mai zu beziehen.
1756) Ein Laden mit Logis in
beſter Geſchäftslage Anfangs Juni zu
vermiethen. Näheres bei der Expedition.
1762) Zwei möblirte ineinander=
gehende
parterre Zimmer im April
zu beziehen. Georgſtraße Nr. 8.
1828) Zwei freundliche möblirte Par=
terre
=Zimmer zu vermiethen. Teichhausſtr. 14.
1962) Karlsſtraße Nr. 14 eine Stiege
hoch iſt ein freundliches, fein möblirtes
Zimmer mit Cabinet, mit Ausſicht nach der
Straße, ſofort zu vermiethen.
2087) Bel Etage ein Zimmer mit Cabi=
net
, möblirt, alsbald zu beziehen. Eck der
Eliſabethen= und Zimmerſtraße Nr. 2.
2182) Kirchſtraße 8, 2. Stock, ein fein
möblirtes Zimmer.
2247) Ein möblirtes Zimmer mit Be=
dienung
und ſeparatem Eingang. Rheinſtraße
Nr. 47 dritter Stock.
2286) Beſſungen. Ein freundliches
Zimmer, möblirt, gegenüber dem Chauſſee=
haus
Nr. 35.
2433) Mühlſtraße 18 parterre ein freund=
lich
möblirtes Zimmer zu vermiethen. Aus=
ſicht
nach der Straße.
2434) Grafenſtraße Nr. 30 zwei
Stiegen hoch ein ſchön möblirtes Zimmer
gleich beziehbar.
2436) Zu vermiethen eine große Werk=
ſtätte
mit Gaseinrichtung, wird auch zum
Aufbewahren von Möbeln abgegeben. Bleich=
ſtraße
27. Zn erfragen im Laden.
2531) Ein freundliches möblirtes
Zimmer nebſt Cabinet iſt bis 1. Mai
zu beziehen bei S. Baier,
Hofconditor, Eliſabetheuſtr.
2541) Ein freundlich möbl. Zimmer zu
vermiethen. Alexanderſtr. 13 im Seitenbau.
2544) Iu meinem Hauſe Blumenſtraße 6
im Seitenbau ein kleines Logis mit 2 Zimmer,
Kabinet, Küche, Keller ꝛc. an eine ruhige
Familie zu vermiethen. Preis 95 fl.
Guſtav Heß, Zinnnermeiſter.
5 Zwei gewölbte Keller,
oberhalb mit Magazinen verſehen, ſind im
Ganzen oder getheilt zu vermiethen.
Nr. 11 Eckhaus Grafen=u. Waldſtr. Nr. 1I.
2551) Ein möblirtes Gimmer billig
zu vermiethen untere Rheinſtraße 49 im
Hinterbau. Auf Verl. Koſt u. Bedienung.

N 14.
2548) Neckarſtraße 26. im Vorderhauſe,
eine Wohnung von 3 Zimmern, Küche,
Glasabſchluß, 2 Bodenkammern, Bleichplatz,
anfangs Juli beziehbar, zu verm.
2556) Zwei geräumige elegante Zimmer,
mit oder ohne Möbel in der Caſinoſtraße
zunächſt der Promenade, an einen einzelnen
Herrn alsbald zu vermiethen.
Nähere Auskunft wird ertheilt Caſino=
ſtraße
11 parterre.
2623) Allein ſtehender Hinterbau, zu
jedem Geſchäft paſſend, zu vermiethen.
Carlſtraße Nr. 40.
2624) Marktplatz Nr. 5 mehrere
Logis im Seiten= und Hinterbau zu ver=
miethen
. Näheres zu erfragen Seitenbau
Treppe hoch im Comptoir.
2625) Caſinoſtraße Nr. 18 ein möblirtes
Zimmer bis 1. Mai zu vermiethen.
2626) Ein möblirtes Stubchen mit Koſt
iſt an einen Herrn zu vermiethen und gleich
zu beziehen. Schirngaſſe Nr. 10 im Laden.
2627) Steinſtraße Nr. 10 ein möblirtes
Parterrezimmer zu vermiethen.
2628) Waldſtraße Nr. 25 der 2. Stock,
beſtehend aus 4, auf Verlangen auch 5 Zim=
mern
, mit allem Zugehör zu vermiethen
bis Ende Juni zu beziehen.

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gegen annehmbare Bedingungen
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2 Cn einer Beamten=Familie werder
ah junge Leute oder auch Schüler, die
23
die hieſigen Lehranſtalten beſuchen, aufge=
nommen
. Liebevolle Behandlung, ſowie Ve=
nutzung
des Klaviers wird zugeſichert. Auf
Wunſch kann auch Klavier=Unterricht ertheilt
werden. Zu erfragen Parterre Eck der Eli=
ſabethen
= und Zimmerſtraße Nr. 2.
2254) Es wird ein geräumiges Haus
mit Hof und Garten zu kaufen geſucht.
Offerten unter Chiffre V. II. nimmt die
Exp. d. Bl. entgegen.

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2629) Vom 9. April bis 17. Mai bin
ich von hier abweſend.
Dr. mod. Louis Schmidt.
2630) Zu meinem Unterricht im Maß=
nehmen
, Schnittzeichnen, Zuſchneiden und
Anfertigen von Damen= und Kinderkleidern
können fortwährend, täglich Schülerinnen
eintreten.
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Ernſt=Ludwigſtraße 5 oberer Stock.
879) 2- 3 Schüler hieſiger Lehr=
Anſtalten können Koſt und Logis, ſowie
Nachhülfe in allen wiſſenſchaftlichen Füchern
erhalten. Schloßgartenſtr. 49, eine St. hoch.

2210)
Geſucht,
wird per 1 Mai ein unverheiratheter zu=
verläſſiger
Diener. Nur Solche, welche be=
reits
in gleicher Eigenſchaft eine Stelle
belleidet und gute Zeuguiſſe aufzuweiſen
haben, wollen ſich melden: Wilhelminenſtr.43.
Eingang Heinrichſtraße.
2458) Offene Lehrſtellen bei
Hölgesſtr. 9. H. Emmel, Hofſchloſſer.
19
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J. Lohn geſucht.
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Louis Schott, Worms a. Rh.
2578) Kleine Ochſengaſſe 2 im Vorderbau
3 Stiegen hoch iſt eine Schlafſtelle offen.

Meinen werthen Kundinnen und Geſchäfts=
freunden
die ergebene Anzeige, daß ich jetzt Schützen=
ſtraße
Nr. 14 wohne, und bitte um fernere geehrte
Aufträge.
H. Eecht Wittwe.
8
Schneiderin.

Galon
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Haarſchueiden.
Friſiren
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feinſter Bedienung.

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Empkehlung.

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deutſcher, engliſcher
u. franzöſiſcher
Parfümerien
in
ſtets friſcher Qual.

Einem hohen Adel und geehrten Publikum hiermit die Anzeige, daß das ſeither von
meiner Frau unter der Firma J. C. Renner geführte Friſeurgeſchäft unter derſelben
Firma und Weiſe fortbeſteht.
Durch Thätigkeit einer Reihe von Jahren in demſelben und ſpäler ſelbſiſtändiger
Leitung wird es mein eiſrigſtes Beſtreben ſein, alle an mich ergehende Aufträge wie ſeit=
her
reell und raſch zu befördern.
Erſuche deßhalb wohlwollendes Publikum, das meiner verſtorbenen Frau in ſo
reichlichem Maße geſchenkte Vertrauen ferner auch auf mich übergehn zu laſſen.
Aufertigung aller Haararbeiten für Damen und Herren ſtets nach Wunſch und
neueſter Mode.
Darmſtadt, den 8. April 1872.
Hochachtungsvoll
H. Nachligath, Friſeur, Firma: J. G. Rennor,
Coiffeur Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Prinzeſſin Ludwig von Heſſen.
2631)

[ ][  ][ ]


AUruziUoett atlOUUUI:
(Eingetragene Genoſſenſchaft.)
Die verehrlichen Mitglieder des Vereins werden hiermit zur
Neunten ordentſichen generalverſammſung und l. Auarlaſverſammlung für 1872,
welche Montag den 15. April d. Js. Abends präcis 7½ Uhr im Saale des Hauſes
der Turngemeinde am Woogsplatz
abgehalten wird, dringend eingeladen.
T a g e s o r d n u n g:
1) Erſtattung des Rechenſchaftsberichts, Feſtſtellung und Genehmigung der Jahres=Dividende pro 1871;
2) Ergänzungswahl des Ausſchuſſes in Gemäßheit des 8 24 der Statuten.
3) Feſtſtellung der Gehalte der Vorſtands=Mitglieder.
4) Rechnungsablage pro 1. Quartal 1872.
Aus dem Ausſchuſſe ſcheiden aus die Herren:
Carl Gaule aus Darmſtadt, G. Hoffmann I. und L. Aßmuth aus Beſſungen.
Herr G. Hoffmann U. iſt für das nächſte Jahr nicht wieder wählbar, dagegen ſind die ſeither nur als
Erſatzmänner eingetretenen Herren Gaule und Aßmuth wieder wählbar.
Darmſtadt, im März 1872.
Der Ausſchuß.:
[2632
C. Rückert, Vorſitzender.

Von Darmſtadt abgehende Vahnzüge.
S.=Z.
Nach Frankfurt, 5 30 815 10- 12 15 3 40 4 45 7 10 9 40
S.=Z.
S.=Z.
Heidelberg 7= 9 30 1102- 4 - 8 30 10
C.=Z.
C.3
5 20 7 50
Mainz
9 25 130 2 22 4 45 710 940
S.=Z.
C.3. C.Z.
S=Z.
Aſchaffenburgs 55 9 30 1 7 1 47 2 50 5 20 10
Worms
6 40 9 40 2 40 5 35 8
Erbach
7 9 35 2 50 5 25 7 45

2590) Eine kinderloſeFrau welche perfekt kochen
kann, nimmt Aushilfe an. Pankratiusſtr. 29.
2593) Ein Mädchen ſucht Laufdienſt.
Näheres bei Hebamme Schmitt, Holzſtr. 23.
2596)
Geſucht
ein Logis nebſt Werkſtätte. Auskunft er=
theilt
Herr J. Beaury, Materialien=
Handlung, gr. Ochſengaſſe.
2608) Alle Sorten Stangen, beſonders
ſehr ſchöne Bohnen=Stangen ſind in großer
Auswahl auf Achen's Mühle angekommen,
auch iſt daſelbſt fortwährend guter Kuh=
miſt
zu haben.
2633) Eine Frau ſucht Laufdienſt.
Näheres Schloßgraben Nr. 3.

S
Für Agenten.
Eine leiſtungsfähige groͤßere Kunſtmühle
Güddeutſchlands ſucht für den Ver=
trieb
ihrer Fabrikate an hieſigem Platze und
nächſter Umgebung einen voutinirten
Agenten.
Gefällige Franko=Offerten mit Angabe
der Referenzen nimmt die Annoncen= Expe=
dition
von Haaſenſtein E Vogler in Frauk=
furt
a. M. entgegen unter W. C. 469.
d0
(in Mädchen für ganze oder halbe
5 1. Tage geſucht. Carlſtraße 3.
2635) Eiue gute Köchin ſucht Aushülf=
ſtellen
. Zu erfragen bei Frau Mattern.

18 Saem ſtädtiſchen Hospital, Grafenſtr. 9,
8
; 2) werden zwei Krankenwärter geſucht.

Anmeldungen haben bei Hospitalarzt
Dr. Pfeiffer zu geſchehen.
2
ſucht in ganzen
S⁄.
=Gartenlanben Jahrgängen u.
einzelnen Heften zu kaufen.
Frauz Cramer.

1) Dankſagung.
Allen Verwandten, Freunden u. Be=
kannten
, welche ſo innigen Antheil nahmen
und unſeren unvergeßlichen Gatten und
Vater, Hofſchloſſer Fr. Sonn=
thal
, zur letzten Ruheſtätte begleiteten,
ſagen wir hiermit unſern innigſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.

Großherzogliches Hoſtheater.
Dienſtag, 9. April. 4. Vorſt. im 2. Ab.:
Der Kaufmann von Venedig. Schauſpiel
in 5 Atten von Shakeſpeare, deutſch v. Schlegel.
Donnerſtag, 11. April. 5. Vorſt. im
2. Ab.: Des Teufels Antheil. Komiſche
Oper in 3 Akten; Muſik von Auber.

Das grüne Licht.
Ich kann nicht viel zur Empfehlung der Stelle ſagen; aber
ſo wie ſie iſt, ſteht ſie Ihnen zu Dienſten.
Nach dieſen Worten drückte der Secretär mir herzlich die
Hand, warf einen haſtigen Blick auf ſeine Uhr, entſchuldigte ſich
mit dringenden Geſchäften, und ging fort. Ein Schreiber blieb
im Bureau zurück, um meine vom Gouverneur der Provinz Nord=
Carolina zu vollziehende Beſtallung auszufüllen. Dieſer junge
Mann, einer der langhaarigen amerikaniſchen Jünglinge, hatte in
ſeinem ſchlauen Geſichte einen höchſt komiſchen Ausdruck. Er ließ
die Augen über das Dokument rollen, kniff ſeine ſchmalen Lippen
mit einem bedeutungsvollen Seitenblicke zuſammen, und brach end=
lich
in ein unterdrücktes Lachen aus. Ich fühlte mich nicht beleidigt,
denn ich kannte die Amerikaner zu gut, um von ihnen dieſelbe
Höflichkeit zu erwarten, welche ein europäiſcher Beamter gegen
mich beobachtet haben würde, und wußte überdies, daß die Yankees
ſelten ohne Urſache lachen, und daß ihre Meinungen in der Regel
des Anhörens werth ſind.

Sie lachen, ſagte ich; darf ich fragen, worüber ? Iſt es
vielleicht meine Bewerbung um dieſe Stelle, was Ihnen ſo lächer=
lich
erſcheint ?u
Der Schreiber legte die Feder nieder, ſah mich mit ſeinen
blinzelnden Augen gerade an und erwiederte:
Weßhalb ich lache ? Ich will es Ihnen ſagen. Ihr Herren
aus dem Mutterlande begehet die ſonderbarſten Streiche. Wir
eingeborene Amerikauer ſind ohne Zweifel gewandt und können
meiſt Alles angreifen; Neger treiben, oder Buchführen, oder
predigen, was es auch ſei; aber was ein Amerikauer nie thun
wird, iſt Wächter auf dem Leuchtthurme von Cap Hatteras
werden
Weßhalb nicht 2u fragte ich in beſier Laune. Die Stelle
iſt zwar etwas einſam und die Beſoldung nicht hoch,
Sechshundertfünfundzwanzig Dollar, mit Holz und Oel frei,"
unterbrach er mich, wäre ſo übel nicht für leichte Arbeit.
Abgeſehen von anderen damit verbundenen Vortheilen, be=
merkte
ich. Die Lokalität iſt geſund, das Leben dort ruhig und
billig, keine Verſuchung zu Ausgaben-

[ ][  ]

62

N.
O was das betrifft," rief der Schreiber, ſo war Robinſon
Cruſos ein wahrer Schlemmer im Vergleich mit dem, was Sie
dort ſein werden. Blitz! ein Oppoſſum auf einem Gummibaume
lebt mehr in der Welt als der Wächter jenes Leuchtthurmes.
Seitdem ich hier bin, - ſeit ungefähr elf Monaten, - ſind drei
Wächter nach einander dazu ernannt worden. Der erſte ein
Deutſcher, ſchnitt ſich den Hals ab, der zweite ſtarb am Delirium,
und der dritte, ein Irländer, ertrank oder ertränkte ſich. Lächerlich
war es zu hören, was Ihnen der Sekretär vorſchwatzte von
Naturaliſation, von einem Lichte, das ſich ſelbſt entzündet, und
dergleichen, als wenn wir nicht zu jeder Zeit einen Ausländer
bekommen könnten, der es anzündet.
Ich muß geſtehen, daß die Bemerkungen des jungen Mannes
mir manche unruhige Stunde verurſachten und erhebliche Zweifel
darüber erweckten, ob ich wohl gethan, eine ſo einſame Stellung
anzunehmen. Allein ein altes Sprichwort ſagt, daß eine gewiſſe
Klaſſe von Perſonen nicht wählerich ſeine dürfe, und meine Börſe
war leicht genug, um mich in dieſe nicht beneidenswerthe Kategorie
zu ſtellen. Ich hatte Amerika mit großen Hoffnungen betreten,
welche jedoch ſämmtlich auf klägliche Weiſe zu Waſſer geworden
waren. Mit Palette und Pinſel hatte ich Ruhm und Reichthümer
zu erwerben gedacht, allein der Fußboden meines Zimmers war
immer ein roher, mit Farben bedeckter Dielboden geblieben, und
der gehoffte Ruhm, noch werthvoller als Reichthümer, war wie
ein höhnendes Irrlicht vor mir zurück gewichen. Ich war jetzt in
der That ärmer, als zwei Jahre früher bei meiner Ankunft in
New=York. Von meiner Kunſtfertigkeit rühmend zu reden, verbietet
mir die Beſcheidenheit, allein wahr iſt, daß ich lange und eifrige
Studien gemacht hatte, und daß mir von vielen Kunſtrichtern eine
glückliche Zukunft verheißen wurde.
Der richtige Weg wäre der geweſen, ruhig in der Heimath
zu bleiben, und durch anhaltendes, geduldiges Streben die Gunſt
des Publikums, wenn auch nicht den höchſten Ruhm, zu erringen.
Das aber hatte ich nicht gethan. Ich wollte mit einem Male reich
und berühmt werden, und war mit dieſer Hoffnung nach Amerika
ausgewandert; keinen dümmeren Streich hätte ich begehen lönnen.
Die neue Welt iſt ſehr karg mit ihrer Gönnerſchaft gegen das
ausländiſche Talent, wenn deſſen Ruhm nicht ſchon in Europa
verkündet worden iſt. Der Künſtler, Schauſpieler oder Sänger,
der jenſeits des Meeres einen großen Namen erlangt hat, wird
auch in den vereinigten Staaten geehrt werden, allein der Unbe=
kannte
wird kalt angeſehen. So war es mir ergangen, und dies
der Grund, weßhalb ich, nachdem ich mich vergeblich in Philadelphia,
Boſton und Cincinati nach einander als Porträt= und Geſchichts=
maler
niederzulaſſen verſucht hatte, endlich genöthigt wurde, die
Stelle als Wächter eines Leuchtthurmes auf einer elenden Sand=
inſel
an der nördlichen Küſte von Carolina nachzuſuchen.
Aber ich hatte noch einen beſonderen Grund für meine Be=
werbung
um dieſen nicht ſehr viel verſprechenden Poſten, - einen
Grund, den ich weder dem Sekretär noch dem Schreiber mittheilte.
Wenn ich als Künſtler eine Lieblingsneigung hegte, ſo beſtand ſie
darin, Schiffe und Seebilder zu malen; allein bis jetzt hatte mich
das Reſultat meiner Anſtrengungen in dieſer Richtung noch wenig
befriedigt. Das Colorit erſchien mir ſo dürſtig, und die Auffaſſung
und Behandlung des Gegenſtandes ſo gewöhnlich! Oft hatte ich
mich nach einer Gelegenheit geſehnt, vor dem Oeeane zu ſitzen,
jede Linie und Furche in den ſturmbewegten Geſichtszügen des
Meergottes zu ſtudiren und das Bild der See in allen ihren
Stimmungen, der ruhigſten ſowie der raſendſten, aufzunehmen.
Eine ſolche Gelegenheit bot ſich mir in der jetzt erlangten Stellung
dar. Der Wächter eines Leuchtthurms war mit der Natur allein:
nichts zog dort meine Aufmerkſamkeit ab, und nach fleißiger Be=
nutzung
eines Sommers war ich vielleicht im Stande, ein Gemälde
zu liefern, das ſich in London gut verwerthen ließ. Länger als
ein halbes Jahr in der Stellung zu bleiben, war überhaupt nicht
meine Abſicht. Es iſt in den Vereinigten Staaten nicht üblich,
ein Amt lange zu behalten, denn der Amerikaner ſieht ein jedes
nur als Uebergang zu einem beſſeren an; und was mich betraf,
ſo gedachte ich in dieſer Zeit genug zu erſparen und zu lernen,
um nach Ablauf derſelben mit beſſeren Ausſichten in die Heimath
zurückkehren zu können.
Vierzehn Tage ſpäter miethete ich ein Boot und ließ mich

14.
nach meiner neuen Reſidenz fahren. Es war ausgemacht worden,
daß mir von Zeit zu Zeit, in regelmäßigen Zwiſchenräumen,
Lebeusmittel zugeſendet werden ſollen. Jetzt nahm ich zwei Faß
eingeſalzenes Schweinefleiſch, einen Sack Mehl, mehrere Kiſten
Zwieback, verſchiedene Spezereiwaaren und ein Ohm Whisky mit.
Meine Begleitung beſtand aus einem ſtämmigen ſchwarzen Burſchen,
deſſen Glotzaugen beim Anblicke des Meeres erſtaunt im Kopfe
rollten, und einer geſunden alten Negerin, der Großmutter des
Buben, welche mir als eine tüchtige Köchin und Haushälterin em=
pfohlen
worden war. Beide waren natuͤrlich Sklaven. Weiße
Dienſtboten ſind Lurusgegenſtände, die ſich im arbeitsſcheuen Süden
ſchwer finden laſſen, und ich hatte mich deßhalb der herrſchenden
Sitte unterworfen und jene zwei lebendigen Hausrathsſtücke von
einem Grundbeſitzer in der Nähe der Stadt Wilmington gedungen.
An den Eigenthümer derſelben, Dr. Leonidas Wicks, war ich von
einem Freunde gewieſen worden, welcher wußte, daß Letzterer
mehrere entbehrliche Sklaven beſaß. Ein Engländer fühlt ſich
ſtets im Gewiſſen beunruhigt, wenn er mit , dem heimiſchen Inſtitute
der Sklavenſtaaten in Berührung kommt, und ſelbſt dann, wenn
es nur in der indirekten Weiſe geſchieht, daß er einem anderen
Beſitzer gewiſſe Stücke ſeines lebendigen Eigenthums abdingt.
Auch Dr. Wicks mochte in meinem Geſichte derartige Empfindungen
leſen, denn plötzlich, ehe noch unſer Handel abgeſchloſſen war,
ſagte er:
Sie haben nicht nöthig, ſo verwünſcht bedenklich zu ſein,
Britiſcher! Tante Polli und Juba gehen ohne Zweifel lieber mit
Ihnen nach dem Leuchtthurme, als daß ſie nach Süden verkauft
werden. Ich dächte, es wäre leichtere Arbeit, Eſſen zu kochen und
Betten zu machen, als in den Reisfeldern und Zuckerplantagen
von Georgien und Süd=Carolina zu hacken; und dahin hätte ich
die beiden Wollköpfe ſchicken müſſen, wenn Sie nicht gekommen
wären, um ſie zu dingen.
Auf dieſe Weiſe wurden meine Bedenken einigermaßen be=
ſchwichtigt
, und ich fand, daß Tante Polly eine gute Köchin und
Juba ein williger Burſche war, obgleich beide keinen großen
Ueberfluß an Faſſungskraft beſaßen.
(Fortſetzung folgt.)

Lokale Notizen.
Darmſtadt, 8. April. Im 2. Quartal 1872 werden vor dem Schwurge=
richtshof
der Provinz Starkenburg unter andern folgende Antlageſachen
zur Aburtheilung kommen: Am Montag den 8. April, gegen Philipp Dillmann,
Handarbeiter von Beſſungen wegen Diebſtahl (Verth. Heyer 11.); Dienſtag 8. April,
9. Juſtus Gärtner, Fuhrmann von Arheilgen, w. Meineid (Verth. Lauteren);
Freitag 12. April 9. Gerſon Ehrmann Samuels Sohn, Makler v. Groß=Zimmern,
w. Urkundenfälſchung (Verth. Gervinus): Montag 15. u. Dienſtag 16. April,
9. Johannes Kling III. Ehefrau, Chriſtine, geb. Buhl von Lampertheim,
w. Brandſtiftung (Verth. Emmerling 11.); Mittwoch 17. April, 9. Johannes
Gölz, Lehrer von Lämmerſpiel, w. Urkundenfälſchung (Verth. Köhler II.)
Freitag 19. u. Samſtag 20. April, g. Louiſe Guntrum aus Gießen, zuletzt
in Bauſchheim und Louiſe geb. Guntrum, Wittwe des Philipp Dambmann von
Bauſchheim, w. Kindesmord bezw. Mord (Verth. Kekule und Lauteren);
Mittwoch 24. April, 9. Ludwig Schäfer, Tapezier von Darmſtadt und 9. Philipp
Kaffenberger, Schneider von Nieder=Hauſen, wohnhaft zu Darmſtadt, w. Dieb=
ſtahl
bezw. Hehlerei (Verth. Eigenbrodt); Donnerſtag 25. April, g. Heinrich
Habich II., Ackersmann von Crumſtadt, w. Raub und Erpreſſung (Verth. Hof=
mann
1); Freitag 26. und Samſtag 27. April, 9. Barbara, geb. Stock,
Wittwe des Aloys Störmer, Lumpenſammlerin von Radheim, w. Ermordung
ihres Ehemannes (Verth. Metz II.).
In vorzüglicher Weiſe wurde am vergangenen Freitag Deinhardſteins
Luſtſpiel: Zwei Tage aus dem Leben eines Fürſten' gegeben. Der Lorbeer
des Abends gebührt Herrn Werner, deſſen Kuh von Kuhdorf, ein Meiſter=
werk
, was feine Charateriſtik und conſequente Durchführung der Rolle anlangt,
die Zuſchauer fortdauernd in der köſtlichſten Weiſe unterhielt. Herr Senger
ſpielte den Wilhelm Fürſt recht gewandt und friſch. Unter den Damen er=
wähnen
wir beſonders Fräulein Hagen (Emma), die ihre Rolle mit Nobleſſe
und feinem Humor durchführte.
Als Nachfolger des Herrn Prälaten Dr. K. Zimmermann in der
Prälatur wird Herr Superintendent Dr. Simon zu Gießen genannt.
Die Superintendur der Provinz Starkenburg iſt vorerſt interimiſtiſch Herrn
Ober=Conſiſtorialrath Dr. W. Linß in Nauheim übertragen worden.
Ueber den getödteten Düngerfabrikanten Rückert in Viernheim er=
ährt
man, daß ſich derſelbe viel mit Problemen neuer Erfindungen, nament=
lich
von Herſtörungswerkzeugen zum Kriegsgebrauch beſchäftigte und glaubt
man hiermit ſeinen Tod in Zuſammenhang bringen zu müſſen. Tie Höllen=
maſchine
, durch deren Exploſion ſein Tod erfolgte, war, wie nunmehr feſtge=
ſtellt
iſt, am 22. März zwiſchen 5 und 6 Uhr Abends in Frankfurt am M
zur Poſt gegeben und von dem Abſender frankirt worden.

Nedaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.