Darmstädter Tagblatt 1871


14. November 1871

[  ][ ]

Beilage

um
Darmſtädter Frag= und Anzeige=Blatt.
Dienſtag den 14. November,
187I.
R45.

Das Frag= und Anzeigeblatt, die Beilage hierzu, ſowie das Verordnungsblatt für den Kreis Darmſtadt erſcheinen wöchentlich; Erſteres
Samſtag. die Beilage Dienſtägs und Letzteres Donnerſtags. Jahres=Abonnement der drei Blätter zuſammen 2 fl. 24 kr. Auswuͤrtg kann man bei allen
Hoſtamitern abonniren. In Darmſtadt bei der Expedition. Rheinſtraze Nr. 23 neu.

Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerſtag den 16. November Vormittags 9 Uhr
werden im Hauſe Nr. 15 Landwehrweg nachverzeichnete Gegenſtände, als:
1 große Drehbank mit eiſernem Spindelkſten und Reitſtock, 4 Hobelbänke und
verſchiedenes Wagnerwerkzeug, Hausrath und ſonſtige Gegenſtände gegen baare
Zahlung verſteigert.
M. Neuſtadt, Ho=Tager.
7723

7855)

Verſteigerung.
Montag den 20. November d. J. und die folgenden Tage, Vor=
mittags
10 Uhr, ſollen in der Waldmühle bei Ober=Ramſtadt an den Meiſt=
bietenden
gegen glrich baare Zahlung öffentlich verſteigert werden, und zwar:
Montag den 20. November: 2Pferde, 9 Kühe, 7 Wagen. 2 Chaiſen, 1 Stuhl=
wägelchen
, 14 Pflüge, 6 Eggen, ſowie fämmtliches Schff und Geſchirr.
Dienſtag den 21. November: Eine bedeutende Quantität Wieſen= u. Kleeheu,
Stroh, Geſitt, Abrädſel, Kartoffel, Dickwurz n. Weißrüben.- Ferner 1 Dreſchmaſchine,
1 Pferderechen, 1 Häckſel= und Waſchmaſchine, 3 Dickwurzmühlen, 1 Kartoffel= und
Aepfelmühle, 1 Drehbank mit Werkzeug, 2 Hobelbänke, 1 Kelter und eine vollſtändige
Schmiede=Einrichtung.
Mittwoch den 22. November: 10 Pferdegeſchirre, 3 Chaiſengeſchirre, 1 Paar
Kühjoche, 1 Decimal=, 1 Kettenwaage, Jagdgewehre und ſonſtige Waffen, Fäſſer, Bütten,
eine bedeutende Quantität Wagnerwerkholz, Diehle, Bord, Brennholz, Aepfel=, Birn= und
Nußbaum=Stammholz, Lerchen=, Fichten= und Bohnenſtangen, Baumſtützel, Korbmacher=
Weiden, Fenſtergeſtelle, Trockenheerde, altes Eiſen, Meſſing und Kupfer, Ketten, Seiler,
Wagentücher, Leitern, neue und alte Mühlſteine, Beutel und Oelpreßhorn.

Geſchwiſter zoalter.

Verſteigerungen.
7678) Mittwoch den 15. d. Mts.,
Vormittags 10 Uhr, werden auf dem Ver=
waltungs
=Büreau des Gendarmeriecorps da=
hier
eine Parthie ausrangirter Bettteppiche,
Bett= und Handtücher gegen gleich baare
Zahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 8. November 1871.
Großherzogl. Gendarmer iecorps=Verwaltung.
Schenck, Quartiermeiſter.
Main=Neckar=Eiſenbahn.
Freitag den 17. November l. J., Vor=
mittags
10 Uhr, wird auf dem Main=
Neckar=Bahnhofe dahier die Lieferung von
300 Cubikmeter Mauerſteinen
aus den hieſigen Steinbrüchen zur Erbauung
eines neuen Güterſchoppens dahier an die
Wenigſtbietenden in einzelnen Looſen ver=
ſteigert
werden.
Darmſtadt, den 7. November 18II.
Die Bahn=Verwaltung:
Geſſner.
7719)
Verſteigerung von Baracken.
7853) Dienſtag den 21. d. M. Vormittags
9 Uhr ſollen auf dem Infanterie= Exercier=
platz
dahier:
ca. 60 Haufen Bord, ca.100 Stückper Loos
24 Pfoſten ꝛc. 150 Cbfß.

8 Stück beſchlagene Thüren von
rauhen Bord,
90 Stück Pariſer Dachfenſter,
Oefen nebſt Rohr,
19
und einige Schilderhäuſer von rauhen Bord,
loosweiſe an den Meiſtbietenden unter den
bei der Verſteigerung bekannt gemacht wer=
denden
Bedingungen öffentlich verſteigert
werden.
Käufern, welche für mehr als 50 fl. er=
ſteigern
, kann bei Stellung zahlungsjähiger
Bürgen eine Zahlungsfriſt von 4 Wochen
geſtattet werden.
Darmſtadt, den 13. November 1871.
Großherzogliche Garniſon=Verwaltung.
J. V.:
Schmidt.
Schneider.
Verſtemer ungs=Anzeige:
Donnerſtag den 16. Novbr. 1871, Vor=
mittags
9 Uhr, laſſen die Erben des Georg
Völger V. in Arheilgen wegen Erbver=
theilung
Folgendes verſteigern: ein Pferd,
Wagen, Pflug, Egge, zwei Pfuhlfäſſer,
Windmühle, Futtermühle und allerlei Haus=
und Ackergeräthſchaften, Heu, Grummet,
Haferſtroh und Brennholz.
Arheilgen, den 16. November 1871.
7854)
Georg Völger.

7840) Bekanntmachung.
Donnerſtag den 16. d. M. Vor=
und Nachmittags, in den gewöhnlichen
Stunden, ſollen die zur Concursmaſſe des
Maximilian Gerhard Geyer dahier, Ludwig=
ſtraße
10, gehörigen Mobilien, beſtehend in
Kleidern, Weißzeug, Bettwerk, Küchengeräthe,
Hobelbänke mit Schreinerwerkzeug, eine
Parthie Diele, buchene und tannene, und
eine Anzahl Borden gegen baare Zahlung
öffentlich verſteigert werden.
Beſſungen, den 4 November 1871.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.

Der Vorſteher:
Demmel.

Feilgebotenes.
7444) Leder=Boden=u Tiſch=
Wachstücher in Prima, bemalte
Rouleaux, für Vorhänge
Gallerien in Bronce, Holz und ver=
goldet
, in großer Auswahl empfiehlt zu
billigen Preiſen
W. Sehmidt, Schulſtraße I.

7084) Der feine Waffenrock eines
einjährig Freiwilligen (Artillerie) iſt billig
zu verkaufen. Mühlſtraße 66.
7482) Ein faſt neuer Eremitage=Ofen
und ein Urn=Ofen zu verkaufen.
Teichhausſtraße Nr. 12.
Cillona-Pflanzen,
im ersten Frübjahr die schönste rosa-
blühende
Lierde für Gruppen und Ra-
batten
empfiehlt per 100 Stück, 30kr.
C. Völker. Handelsgärtnerei,
7575)
untere Hügelstrasse.
7550) Malz., Rettig- & Ei.
bisch-Vonbons von Joh. Ph.
Wagner & Comp. in Mainz. Radical=
Mittel gegen Halsentzündung, Trocknung
des Kehlkopfes und dadurch entſtehendes
Bruſtleiden.
Dieſe bewährten, immer mit beſten Er=
folg
wirkende Bonbons ſind zu haben in
unſerer Filiale in Darmſtadt bei
Mathilde Arth,
29 Wilhelminenſtraße.
7762) Ein guter Urn=Ofen iſt zu
verkaufen. Kranichſteinerſtraße Nr. 17.
56

[ ][  ][ ]

198
N. 75.
7529) Fußboden= u. Tiſch=Wachstücher, Bettunterlagen, Lederſchürzen, Rouleaux,
Vorhangs=Gallerien, Roſetten, Gold= u. Politurleiſten u. Ovalrahmen enpfiehlt zu ſehr
billigen Preiſen
H. Tralser, Ludwigſtraße.

7734) In Folge der nunmehr bevorſtehenden Auflöſung der Material=
Commiſſion des Hülfsvereins werden unſere noch vorräthigen neue
Waaren, beſtehend aus geſtrickten wollenen Socken, wollenen und baum=
wollenen
Unterhoſen u. Jicken, Cachenez, Fauſt=Handſchuben,
leinenen Röcken, einer größeren Parthie guten Rauchtabak, ſowie
verſchiedene andere Artikel vom nächſten Mittwoch den 15ten an bis ein=
ſchließlich
Samſtag den 18ten ds. Mts., Vormittags von 9 - 12 und
Nachmittags von 2- 4 Uhr auf unſerem Büreau im Großherzoglichen
Palais am Louiſenplatz zu feſten Preiſen abgegeben.
An denſelben Tagen ſindet gleichzeitig der Verkauf unſerer noch vor=
handenen
ausländiſchen, namentlich ſpaniſchen u. portugieſiſchen
Weine, Arrac, Cognac und anderer Spirituoſen ſtatt.
Die Materiaſ-Commiſſion des Hülſsvereins.
Ludwigſtraße 20.
Ludwigſtraße 20.
Die Handſchuh=Fabrik
von
7159)
J. Gerhardt,
empfiehlt auf bevorſtehende Winterſaiſon ihr wohlaſſortirtes Lager in allen Arten Handſchuhen.
Glacehandſchuhen für Herren, Damen und Kinder,
farbige Waſchlederne,


farbige Wildlederne für Herren,
weiße Uniſormhaudſchuhe von den billigſten bis zu den feinſten,
ſchwarze gefütterte Glacshandſchuhe für Herren und Damen,
Waſchlederne Herrenhaudſchuhe mit Pelz gefüttert,

Burkinhandſchuhe in allen Qualitäten. große Auswahl,
Pulswärmer, Ctavatten und Shlipſen, das Neueſte,
Waſchleder zum Fenſterputzen ꝛc, in großer Auswahl.
Auch werden daſelbſt Handſchuhe nach Maaß angefertigt und Handſchuhe gewaſchen
und gefärbt.
533) Den Herren Bau=Uutermehmern hier, beehren wir
uns mitzutheilen, daß wir bei Tapeten=Lieferungen für ganze Neu=
bauten
, ſtatt der Detail=Preiſe, von nun an, die wirklichen Engros=
Preiſe notiren und auf Wunſch längeren Credit bewilligen werden.
C. MsshutEdcrr &am; Söhne,
Tapeten=Fabrik.

7729)
Der Verkauf von Mainzer u. Wiener
Schuhwaaren im Hauſe des Hrn. C. F. Kemmler,
Ludwigſtraße, dauert noch, vielſeitigen Wünſchen ent=
ſprechend
, bis Samſtag den 18. Mittags 1 Uhr
und werden die Preiſe, um das Lager gänzlich zu
räumen, möglichſt reducirt.

die erwarteten Wall-Caiſares ſowie einzelne Roſen ſind in eleganter
R T Auswahl eingetroffen und ladet zu deren Anſicht ergebenſt ein.
4 Ernſt=Ludwigsplatz 4
Marie Birnstill.
1. Etage.

7557) Klein gemachtes Buchen=
Holz. 4 und 5 mal geſchnitten, empfiehlt
gegen baar den Centner 1 fl. 12 kr.
incl. Octroi frei in's Huus geliefert.
Georg Schneider,
Holz= und Steinkohlen=Handlung.
P. S. Beſtellungen mit genauer Angabe
der Wohnung können auch ſchriftlich per
Stadtpoſt unfrankirt an mich gelangen.
7684) Verſchiedenes gebrauchtes Schreiner=
Werkzeug iſt billig zu verkaufen, in der
Eliſabethenſtraße im Hinterbau Nr. 34.


(Fin faſt neuer großer Kinder=
= ſchlitten iſt zu verkaufen.
Obere Heinrichſtraße Nr. 48 im
dritten Stock.
7688) Ein Stehpult für zwei Per=
ſonen
, ein kleiner ſehr guter Flaſchenzug
billig zu verkaufen.

7689) Ein noch wenig gebrauchter
20 pferdiger Dampfkeſſel, ſowie ein
großes Mühlrad von 33 heſſ. Fuß Durch=
meſſer
ſind billig zu verkaufen. Näh. im Verlag.

7758) 2 noch gut gehaltene Pianinos
find preiswürdig zu verkanfen.
Waldſtraße 2.
Wilh. Schulz.
7771) Medieinalthran in friſcher
Waare, empfehle billigſt
Paul Störger Zohn. Kirchſtraße Nr. 25.
7552) Mehrere Kanapee's, ſolid ge=
arbeitet
, ſtehen billig zu verkaufen; ſowie
ein faſt neues zweiſchläfriges Bett.
Carl Schmidt, Tapezier,
Grafenſtraße 19.
Zur Beachtung.
Die erwartete Sendung Kaffee in
vorzüglicher Güte iſt eingetroffen, und em=
pfehle
denſelben noch zum alten Preiß.
Ph. greinert,
7770 Eck der Carls= und Liesſtraße.
3 Braunkohlen
in anerkannter vorzüglicher Qualität und
nach Holz das beſte Brennmaterial für
Wohnungsräume, Brauereien u. Brennereien
ſind zu beziehen ab Waggon Lich zum Preiſe
von 23 kr. per Centner.
Braunkohlenzeche Luderus bei Grün=
berg
, im November.
L. Dr. Buderus.
7858) Eine gußeiſerne Wendeltreppe iſt
zu verkaufen. Eck der Schulzengaſſe Nr. 22.
Aus freier Hand ſind alsbald zu verkaufen:
2 Wägelchen,
1 Schiebkarren,
1 hölzerne Egge,
1 Waſchmange,
1 Stoßtrog u. hölzerne Bütten, ſowie
ſonſtiges Geräthe.
7859)
Schloßgartenſtraße 78.
7860)
Weſſchkorn
bei
Aug. Graß, 2 Pädagogſtr. 2.
7861) Weißes, ſowie rothes Anis=
gebackenes
, ſemſtes Buttergebacke=
nes
empfiehlt täglich friſch
G. Kuhn, Bäckermeiſter,
Bleichſtraße Nr. 13.
Wetterauer Gänſe
trifft wieder eine Sendung Donnerſtag
den 16. d. Mts. Abends im Gaſthaus
(7862
zur Roſen ein.
7863) 2 noch faſt neue Herren=Regenmäntel
ſind zu verkaufen. Beſſ. Carlsſtraße 3.
7864) Ein Pianino Umzugshalber für
170 fl. zu verkaufen. Promenadenſtr. 12.
7865) Ein gebrauchter Porzellanofen iſt
zu verkaufen. Riedeſelſtr. 42 eine Stiege hoch.
7866) Schöne Mehlwürmer zu ver=
kaufen
. Gardiſtenſtraße Nr. 16.
Vermiethungen.
4978) Ein Stall für 3 Pferde nebſt
Burſchenzimmer iſt zu vermiethen.
Eliſabethenſtraße Nr. 1.

[ ][  ][ ]

5551) Ein in ſchönſter Lage der Stadt
gelegenes Wohnhaus mit Balkon und Gar=
ten
iſt Wegzugs halber ſogleich zu vermie=
then
. - Zu erfragen bei Möbelhändler
Blum, Rheinſtraße.
6201) Wilhelminenplatz 9 iſt der dritte
Stock, beſtehend aus 7 Zimmern, Küche,
Kammer, Boden=u. Kellerraam, Mitgebrauch
der Waſchküche, Anfang Dezember, unter
Umſtänden auch früher, zu vermiethen. Auf
Wunſch kann auch Stallung für 2 Pferde
nebſt Sattelkammer abgegeben werden.
G Mheinſtraße 23 iſt der obere Stock,
3 0 beſtehend aus 6 Piecen, Küche,
Magdkammer und allem Zugehör, an eine
kinderloſe Familie zu vermiethen und Ende
October zu beziehen.
6814) Bel Etage zu vermiethen.
6 Wohnzimmer, Küche, Speicherſtube, Waſch=
kammer
mit Speicher, 2 Keller, Holzſtall,
Mitgebrauch der Waſchküche und allen Be=
quemlichkeiten
, beziehbar am 1. Jan. 1872
Zimmerſtraße 2 parterre zu erfragen.
7004) In der Nähe des Polytechnikums
ſind 2 ſchön möblirte Zimmer mit Koſt zu
vermiethen. Kiesſtraße in dem neuen Hauſe
des Herrn Friedrich Beſt I.
7019) Frankfurter Straße 32 iſt der
halbe mittlere Stock, beſtehend aus 4 Zim=
mern
ꝛc. zu vermiethen. Ph. Roeder.
7187) In meinem neu erbauten Hauſe
in der oberen Heinrichſtraße iſt der mittlere
Stock, beſtehend in 3 Zimmern, Küche mit
allen Bequemlichkeiten, zu vermiethen u. bald
zu beziehen Chr. Lorenz, Zimmermſtr.
7192) Ein großes, ſchön möblirtes Zim=
mer
mit Kabinet zu vermiethen. Eck der
Magazin= und Riedeſelſtraße 42 parterre.
7194) Karlſtraße 14 im 3 Stock
iſt ein freundliches Logis mit 5 Piecen nebſt
Zugehör ganz oder getheilt Anfang oder
Mitte November zu vermiethen.
7198) Gardiſtenſtraße 16 ein Logis bis
Martini zu beziehen.
7255) Ein möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
und ſofort zu beziehen. Weinberg=
ſtraße
15, dritter Stock.
7265) Manſarde=Logis zu ver=
miethen
. Zimmerſtraße Nr. 2.
WAAAAAAAAAIAnTAAaA
8 7285) In Nr. 35, Eck des Mühl= F
E und alten Roßdorfer=Wegs, iſt das F
E
8
8 Manſarden=Logis, beſtehend aus 2
E geraden Zimmern, 3 ſchrägen Cabi= 8
K netten, Küche Bodenraum ꝛc., an eine 8
Bruhige Familie zu verm. u. bald zu beziehen. F

7287) Ein möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
und gleich beziehbar Auch kann
Koſt dabei gegeben werden. Näheres Eliſa=
bethenſtraße
Nr. 62.
7289) Dieburgerſtraße 44 der mittlere
Stock gleich beziehbar. Zu erfragen Die=
burgerſtraße
58 in der Manſarde.
7370) Obere Annaſtraße 6 ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
7386) Vordere Kaſinoſtraße Nr. 7 im
mittleren Stock, zwei gut möbl. Zimmer.
7462) Sofort zu beziehen: eine freund=
liche
Wohnung beſtehend aus 4-6 Piecen
elegant möblirt ſammt einer Küche und
allem Zubehör; ferner eine möbl. Wohnung,
Zimmer und Cabinet mit ſchönſter Fernſicht.
Näheres bei Gebr. Blum Rheiuſtraße.

R4s.
7490) Ein moblirtes Zimmer. Eck der
Carls und Kiesſtraße Nr. 2.
7491) Ein kleines hübſch möblirtes Zim=
mer
an einen Herrn zu vermiethen und
gleich beziehbar. Dieburger Straße 10.
7493) Ein Manſardenzimmer u. Schlaf=
Cabinet, erſteres mit ſehr ſchöner Ausſicht,
möblirt zu vermiethen. Ecke der Wilhelm=
und Carlſtraße.
7587) Annaſtraße 36 die Manſarde,
1 großes Zimmer (Vorzellanofen, Vorfenſter),
2 Kabinette, Küche ꝛc. (auf Wunſch möblirt).
7592) 2 Manſardenzimmer und Kammern
Martinſtraße 14 Mineralwaſſer Anſtalt.
1596) Marienplatz Nr. 11 It der
mittlere Stock, beſtehend aus 5 -6 Zim=
mern
, abgeſchloſſenen Vorplatz und allen
ſonſtigen Bequemlichkeiten, wegen Ver=
ſetzung
des ſeitherigen Bewohners bis
zum 13. Januar 1872 zu beziehen, auf
Wunſch auch früher. Auch kann da=
daſelbſt
Stallung für 2 Pferde nebſt
Burſchenſtube abgegeben werden.
1
L
7787) Heerdweg Nr. 53 iſt ein möͤblir=
tes
Zimmer für einen einzelnen Herrn zu
vermiethen und iſt ſolches gleich zu beziehen.
(Ein möblirtes Zimmer, auf Verlangen
C
C anch Kabinet, gleich zu beziehen.
J.
Kranichſteinerſtraße Nr. 17.
7789) Ein freundlich möblirtes Zimmer
zu vermiethen. Schützenſtraße Nr. 16.
7793) Zwei gut möblirte parterre
Zimmer, am 1. December zu beziehen.
Georgſtraße Nr. 8.
7794) 2 möblirte Zimmer.
Zimmerſtraße Nr. 2.
7867) Ein Zimmer zu vermiethen.
Näheres Schloßgraben Nr. 3.
7868) Promenadenſtraße Nr. 29 iſt ein
ſchön möblirtes Zimmer an einen ſoliden
Herrn zu vermiethen.
7869) Ein kleines, freundlich möblirtes
Zimmerchen gleich beziehbar, 2 Stiegen hoch.
Waldſtraße Nr. 7.

199

Vermiſchte Nachrichten.
Max Gedlmayr, Geſanglehrer.
Italieniſche Methode. Wilhelmſtr. 15.
7095) Zu treffen von 12-1 Uhr.

F

Vorbereitung für Einjährige, Nach=
hülfe
für Gymnaſiaſten bei
Dr. Herber, Steinſtr. 3.
Sch wohne jetzt Schulſtraße 4
2) bei Goldarbeiter Leonhard,
mittlerer Stock.
Sprechſtunde: 1- 3 Uhr.
Dr. med. Martin II.
7870) Meinen Freunden und Gönnern
die Anzeige, daß ich mich hier wieder etablirt
habe und verſpreche ſolide und geſchmackvolle
Arbeit und reelle Preiſe.
Darmſtadt, im November 18II.
Achtungsvoll
Wilhelm Karp, Herrnkleidermacher,
Ballonplatz Nr. 7.
7299) 1 auch 2 die hieſige Realſchule
beſuchende junge Leute können Koſt und
Logis erhalten, wobei auch Nachhülfe in
den Lehrfächern geleiſtet werden kann.
7303) Ein Lehrling kann eiutreten
bei C. Klepper, Hoflackirer.
7674)

Geld

direct aus Eigenem
in jeder Höhe unter Discretion auf Waaren
aller Art, ſowie auf Gold, Silber, Werth=
papiere
und Pfandſcheine. Im Vorſchuß=
und Rückkaufgeſchäft Stiftſtraße 10, 1 St.
in Frankfurt a. M.
7708) In der Nähe der Bahnhöfe wird
ein freundliches Logis von 4-5 Zimmern ꝛc.
jetzt oder ſpäter zu miethen geſucht.
Offerten unter Nr. 7708 wollen auf der
Expedition. d. Bl abgegeben werden.


3
Wiſſenſchaftliche Vorträge. 1871-72.
fe
Der auf nächſten Samſtag den 11. November angekündigte Vortrag findet erſt in
der nächſten Woche ſtatt.
Das Comite.
WGu-a.
.
O)
GM
20
ADizun
vMs,
45
WRAAuauuA4
RAARUN

H
Restauratiom Dietz.
4
4
Hiermit die ergebene Anzeige, daß ich unterm Heutigen
5
meine, Reſtauration, graſenſtraße Nr. 39,
4
im früheren Hauſe des Herrn Dr. Büchner, eröffnet
habe. Für reingehaltene Rheinweine, ausgezeichnetes
1)
Hildebraudiſches Bier im Glas, ſowie gute
H
Speiſen und einen vorzüglichen Mittagstiſch werde
ich ſtets beſorgt ſein und lade zu zahlreichem Beſuche
freundlichſt ein.
Auch habe ein Damenzimmer reſervirt für Mittags=
tiſch
und Kaffee=Geſellſchaften.
H
Darmſtadt, den 4. November 187I.
4
7817)
F. J. Dietz.

4.
1M
99
43
W9
4¼
14
EaTAAUURARUAUUATADuuN

[ ][  ][ ]

200
7609)

RE.

Verein.
Melomanen

verbunden
Große Abend=Unterhaltung
Theater
mit
Samſtag 18. Nov. im großen Saale des Herrn C. Ritſert zum Schützenhof.
Abends präcis 8 Uhr.
Nach beendigtem Concert
Datterich.
Localpoſſe in Darmſtädter Mundart, ausgeführt von Mitgliedern des Vereins.
Näheres das Programm.
Freier Eintritt für Nichtmitglieder iſt für dieſe Abendunterhaltung ohne alle Ausnahme
aufgehoben und werden Eintrittskarten von Montag den 13. bis Donnerſtag den 16.
30 kr., Freitag und Samſtag 48 kr., durch die Mitglieder. ſowie bei dem Präſi=
denten
des Vereins Herrn G. L. Vietor, Wilhelminenſtraße Nr. 7 ausgegeben. Höhere
Beiträge werden auf das Dankbarſte entgegen genommen.
Der Vorſtand.
7811)
Wissenschaftliche Vorträge
Donnerstag, den 16. November, Abends 6½ Uhr, im Saale der Ver-
einigten
Gesellschaft:
Herr Director Dr. Kreyssig aus Frankturt: eber das gallische Element
lgenre gaulois) in der französischen Literatur und seine Hauptvertreters.
Der übrige Theil des Programms ist, wie nachstehend, verändert:
Samstag den 25. November: Herr Prot. Dr. Stahl aus diessen: eber die
Arbeiterfragel
7 2. Dexember: Herr Prot. Dr. Oncken aus Ciessen; Humanis-

mus und Reformationt.
Donnerstag 28. Dezember: Herr Prof. Dr. Uübke aus Stuttgart;Hans
Holbein.
Samstag den 10. Februar: Herr Consistorialrath Prof. Dr. Baut aus Giessen:
Die Pädagogik der lesuiten.
Die noch ausstehenden Themata des Horrn Prot. von Sybel und des Herrn
Prof. Dr. Kohlrausch werden in Kürze bekannt gegeben.
Das Comité.
5 Das erſte Abonnements=Concert fur die Mitglieder der Vereinigten
L= Geſellſchaft, ausgeführt von der Kapelle des Großh. Leibgarde= Re=
giments
unter Leitung des Herrn Kapellmeiſters Adam findet Samſtag den 18. No=
vember
Abends präcis 7 Uhr im großen Saale der Vereinigten Geſellſchaft ſtatt. Eröff=
nung
der Caſſe 6 Uhr. Tages=Karten zum Preiſe von 36 kr. für die Mitglieder
der Vereinigten Geſellſchaft ſind bei Hrn. Buchhändler Bergſträßer, ſowie
Abends an der Kaſſe zu haben.
Die Abonnenten=Liſte zum Einzeichnen liegt noch fortwährend bei dem Hausmeiſter
der Vereinigten Geſellſchaft offen.
7667)
Geſchäfts=Empfehlung.
Hiermit die ergebene Anzeige, daß ich mich als Spengler dahier etablirt habe
und empfehle mich einem geehrten Publikum in allen Arten Tauarbeiten, Gasleitungen,
Lampen und Anfertigen von Küchengeräthſchaften. Auch werden alle vorkommende Repa=
raturen
auf das Pünktlichſte beſorgt.
Achtungsvoll
Adolph Kling, Spenglermeiſter,
Schützenſtraße Nr. 12.

7831) Eine erfahrne reinliche Perſon ſucht
Monatsdienſt in der Nähe von Beſſungen.
Zu erfragen Kiesſtraße Nr. 28.
7871) Ein Lehrjunge kann die Glaſerei
erlernen bei
Carl Roos, Glaſer,
Schulſtraße 11.

7712) Ein Diener militärfrei, mit guten
Zeugniſſen, ſucht eine Stelle. Nähere Aus=
kunft
Langegaſſe Nr. 16.
3 ſine geübte Weißzeugnäherin mit einer
18. Singer'ſchen Maſchine ſucht Be=
S.

ſchäftigung. Geiſtberg Nr. 4.

äKunſt=Genoſſenſchaft.
Generalverſammlung- Jahres=
bericht
und Neuwahl des Vor=
ſtandes
.
Samſtag den 18. Nov. Abends
7 Uhr, im gewöhnlichen Lokal bei
Winter.
Die Mitglieder werden zu recht zahl=
reichem
und pünktlichen Erſcheinen
eingeladen.
Der Vorſtand.

1lle Diejenigen, welche Forderungen
D
L. Nan die Vereinigte Geſellſchaft
8o
zu machen haben, werden erſucht, die Rech=
nungen
hierüber ſofort und längſtens bis
zum Jahresſchluſſe in den auf dem Haupt=
vorplatze
des Geſellſchaftsgebäudes befindlichen
Briefkaſten einzulegen.
Darmſtadt, am 8. November 1871.
Der Ausſchuß
der Vereinigten Geſellſchaſt.
7844) Diejenigen, die noch Forderungen
an den verſtorbenen Beleuchtungsgehülfen
W. Mütz zu machen haben, werden erſucht,
dieſelben bis zum 25. Nov. ſchriftlich bei
dem Unterzeichneten einzureichen. Später
einlaufende Forderungen können nicht mehr
berückſichtigt werden.

G. Jung, Verwalter.
Sn einem größeren Fabrifgeſchäft
8
= OOffenbachs iſt für einen gu
empfohlener. jungen Mann, der mit der
doppelten Buchhaltung vollkommen vertraut,
und ein guter Correſpondent ſein muß, eine
Stelle vacant. Sprachkenntniſſe ſind er=
wünſcht
. Franco=Offerten unter F. R. 516
mit gleichzeitiger Angabe von Referenzen
beliebe man an die Annoncen=Expedition von
Haaſenſtein &am; Vogler in Frankfurt a. M.
zu adreſſiren.
3 Theilnehmer=Geſuch.
Es wird zu einem Vorbereitungs=Curſus
für das Einjährige=Examen noch ein Theil=
nehmer
geſucht. Näheres Obergaſſe Nr. 1.
Joan Lüttgen's Thoater
im Haaſe des Gaſthauſes zum wilden Aann.
Heute Dienſtag 14. Nov.
Große brillante Vorſtellung
beſtehend in
lebenden Bildern und Kunſtprodnctionen.
Auftreten des Phyſikers und Magiers
Herrn Ellerinski.
Einlaß 7 Uhr. Anfang ½8 Uhr. Ende 10 Uhr.
Sperrſitz 36 kr. 1. Platz 24 kr. 2. Plaz 18 kr.
7875)
Gallerie 9 kr.

Sammelliſte des Hülfsvereins
im Großherzogthum Heſſen für die Krankenpflege und Unterflützung
der Soldaten im Felde pro October 1871.
1. Für die Vereinszwecke im Allgemeinen:
Durch Großh. Miniſterium des Innern die Hälfte des Ertrags einer
von dem Conſul zu Bogota unter den dortigen Deutſchen veranſtaltete Samm=
lung
234 fl.; von dem Localverein in Groß=Umſtadt 100 fl.; Sammelbüchſe
bei Poſthalter Hofmann in Brensbach 7 fl. 58. Summa 341 fl. 58 kr.
I. Insbeſondere für die Unterſtützung der Invaliden und Hinter=
bliebenen
aus dem jüngſten Kriege.
VVereinsthätigkeit im Anſchluß an die Kaiſer=Wilhelm=Stiftung.)
Durch den Zweigverein in Friedberg Invaliden=Abtheilung) Gabe der
Freimaurerloge daſ. für den Kapitalfonds der Kaiſer=Wilhelm=Stiftung:
200 fl. von dem Merck'ſchen Geſchäftsperſonal in der Rheinſtraße durch
Hrn. Wilh. Oeſer abgeliefert100 fl.; von der Sparkaſſe in Lorſch 100 fl.;
durch den Zweigverein in Vilbel Ertrag der Sammlung in den iſrael. Religions=
gemeinden
des Kreiſes Vilbel 18 fl. 30½ kr.; von Hrn. Pfarrvicar Büttel

in Framersheim, Kirchenopfer 10 fl. 15, von der Redaction der Main=
Zeitung 14 fl. 30: Ertrag der Sammelbüchſen: im Hanauer Hof 3 fl. 52½
bei Gaſtwirth Heyler 14½ kr., in der Moritzhalle 15 kr., bei Bierbrauer Wiener
2 fl. 35, in der Ludwigshalle 6 fl. 32½, bei Bierbr. Ensling 3 fl. 11½,
im Cafe Stamm 5 fl. 27., bei Bierbrauer Heß 2 fl. 20½, im Heſſ. Hof
2½4 kr.; durch Hrn. C. J. Melchior in Butzbach Reſt aus der Sammelbüchſe
am runden Tiſch im Gambrinus 2fl. 19 von Großh. Landgericht in Butzbach:
In U.=Sachen a 1. Arnold Saulberger v. Butzbach wegen Beleidigung 2 fl.;
in 1=Sachen a 2. Conr. Winter von Fauerbach wegen Beleidigung 1 fl.;
Ertrag der Sammelbüchſe bei Reſtaurateur Formhals (hinteres Local, weitere
Ablieferung) 5fl. 23; bei Reſtaurateur Köhler 33 kr.; bei Reſt. Fink 1fl. 38½;
bei Bierbr. Winter 28 kr.; bei Reſt. Stengel Wittwe 15 kr.; bei Gaſtwirth
Köhler 9 kr.; im Gaſthof zum Prinzen Karl 31 kr.; bei Reſtaurateur Paſſet
16½ im Bürgerverein 3 kr.; bei Reſtaurateur Bühler 24 kr. Summa
482 fl. 44½ kr.
Im Monat Oetober wurden an Invaliden, Wittwen und Waiſen bezahlt
1596 fl. 43 kr.
Darmſtadt, am 3. November 1871.
Der Schatzmeiſter des Hülfs=Vereins. Michell.

[ ][  ][ ]

7876) Strohſtühle werden von Rohr
ſchlangenförmig u. dambrettartig geflochten,
ſowie auch die löcherigen Rohrſtühle alt und
neu übernimmt fortwährend zum Flechten
der blinde Friedrich Latzler, Hinkelgaſſe 1I.

In dem Großherzoglichen Holzmagazin
per Stecken.
wird abgegeben:
buchen Scheidholz I. Claſſe 10 fl. 20 kr.
kiefern 7 fl. 20 kr.
Beſtelltage: Dienſtag, Freitag und
Samſtag, Vormittags von 8 bis 11 Uhr.

M45.
(Es wird eine gute Köchin gegen
5.
Chohen Lohn zum Eintritt auf Weih=
nachten
geſucht. Zu erfragen Eliſabethen=
ſtraße
Nro. 60 mittlerer Stock zwiſchen
8-10 Uhr Vormittags.
Waiſenhaus=Nachricht.
Vom 2. October d. J. bis heute iſt für die
Waiſen eingegangen:
I. Geſchenke: Ernſt Federlin in Darmſtadt
3 fl
II. Legate: Friedrich Bratſch Eheleute zu Ar=
heilgen
2 fl. 30 kr. Peter Winſon II. zu Wall=
dorf
5 fl. - Georg Heinrich Hax zu Groß=Um=

201
ſtadt 25 fl. - Eva Weber ledig von Heubach 5 fl.
Johannes Guntz zu Altheim 5 fl. Valentin
Kunkels Wittwe zu Dieburg 10 fl.
111 In dem Opferſtock vor dem Waiſen=
hauſe
fanden ſich vor: 8 fl. 2 kr., zum Theil
mit folgenden Inſchriften: 1) Danket Gott 27 kr.
2) Den Waiſen aus Dankbarkeit 1 fl. - 3) G.
6 kr. - 4) Beſiehl dem Herrn deine Wege ꝛc.
6 kr. - 5) Was ich verſprochen, will ich halten ꝛc.
30 kr. Marie L. 3. Oct. - 6) Arme Wittwen,
und Waiſen 30 kr. J. S. - 7) Weil mein liebes
Kind wieder geſund geworden iſt 30 kr. G. A. B.
- 8) Für die Waiſen 28 kr. vom Zigennerkönig.
Darmſtadt, am 1. November 1871.
Kehr,
Rechner der Großherzoglichen Landeswaiſenanſtalt.

2
2

Mademoiſelle de Lafaille.
(Fortſetzurg und Schluß.)
Sie wiederholte dieſe Erklärungen im Verhöre; als man ſie
hierauf mit Herrn von Boiſſieux confrontirte, wieß ſie ſeine Beweiſe
und Anſprüche mit Ruhe und Würde zurück; ſie erzählte die kurze
und einfache Geſchichte ihres Lebens, ihre Ausſagen wurden durch die
von ihrem Advocaten, Herrn von Moizas, ausgefertigten und produ=
cirten
Beweisſchriften, deren Glaubwürdigkeit unbezweifelt war, unter=
ſtützt
. Die Gemahlin des Majors von Garan, geboren zu Pondichery,
deren Eltern, Herr von Merval und Fräulein von Pichot,
Franzoſen waren, ward vor drei Jahren in der Kirche deſſelben
Gouvernemts vermählt; Zeugen waren die vornehmſten Offizire
und Beamten der franzöſiſchen Station. Ihr Taufſchein war in
der Ordnung, der Ehecontrakt mit allen geſetzlichen Vorſchriften
und Bürgſchaften verſehen; beide Vermählte waren auf einem dem
Staate gehörigen Schiffe nach Frankreich gekommen. Es war
daher kein Grund vorhanden, zu vermuthen, daß ein Mann von
Ehre, ein ſo ausgezeichneter Militär, wie der Major von Garan
zu jeder Zeit geweſen, wagen würde, die Juſtiz ſo frech zu hinter=
gehen
, und eben ſo wenig konnte man glauben, daß eine junge und
tugendhafte Frau, mit ſolchem Starrſinn, und einer ſolchen Ver=
wegenheit
auf einer Täuſchung beharre, welche der geſunden Ver=
nunft
widerſtritt.
Dieſe Verhältniſſe, welche von Herrn von Moizas, einem der
angeſehenſten Advokaten des Parlaments, ſehr geſchickt erläutert
wurden, verfehlten nicht ihre Wirkung auf die leidenſchaftlichen
Zuhörer, und erregten ſelbſt bei Richtern einen Zweifel, welcher
nahe daran war, ſich in Gewißheit zu verwandeln.
Vergebens forderte Herr von Boiſſieux und ſein beredter Stell=
vertreter
gründliche Beweiſe, überzeugendere Aufſchlüſſe, triftigere
Zuſammenſtellungen; vergebens beriefen ſie ſich auf das Verdächtige
in dem Betragen des Herrn von Garan, welcher am Tage der
Beerdigung des Fräuleins de Lafaille nach Paris gekommen, dieſelbe
Nacht die Hauptſtadt eiligſt wieder verlaſſen, ohne von ſeiner
Mutter Abſchied zu nehmen, da er doch damals Hoffnung hatte, ſie
wieder zu ſehen, und mit der größten Schnelligkeit wieder nach
Breſt zurückgereiſt ſei, und zwar in Begleitung einer jungen, faſt
lebloſen Dame, deren dichter Schleier es hinderte, ihre Geſichts=
züge
zu erkennen; daß er ſich endlich mit Verläugnung ſeines Ranges
und ſeiner Pflichten auf einem unbedeutenden Kauffahrer eingeſchifft
habe. Herr von Boiſſieux berief ſich auf den damals zwiſchen der
mediciniſchen und chirurgiſchen Akademie entſtandenen Streit, worin
man mehrere Fälle anführte, daß die Lethargie bei allen Symptomen
des Todes mehrere Tage gedauert. Allein dieſe Beredtſamkeit,
dieſe heftige Veweisführung ſcheiterte an der Ruhe und Stand=
haftigkeit
der jungen Gattin des Herrn von Garan. Umgeben
von den Freunden der Familie ihres Gemahls, ſaß ſie an der
Seite ihres Vertheidigers und erwartete, vertrauend auf die
menſchliche und göttliche Gerechtigkeit, das Urtheil. Die Anfangs
unentſchloſſenen Richter intereſſirten ſich bald für das ſeltſame
Geſchick dieſer jungen und ſchönen Frau, die, unter einer fremden
Zone geboren, der Liebe ihres Gatten vertrauend, ſein Schickſal
getheilt und das ungaſtfreundliche Vaterland nur wiedergeſehen
hatte, um als Verbrecherin angeklagt zu werden, und ihren Stand
als Gattin, Tochter und Mutter beſtritten zu ſehen. Unter dem
Eindrucke dieſer Betrachtungen erhoben ſich die Richter von ihren
Sitzen, um ihr Urtheil zu ſprechen als ein unerwarteter und ent=
ſcheidender
Umſtand ihre günſtigen Anſichten änderte und dem Pro=
ceſſe
eine ganz andere Wendung gab.

Während der Advocat des Königs bei dem tiefſten Still=
ſchweigen
und der allgemeinen Aufmerkſamkeit ſeine Rede vortrug,
hatte ſich der Präſident von Boiſſieux, der den Ausſpruch des
Urtheils, welches ihn mit ſeiner Forderung zurückwies, wohl vorherſah,
nach Hauſe begeben; hier ſuchte er Troſt und Beruhigung, indem
er ſein Töchterchen an ſeine Bruſt drückte und es herzte und küßte.
Das Mädchen ging in ſein ſiebentes Jahr, der Vater hatte ihm
den Namen Clemence gegeben, und es war etwas über ein Jahr
alt, als es ſeine Mutter verlor.
Während der betrübte Vater ſich den zärtlichen Liebkojungen
ſeines Kindes überließ, fuhr ihm plötzlich ein Gedanke durch den
Kopf. Augenblicklich hüllte er das liebliche Kind in eine Man=
tille
, ergriff es bei der Hand und kehrte mit ihm nach dem
Gerichtsſaal zurück.
Die Richter hatten ſich wie ſchon erwähnt, bereits von ihren
Sitzen erhoben, um ſich in das Berathſchlagungszimmer zu begeben:
Herr von Boiſſieux deſſen Rückkehr die Aufmerkſamkeit des Präſi=
denten
erregte, warf dieſem würdigen Gerichtsbeamten einen
bittenden Blick zu, um ihn zu bewegen, ihm einige Minuten
Gehör zu geben; zu gleicher Zeit näherte er ſich dem Platze,
den Frau von Garan und ihre Vertheidiger einnahmen.
Der Anwalt, Herr von Moizas, beſchäftiget ſeine Acten zu
ſammeln, um ſie dem Präſidenten zu überreichen, war zu ſehr in
ſeiner Beſchäftigung vertieft, um ſeinen Gegner zu bemerken. Frau
von Garan halte den Kopf auf die rechte Hand geſtützt und ſchien
in ein ſchmerzliches Nachdenken verſunken. In dieſem Augenblicke
ergriff das kleine Mädchen, das Herr von Boiſſieux zu ihrem
Stuhl geführt hatte, ſanft ihre Hand, erhob ſich auf den Zehen,
und ſagte mit freundlicher Stimme; Liebe Mama, gebe mir
einen Kußl
Frau von Garan, plötzlich ihren Betrachtungen entriſſen,
ſchien Anfangs beſtürzt, bald aber ſtrahlt ihr Geſicht voll Freude;
ſie drückt das Kind zärtlich in ihre Arme, bedeckt es mit Thränen
und Küſſen und ruft: Clemencel meine Tochter!
Der Proceß nahm von dieſem Augenblick an einen ganz andern
Gang. Obgleich der Oefenſor des Fräulein de Lafaille das Ge=
bäude
ſeiner Beweiſe zuſammenſtürzen ſah, ſo verließ er ſeine
Clienten doch nicht. Er rechtfertigte ſie in ihren eignen und ihrer
Richter Augen. Er ſchilderte auf eine ergreifende Weiſe ihre
Leiden, ihre Kämpfe, ihre fromme Ergebung in den Willen ihres
Vaters; er erwähnte hierauf, wie ſie auf eine ſo wunderbare
Weiſe dem ſchrecklichſten Tode entgangen, aus Frankreich entflohen
ſei, und da ſie ſich frei geglaubt, ihr Leben demjenigen gewidmet
habe, dem ſie es verdankte. Er bat endlich den Gerichtshof, ein
Bündniß für ungültig zu erklären, welches der Tod aufgelöſt und
Herrn von Boiſſieux, der diejenige, die er nicht zu erhalten und
vor einem ſo ſchrecklichen Tode zu ſchützen gewußt, mit ſeinen
Anſprüchen zurückzuweiſen. Allein ein Urtheil in dieſem Sinne
zu fällen, war unmöglich: die Vermählung des Herrn von Garan
zu Pondichery ward für nichtig erklärt, und Fräulein de Lafaille
verurtheilt, zu ihrem rechtmäßigen Gatten, dem Präſidenten von
Boiſſieur, zurückzukehren.
Am folgenden Morgen nach dieſer richterlichen Entſcheidung,
ließ Fräulein de Lafaille, die ihren Namen wieder angenommen,
aber darauf beſtand, den einer Frau von Garan hinzuzufügen, dem
König eine Bittſchrift überreichen, worin ſie ihn erſuchte, ſich in
das Kloſter der Carmeliterinnen oder in ein anderes Seiner Ma=
jeſtät
beliebiges zurückziehen zu dürfen. Ihr Geſuch ward nicht
bewilligt, es wurde ihr bedeutet, daß ſie ſich binnen 24 Stunden
57

[ ][  ][ ]

202
M4.
dem Urtheilsſpruch des Parlaments fügen müſſe. Den folgenden
Tag, um 6 Uhr Abends, hatte der Präſident von Boiſſieux alle
Glieder ſeiner Familie, ſeine angeſehenſten Amtsgenoſſen und
Freunde verſammelt, um ſeine Gemahlin zu empfangen, welche ihm
um dieſe Stunde ihre Ankunft gemeldet. Frau von Garan erſchien
allein, weiß gekleidet und mit ihren koſtbarſten Juwelen geſchmückt.
Sobald der Bediente die Flügelthüren geöffnet und die Frau Prä=
ſidentin
von Boiſſieux angeſagt, erhob ſich ihr Gatte, um ihr ent=
gegen
zu gehen. Frau von Boiſſieux wies ihn zurück. Mein
Herr," ſagte ſie ruhig und gefaßt, ich bringe ihnen wieder zurück,
was Sie verloren hatten. Nach dieſen Worten ſtürzte ſie leblos
zu Boden. Denſelben Abend verſchied Georges von Garan, der
ſich mit ihr zu gleicher Zeit vergiftet hatte, in den Armen ſeiner
Mutter.-

Darmſtädter hiſtoriſche Rleinigkeiten.
Mitgetheilt von W.
97. Die herrſchaftlichen Gärten.
Gortſetzung.)
4. Der Beſſunger Hofgarten.
Das Ganze der Anlage bildet den pikanteſten Anblick, bei
einer glücklichen Beleuchtung entdeckt man die ſchönſten Maſſen,
und der Zeichner wird überall verſucht, ſein Portefeuille aufs
Knie zu nehmen. Man hat weder verſucht eine Wildniß zu er=
ſchaffen
noch das Große der Natur auf einen Tiſch zu zaubern,
wie ſo viele mit Aengſtlichkeit ſuchen, ſondern es iſt ein angenehmer
Morgentraum realiſirt und ein heiterer Ruheort für die Seele des
empfindungsvollen Beobachters.
Als gegen den Miniſter v. Moſer der vielfach beurtheilte
Proceß eingeleitet war, kaufte ihm der damalige Erbprinz, der
nachherige Landgraf Ludewig L., den Garten ab. Seit dieſer Zeit
blieb er im fürſtlichen Beſitz und wurde zeitweiſe von dem Prinzen
Emil bewohnt, weßhalb er auch zuweilen der,Prinz Emil=Garten!
genannt zu werden pflegte.
5. Der ehemalige Riedeſel'ſche Garten.
Von dieſer ehedem vielbewunderten Garten=Anlage ſind jetzt
nur noch wenige Reſte vorhanden in dem Gräflich Brunnow'ſchen
Garten und in dem Alleen= und Wäldchen=Reſt zwiſchen Heinrich=
ſtraße
und Riedeſelſtraße. Der Niedeſels=Garten erhielt ſeine
erſte Anlage im Jahr 1766 unter Ludwig VIII. Mit dieſem
Garten waren auch Ackergelände zu einem großen Gut verbunden,
welche zu dem Beſſunger Hofgut gehört hatten, das früher auf
herrſchaftliche Rechnung bewirthſchaftet, ſpäter aber (im Jahr 1740)
verpachtet wurde. Im Jahr 1786 kam dieſer Theil des Beſſunger
Hofguts in den Beſtand auf Lebzeit der damals lebenden
Riedeſel'ſchen Kinder. Das ſo zuſammengeſetzte Riedeſel'ſche Gut
erſtreckte ſich von der Wilhelmsſtraße an nordlich und es gehörte
unter anderem auch die jetzige Sandſtraße, obere Hügelſtraße, obere
Wilhelminenſtraße und Platz, Hölgesſtraße ꝛc. dazu. Wie dieſer
Riedeſel's=Garten früher ausgeſehen hat, ſchildert ein Zeitgenoſſe
im Adreßkalender von 1781 in folgenden Worten, die wir wieder
geben wollen, um unſeren Zeitgenoſſen ein Bild von dem ehe=
maligen
Ausſehen eines Stadttheils zu geben, der ſich in unſerer
Zeit ſo weſentlich verändert hat und in der nächſten Zeit wieder
durch die Aufführung des Saalbaus: weiter verändern wird.
Dieſe Beſchreibung lautet alſo: Vorher beſtand dieſer ganze
Bezirk, der uunmehr theils in fruchtbare Felder und Obſtſtücke,
theils in ein angenehmes Gebüſch umgewandelt iſt, großentheils
aus ödeu unfruchtbaren Sandſtellen. Eigentlich iſt das Ganze eine
große Meierei, die viele Morgen Landes mit den anmuthigſten
Abhängen enthält, wo überall das Nützliche mit dem Angenehmen
verbunden iſt. Dieſer Idee gemäß iſt das Gebäude ein ganz ein=
faches
Landhaus, mit Brennerei, Scheuern und Stallungen ver=
ſehen
; die Ställe ſind mit dem ſchönſten Schweizervieh und wohl=
gehaltenſtem
Zugvieh angefüllt und der Hof mit zahlreichem und
zum Theil rarem Federvieh beſetzt. Rechter Hand des Hauſes iſt
ein beſonders eingezäunter Blumen= und Küchengarten mit einem
niedlichen Sommerſaale und einem mit Reben und auserleſenen
Obſtſträuchen bedeckten Gang. Weiter abwärts, dicht an dem

45
Ende des Gartens, iſt noch ein großes Stück Gartenland mit
Obſtalleen beſetzt. Gerade von der Hauptthüre des Hauſes einem
Abhang hinunter führt eine Allee mitten durchs Bosquet und
endigt ſich mit einem Springbrunnen. Ehe man dieſelbe erreicht,
zeigt ſich rechts ein Vogelhaus und gegenüber eine kleine Faſanerie,
wor an ein Teich ſtößt, der mit babyloniſchen Weiden umgeben iſt
und dieſem gegenüber ein Salon von Linden. Am Ende des Bos=
quets
rechter Hand iſt in einem artigen chineſiſchen Hauſe, das die
Ausſicht unmittelbar auf die Straße hat, mit vielem Geſchmack
ein Bad angelegt. Geht man auf der anderen Seite durch eine
lange Kaſtanien=Allee wieder nach dem Hofe zurück, ſo erblickt
man rechter Hand ein weites wohlgebautes Feld und am Ende
deſſelben eine grüne Laube, die beſtimmt zu ſein ſcheint, den Ar=
beiter
ſein Vieruhrbrod im Kühlen genießen zu laſſen. Wenn
man dieſes Feld von oben umgeht, kommt man durch einen mit
Raſenſitzen umgebenen und von Blumen beſchatteten runden Platz
an einem Weinberge vorbei, zu einem allerliebſten in einem kleinen
Thale liegenden Gebüſche, in deſſen Mitte ein Nußbaum von an=
ſehnlichem
Wuchs weit hervorragt. Hier iſt ein Eremiten= Häus=
chen
neben einer mineraliſchen Quelle gebaut. Von ferne ſieht
man ein Belvedere im chineſiſchen Geſchmack, wozu eine Pappeln=
Allee führt.
GFortſetzung folgt.)

Locale Notizen.
Darmſtadt, 13. November. Die Schillerſeiekr die ſonſt in dem
Gaſthauſe zur Sonne abgehalten wurde ſand dieſesmal in dem geräumigen
neuen Bankettſaale der Freimaurer=Loge ſtatt. Die Feſtrede hielt Herr
Diaconus Dingeldey. Er lenkte die Aufmerkſamkeit der Zuhörer vor=
zugsweiſe
auf die Jugendzeit des Dichters, um darzuthuu, daß Darmſtadt,
wo der junge Schiller zum Erſtenmale ſeinen künſtigen Mäcen, den Herzog
Karl Auguſt von Sachſen=Weimar ſah, im Lebenslaufe Schillers von hervor=
ragender
Bedeutung iſt. Der einfache, von hochtönenden Phraſen freie Vor=
trag
, aus welchem aber das für alles Edle warm erglühende Gemüth des
Redners ſympathiſch zu den Zuhörern ſprach, hatte ſich einer allgemein bei=
fälligen
Aufnahme zu erfreuen. Declamatoriſche und muſikaliſche Productionen
ſchloſſen ſich an die Feſtrede an. Wir erwähnen das Lied von der Glocke
mit muſikaliſcher Begleitung von Lindpaintner, ſowie die muſikaliſch be=
deutſamſte
Nummer des reichen Programms, ein von den Herren A. Reitz,
Leydhecker, Büchler, Bickel u. Bauer geſpieltes Mozart'ſches Quintett.
Am geſtrigen Abend fand in der Turnhalle am kleinen Woog ein
Concert der Turnerſingmannſchaft zum Beſten der Abgebrannten von
Chicago ſtatt. Mitglieder uuſerer Bühne, die Damen Jaide und Berl
und Herr Butterweck liehen dazu ihre Mitwirkung und wurden die ge=
botenen
künſtleriſchen Leiſtungen von den zahlreich verſammelten Zuhörern
auf das bereitwilligſte anerkannt.
Die neuen Uniſormen unſeres Militaͤrs ſind zum größten Theil
bereits angefertigt. Diejenigen der Artillerie ſtimmen ganz mit den preußiſchen
überein, diejenigen der Infanterie unterſcheiden ſich durch die weißen Knöpfe
und die Regimentsfarbe, welche die Achſelklappen tragen, ſowie durch die rothen
Aermelaufſchläge mit einem breiten Streifen in der Regimentsfarbe darüber,
von dem preußiſchen Muſter.
Eine Verſammlung, wie ſie Deutſchland bis jetzt noch nicht geſehen,
dürfte im nächſten Frühjahr in Darmſtadt tagen. Wie man vernimmt, ſoll
um dieſe Zeit der erſte deutſche Frauentag hier abgehalten werden.
Die Sterbfälle in Darmſtadt und Beſſungen betrugen:
1868 1869
1863 1864 1865 1866 1867
1870
758 942
950
705
73¾
722
760
781
Perſonen oder im Ganzen 6301 Perſonen. Die Sterblichkeit nach Monaten
zeigt keine auffallenden Unterſchiede; im Laufe der vorgehenden 8 Jahre
weiſen Februar mit 467 und September mit 449 Todesfällen die geringſte,
Mai mit 579 und Juli mit 613 Lodesfüllen die größte Sterblichkeit auf.
Die Schwankungen in der Hahl der Todesfälle innerhalb der übrigen Monate
ſind noch unerheblicher. Werden die Lodesurſachen ins Auge gefaßt,
ſo zeigt ſich, daß Lungen=Tuberculoſe mit 1009 Todesfällen, die meiſten
Menſchen hinwegraffte, an Krämpfen verſtarben 569 (zumeiſt Kinder, aus
Altersſchwäche 421, an Magen= und Darmentzündung 358, an Lungenent=
zündung
348 an Gehirnſchlagfluß 282, an Krebs 245, an Entzündung der
Bronchien 202, an Zehrung (Atrophie) 197 an Entzündung des Gehirns
und ſeiner Häute 184, an organiſchen Herzkrankheiten 189 innerhalb der
Geburt (wegen Schwäche) 175, an Abdonimal=Typhus 141, an Waſſerſucht
123, an Beinfraß und Knochenbrand 104, an Lungenerweiterung 104 ꝛc.
Beſonders groß erſcheint die Zahl der Selbſtmorde mit 103 oder durchſchnittlich
im Jahr 13 (im Jahr 1868 ſind 24 verzeichnet, im Jahr 1865 dagegen nur 7)
Erfreulich iſt es, daß die Zahl der Todesfälle aus unbekannter Urſache in
1863 noch 150 betragend, ſich bis auf ein Minimum vermindert hat; ein
Beweis von der Sorgfalt und Gewiſſenhaftigkeit der Aerzte in Ermittelung
der Todesurſache und bei Ausſtellung der Todesſcheine.

Verlag und Redaction: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.

[ ][  ]

ntmachung.
Beka

ſEingetretener Hinderniſſe wegen- findet die auf
Donnerſtag den 23. November in der Villa
Röth angekündigte Verſteigerung erſt Montag
den 27. November Morgens 9 Uhr ſtatt.
H. Neustadt, Hof=Tarator.

2 6. Wittichiche Hoßbuahonudkuel n Dernſladt.