Darmstädter Tagblatt 1871


10. Oktober 1871

[  ][ ]

eilage
um
Darmſtädter
Frag= und Anzeige=Blatt.
Re 40.
Dienſtag den 10. October,
1871.
Das Frag= und Anzeigeblatt, die Beilage hierzu, ſowie das Verordnungsblatt für den Kreis Darmſtadt erſcheinen wöchentlich; Erſteres
Samſtag. die Beilage Dienſtaͤgs und Legteres Donnerſtägs. Jahres=Abonnement der drei Blätter zuſammen 2 fl. 24 kr. Auswärts kann man bei allen
Poſtamitern abonniren. In Darmſtadt bei der Expedition. Theinfraße Nr. 23 neu.

B e k a n n t m a ch u n g.
Das ſtädtiſche Oetroi=Aufſichtsperſonal ſoll uniformirt werden. Die
Dienſtkleidung ſoll beſtehen:
a) in dunkelblauer Ordonnanz=Mütze ohne Paspoil, mit ſtädtiſchem Wappen in Co=
cardeform
am Bund;
b) grauem Interim=Paletot mit weißpaspoilirtem blauem Spiegel am Umlagkragen;
C) grauen Hoſen.
Sämmtliche Kleidungsſtücke müſſen von kräftigem Tuche dauerhafteſter Qualität ſein.
Die Zeichnung der Uniform kann auf unſerm Büreau eingeſehen werden, woſelbſt auch
die näheren Bedingungen offen liegen.
Zur Lieferung dieſer Uniformen geneigte Uebernehmer wollen ihre deßfallſigen Of=
ferten
, auf bei uns ausgegeben werdendes Formular geſchrieben, längſtens bis Dienſtag
den 17. ds. Mts., Vormittags 11 Uhr, in den vor unſerm Büreau aufgehängten Sum=
miſſionskaſten
verſchloſſen und mit der Aufſchrift Lieferung von Uniformen betr. ein=
Darmſtadt, den 9. October 1871.
legen.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
8882)
Fuchs.

Verſteigerungen.
Verkauf getragener Montirungs=
ſtücke
.
Das zweite Bataillon Großherzoglichen
3. Infanterie=Regiments beabſichtigt eine
größere Parthie getragener Waffenröcke, Tuch=
hoſen
, Mäntel ꝛc. durch Soumiſſion zu ver=
kaufen
. Die Kleider können jeden Tag in
der Bataillonskammer der Pfalzgrafenhof=
Caſerne eingeſehen und werden ſchriftliche
Gebote durch die Bataillons=Bekleidungs=
Commiſſion bis zum 12. d. Mts. Nach=
mittags
4 Uhr entgegen genommen.
Worms, den 5. October 187I.
J. A.:

Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag den 15. October, Nachmittags
21 Uhr, werden im Jägerthor (früher
Wachthaus) nachverzeichnete Mobilien, als:
1 Kanapee mit 6 Stühlen, 1 Commode,
1 Pfeilerſchränkchen, ſowie 1 Faß Cichorien
und mehrere tauſend Cigarren gegen baare
Zahlung verſteigt.
Darmſtadt den 9. October 1871.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Der Vorſteher:
6883)
Berntheiſel.

Feilgebotenes.
1727) Wachs= u. Ledertücher Prima
Gold=Gallerien empfiehlt billigſt
W. Schmidt, Schulſtraße 1.

E 72. Anſagel M
Vorräthig in jeder Buchhandlung:
Die Selbſtbewahrung.
Belehrungen über die Rrankheiten u.
Verrüttungen des Nerven= und Zeu=
gungsſyſtems
durch Ausſchweiſungen
geheime Sünden ꝛc. Von Dr. Retan
Mit 27pathol. anatom- Abbild. Preisl
1 fl. 45 kr.
E5. Dieſes Buch, von dem bereits 72
Auflagen ſca. 200,000 Expl.) verbreitet
hwurden, iſt Leidenden ſowohl, als nament=
hlich
auch Eltern und Erziehern als zuver=
hläſſiger
Rathgeber und treuer Wegweiſer)
bringend zu empfehlen.
(5839

6009) Drei Uniformsröcke, worunter
ein feiner, Mantel u. Säbel für Ein=
jährig
=Freiwillige ſind zu verkaufen. Schloß=
gaſſe
21 im 3. Stock.
Aechte Harlemer Blumenzwiebel,
als: Hyacinthen, Tulpen, Crocus ete. ete.,
erstere von 6-24 kr. per Stück, für
Töpfe, Gläser, als auch für in den
Garten, in sehr schöner Qualität empfiehlt
6274) Carl Vöhker, Hügelstr. 75.
6586) Reife Trauben ſind zu haben
in der Handelsgärtnerei von
Karl Arheilger, Promenadeſtr. 29.
6671) Pommaden & Haar-
B1e mit feinen Blumengerüchen, wegen
theilweiſe beſchmutzten Etiquets:
früher 12 kr., 15 kr., 28 kr., 56 kr.
jetzt 9 kr., 12 kr., 24 kr., 48 kr.
ſoweit der Vorrath hiervon reicht, bei
W. Schäfer, Hoftheater=Friſeur,
Wilhelminenſtr. 23 ½= nächſt d. kath. Kirche.
6778) Zwei Zarmige Gaslüſtre ſind
preiswürdig abzugeben. Näh. Schulſtraße 2.
6712) Die Kartoffel=Ernte von
circa 570 Klftr. auf der vorderen Roſenhöhe
ſind zu verkaufen. Näheres Promenadeſtraße
Nr. 70 und Schuſtergaſſe Nr. 13.
6791) Tafeltrauben per Pfd. 6 u.
12 kr. empfiehli
Heinrich Noack in Beſſungen.
6792) Buchene Holzkohlen prima
Qualität ſtets vorräthig bei
Friedrich Hauff, Schloßgraben 3.
WB. Auf Beſtellung werden dieſelben ins
Haus geliefert.

2 Gute Haſeltraubon
m
bei C. Völker, unterste Hügelstr. 75.
48

6750) Fauſt, Quartiermeiſter.

14)
KaperOn
empfehlen eine reiche Auswahl in neuen geſchmackvollen Muſtern und Farben.
Beſonders empfehlenswerth ſind eine bedeutende Anzahl Reſte für Zimmer
16 Stück paſſend, zum Fabrikationspreiſe.
Bauunternehmer beſonders billige Preiſe nach Uebereinkunſt.
C. HuabatUtter aShue.
49)
Cehustes Hlaschembior.
GrossVieberauer, von 4. Schönberger & Zöhne per Fl. 7 kr.

bis

3 kr.

Wiener, der Rheiniſchen Orauerei in Mainz
Letzteres bei Abnahme von 12 Flaſchen 7½ fl. 1. 30. empfiehlt in be=
ſonders
feiner und glanzheller Qualität.
Beide Sorten gebe auch in
Wilhelm Schulz.
½⁄. Flaſchen ab.
G.
in neueſten geſchmackvollen Deſſins, große Auswahl,
Tapeten und Eouleaux zu ſehr billigen Preiſen empfiehlt
W Sehuidt, nächſt dem Ludwigsplatz, Schulſtraße I.

6710) Ein Schwein, zur Zucht tauglich,
iſt zu verkaufen. Beſſ. Weinbergſtraße 6.

6777) Junge Frettchen zu verkaufen
bei Forſtwart Linder in Eberſtadt.

[ ][  ][ ]

172

N10

Kalender für 187½
aufgezogen zu 6 kr. mit Angabe der israelitiſchen Feiertage ſind zu haben in der
L. C. Wittich'ſchen Hofbuchdruckerei.

; Siermit die ergebene Anzeige, daß ſich mein Geſchäfts=Local vom 9. October an
2 im Hauſe des Herrn Sattlermeiſter=Hufnagel, Eliſabethenſtraße
Nr. 17, befindet.
Gleichzeitig verſäume nicht, beſonders zu empfehlen:
Mein wohl aſſortirtes Lager in abgelagerten Cigarren und Tabaken.
Diverſe feinſt franzöſiſche Weine & Liqueure, Chocolade, Thee &
Gewürze; ferner:
Sehr wohlſchmeckenden Ceylon= & Surinam=Kaffee 36 und 40 kr. per
Pfund, ſowie beſten Raffinade.
Täglich friſch gebrannten Kaffee.
Paul Schmeidor:

Flaſchenbier
Wiener=Gebräu in feinſter Qualität
per Flaſche 7 kr.
Selters=& Soda=Waſſer ſowie alle
Sorten reine Branntweine empfiehlt
J. Meyer, Holzſtraße 6.
6813) Ein faſt eneuer Kleiderſchrauk
zu verkaufen Teichhausſtr. 12.
6884) Ein kleiner guter Wagen zum
Einſpannen zu verkaufen. Kiesſtraße 101.

Beachtenswerthe Anzeige!
6885) Da nun unſere Feſt= und
Feiertage für dieſes Jahr vorüber
ſind, ſo iſt mein Laden von nun an
wieder jeden Tag, mit Ausnahme
Samſtag, offen und mit der beſten
undſchönſten Sortefriſch verſehen.
Ebenſo ſind die ſo ſehr beliebten
Fleiſchwürſte bei mir ſtets in
friſcher Waare vorräthig, wozu höf=
lichſt
einladet.
Beſſungen, den 9. October 1811.
R. Tahn,
Metzgermeiſter.

6886) Ich empfehle den Herren Metzger=
meiſtern
die von Herrn L. Lettermann,
Ludwigshütte bei Biedenkopf, ſelbſt ange=
fertigte
Fleiſchwiege in ganz vorzüglicher
Waare und von jedem Gewicht, ſowie alle
Sorten Metzger=Geräthſchaften, welche durch
mich bezogen werden können.
Wilhelm Fuchs Wtwe., Metzger.
6887) Eliſabethenſtraße Nr. 44 in der
bel Etage iſt ein großer Kleiderſchrank
billig= zu verkaufen.
5888) Ein ſchöner franzöſiſcher Salon=
Ofen, worin man auch kochen kann, ſteht
billig zu verkaufen. Obergaſſe 38, 2 Tr.
6889) Cosmetique (Barttuſche),
um die kurzen Haare im Scheitel und im
Bart feſtzumachen, von 6 kr. an, in allen
Blumengerüchen zu 12, 18, 30, 48 kr.
1 fl., 1 fl. 12 kr. bei beſter Qualität.
Angariſche Lartwichſe u. Rimmel's Cos=
metique
empfiehlt
W. Schäfer, Hoftheater=Friſeur,
Wilhelminenſtr. 23 x. nächſt d. kath. Kirche.

6890) Ein kleines ſchwarzes Hundchen
iſt zu verkaufen. Ludwigſtraße 3 Manſarde.

6891) Neu erſchienen iſt und in den Buch=
handlungen
von Bergſträßer, Schorkopf und
Waitz zu haben:
Das Damen=Kleidermachen.
Ein ſyſtematiſch geordneter Leitfaden beim
Unterricht, ſo wie auch zur Selbſtbelehrung
für ſchon Geübtere in dieſem Fache
verfaßt und herausgegeben von
Marie Struth.
Preis 48 kr.
p. Gel.
Vermiethungen.
3973) 2 freundliche möblirte Manſarden=
zimmer
für 1-2 Herren. Dieburgerſtr. 8.
4978) Ein Stall für 3 Pferde nebſt
Burſchenzimmer iſt zu vermiethen.
Eliſabethenſtraße Nr. I.
4997) Caſinoſtraße Nr. 28 dritter Stock
ein möblirtes Zimmer nach der Straße
gehend, zu vermiethen.
5551) Ein in ſchönſter Lage der Stadt
gelegenes Wohnhaus mit Balkon und Gar=
ten
iſt Wegzugs halber ſogleich zu vermie=
then
.
Zu erfragen bei Möbelhändler
Blum, Rheinſtraße.
6111) Ein Zimmer und Cabinet, elegant
möblirt, iſt zu vermiethen und gleich zu be=
ziehen
. Kranichſteinerſtraße Nr. 17.
6201) Wilhelminenplatz 9 iſt der dritte
Stock, beſtehend aus 7 Zimmern, Küche,
Kammer, Boden=u. Kellerraum, Mitgebrauch
der Waſchküche, Anfang Dezember, unter
Umſtänden auch früher, zu vermiethen. Auf
Wunſch kann auch Stallung für 2 Pferde
nebſt Sattelkammer abgegeben werden.
8300) Dieburgerſtraße Nr. 64 der
untere Stock ganz oder auch getheilt
zu vermiethen.

6389) Annaſtraße 36 die Manſarde,
beſtehend aus 1 großen Zimmer ( Vorzellan=
ofen
, herrliche Ausſicht, Vorfenſter), 2 Cabi=
netten
und Küche iſt (auf Wunſch möblirt)
zu vermiethen. Näheres daſelbſt par=
terre
zu erfragen.
Wheinſtraße 23 iſt der obere Stock,

H o beſtehend aus 6 Piecen, Küche,
Magdkammer und allem Zugehör, an eine
kinderloſe Familie zu vermiethen und Ende
October zu beziehen.
6404) Ballonplatz 10 ein freundlich
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
6603) Obere Nieder=Ramſtädterſtraße
eine neu hergerichtete Wohnung mit 3 Zim=
mern
, Küche u. ſ. w., iſt zu vermiethen.
Ferdinand Brückner, Bäckermeiſter

6518) Bleichſtraße, nahe
dem Eiſenbahnhof, bei
G. G. Lange die bel
Etage mit Balcon=Salon,
beſtehend aus 8 heizbaren Piecen
unter Glasabſchluß, mit Küche, Keller, Bo=
den
ꝛc., ſogleich oder auch ſpäter zu beziehen.
6519) Eliſabethenſtr. 58 ein möblirtes
Zimmer mit Cabinet gleich beziehbar.
6672) Ein auch zwei möblirte Zimmer
im Seitenbau Beſſ. Carlſtr. 22 zu vermiethen.
6674) Ein möblirees Zimmer gleich zu
beziehen. Marktſtr. 3 zwei Stiegen hoch.

4575) Zuer modirte Zmer u T
F ſammen oder getrennt zu vermiethen. P
F
F Eliſabethenſtraße Nr. 23 neu.

6716) 2 möblirte Zimmer bel Etage
ſind ſogleich zu vermiethen. Näheres Zim=
merſtraße
Nr. 2 erſte Etage.
6814) Bel Etage zu vermiethen.
6 Wohnzimmer, Küche, Speicherſtube, Waſch=
kammer
mit Speicher, 2 Keller, Holzſtall,
Mitgebrauch der Waſchküche und allen Be=
quemlichkeiten
, beziehbar am 1. Jan. 1872.
Zimmerſtraße 2 parterre zu erfragen.
6818) Ein freundliches Manſardenzimmer
nebſt Alcoven, Ausſicht auf den Louiſenplatz,
ſowie ein Zimmer und Cabinet auf dem=
ſelben
Gange, Küche und Bodenkammer zu
vermiethen. Louiſenplatz Nr. 7.
6819) 1r und 2r Stock zu vermiethen,
1r Stock 3 Zimmer, 2r Stock 3-4 Zim=
mer
, ſogleich zu beziehen. Zu erfragen be=
Trompeter Rinck, Eichbergſtraße, Beſſungen.
6893) Bei Backſteinbrenner Schallen=
berger
in der Pancratiusſtraße iſt ein
Logis im zweiten Stock zu vermiethen: zwei
Zimmer, eine Kammer, Küche, Keller nebſt
Zubeheör. Zu erfragen in demſelben Hauſe
bei W. Heger.
6894) Eine Manſarde=Wohnung zu ver=
miethen
im Gambrinus=Eck.
6895) Ein großes, elegant möblirtes
Zimmer mit Kabinet zu vermiethen.
Riedeſelſtraße Nr. 42 parterre.
6896) Ein möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
, gleich zu beziehen. Kranichſteinerſtr. 17.
6897) Für einen auch zwei Herren
iſt eine freundliche Wohnung von 1 Zimmer
mit Kabinet, gut möblirt, zu vermiethen
im 2. Stock Heinrichſtraße Nr. 8.
6898) Ein möblirtes Zimmer für einen
Herrn iſt mit oder ohne Koſt zu vermiethen.
Zu erfragen Schirngaſſe Nr. 10 im Laden.
6899) Ein möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
.
Kiesſtraße 101.
6900) Ein hübſch möblirtes Zimmer
mit Alkoven an einen Herrn zu vermiethen.
Wo? ſagt die Expedition.
Vermiſchte Nachrichten.
6901) Zu meinem Unterricht im Maß=
nehmen
, Schnittzeichnen, Zuſchneiden u An=
fertigen
von Damen=u. Kinderkleidern können
Schülerinnen vorläufig nur noch bis 16. Octbr.
eintreten. Marie Struth, Schützenſtr. 6.

[ ][  ][ ]

N. 40.
6902) In Gemäßheit der 88 22 und 23 der Statuten des Vereins zur Unter=
ſtützung
und Beaufſichtigung der aus den Strafanſtalten Entlaſſenen im Großherzogthum
Heſſen werden die Mitglieder des Vereins zur ſechszehnten Generalverſammlung auf
das Rathhaus dahier Mittwoch den HI. October d. J.
Nachmittags 3 Uhr
hierdurch eingeladen. - Darmſtadt, den 23. September 187I.
Großherzogliche Centralbehörde des Vereins.

cer Winter=Curſus in der Privatſchule des Unterzeichneten beginnt Donnerſtag
= den 12. October. Anmeldungen neuer Schülerinnen werden jederzeit entgegen=

genommen: Zimmerſtraße 5.

H. Reineck.
Programm und Einladung
zur

Ausſtellung vn Gemüſen, Garten=u. Felderzeugniſſen
jeglicher Art, welche der Gartenbauverein und der landwirthſchaftliche Bezirksverein Darmſtadt
in den Räumen der ſtädtiſchen Turnhalle abhalten werden.
1) Die Ausſtellung beginnt Samſtag den 14. October l. J. Vormittags 10 Uhr
und endigt Montag den 16. Abends 5 Uhr.
2) Es wird gebeten die auszuſtellenden Gegenſtände bis zum 12. d. M. anzumelden
und bis zum 13. d. M. Nachmittags 3 Uhr einzuliefern.
3)
Preiſe:
a. Für die beſten Ausſtellungen von Garten=u. Felderzeugniſſen: 15 fl. 8 fl. und 5 fl.
b. Für die beſten Ausſtellungen von Gartenerzeugniſſen allein: 10 fl. 5 fl. und 5 fl.
C. Für die beſten Ausſtellungen von Felderzeugniſſen allein: 10 fl. 5 fl. und 5 fl.

4 fl.
d. Für die beſten Ausſtellungen von Kartoffeln.
C. Zur freien Verfügung der Preisrichter
10 fl.
k. Ehrenvolle Erwähnungen.

4) Bei den Preisvertheilungen ſoll auf richtig benannte Sortimente beſonders Rück.
ſicht genommen werden.
5) Gegenſtände bei denen bei der Einlieferung nicht bemerlt wurde, daß ſie nach
beendeter Ausſtellung wieder abgeholt werden, ſollen zum Beſten der Ausſtellung Ver=
werthung
finden.
6) Das Eintrittsgeld iſt auf 6 Kreuzer feſtgeſetzt.
72
6733)
Comite der Ausſtellung.

AMOIH.Colpons PéL L.NOCmOek d. C.
kaufe ich zu dem höchſten Courſe an.
Verdimand Wolfskehl.
Darmſtadt, Rheinſtraße 14.
Frankfurt a. M., Steinweg 9.

5258) Ein junger Mann mit der nöthi=
gen
Vorbildung kann bei mir in die Lehre
L. A. Burckhardt.
treten.
6729) Ein einfaches, treues, fleißiges
Mädchen wird als Verkäuferin in ein Colo=
nialwaaren
=Geſchäft geſucht. Nur Solche,
die in dieſer Branche gearbeitet, wollen ſich
melden. Näheres in der Expedition.
6731) Ein ordentliches Mädchen ſucht
Laufdienſt. Zu erfragen bei Hrn. Peter
Schmidt, Holzſtraße Nr. 23.
Mzeinbergſtraße Nr. 23 parterre iſt
10 Mittagstiſch zu haben.
G.
G)
Wine Dame ſucht eine Wohnung von
3 E3 Zimmern, Magdkammer u. ſon=
ſtigem
Zubehör. Näheres bei der Exp.
6878) Penſion für einen Schüler höherer
Lehranſtalten. Zu erfragen bei der Ex. d. Bl.

6860) Einige junge Mädchen können das
Putzgeſchäft erlernen. Schützenſtraße Nr. I.
Minna Schmitts.
6810) Ich ſuche einen dritten Scribenten.
E. Schödler, Hofger.=Advokat.
E (ine mittelgroße Specereiwaaren=
C. Einrichtung wird zu kaufen
3
geſucht. Große Ochſengaſſe Nr. 15.
6903) Ein Mädchen wünſcht noch einige
Tage in u. außer dem Hauſe im Ausbeſſern
n. Bügeln beſetzt zu haben. Holzhofſtraße 28.
6904) Schüler finden in einer gebilderen
Familie ſorgfältige Aufnahme. Näheres
Beſſunger Carlſtraße Nr. 22.
b.-n
m
6905) Es wird vom 1. October an ein
Mitleſer zum Frankfurter Journal geſucht.
Steinſtraße Nr. 3 2r Stock.

173
S 1Anterzeichneter nimmt noch einige
3
LSchüler im Clavierſpiel an.
Adolph Kugler, Schloßgraben 9.
5724) Unterzeichneter wird ſich im
Laufe der nächſten Woche als Geſang=
lehrer
am hieſige Ort niederlaſſen. Re=
ferenzen
zu geben haben die Freundlichkeit,
die Herren: Martin Wallenſtein, Großh.
heſſ. Kammervirtuos und Hugo Heermann,
Concertmeiſter, aus Frankfurt a. M. An=
meldungen
beliebe man vorerſt in's Hoͤtel
zur Traube' zu machen.
Max Gedlmayr, Kapellmeiſter.
6644) Gründlicher Unterricht
der einfachen und doppelten
Buchhaltung sovie des hauf-
männischen
Rechnens er.
theilt unter günstigen Bedingungen
W. F. Auellé, Louisenstrasse 18.
Referenzen ertheilt Hr. A. Amelung.

Penſion für Knaben von 10-15 Jahren.
Eliſabethenſtr. 1 im 3. Stock.
(6531
Nur für Buchhandlungs
6906)
Reiſende.
Das bei mir erſchienene Werk der baie-
rische
Jägori geht vorzüglich. Mehrere
Touren ſind noch frei. Auf Anfragen Näheres:
Friedrich Scherl in Frankfurt a. M.
6907) Eine Frau ſucht Beſchäftigung
im Weißnähen. Wer? ſagt die Expedition.
6908) Bauaufſeher=Geſuch.
In ein hieſiges Baugeſchäft wird ein
tüchtiger Bauaufſeher geſucht, der beſtandenes
Examen nachweiſen kann, gegen gutes Salair
und dauernde Beſchäftigung. Bevor=
zugt
wird ein verheiratheter hier anſäſſiger
Mann. Näheres durch die Exp. d. Bl.
6909) Ein Mädchen, welches im Weiß=
nähen
geübt, wird gegen Bezahlung geſucht.
Kiesſtraße Nr. 14.
6910) Es können Damen anhaltende
Arbeit erhalten in der Bunt=Stickerei.
Das Nähere in der Expedition.
6911) Vor einigen Tagen ging ein
Mäppchen mit Zeitſchriften, worunter Aus=
land
, Globus u. ſ. w., verloren. Der Finder
wird gebeten, es gegen Belohnung Heinrich=
ſtraße
28 abzugeben

Großherzogliches Hoftheater.
Dienſtag, 10. October. 8. Vorſtellung
im 2. Abon.: Eine moderne Million.
Schauſpiel in 5 Akten von B. Scholz.
tDonnerſtag, 12. Oct. 9. Vorſt. im
2. Ab.: Don Juan. Oper in 4 Akten
mit Recitativen; Muſik von Mozart.
Freitag, 13. Oct 10. Vorſt. im
2. Ab.: Guſtav Waſa, oder: Maske
für Maske. Schauſpiel in 5 Akten von
Scholz.

Mademoiſelle de Lafaille.
Fortſetzung.)
D, gnädiger Herr i verſetzte der Todtengräber mit Schau=
dern
, das thue ich nicht, dies wäre ein Kirchenraub, ein ſchreck=
licher
Kirchenraub.
Hierl nimm dieß für den Kirchenraub! ſagte Georges, und
warf eine Hand voll Goldſtücke auf die alten Grabſteine, womit
die Stube gepflaſtert war.

Ich komme auf die Galeeren, mein Herr Offizier.
Dal dies iſt für die Galeeren," erwiederte Georges, und
warf eine zweite Hand voll Gold auf den Boden.
Der Todtengräber, machte noch etliche Einwendungen, endlich
ſchien ſein Gewiſſen durch den Glanz der Goldſtücke, welche in ſeiner
ſchmutzigen Stube wie Sterne an einem umwölkten Himmel er=
ſchienen
, beruhigt zu ſein, und er ſchickte ſich an, dem Capitän zu
gehorchen, ergriff Spaten und Hacke, überreichte Georges Garan
eine Laterne, und beide gingen nach dem Grabe, wo die ſchöne

[ ][  ]

Präſidentin von Boiſſieur, das angebetete Fräulein de Lafaille, erſt
ſeit einigen Stunden ruhte.
Nachdem ſie einige Minuten gearbeitet hatten, während welchen
Georges Herz klopfte, als wolle es ihm die Bruſt zerſprengen,
endeckten ſie den Sarg, der ſogleich an den Rand des Grabes
heraufgezogen ward.
Da iſt er,: ſagte kalt der Todtengräber, nietzt thun Sie,
was Sie wollen, ich habe mein Werk vollbracht.
Der Deckel dieſes Sarges muß noch abgehoben werden; haſt
Du vergeſſen, worüber wir einig geworden ?u
Das iſt eben das ſchwierigſte,; brummte der Todtengräber.
Unglücklicher l unterbrach ihn der Capitän, und ließ vor
ſeinen Augen dießmal einen Dolch blitzen. Ich habe Dir genug
Gold gegeben, zittre jetzt vor dieſem Stahl.
Der Anblick des Dolches beſtimmte ſogleich den Todtengräber:
er machte ſich augenblicklich ans Werk, und bald darauf rollte der
Leichnam der Frau von Boiſſieur, in ein weißes Tuch gehüllt, auf
den Raſen. Georges warf ſich neben der Todten auf die Knie
und verſank in tiefes Nachdenken.
Als der Todtengräber ſah, daß der Edelmann, den er mehrere
Mal angeredet, ſich nicht bewegte, dachte er daß es noch etwas zu
thun gäbe. Er kroch aus dem Grabe, in das er wieder geſtiegen
war, heraus, näherte ſich dem Leichname, nahm das Todtentuch
hinweg, und entblößte die Geſichtszüge der Frau von Boiſſieur.
Bei dieſem Anblick ſchien ein elektriſcher Funken die ſchlummerde
Seele des Capitäns zu berühren: er erkannte ſeine Geliebte
Clemence, das Fräulein de Lafaille. Sie war es wirklich, die
blaſſe Farbe des Todes hatte noch nicht alle Röthe des Lebens
verdrängt, ſie war noch ſchön, immer noch reizend.
Georges drückte den Leichnam ſanft in ſeine Arme, er ſtellte
ihn auf die Knie, drückte ihn an ſein Herz, ſprach mit ihm von
ſeiner Liebe und ſeinem Glück, rief ihm die ſchönen Tage der
Vergangenheit zurück
Plötzlich ſtößt er einen Schrei aus der in den entfernteſten
Winkeln des Kirchhofes wiederhallt; dieſem Schrei folgt ein
convulſiviſches Lachen, und Alles tritt wieder in die Stille des
Grabes zurück.
Der Todtengräber, der in einiger Entfernung auf dem Raſen
halb eingeſchlafen war, ſpringt eiligſt auf, um ſich dem Edelmann
zu nähern; er kann ihn jedoch nicht erreichen; er ſieht ihn nur
in der Ferne zwiſchen den Leichenſteinen entfliehen, in ſeinen Armen
den Körper tragend den er dem Schoße der Erde entriſſen.-
(Fortſetzung folgt.)

Darmſtädter hiſtoriſche Kleinigkeiten.
Mitgetheilt von W.

97. Die herrſchaftlichen Gärten.
Gortſetzung.)
1. Der Herrngarten.
Der Nachfolger Georgs l., Ludwig V., bildete ihn weiter
aus und verſchönerte ihn. So wurden im Jahr 1620 wegen
eines Brunnenkunſtwerks darin mit dem Rothgießer Joh. Hoffmann
in Frankfurt Verträge abgeſchloſſen wegen einer Seul ſampt einem
Poſtament mit ſchönen Zierrathen und Bildern, ſo inwendig hohl
und ſpringende Waſſer geben, zu gießen für 180 fl. 30 Albus.
Die Leitung zu dieſem Springbrunnenwerk war im Jahr 1619
bereits dem Brunnenmeiſter Adam Reinhart für 700 fl. und
12 Achtel Korn übertragen worden.
Georg II. vergrößerte den Luſtgarten, indem er einen neuen
dabei anlegte. Er kaufte zu dieſem Zwecke 35 verſchiedenen Be=
ſitzern
Gelände ab, darunter den ſ. 9. Schütziſchen Garten,
ſo genannt nach ſeinem Beſitzer Hans Reinhard Schütz von Holz=
hauſen
, der ihn ſtückweiſe erkauft und dann mit einer Mauer um=

zogen hatte, und den Arheilger Garten.
C
Dem alſo zuſammen gekommenen Gartencomplex fügte die
Wittwe Georgs II., Sophie Eleonore, im Jahr 1664 den ſ. 9.
Bienengarten (den Gartentheil, in dem jetzo der Wintergarten
ſteht) hinzu, der auch Kreuzgarten genannt wurde. Kreuzgarten
hieß er, weil die Straße von Arheilgen nach Darmſtadt und der
Weg von Darmſtadt nach Weiterſtadt ſich dort kreuzten. Bienen=
garten
hieß er, weil das darin befindlich geweſene Haus ein Gar=

tenhaus mit einem Bienenhauſe war. Er gehörte 1630 der Frau
Straufin von Lauenſtein geb. von Hartinghauſen, von der er auf
ihre 3 Schwiegerſöhne vererbte und die ihn dann 1664 an die
Landgräfin verkauften. Im Jahr 1698 vertauſchte ihn Landgraf
Ernſt Ludwig an Joh. Wolf von Todtenwart gegen den vorhin
genannten neben dem Bienengarten gelegen geweſenen Schütziſchen
und Arheilger Garten, der in Todtenwarts Beſitz gekommen war.
1746 wurde er von den Todtenwart'ſchen Erben an den Solms=
Rödelheim'ſchen Lieutenant v. Rotsman, der Miterbe war, abge=
geben
. Bald darauf erwarb ihn Landrath Schulz, mußte ihn aber
ex jure retractionis et viciniae an den Landgrafen verkaufs=
weiſe
abtreten.
Der Schloßgarten, wie er ſich bis dahin geſtaltet hatte, er=
litt
eine große Veränderung unter Ludwig VI. durch den Ban des.
Reithauſes (aus dem das ſpätere alte Theater entſtand) und durch
die Anlage der Birngartenſtraße, der jetzigen Alexanderſtraße, wozu
ein Theil des Schloßgartens genommen wurde. Dieſer Verluſt
wurde durch die Anlage eines neuen Gartenſtücks, nördlich mit
dem bisherigen zuſammenhängend, erſetzt. Die nördliche Grenze
dieſes neuen Gartens zog von dem gelben Häuschen an hinter dem
Hofgärtnerhauſe her. Dieſe von Ludwig. VI. begonnene Anlage
wurde von deſſen zweiter Gemahlin Eliſabeth Dorothea weiter
ausgeführt. Dieſelbe ließ eine Mauer um den ganzen Garten
ziehen, und auf der Südſeite, dem Schloſſe gegenüber, ein ſchönes
Eingangsthor zum Garten errichten. Dieſes Thor iſt das jetzt bei
der nördlichen Einfahrt zum Prinz Georg'ſchen Garten ſtehende,
wohin es bei dem Bau des Opernhauſes verſetzt wurde. Seine
Inſchriftsworte beſagen die Verdienſte der Landgräfin um den
Garten.
Eine Verkleinerung erfuhr der Schloßgarten unter Ernſt Lud=
wig
; zur Anlage der neuen Vorſtadt, weſtlich vom Schloſſe, wurde
ein großes Stück des Gartens, das nach der Louiſenſtraße hin
ziehen de, genommen und zwar gerade dasjenige, welches den Luſt=
und Blumengarten bildete.
Eine Veränderung erfuhr der Schloßgarten wieder unter
Ludwig IX. Deſſen Gemahlin, die große Landgräfin= ver=
größerte
ihn durch Hinzufügung des ſ. 9. Gmelin'ſchen Gartens
und veränderte die Anlagen, indem ſie die Gemüſeländer in einen
engliſchen Luſtgarten verwandelte. Ein kleines Wäldchen von
ſtern, welches in dem Gemüſegarten geſtanden, hatte ſie auf den
Gedanken dieſer Umwandlung gebracht.
Eine von Merck herrührende Beſchreibung des Gartens, wie
er damals war, in ſeiner ganzen Anlage verſchieden von der jetzigen,
findet ſich im Darmſtädter Adreßkalender vom Jahr 1781. Am
nordweſtlichen Ende des damaligen Gartens vor der Südweſteck
des jetzigen Teichs, hatte die Landgräfin eine Eremitage mit einen
davor auf einer Bank ſitzenden, aus Holz geſchnitzten alten Ein=
ſiedler
erbaut, in welcher ſie gerne verweilte und ihre zahlreiche
Correſpondenz beſorgte. Hier in dieſer Einſiedelei, niemals aber,
wie gefabelt wird, in der von ihr bei ihren Lebzeiten ſchon herge=
richteten
Grabesgrotte, könnte die oft erwähnte und erzählte Be=
gegnung
mit Göthe ſtattgefunden haben, der damals bekanntlich
oft zu ſeinem Freunde Merk nach Darmſtadt gekommen iſt. Gern=
verweilte
ſie aber auf der bei der Gra bgrotte befindlich geweſenen
Bank, wie in jener Garten=Beſchreibung erzählt wird.
(Fortſetzung folgt.)

Locale Notizen.
Darmſtadt, 9. October. Am vergangenen Samſtag kam Sein=
Majeſtät der deutſche Kaiſer mit einem Expreßzuge in Begleitung des
Großherzogs von Baden an unſerer Stadt vorüber. Die Nachricht hiervon,
hatte ſich bereits am Nachmittag verbreitet und eine große Zahl hieſige=
Einwohner zu einem Spaziergang nach dem Bahnhofe veranlaßt, wo ſie da
Oberhaupt des Reichs mit Hoch= und Hurrahrufen begrüßten.
In der an demſelben Tage abgehaltenen Sitzung des Schwurgericht
wurde die dem Freiherrn von Fechenbach zuerkannte Geldſtrafe zurü=
genommen
, nachdem derſelbe nachgewieſen, daß ihn ein Herzleiden verhinden
den Aſſiſſenſitzungen beizuwohnen.
Heute wurde der Ban des Juſtizpalaſtes in Angriff genommen.
Kunſtfreunde machen wir auf eine Landſchaft des Malers Schwei=
in
Düſſeldorf leinem Darmſtüdter) aufmerkſam, welche die hieſige Bilde
galerie kürzlich erworben hat.
Die geſtrige Vorſtellung des Fernand Cortez zühlte zu den ſchönſten
Opernabenden in dieſer Saiſon. Vor früheren Vorſtellungen derſelben Ope=
zeichnete
ſie ſich durch die Leiſtungen des Trägers der Titelrolle, Herr
Mayr aus, der beſonders was die Dramatiſirung derſelben anbelangt
unverkennbare Fortſchritte gemacht hat.

Verlag und Redaction: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.