Darmstädter Tagblatt 1871

Allergnädigſt privilegirtes

Darmſtädter

88 Einhundert und vierunddreißigſter Jahrgang. Foi-

Samſtag den 23. September
R 38.
1871
Das Frag= und Anzeigeblatt, die Beilage hierzu, ſowie das Verordnungsblatt für den Kreis Darmſtadt erſcheinen wöchentlich; Erſteres
Samſtag, die Beilage Dienſtags und Letzteres Donnerſtags. Jahres=Abonnement der drei Blätter zuſammen 2 fl. 24 kr. Auswärts kann man bei allen
Poſtämtern abonniren. In Darmſtadt bei der Expedition. Rheinſtraße Nr. 23 neu.

Victnalienpreiſe vom 25. September bis 1. Octeber 1871.

A. Der Ochſenmetzger.
Ochſenfleiſch das Pfund
„

Nierenſett das Pfund.
Enes, Herbert, Ch. Nungeſſer, Schuch=
mann, Keller, C. Rummel, Frohmann,
Geiſt und Alleborn 20 kr., bei Leoi.
Ochſenleber das Pfund.

Geſalzener Brnſtkern
bei Lautz

E.
24
24

18
12
22
26

b. Der Rindsmetzger.

Gchſenfleiſch das Pfund
Anh- oder Rindfleiſch das Pfund.
Uiekenſett.
Leber von Ochſen, Kühen oder Rindern
das Pf.

29
22
20
10

C. Der Kalb=
und Hammelsmetger.

Feilſchaften:
d. Der Schweinemetzger.

Ichweinefleiſch das Pfund
Schinken
Vörrfleiſch das Pfd.
Geraͤucherte Kinnbachen das Pfund
Speck das Pfund

Schmalz
.


Unausgelaſſen

Bratwurſt das Pfund
Leberwarſt das Pfund

Blntwurſt das Pfund

Gemiſchte Wurſt das Pfund.

Anmerkung. Bei einer Quantität Fleiſch von
110 pfd. dürfen im ſteigenden und fallenden
Verhältniß nicht mehr als 1 Bſund Zugabe
befindlich fein.

2
3
28
32
26
22
20
9

Kalbfleiſch das Pfund.
hammelfleiſch das Pfund.
hammelzſett das Pfund
bei Hein urd Daudt

22
20
28
24

C. Der Bäcker.

beſteh. aus ½⁄

Gemiſchte= Prod 5 Pfd. Weiß= und 2
desgleichen 2½ „
Roggenmehl.
bei Bücking, Delp 25 kr., Joſt u. J. Koch
bei Friedr. Orlemann
beſteh. aus ½
Roggenbrod... 5 Pfd.
Kern= und 3½
vesgleichen 2½ „
Roggenmehl.
bei Bücking, Delp 23 kr., Joſt u. J. Koch.
bei Friedr. Orlemann

Gemiſchtes Pros in kleinen Laiben 4 Loth
Waſſerwech 4 Loth für.
Kilchbrod 3 Loth für
Franz. Milchbrod 3 Loth für

26
13
24
23
24
12
22
21

k. Der Bierbrauer.

Lagerbier

K r u ch t p r e i ſ e nach dem Durchſchnitt.

Darmſtadt, am 16. September 1871.
Betreffend: Das Reichsgeſetz über die Gewährung von Beihülfen an Angehörige der Reſerve und Landwehr.


Bas Großherzogliche Kreisäur Darmſtadr



an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Die nachſtehend abgedruckte, in Nr. 31 des Regierungsblatts erſchienene Verordnung vom 8. September 1871 wollen Sie alsbald
zur Kenntniß Ihrer betheiligten Ortsangehörigen bringen, die von denſelben nach F. 4 etwa beabſichtigten Geſuche entgegen nehmen,
und über jedes derſelben nach Maßgabe der darin gemachten Angaben, ſowie über die Familien=, Vermögens= und Erwerbs=Verhältniſſe
der Petenten audführlich und ſchleunigſt an uns berichten.
Zugleich beauftragen wir Sie, ſämmtliche Intereſſenten mittelſt ortsüblicher Bekanntmachung davon in Kenntniß zu ſetzen, daß ihre
Geſuche jedenfalls bis zum 10. October l. J. eingereicht ſein müßten und daß ſpäter einlangende Geſuche keine Berückſichtigung mehr
finden würden.
Dr. Goldmann.
Ver o r d n u n g
die Gewährung von Beihülfen an Angehörige der Reſerve und Landwehr betreffend.
In Gemäßheit Allerhöchſter Entſchließung Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs wird zum Vollzuge des Reichsgeſetzes vom
22. Juni 1871, die Gewährung von Beihülfen an Angehörige der Reſerve und Landwehr betreffend, hiermit verordnet, wie folgt:
F. I. Die der Großherzoglichen Regierung gemäß dem Reichsgeſetze vom 22. Juni 1871 zur Gewährung von Beihülfen an
Angehörige der Reſerve und Landwehr zur Verfügung geſtellte Summe von 149.201 fl. 30 kr. wird auf die einzelnen Kreiſe, nach
Verhältniß der aus denſelben, aus Veranlaſſung des Kriegs gegen Frankreich in den Jahren 1879 und 1871 zur Fahne einberufenen
Officiere, Aerzte und Mannſchaften der Reſerve, Erſatzreſerve erſter Klaſſe und Landwehr ertheilt.
F. 2. Die Bewilligung der Beihülfen aus den, den einzelnen Kreiſen überwieſenen Beträgen erfolgt durch die nach Vorſchrift
des Geſetzes vom 27. Februar 1850 (Regierungsblatt von 1868 Seite 925) und die Bekanntmachung des Großherzoglichen Mini=
ſteriums des Innern vom 16. März 1869 (Regierungsblatt Seite 154) gebildeten Kreis=Unterſtützungs=Commiſſionen an die
aus den betreffenden Kreiſen zum Dienſt einberufenen Perſonen.

R3s
650
F. 3. Die Kreis=Anterſtützungs=Commiſſionen haben ſich bei der Bewilligung der Beihülfen nach folgenden allgemeinen Grund=
ſätzen zu bemeſſen:
1) Die Beihülfe wird nur in den Fallen gewährt, wenn Angehörige der Reſerve, Erſatzreſerve erſter Klaſſe oder Landwehr durch
ihre Einbernfung zum Kriegsdienſte in eine ſolche Lage gekommen ſind, daß ſie zur Erhaltung in ihrem Beſitzſtand oder
hrer Leiſtungsfähigkeit einer Beihülfe bedürfen.
45 2) Die Beihülfen werden in der Regel als Darlehen gewährt, zu deren Rückzahlung in einem oder mehreren Terminen ange=
meſſene Friſten bis zu fünf Jahren zu geſtatten ſind. Dabei kann eine mäßige Verzinſung der gewährten Darlehen, etwa bis zu drei
Procent, ausbedungen werden. Kleinere Darlehen bis zu 100 fl. können unter der Bedingung der jährlichen Rückzahlung einer be=
ſtimmten Summe, etwa von 10 fl., bewilligt werden.
Ausnahmsweiſe können auch Unterſtützuugen, ohne Verpflichtung zur Rückhzahlung in hierzu geigneten Fällen, bis zum Betrage
von Hundert Gulden bewilligt werden.
S. x. Diejenigen, welche ein Darlehen oder eine Unterſtützung zu erhalten wünſchen, haben ihre Geſuche bei dem betreffenden
Kreisamte binnen einer von dieſem anzuberaumenden Friſt einzureichen und dabei nachzuweiſen, daß und inwieweit ſie in ihren Erwerbs=
Verhältniſſen durch ihre Einziehung zum Kriegsdienſte geſchädigt ſind, und daß ſie einer Beihülfe bedürfen, um ſich in ihrem Beſitz=
ſtande oder in ihrer Leiſtungsfähigkeit zu erhalten. Außerdem haben die Bittſteller in ihren Vorſtellungen anzugeben, welche Summe
ſie zu erhalten wünſchen, ſowie ob und in welchen Terminen ſie die Rückzahlung leiſten wollen.
Von den Kreisämtern ſind die eingehenden Geſuche den Kreis=Unterſtützungs=Commiſſionen vorzulegen, und ſind von dieſen die
Entſchließungen, nach vorgängiger genauer Prüfung der Verhältniſſe, zu ertheilen. In dringenden Fällen ſind dieſe Entſchließungen
möglichſt zu beſchleunigen.
8. G. Diejenigen, als Darlehen hingegebenen Beträge, welche demnächſt wieder zur Rückzahlung gelangen, ſind, inſoweit noch ein
Bedürfniß der fraglichen Art in den betreffenden Kreiſen beſteht, zunächſt zu deſſen Befriedigung, im anderen Falle aber zur Bildung
eines Fonds zu verwenden, welcher, nach noch zu ertheilenden näheren Vorſchriften, ſeparat zu verwalten und für ähnliche Zwecke in den
betreffenden Kreiſen zu verwenden iſt.
Darmſtadt, den 8. September 1871.
Großherzogliches Miniſterium des Innern.
v. Vechtold.
Lotheißen.
Bekanntmachung, die Verbreitung der Ruhr dahier betr.
Nach vorliegenden Anzeigen hat die Verbreitung der Ruhrkrankheit dahier eine Ausdehnung genommen, daß Maßregeln dagegen
nothwendig erſcheinen.
In Uebereinſtimmung mit Großherzoglichem Kreismedicinalamt Darmſtadt I. werden daher die Beſitzer und Verwalter von öffent=
lichen Gebäuden und Anſtalten, wie z. B. Caſernen, Collegiengebäude, Schulhäuſer, Gefangenenhäuſer, Hospitäler, Theater, ſowie von
Gaſt= und Wirthshäuſern, Geſellſchafts=Localen, Fabriken, größeren Werkſtätten, Knaben=Arbeits=Anſtalt u. ſ. w. aufgefordert, die darin
befindlichen Abtritte und Abtrittsgruben fleißig desinficiren zu laſſen, ſowie für das rechtzeitige Ausleeren der Letzteren zu ſorgen. Auch
den Beſitzern von Privatgebäuden und den zur Miethe Wohnenden wird das Desinficiren ihrer Abtritte anempfohlen. Wer ſich zum
Ausleeren der Gruben nicht der Maſchine der Geſellſchaft für geruchloſe Grubenreinigung bedienen will, kann nach den beſtehenden
Vorſchriften die Ausleerung nach vorheriger genügender Desinfection der Gruben mittelſt gut ſchließender Fäſſer zur
Nachtzeit (nach 11 Uhr) vornehmen laſſen. Die Herren Aerzte, ſowie die Haushaltungsvorſtände werden erſucht, von vorkommenden
Ruhrfällen Anzeige zu machen. Wir glauben die Erwartung ausſprechen zu dürfen, daß dieſer, im allſeitigen Intereſſe erlaſſenen,
Aufforderung recht pünktliche Beachtung geſchenkt werden wird, und daß wir nicht in die Lage verſetzt werden, die Durchführung der
Maßregel zwangsweiſe bewirken zu müſſen. Gleichzeitig wird vor dem Genuſſe unzweckmäßiger Nahrungsmittel gewarnt.
Darmſtadt, am 18. September 187I.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Dr. Goldmann.
B e k a n n t m a ch u n g.
Den Verkauf geſundheitsgefährlicher Tapeten und ähnlicher Gegenſtände betreffend.
Es iſt in neuerer Zeit die Wahrnehmung gemacht worden, daß, während bisher nur manche grüne und gelbe Tapeten wegen
der dazu häufig verwendeten gifthaltigen Farben dem Publikum als ſchädlich bekannt waren, dagegen die rothen und braunen Tapeten
als vollſtändig ungefährlich angeſehen worden ſind, grade dieſe rothen und braunen meiſt mit Anilinfarben überzogenen Tapeten jetzt
vorzugsweiſe arſenhaltig gefunden werden und daher deren Verwendung mit großen Gefahren für die Geſundheit verbunden iſt. Das=
ſelbe gilt für andere mit jenen Farben und Tapeten überzogene Gegenſtände. Wir nehmen hieraus Veranlaſſung, das Publikum hierauf
aufmerkſam zu machen, insbeſondere aber die Tapetenfabrikauten, ſowie die betreffenden Kaufleute, Tapeziere und ſonſtigen Gewerbetreiben=
den, vor der Fabrikation, dem Verkauf und der Verwendung ſolcher arſenhaltigen Tapeten und ſonſtigen Gegenſtände unter Hinweiſung
auf die Art. 326 bis 329, 337 bis 340 und 346 des Polizeiſirafgeſetzes ſowie auf die 88. 324 und 326 des Strafgeſetzbuchs für
das Deutſche Reich zu verwarnen.
Für das Publikum die Bemerkung, daß Chemiker und Apotheker leicht im Stande ſind, in Zweifelfällen die An= und Abweſen=
heit von Arſenik in einer Farbe nachzuweiſen.
Darmſtadt, am 21. September 1871.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Dr. Goldmann.

6268)
Evangeliſche Kirchenvorſtands=Wahl betreffend.
B e k a u n t m a ch u n g.
Nachdem bezüglich des auf den 18. und 19. d. Mts. anberaumt geweſenen Termins zur Kirchenvorſtandswahl eine Verſchiebung
nothwendig geworden, wird nunmehr Wahltermin anberaumt auf
Montag den 25. und Dienſtag den 26. d. Mts.
Die Wahl ſoll ſtattfinden in der hieſigen Stadtlirche an den vorbemerkten Tagen innerhalb der Stunden von Vormittags
½9 Uhr bis ¼1 Uhr und Nachmittag von 2 Uhr bis 5 Uhr. Der Kirchenvorſtand der evangeliſchen Gemeinde Darmſtadt ſoll
beſtehen außer den, ein Pfarramt mit Selſorge bei der Gemeinde verſehenden Geiſtlichen, aus 16 weltlichen Mitgliedern, deren Wahl
eine unmittelbare iſt, und jetzt vorgenommen werden ſoll.

lie

in=

R38.
651
Wahlfähig, alſo ſtimmberechtigt ſind alle, über 25 Jahre alte ſelbſtſtändige evangeliſche Kirchengemeinde=Mitglieder,
die nicht vom Stimmrecht bei den Gemeinderathswahlen geſetzlich ausgeſchloſſen ſind. Deren Name muß in der Wahliſte enthalten
ſein, die zum Behufe deßfallſiger etwaiger Reclamationen öffentlich aufgelegen hat.
Wählbar in den Kirchen=Vorſtand ſind alle, über 30 Jahre alte ſelbſtſtändige, männliche Kirchengemeinde=Mitglieder, die nicht
vom Stimmrecht bei der Wahl des Vorſtands der bürgerlichen Gemeinde ausgeſchloſſen ſind, deren Lebenswandel unbeſcholten iſt und
die ihren kirchlichen Sinn und ihre Liebe zur evangeliſchen Kirche durch Theilnahme am öffentlichen Gottesdienſt und heiligen Abend=
mahl bethätigen. Perſonen, welche in auf= und abſteigender Linie verwandt ſind, ſowie Brüder, Halbbrüder, Schwiegerväter und
Schwiegerſöhne können nicht gleichzeitig Mitglieder des Kirchenvorſtandes ſein.
Wir laden alle ſtimmberechtigten Mitglieder der Kirchengemeinde ein, ſich an der Wahl zu betheiligen und damit ſich als
Freunde der Kirche und des Wortes Gottes zu bethätigen.
Donnerſtag den 21., Freitag den 22. und Samſtag den 23. d. M. ſind die Wahliſten nochmals auf dem Rathhaus
innerhalb der üblichen Bureauſtunden offengelegt.
Die Abſtimmung kann nur in Selbſtperſon vorgenommen werden. Dieſelbe erfolgt mittelſt Stimmzettel, welche mit fortlaufen=
den Nummern bezeichnet ſind, in der Kirche in Empfang genommen und die außerhalb derſelben nicht verbracht werden dürfen. Andere,
als die ausgetheilten Stimmzettel, werden nicht zugelaſſen.
Wir vertrauen zu dem kirchlichen Sinn der Gemeinde=Mitglieder auf recht zahlreiche Betheiligung an der Wahl, zu welcher
wir hiermit nochmals freundlich einladen.
Darmſtadt, den 18. September 1871.
Der derzeitige evangeliſche Kirchen=Vorſtand:
Dr. Rink, Stadpfarrer. F. Ritſert, Stadtpfarrer. F. Ewald, Stadtpfarrer. Fuchs, Bürgermeiſter. Lauteſchläger, Beigeordneter.
Römer, Stadtraths=Mitglied. Keßler, Stadtraths=Mitglied. Baur, Oberſteuerrath.

B e k a n n t m a ch u n g.
Die Abfuhr des aus früheren Verſteigerungen noch im Oberwald lagernden Holzes
muß bis zum 9. October l. J. beendet ſein, widrigenfalls die geſetzliche Strafe eintritt.
Darmſtadt, den 21. September 1871.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Fuchs.
6321)¾

Oeffentliche Bekanntmachung.
6157) Ueber das Vermögen des Con=
rad Münkler II. von Roßdorf iſt
Schuldenweſen eingeleitet und Beſchlagnahme
des Vermögens, insbeſondere der Ausſtände
verfügt. Den Schuldnern des Conrad
Münkler II. (namentlich für Steinfuhren)
wird daher aufgegeben, bei Vermeidung
doppelter Zahlung, nicht an dieſen, ſondern
an den proviſoriſch beſtellten Curator Marx
Meier von hier zu bezahlen.
Darmſtadt, den 4. September 1871.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
Gutfleiſch, Heinzerling,
Landrichter. Landgerichts=Aſſeſſor.
Edictalladung.
6322)
Forderungen und Anſprüche jeder Art an
das für concursfällig erkannte Vermögen
des Romeo Knipp dahier ſind, unter
Anzeige aller etwa zur Seite ſtehenden Vor=
zugsrechte bei Meidung ſtillſchweigenden Aus=
ſchluſſes von der Maſſe, im Termin
Montag den 18. Dezember 1871
Vormittags 9 Uhr
vor unterfertigtem Stadtgerichte anzuzeigen
und zu begründen (förmlich zu liquidiren).
In demſelben Termin ſoll Güte verſucht,
und, im Falle Nichtzuſtandekommens eines
Arrangements, über Wahl eines Maſſe=
Curators und Gläubiger=Ausſchuſſes, ſowie
über Verſilberung der Maſſe, Liquidität u.
Priorität der Forderungen und jeden ſonſt
ſich ergebenden Punkt Beſchlußfaſſung erzielt
und werden die ausbleibenden oder nicht
durch gehörig Bevollmächtigte vertretenen
Gläubiger, als den Beſchlüſſen der Mehr=
heit der erſcheinenden Creditoren ſtillſchwei=
gend beigetreten erachtet werden.
Darmſtadt, den 6. September 1871.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Piſtor.
Deffentliche Aufforderung.
Forderungen an den von den Erben un=
ter der Rechtswohlthat des Inventars an=

getretenen Nachlaß der Suſanne Wüſt,
ledig von Beſſungen, ſind binnen 14 Tagen
dahier anzumelden, wenn ſie bei Regulirung
des Nachlaſſes berückſichtigt werden ſollen.
Darmſtadt, den 18. Septbr. 1871.

Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
3323)
Piſtor.

Verkauf eines Poſtwagens betreff.
Donnerſtag den 12. October er., Vor=
mittags 10 Uhr, wird in dem hieſigen
Poſthofe ein neunſitziger, außer Gebrauch
geſetzter Poſtwagen an den Meiſtbietenden
öffentlich verſteigert werden.
Darmſtadt, den 20. September 187I.
Kaiſerliches Poſt=Amt.
6324)
Pfaltz.
6289) Bekanntmachung.
Nachverzeichnete Holzſortimente aus dem
ſtädtiſchen Oberwald kommen
Montag den 25. September l. J.
Vormittags 9 Uhr,
im oberen Rathhausſaal dahier öffentlich
zur Verſteigerung:
5 eichene Stämme von 624 Ebiß,

1450 Stück birken und eichen Wellen,
250 „ kiefern Wellen
Das Holz ſitzt in den Diſtricten Hitz=
berg, Meiersgarten und Hinterhecke.
Darmſtadt am 18. September 1871.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Appfel, Beigeordneter.

6325) Bekanntmachung.
Freitag den 20. September d. J.
Vormittags 9 Uhr ſoll auf hieſigem
Rathhaus der Holzhauerlohn=Accord für die
Fällung in den ſtädtiſchen Waldungen pro
1872 mittelſt öffentlicher Verſteigerung ab=
geſchloſſen werden, wozu die mit dieſem Ge=
ſchäfte vertrauten Perſonen hiermit einge=
laden werden.
Darmſtadt, den 21. September 1871.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Fuchs.
6326) Bekanntmachung.
Die Anlieferung von gußeiſernen Kandeln
und Kanalrahmen, ſowie die bei dem Ein=
decken der Brunnenſtube in der großen
Caplanei=Gaſſe vorkommende Maurer= Zim=
mer= Schreiner und Schloſſerarbeiten ſollen
auf dem Soummiſſionswege vergeben
werden. Die hierauf bezüglichen Offerten
ſind bis Mittwoch den 27. September
Vormitags 11 Uhr bei unterzeichneter
Stelle einzureichen. Voranſchläge und Be=
dingungen liegen bei dem Stadtbauamt zur
Einſicht offen.
Darmſtadt, den 22. September 1871.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Fuchs.
6327)
Bekanntmachung.
Montag den 2. October d. J.
Vorm. 10 Uhr ſoll die zur Nachlaßmaſſe
des Wirths David Weber dahier gehörige
Hofraithe:
Flur. Nr. ⬜Klftr.

in welcher ſeit mehreren Jahren eine Wirth=
chaft mit ſehr gutem Erfolg betrieben wird
in dem Ortsgerichtslokale verſteigert und der
Zuſchlag, ſobald ein annehmbares Gebot
erfolgt, ſofort ertheilt werden.
Darmſtadt den 21. September 1871.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Der Vorſteher:
Berntheiſel.

R3s.

Verſteigerung auf den Abbruch.
Nächſten Dienſtag den 26. September l. J. Vorm. 9 Uhr,
wird in dem Hauſe Rheinſtraße Nr. 29 ein einſtöckiger circa 70 Fuß
langer Seitenbau unter den bei der Verſteigerung bekannt gemacht wer=
denden Bedingungen an Ort und Stelle auf den Abbruch verſteigert.
Darmſtadt den 21. September 1871.



Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Der Vorſteher:
Berntheiſel.

652
Verſteigerung ausrangirter Be=
kleidungs= und Ausrüſtungs=
Gegenſtände.
Dienſtag den 26. und Mittwoch den 27.
d. Mts., Vormittags von 8 Uhr an, ſollen
in der bedeckten Reitbahn der Artillerie=
Caſerne zu Beſſungen größere Parthien aus=
rangirter Bekleidungs= u Ausrüſtungsſtücke,
als: Mäntel, Waffenröcke, Reit= und Tuch=
hoſen, Drillichkleider, Unterhoſen, Hemden,
Stiefeln, Torniſter und Meſſingtheile ꝛc.,
gegen Baarzahlung öffentlich verſteigt werden.
Beſſungen, den 12. September 1871.
Das Commando Großh. Feld=Artillerie.
6096) J. V.: Herget, Major.
Lieferung von Petroleum.
Samſtag den 7. October d. J., Vormit=
tags um 10 Uhr, ſoll die Lieferung des
Petroleums für das Provinzialarreſthaus
dahier, auf das Halbjahr vom 1. Novbr.
bis Ende April 1872 laufend, vergeben
werden. Die Offerten ſind mit der Auf=
ſchrift: „Soumiſſion für Petroleum; bis
dahin bei der Verwaltung einzureichen, wo=
ſelbſt auch die Bedingungen zur Einſicht
offen liegen. —- Darmſtadt, 20. Sept. 187I.
Großherzogliche Provinzialarreſthaus=
Verwaltung.
Neuhaus.
6290)
Holz=Verſeigerunz.
in den Domanial=Waldungen der Ober=
förſterei Nieder=Ramſtadt.
Es werden verſteigert:
Donnerſtag den 28. September l. J. Vor=
mittags 9 Uhr in den Diſtricten Hinter=
forſt bei Nieder=Ramſtadt und Birkenwald
bei Waſchenbach:
Holzart. Scheidh. Prügelh. Stockh. Reishlz.
Stecken. Stecken. Stecken. 100Well.
77
325
3
Buchen
2 Buchen=Stämme von 21½ u. 25 Zoll
Durchmeſſer, 25 Fuß Länge.
Zuſammenkunft auf dem Lindenberg an
der Vogelſchneiße.
Freitag den 29. September l. J. Vor=
mittags 9 Uhr im Diſtrict Spieß bei
Traiſa:
Holzart. Scheidh. Prügelh. Stockh. Reishlz.
Stecken. Stecken. Stecken. 100Well.
7
Buchen 84
36
2
Eichen
½2
2 Buchen=Stämme von 18 u. 22 Zoll
Durchmeſſer, 35 Fuß Länge.
Zuſammenkunft auf dem Traiſaer Weg
an der kleinen Bruchſchneiße.
Nieder=Ramſtadt, 15. Septbr. 1871.
Großherzogl. Oberförſterei Nieder=Ramſtadt.
Löwer.
6291)
6328) Bekanntmachung.
Dienſtag den 26. September l. J.
Vormittags 9 Uhr werden im Heerd=
weg in dem Hauſe Nr. 10 die zum Nach=
laß der Suſanna Wüſt gehörigen Mobilien,
als: Weißzeug, Kleidung, Bettwerk, Möbel
und ſonſtiger Hausrath öffentlich gegen Baar=
zahlung verſteigert.
Beſſungen, den 21. September 187I.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Der Vorſteher: Demmel.

6329) Die am heutigen dahier abge=
haltenen Verſteigerung des Grummet=
graſes der Hospitalwieſen in den Ge=
markungen Crumſtadt und Godelau iſt nicht
genehmigt worden und findet, eine; zweite
Verſteigerung des Grummetgraſes der ge=
nannten zuſammen ca. 65 Morgen haltenden
Wieſen Dienſtag den 26. d. Mts.
Vormittags 10 Uhr und zwar bei
guter Witterung an Ort und Stelle mit
Zuſammenkunft am Hospital, bei ſchlechter
Witterung dagegen auf unſerem Bureau ſtatt.
Hofheim den 21. September 1871.
Großherzogliches Hospital=Rentamt.
Dittmar.
Verpachtung der Kiefernſamen=
Erndt= im Forſte Darmſtadt.
Donnerſtag den 28. d. Mts., Morgens
10 Uhr, ſoll im Gemeindehauſe zu Darm=
ſtadt die Kiefernſamen=Erndte in den Do=
manial=Waldungen der Oberförſtereien Kober=
ſtadt, Kalkofen, Meſſel, Beſſungen und
Griesheim unter den bei der Verſteigerung
näher bekannt gemacht werdenden Bedingungen
öffentlich meiſtbietend verſteigert werden.
Darmſtadt, den 15. September 1871.
Großherzogliches Forſtamt Darmſtadt.
6330)
Reiß.
Veräußerung getragener Mon=
tirungsſtücke.
6331) Donnerſtag den 28. d. Mts., Vor=
mittags 9 Uhr, läßt das 1. Jäger=Bataillon
eine Parthie getragener Kleidungsſtücke, als:
Waffenröcke, Tuchhoſen ꝛc., auf dem Sou=
miſſionsweg in Verkauf geben.
Die Kleider können täglich in der Baracke
Nro. 6 auf dem Infanterie=Exercierplatze
eingeſehen werden und ſind Offerten auf
dem Büreau der Bekleidungs=Commiſſion
(Heinheimerſtraße 16) bis zu obigem Zeit=
punkte abzugeben.
Darmſtadt, den 21. September 1871.
Gerlach,
Major und Bataillons=Commandeur.
6332) Kartoffel=Verſteigerung.
Montag den 25. d. Mts. Vor=
mittags von 9 Uhr an werden in dem
hieſigen Gemeindewald=Diſtrikt Hopfengarten,
von 5 Morgen Waldrottland die Kartoffel=
erndte in mehreren Looſen an Ort und Stelle
gegen gleich baare Zahlung an den Meiſt=
bietenden öffentlich verſteigert.
Die Zuſammenkunft iſt am Hopfengarten.
Beſſungen, den 20. September 1871.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Demmel.

Kartoffel= und Korbweiden=
Verſteigerung.
Dienſtag den 26. d. Mts., Vormittagsl
wird die Kartoffel=Erndte von 20 Morgen
Waldfeld der Domanial=Diſtricte Baſſinthel
und Pappel=Remiſe in 40 Looſen verſteigert
In letzterem Diſtrict wird zugleich del
Weiden=Schuitt (zur Korbflechterei un
zu Wieden vorzüglich geeignet) auf 3½ Mor,
gen in 7 Looſen ausgeboten.
Zuſammenkunft am ſtädtiſchen Wieſen=
wärterhaus an der. Weiterſtädter Straße,
präcis 8½ Uhr.
Darmſtadt, am 20. September 1871.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
6333) Muhl.
6334) Auf freiwilliges Anſtehen den
Jacob Wittmann II. Wittwe dahier läßt
dieſelbe ihre nachſtehenden Grundſtücke als.
Flur. Nr. ⬜Klftr.
13 287 248 Acker am Pfungſtädter
Weg,
2 363 18⁄₁₀ Grabland Holzweg=
garten,
Gamſtag den 30. September l. J.
Abends 6 Uhr
öffentlich an den Meiſtbietenden verſteigem.
Beſſungen, den 22. September 187I.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Der Vorſteher:
Demmel.

6335) Bekanntmachung.
Die zum Nachlaß der Heinrich Sand
Wittwe gehörigen Immobilien, und zwar:

ſollen Samſtag den 30. Sept. l. J.
Abends 6 Uhr,
öffentlich an den Meiſtbietenden verſteige.
werden.
Beſſungen, den 22 September 1871.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Der Vorſteher:
Demmel.

Feilgebotenes.

6135) L Zu verkaufen!
2 (Columbia) Buchdruck=Preſſen,
Satinir=Maſchine,
1 Linien=Hobel=Maſchine.
1 kleine Packpreſſe.
Näheres bei der Expedition.

R3

653

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Stückkohlen
Da die Kohlenpreiſe an den Zechen fortwährend im Steigen ſind, und ein abermaliger Aufſchlag in Ausſicht ſteht, ſo habe ich,
um meinen geehrten Abnehmern möglichſt entgegenzukommen, Liſten zum Einzeichnen des Winterbedarfs aufgelegt, und kann jeder Ab=
nehmer, welcher bis zum 1. October l. J. ſeinen Bedarf bei mir gezeichnet hat, denſelben während der ganzen Dauer
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