Darmstädter Tagblatt 1871


19. September 1871

[  ][ ]

Darmſtädter Frag= und Anzeige=Blatt.
Dienſtag den 19. September,
38 37.
1871.

Das Frag= und Anzeigeblatt. die Beilage hlerzu ſowie das Verordnungsblatt für den Kreis Darmſtadt erſcheinen woͤchentlich; Erferes
Camſtag, die Belage Dienſtägs und Letzteres Donnerſtags. Jahres=Abonnement der drei Blätter zuſammen 2 fl. 24 kr. Auswärtz lann man bei alla
Paſaimiern abonniren.- In Darmnſtadt bei der Epedition. Rheinſtrate Nr. 23 nen.-

8268)
Evangeliſche Kirchenvorſtands=Wahl betreffend.
B e k a n n t m a ch u n g.
Nachdem bezüglich des auf den 18. und 19. d. Mts. anberaumt geweſenen Termins zur Kirchenvorſtandswahl eine Verſchiebunz
nothwendig geworden, wird nunmehr Wahltermin anberaumt auf=
Montag den 25. und Dienſtag den 26. d. Mts.
Die Wahl ſoll ſtattfinden in der hiengen Stadtkirche an den vorbemerkten Tagen innerhalb der Stunden von Vormittags
9 Uhr bis ¼1 Uhr und Nachmittag von 2 Uhr bis 5 Uhr. Der Kirchenvorſtand der evangeliſchen Gemeinde Darmſtadt ſoll
beſtehen äußer den, ein Pfarramt mit Seelſorge bei der Gemeinde verſehenden Geiſtlichen, aus 16 weltlichen Mitgliedern, deren Wahl
eine unmittelbare iſt, und jetzt vorgenommen werden ſoll.
Wahlfühig, alſo ſtimmberechtigt ſind alle, über 25 Jahre alte ſelbſtſtändige evangeliſche Kirchengemeinde=Mitglieder,
die nicht vom Stimmrecht bei den Gemeinderathswahlen geſetzlich ausgeſchloſſen ſind. Deren Name muß in der Wahlliſte enthalten
ſein, die zum Behufe deßfallſiger etwaiger Reclamationen öffentlich aufgelegen hat.
Wühlbar in den Kirchen=Vorſtand ſind alle, über 30 Jahre alte ſelbſtſtändige, männliche Kirchengemeinde=Mitglieder, die nicht
vom Stimmrecht bei der Wahl des Vorſtands der bürgerlichen Gemeinde ausgeſchloſſen ſind, deren Lebenswandel unbeſcholten iſt und
die ihren kirchlichen Sinn und ihre Liebe zur evangeliſchen Kirche durch Theilnahme am öffentlichen Gottesdienſt und heiligen Abend=
mahl
bethätigen. Perſonen, welche in auf= und abſteigender Linie verwandt ſind, ſowie Brüder, Halbbrüder, Schwiegerväter und
Schwiegerſöhne können nicht gleichzeitig Mitglieder des Kirchenvorſtandes ſein.
Wir laden alle ſtimmberechtigten Mitglieder der Kirchengemeinde ein, ſich an der Wahl zu betheiligen und damit ſich als
Freunde der Kirche und des Wortes Gottes zu bethätigen.
Donnerſtag den 21., Freitag den 22. und Samſtag den 23. d. M. ſind die Wahliſten nochmals auf dem Rathhaus
innerhalb der üblichen Bureauſtunden offengelegt.
Die Abſtimmung kann nur in Selbſtperſon vorgenommen werden. Dieſelbe erfolgt mittelſt Stimmzettel, welche mit fortlaufen=
den
Nummern bezeichnet ſind, in der Kirche in Empfang genommen und die außerhalb derſelben nicht verbracht werden dürfen. Andere,
als die ausgetheilten Stimmzettel, werden nicht zugelaſſen.
Wir vertrauen zu dem kirchlichen Sinn der Gemeinde=Mitglieder auf recht zahlreiche Betheiligung an der Wahl, zu welcher
wir hiermit nochmals freundlich einladen.
Darmſtadt, den 18. September 1871.
Der derzeitige evangeliſche Kirchen=Vorſtand:
Dr. Rink, Stadtpfarrer. F. Ritſert, Stadtpfarrer. P. Ewald, Stadtpfarrer. Fuchs, Bürgermeiſter. Lauteſchläger, Beigeordneter.
Römer, Stadtraths=Mitglied. Keßler, Stadtraths=Mitglied. Baur, Oberſteuerrath.

Verſteigerungen.
Submiſſion auf Steinkohlen.
Die Lieferung des Bedarfs an Steinkohlen
GRuhrer Fettſchrot beſte Qualität) für die
Ober=Poſt=Direction, das Poſt=Amt und
die Bahnhofs=Poſtexpedition hierſelbſt pro
1871772, welcher auf 500 Centner veran=
ſchlagt
worden iſt, ſoll im Submiſſionswege
vergeben werden.
Verſiegelte Offerten mit der Aufſchrift:
Submiſſion auf Steinkohlen ſind bis zum
27. September d. J. an die Kaiſerliche
Ober=Poſt=Direction, bei welcher die Lie=
ferungs
=Bedingungen während der Geſchäfts=
ſtunden
eingeſehen werden können, einzureichen.
Darmſtadt, den 14. September 1871.
Der Kaiſerliche Ober=Poſt=Director:
6269)
Vahl.
6270) Bekanntmachung.
Die bei Herſtellung eines FußbodensZim
Hhauſe der Sparkaſſe vorkommende Schreiner=
Aͤrbeit ſoll auf dem Soumiſſionsweg ver=
geben
werden.
Die hierauf bezüglichen Coumiſſions=
Offerten ſind bis Donnerſtag den 21. l. M.
Vormittags 11 Uhr bei uns einzureichen.

Voranſchlag und Bedingungen liegen auf
dem Stadtbauamt zur Einſicht offen.
Darmſtadt am 18. September 1871.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Fuchs.
Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerſtag den 21. Septbr., Vormittags
9 Uhr, werden in dem Hauſe Sandſtraße
Nr. 32. wegen Aufgabe der Haushaltung
der Kinder des verſtorbenen Oberforſtraths
Frhrn. von Hofmann nachverzeichnete Gegen=
ſtände
, als: 1 Kanapee, 6 Stühle und 2
Seſſel mit rothem Pelüſche überzogen, 1 gro=
ßes
Canapee mit Damaſt, 1 Schreibſecretär,
1 Conſolſchrank mit Spiegel, verſchiedene
Kleiderſchränke, 1 Bücherſchrank, 1 Auszieh=
tiſch
für 16 Perſonen, Spiegel, Commode,
mehrere Betten, 1 Kinderbett, eine ganze
Kücheneinrichtung mit Geſchirr und ſonſtigen
Gegenſtänden gegen baare Zahlung ver=
ſteigert
.
Weiter kommen noch zum Ausgebot:
3 große u. 2 kleinere Miſtbetfenſter, 1 noch
gut erhaltener Treppenlaufer (29 Ellen).
Sämmtliche Gegenſtände, welche alle ſehr
gut erhalten ſind, können Mittwoch Nach=

mittags den 20. Sept. l. J. in der Wohnung
Sandſtraße 32 eingeſehen werden.
Darmſtadt, den 8. Septbr. 1871)
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Der Vorſteher:
5982)
Berntheiſel.

Verſteigerung von Gebäuden
auf den Abbruch.
Freitag den 22. d. Mts., Vormittags
um 10 Uhr, ſollen an Ort und Stelle die
beiden Thorhäuſer am Mainthor dahier nebſt
Zugehör in zwei Abtheilungen auf den Ab=
bruch
verſteigert werden.
Steigliebhaber wollen ſich wegen der Be=
ſichtigung
der Verkaufs=Objecte vom 18. bis
zum 21. d. Mts., Vormittags von 8-12
und Nachmittags von 2-5 Uhr, an das
im weſtlichen Thorhaus am Mainthor be=
findliche
Baubüreau wenden, woſelbſt auch
Einſicht von den Verſteigerungsbedingungen
genommen werden kann.
Darmſtadt, den 12. September 187I.
Großherzogliches Kreisbauamt Darmſtadt.
Köhler.
3126)
44

[ ][  ][ ]

158
Vergebung von Bauarbeiten.
Die bei der Erbauung eines Juſtizgebäudes
zu Darmſtadt vorkommenden Arbeiten, näm=
lich
:
fl. kr.
Maurerarbeit, veranſchlagt zu 64480 3
39013 18
Steinhauerarbeit,

Zimmerarbeit,
18354 52

4190 1
Dachdeckerarbeit,
Schreinerarbeit,
20416 12

8625 36
Schloſſerarbeit,


Glaſerarbeit,
1940 58

Weißbinderarbeit,
14323 5
Speuglerarbeit,
1098 13
ſollen auf dem Soumiſſionswege in Accord
gegeben werden. Pläne, Voranſchläge und
Bedingungen können in dem weſtlichen Thor=
haus
am Mainthor dahier vom 18. bis zum
22. d. Mts., Vormittags von 8-12 und
Nachmittags von 2-5 Uhr, eingeſehen
werden. Die Soumiſſionen ſind verſchloſſen,
an Großherzogliches Kreisbauamt Darm=
ſtadt
adreſſirt und mit der Aufſchrift
Soumiſſion verſehen, bis zum 23. d. M.,
Vormittags 10 Uhr, entweder in dem ge=
nannten
Local abzugeben, oder durch die Poſt
an die unterzeichnete Behörde einzuſenden.
Darmſtadt, den 12. September 1871.
Großherzogliches Kreisbauamt Darmſtadt.
6127)
Köhler.
Grummetgras=Verſteigerung.
Donnerſtag den 21. d. Mts., Vormittags
10 Uhr, wird das Grummetgras von den
Hospitalwieſen in Crumſtädter und Godde=
lauer
Gemarkung, zuſammen circa 65 Mor=
gen
, an Ort und Stelle öffentlich verſteigert
werden. Die Zuſammenkunft iſt am Hospital
Hofheim, den 13. September 187I.
Großherzogliches Hospital=Rentamt.
Dittmar.
6271)
Feilgebotenes.
1727) Wachs= u. Ledertücher Prima
Gold=Gallerien empfiehlt billigſt
W. Schmidt, Schulſtraße I.
5528) Landwehrweg Nr. 19 ächte Harzer
Canarienvögel zu verkaufen.
2 ſin Geſchäftshaus, in welchem

L. ſeither Bäckerei u. Specereihandel
S.
betrieben wurde, iſt zu verkaufen durch
J. Gerſt, Alexanderſtraße.
5832) Ein neuer vierrädriger Hand=
wagen
iſt wegen Umzug Alexanderſtraße
Nr. 3 billig zu verkaufen.
5833) Das Grummet=Gras von
. Morgen an der Gasfabrik iſt zu verkaufen.
Näheres bei der Expedition d. Bl.
6019)
Ruhrkohlen.
Preiſe für ganze Wagenladungen:
1. Qual. Fettſchrot per Centner 43 kr.
Schmiedegries
44 kr.


fette Stückkohlen
kr.
1 fl.
ohne Octroi pr. compt. längſtens 3 Mo=
nate
zahlbar.
Einzelne Centner in Säcken incl. Octroi:
Fettſchrot per Centner
48 kr.
Stückkohlen
1 fl. 4 kr.
nur gegen baar bei Beſiellung werden die=
ſelben
geliefert.
Darmſtadt, September 1871.
G. Stammler.

M. 31

b13)

TAPOOO M
empfehlen eine reiche Auswahl in neuen geſchmackvollen Muſtern und Farben.
Beſonders empfehlenswerth ſind eine bedeutende Anzahl Reſte für Zimmer bis
16 Stück paſſend, zum Fabrikationspreiſe.
Bauunternehmer beſonders billige Preiſe nach Uebereinkunft.
C. Hoeyatdtter a Söhue,

ArAUUUM AhArh run uh
und erlaube mir, dieſelbe bei anerkannt guten Qualitäten zu billigen Preiſen hiermit
beſtens zu enpfehlen.
Die beliebte Crefelder Wolle
iſt dieſes Jahr beſonders ſchön ausgefallen und kann ich dieſelbe durch frühzeitige Beſtellung
ebenfalls zu den ſeitherigen Preiſen erlaſſen.
S. Armheiter.

.
in neueſten geſchmackvollen Deſſins, große Auswahl,
LapOtOm und Rouleaux zu ſehr billigen Preiſen empfiehlt
W. Sebuidt, nächſt dem Ludwigsplatz, Schulſtraße I.

5929) Aechte holländiſche Blu=
menzwiebel
: Hyacinthen, Tulpen, Nar=
ziſſen
, Tazetten, Crocus ꝛc. empfiehlt in
prima Waare Guſt. Zaubitz zr.,
Nieder=Ramſtädter Straße 51.
6009) Drei Uniformsröcke, worunter
ein feiner, Mantel u. Säbel für Ein=
jährig
=Freiwillige ſind zu verkaufen. Schloß=
gaſſe
21 im 3. Stock.
Eiſenvitriol,
carbolſaures Desinfectionspulver,
in Streudoſen 18 kr. und loſe per Pfd.
12 kr. und Chlorkalk empfiehlt zur Des=
infection
Georg Liebig Sohn,
6103)
gegenüber der Kanzlei.
8 ein Porzellauheerd bülg
zu verkaufen, Neckarſtraße 12. gleicher Erde.
6272) Für Hausbeſitzer!
2 Fäſſer, ca. 6 u. 7½ Ohm haltend,
welche ſich zu Regenbehälter eignen, werden
billig abgegeben. Magdalenenſtr. 1.
6273) Folgende Gegenſtände:
3 eiſerne Kochöfen, 1 Kommode mit
8 Schubladen (Chiffoniére), 1 dergleichen
kleine, 1 Nachttiſch, 2 Stühle werden billig
verkauft.
Beſſunger Heerdwegſtraße Nr. 37.
Aechte Harlemer Blumenzwiebel,
als: Hyacinthen, Tulpen, Crocus ete. eto.,
erstere von 6-24 kr. per Stück, für
Töpfe, Gläser, als auch für in den
Garten, in sehr Schöner Qualität empfichlt
6274) Carl Vökker, Hügelstr. 75.
6275) Das üchte Ruſſiſche Magen=Elixir
9HalahaOſſés,
prämiirt auf der Induſtrie=Ansſtellung in
Altona 1869, nur allein ächt fabricirt von
Müas & Co. (Pax Esar) in
Berlin, Mohrenſtraße 48, zeichnet ſich durch
ſeine außerordentlich magenſtärkende Wirkung
als Präſervativ=Mittel gegen Cholera oder
ähnliche Zufälle, und durch ſeinen feinen
Wohlgeſchmack aus. Daſſelbe iſt ſtets ächt
bei Herrn Hof=Lieferant Jacob Röhrich
in Darmſtadt zu haben.
6376) Ein Gäulenoſen zu verkaufen.
Rheinſtraße Nr. 35.

6135) ES Zu verkaufen!
2 (Columbia) Buchdruck=Preſſen,
1 Satinir=Maſchine,
1 Linien=Hobel=Maſchine.
1 kleine Packpreſſe.
Näheres bei der Expedition.
6277) 3 Stück junge ächte Pudelhunde
ſind zu verkaufen per Stück 4 fl. 30 kr.
Langegaſſe Nr. 32.
Vermiethungen.
3973) 2 freundliche möblirte Manſarden=
zimmer
für 1-2 Herren. Dieburgerſtr. 8.
4573) Eine Wohnung im Hinterbau, be=
ſtehend
aus 2 Zimmern, 2 Kammern, Küche
nebſt größerem Lokal, zu einer Werkſtätte ſich
eignend. H. J. Pfeiffer Kirchſtraße 8.

4718) Sogleich beziehbar:
Dieburgerſtraße Nr. 64 der mitt=
lere
Stock, enthaltend 5 Piecen
mit allen Bequemlichkeiten.
Wittwe Lößer.
4978) Ein Stall für 3 Pferde nebſt
Burſchenzimmer iſt zu vermiethen.
Eliſabethenſtraße Nr. 1.
4997) Caſinoſtraße Nr. 28 dritter Stock
ein möblirtes Zimmer nach der Straße
gehend, zu vermiethen.

5368) In meinem neuen Hauſe, nahe
dem Polytechnikum, iſt der 2. Stock
mit allen Bequemlichkeiten bis zum
1. November zu beziehen.
E. Wieſe Wtwe.

5477) Bleichſtraße bei G. G.
Lange die bel Etage mit
Balcon=Salon, beſtehend aus 8
heizbaren Piecen unter Glasabſchluß
mit Küche, Keller, Boden u. ſ. w.
H.
t2- In demſelben Haus der
dritte Stock, 5 heizbare Piecen,
unter Glasabſchluß, mit Küche, Keller, Bo=
den
, Magdkammer u ſ. w.
5551) Ein in ſchönſter Lage der Stadt
gelegenes Wohnhaus mit Balkon und Gar=
ten
iſt Wegzugs halber ſogleich zu vermie=
then
. - Zu erfragen bei Möbelhändler
Blum, Rheinſtraße.

[ ][  ][ ]

5597) Louiſenſtraße Nr. 2 iſt ein Logis
mit Abſchluß, beſtehend aus 5 geräumigen
Zimmern, Magdſtube, Küche, Keller, Spei=
cher
, Holzremiſe, Mitgebrauch der Waſch=
küche
, zu vermiethen und his halben October.
zu beziehen.
5599) In meinem Hinterbau, Ernſt=
Audwigſtr. 5, iſt eine Parterre=Wohnung
von 5 Zimmern nebſt Küche, in welcher ſich
eine Waſſerpumpe befindet, mit Glasabſchluß
verſehen, gleich zu vermiethen. W. Korn.
5847) Frankfurterſtraße 32 iſt der halbe
mittlere Stock, beſtehend aus 4 Zimmern,
Küche, Keller ꝛc. ꝛc., zu vermiethen und
Mitte October zu beziehen.
5853) Der mittlere Stock, Mühlſtr. 68,
iſt zu vermiethen, bald zu beziehen.
Daſelbſt zu erfragen.
7 in freundlich möblirtes Zimmer par=
Eterre zu vermiethen. Teichhausſtr.l14.
HaAAAAAERAAEAAAAAAAA4s
5870) Im mittleren Stock F
E meines Eckhauſes, Wilhelminen=P
8ſtraße 14 nächſt der kath. Kirche
H
F4 Zimmer, ein kleines Kabinet,
4 Manſardenſtube, Küche ꝛc. als=
Rbald zu beziehen.
I4
HDr. Werner, Geh. Med.=Rath. P
HARAUTUURRARAAURRRRAAR
6049) In dem neuerbauten Hauſe Eck
der Soderſtraße und kl. Mühlweg iſt der
3. Stock, beſtehend aus 4 Zimmern nebſt
allem Zubehör, ſogleich zu vermiethen.
M. Maringer.
6051) Möblirtes Zimmer (beziehbar
1. October) Bleichſtraße 9.
6110) Ein großes, ſchön möblirtes Zim=
mer
iſt mit oder ohne Kabinet zu vermiethen.
Eck der Magazin= und Riedeſelſtraße 42.
6112) Schulſtraße Nro. 11 eine große
Werkſtätte mit Logis.
6136) Beſſunger Weinbergſtraße Nr. 6
iſt der untere Stock, beſtehend aus 3 Zim=
mern
, Küche, Mitgebrauch der Waſchküche u.
des Bleichplatzes, bis Mitte Novbr. beziehbar.
6137) Ein möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
. Wilhelminenſtraße 23.
6193) 2- 3 Zimmer mit oder ohne =
bel
zu vermiethen. Hügelſtraße 45.
6194) Die Manſarde mit 4 Piecen in
meinem neu erbauten Hauſe, Kiesſtraße, iſt
zu vermiethen, Anfang October zu beziehen.
Näheres bei Friedrich Beſt l., Nieder
Ramſtädler Straße 25.
6201) Wilhelminenplatz 9 iſt der dritte
Stock, beſtehend aus 7 Zimmern, Küche,
Kammer, Boden=u. Kellerraum, Mitgebrauch
der Waſchküche, Anfang Dezember, unter
Umſtänden auch früher, zu vermiethen. Auf
Wunſch kann auch Stallung für 2 Pferde
nebſt Sattelkammer abgegeben werden.
6217) Hölgesſtraße Nr. 8. Ein
reundlich möblirtes Zimmer zu vermiethen.
6221) Manſarde von 2 Zimmern
und Küche an eine oder 2 Perſonen, den
10. October beziehbar.
F. Woſahlo, Louiſenſtr. Nr. 12.
6278) Ein hübſches Zimmer mit
Cabinet (auf Verlangen auch mit 2 Cabi=
netten
) mit oder ohne Möbel zu vermiethen.
Teichhausſtraße 12.
6279) Ein Zimmer mit Cabinet, gut
möblirt und ſchöner Ausſicht zu vermiethen.
Martinſtraße 18.

R32.
6280) In der angenehmſten Lage ein
ſchön möblirtes Zimmer zu vermiethen.
Näheres in der Expedition.
6281) Holzſtraße Nro. 8 iſt ein Logis
zu vermiethen, alsbald zu beziehen.

Vermiſchte Nachrichten.
5724) Unterzeichneter wird ſich im
Laufe der nächſten Woche als Geſang=
lehrer
am hieſige Ort niederlaſſen. Re=
ferenzen
zu geben haben die Freundlichkeit,
die Herren: Martin Wallenſtein, Großh.
heſſ. Kammervirtuos und hugo Heermann,
Concertmeiſter, aus Frankfurt a. M. An=
meldungen
beliebe man vorerſt ins Hoͤtel
zur Traube zu machen.
Max Gedlmayr, Kapellmeiſter.

Unterzeichneter erlaubt ſich einem verehr=
lichen
Publikum die ergebenſte Anzeige zu
machen, daß er am hieſigen Platze eine
Bäckerei errichtet hat und bittet um ge=
neigten
Zuſpruch.

Th. Hofmann,

6140a) Bäckermeiſter, Marktſtraße 6.

5258) Ein junger Mann mit der nöthi=
gen
Vorbildung kann bei mir in die Lehre
L. A. Burckhardt.
treten.

159
6142) Wohnungs=Veränderung.
Meinen gerhrten Kunden zur Nachricht,
daß ich vom 8. d. Mts. an Schwanenſtraße
Nr. 7 bei Hrn. Chriſt wohne.
Konrad Ningler, Schuhmachermſtr.
Anterricht im Bamenkleidermachen.
6230) Den geehrten Damen zur ge=
fälligen
Beachtung, daß Montag den 2.
October ein neuer 4-6 wöchentlicher Curſus
im Damenkleidermachen nach bewährter
amerikauiſcher Methode beginnt.
K. Obenauer,
Schloßgraben 2.
6070) Geſucht wird für ein elternloſes
Mädchen ein Dienſt; man ſieht mehr auf
gute Behandlung als auf großen Lohn.
Näheres bei Frau Zimmermann, Kies=
ſtraße
Nr. 28.
6115) Ein leidendes Frauenzimmer, wel=
ches
ihre eigenen Möbel hat, wünſcht in
einer anſtändigen, rechtlichen, Ordnung lieben=
den
Familie Aufnahme zu finden. Es werden
keine beſonderen Anſprüche gemacht und nur auf
eine aufrichtige, liebevolle u. ſchonende Behand=
lung
geſehen. Auskunft ertheilt die Exped.
6282) Vor meiner Abreiſe nach Amerika
ſage ich allen Verwandten, Freunden und
Bekannten ein herzliches Lebewohl!
Margarethe Wieſenecker.

628) 6 1882r Americaner, Serie L.,

welche zur Rückzahlung berufen ſind, kaufen wir zum höchſten Cours, oder tauſchen ſolche
gegen andere Werthpapiere um.

Gebr. Heumerde,
Bankgeſchäft. Wilhelminenſtraße 5.

6073)
Modes.
Eine gute erſte Arbeiterin kann eine Stelle
in einem feinen Putzgeſchäfte in Stuttgart
mit einem monatlichen Gehalt von 16 bis
20 fl. nebſt freier Station erhalten.
Schriftliche franco Anfragen unter der
Adreſſe Hodes Schloßgaſſe Nr. 2 Darmſtadt.
6145)
Mechaniker.
Zwei tüchtige, ſucht unter günſtigen Be=
dingungen

R. Jung,
Mechaniker u. Optiker, Heidelberg.
6236) Ein Hund, ſchwarz und weiß,
auf den Namen Cusso hörend, iſt abhanden
gekommen. Abzugeben gegen Belohnung
Rheinſtraße Nr. I.
6243) Ein tüchtiger Drucker findet dau=
ernde
Stelle in
H. L. Brönner's Druckerei
in Frankfurt a. M.
82
Es wird vom 1. October an ein Mit=
leſer
zum Frankfurter Journal
geſucht. Steinſtraße 3 zweiter Stock.
6246) Ein feineres Mädcheu ſucht eine
Stelle als Jungfer.
Näheres bei Frau Zimmermann.
Reiſender=Geſuch.
6249) Für eine Leinenfabrik wird ein
tüchtiger, in dieſer Brauche erfahrener
Reiſender, gegen gutes Salair, geſucht und
ſofortiger Antritt erbeten.
Gefällige Offerten unter D. K. 367
befördern die Herren Mausenstein
&am Vogler in Leipzig.

Heiraths=Geſuch.
6251) Ein Kaufmann, 28 Jahre alt,
Ifraelit, in einer mittleren Stadt wohn=
haft
, ſehr wohlhabend, von angenehmem
Aeußeren, ſucht ſich zu verheirathen.
Er reflectirt auf eine junge Dame von
angenehmem Aeußeren, Bildung und guter.
Familie; gleiches Vermögen erwünſcht, aber
nicht unbedingt erforderlich.
Gefällige Offerten, ſowohl direct als auch
durch Vermittler werden sub D. H. 365
durch die Herren Mansenstein &
Vogler in Leipzig erbeten.
6284) Ein braves junges Mädchen kann
in einer kleinen Familie Vormittags einen
Monatdienſt haben. Näheres bei Frau
Zimmermann, Kiesſtraße Nr. 28.
6285) Zu meinem Unterricht im Maß=
nehmen
, Schnittzeichnen, Zuſchneiden und
Anfertigen von Damen= und Kinderkleidern
können fortwährend täglich Schülerinnen ein=
treten
. Marie Struth, Schützenſtr. 6.
6286) Man ſucht in dem an der Main=
Neckar=Bahn gelegenen Theile der Stadt ein
freundliches Logis für eine einzelne Dame,
beſtehend aus 2-3 Zimmern nebſt Küche.
Näheres bei der Expedition.
Größherzogliches Hoftheater.
Dienſtag 19. Sept. 10. Vorſt. im
1. Ab.: Deborah. Volksſchauſpiel in
4 Atten von Moſenthal.
Donnerſtag. 21. Sept. 11. Vorſt. im
1. Ab: Don Juan. Oper in 4 Atten;
Muſik von Mozart. Mit den Recitativen
des Componiſten.

[ ][  ]

100

R3l.

Wahlvorſchlag des Proteſtanten=Vereins für die Kirchenvorſtandswahl.

6287)
Evangeliſche Mitbürger!
Die auf Grund des Edicts vom 8. December 1870 vorzunehmende Wahl des aus, 16 Mitgliedern ibeſtehenden evangeliſchen
Kirchenvorſtandes ſoll: Montag den 26. und Dienſtag den 26. d. Mts. in der Zeit von Morgens 9-12½ und Nachmittags 2-5 Uhr
in der Stadtkirche dahier abgehalken werden.
Die bevorſtehende Wahl iſt deßhalb von ganz beſonderer Wichtigkeit weil nach dem von der Regierung vorgelegten Entwurf einer
Verfaſſung unſerer evangeliſchen Kirche der Kirchenvorſtand nicht nur bei Verwaltung der kirchlichen Gemeindeangelegenheiten mitzuwirken,
ſondern auch aus ſeiner Mitte einen weltlichen Abgeordneten für die Decanatsſynode zu wählen, die Decanatsſynode aber wieder
je einen geiſtlichen und weltlichen Vertreter in die demnächſtige Landesſynode zu ſchicken hat, welche den neuen Verfaſſungs=Entwurf
berathen ſoll.
Dieſer Verfaſſungsentwurf iſt bekanntlich ein durchaus ungenügender und hängt es deßhalb von der Wahl der Kirchenvorſtände
und der Zuſammenſetzung der demnächſtigen Synoden ab, ob er abgelehnt, reſp. gründlich verbeſſert, oder zum Unheil der evangeliſchen
Kirche des Landes ins Leben treten ſoll.
Wählen wir deßhalb Männer von welchen wir nicht nur eine energiſche Vertretung des proteſtantiſchen Gemeinderechts,
ſondern insbeſondere auch ein mannhaftes Eintreten für die von unſeren Vorfahren gegründete ſegensreiche Union gegen die ſich in
unſerer Stadt fortwährend in größerer Zahl einniſtenden offenen und verkappten Gegner derſelben erwarten dürfen! Möge die
evangeliſche Bevölkerung unſerer Stadt, durch welche die kirchliche Verfaſſungsbewegung zuerſt angeregt wurde, auch diesmal ihren
bewährten proteſtantiſchen Freiſinn bethätigen und nicht hinter anderen Orten des= Landes zurückbleiben, in welchen die Wahlen trotz.
aller Gegenagitationen im Sinn des aufrichtigen kirchlichen Fortſchritts ausgefallen ſind.
Wahlberechtigt iſt jedes über 25 Jahre alte ſelbſtändige evangeliſche Gemeindeglied, welches nicht vom Stimmrecht bei der Wahl des bürger=
lichen
Gemeindevorſtandes ausgeſchloſſen iſt. Die Abſtimmung erfolgt durch Stimmzettel, welche in der Kirche ausgegeben werden
und aus derſelben nicht verbracht werden dürfen. Andere Zettel ſind nicht zuläſſig. Falls auf dem Stimmzettel mehr Namen auf=
geführt
ſind, als Mitglieder des Kirchenvorſtandes gewählt werden ſollen, ſo iſt der Stimmzettel ungültig. Nur in Selbſtperſon kann
abgeſtimmt werden. Die Stimmzettel werden nicht unterſchrieben.
Wir fordern unſere evangeliſchen Mitbürger dringend auf, ſich an der Wahl zu betheiligen und ihre Stimmen auf folgende Männer
zu richten:
1) Georg Appfel, Beigeordneter. 2) Dr. med. Eigenbrodt. 3) Karl Gaule, General=Agent. 4) Karl Gerſchlaner, Kauf=
mann
. 5) Peter Geuter, Schreinermeiſter. 6) Dr. Jaup, Hofg.=Advocat. 7) Dr. Kleinſchmidt, Hofgerichtsrath. 8) Kall
Merck, Fabrikant. 9) Georg Möſer Sohn, Rentier. 10) K. A. Mangold, Muſikdirector. 11) A. Ohly, Hofger=
Advocat. 12) Ph. Römer, Rentier. 13) H. Reineck, Inſtitutsvorſteher. 14) Friederich Schmitt, Rentier. 15) F. Welcker,
Ober=Poſt=Commiſſär. 16) Weller, Hofgerichts=Advocat.
Darmſtadt, den 12. September 1871.
Der Vorſtand des Proteſtanten=Vereins.

Zirkeln glänzten Talent, Geiſt und Anmuth, eben ſo wie in den
früheren, und empfingen denſelben Tribut.
Zu dieſer Zeit wohnte Frau von Garan, Wittwe eines
ernannte Ludwig XIV., deſſen Macht und Anſehen damals den Generallieutenants der königlichen Armee, mit ihrem Sohne, Georges
Dieſe Dame, welche ein ſehr großes Haus machte, ſtammte
Familien in Languedoc, von ſeinen Vorfahren waren mehrere Garniſon gelegen, war in der Familie des Herrn de Lafaille ſehr
Präſidenten, Seneſchals, Bürgermeiſter von Toulouſe und ausge= artig und freundſchaftlich aufgenommen worden. Die Sympathie,
zeichnete Krieger geweſen. Er war erfahren, gelehrt, und wie ſ welche Perſonen, die aus ein und demſelben Lande gebürtig ſind,
damals der größte Theil der Magiſtratsperſonen, auch rechtlich ( einander näher bringt, war die Veranlaſſuug zu einer noch engern
und unbeſcholten. Mit dem ſtrengen Scharfſinn eines Richters, Verbindung dieſer beiden Familien. Herr de Lafaille und Clemence,
vereinigte er die größte Artigkeit und Höflichkeit eines Mannes, Frau von Garan und ihr Sohn ſchienen in den Augen der Welt
nur eine Familie zu bilden; man glaubte wenigſtens, daß es bald
Durch dieſen Takt und dieſe Delikateſſe, welche man nur bei der Fall ſein würde. Die Schönheit, der Reichthum und Geiſt
ausgezeichneten Perſonen findet, wußte der Palamentsrath von des Fräuleins de Lafaille harmonirten überdieß auf eine bewun=
Toulouſe ſich allgemeine Achtung und Liebe zu erwerben. Als dernswerthe Weiſe mit der Tapferkeit, der ſchönen Figur und den
Magiſtratsperſon zeichnete er ſich durch ſeinen Ernſt und ſeine ausgezeichneten Talenten des jungen Capitäns; von Geburt waren
Die geheimen Wünſche des Herrn de Lafaille und der Frau
de Harlay ſagte von ihm: er kann beides; er weiß zu gefallen, er von Garan ſchienen endlich in Erfüllung zu gehen, die Liebe hatte
Herr de Lafaille war Wittwer und hatte ſtets geweigert zu einer jungen Leutchen geſchlichen, und dieſe Liebe, welche in Toulouſe
Herr de Lafaille gab auf Bitten des jungen Garan und ſeiner
Clemence dieß war der Name des Fräuleins de Lafaille, Mutter ſeine Einwilligung, und man traf alsbald die vorläufigen
näherte ſich ihrem ſechszehnten Jahre, als ihr Vater auf Befehl Anſtalten zu einer Verbindung, welche von allen Seiten ſo begünſtigt
des Königs nach Paris reiſte, um ſeine Stelle als Parlaments= erſchien. Schon war der Tag der Verlobung beſtimmt, die jungen
Cirkeln zu ſehen. Die Reunions im Hötel Rambouillet und dem bäude, die wir nach der Enttäuſchung Luftſchlöſſeru nennen, als
Hotel de la Nochefoucault exiſtiren zwar lange nicht mehr, allein plötzlich eines jener Ereigniſſe, welche auch die reiflichſt überlegten
Fortſ. folgt)
Verlag und Redaction: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei

Mademoiſelle de Laſaille.
Im Anfange des letzten Jahrhunderts, im Monat März 1707,
höchſten Gipfel erreicht, den Herrn von Lafaille, einen der ausge= von Garan, Capitän im Regiment de la Fére in Paris.
zeichnetſten Parlamensräthe von Toulouſe, zum Parlamentspräſi=
denten
von Paris. Herr von Lafaille ſtammte von einer der älteſten urſprünglich aus Toulouſe; ihr Sohn welcher in dieſer Stadt in
von Bildung.
Klugheit aus, im geſellſchaftlichen Cirkel durch ſeinen feinen Ge= ſie einander gleich.
ſchmack und ſeine Würde. Der berühmte erſte Präſident Achille
beſitzt aber auch die Gabe, ſeine Meinung geltend zu machen. ſich, vieleicht ohne daß ſie es ſelbſt wußten, in die Herzen der
zweiten Ehe zu ſchreiten, denn alle ſeine Hoffnungen, ſeine Sorgfalt, gekeimt, war in Paris ſtärker und endlich zur heftigen Leidenſchaft
ſeine Zärtlichkeit waren ſeiner einzigen und innigſt geliebten Tochter geworden.
gewidmet.
präſident anzutreten. Sobald er mit ſeiner Tochter in der Haupt= Liebenden, jetzt weniger durch das väterliche Anſehen in Schranken
ſtadt angekommen war, beſtrebte man ſich, ſie in den vornehmſten gehalten, bauten ſich bereits für die Zukunft jene glänzenden Ge=
zahlreiche
andere Geſellſchaften, wo guter Geſchmack und Eleganz Pläne vereiteln, alle ihre Hoffnungen und Träume von einer glück=
vorberrſchend
waren katten ſie exſett In dieſen anserwöhlten lichen Zukunft gewaltſam vernichtete.