R27.
Dienſtag den 11. Juli
187I.
Das Frag= und Anzeigeblatt, die Beilage hierzu, ſowie das Verordnungsblatt für den Kreis Darmſtadt erſcheinen woͤchentlich; Erſtere.
Samſtag, die Beilage Dienſtags= und Letzteres Donnerſtags. Jahres=Abonnement der drei Blätter zuſammen 2 fl. 24kr. Auswürts kann man bei allen
Boſtamtein abonniren.- In Darmſtadt bei der Epedition. Theinfraze Nr. 23 neu.-
4525) Bekanntmachung.
Die Anfertigung von 14=Schränken und
78 lfd. Meter gepolſterten Leiſten für die
hieſigen Mädchenſchulen ſollen auf, dem
Soumiſſionswege vergeben werden.
Die hierauf bezüglichen Offerten ſind bis
zum Mittwoch den 12. Juli d. J.,
Vormittags 11 Uhr bei unterzeichneter
Stelle einzureichen, woſelbſt Voranſchlag und
Bedingungen=vom 10. Juli d. J. an zur
Einſicht offen liegen.
Darmſtadt, den 7. Juli 187I.
Das Stadtbauamt Darmſtadt.
Hechler.
4526) Bekanntmachung.
Die bei dem Ausweißen verſchiedener
Lokalitäten im hieſigen Hoſpital
vorkommen=
den Weißbinderarbeiten ſollen auf dem
Sou=
miſſionsweg vergeben werden. Die hierauf
bezüglichen Offerten ſind bis zum Freitag.
den 14. Juli l. J. Vormittags 11 Uhr
bei unterzeichneter: Stelle einzureichen,
wo=
ſelbſt Voranſchkag vom 12. d. M. an zur
Einſicht offen liegt.
Darmſtadt den 1. Juli= 1871.
Das Stadtbauamt Darmſtadt.
Hechler.
—
4527) Bekanntmachung.
Die bei Umpfläſterung der oberen
Hü=
gelſtraße, Grafenſtraße u. Sandſtraße
vor=
kommenden Pflaſtexarbeiten und Fuhrlöhne
ſollen bis Donnerſtag den 13. Juli l. J.
Vormittags 11 Uhr auf dem hieſigen
Rath=
hauſe öffentlich an die Wenigſtnehmenden
vergeben werden.
Darmſtadt am 7. Juli 1871.
Das Stadtbauamt Darmſtadt.
Hechler.
494) Verſteigerungs=Anzeige
Künftigen Mittwoch den 12. d. Mts.
Vormittags 9 Uhr.
ſollen in der Reiter=Kaſerne dahier, äus der
Reitbahn daſelbſt und aus verſchiedenen
Baracken: Balten Pfoſten, Riegelholz, 2
Treppen, Borde, Oefen, Ofenrohre, Tiſche,
Bänke, Laternenpfoſten, Petroleumfäſſer,
Treppentritte, verſchiedene Elſentheile, 3
Schilderhäuſer ꝛc. in circa 166 Looſen,
unter den bei der Verſteigerung bekannt
ge=
macht werdenden Bedingungen an den
Meiſt=
bietenden öffentlich verſteigert werden.
Jedem Steigerer, welcher für, 50 fl., und
mehr erſteigt, wird eine Zahlungsfriſt von
4 Wochen heſtattet und hat ſolcher einen
annehmbaren Bürgen zu ſtellen, welcher das
Verſteigerungsprotocoll Imitl zu
unterſchrei=
ben hat. - Darmſtadt, den 5. Juli 1871.
Großherzogliche Garniſon=Verwaltung.
J. V.:
Schneider.
Schmidt.
„
Verſteigerungs=-neige.
Mittwoch den 12. Juli l. J. Vormittags 9 Uhr
werden im Hauſe des verſt. Hrn. Ober=Staatsanwalt Siebert, parterre:
1 Canapee, 6 Stühle, 2 Seſſel mit braunem Pelüſch, 1 deßgl. mit blauem
Ripps, 1 deßgl. und 3 Seſſeln mit rothem Damaſt, 1 Büffet, Tiſche,
Com=
mode, 1 Schreibtiſch, Spiegel, Kleiderſchränke, 1 engliſche Bettſtelle mit
Ma=
traze, 1 Kaſtenuhr mit Spielwerk, Küchen= und Kellergeräthe gegen baare=
Zahlung verſteigt.
4532)
M. Neuſtadt, Hoftarator.
Pflanzenverſteigerung. -
Donnerſtag den 13. Juli, Nachmittags 2 Uhr,
werden die zum Nachlaſſe des Herrn Ober=Staatsanwalts Siebert in
deſſen Behauſung (heinſtraße Nr. 20) gehörige Pflanzenſammlung,
Coni=
feren, Camellien, Palmen und ausgezeichnete Blattpflanzen und ſonſtige
Ge=
wächſe, ferner 1 Parthie-Goldfiſche und Canarienvögel gegen baare
Zah=
lung verſteigert.
NB. Die Camellien=Sammlung beſteht zaus eirca 500 Exemplaren
worunter ſich=200 verſchiedene Sorten befindentan ½½½
Obige. Pflanzen können vor= dem Verſteigerungstermin Dienſtag den
11ten und Mittwoch den 12. Juli angeſehen werden.
4533)
M. Neuſtadt,, Hof=Taxator.
4
4643) Heugras=Verſteigerung L =Drei gebrauchte, in noch ſehr gus=
Donnerſtag Morgens 81 Uhr von 16 Mor= 8 Ttem Zuſtande hefindliche
Erker=
gen Aecker und Wieſen Am. Heil=Kreuzberg Läden werden billig abgegeben.
beim Gütsbeſitzer Rößneri
Näheres bei der Expedition.
=
Feilgebotenes.
(0inge gut gebrauchte Fenſter=
GURahmen & Läden werden
billig abgegeben. Näheres bei der Exp.
2292) Ein ſchöner Bauplatz iſt
zu. verkaufen. Auskunft ertheilt Herr
Schreinermeiſter Schmitt,
Alexander=
ſtraße Nr. 6.
1727) Wachs=u. Ledertücher= Prima
Gold=Gallerien empfiehlt, billigſt;
W. Schmidt; Schulſtraße 1.
3072) 2 gebrauchte Erker von
Eichen=
holz, ganz complett, 12½ hoch 45- breit,
ſtehen zu verkaufen bei
J. H. Neuter hier, Promenadeſtr. 17.
4369) Blaue und weiße Hemden in
Leinen und Shirting, Arbeiter=Blouſen:
zu den billigſten Preiſen.
Meier Fuld, Kirchſtraße I.
4644) Eine ſehr gut erhaltene Nähmaſchine
zu verkaufen. Wo? ſagt die Expedition.
Ruhrer=Steinkohlen
treffen fortwährend für mich hier, ein und
erlaſſe ich bei Abnahme von ganzen
Wagen=
ladungen und Baarzahlung oder Ziel 3
Mo=
nat von jetzt bis zum 1. Auguſt ohne
Oetrhi=
frei in's Haus geliefert:
„
grobes Fettſchrot
41 kr. per Ctr.
beſtes Schmiedegries 42 kr. „
In kleineren Quantitäten bezogen iſt der
Preis fürl.
pr. Ctr.
grobes Fettſchrot, mit Octroi
46 kr.
beſtes Schmiedegries „
47 kr.
„
Stückohlen „ 1fl. 4kr.
Meine geehrten Abnehmer werden gebeten,
ja die Beſtellungen ſo frühzeitig zu machen,
daß mir die Möglichkeit gegeben iſt, die
Kohlen noch in den Sommermonaten
zu liefer; indem ſpäter eine Preiserhöhung
eintritt.
G. Schneider,
4038
am Bahnhof.
33
[ ← ][ ][ → ] 116
M22.
1719)
Hapetem & RoulCaux
eine große Parthie unter dem Fabrilkpreis empfiehlt
W. Sehuidt, nächſt dem Ludwigsplatz, Schulſtraße I.
4551) Kohlen=Bügeleiſen, beſter Conſtruction,
Kaffeebrenner in Kugel= und ſechseckiger Form für 1-100 Pfd. Kaffe.
Tafelwaagen, Dezimalwaagen und Haushaltungswaagen mit
alter u. neuer Gewichts=Eintheilung, neue Bundesgewichte ꝛc. empfiehlt
billigſt
Ph. Röder, Bleichſtraße.
Einige möblirte oder nicht möblirte
Zim=
mer ſind einzeln zu vermiethen.- Auch für
eine kleine ſtille Familie ein Logis.
Näheres durch Hrn. Pitthan auf d. Carlshof.
3403) Der 2. Stock meines Hauſes
prima Qualität in ganzen Wagen= in der Mühlſtraße 25, beſtehend in
ladungen frei an den Aufbe= 6 Piecen, abgeſchloſſenem Vorplatz, zwei
Bodenkammern, Mitgebrauch der Waſch=
42 „ bis 25. Auguſt zu beziehen.
Daſelbſt auch die nähere Auskunft.
3973) 2 freundliche möblirte
Manſarden=
zimmer für 1-2 Herren. Dieburgerſtr. 8.
Ich erlaube mir meine geehrken Ab=1 4114) Ein frenndliches, anſtändig möblir=
4117) Caſinoſtraße Nro. 14 Stallung
für 3 Pferde zu vermiethen.
4144) Der Kapelle gegenüber Nr. 68
4499) Von den beliebten amerikaniſchen ( im neugebauten Hauſe eine Manſarde zu
4225) Im Herdweg 43, parterre, iſt,
ein Zimmer mit Kabinet, gut möblirt, an
Friedrich Hauff, einen einzelnen Herrn zu vermiethen.
4284) Ballonplatz Nr. 10 parterre ein
4286) Ein freundlich möblirtes Zimmer,
ſchrank zu verkaufen. Näh. Promenadeſtr. mit ſchönſter Ausſicht, in der=Nähe der
höheren Schulen, zu vermiethen. Nieder=
Ramſtädterſtraße 38 im 2. Stock.
4288) Bleichſtraße Nr. 17 im mittleren
zum Einmachen werden auf Beſtellung per Stock Zimmer und Cabinet mit Möbeln an
Pfund zu 4 kr. auf dem Heiligen=Kreuzberg ) einen Herrn zu vermiethen und bis zum
1. Juli beziehbar.
4646) Zwei antile ſchöne Bilder, alte 4322) Waldſtraße 3385 bel Ctage möblirte
Zimmer für 1 oder 2 Herren zu vermiethen
4471) Zwei ſchön möblirte
Zim=
mer zu vermiethen. Promenadeſtraße 29.
4505a) Ein möbl. Zimmer, Wil=
helminenſtr. 23, bis zum 23. Juli beziehbar,
Vermiethungen.
4502) Ein freundlich möblirtes Zimmer
1330) In meinem neuen Hauſe der Magdalenenſtraße Nr. 11 gleich zu beziehen.
Soderſtraße Nro. 53 iſt der 3. Stock
nebſt Bleichplatz und Waſchküche zu vermiethen 4505) Dieburgerſtraße Nr. 64 der mittlere
Stock, 5 Piecen, auf Verlangen in acht Wochen
und alsbald zu beziehen.
Wittwe Lößer.
Konrad Ganß, Weinbergſtraße 26. beziehbar.
2468) Annaſtraße Nro. 6 iſt an eine
4571) Zwei Zimmer, Parterre, eins
ſtille Familie eine Wohnung im 1. Stock nach der Straße gehend, unmöblirt zu
ver=
von 4 Zimmern und Cabinet, Küche und miethen. Waldſtraße Nr. 2.
allem Zugehör auf Mitte Juli zu vermiethen.
4573) Eine Wohnung im Hinterbau, be=
2567) Ein möblirtes Zimmer zu ver= ſtehend aus 2 Zimmern, 2 Kammern, Küche
miethen Bleichſtraße Nr. 9.
nebſt größerem Lokal, zu einer Werkſtätte ſich
2661) Soderſtraße Nro. 51 eignend. H. J. Pfeiffer, Kirchſtraße 8.
4580) In dem neu erbauten Hauſe, Eck
iſt der dritte Stock mit Glasabſchluß
u. allen Bequemlichkeiten zu vermiethen der Soderſtraße, iſt der 3. Stock mit allen
Bequemlichkeiten zu vermiethen und ſogleich
und am 1. Juni beziehbar. Zu erfragen
zu beziehen. — Ein kleines Logis, 3
Zim=
bei Ludwig Geider, Hofweißbinder, mer, Küche u. ſ. w., ſogleich zu beziehen.
Waldſtraße Nr. 23.
M. Maringer, Zimmermeiſter.
ſEin Geſchäftshaus, in welchem 3335) Landaufenthalt.
E ſeither Bäckerei u. Specereihandel
betrieben wurde, iſt zu verkaufen durch
J. Gerſt, Alexanderſtraße.
F
29
gKuhrer Steinkohlen
wahrungsort ohne Octroi
Betſchrot, ſtückreiche Waare, pr. Ctr. 41 kr., 1 küche ꝛc., iſt anderweitig zu vermiethen und
Schmiedegries
In kleineren Quantitäten ' bezogen mit Guſtav Heß, Zimmermſtr., Blumenſtr. 6.
Octroi und Fuhrlohn
Fettſchrot pr. Ctr. 46 kr.
Stückohle „ „ fl. 1. 4
nehmer darauf aufmerkſam zu machen, daß l tes Zimmer iſt Grafenſtraße 21 zu
ver=
im Herbſt die Kohlen theurer werden und miethen. Näheres im mittleren Stock
deſſel=
den jetzigen billigeren Preis benützen zu wollen.1 ben Hauſes.
G. Stammler.
Waldſtraße Nr. 17.
Holzkohlenbügeleiſen neueſter Con- vermiethen, in einem Vierteljahr beziehbar.
ſtruction ſind ſehr billig zu haben bei
Schloßgraben Nr. 3.
Hin ſchöner Schreibpult, eine (-möblirtes Zimmer zü vermiethen.
CKommode und ein Weiszeug=
Nr. 26.
2
11
F Großfrüchtige Johannisbeeren
beim Gutsbeſitzer Rößner abgegeben.
Kloſterarbeiten, ſind zu verkaufen.
Nieder=Ramſtädterſtraße Nr. 26 Hinter= und gleich zu beziehen.
bau, Parterre.
4593) Mathildenplatz 6 im 3. Stock
Zimmer, Cabinet, Küche ꝛc. zu vermiethen,
alsbald zu beziehen.
4602) Ein möblirtes Zimmer mit
Ca=
binet, ſowie ein einzelnes möblirtes Zimmer
iſt zu vermiethen, Schulſtraße 9, 3. Stock.
4603) Möblirte Wohnuug. Eine
Manſardewohnung mit ſchönſter Rundſicht
von 4 Zimmern und Küche, alles elegant
eingerichtet, iſt an eine ruhige Familie zum
ſofortigen Beziehen zu vermiethen. Näheres
bei Gebr. Blum, Rheinſtraße.
4604) Der 1. und 2. Stock, beſtehend.
aus 4 Zimmern, Magdſinbe, abgeſchloſſener
Vorplatz mit allen Bequemlichkeiten zu
ver=
miethen, obere Nieder=Ramſtädterſtraße bei
Schreinermeiſter Becker.
4610) Gardiſtenſtraße 16 ein Logis und
ein kleines Dachſtübchen zu vermiethen.
4615) Promenadeſtraße 58, nächſt der
Bahn, 2 Stiegen hoch, ein Logis von 4
Piecen, Küche, Keller, Glasabſchluß,
Mit=
gebrauch der Waſchküche und des Bleichplatzes
an einzelne Damen baldigſt oder in einem
Vierteljahr zu beziehen.
4647) Ein Zimmer zu vermiethen.
Mauerſtraße 22.
4648) Obere Heerdwegsſtraße Nr. 45
ſind der untere Stock, beſtehend aus 3
Zim=
mern, 1 Kabinet, Küchel, Magdſtube ꝛc.,
mit Mitgebrauch der Waſchküche und des
Bleichplatzes - ebendaſelbſt die Manſarde
mit 1 Zimmer, 2 Kabineten, Küche -
zu=
ſammen oder getrennt, bis Anfang October
an eine ruhige Familie zu vermiethen.
4649) Kleine Bachgaſſe 2 ein Logis für
einen Herrn per Monat 2 fl. 15 kr.
4650) Ein möblirtes Zimmer zu
ver=
miethen. Holzhofſtraße 14 im 2. Stock.
4
NANAAAAAAAAAATTAARAAAs
8 4651) In meinem neu erbauten
E Hauſe, Carlsſtraße 12, iſt der I., 2.
2
und 3. Stock, ſowie ein ſchönes
Man=
r
E ſarden=Logis ganz oder getrennt zu
E vermiethen und bis im October d. J.
F zu beziehen. Ph. Hauff.
NANAAAAnA AAAAAAuadi.
4651a) Kleine Bachgaſſe Nr. 2 iſt eine
Wohnung von 3 Zimmern nebſt Küche und
ſonſtigen Bequemlichkeiten zu vermiethen.
Vermiſchte Nachrichten.
4652) Die Jahresrechnung der
israeliti=
ſchen Religionsgemeinde dahier für 1870
nebſt Urkundenband liegt vom 14. d. Mts.
an acht Tage lang zur Einſicht der
Ge=
meinde=Mitglieder in dem Großherzoglichen
Bürgermeiſterei=Büreau offen.
Darmſtadt, den 9. Juli 1871.
Der Vorſtand
der israelitiſchen Religionsgemeinde.
50
Och wohne Schulſtraße Nr. 3
im erſten Stock. Sprechſtunden
von 1-3 Uhr Nachmittags.
Dr. Gilbert.
p. Geld.
Die Douche=Bade=Anſtalt
4325) auf Achens=Mühle
hat ihren Anfang genommen.
117
en.
israelli=
1870
Ms.
der
Ge=
rzoglick=
R27
4511)
Liworneſer Obligationen.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß wir von der Direction der
Livorneſer Eiſenbahn=Geſellſchaft beauftragt ſind die am 1. Juli fälligen Coupons der
Prioritäten C. und D. mit Lire 6. 37 in effectivem Gold oder zum Tagescours von kurz
Paris an unſerer Caſſe einzulöſen, wobei die Haupttitel ſelbſt mit den Coupons zu
präſentiren ſind.
Darmſtadt, den 4. Juli 1871.
Bank für Handel und Induſtrie.
An=u. Verkauf von Hauſern u. Liegenſchaften.
Der Unterzeichnete empfiehlt ſich zum An= und Verkauf von Häuſern
und Liegenſchaften gegen eine mäßige Proviſion.
198)
M. Neuſtadt, Alexanderſtraße 8.
4627)
Ludwigshöhe.
Mittwoch den 12. Juli, von Mittags 4 Uhr an
129 N4
PS
GAosst- AAurAR-CGAGEDT
ausgeführt vom
ganzen Ruſikcorps des Hr. Heſſ. Leibgarde=Regtments
unter Leitung des Capellmeiſters Herrn Theodor Adam.
Abends: Bengalische Beleuchtung.
Entree 12 kr.
Hierzu ladet freundlich ein
J. Erey.
Vereinigte Geſellſchaft.
Zamstag den 15. d. Mts. Abends 6 Uhr
4655)
ausgeführt von der
Kapelle des Großh. Leibgarde-Regiments.
Bei ungünſtiger Witterung findet das Concert in den oberen Räumen des
Geſell=
ſchafts=Locales Abends 7 Uhr ſtatt.
Der Ausſchuß der Vereinigten Geſellſchaft.
Zoologiſcher Garten in Frankfurt a. M.
Sonntag den 16. Juli von Morgens 6 Uhr bis Abends iſt der Eintrittspreis auf
12 kr. per Perſon ermäßigt.
Nachmittags 4 Uhr Concert vom Muſik=Corps des Brandenburger Artillerie=
Regiments Nr. 3.
4656.
Der Verwallungsrath.
4643a Heugras=Verſteigerung
Donnerſtag Morgens 8½ Uhr von 16
Mor=
gen Aecker und Wieſen am Heil.=Kreuzberg
beim
Gutsbeſitzer Rößner.
1418) Zur Leitung der Bierbrauerei und
Küferei im Großherzoglichen Landeshospitale
wird ein tüchtiger und erfahrener Küfer
und Brauer auf den 1. October d. J.
zu engagiren geſucht. Der Gehalt beträgt
neben freier Station 400 fl. jährlich.
Be=
werber wollen unter Anſchluß ihrer
Zeug=
niſſe ſich perſönlich melden.
Hofheim, am 14. Juni 1871.
Großherzogliches Hospital=Rentamt.
Dittmar.
4514) Ich erlaube mir in Erinnerung
zu bringen, daß ich fortwährend
gründ=
lichen Unterricht im Kleidermachen
ertheile.
Der nächſte Curſus im Anmeſſen und
Zuſchneiden beginnt den 17. d. Mts.
Gef. Anmeldungen werden täglich entgegen
genommen. Anna Rothermel,
Schützenſtraße 10.
Geſchäfts=Empfehlung.
4618) Hiermit die ergebene Anzeige, daß
ich mein Weißwaaren=Geſchäft aus
der Ludwigſtraße in das Haus des Herrn
Hofſilberarbeiter Vietor, Wilhelminenſtraße
Nr. 95 verlegt habe, und bitte das ſeither
mir geſchenkte Wohlwollen auch auf mein
neues Local übertragen zu wollen.
Charlotte Bögel.
[4653) Zu meinem Unterricht im
Schnitt=
zeichnen, Zuſchneiden und Anfertigen von
Damen= und Kinderkleidern können
fort=
während täglich Schülerinnen eintreten.
Marie Struth, Schützenſtr. 6.
5 ſEinen Lehrling ſucht gegen Lohn
C Chr. Mölbert, Maler u. Lackirer,
Mühlſtraße Nr. 62.
4481) Man ſucht für ein armes
Waiſen=
kind, welches 15 Jahre alt iſt und für noch
einiges Koſtgeld bezahlt wird, in einer
an=
ſtändigen Familie ein Unterkommen. Nuheres
bei Frau Zimmermann, Kiesſtraße Nr. 28.
2 (Fine goldene Damen=Uhr iſt
H. CSonntag den 2. Juli auf dem Wege
vom Marienplatz Nr. 3, verlängerte
Hügel=
ſtraße, Caſerneſtraße in den Main=Neckar=
Bahnhof verloren worden. Ein redlicher
Finder, wolle ſie gegen gute Belohnung
Marienplatz 3 Parterre abgeben.
4486) Eine ganz weiße Angora=Katze
hat ſich verlaufen. Dem Wiederbringer eine
ſehr gute Belohnung. Abzugeben in der
Chocolade=Fabrik des Herrn Eichberg,
an der Stadtkapelle.
4520) Tüchtige Maurergeſellen finden
dauernde Beſchäftigung bei. Wilh. Geyer,
Hof=Maurermeiſter in Beſſungen.
4635) Zwei tüchtige
Eichen=Holzſchuitter
geſucht. Näheres im Verlag d. Bl.
4654) Eine Wohnung von 3-4 Zimmern
innerhalb d. Stadt geſucht. Näheres im Verlag.
4657) Auf ſogleich ein Mädchen
bei zwei Kinder, welches gut nähen und
ſein waſchen und bügeln verſteht.
Promenadenſtraße 43.
3 (in ſtrebſames, geſetztes Mädchen,
C= mit guter Erziehung, in allen
häus=
lichen Arbeiten bewandert und gut empfohlen,
ſucht eine Stelle zur Stütze der Hausfrau
bei einer gebildeten Familie, wo ſie auf
Ver=
langen zugleich die Kinderpflege übernehmen
könnte. Auch würde ſie gerne eine Stelle
zur Stütze ꝛc. einer älteren Dame annehmen.
Franko=Offerten unter H. I. 668 beſorgt
die Annoncen=Expedition von Haaſenſtein
E. Vogler in Frankfurt a. M.
4128) Tüchtige Maſchinenſchloſſer
finden bei einem Lohn von wöchentlich fünf
Thaler bei entſprechenden Leiſtungen
dau=
ernde Arbeit. Wo? ſagt die Exp. d. Bl.
Waiſenhaus=Nachricht.
Vom 1. Juni d. J. bis heute iſt für die
Waiſen eingegangen:
I. Legate: Kourad Haas 1. in Roßdorf 10fl.
II. In dem Opferſtock vor dem
Waiſen=
hauſe ſanden ſich vor: 9 fl. 55¼ kr., zum
Theil mit folgenden Inſchriften: 1) Ihr lieben
Waiſen bittet mit mir zu Gott, daß er mir zu
einer beruhigenden Zukunft hilft 12 kr. E. F.
2) Ihr lieben Waiſenkinder bittet mit uns Gott
daß er ferner uns gnädig iſt und uns geſund
er=
halte 1 fl. - 3) Hiermit den lieben Waiſen 1 fl.
von dem erſten Verdienſt meines Kindes ꝛc.—
4) Bei der Rückehr meines lieben Bruders den
armen Waiſen verſprochen 2 fl. Dſtdt. 2⁄ 7I. L. K.
- 5) Der erſte Erlös eines jungen Geſchäftsmannes
42 kr. A. L. - 6) Ihr lieben Waiſen danket dem
Herrn, daß er mich wieder ſoweit von meinen
Leiden befreite ꝛc. 30 kr. - 7) Aus Dankbarkeit
zu Gott, weil er meine Bitte erhöret hat 30 kr.-
8) Du haſt meine Stimme erhört, ſei auch ferner
mein Troſt 30 kr. Aus dem Klingelbeutel der Kirche.
zu Reinheim.-9) Den armen Waiſen verſprochen
12 kr. Den 7. Juni. - 10) Den armen Waiſen
24 kr. aus dem Kirchenopfer in Stockſtadt a. R.-
11) Den armen Waiſen aus dem Kirchenopfer der
Gemeinde Stockſtadt, Kr. Groß=Gerau, 30 kr. -
12) Bei dem lieben Gott liſt kein Ding
unmög=
lich 1 fl.
Darmſtadt, am 1. Juli 187I.
Kehr,
Rechner der Großherzoglichen Landeswaiſenanſtalt.
118
. 22
Der Mansſelder in Darmſtadt.
Von W.
(Fortſetzung.)
„ Jedenfalls werden Eure Fürſtliche Gnaden wohl daran
thun=
erwiederte Pöblis, „wenn Sie Vorſorge treffen, daß die
Kriegs=
völker ſinden, was ſie brauchen; ſonſt könnte leicht Ihr Land zur
Wüſtenei werden. Das Kriegsvolk hat hungrige Magen und iſt
nicht gewohnt, in Feindesland ſich zurück zu halten.
„In Feindesland ſagen Sie, Herr Oberſt zu fuhr der
Land=
graf auf, „Feindesland nennen Sie mein Land? Iſt das auch die
Annahme des Kurfürſten, dann erbarme ſich Gott meines armen
Landes. Bin ich denn aber ein Feind des Kurfürſten, wenn ich
darnach trachte mit gerechter Berückſichtigung der Anſprüche beider
kämpfenden Parteien eine Verſöhnung anzubahnen und dem alles
verheerenden Kriege ein Ende zu machen ?„
„Eure Fürſtliche Gnaden wollen daran denken," ſiel Pöblis
ein, „daß ich nicht geſchickt =worden bin, über die Richtigkeit oder
Unrichtigkeit Ihres Verfahrens mit Ihnen zu ſtreiten.: Mein
Auf=
trag lautet beſtimmt ſo, wie ich ihn ausgerichtet habe, und ich
fügel ihm nur noch den guten Rath bei, nicht zu vergeſſen, daß
wir jeden, der nicht grade für uns iſt, für einen Gegner betrachten
müſſen. Das=lehrt die Kriegslogik und dieſer gemäß müſſen wir
vorangehen, wenn wir der Geſchichte ein Ende maͤchen wollen¼
„So geſchehe denn, was Ihr begehrt! Zwei meiner Adligen
mögen Sie morgen früh nach Heidelberg zum Kurfürſten begleiten,
um von ihm die Stellen bezeichnen zu laſſen, wo der Proviant
erwartet wird auf der Geleitſtraße, die durch mein Land führt,
und wie viel deſſen nöthig iſt. Nun aber, lieber Oberſt, lade ich
Sie ein, an meinem Mahle Theil zu nehmen, fügte der
Land=
graf freundlich hinzu. „Vergeſſen ſei der Grund, der Sie heute
zu mir geführt, damit nicht die Heiterkeit des Mahles darunter
Noth leide."
„In der That," fiel der Oberſt lachend ein, „Ohr Vorſchlag
kommt mir ſehr gelegen. Der ſcharfe Ritt hierher hat mir Appetit
gemacht und in der Herberge drüben wollten es mir noch nicht
munden. Die Beſtellung die ich auf dem Herzen hatte, mußte
vorerſt aubgerichtet ſein."
Mit='ſchwerem Kummer im Herzen=geleitete der
Landgraͤf=
ſeinen Gaſt nach dem Speiſeſaale, wo derſelbe am Fürſtentiſche,
ſich ihm zur=Seite ſetzte.
6.
Die Anweſenheit des fremden Kriegsoberſten bei dem
Land=
grafen war ein Ereigniß, welches die guten, Darmſtädter gar ſehr
beſchäftigte. Ein Bürger. wollte; immer mehr=wiſſen, als der
andere über den Grund des fremden Beſuchg, keiner aber deutete
ihn zum Guten. Eine ſchwere Beſorgniß lag auf allen Herzen.
Sie ſprach ſich beſonders aus, als der Abend gekommen war und
die Handwerksmeiſter in den Herbergen ihre Meinungen
aus=
tauſchten.
Als am andern Morgen früh. umt=5 Uhr der Oberſt von
Pöblis mit den Heſſiſchen Adeligen Johann Wolf zur Karßbach
und Georg Weiprecht von Wachenheim, welche der Landgraf
be=
ordert hatte, von dem Kurfürſten ſich die Quartiere, deren er beim
Durchzuge durch die Obergrafſchaft benöthigt ſein würde, bezeichnen
zu laſſen; ſeine Rückreiſe nach Heidelberg antrat, ſtanden ſchon
auf dem Marktplatze Gruppen von Bürgern zuſammen, und ſetzten
die Geſpräche über die drohenden=Ereigniſſe fort.
=Ach, wir leben in einer böſen Zeit,/ ſprach Meiſter Stölzer,
indem er ſein Fenſter ſchloß, welches er geöffnethatte, um die
Mienen der vorbereitenden Männer zu ſtudiren, aus denen er
keine gute Vorbedeutungen herausleſen konnte. „Man lebt in ſteter
Angſt vor dem nächſten Augenblicke und weiß nicht, wie man ſich
vorſehen ſoll. Nun, heute hoffentlich bricht das Gewitter noch
nicht über uns herein; was aber morgen von Heidelberg herunter
kommt, das weiß der liebe Gott."
In trübe Gedanken verloren griff er zur Nadel, um ſich die
Grillen zu vertreiben. Das Gewitter aber, was er erſt für
morgen befürchtete, tobte ſchon vor den Thoren.
Die Boten des Landgrafen hatten kaum das Thor verlaſſen,
ſo ſahen ſie ſchon von Beſſungen her Trupps von feindlichen
Sol=
daten heranziehen, und Meiſter Stölzer hatte erſt ein kleines
Stückchen Naht fertig gemacht, als er auch ſchon wieder aufſpringen
mußte, um zu ſehen, was der Lärm auf der Straße bedeute.
Athemlos ſah er den Stadthauptmann Sang nach dem
Schloſſe ſtürzen und vernahm von den erſchreckten Bürgern, die
von Beſſungen herkamen, der Stadthauptmann eile zum
Land=
grafen, um ihm zu melden, daß fremdes Kriegsvolk ſich vor allen
Thoren zeige.
Nur wenige Minuten währte es, und das Anſehen der Stadt
war ein, ganz verändertes. Aus allen Häuſern ſtürzten die Bürger
nach der Stadtmauer, um ſich mit eigenen Augen von dem
Un=
erwarteten zu überzeugen. Es bot ſich ihnen ein gar untröſtlicher
Anblick dar Vor allen Thoren erſchienen Trupps von
Mans=
feldiſchen Soldaten und forderten ungeſtim Nahrung. Sie waren
ohne Offiziere, aber Weiber und Kinder folgten ihnen in großer
Menge. Den Eintritt in die Stadt wehrte man ihnen, aber an
ein Verweigern von Lebensmitteln wagte Niemand zu denken.
Um Gewaltthaten zu meiden, ſchleppte man eiligſt zufammen,
was man von Lebensmitteln hatte, aber ſo viel man auch brachte,
es wollte nicht genügen, denn immer neue Schaaren traten an
die Stelle der weiter ziehenden.
Und doch war man in Darmſtadt ſelbſt in dieſem
Augen=
blicke beſſer daran, als auf den Dörfern der Umgegend, die von
den wilden Horden Mansfelds angefüllt, bereits zügelloſer Willkür
preisgegeben waren.-- Kurfürſt Friedrich war in der verfloſſenen
Nacht um 11 Uhr heimlich von Mannheim aufgebrochen, mit dem
16,000 Mannlſtarken Heere durch den Lorſcher Wald gezogen,
und brandſchatzend und raubend in die Heſſiſchen und Mainziſchen
Orte der Bergſtraße eingefallen.
Solchen Jammer ſahen ſchon die Landgräflichen Abgeſandten,
als ſie nach Beſſungen gekommen waren.Das Dorf, wimmelte
von zügelloſen Soldaten, und Niemand=war da, um den
Gewalt=
thaten zu ſteuern, die ſich dieſelben erlaubten. Höhniſches
Achſel=
zucken war die Antwort des Oberſten von Pöblis auf ihre
drin=
gende Frage nach der Bedeutung eines ſolchen Auftretens von
Seiten eines Heeres für welches ſiel in regelrechter Weiſe zu
orgen beauftragt waren; barſche Zurückweiſung wurde ihrem
Verlangen zu Theil, daß der Oberſt ſein Anſehen zur Zügelung
der wilden Rotten anwenden ſolle:
„Wollt euch nicht bemühen; ihr Herren zu hindern, was
icht zu hindern liſt. Laßt uns ſchärfer darauf los reiten dann
kommt auch die Aufklärung früher, nach der ihr ſo ſehr begehrt."
In banger Ahnung folgten die Herrn dem dahin' ſtürmenden
Oberſten, der erſt ſeinem Pferde in die Zügel griff, als man am
Ende des Waldes vor Eberſtadt angekommen war.
Dork erhebt ſich in geringer Entfernung vön dem Orte
nord=
öſtlich ein Hügel, der die Rheinebene beherrſcht. Des Oberſten
ſcharfes Auge erkannte dort bald, was er erwartet hatte. Ein
Trupp von Kriegsmännern, zumeiſt Offiziere, ſtanden dort
bei=
ſammen und hinter ihm hielten ihre Knechte mit den Pferden.
„Dort, ihr Herren, ſind die Kriegsoberſten, die den
Kur=
fürſten erwarten; dahin geht auch vor der Hand unſer Weg.
Folgt, mir dahin nach und grämt euch jetzt nicht über etwas, was
nicht zu ändern iſt. Bald werdet ihr Näheres erfahren. Spart
aber, das rathe ich euch, alles Remonſtriren gegen unſeren Beſuch,
den wir dem Lande zugedacht.:
Mit Halloh wurde Oberſt von Pöblis lauf dem Hügel
em=
pfangen, unbeachtet aber ließ man die mitgekommenen Abgeſandten:
7.
Es war Mittags zwei Uhr ünd die Bürger Darmſtadts
ſchöpften einen=Augenblick Muth; die Soldateska hatte ſich vor
der Stadt verloren und war nach=den Dörfern der Umgegend
gezogen! Es ſollte aͤber nicht lange ſo ſein. Die zerſtreuten
Trupps waren allerdings fort, aber nun kamen die eigentlichen
Compagnien; nach und nach an und lägerten ſich unter: den
Mauern.
Auf der Mauer hinter der Stadtkirche ſtanden eine Anzahl
Bürger und=ſahen mit wahrem Entſetzen, wie mehrere
Compa=
gnien, alle Anſtalten zum Lagern trafen: Unter den Bürgern
be=
fand= ſich ein alter Invalide der manchen Kriegszug mitgemacht
und einen Stelzfuß als einzige Beute mit heimgebracht hatte. Er
war erfahren in der Kriegsſitte, und darum war ſein Wort in
ſolchen Dingen ein Evangelium für die Bürger. Wenn der alte
Lohrum ſeine Meinung geäußert hatte, widerſprach Niemand.
(Fortſetzung folgt.)
Verlag und Redaction: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.