Darmstädter Tagblatt 1871


20. Juni 1871

[  ][ ]

eilage

Durmſtähter

zum

R. 24.

Dienſtag den 20. Jun=

Das Frag= und Anzeigeblatt. die Beilage hierzu ſowie das Verordnungsblatt für den Kreis Darmſtadt erſcheinen woͤchentlich; Erſteres
Samſtag, die Beilatze Dienſtags und Letzteres Donnerſtags. Jahres=Abonnement der drei Blütter zuſammen 2 fl. 24 kr. Auswüͤrts kann man bei allen
Baſtämitern abonniren.- In Darmſtadt bei der Ervedition.-Rheinkraße Nr. 23 neu.-

3992) Bewerbungen um Uebertragung der erledigten Sparkaſſerechner=Stelle,
für welche eine Caution von 6000 fl. zu ſtellen iſt, ſind längſtens Ende ds. Mts. bei
uns einzureichen. Auskunft über das Dienſt=Einkommen kann bei uns innerhalb gleicher
Friſt eingeholt werden.
Darmſtadt, 15. Juni 1871.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Fuchs.

Feilgebotenes.
S4ſchinige gut gebrauchte Feuſter=
GEE=Nahmen 6 Läden werden frühere Farbe und Glanz wieder zu geben.
billig abgegeben. Näheres bei der Exp. Quantität hinreichend auf ¼ Jahr preuß.
1727) Wachs=u Tedertücher Prima, Thaler. Für den Erſolg garantirt
Gold=Gallerien empfiehlt billigſt
W. Schrzzldt, Schulſtraße 1.
zu verkaufen. Auskunſt ertheilt Herr Hafer, Heu, Stroh, ſowie Spelzen=
Schreinermeiſter Schmitt, Alexander= ſpreu und gute Kornkleie bei
ſträße Nr. 6.
1719) WM
LApatem & Fouleaux
eine große Parthie unter dem Fabrikpreis empfiehlt
W. SeHiidt, nächſt dem Ludwigsplatz, Schulſtraße 1.
Prima vollſaftigen Schweizerkäse 30 kr. per Pfd.
bei Abnahme von mindeſtens 5 Pfd. 28,
ſowie etwas jungen Schweizerkäse, 24
bei
Carl Manck, obere Eliſabethen=Str. 6.

3750) Ein vollkommen reelles und
unſchädliches Mittel, den ergrau=
ten
Kopf= und Bart=Haaren ihre
Moestiin, Apotheker, Hochberg a. Neckar,
Würtemberg.
2292) Ein ſchöner Vauplatz iſi 3470) Fortwährend zu haben:
Franz Gölz im Ochſen.

4007) Indem ich mir erlaube, meine Weinwirthſchaft in empfehlende Erin
nerung zu bringen, wollte nicht verfehlen, auf meine nur rein gehaltene Weine, als
Mettenheimer, Bechtheimer,
Alsheimer & Oberingelheimer rothen
aufmerkſam zu machen.
Unter der Verſicherung ſtets freundlicher und reller Bedienung ſehe ich hiernach
einem recht zahlreichen Beſuche entgegen und zeichne in dieſer Erwartung hochachtungsvoll
Her. Wolf, Weinwirth
Mühlſtraße Nr. 68. zunächſt der Stadttapelle.
Hosel, Haardt- &E; Rhein-Weine
per Flaſche 30. 36, 42, 48. 54 kr. mit Glas, ſowie
in heller wie dunkler Farbe per Flaſche 8 kr.
Bayeriſch Bier im Dutzend 7½ kr. franco geliefert,
empfiehlt
Jacob Sohleuning,
4008)
Comptoir: Rheinſtraße Nr. 47. Wohnung: Bleichſtraße Nr. 25.

Feuerwerk omsr hauh unlonr
Niv. Laiie Wive. hinterm Rathhaus.

3772) Auf Guirlanden u. Kräuze
werden Beſtellungen angenommen
W. Hohenadel, Handelsgärtner,
Soderſtraße.
Einen guten Schoppen Wein.
Durch billigen Einkauf bin ich in den
Stand geſetzt, einen guten Schoppen 18r,
16r und 12r Wein zu verzapfen, den
ich beſtens empfehle.
Ph. C. Hummel Wtwe.,
3926)
Eliſabethenſtraße 46.
3927) Ein wenig gebrauchter Fayene=
Ofen Rheinſtraße 35 unterer Stock.
3966)
Ruhr=Kohlen.
Die Lagerräume ſämmtlicher hieſigen
Kohlenhandlungen haben wegen Umbau des
Bahnhofes geräumt und an andere Orte
verlegt werden müſſen. Der mir dadurch
entſtehende Fuhrlohn vertheuert die Kohlen,
kann jedoch erſpart werden, wenn mir ver=
ehrliche
Kunden ihren Winterbedarf jetzt
ſchon beſtellen und im Juli anzufahren er=
lauben
möchten. Ich wollte Sie deßhalb
zu baldigſter gütiger Beſtellung höflichſt
einladen, da ich die gegenwärtig vortheil=
haften
Preiſe:
beſtes Fettſchrot prima Qual. 41 kr.
Schmiedegries
42 kr.
per Centner ohne Oetroi frei an
den Aufbewahrungsort vom 1. Au=
guſt
an aus obigen Gründen nicht mehr
einhalten kann und ohnedies die Kohlen bis
dorthin ohne allen Zweifel wieder beträcht=
lich
aufgeſchlagen ſein werden.
Darmſtadt, im Juni 1871.
G. Stammler,
obere Louiſenſtraße 32.
Pdeingehaltener Bergſträßer Wein
I wird ohm= und viertelohmweiſe
abgegeben. Promenadenſtraße Nr. 1.
3779) Goldfiſche angekommen.
W Hohenadel.
3969) Feinſten rothen Bur=
gunder
Weineſſig 16 kr.
per Maaß bei
Carl Manck,
obere Eliſabethen=Str. 6.
4039) Neue franz. Gußdachfenſter
verſchiedener Größe und verglast, auch eine
Parthie mittelgroße Metzgerhackklötze
bei Carl Rückert, Heinrichſtraße 36.
29

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102

N. 24.

4012) Wlakate mit Inſchrift Willkommen: 18 kr. per Stück.
Trunsparente, kleine 24 kr., große 48 kr. per Stück.
L.orheerhränzc 12 kr. per Stück.
TIluminations-Papier-Laternen zu billigen Preiſen.
Feuerwerke verſchiedenſter Art
empfiehlt
Georg Hof,
Eliſabethenſtraße im neuen Schulhauſe.
2 Cie erwartete Sendung Ball=Coiffüren iſt in eleganter Auswahl angekommen
8 T und lade zu deren Anſicht ergebenſt ein.

4 Ernſt=Ludwigsplatz 4
Marie Birnstill.
1. Etage.

Bank für Handel und Iuduſtrie.
Erhöhung des umlaufenden Actien=Capitals auf
fl. 2,000,000 Hominal.
Nachdem in Gemäßheit der Beſchlüſſe des Aufſichtsrathes unſerer Geſellſchaft das
umlaufende Actiencapital, mit Rückſicht auf die erforderliche Dotation einer in Berlin
zu errichtenden Zweigniederlaſſung, durch Wiederbegebung zurückgekaufter Actien auf den
Betrag von Achtzehn Millionen Gulden erhoht worden, ſollen zu gleichem Zwecke
und zur Verſtärkung der ſonſtigen Betriebsmittel weitere
Drel Milllanen Gulden Nominal
aus den zurückgekauften Actien begeben werden, auf welche inhaltlich jener Beſchlüſſe den
Actieninhabern ein vorzugsweiſes Bezugsrecht zum Cours von 120% unter den nach=
folgenden
Bedingungen eingeräumt iſt:
1) Auf je ſechs der gegenwärtig in Umlauf befindlichen Actien entfällt die Be=
rechtigung
zum Bezug Einer Actie; um für Beſitzer geringerer Beträge die Ausübung
des Bezugsrechtes zu ermöglichen, werden Theilbezugsſcheine auf
Actie ausgefertigt.
2) Die alten Actien ſind in der Friſt vom 1. bis 30. Juni 1871 bei einer
der nachfolgenden Stellen zur Abſtempelung vorzulegen:
bei unſerem Couponsbüreau hierſelbſt,
Filiale in Frankfurt a. M.

den Herren Model, Schmitz & Comp. in Mainz,
Köſter & Comp. in Mannheim und Heidelberg,


Rümelin & Comp. in Heilbronn,


Pflaum & Comp. in Stuttgart,


Merck, Chriſtian & Comp. in München,


Cohn, Bürgers & Comp. in Berlin,


Sal. Oppenheim jun. & Comp. in Köln,

dem A. Schaaffhauſen'ſchen Bankverein in Köln,
der Braunſchweigiſchen Bank in Braunſchweig
Herrn Jgnatz Leipziger in Breslau,
Michael Kaskel in Dresden,

den Herren Meyer & Comp. in Leipzig,
Frege & Comp. in Leipzig,

Ed. Frege & Comp. in Hamburg,

3) Die zur Abſtempelung präſentirten Actien ſind in einem nach der Nummern=
folge
zu ordnenden Bordereau zu verzeichnen; die entſprechenden Formulare ſind bei den
vorgenannten Stellen zu erhalten.
4) Der Uebernahmspreis von 120% iſt bei Anmeldung und Abſtempelung der
Actien an den vorgenannten Stellen ſofort mit fl. 300 ſüddeutſch oder in preußiſcher
Währung ¼ per Actie, beziehungsweiſe mit fl. 50 ſüddeutſch oder in preußiſcher
Währung ¼ per Theilbezugsſchein - zuzüglich 4 %⁄0 Stückzinſen p. A. aus fl. 250
für jede neue Actie, beziehungsweiſe aus fl. 41. 40 für jeden Theilbezugsſchein für die
Zeit vom 1. Januar 1871 bis zum Bezugstage einzuzahlen.
5) Gegen dieſe Einzahlung empfängt der Präſentant die auf ſeinen angemeldeten
Actienbeſitz entfallenden neuen Actien beziehungsweiſe Theilbezugsſcheine mit Dividenden=
genuß
pro 1871 und Zinſengenuß vom 1. Januar 1871 ab.
Die auswärtigen Anmeldeſtellen ſind mit einem angemeſſenen Vorrath neuer Stücke
verſehen; ſollte derſelbe jeweilig durch den Bezug abſorbirt ſein, ſo wird den Präſen=
tanten
über den zu empfangenden neuen Nominalbetrag eine Beſcheinigung ertheilt werden,
gegen deren Rückgabe dem Inhaber derſelben acht Tage nach Ausſtellung die neuen Stücke
bei derſelben Anmeldeſtelle behändigt werden.
6) Nach dem 30. Juni 1871 iſt die Anmeldung nicht mehr zuläſſig.
Ueber die bis dahin von obigem Betrag nicht beanſpruchten Actien wird die Direction
zu Gunſten der Geſellſchaft anderweit verfügen.
7) Zum wirklichen Bezug von ganzen Actien müſſen je ſechs Theilbezugsſcheine zu=
ſammengelegt
werden und erliſcht das auf den Theilſcheinen ruhende Bezugsrecht, wenn
ſolches nicht in der vorſtehenden Weiſe bis zum 31. December 1871 bei einer der
Anmeldeſtellen ausgeübt worden iſt. Die auf ſolchergeſtalt erloſchenen Theilſcheine ge=
leiſteten
Einzahlungen verfallen zu Gunſten der Geſellſchaft.
Darmſtadt, 10. Mai 1871.
3257)
Direction der Bank für Handel und Juduſtrie.

2 Drei gebrauchte, in noch ſehr gu=
3 tem Zuſtandebefindliche Erker=
Läden werden billig abgegeben.
Näheres bei der Expedition.
2374) Zwei ſolid gearbeitete Flaſchen=
züge
, der eine zweigängig, der andere vier=
gängig
, ſind zu verkaufen bei Schloſſermſtr.
Ludwig, Karlſtraße 8.
3072) 2 gebrauchte Erker von Eichen=
holz
, ganz complett, 121 hoch 45u breit,
ſtehen zu verkaufen bei
J. H. Reuter hier, Promenadeſtr. 17.
3990) Schwarz=weiß=rothe Fahnen
zu verkaufen. Gardiſtenſtr. 16.
4023) Lorbeer=Blätter=u. Zweige
ſind angekommen und können bei zeitiger
Beſtellung Kränze und Bouquets ge=
macht
werden in meinem Laden, Ernſt=
Ludwigſtraße Nr. 15.
Heinrich Henkel, Kunſt=u. Handelsgärt.
4031)
Gut weichkochende
Erbſen per Mäschen 4 und 5 kr.
4 und 5 kr.
Linſen
4 kr.
Bohnen
A. Weinmann,
Beſſunger Carlſtraße 8.
4032) Ein aufrechtſtehender Flügel
iſt Neckarſtraße Nr. 24 Auszugshalber für
30 fl. zu verkaufen.

4044) Eine faſt neue große Badwanne,
Bettſtellen u. gutes Bettwerk wegen Mangel
an Platz zu verkaufen. Eliſabethenſtr. 35
bei Hrn. Schweizer im Laden zu erfragen.
4110) Obere Nieder=Ramſtädterſtraße
Nr. 56 ſind ſehr ſchöne Dickwurzpflanzen
zu haben.
4111) Kiesſtraße 34 ſind ſehr ſchöne
Dickwurzpflanzen zu haben.
4112) Bei Wittwe Fraas, Kiesſtr. 31,
ſind Dickwurzpflanzen zu verkaufen.
Vermiethungen.
1330) In meinem neuen Hauſe der
Soderſtraße Nro. 53 iſt der 1., 2. und
3. Stock nebſt Bleichplatz und Waſchküche
zu vermiethen und alsbald zu beziehen.
Konrad Ganß, Weinbergſtraße 26.
2468) Annaſtraße Nro. 6 iſt an eine
ſtille Familie eine Wohnung im 1. Stock
von 4 Zimmern und Cabinet, Küche und
allem Zugehör auf Mitte Juli zu vermiethen.
2567) Ein möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
Bleichſtraße Nr. 9.
2661) Soderſtraße Nro. 51
iſt der dritte Stock mit Glasabſchluß
u. allen Bequemlichkeiten zu vermiethen
und am 1. Juni beziehbar. Zu erfragen
bei Ludwig Geider, Hofweißbinder,
Waldſtraße Nr. 23.
2893) Ein großes möblirtes Zim=
mer
Parterre nebſt Pferdeſtall für 2 Pferde
mit Zugehör und Burſchenzimmer zu vor=
miethen
. Zimmerſtraße Nr. 2.
Carlshof.
2984)
In dem von Dr. Mercer früher be=
wohnten
Hauſe iſt der ganze untere Stock
mit allen Bequemlichkeiten zu vermiethen
Auskuuft wi
und ſofort zu beziehen.-
Herr Pitthan daſelbſt ertheil

[ ][  ][ ]

3077) Ein geräumiges Lokal, 30= lang,
171 tief, welches ſich zu einer Werkſtätte
oder Magazin eignet, iſt ſofort zu ver=
miethen
. Schloßgraben Nr. 3.
Friedrich Hauff.
3332) Alexanderſtraße 15 im Vorder=
haus
ein großes möblirtes Zimmer.
3335) Landaufenthalt.
Einige möblirte oder nicht möblirte Zim=
mer
ſind einzeln zu vermiethen.- Auch für
eine kleine ſtille Familie ein Logis.
Näheres durch Hrn. Pitthan auf d. Carlshof.
3403) Der 2. Stock meines Hauſes
in der Mühlſtraße 25, beſtehend in
6 Piecen, abgeſchloſſenem Vorplatz, zwei
Bodenkammern, Mitgebrauch der Waſch=
küche
ꝛc., iſt anderweitig zu vermiethen und
bis 25. Auguſt zu beziehen.
Guſtav Heß, Zimmermſtr., Blumenſtr. 6.
Daſelbſt auch die nähere Auskunft.
3479) Zimmer mit Kabinet möbl., gegen=
über
der Kanzlei, iſt zu vermiethen.
Louiſenſtraße Nr. 10 zweiter Stock.
3498) Untere Steinſtraße Nr. 10 ein
möblirtes Parterre=Zimmer zu vermiethen.
3752) Beſſunger Carlsſtraße 63 iſt der
2. Stock nebſt allen Bequemlichkeiten zu verm.
3929) Bleichſtraße 9 ein Zimmer ohne
Möbel zu vermiethen.
3930) Ein großer gewölbter Keller zu
vermiethen im Ochſen.
3931) Grafenſtraße Nr. 13 iſt ein
großes Lokal, welches ſich ſehr gut als
Werkſtätte oder als ſonſtiger Aufbewahrungs=
platz
eignet, zu vermiethen ubaldigſt zu beziehen.
3973) 2 freundliche möblirte Manſarden=
zimmer
für 1-2 Herren. Dieburgerſtr. 8.
3974) Ein Logis im Vorderhaus, 4 Zim=
bau
baldigſt zu vermiethen. Arheilgerſtr. 66.
3976) Rheinſtraße bei G. G.
Lange im u. Stock drei ſchöne
große Zimmer, Küche, Keller, Bodenkam=
mer
u. ſ. w. für 130 fl. jährlich.
4113) Schulſtraße Nr. 12 ſind zwei
ſchöne Zimmer möblirt zu vermiethen.
4114) Ein frenndliches, anſtändig möblir=
tes
Zimmer iſt Grafenſtraße 21 zu ver=
miethen
. Näheres im mittleren Stock deſſel=
ben
Hauſes.
4115) Eine ſchöne Sommer=Wohnung
mit Garten und ganzer Penſion für eine
fremde Familie kann durch Hrn. B. L. Trier
nachgewieſen werden.
4116) Neckarſtraße 4 ein Logis im
oberen (3.) Stock, 5 Zimmer nebſt Küche
und ſonſtigem Zugehör, zu vermiethen.
4117) Caſinoſtraße Nro. 14 Stallung
für 3 Pferde zu vermiethen.

Vermiſchte Nachrichten.
4118) Zur Leitung der Bierbrauerei und
Küferei im Großherzoglichen Landeshospitale
wird ein tüchtiger und erfahrener Küfer
und Brauer auf den 1. October d. J.
zu engagiren geſucht. Der Gehalt beträgt
neben freier Station 400 fl. jährlich. Be=
werber
wollen unter Anſchluß ihrer Zeug=
niſſe
ſich perſönlich melden.
Hofheim, am 14. Juni 1871.
Großherzogliches Hospital=Rentamt.
Dittmar.

R24.
103
Gewerbliche Fortbildungsſchule für erwachſene Töchter.
Die vom hieſigen Lokalgewerbeverein in früheren Jahren unterhaltene, im vorigen
Jahr ausgeſetzte gewerbliche Fortbildungsſchule für erwachſene Töchter beginnt mit dem
17. Juli l. J. einen neuen Lehrkurſus. Derſelbe dauert bis Mitte Oktober. Während
dieſer 3 Monate wird täglich von 3-5 Uhr Nachmittags - mit Ausnahme an den
Samſtagen und Sonntagen Untericht ertheilt in: gewerblicher Buchführung, Rechnen,
Geſchäfts=Correſpondenzen, Haushaltungslehre und Geſundheitspflege. Das Unterrichts=
geld
beträgt 6 Gulden für die drei Monate und wird beim Beginn des Unterrichts
erhoben.
Anmeldungen zur Theilnahme an dieſem Unterricht ſind ſchriftlich oder mündlich an
das Büreau des Landesgewerbvereins - Rheinſtraße, 2. Stock des Schreinermeiſter
Bechtoldſchen Hauſes - zu richten, und zwar längſtens bis zum 8. Juli l. J.
Unſere Anſtalt verfolgt praktiſche Zwecke. Sie will geordnete Buchführung im Haus=
halt
und Geſchäft lehren; will das Mädchen und die künftige Frau befähigen, in der
Führung eines Geſchäfts wirkſame Unterſtützung= zu leiſten und ſolches auch ſelbſtändig
zu führen. Die Anſtalt will ferner durch den Unterricht in der Haushaltungslehre die
weſentlichſten Vorgänge in Speiſe=u. Waſch=Küche, im Keller ꝛc. erläutern, zum Nachdenken
in dieſer Richtung anregen, und endlich das Wichtigſte aus der Geſundheitspflege lehren.
Der Unterricht iſt tüchtigen Fachlehrern (Kaufmann, Lehrer, Chemiker und Arzt) anvertraut.
Darmſtadt, den 14. Juni 187I.
3981)
Der Vorſtand des Lokalgewerbevereins.
3978)
Wir machene hiermuik bekanntkze daß wir am
A. dieſes wegen des Einzugs der Truppen unſere
Büreaux geſchloſſen halten.
Darmſtadt, 14. Juni 187I.
Bank für Handel und Juduſtrie.
Bank für Süddentſchland.
4119) Am 21. d. Mts. wird unſer Geſchäfts=Local geſchloſſen ſein.
Bie Renten= und Lebens=Verſicherungs-Anſtalt dahier.
4120) Wir zeigen hiermit an, daß wir unſer Geſchäft und Büreau
Mittwoch den 21. Juni bis Nachmittags 3 Uhr geſchloſſen
mer; ein Logis mit Werkſtätte im Hinter= halten. - Darmſtadt, den 17. Juni 1871.
J. G. Kahlert & Söhne.

4
Vereinigte Geſellſchaft.
Zur Feier des Einzugs unſerer ſiegreichen Truppen findet Samſtag den
24. Juni 1871 ein
FestrBall
im Hauſe der Vereinigten Geſellſchaft ſtatt. Der Anfang iſt um 8 Uhr.
Ballkarten für fremde Herrn, ſowie Karten für die Damen= und Herren=
Gallerien werden an demſelben Tage von 3 bis 5 Uhr auf ſchriftliches oder
perſönliches Anfordern der zur Einführung berechtigten Mitglieder ſpos. III.
der Statuten) ausgegeben.
Das obere Local wird um 7 Uhr geöfnet.
Darmſtadt, am 14. Juni 1871.
4084)
Der Ausſchuß der Vereinigten Geſellſchaft.

ETATATA-ATTATTOON
2
Darmſtädter Oekonomen=Verein.
General=Verſammlung.
Jonntag, den 25. Juni Nachmittags 3 Uhr im Goldenen Ankerz.
Gegenſtände:
1) Rechnungs=Ablegung, und
Bericht des Vorſtands über die ſeitherige Thätigkeit und den gegenwärtigen

Stand des Vereins.
2) Neuwahl von 3 Vorſtandsmitgliedern. (Nach Maßgabe der Loosziehung
haben auszutreten: Petri, Franz Wagner, Heinrich Wagner und Winter; die=
ſelben
ſind indeß wieder wählbar.)
3) Berathung wegen eines vorläufig auf den 1. Juli in Ausſicht genommenen
Sommer=Caſino's mit Tanz, wozu namentlich auch die dem Oekonomenſtande
angehörenden, oder deſſen Mitgliedern näher ſtehenden zurückgekehrten wackern
Soldaten eingeladen werden ſollen.
Darmſtadt, den 16. Juni 1871.
Der Vorſtand.

[ ][  ][ ]

R24.
104

S.
4.
Handwerrerſahuten.
Mit dem Monat Juli beginnt ein neuer Lehreurſus für den Abendunterricht in=der hieſigen Handwerkerſchule. Die geeignetſte
Zeit zum Eintritt' in dieſe Anſtalk iſt' jetzt. Die Anmeldungen geſchehen=auf dem Burkau des Landesgewerbvereins (Rheinſtraße,
2.Stock des Schreinermeiſter Bechtoͤld'ſchen Hauſes). Geſellen und Lehrlinge, welche an dem Unterricht Antheil nehmen wollen, haben
ſich baldigſtlünd während der gewöhnlichen Buteauſtunden (von 8-12 und von 2-5. Uhr) perſönlich zu melden.
Unterricht im Freihandzeichnen; in geometriſchel Conſtructionen, darſtellender Geometrie und techniſchem Fachzeichnen wird an
den Sonntagen ertheilt. Jeder Schüler arbeitet hierber für ſich und können deßhalb Aufnahmen, auch zu anderen Zeiten ſtattfinden.
Der Abendunterricht wird in drei Klaſſen, mit Jahreskurſen, ertheilt und erſtreckt ſich auf Schön= und Rechtſchreiben, Geſchäftsaufſätze,
Buchführung, Rechnen, Flächen= und Körperberechnungen, Anfertigung von Voranſchlagen, Naturlehre und Materialienkunde.
Das Schulgeld beträgt 30 kr. pr. Monat für den geſammten Unterricht. Unbemittelte Lehrlinge können durch Zeugniß der
Großherzoglichen Bürgermeiſterei von der Entrichtung des Schulgeldes beſreit werden. Geſellen zahlen. Alle Schüler haben beim
Eintritt 30 kr. Eintrittsgeld zu entrichten.

Lehrlinge müſſen auch den Abendunterricht beſuchen, wenn ſie an dem Zeichenunterricht Antheil nehmen wollen. Geſellen
iſt es geſtattet, ſich nur an dem Zeichenunterricht zu betheiligen.
Die Anſtalt verfolgt practiſche Zwecke; ſie will das in den Volksſchülen Erlernte befeſtigen und weiter ergänzen. Wegen der
für den Unterricht vetwendbaren ſehr knappen geſchäftsfreien Zeit der Schüler beſchränkt ſie ſich auf die nothwendigſten Unterrichts=
fücher
. Während ihres 30jährigen Beſtandes hat aber die Handwerkerſchule bewieſen, daß ſie die ihr geſtellte Aufgabe zu löſen ver=
mag
; ſie hat während dieſer Zeit Tauſenden von hieſigen und auswärtigen Handwerkern einen nutzbringenden Unterricht ertheilt.
Die graphiſche Darſtellung, das Zeichnen, iſt die Sprache der Technik; ohne ſie kann ſich kein Gewerbtreibender, der mit
Formenbildung zu thun hat, leicht verſtändlich machen und Zeichnungen Anderer verſtehen, in Zeichnungen leſen. Bringen es auch
nicht alle Schüler zu eigenen, ſelbſtſtändigen und kunſtgerechten, Entwürfen, ſo ſollen ſie doch alle zum Verſtändniß der Conſtructionen
fük ihre Gewerbserzeugniſſe gebracht und befähigt werden, nach vorgelegten Zeichnungen zu arbeiten. Der Zeichenunterricht muß Sonn=
taßs
: ertheilt werden, weil er Tagesbeleuchtung erfordert und die Schüler an den Wochentagen in ihren Gewerben in Anſpruch ge=
nommen
ſind. Vom Kirchenbeſuch wird deßhalb kein Schüler abgehalten; er iſt darin ganz unbehindert; die Erfahrung lehrt, daß das
in den Volksſchulen Erlernte bald wieder vergeſſen wird; oder außer Uebung kommt, wenn es nicht nach der Confirmation fortgeübt
und ergänzt wird. Fortübung im Rechnen und Schreiben ꝛc., mit beſonderer Rückſicht auf die Anwendung im Geſchäftsleben, iſt daher
durchaus nothwendig; hierfür dient unſer Abendnnterricht. Auch dieſer Unterricht verfolgt vorzugsweiſe practiſche Zwecke; es kommt
uns dabei weniger darauf an, daß die Schüler=viel, wiſſen, als daß ſie dasjenige, was ſie fürs Gewerbe brauchen auch können.
Niemand kann aber verkennen, daß der Unterricht allgemein bildend wirkt und daß die jungen Gewerbtreibenden durch denſelben auf
ernſte Aufgaben gelenkt und von Ausſchweifungen abgelenkt werden.
Der Antrieb, der indirecte Zwang zum Beſüch unſerer gewerblichen Fortbildungsſchulen - der Handwerkerſchule und der
Winterbauſchule;, - welcher früher, wenigſtens für die Bauhandwerker, in. den Meiſterprüfungen gegeben war, beſteht nicht mehr: wohl;
gibt die hun in Kraft getretene Gewerbeordnung für das deutſche Reich die Handhabe, dieſen Zwang zum Beſuch von Fortbildungs=
ſchulen
viel umfaſſender wieder herzuſtellen; wir rechnen aber hierauf nicht; wir vertrauen auf die Einſicht der Gewerbtreibenden und
der Eltern in der Erkenntniß der Nothwendigkeit unſeres Unterrichts, und hoffen, daß unſere Erwartungen nicht getäuſcht werden.
Wir halten es für gewiſſenlos und das Gemeinwohl ſchädigend, wenn Meiſter ihre Lehrlinge aus egoiſtiſchen Gründen von dem Unter=
richt
abhalten, mag dieſer nun in unſerer oder in einer anderen Anſtalt geſucht werden. Wir wollen auch Concurrenz im Unterricht.
Noch bemerken wir, daß mit dem Wechſel der Schullocalitäten Aenderungen in der Unterrichtsertheilung eingetreten und wir
gegenwärtig bemüht ſind, weitere tüchtige Lehrkräfte für unſere Anſtalt herbeimziehen.
Darmſtadt, den 14. Juni 1871.
Die Schul=Commiſſion des Localgewerbvereins.

Eöl
G)
E3
Main=Neckar=Bahn.
4
Vekauntmachung.
4
1
Vom 21. d. Mts. ab werden nach und von der
4
E
o dieſſeitigen Station Iſenburg außer Einzelgütern auch
Güter der Wagenladungsklaſſen zur Beförderung angenommen.
Der bezügliche Tarif=Nachtrag iſt bei den Güter=Expeditionen einzuſehen und können
Exemplare deſſelben, ſoweit der Vorrath reicht, unentgeldlich verabfolgt werden.
Darmſtadt, den 15. Juni 1871.
4121)
Direction der Main=Neckar=Bahn.
5 Die Eröfſung meiner Garten=Wirthſchäft
zeige ich hiermit ergebenſt an.
Eit-Wiemer,
Darmſtadt, im Juni 1811.
zum Darmſtädter Hof.
423)
Purngemeinde Darüſtädk.
WEsüfGier.
zu Ehren der im Felde geſtandenen Mitglieder der Turngemeinde.
Samstag den 24. und Sonntag den 25. d. Mts. in der Turnhalle.
Samstag, Abends 7 Uhr: Feſteſſen mit darauf folgender Feſtkneipe.
Sonntag, Abends 8 Uhr: Abendunterhaltung,
zu welcher Damen eingeführt werden können.
Die Betheiligung an dem Feſteſſen iſt für die Mitglieder der Turngemeinde ge=
ſtattet
und werden dieſelben aufgefordert, ſich zeitig in die im Turnlokal aufliegende
Liſte einzuzeichnen.
Der Zutritt zur Abendunterhaltung iſt mit einem Eintrittsgeld verbunden und be=
trägt
ſolches für Turner 12, für Damen 9 kr.

Vom 15. d. Mts. betreibe ich eine
Mehl= E Dörrgemüſe=Händlung.
Jacob Rrichßaum,
4077)
große Ochſengaſſe 19.
Och bringe mein Steinhauergeſchäft.
2) für alle Arbeiten, in empfehlende Er=
Georg Blöcher.
innerung.
Wohnung: Kiesſtraße 16.
4124)
Ein Lehrling
1912)
mit guter Schulbildung kann in ein hieſiges
Materialwaaren=Geſchäft unter günſtigen
Bedingungen ſofort eintreten.
2259) Offene Lehrlings=Stelle
für einen jungen Mann unter günſtigen Be=
dingungen
bei Georg Hof,
Papier= u. Schreibmaterialien=Handlung.
Eliſabethenſtraße.
2435) Ein= ordentlicher Lehrjunge kann
eintreten bei Schloſſermeiſter Ludwig,
Carlsſtraße Nr. 8.
1W. Tüchtige Glaſer- M
finden bei hohem Lohn dauernde Beſchäfti=
Ph. Jacobi,
gung bei
Carlſtraße in Beſſungen.
3762)

3887) Einen Schüljungen für einige
Ausgünge täglich ſucht
L. Kuhn,
Ernſt=Ludwigſtr. 18.

Die Commiſſion.

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R24
105
Aufruf zu Gaben für die Invaliden und für die Wittwen und Waiſen
gefallener oder verſtorbener deutſcher Krieger.
An unſere Mitbürger!
Der Tag der Heimkehr unſerer Soldaten aus dem ſiegreichen Kriege gegen den Erbfeind deutſcher Nation iſt herangekommen.
Bald iſt es ein Jahr, daß ſie hinauszogen in den blutigen Kampf, um das bedrohte Vaterland zu ſchützen. Mit ſchwerem Herzen
und banger Erwartung haben wir ſie im Juli vorigen Jahres ausziehen ſehen Wie freudig erhobeu haben wir aufgeathmet, als die
erſten glücklichen Nachrichten vom Kriegsſchauplatze erſchollen, und wie herrlich ward es uns durch Gottes Fügung beſchieden, daß
unſere heißeſten Segenswünſche das deutſche Heer von Sieg zu Sieg begleiten durften! In blutigeu und ſchweren Kämpfen haben
unſere Soldaten dem Vaterlande einen ruhmreichen Frieden, die lange erſehnte politiſche Einheit, Macht und Größe mit erſtritten.
Heute endlich, nach langem Harren, feiern wir den Tag der Wiederkehr. in Jubel und Feſtesfreude.
Aber in allem Jubel und aller Freude über die Heimlehrenden laßt uns der Hinterbliebenen der Tapferen nicht
vergeſſen, welche den Tod für das Vaterland erlitten - laßt uns eingedenk ſein der heiligen Pflichten, welche wir
gegen die Invaliden des Feldzuges von 1870-71 zu erfüllen haben.
Als ſie im Sommer v. J. hinauszogen in den Kampf für unſere Freiheit und Unabhänigkeit, da haben wir es
ihnen wieder und wieder gelobt, daß wir die Hinterbliebenen der im Kriege Fallenden ſowie die in Folge ihrer Wunden oder Krankheit
in Noth und Bedrängniß Gerathenden nicht verlaſſen würden. Heute iſt der Tag gekommen, an welchem wir dieſes Gelöbniſſes ein=
gedenk
ſein müſſen! Wohl iſt es in erſter Linie Pflicht des Staates, dieſe Sorge zu übernehmen. Aber wie
Vieles auch in dieſer Beziehung in Folge des von dem deutſchem Reichstage ſoeben beſchloſſenen Geſetzes geſchehen wird, es wäre ein
verhängnißvoller Wahn, wenn wir damit aller Noth geſteuert glaubten. Wer die Verhältniſſe irgend kennt, der kann ſich mit uns der
Ueberzeugung nicht verſchließen, daß trotz aller ſtaatlichen Hülfe noch immer gar viele Laſten zu erleichtern, gar
viele Sorgen zu ſtillen und Thränen zu trocknen bleiben. Wir aber, für die unſere Brüder Leben und Geſundheit im
ſchweren Kampfe geopfert, wir wollen heute zumal, da wir die Heimkehrenden mit dem wohl verdienten Lorbeer ſchmücken, unſerem
helißen Danke einen werkthätigen Ausdruck verleihen und dabei der Thatſache eingedenk bleiben, daß alle die Opfer, die
wir, die Daheimgebliebenen, bis heute gebracht, verſchwinden im Vergleiche mit den Opfern, welche unſere tapferen Soldaten auf dem
Altare des Vaterlandes niedergelegt haben.
Laßt uns darum Alle mit offenen Händen und dankbaren Herzen beiſteuern, damit der Invalidenfond des Hülfsvereins
der ſich der, für das geſammte deutſche Reich in's Leben gerufenen deutſchen Wilhemsſtiftung als Zweigverein angeſchloſſen hat,
recht ausgiebige Hülfe zu leiſten in den Stand geſetzt wird. Vor allem bitten wir unſere Mitbürger durch Einzeichnenjähr=
licher
Beiträge in den, von uns demnächſt neu in Umlauf geſetzten Liſten uns dauernd die Möglichkeit (zu gewähren, an den
Invaliden des Feldzugs von 1870f71 und den zahlreichen Hinterbliebenen, der Gefallenen die Pflicht freiwilliger Hülfsthätigkeit in
thunlichſt reichem Maße zu üben.
Wir haben im Laufe des verfloſſenen Jahres uns wiederholt an die Opferwilligkeit uuſerer Mitbürger gewandt, und jedesmal
hat reicher Erfolg unſere Bitten gekrönt. Auch heute dürfen wir ſicher ſein, daß unſer Ruf nicht ungehört verhallen wird. Es iſt ja
der Wunſch, der gerade in dieſen Tagen auf Aller Lippen ſchwebt, dem wir Ausdruck geben, wenn wir Euch Allen zurufen:
Gedenkt am heutigen Tage in reichlichen Gaben der Invaliden und der Hinterbliebenen der
Gefallenen aus dem glorreichen Feldzugel
Darmſtadt, den 21. Juni 187I.
Der Vorſtand des Hülfsvereins für die Krankenpflege und Uuterſtützung der Soldaten im Felde.
A. Weber.
Alle Sammelſtellen des Vereins nehmen Gaben und Einzeichnungen entgegen; auch ſind in allen öffentlichen Localen Sammel=
büchſen
des Vereins aufgeſtellt worden mit der Aufſchriſt: Opfer für Invaliden, Wittwen und Waiſen ꝛc.= und dem Mahnrufe:
Gedenket Derer die heut beim Siegeseinzug fehlen!
4124

Mein Comptoir rep. Verkaufslokal befindet ſich jetzt: Rheinſtraße Nr. 45.
Meine Wohnung wie bisher in meinem Hauſe: Bleichſtraße Nr. 25.
4125)
Jacab Sehleuuing.

Chausseehaus.
Mittwoch den 2. Juni

428)

zur Feier des Einzugs der Heſſiſchen 2ruppeu,
ausgeführt
von der 30 Mann ſlarſien Capelle des Brandenburgiſchen
Feſlungs=Artiſler ie=Regiments Nr. 3
unter Leitung ihres Capellmeiſters Hrn. Frankenberg.
Anfang 3½ Uhr.
Entree 12 kr.
Hierzu ladet freundlichſt ein
F. J. Dietz.
Progr a u m;

Pariſer Einzugsmarſchlneu) von Piefke.
Chor u. Arie a.d. Op.Undine; , Lortzing.
Quadrille aus, Pariſer Leben Strauß.
Finale aus der Oper Lucia
Donizetti
de Lammermoor
Lied: Du liebes Sternelein' Reinhardt
Kutſchke=Polka
Stasny.
Einzugsmarſch aus der Oper
Tannhäuſer
von Wagner.

Ouverture aus Flotte
Burſche
Walzer: Träume auf dem
Ocean
Potpourri aus der Oper
Die Afrikanerin
Gute Nacht, du mein her=
ziges
Kind
Polka=Mazurka: Gruß aus
der Ferne
Marſch: Siegers Heimkehr

von Soupé.
Gungl.
Meyerbeer.
Abt.
Fauſt.
Frankenberg

3910) Einen Lehrjungen ſucht gegen Lohn
H. Heß, Maler und Lackirer.
4091)
Annonce.
Ein geſundes Wellen=Papagei=Weibchen
wird zu kaufen geſucht. Näheres bei d. Ep.
S (Fin ſauberes und fleißiges Aufwarte=
S mädchen für den ganzen Tag wird
zum 1. Juli d. J. geſucht. Frankfurter=
ſtraße
32 zwei Treppen.
Tüchtige und ſolide
Ofen= und Platten=Former finden
finden in unſerer Eiſengießerei gegen hohen
Lohn dauernde Beſchäftigung.
Norden in Oſtfriesland im Juni 187I.
4127) Julkus Heyer &ampCo.
4128) Tüchtige Maſchinenſchloſſer
finden bei einem Lohn von wöchentlich fünf
Thaler bei entſprechenden Leiſtungen dau=
ernde
Arbeit. Wo? ſagt die Exp. d. Bl.
4129) Ein Mädchen ſucht Laufdienſt.
Sackgaſſe. Nr. 22.
4130) Eine Frau wünſcht Arbeit im
Waſchen und Putzen, auch Monatdienſt.
Zu erfragen in der Weinbergſtraße Nr. 26.
4131) Ein Mädchen für Küche u. Haus=
arbeit
gegen guten Lohn zu ſofortigem Eintritt
geſucht. Heidelbergerſtraße 21 parterre.

[ ][  ]

106

M24.

Ex- Mittwoch den 21. d. Mts. werden wir unſer
Geſchäfts=Lokal geſchloſſen halten.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Hi
RRuznnnannnraannnnunannunnn
48 4132)
4
Vereinigte Geſellſchafl.
I
Mittwoch den 21. d. Mts. ſind ſämmtliche Zimmer der Vereinigten R
48 Geſellſchaft von Vormittags 8 Uhr an geöffnet und können von den verehrlichen &8
R Mitgliedern der Geſellſchaft und deren Familien benutzt werden. Es 8
I wird jedoch ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß ein Belegen von
4 Fenſtern oder Balkonplätzen in keiner Art ſtattfinden kann, in=2
dem jedes Mitglied der Geſellſchaft den freien Raum, welchen es vor=
T
E findet, zu benutzen berechtigt iſt.
B
3
Darmſtadt, am 19. Juni 1871.
4
Der Präſident der Vereinigten Geſellſchaft,
B
Franck.
T
AR2aznnnnnnnnunnarnnnannnunnn
4133)
Siebenzig Maurer
werden gegen guten Lohn zu dauernder Beſchäftigung ſogleich geſucht bei
Chr. Lothary in Mainz.

An=u. Verkauf von Häuſern u. Liegenſchaften.
Der Unterzeichnete empfiehlt ſich zum An= und Verkauf von Häuſern
und Liegenſchaften gegen eine mäßige Proviſion.
M. Neuſtadt, Aeranderſtraße 8.
198)

Abgang der Bahnzüge.
5 40. 8 15. 12 15. 4 45. (S.3.) 630. 9 40.
Aus Darmſtadt nach Frankfurt
Heidelberg 7. 9 30. 11 10. (.=3.) 3 30. 830. 10 40.

5 20. 9 20. 145. CC. 3.) 445lC.3.) 710. 955.
Mainz


Aſchaffenburgg 30. 11 7. (E. 3.) 1 47. (C '3.) 2 50. 5 26. 956.


Roſengarten (Worms) 6 10. 10 30. 2 40. 65.
"

Reinheim 5 10. 9 40. 3 - 6 20.

Aus Frankfurt nach Darmſtadt 6- 8 30. 10 30. (S.=3.) 2 30. 7 30. 9 40.
3 6 -. 19 - 3 15. (S.=3.) 4 15. 730.
Heidelberg

8 20. 10 25lC.=3.) 15C.3.) 1 40. 415. 96. S.3.)
Mainz


4 15. 750. 12 40 CC.3.) 3 45 (C.3.) 5 50 7 50
Aſchaffenb.
Roſengarten (Wormsy nach Darmſtadt 7 55. 12 45. 4 20. 7 45.
6 15. 11 15. 4 35 7 25.
Reinheim

4134) Von der, von mir im Monat Mai
u. Juni colportirten Verlooſung von Stickereien
haben folgende 14 Nummern bei der am
16. Juni erfolgten Ausſpielung gewonnen:
Nr. 830. 1168. 600. 1410. 1110. 1468.
279. 1016. 970. 200. 380. 1067. 990.
320.
A. v. K.
4135) Am 16. d. Mts. ein Kanarien=
vogel
entflogen. Dem Wiederbringer eine
Belohnung. Ernſt=Ludwigſtraße 18.
4136)
Verloren.

An einem Springring ein Me=
daillon
, ein kleines Stahlſchlößchen
und ein Kreuz. Dem Finder eine ſehr
gute Belohnung. Wilhelminenſtraße 4.
E
Die Annoncen-Expedition

von

ſomp.

G. L. Daube a;t,
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Kiefern=Scheidholz I. Claſſe zu 6 fl. 24 kr.
Beſtellzeit: Dienſtag, Freitag und
Samſtag Vormittags von 8-11 Uhr.
Großherzogliches Rentamt Darmſtadt.
Hauſer.

Peogeamm
über den feſtlichen Empfang der heſſiſchen=Biviſion
Seitens der Reſidenz Darmſtadt
am 21. Juni 1871.
Im Anſchluß an den über den Einzug der heſſiſchen Truppen
in unſere Stadt bereits erſchienenen Diviſionsbefehl machen wir
nachſtehend die Feſtordnung bekannt, in welcher die Diviſion von
Seiten der Stadt empfangen und eingeführt werden wird:
1) Nach Beendigung der um 10 Uhr auf dem Exercierplatz
ſtattfindenden Inſpection durch Se. Königl. Hoheit den Groß=
herzog
zieht die Diviſion unter dem Geläute aller Glocken
durch die von der Stadt erbaute große Ehrenpforte am
Neckarthor in die im Feſtesſchmuck prangende Stadt ein.
2) Auf den an die Ehrenpforte anſchließenden Tribünen werden
ſich die Mitglieder des Gemeinderaths, der Gr. Bürgermei=
ſter
an der Spitze, ſowie die Ehren=Damen aufſtellen.
Der Großh. Bürgermeiſter der Stadt wird die Diviſion bei
Eintreffen an der Ehrenpforte in ihrem Höchſtcommandirenden, Sr.
Gr. Hoheit dem Prinzen Ludwig, Namens der Stadt willkommen
heißen und Sr. Gr. Hoheit einen ſilbernen Lorbeerkranz über=
reichen
.
Während des Einzugs durch die Ehrenpforte überreichen die
Ehren=Damen den einzelnen Brigade=, Regiments= und Abtheilungs=
Commandeuren je einen aus friſchem Lorbeer gewundenen Kranz.
3) Unmittelbar an die Ehrenpforte in der Neckarſtraße ſich an=
reihend
iſt folgender Feſtzug aufgeſtellt:
a. 2 Reihen Turner;
b. ein Muſikcorps:

c. die übrigen Mitglieder des Turnvereins;
d. die Empfangscommiſſion des Gemeinderaths;
C. Geſangvereine mit ihren Fahnen;
k. Gymnaſium, Polhtechnikum und Realſchule.
Der Zug bewegt ſich der Diviſion voran durch die Neckar=
ſtraße
, Rheinſtraße über den Paradeplatz bis auf die Zeughaus=
ſtraße
, ſchwenkt daſelbſe links ab, ſtellt ſich vor dem Jagdhaus dem
Paradeplatz gegenüber auf und geht nach dem Vorübermarſch der
Truppen, welche nach der Alexanderſtraße hin ihren Abmarſch neh=
men
, auseinander.
4) Der Gemeinderath hat dem hieſigen Hülfsverein den erfor=
derlichen
Zuſchuß bewilligt, um die Truppen, welche in die
benachbarten Orte einquartirt werden, vor deren Abmarſch
durch Speiſe und Trank zu erfriſchen. Denjenigen Soldaten
welche in die Kaſernen einquartirt werden, wird auf Koſten
der Stadt Wein zum Mittageſſen verabreicht werden.
5) Donnerſtag den 22. d. M. Morgens 6 Uhr wird auf dem
feſtlich geſchmückten Ludwigs=Monument der Choral: Nun
danket alle Gott ꝛc von einem Muſikcorps vorgetragen.
Wir hegen zu den Bewohnern unſerer Stadt die Zuverſicht,
daß ſie die bei ihnen einquartirten;Officiere und Mannſchaften,
wenn irgend möglich, bei ſich ſelbſt in Quartier behalten und die=
ſelben
in einer Weiſe empfangen, bewirthen und verpflegen welche
dem Maaß der Liebe und Dankbarkeit entſpricht, welche das Vater=
land
ihnen ſchuldet.
So wird bei ſallſeitigem opferwilligen und patriotiſchen Zu=
ſammenwirken
der 21. Juni 1871 in der Geſchichte unſerer Stadt
und unſeres engeren Vaterlandes ein leuchtender Glanzpunkt werden.
Darmſtadt, 18. Juni 1871.
Die Empfangscommiſſion des Gemeinderaths.

Verlag und Redaction: L. C. Etttich'ſche Hofbuchdruckerei.