Darmstädter Tagblatt 1871


23. Mai 1871

[  ][ ]

zum

Darmſtädter Frag= und Anzeige=Blatt.

R20.

Dienſtag den 23. Mai

Das Frag= nud Anzeigeblatt, die Beilage hierzu. ſowie das Verordnungsblatt für den Kreis Darmſtadt erſcheinen wochentlich; Erſteres
Samſtag, die Belage Dienſtags und Letzteres Donnerſtags. Jahres=Abonnement der drei Blätter zuſammen 2 fl. Auswärts kann man bei allen
Voſtämtern abonniren In Darmſtadt bei de Eheditign. Peinſrase Nr. 2.neu.-


Verſteigerungen.
3390) Heugras=Verſteigerung
im Großherzoglichen Hofgarten zu Beſſungen
Donnerſtag den 25. Mai Vormittags 11 Uhr.
Beſſungen, den 22. Mai 1871.
Großherzogliche Hofgärtnerei Beſſungen II.
NoackII.
3279) Kleeverſteigerung.
Samſtag den 27. Mai d. J.,
Vormittags 11 Uhr
wird an der Roſenhöhe die erſte Schur=Klee von
2 Morgen in 4 Looſen gegen baare Zahlung
öffentlich verſteigert,Die Zuſammenkunft iſt
an der Seitersbrücke daſelbſt.
Darmſtadt, den 19. Mai 187I.
C. M. Kühn, Commiſſionsgeſchäft.

Holz=Verſteigerung
CLangen.) Künftigen= Donnerſtag den:
25. und Freitag den 26. Mai l. J., jedes=
mal
des Morgeus von halb 10 Uhr an=
fangend
, werden in dem hieſigen Gemeinde=
Wald;
41½ Stecken buchen Scheitholz Ir Cl.,
2r
250
Prügelholz,
2
239½
Stockholz,

3925. Stück
Wellen,
27 Stecken eichen Scheitholz, Ir Cl.
278½ Scheitholz. 2r
Prügelholz.
9
63
Stockholz,

0
3050 Stück eichen Wellen,

2000
8.

kiefern
½
1 Skcken Weichlaub=Scheitholz,
Prügelholz.


Stockholz,
2250 Stück Weichholz=Wellen,
oͤffentlich verſteigert und iſt die Zuſammen=
kunft
an beiden Tagen am= Eingang des
Waldes an der Mörfelder Chauſſee.
Bemerkt wird, daß am erſten Tage mei=
ſtenß
das eichen, Holz, zur Verſteigerung
kommt, bei dem buchen Holz vieles=für
Drechsler ſehr geeignet iſt u. gegen vorſchrifts=
mäßige
Bürgſchäft Zahlungsfriſt bis 1. Octbr.
l. J. geſtatet, wird.
Langen, den 16. Mai 1871.
Größherzogliche Buͤrgermeiſterei Langen.
3391
Werner.

Feilgebotenes.
8 (Ein gebrauchter Porzellanofen
C. wird baulicher Veränderung halber
billig abgegeben. Verlängerte Waldſtraße
Nr. 51.
2.
1727) Wachs=u Ledertücher Prima,
Gold=Gallerien empfiehlt billigſt
W. Schmidt, Schulſtraße I.

ComArmatioms-GesehemhiO,
für Mädchen u. Knaben ſind in reicher Auswahl vorhanden. Namentlich ſchöne illuſtrirte
Werke; Gedichtſammlungen; Werke belehrenden Inhalts, die ſich vor=
zugsweiſe
für das Alter der Confirmanden eignen; Andachtsbücher in den verſchieden=
artigſten
Einbänden; billige Brieftaſchen und Notizbücher.
Arnold Vergstraesser,
3253)
J. P. Dieh''ſche Buchhandlung.
Zur Eröffnung der Odenwald=Bahn.
Soeben erſchien und iſt in allen Buchhandlungen zu haben:
Karte des nördlichen Theiles
des
Heſſ. Odenwaldes und der Bergſtraße
zwiſchen Odenwald=Bahn und Main=Neckar=Bahn.
Maßſtab 1:80000,
Bearbeitet von C. Welzbacher.
3287)
Preis 24 kr.
3292). Unterzeichneter erlauht ſich, bei dem durch unzureichende Zufuhren veranlaßten Mangel.
½
.
an
ſauf ſein reichhaltiges Lager darin' aufmerkſam
Bordeauz-Weinen zumachen u. empfiehlt als beſonders preiswürdig:
ffein Médoé 42 kr. per Flaſche; fl. 7. per Otzd. Flaſchen ohne Glas.
St. Bulicu. z. fl. 1.
fl. 10.

In größeren Parthien verſende die Weine aus dem Zollieller mik Zollquittung.
Gleichzeitig bringe mein reichhaltiges Lager in reingehaltenen und flaſchenreifen
Rhein-, Maardt- & Moselweinen in empfehlende Erinnerung.
Sämmtliche Weine. ſind, auch in meinen Depots bei Herren W. Henſel in
Beſſungen und W. Manck, Ballonplatz hier, zu haben.

H. Gaule, Weinhandlung.

3293) Für bevorſtehende Feiertage bringe ich mein reiches Lager in
Herren=Stiefletten, Damenſtiefeln von Zeug und Leder, mit und
ohne Züge, Pantöffeln in allen Größen, Kinderſtiefeln für jedes Alter,
alles ſolid und dauerhaft gearbeitet, zu den bekannten billigen Preiſen in em=
pfehlende
Erinnerung.
J. G. Iucoh, Herren= und Damen=Schuhmächer,
7 große= Ochſengaſſe 7 gegenüber der Brauerei zum, rothen Löwen.

3392)

NörAenmr Weind.

Medoc per 11. Flaſche - 42 kr., per ¹⁄₈ Flaſche 26 kr. St., Esléphe, 54 32 St. Julien 1fl. 6 38 Margenux 1 24
48 Fontet Canet 1 42 56.

Chäieau Léoville 2 30 n. 1fl. 20

in beſten Qualitäten empfiehlt

G.G.

Jacob Schleuning,
Bleichſtraße 25.

50
8
das Paar.

kleiner Flecken halber aus allen Qualitäten
Glagé-HandschUhe, ausgeſchieden, verkauſe ich zu 24 u. 36 kr.
Aulon Sehmidt, Ludwigſtraße Nr. 8.

2374) Zwei ſolid gearbeitete Flaſchen
züge, der eine zweigängig, der andere vier=
güngig
, ſind zu verkaufen bei Schloſſermſtr.
Ludwig, Karlſtraße 8.

3072) 2 gebrauchte Erker von Eichen=
holz
, ganz complett, 12= hoch 45u breit,
ſtehen zu verkaufen bei
J. H. Reuter hier, Promenadeſtr. 17.
25

[ ][  ][ ]

88

R 20.

3295
Hapetey und Roulenuk
von den feinſten bis zu den ordinärſten in den neueſten Muſtern empfiehlt zu billigſten Preiſen bei reicher Auswahl
Schützenſtraße Nr. 10.
VEIID. Sehulaer,

2292) Ein ſchöner Bauplatz iſt
zu verkaufen. Auskunft ertheilt Herr
Schreinermeiſter Schmitt, Alexander=
ſtraße
Nr. 6.
3127) Ein Stück ſchöner Klee zu ver=
kaufen
bei C. Völker, untere Hügelſtr.
2 (ſute Kartoffeln, der Kumpf 12kr.,
8 Ebei Franz Gölz im Ochſen.
3147) Pferd, ein ſehr brauchbares,
Stute, ſteht billig zu verkaufen.
Carlsſtraße Nr. 41.
Aæa.
NNAAAAAAAAAAAAAAAAIAN
3150) Ein elegantes Haus, be= F

H ſtehend aus 16-18 Zimmer, Garten ꝛc. F
iſt billig zu verkaufen. Näheres bei P
Joſeph Trier,
zunächſt der kath. Kirche.
NRANNNAUnAAnAAAnArann4k
Erfurter Sommer=Levkohen,
ſehr kräftig picirte Pflanzen, per 100 St.
30 kr., ſowie Monat=Roſen in großer
Auswahl per St. 6 kr., Aſtern in 5 der
neueſten und ſchönſten Sorten per 100 St.
24 kr., Diantus Hedwoegi und Chinensis
Heinrich Henkel,
ꝛc. empfiehlt
Kunſt= und Handelsgärtner.
3314)
3315) Geiſtberg Nr. 5 iſt jeden Tag friſche
Kunſthefe zu haben. Ww. Haitzenröder.
3317) Vorzüglichen Borsdorfer
Apfelwein empfiehlt
Schaſtuer, Marieuplatz Nr. 8.
3318) Goldſiſche, Aquarien, Blumen=
tiſche
, blühende Topflanzen
W. Hohenadel, Soderſtraße.
3394) Fichten= u. Lerchen=Stangen
auf Achen's Mühle. Auch hat die
Milch=Kur daſelbſt ihren Anfang ge=
nommen
.
3395) Suppen=Gerſte per Pfund
8 kr. empfiehlt Paul Störger Sohn,
Kirchſtraße Nr. 25.
3396) Treppenpalunſter per Stück
7 und 8 kr. bei
Gg. Maiſenbach zu Lichtenberg.
Lager bei Schreinermeiſter Glückert.
Cehrſiöines Alnm=
mehl
pr. Kpf. fl. 1.12.
bei P. Ensling.
Zum Auspflanzen
empfehle ich meine reichen Sortimente von
Florblumen, wie: Calceolarien, Fuch-
sten
, Heliotrop, Lantanen, Geranium,
einfache u. gefüllte, Penstemon, Petunien,
Phlox, Salvia, Verbena, Swainsonia ete.
Blattpflanzen, wie: Achyranthes,
Althernanthera, Canna in 25 Sorten,
Colleus, Cyperus, Gnaphalium ete. in
den neueſten wie beſten älteren Sorten zu
billigſten Preiſen. Verzeichniſſe gratis.
Gust. Laubitz r.,
3398) Nieder=Ramſtädter Straße 51.

3399) Beſſungen in der Kirchſtraße 17 iſt
ein ſtarkes Einlegſchwein zu verkaufen.
3400) Kartoffeln und Miſt zu verkaufen.
Geiſtberg 5. Haizenröder Wtwe.
8 ſſin ſchöner Bauplatz am alten
2
V. Friedhofe unter günſtigen Be=
dingungen
zu verkaufen. Mühlſtraße 66.

Vermiethungen.
1141) Eck der Wilhelminen= u. Anna=
ſtraße
(Nr. 14) bel Etage, 5 Zimmer und
1 Saal, Küche im Souterrain; im 3. Stock
2 Zimmer und Küche, Boden= und Keller
räume im Verhältniß. Auf Verlangen
Stallung und Milbenutzung des Gartens.
1330) In meinem neuen Hauſe der
Soderſtraße Nro. 53 iſt der I., 2. und
3. Stock nebſt Bleichplatz und Waſchküche
zu vermiethen und alsbald zu beziehen.
Konrad Ganß, Weinbergſtraße 26.
AELATATAARL-AETAAAAA¾
H. 1526) Frankfurterſtraße N. 7 iſt 4
K ein vollſtändiges Logis von 6 Piecen;
B
E zu vermiethen. Auf Verlangen kann F
F ein weiteres Zimmer, Stallung, Re=
E miſe, Heuboden u. Bedienten=Zimmer,
F ſowie ein Gärtchen dazu gegeben werdenF
Cullmann. F
8
ANAUNAAAAAnuaaua
1054 Bleichſtraße 9 iſt der mittlere
Stock, beſtehend aus 6 Piecen nebſt Zuge=
hör
zu vermiethen und bis 6. Juni, auf
Verlangen auch früher zu beziehen.
1867) Kirchſtraße Nr. 8 ein freundliches
Zimmer mit oder ohne Möbeln. Zu er=
fragen
im Laden daſelbſt.
3467) Beſſunger Kirchſtraße Nr. 41 iſt
der mittlere Stock zu vermiethen.
2468) Annaſtraße Nro 6 iſt an eine
ſtille Familie eine Wohnung im 1. Stock
von 4 Zimmern und Cabinet, Küche und
allem Zugehör auf Mitte Juli zu vermiethen.
Näheres im Hauſe ſelbſt, oder bei dem
jetzigen Eigenthümer, Wilhelmſtraße 16.
2470) Dieburgerſtraße Nr. 10 iſt ein
kleines, hübſch möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
u. ſogleich zu beziehen, 1 Stiege hoch.
2567) Ein möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
Bleichſtraße Nr. 9.
2661) Soderſtraße Nro. 51
iſt der dritte Stock mit Glasabſchluß
u. allen Bequemlichkeiten zu vermiethen
und am 1. Juni beziehbar. Zu erfragen
bei Ludwig Geider, Hofweißbinder,
Waldſtraße Nr. 23.
2664) Dieburgerſtraße Nr 6 ein ſchön
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
Promenadeſtraße Nr. 56.
in dem neuen Hauſe gegenüber
Herrn C. Appol, das Manſarde=
Logis von 3-4 Zimmern, Küche, Keller,
Boden u. ſ. w., in 3 Monaten oder auch
früher. Miethe 120 bis 150 fl. Im Lo=
gis
ſelbſt das Nähere zu erfragen. (2667
2688) Caſinoſtraße 18 iſt die bel Etage,
6 Zimmer nebſt allem Zugehör, ganz oder
getrennt zu vermiethen u. gleich zu bezieheu.

2893) Ein großes möblirtes Zim=
mer
Parterre nebſt Pferdeſtall für 2 Pferde
mit Zugehör und Burſchenzimmer zu vor=
miethen
. Zimmerſtraße Nr. 2.
2984)
Carlshof.
In dem von Dr. Mercer früher be=
wohnten
Hauſe iſt der ganze untere Stock
mit allen Bequemlichkeiten zu vermiethen
und ſofort zu beziehen. - Auskuuft wird
Herr Pitthan daſelbſt ertheilen.
3055) Louiſenſtraße 22 zwei Stiegen hoch
iſt ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
3077) Ein geraumiges Lokal, 30 lang,
171 tief, welches ſich zu einer Werkſtätte
oder Magazin eignet, iſt ſofort zu ver=
miethen
. Schloßgraben Nr. 3.
Friedrich Hauff.
3331) Schloßgaſſe Nr. 1 ein vollſtän=
diges
Logis zu vermiethen u. gleich beziehbar.
3332) Alexanderſtraße 15 im Vorder=
haus
ein großes möblirtes Zimmer.
3335) Landaufenthalt.
Einige möblirte oder nicht möblirte Zim=
mer
ſind einzeln zu vermiethen.- Auch für
eine kleine ſtille Familie ein Logis.
Näheres durch Hrn. Pitthan auf d. Carlshof.
3354) Ecke des Ludwigsplatzes
und der Schützenſtraße L. zu ver=
miethen
und baldigſt zu beziehen:
1) ein Laden,
2) eine Wohnung, eine Stiege hoch,
beſtehend, aus drei Zimmern,
Küche, Keller, Bodenraum ꝛc.
3) Zwei auf die Straße gehende
Zimmer, eine Stiege hoch, neben
der Wohnung sub 2 - alles neu
hergerichtet - einzeln wie oben
oder auch zuſammen.
J. G. Kahlert & Söhne.
3402) Magdalenenſtraße Nr. 12 iſt das
Manſarden=Logis im Vorderhauſe mit allen
Bequemlichkeiten, am beſten für eine einzelne
Dame ſich eignend, zu vermiethen und im
Monat Juli zu beziehen.
Desgleichen im Gartenbau ein kleines
Logis, für eine einzelne Perſon ſich eignend,
im Monat Juni beziehbar.
3403) Der 2. Stock meines Hauſes
in der Mühlſtraße 25, beſtehend in
6 Piecen, abgeſchloſſenem Vorplatz, zwei
Bodenkammern, Mitgebrauch der Waſch=
küche
ꝛc., iſt anderweitig zu vermiethen und
bis 25. Auguſt zu beziehen.
Guſtav Heß, Zimmermſtr., Blumenſtr. 6.
Daſelbſt auch die nähere Auskunft.
3404) In der Nähe des Bahnhofes ein
Zimmer mit oder ohne Möbel zu vermiethen
und gleich zu beziehen. Wo? ſagt die Exp.
3405) Rheinſtraße Nr. 13 neben der Poſt
eine freundliche Wohnung im Hinterbau,
3 Zimmer u. Z. an eine ſtille Familie.
Vermiſchte Nachrichten.
Ein Lehrling:
1912)
mit guter Schulbildung kann in ein hieſiges
Materialwaaren=Geſchäft unter günſtigen
Bedingungen ſofort eintreten.

[ ][  ][ ]

Ludwig Schmidt, Mechaniker;

wohnt jetzt
3406)
Nieder Namſtädterſtraße Nr. 26.
Dankt dem geehrten Publikum für das
ſeither geſchenkte Vertrauen, empfiehlt ſich mit
ſeiner Nähmaſchinen=Haushaltungs=
und Gewürzmühlen=Fabrikationzund
allen in das Fach der Mechanik gehörende
Arbeiten.
Reparaturen an Nähmaſchinen werden gut,
billig und raſch gemacht.
Geſchäfts=Empfehlung.
3407) Unterzeichneter erlaubt ſich einem
verehrlichen Publikum die ergebenſte Anzeige
zu machen, daß er ſich als Herrenkleider=
macher
etablirt hat und übernimmt auch das
Flicken und Reinigen, bei reeller Behand=
lung
. Alexanderſtraße Nr. 16.
Beppler, Schneidermeiſter.

(inen braven Lehrjungen ſucht unter
C, günſtigen Bedingungen
Ph. Jacoby, Glaſermſtr., Beſſungen.

2625) In unſerem Material, Colonial=
und Farbwaaren=Geſchäft en gros et en
détail iſt eine Lehrlings=Stelle offen.
Darmſtadt.
Gebr. Vierheller.

2259) Offene Lehrlings=Stelle
für einen jungen Mann unter günſtigen Be=
dingungen
bei Georg Hof,
Papier= u. Schreibmaterialien=Handlung,
Eliſabethenſtraße.

2435) Ein ordentlicher Lehrjunge kann
eintreten bei Schloſſermeiſter Ludwig,
Carlsſtraße Nr. 8.
3371) Ein Bügelmädchen nimmt noch
einige Kunden an. Näheres Schloßgaſſe 1.
2619) In meine Colonialwaaren= Hand=
lung
kann noch ein mit den nöthigen Vor=
kenntniſſen
verſehener geſitteter junger Menſch
in die Lehre eintreten.
Paul Störger Sohn, Kirchſtraße 25
3261) Schreiner
finden bei guten Accorden leichte Beſchäfti=
gung
in der Modell=u. Maſchinenfabrik von
J. Schröder.

M20
89
3408) Llehlenberg. Die von meinem Bater vor einigen Wochen ge=
ſchloſſene
Wirthſchaft werde ich von nun an wieder eröffnen und empfehle ſolche
einem verehrlichen Publikum unter Zuſicherung guter Speiſen und Getränke,
ſowie reeller Bedienung.
Chriſtoph Vierheller.
ſEin theoretiſch und praktiſch gebildeter
ſ8
L. Pianiſt, welcher durch langjähriges
Vortheilhafte Aulage
Unterrichten bedeutende Routine, beſitzt,
für größere und kleinere Beträge ſind
wünſcht ſein Domicil zu verändern, und ſich
6. K. öſterr. 186ar 106 Gulden Looſeh hier als Clavierlehrer niederzulaſſen. Re=
ſwobei
in der nächſten am
flectanten wird Herr Pianofortefabr. Kühnſt
1. Juni d. J.
gerne nähere Auskunft ertheilen. 12816
ſſtattfindenden Ziehung ſchon Preiſe von
3262) Ein feineres Hausmädchen, wel=
ffl
. 250,000, 50,000, 15,000, 10,000,
ches perfect bügeln und nähen kann, wird
5000 ꝛc. gewonnen werden müſſen.
Jährlich finden 5 große Gewinnziehun=h geſucht. Zu erfragen Rheinſtraße 53.
3264) Eine geübte Schuhmacher=
lgen
mit abwechſelnden Hauptpreiſen von
fl. 250,000, 220,000, 200,000, ſowiel Maſchinenführeriu erhält bei gutem
Gewinnen von fl. 50,000, 25,000, 15,000) Lohn ſtändige Arbeit. Holzſtraße 13.
10,000 ꝛc. ſtatt.
3366) 50 60 Mädchen können dau=
Wir empfehlen Original=Prämien' 1 ernde Beſchäftigung in Häkelarbeiten erhalten.
Scheine zum Courswerth oder gegen 12
Näheres Georgſtraße Nr. 13.
monatliche Ratenzahlungen. Die erſte Ratel 3375) Eine ällere Dame ſucht ein Togis
beträgt
von 3 bis 4 Zimmern, Küche, Magdkammer
fl. 3. 30 oder Thlr. 2=per halbes Lookh u. ſ. w. Näheres bei der Exped. d. Bl.
7.
4. ganzes
3379) Eine geſunde Schenkamme zu ſo=
35. - 20. für I1 halbe Looſe
fortigem Eintritt geſucht. Karlsſtr. Nr. 40.
70.
40. 11 ganze
Juud ſichert ſchon jeden in der nächſten,
3409) Drei bis vier tüchtige
Ziehung am 1. Juni d. J. zu erzielen=
Poſamentiergehülfen
den Gewinn.
K. K. 1864r 100 Gulden Looſe dür=) finden gegen hohen Lohn dauernde und an=
fen
laut deutſchem Reichsgeſetzentwurſh' genehme Beſchäftigung
in der Poſamentier=Waaren=Fabrik von
ſüberall gekauft und geſpielt werden. Pro=
S. Mayer ꝛr., Offenbach a. M.
ſpecte franco und gratis. Gefällige Auf=
träge
mit beigefügtem Betrag in Bank=
3410) Ein erſter Scribent findet dau=
noten
, Gold, gegen Poſteinzahlung oderl l ernde Beſchäftigung.
Nachnahme werden prompt ausgeführt
3411) Sonntag den 21. Mai wurde im
Goldſchmidt und Schleſſinger,
Herrngarten ein Hauptſchlüſſel verloren.
Bankgeſchäft,
Der Finder wird gebeten, ihn bei der Exp.
Langeſtraße 51, Frankfurt a. Mh d. Bl. gegen eine Belohnung abzugeben.
Liſten werden nach jeder Ziehung pünkt=/
lich zugeſandt. Zum An= und Verkauf
Großherzogliches Hoftheater.
von Staats=Effecten, Staats=Looſen ꝛc.
ſempfehlen wir uns gleichfalls unter Zu=
Dienſtag, 23. Mai. 11. Vorſt. im
ſſicherung reellſter Bedienung. D. 0.
7. Abonn. Zum Erſtenmale: Die Schick=
Ein junger krafiger Mann kann ſo 1 ſalsbrüder. Luſipiel in 4 Acten von
L. Feldmann. Hierauf: Kriegers Heim=
fort
als Hausburſche eintreten bei
8
kehr. Ballet in 1 Act von Siems.
A. Roſenthal u. Comp.
Mittwoch, 24. Mai. 12. Vorſt. im
3374) Geſucht ein Kindsmädchen für 7. Ab.: Zueia von Lammermoor.
. Tag. Näheres Sandſtr. 28. 3. Stock. Oper in 3 Aken; Muſik von Donizeti.

Zie Gelgige ines banavolenen Reſenſchüns.

Schluß.)
Während der ganzen folgenden Woche war ich fortwährend
ganz glücklich mit meinem Kauf. Er that mir und meinen Freun=
den
die allerbeſten Dienſte und man fand ihn immer neben bei
der Wanduhr des Vorzimmers für den Fall der Noth. Nach
einigen Tagen aber hatte der Regen den trügeriſchen Glanz des
Stoffs weggenommen und meine Bewunderung ſchwand mit ihm.
Meine Gleichgültigkeit ermuthigte bald die Dienerſchaft zu aller=
lei
Freiheiten. Sie nahmen ihn einigemal ohne Erlaubniß, um in
der Geſchwindigkeit einen Auftrag zu beſorgen, und ließen ihn bei
der Rückehr auf ſeinem gewöhnlichen Platz ohne die nöthige Vor=
ſicht
trocknen. Der Umſtand, daß ich dies ungeſtraft ließ, verlei=
tete
zu öfteren Wiederholungen, und bald war mein armer Regen=
ſchirm
ein Gemeingut geworden. Ich duldete es, denn, als eines
Tages der Beiname,der Guingham=Mann mir zu Ohren gekom=
men
war, verlor ich die Luſt, mich überall hin von einem ſo un=
zertrennlichen
Gefährten begleiten zu laſſen. Meine natürliche
Abneigung gegen dieſes Regenſchutzmittel erwachte aufs Neue, ich
hatte von jeher nur mit Widerwillen ein ſolches getragen, es hin=
derte
mich nur im Gehen, ich konnte nicht nach den Fenſtern ſehen,

kurz, es war mir auf jede Weiſe läſtig. Dieſe Rückkehr meiner
Antipathie entſprang, ich muß es geſtehen, vorzugsweiſe aus dem
veränderten Ausſehen meines Regenſchirms. Durch die Einwir=
kung
des Regenwaſſers, durch die Berührung mit den ſchmutzigen
Händen war ſeine urſprüngliche Farbe nach und nach eine ganz
andere geworden; die Näſſe hatte die graziöſe Symmetrie, mit der
ſich ſeine Arme bogen, zerſtört; der meſſingene Ring ging nur
noch ſchwer über den dicker gewordenen Umfang, und der Roſt
hatte die Feder verdorben; am Ende war er in einem Zuſtande,
daß ich die Oekonomie zum Teufel jagte und mich lieber durch und
durch naß regnen ließ, als daß ich denſelben nahm.
Eines Tags jedoch, als ich nothwendig einen Ausgang machen
mußte, bei einem trüben dichtbewölkten Himmel, der jeden Moment
einen Regenſchutt befürchten ließ, ſah ich, als ich durch das Vor=
zimmer
ging, meinen Parapluie an der Wand ſtehen, den armen
verſtoßenen! Er dauerte mich. Es gibt Regen, ſagte ich zu
mir ſelbſt, ich werde Niemand begegnen; ei was, ich nehme mei=
nen
Regenſchirm! In der erſten halben Stunde meines Gangs
begegnete ich auch Niemanden von meiner Bekanntſchaft, aber ich
bemerkte bald mit Entſetzen, daß der Himmel ſich aufklärte. In
der That folgte bald Sonnenſchein den Regenſchauern. Es war
zu ſpät, an eine Rückkehr zu denken, und ich marſchirte alſo weiter

[ ][  ]


99
darauf los, die Sonne, den Regenſchirm und mein Mitleid ver=
wünſchend
, das mich beſtimmt hatte, ihn in Gebrauch zu nehmen.
Jeder weiß, daß in London, wenn die Sonne im Frühjahr
ich einmal in ihrem Glanze blicken läßt, alle Menſchen, die nur
im Stande ſind, einen Fuß vor den andern zu ſetzen, hinaus gehen,
ſich an ihren Strahlen zu erwärmen. Das war. denn auch grade
heute der Fall und ich hegegnete mehr Bekannten,alß in den zwei
letzten Monaten zuſammengenommen. Bergebens, verſuchte ich,
ſchnurſtracks wie in großer Eile an ihnen vorüberzurennen, indem
ich ihnen nür zunickte; alle ſchienen ſich heute verahredet zu haben,
mich aufzuhalten und mit mir zu ſchwätzen, ohne mir eigentlich
etwas zu ſagen zu haben. Mehr als lzehnmall ſah ich den ver=
hähgnißvollen
Moment des Stillſchweigens eintreten, da man, wenn
alle= gewöhnlichen Redensarten der Höflichkeiten erſchöpft ſind, ſich
umſieht, um noch etwas zu finden, was man ſich vor dem Abſchied
noch ſagen könne, und dann fixirten gewiß die Blicke immer mei=
nen
armen. Regenſchirm. Ich wünſchte ihn hundert Klafter unter
die Erde. Auf dem Nachhauſeweg:kom ich unglücklicherweiſe, auf
den Einfall, den Weg abkürzend durch, den Garten vor Kenſington
zu gehen. Ich ſchlich, durch eine der ſchattigen Alleen, die bei
heißem Wetter ſo angenehm ſind, und verglich mit Schrecken. die.
abgebleichte Farbe meines Regenſchirms mit dem friſchen dunklen.
Grün des feuchten Graſes. Der unbeſtändige Aprilhimmel be=
wölkte
ſich auf einmal=wieder und goß ſeinen näſſen Segen nieder.
Ich entfältete meinen Guingham, um mich zu ſchützen. Bei dieſer
Operation ging der Ring. los= und fiel, zur Erde. Raſch bückte
ich mich, hob. ihn auf und, ſteckte ihn in die Taſche; da ſah ich
einen Menſchen in grünem Rocke auf mich loskommen. Die, un=
verſchämte
Art, mit der er, daß that, ließ mich außer allem Zweifel,
daß es hier etwas gebe, was mich, angehe. Ex ſtellte ſich auch,
bald vor Mich hilr jund fragte mich ohne weitere Umſchweiſe;
Was haben Sie in Ihre Taſche geſteckt, mein, Herr 2
In meine Taſchel Wie verſtehe ich das 2u fragte ich ganz
erſtaunt.
=Antworten Sie kurz heraus ju erwiederte er. Wir, wiſſen=
es
recht gut; gewiſſe. Leute, liehen es, während, des Regens in
ſolchen dunkken Alleen zu promeyiren."
Auf mein Wort, da wiſſen Sie mehr als ich.
Keine Ausfluͤchte, mein Herr! Heraus mit dem, was Sie
eingeſteckk häben. Das Geſetz gebietet, däß man alles, was man
in dieſem Garten findet, beim Portier abgibt."
Mich ärgerte die Unverſchämtheit des Menſchen und ich war
feſt entſchloſſen, ſeinem impertinenten Verlangen nicht nachzugeben.
Ich. ſagte ihm daher, indem ich ihn verächtlich anſah, er ſolle. mich
in Ruhe= laſſen.
Nein, mein Herr" erwiderte er, zich werde Sie nicht in
Ruhe laſſen, bevor Sie mir gezeigt, was. Sie in die Taſche ge=
ſteckk
haben.
Wahrhaftig, ich hätte Luſt, auf Ihr. Geheiß hier meine Ta=
ſchen
auszuleeren! Wer ſind Sie daß= Sie ſich erdreiſten, mich
hier=feſtzuhalten ? Laſſen Sie. mich,. ich. habe keine Zeit zu ver=
.
lieren,.
Das glaube ich gerne. Aber da Sie wiſſen wollen, wer
ich bin, ſo=will ich es Ihnen ſagen=7 Bei dieſen=Worten ließ er
mich das Dienſtzeichen. der Polizei ſehen.
Da die Sache ernſthafter zu werden anfing, gerieth ich in
Zorn, zog denjunglücklichen,Ring aus, der Taſche= und rief: Hier
mein unbedachtſamer Herr ! Es. iſt der Ring von- meinem Schirm.
Nun: wagen- Sie,es, mich länger feſtzuhalten!
Der Polizeimann 'ſchien. nur halb befriedigt. Er murmelte,
indem er mir den, Rücken(kehrte, etwas zwiſchen=den Zähnen, was:
wie alter Regenſchirm lautete, grade die=Worte, die mir den
ganzen Tag in den Ohren geklungen ihatten. Jetzt verlor ich aber
alle Herrſchaft über mich.Schnell iwie der Blitz ſchloß ich meinen
Regenſchirm und bediente mich ſeiner, um den Polizeidiener ſeiner
Länge. nach aufis Gras niederzuwerfen. Nach dieſem Gewaltſtreich
gab ich Ferſengeld und war in vier Sätzen aus dem Garten. Ich
weiß kaum, wie ich in meiner Wohnung ankam. Am folgenden
Tag. las ich in allen Journalen eiue weitläufige Geſchichte von
einer verwegenen Mißhandlung, die ſich ein Unbekannter an einem
der Gartenaufſeher von Kenſington erlaubt hätte. Die Sache. an
ſich war ſo entſtellt, daß 'ſie nicht mehr zu erkennen war, die Be=
ſchreibung
des grünen Guinghams aber war vollkommen getreu,
und die Angſt, ſein Anblick könnte mich am Ende verrathen, be=
p₈

20:
ſtimmte mich, in ein Magazin am Strand zu gehen und einen
ſchönen braunſeidenen Regenſchirm zu kaufen, der- mich ſiebemmal
ſo viel koſtete, als meip Guingham. Acht Tage darauf wurde er
mir in der Weſtmißſterhalle geſtohlen.
Meinen Guingham fand ich noch in statu quo neben der
alten Wanduhr. Die Entſchlüſſe des Menſchen ſind wandelbar,
beſonders wenn ein Augenblick der Aufwallung ſie beſtimmt. Mehr
als einmal hatte ich ſchon geſchworen, den alten Schirm nicht mehr
anzurühren, und mehr als einmal ließen mich die Umſtände, die
Eile u. ſ. w. meinem, Schwur untreu werden. Aber jedesmal
hatte ich es zu bereuen. Einmal ſtieß ich mit dem Unglücksmöbel
die großen Scheiben eines Magazins ein. Nach dieſem Unglücks=
fall
bekam es zwei Monate lang nicht das Tageslicht zu ſehen.
Bei. einer andern Gelegenheit, wärs ich. drauf= und drgu, im Theater
ein Duell. an den Hals zu kriegen, weil ich mit meinem Schirm
zu energiſch auf den=Füßen meines ſchnurrhärtigen Nachbars herum
applaudirt hatte. Eines Abends, da ich gerade in einer bacchiſchen
Laune war, geſellte ich mich, zu einer Schaar, die das Schilder=
haus
. eines Nachtwächters=umzuwerfen beabſichtigte. Dieſer Streich
brachte uns, nachdem wir eine Nacht im Arreſt zugebracht, vor
den Polizeikommiſſär, und als Zeugniß meinerSchuld=brachte man
meinen Regenſchirm, deſſen Spitze bei der Affaire verloren ge=
gangen
war. Vergebens läugnete ich mein Eigenthumsrecht, in
der Hoffnung, bei dieſer Gelegenheit meinen läſtigen Freund los=
zuwerden
; der Nachtwächter beſtand auf ſeiner Ausſage und der
Commiſſär wurde nachgerade derb. Ich mußte die Strafe bezahlen
und meinen Schirm, wieder nehmen.
Dreimal verſuchte ich es, ihn zu verlieren, indem ich ihn bei
Leuten ſtehen ließ, eben ſo oft aber, kam ein beſorgter Diener= und
brachte ihn mir mit den Worten: Ja, ich habe auf, der Stelle
den Schirm als den Jhrigen erkannt. Und ich mußte dem,
Dienſtbefliſſenen ein Trinkgeld geben!
Entmuthigt durch ſo viek fruchtloſe Verſuche, gab ich am Ende
meine Hoffnung auf, ihn los zu werden. Ich bin wenig gewöhnt
an metaphyſiſche Forſchungen und ich weiß mir nicht zu erklären,
durch welche= Anomalie des. menſchlichen Geiſtes. ich dieſen Feind
meines innern Friedens immer noch bei mir=behielt und ihn nicht
etwa dem Feyer= übergab. Beſondere Umſtände nöthigten mich zu
einer Reiſe auf den Continent und die Vorbereitungen zu derſelhen=
ließen
mich meinen Regenſchirm-vergeſſen. Ich nahm am Ende
Platz in einer nach=Dover gehenden von Paſſagieren angefüllten
Stagekutſche, ohne an ihn zu denken. Die Worte: Alles fertig!
waren bereits ertönt. und, der Kutſcher hatte ſchon die Pſerde zum
Fortgehen angetrieben, als. ſich der, Ruf: Halt! halt 1. hören
ließ. Der Conducteur ſtieß einen= Fluch= aus über den=Aufenthalt=
und alle, Augen wandten ſich nach einem Mann, der athemlos da=
her
geſtürzt kam und etwas. in, der Hand trug, was nichts anders
war, als mein alter Parapluie.
Wir kamen bald in Dover an und ein günſtiger Wind be=
gleitete
unſere Ueberfahrt. Ich ſwar die ganze Nacht= aufgeblieben:
und fühlte, deßhalb bei unſerer= Ankunft in Calais das Bedürfniß,
bis zurz Abfahrt, der Boulogner=Kutſche, mich auszuruhen. Ermüdet
und ſchläfrig überließ ich die= Sörge für meine Effecten einem
Commiſſionär: Am andern Morgen, als ich mein Gepäck unter=
ſuchte
, fand ich, daß zwei Stücke, zurückgeblieben waren, meine
Uniform und mein Regenſchirm. Da ich die erſtere durchaus
nichtsmiſſen wollte, ſchrieb ich an den=Wirth, hütete, mich= aber
ſehr, den Regenſchirm auch nur zu erwähnen. Siehe da, ich er=
hielt
als Antwort - beide vermißte Gegenſtände zurück.
Seit einigen Monaten bin ich in Paris. In dieſer unruhigen
Stadt kann Jeder thun und laſſen, was ihm beliebt, und ich kann.
meinen Regenſchirm gebrauchen, ohne beſorgen zu müſſen, von irgend,
jemand bemerkt zu werden. Begegnet mir aber ein Landsmann,
dann ſpreche ich mit gleichgültiger Miene ein Worxt von, der Noth=
wendigkeit
, in der ich mich geſehen hätte, den Schirm eines Portiers.
zu leihen. Geſtern regnete es unmenſchlich, als ich im yardin des.
plantes war: ich flüchtete in einen Omnihus und überließ meinen,
Regenſchirm ſeinem Schichſal. So bin ich glücklich von dieſem
Uebel befreit und kann ſeine Geſchichte ſchließen
Eben als ich meine Namenschiffte unter das Manuſcript,
ſetzen wollte, tritt der Portier in mein Zimmer. Er hat einen
Bruder bei der Polizei, der alle Leute kennt: dieſer Bruder kommt,
hinter ihm her und hat - meinen alten Parapluic in der Hand.
D. F.
Verlag und Redacion: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.