Darmstädter Tagblatt 1871


16. Mai 1871

[  ][ ]

Veilage
zum
Darmſtädter Frag= und Anzeige=Blatt.

187I.
Dienſtag den 16. Mai
R10.

Das Frag= und Anzeigeblatt. die Beilage hierzu ſowie das Verordnungsblatt für den Kreis Darmſtadt erſcheinen wöchentlich; Erſteres
Camſtag, die Beilage Dienſtaas und Letzteres Donnerſtags. Jahres=Abonnement der drei Blätter zuſammen 2 fl. Auswaͤrts kann man bei allen
Poſtimtern abonuiren.- In Darmſtadt bei der Erpedition.- Theinſtraße Nr. 23 neu.

Verſteigerungen.
3097) Bekanntmachung.
Mittwoch den 31. Mai, Donnerſtag den
1. und Freitag den 2. Juni l. J., jedes=
mal
von
Vormittags präcis 8 Uhr
an kommen die nachverzeichneten Holzſorti=
mente
aus dem ſtädtiſchen Oberwald öffent=
lich
zur Verſteigerung und zwar:
Mittwoch den 31. Mai:
339 Stecken buchen Scheidholz II. Cl.,
88 eichen


kiefern
5


6½ erlen u. aſpen Scheidholz
II. Cl.
Donnerſtag den 1. Juni:
133 Stecken buchen Prügelholz,

51 eichen
kiefern
½ erlen
225 buchen Stockholz.

Freitag den 2. Juni:
110 Stecken Lichen Stockholz,

erlen
6
3850 Stück buchene Wellen,
3900 eichene

175
kieferne
Das Holz ſitzt in den Diſtricteu Kuhlach,
Wildſcheuertheil, Steinikel, Weidenlach und
Spitz am Zaun zunächſt des Scheftheimer
Forſthauſes.
Darmſtadt, 12. Mai 1871.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Appfel, Beigeordneter.

3100) Bekanntmachung.
Nächſten Mittwoch den 17. Mai
d. J., Vormittags 9 Uhr, werden die zum
Nachlaß des Maurermeiſters Johannes
Böttinger gehörigen Maurerhandwerks=
zeuge
, eine Parthie Backſteine und verſchie=
dene
alte Fenſter gegen Baarzahlung ver=
ſteigert
.
Darmſtadt den 11. Mai 1871.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
J. V. d. V.
Har, Gerichtsmann.
3246) Bekanntmachung.
Die am 8 und 9. d. Mts. abgehaltene
Holzverſteigerung iſt genehmigt und können
die Abfuhrſcheine Freitag den 19. d. Mts.
dahier in Empfang genommen werden.
Beſſungen, den 15. Mai 1871.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Demmel.

Verſteigerung von Pritſchen und
Backſteinwänden.
Künftigen Freitag den 19. d. Mts. Vor=
mittags
um 9 Uhr ſollen die Pritſchen aus
den Stallungen der Reiter=Caſerne dahier
in 11 Looſen, jedes Loos ungefähr 156 bis
264 laufende Fuß enthaltend, Pritſchen und
Kopfpolſter von ca. 9: Länge von Floß=
borden
, nebſt je zwei, 4 bis 6u dicken
tannenen Unterlaghölzern, welches Gehölz
ſich namentlich zu Verſchalungen und Aus=
riegelungen
eignet, ſodann 8 Scheidewände
aus Backſteinen, jede ungefähr 200 bis 575
Klafter enthaltend, 11 dick, unter oden bei
der Verſteigerung bekannt gemacht werdenden
Bedingungen an den Meiſtbietenden öffent=
lich
verſteigert werden.
Da Genehmigung vorbehalten u. Zahlungs=
friſt
von 3 Tagen geſtattet wird, hat jeder
Steigerer zugleich einen Bürgen zu ſtellen.
Die Eirſichtnahme iſt vom 16. d. Mts.
an Nachmittags von 2 bis 5 Uhr geſtattet.
Darmſtadt, den 13. Mai 1871.
Großherzogliche Garniſon=Verwaltung.
J. V.:
3247)
Schmidt.
Schneider.

3098) Bekanntmachung.
Nächſten Freitag den 19. Mai d. 3s.,
Nachmittags 3½ Uhr, werden am öſtlichen
Theil des Main=Thors 20 Tauſend Stück
Cigarren öffentlich gegen Baarzahlung ver=
ſteigert
.
Darmſtadt, den 12. Mai 1811.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Der Vorſteher:
Berntheiſel.

Torf=Lieferung.
Mittwoch den 24. d. Mts., Vormittags
um 10 Uhr, ſoll auf dem Büreau der
Großherzoglichen Provinzialarreſthaus= Ver=
waltung
dahier die Lieferung von 100,000
Stück Eſchollbrücker Stech=, desgl. 208,000
Stück Formtorf beſter Qualität in
Parthien zu 20,000 Stück öffentlich ver=
geben
werden.
Die Bedingungen liegen bei unterzeich=
neter
Stelle zur Einſicht offen, und ſind von
den Intereſſenten bei der Verſteigerung Pro=
ben
vorzulegen.
Darmſtadt, den 10. Mai 1871.
Großh. Provinzialar reſthaus=Verwaltung.
Neuhaus.
3104)

3249) Bekanntmachung.
Freitag den 19. Mai d. J. Vormittags
10 Uhr werden in der Wilhelmſtraße auf
dem Bauplatz des Volpert Straßheim, zu=
nächſt
der Heidelberger Straße, verſchiedene
behauene Sandſteine, als: Fenſter=u Thür=
geſtelle
, Sockelſtücke ꝛc., an den Meiſtbieten=
den
gegen gleich baare Zahlung verſteigert.
Beſſungen, den 13. Mai 1871.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Der Vorſteher:
Demmel.

Holz=Verſteigerung
in den Domanial=Waldungen der Ober=
förſterei
Nieder=Ramſtadt.
Es werden verſteigert:
I. Montag den 22. Mai l. J.:
in den Diſtricten Fichtengarten, Weißdorn=
grund
, Dachsbau ꝛc. bei Wembach:
Scheidh. Prügelh. Stockh. Reish.
Stecken. Stecken. Stecken. 100W.

Buchen) 1 41 Birken 9 5½ 9 5½ Eichen 2 1 Nadelh.
Erlenu.
Aspen 86
4½ 15
½ 51½
42½
5

36 Fichten= und Weißdorn=Stämme von
6 bis 44 Zoll Durchmeſſer, 20 bis
105 Fuß Länge.
126 Fichten= und Lerchen=Stangen von 2-5
Zoll Durchmeſſer, 40- 70 Fuß Länge.
Zuſammenkunft Vormittags 9 Uhr im
Diſtrict Fichtengarten bei Wembach.
II. Dienſtag den 23. Mai l. J.:
in den Diſtricten Dörnbach, Roſenberg,
Seckenhain bei Ober=Ramſtadt:
Scheidh. Prügelh. Stockh. Reish.
Stecken. Stecken. Stecken. 100W.

Buchen 23 40 21½ 16½ Eichen 9½ 13½ 4 2 Nadelh.
u. Aspen, 21½ 17 11 6 4 Eichenſtämme von 7½ bis 10 Zoll Durch=

meſſer, 40 Fuß Länge.

Das im Wald zerſtreut ſitzende Holz
wird ſämmtlich im Diſtrict Dörnbach am
Pflanzgarten verſteigert.
Ferner werden daſelbſt verſteigert: 52
Haufen Streulaub aus dem Diſtrict
Dörnbach an der oberen Teichſchneiſe.
Zuſammenkunft Vormittags 9 Uhr am
Pflanzgarten im Diſtrict Dörnbach.
Nieder=Ramſtadt am 10. Mai 1871.
Großherz. Oberförſterei Nieder=Ramſtadt.
Löwer.
3107)
23


He
8.

8
2
H.
4
H

[ ][  ][ ]

82
3250) Heugras=Verſteigerung
Montag den 22. Mai Morgens 10 Uhr
von 14 Morgen Acker am Heiligen=Kreuzberg.
Berthold Rößner.

Feilgebotenes.
3 (Ein gebrauchter Porzellanofen
J
CC wird baulicher Veränderung halben
billig abgegeben. Verlängerte Waldſtraße
Nr. 51.
2292) Ein, ſchöner Bauplatz iſt
zu verkaufen. Auskunft ertheilt Herr
Schreinermeiſter Schmikt, Alexander=
ſtraße
Nr. 6.
2374) Zwei ſolid gearbeitete Flaſchen=
züge
, der eine zweigängig, der andere vier=
gängig
, ſind zu verkaufen bei Schloſſermſtr.
Ludwig, Karlſtraße 8.
1727) Wachs=zu. Ledertücher Prima,
Gold=Gallerien empfiehlt billigſt
W. Sehmidtz, Schulſtraße I.

3049) Bei Hofglaſer Brunner ſtehen 2
noch neue vierflügel. Fenſter,78143½, ſowie
5 alte Dachfenſter billig zu verkaufen.
3072) 2 gebrauchte Erker von Eichen=
holz
, ganz complett, 12: hoch 45- breit,
ſtehen zu verkaufen bei
J. H. Reuter hier, Promenadeſtr. 17.
3125) Ein gebrauchter, noch gut erhaltener
2räderiger=Stoß=Karren, wird abgegeben
bei Wilhelm. Schulz, Eliſabethenſtr. 20.
3127) Ein Stück ſchöner Klee zu ver=
kaufen
bei C. Völker, untere Hügelſtr.
Emmenthalor-Sehweivorhäso
prima Qualität empfiehlt äußerſt billig
Veam Köyn,
gegenüber der=Stadtkirche.
3131)
3134) Annaſtraße Nr. 19 ſind Erbſen=
reiſer
zu verkaufen.
3138) Eine peue Häckſelbank iſt zu
verkaufen Kiesſtraße 101.
S.Fute Kartoffeln, der Kumpf 12 kr.,
H.=OLlbei Franz Gölz im Ochſen
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3147) Pferd, ein ſehr brauchbares,
Stute, ſteht billig zu verkaufen.
Carlsſtraße Nr. 41.
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3150) Ein elegantes,, Haus, be= F
941)

F.ſtehend aus 16 -18 Zimmer, Garten ꝛc.
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zunächſt der kath. Kirche.
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3251) Pancratiusſtraße Nro. 25 ſind
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3252) Lx. Pensres, um zu räu=
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, per St. 1 kr. Teichhausſtr. 12.

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für Mädchen zu. Knaben ſind in reicher Auswahl vorhanden. Namentlich ſchöne illuſtrirte
Werke; Gedichtſammlungen; Werke belehrenden Inhalts, die ſich vor=
zugsweiſe
für das Alter der Confirmanden eignen; Andachtsbücher in den verſchieden=
artigſten
Einbänden; billige Brieftaſchen und Notizbücher.

3253)

Arnold Vergstraesser,
J. P. Dich'ſche Buchhandlung.

3254) Wir offeriren zu nachſtehend herabgeſetzten Preiſen:
Eine große Parthie moderner, Kleiderſtoffe, hauptſächlich glatte u. ⬜achen,
als: Apaccas, Höhairs, Nartan, Crolsé, Lenos, Barége u. ſ. w., ſowie hübſche leinene
Stoffe für Kleider zu 14, 16, 20 und 24 kr. per Elle.
Eine große Parthie ächt franz. Jaconets &amp Oigandy. 12 kr. per Elle,
⁵⁄₄ breiter ächter Kattun 9 und 11


13


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Tricots. Juche & Bukskins. die beſten Fabrikate zu

fl. I. 20 kr., fl. 1. 30 kr., fl. 1. 45 kr. und fl. 2. per Elle,
ſowie eine reiche Auswahl in fertigen Dawen=Jaquets, das Neueſte von fl. 4. bis fl. 7.

S. Hever SShmO.

Lapetem und Rouleoux
zu herabgeſetzten Preiſen in großer Ruswahl empfiehlt
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H. Todiétru. Ludwisſtraße;
20
M
WAih
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Auiestimer

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Louit. Heirlz. Audwigſtraße 18.
2
4
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1,
4
14

2

2RuA.
W4ArnARt RannunchauttthAA Au ndtan.
Ph. Fi Ehaux, vormals C. Gemündt,
3115)
Stuhlfabrikant, ohere Rheinſtraße Nr. 1.
erlaubt ſich, hiermit alle Sorten Stroh==und Rohrſtühle, Siroh= und Rohr=Seſſel, hohe
und niedere Kinderſtühlchen in vorzüglicher Qualität zu billigen feſten Preiſen zu empfehlen.
Das Flechten alter Stroh= und Rohrſtühle wird ſchnell und billig beſorgt.

1719)
Napatem & Rouleaux
eine große Parthie unter dem Fabrikpreis empfiehlt;
W. Sehuidt; nächſt dem Ludwigsplatz, Schulſtraße 1.

3255) . Miéhliäiuis'sehes

Haffée-Extragt;
in Büchſen und Flacons zu 20 reſp. 10
Portionen. Drei bis vier Theelöffel mit
kochendem Waſſer gemiſcht, geben, ſofort eine
Taſſe kräftigen und wohlſchmeckenden Kaffee.
Alleinige Niederlage für Darmſtadt bei
Wr. A. Tenner, Adler=Apotheke.

Vermiethungen.

996) Ein ſehr ſchön möblirtes Zim=
mer
im 1. Stock Blumenſtr 6 zu vermiethen.
1141) Eck der Wilhelminen= u. Anna=
ſtraße
, (Nr. 14) bel Etage. 5 Zimmer und.
Saal, Küche im Souterrain; im 3. Stock.
2 Zimmer und Küche, Boden= und Keller
räume im Verhältniß. Auf Verlangen
Stallung und Mitbenutzung des Gartens.
1330) In meinem neuen Hauſe der
Soderſtraße Nro. 53 iſt der L., 2. und
3. Stock nebſt Bleichplatz und Waſchküche
zu vermiethen und alsbald zu beziehen.
Konrad Ganß, Weinbergſtraße 26.

NNBNNANAUAuAAAUAAAUch.
8 1526) Frankfurterſtraßg Nr. 7 iſt
R ein, pollſtändiges Logis von 6 Piecen
2
E zu vermiethen. Auf Verlangen kann 4
K ein weiteres, Zimmer, Stallung, Re= B
F miſe, Heuboden u. Bedienten=Zimmer,
ſowie ein Gärtchen dazu gegeben werden;
Cullmann.
4
L4AtAAn Nnr AAAtrannick
1854) Bleichſtraße 9 iſt der mittlere
Stock, beſtehend aus 6 Piecen nebſt Zuge=
hör
zu vermiethen und, bis 6. Juni, auf
Verlangen auch früher zu beziehen.
1867) Kirchſtraße Nr. 8 ein freundliches
Zimmer mit oder ohne Möbeln. Zu er=
fragen
im Laden daſelbſt.
1933) In meinem Hauſe, Blumenſtraß
Nr. 6, iſt ein Manſardenzimmer nebſt
Kammer zu vermiethen.
Guſtay Heß, Zimmermeiſter.
1979) Ein ſchön möblirtes. Zimmer mit
freundlicher Ausſicht zu vermiethen. Schloß=
graben
3 eine Stiege.
2467) Beſſunger Kirchſtraße Nr. 41 iſt
der mittlere Stock zu vermiethen.

[ ][  ][ ]

83

2397) Eck der Stift= u. alten Roß=
dörferſtraße
eine freundliche Parterre= Woh=
nung
mit allen Bequemlichkeiten. Näheres.
daſelbſt Nr. 62.
2468) Annaſtraße,Nro., 6' iſt an zeine,
ſtille Familie eine Wohnung im 1. Stock/
von 4 Zimmern und Cabinet, Küche und
allem Zugehör auf Mitte Juli zu vermiethen.
Näheres im Hauſe ſelbſt, oder bei dem
jetzigen Eigenthümer, Wilhelmſtraße 16.
2470) Dieburgerſtraße Nr. 10 iſt ein
kleines, hübſch möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
u. ſogleich zu beziehen, 1 Stiege hoch.
2567) Ein möblirtes=Zimmer zu ver=
miethen
Bleichſtraße Nr. 9.
2586) Beſſunger Herdwegſtraße Nr. 39
iſt ein Zimmer in der Manſarde zu vermiethen;
2661) Soderſtraße Nro. 51
iſt der dritte Stock mit Glasabſchluß
u. allen Bequemlichkeiten zu vermiethen
und am 1. Juni beziehbar. Zu erfragen
bei Ludwig Geider, Hofweißbinder,
Waldſtraße,Nri= 23.
2664) Dieburgerſtraße Nr. 6 ein ſchön
möblirtes Zimmer, zu vermiethen.,
Promenadeſtraße Nr. 56
in dem neuen Hauſe; gegenüber
Herrn C. Appel, das Manſarde=
Logis von 3-4 Zimmern, Küche, Keller,
Boden u. ſ. w., in 3 Monaten oder auch
früher. Miethe 120 bis 150 fl. Im Lo=
gis
ſelbſt das Nähere zu erfragen. (2667
2688) Caſinoſtraße 18 iſt die bel Etager
6 Zimmer; nebſt=allem, Zugehör, ganz oder
getreynt zu vermiethen, u, gleich zu bezieheu.
2895) Schulſtraße Nr. 9 dritter Stock
iſt ein möblirtes Zimmer ſogleich zu beziehen.
2983) Marienplatz 10 ein ſchön möblirtes
Zimmer zu vermiethen u. gleich beziehbar.
2984)
Carlshof.
In dem von. Dr. Mercer früher be=
wohnten
Hauſe iſt der ganze untere Stock.
mit allen Bequemlichkeiten zu vermiethen:
und ſofort zu beziehen. - Auskuuft wird
Herr Pitthan daſelbſt ertheilen.
3052) In dem an der Schützenſtraße
gelegenen Flügel unſeres Hauſes ſind zwei
Läden mit Wohnungen, jede aus drei=
Zimmern, Küche, Keller, Bodenraum u. ſ. w.
beſtehend, ganz neu hergerichtet, zu
vermiethen und baldigſt zu beziehen,
J. G. Kahlert und Söhne.
3055) Louiſenſtraße 32. zwei Stiegen.hoch
iſt ein. möblirtes Zimmer zu vermiethen.
3080) Ludwigſtraße, Nro. 13 ein hüb=
ſches
Manſarden=Logis.
He.
)
3171) Mauerſtraße Nr. 18 iſt,1 Man=
ſardenzimmer
nebſt Kammer zu vermiethen,
welches gleich bezogen werden kann.
3196) Ein auch zwei Zimmer, möhlirt,
gleich. zu beziehen. 10. Annaſtraße, parterre.
3204) Ein freundliches Zimmer ohne
Möbel in einem Hintergebäude vor der Stadt=
billig
zu vermiethen. Frankfurterſtraße 66.
3256) Louiſenſtraße 16 neu 2 Stiegen
hoch Hinterſeite iſt ein freundliches möblirtes
Zimmer zu vermiethen.

Vermiſchte Nachrichten.
ſEinen braven Lehrjungen ſucht unter
. C günſtigen Bedingungen
Ph. Jacoby, Glaſermſtr., Beſſungen.

N. 19

Bank'für Handel und Induſtrie.
Erhöhung des umlaufenden=Actien=Capitals auf
fl. 2,000,000;Nominal,
Nachdem in Gemäßheit der Beſchlüſſe des Aufſichtsrathes unſerer Geſellſchaft das
umlaufende Actiencapital, mit Rückſicht auf die erforderliche Dotation einer in Berlin
zu errichtenden Zweigniederlaſſung, durch Wiederbegebung zurückgekaufter Actien auf den
Betrag von Achtzehn Millionen Gulden erhoht worden, ſollen zu gleichem Zweck
und zur Verſtärkung der ſonſtigen Betriebsmittel weitere
Drei millionen Gulden Hominal
aus den zurückgekauften Actien begeben werden, auf welche inhaltlich jener Beſchlüſſe den=
Actieninhabern ein vorzugsweiſes Bezugsrecht zum Cours von 120%⁄ unter den nach=
folgenden
=Bedingungen eingeräumt iſt:
1) Auf je ſechs der gegenwärtig in Umlauf befindlichen Actien=entfällt die Be=
rechtigung
. zum Bezug Einer Actie; um für Beſitzer geringerer Beträge, die Ausübung
des. Bezugsrechtes zu ermöglichen, werden Theilbezugsſcheine auf=½ Actiej ausgefertigt.
2) Die alten Actien ſind in der Friſt vom 1. bis 30. Juni11874 bei einer
der nachfolgenden, Stellen zur Abſtempelung vorzulegen:
bei unſerem Couponsbüreau hierſelbſt,
Filiale in Frankfurt a. M.,

den Herren Model, Schmitz &amp. Comp. in Mainz.
Köſter &a, Comp, in Mannheim und Heidelberg,

Rümelin-E-Comp. in, Heilbronn,


Pflaum & Comp. in Stuttgart,

Merck. Chriſtian & Comp. in München,


Cohn, Bürgers & Comp. in Berliu,


Sal, Oppenheim jiun. K Comp= in= Köln,
7.

dem A. Schaaffhauſen'ſchen Bankverein in Kölny

der Braunſchweigiſchen Bank in Braunſchweig,
Herrn Janatz Leipziger in Breslau,
Michael Kaskel in Dresden,

den Herren Meyer & Comp. in Leipzig,

Frege & Comp, in Leipzig,

Ed. Frege & Comp. in Hamburg,


3) Die zur Abſtempelung präſentirten, Actien ſind. in einem nach der Nummern=
folge
zu ordnenden Bordereau zu verzeichnen; die entſprechenden Formulare ſind bei den
vorgenannten Stellen zu erhalten.
4) Der Uehernahmspreis. von 129%l, iſt bei. Anmeldung und. Abſtempelung der
Actien, an, den, vorgenannten Stellen, ſofort mit,.fl 300 ſüddeutſcha oder. in. preußiſcher.
Währung ¼, per Actie, beziehungsweiſe mit fl. 50 ſüddeutſch oder in preußiſcher
Währung ¼ per Theilbezugsſchein. - zuzüglich 4 ⁄o Stückzinſen p. 2. aus fl. 250
für jede neue Actie, beziehungsweiſe aus fl. 41. 40 für, jeden Theilbezugsſchein für die
Zeit vom 1. Januar 1871 bis zum Bezugstage einzuzahlen.
5) Gegen dieſe Einzahlung empfängt der Präſentant die auf ſeinen angemeldeten
Actienbeſitz entfallenden neuen Actien beziehungsweiſe Theilbezugsſcheine mit Dividenden=
genuß
pro 1871 und Zinſengenuß vom 1. Januar 1871 ab.
Die auswärtigen Anmeldeſtellen ſind mit einem angemeſſenen Vorrath neuer Stücke,
verſehen; ſollte derſelbe jeweilig durch den Bezug. abſorbirt ſein, ſo wird den Präſen=
tanten
über den zu empfangenden neuen Nominalhetrag eine Beſcheinigung ertheilt werden,
gegen deren Rückgabe dem Inhaber derſelben acht Tage, nach Ausſtellung die neuen Stücke
bei derſelben Anmeldeſtelle behändigt werden.
6) Nach dem 30. Juni 1871 iſt die Anmeldung nicht mehr zuläſſig.
Ueber die bis dahin von obigem Betrag nicht beanſpruchten Actien wird die Direction
zu Gunſten der Geſellſchaft anderweit verfügen.
7) Zum wirklichen Bezug von ganzen Actien müſſen je ſechs Theilbezugsſcheine zu=
ſammengelegt
werden und erliſcht das auf den Theilſcheinen ruhende Bezugsrecht, wenn
ſolches nicht in der vorſtehenden Weiſe bis zum 3 1. December 1871 bei einer der
Anmeldeſtellen ausgeüht worden iſt. Die auf ſolchergeſtalt erloſchenen Theilſcheine ge=
leiſteten
Einzahlungen verfallen zu Gunſten der Geſellſchaft.
Darmſtadt, 10. Mai 1871.
Direction der Bank für Handel und Induſtrie.
3257)
3071)
Geſchäfts=Empfehlung.
Unterzeichneter erlaubt ſich einem verehrlichen Publikum die ergebenſte Anzeige zu=
machen
, daß er ſich dahier als Herrenkleidermacher (Civil wie in Uniform) etablirt
hat, und wird es mein eifrigſtes Beſtreben ſein, durch feine und ſolide Arbeit, ſowie reelle
Behandlung mir die Zufriedenheit meiner verehrlichen Kunden zu erwerben zu ſuchen.
Neuhaus, Schneidermeiſter.
Nr. 7 am Schloßgrahen Nr. 7.

Ein Lehrling
1912)
mit guter Schulbildung kann in ein hieſiges
Materialwaaren=Geſchäft unter günſtigen
Bedingungen ſofort eintreten.

2625) In unſerem Material, Colonial
und Farbwaaren=Geſchäft en gros et en
détail iſt eine Lehrlings=Stelle offen.
Darmſtadt.
Gebr. Vierheller.

[ ][  ][ ]

84

A12

Heſſiſche Ludwigs=Eiſenbahn=Geſellſchaft.
Fahrplan für die Strecke Darmſtadt=Ober=Ramſtadt=Reinheim.
Gültig vom 15. Mai 1871 ab.

Entſernungen,

5
1⁄₈

Perſ.= Verſ. Perſ.= Perſ.= Emſernungen Perſ.= Perſ= Perſ.= Zug Zug Zug Zug Zus= Zug Zug 180 182 184 186 2.
S. 5½ 181 183 185 L. II. I. II. L. II. I. II.
2
r.
4. I. II. I. II. I. II. I. Cl. 1II. Cl. III. Cl. III. Cl. 5
2 5. III. CI. III. CI. III. Cl.

Perſ.=
Zug
187
L. II.

Ab
Darmſtadt
Ogo 3s:
942
1.23
Lissl2go
221
1635
2gslOes

Darmſtadt . ab 5 10 9 40 3 6 20 Roſenhöhe 5 19 9 49 9
3 6 29 N.=Ramſt.=Traiſa. 5 32 10 2 3 22 6 42 Ober=Ramſtadt. 5 39 10 9 3 29 6 49 Zeilhard (6½ 5 48 10 18 3 30. 6 58 Reinheim an 5 55 10 25 3 45 7 5

Ab
Reinheim

O=
1100
1.42
2.=
2i65

3
l.4s
105
15092
19,6=

Reinheim
Zeilhard ſH.
Ober=Ramſtadt
N. RNamſt.=Traiſa
Roſenhöhe
Darmſtadt.

abl

an

6 15)
6 23
6 32
6 31
6 52
7

3258)

Mainz, im Mai 1871.

11 15
11 23
11 32
11 39
11. 52
12

25
33
42
49
2

8 10

Der Verwaltungsrath.

3060)

AmD MaiD. C.

findet die Ziehung der Oblgationen der Stadt Barletta ſtatt.
Prämien: Fres. 2,000,000. 1,000,000. 500,000. 400,000.
400,000. 200,000. 150,000. 100,000 u. ſ. w.
Jede Obligation muß mit mindeſtens Fres. 100. zurückgezahlt werden. Die
Rückzahlung mit Fres. 100, ſowie die Zahlung der Prämien erfolgt in effectivem
Gold und ſtets ohne jeglichen Steuerabzug in Barletta, Paris, Florenz u. Neapel.
Hota. Die ſchon gezogenen Obligationen behalten das Anrecht auf alle
ſpäteren zur Verlooſung kommenden Prämien und kann demnach ein und die=
ſelbe
Obligation mehrere Male mit Prämien gezogen werden.
Original=Obligationen von Fres. 100 ſind erhältlich zum Preiſe von
Fres. 55 Thlr. 14. 20 Sgr. - fl. 25. 40 kr.
bei allen Bank= und Wechſelhäuſern des In= und Auslandes.

3205)

Empſehſung.
Ich bringe meine Dampf=Federnreinigung auf der Maſchine in gefällige
Hochachtend
Erinnerung.
H. Eaauxy Rheinſtraße I.

972)

von

Norddeutscher Hloyd.
Postdampkschikkkahrt
Bremen nach Howyork und Baltimore
eventuell Couthampton anlautend.

17. Mai nach Newyork. 3
D. Hanſa
D. Heutſchland 20. Mai nach Newyork.

D. Oſio
D. Donau
O. Bremen
D. Hermann
D. Köln
D. Berlin

24. Mai nach Baltimore.
27. Mai nach Newyork.
31. Mai nach Newyork.
3. Juni nach Newhork.

1. Juni nach Newyork.
7. Juni nach Baltimore.

D. Main
D. ewyork
D. Weſer
D. Baſtimore
D. Rhein
D. Fraukfurt
D. Hanſa
D. eipzig

10. Juni nach Newyork.
14. Juni nach Newyork.
17. Juni nach Newyork.
21. Juni nach Baltimore.
24. Juni nach Newyork.
28. Juni nach Newyork.
1. Juli nach Newyork.
5. Juli nach Baltimore.

und ferner jeden Ziltwoch und Honnabend.
Paſſagepreiſe nach Rewyork: Erſte Cajſüte 165 Thaler, zweite Cajüte 100 Thaler
Zwiſchendeck 55 Thaler Preuß. Courant.
Paſſagepreiſe nach Balimore: Cajüte 135 Thaler, Zwiſchendeck 55 Thaler Pr. Crt.
Fracht: 4 2. - mit 15%⁄₀ Primage per 40 Cubiefuß Bremer Maaße. Ordinäre
Güter nach Uebereinknnft.
von hremen nach Westindien via Southampton
Nach Colon, Savanilla, La Guahra u. Porto Cabello mit Anſchlüſſen
via Panama nach allen Häfen der Weſtküſte Amerikas, ſowie nach China u. Japan.
D. König Wilhelm I. Mittwoch 7. Juni. D. Kronprinz Friedrich Wilhelm Freitag 7. Juli
und ferner am 7. jeden Monats.
Nähere Auskunft ertheilen ſämmtliche Paſſagier=Expedienten in Bremen und deren
nlaͤndiſche Agenten, ſowie
Die Direction des Horddentschen Hloyd.

Geſchäfts=Verlegung.
3020) Mein Laden nebſt Cabinet zum
Haarſchneiden, Friſiren und Raſiren befin
det ſich von heute an
23 Wilhelminenſtraße 23
nächſt der katholiſchen Kirche.
Achtungsvollſt
W. Schäfer, Hoftheater=Friſeur.
3084) Geehrtem Publikum die ergebene
Anzeige, daß ſich meine Wohnung nunmehr
Schirngaſſe Nr. 8 in dem Hauſe des
Hrn. Schweinemetzger Herdt befindet.
Charlotte Malzan,
Hebamme.
1988) Einquartierung wird ange=
nommen
bei H. Förſter, Schloßgraben 3.
2259) Offene Lehrlinas=Stelle
für einen jungen Mann unter günſtigen Be=
dingungen
bei Georg Hof,
Papier= u. Schreibmaterialien=Handlung,
Eliſabethenſtraße.
2435) Ein ordentlicher Lehrjunge kann
eintreten bei Schloſſermeiſter Ludwig,
Carlsſtraße Nr. 8.
2619) In meine Colonialwaaren= Hand=
lung
kann noch ein mit den nöthigen Vor=
kenntniſſen
verſehener geſitteter junger Menſch
in die Lehre eintreten.
Paul Störger Sohn, Kirchſtraße 25.
(Ein theoretiſch und praktiſch gebildeter
C Pianiſt, welcher durch langjähriges
Unterrichten bedeutende Routine, beſitzt,
wünſcht ſein Domicil zu verändern, und ſich
hier als Clavierlehrer niederzulaſſen. Re=
flectanten
wird Herr Pianofortefabr. Kühnſt
gerne nähere Auskunft ertheilen. 2816
8 (Ein junger kräftiger Mann kann ſo=
C, fort als Hausburſche eintreten bei
A. Roſenthal u. Comp.

3087) Putzmacherin.
Für mein Putzgeſchäft ſuche ich eine ge=
ſchickte
erſte Arbeiterin, die ſolchem vorzu=
ſtehen
weiß. Eintritt bis Juli d. J.
T. Ernſt Rupprecht in Heidelberg.
3090) Ein Drechsler=Gehülfe kann,
auf Laden=Reparatur beſchäftigt, feſte und
vortheilhafte Stellung erhalten bei D. Faiz

[ ][  ][ ]

R19
Abgang der Bahnzüge.
Aus Darmſtadt nach Frankfurt, 5 40. 8 16. 12 15. 3 15. 4 4. (S.=3.) 7 20. 9 40.
Heidelberg 7. 9 30. 11 10. SS.3.) 2-. 4-830. 10 C.3.)


Mainz
5 20. 9 20. 145. CC.3.) 4451C.3.) 710. 955.


Aſchaffenburg 9 30. 11 7. CC.3.) 1 47. (C.3.) 2 50. 5 25. 9 56.


Roſengarten (Worms, 6 10. 10 30. 2 40. 6 5.



Reinheim 5 10. 9 40. 3- 6 20.


6
Aus Frankfurt nach Darmſtadt 6 - 8 30. 10 30. (S.3.) 1 - 3-.7 30. 9 20. 6.3.)
3 - 6. 19 -. 1- 3 15. (S.=3.) 5 -. 730.
Heidelberg

8 20. 10 251C.3.) 151C.3.) 1 40. 415. 9 6. S.3.)
Mainz


4 15. 750. 12 40 CC.3.) 345 (C. 3.) 5 50 750
Aſchaffenb.
Roſengarten (Worms) nach Darmſtadt 7 55. 12 4b. 4 20. 7 45.
6 15. 11 15. 4 35 7 25.
Reinheim
.
D.

Reſtauration auf dem Melibokus
nächſten Himmelfahrttag bei günſtiger Witterung. Für gute Speiſen und Getränke
wird beſtens geſorgt und ladet zu deren Beſuche freundlichſt ein
Peter Elgert aus Zwingenberg.
3259)

3219) General=Agent geſucht.
Für ein leiſtungsfähiges, in Bremen
beſtehendes Paſſagier=Expeditions=Geſchäft
wird unter günſtigen Bedingungen ein Ge=
neral
=Agent für das Großherzogthum
Heſſen geſucht, welcher im Stande iſt, die
vorgeſchriebene Kautionsſumme zu beſtellen.
Gefällige Reflectanten werden gebeten, ihre
Offerten unter Litr. A. 675. an das An=
noncen
=Bureau des Herrn E. Schlotte
in Bremen franco einzuſenden.
3232) Ein Mädchen, im Kleidermachen
ſehr geübt, empfiehlt ſich in allen vorkom=
menden
Arbeiten. Beſſunger Rückertſtr. 10.
3236) Eine Badbütte von Zink für
Erwachſene wird zu kaufen geſucht.
Schützenſtraße Nr. 2.
3237) Ein Mädchen, perfekt im Bügeln
und Nähen, wünſcht noch Kunden anzu=
nehmen
. Näheres bei Frau Mattern, Schul=
ſtraße
Nr. 1.
3242) Es können einige Herrn Koſt und
Logis erhalten. Lindenhofſtraße Nr. 23.
3245) Ein reinliches Mädchen, ſucht Lauf=
dienſt
. Lindenhofſtraße Nr. 23.
Geübte Hemden=Näherinnen
finden dauernde Beſchäftigung bei
3260)
A. Grote, Frankfurt a. M.
3261) Schreiner
finden bei guten Acorden leichte Beſchäfti=
gung
in der Modell=u. Maſchinenfabrik von
J. Schröder.
3262) Ein feineres Hausmädchen, wel=
ches
perfect bügeln und nähen kann, wird
geſucht. Zu erfragen Rheinſtraße 53.

3263) Ein braves Mädchen, das die
Hausarbeit verſteht und einfach kochen kann,
wird auf Johanni in Dienſt geſucht. Untere
Waldſtraße Nr. 55 im mittleren Stock.
3264) Eiue geübte Schuhmacher=
Maſchinenführerin erhält bei gutem
Lohn ſtändige Arbeit. Holzſtraße 13.
3265) Ein junger Kaufmann wünſcht
ſeine freie Zeit mit Führung der Bücher und
ſonſtigen ſchriftl. Arbeiten auszufüllen. Gefl.
ſchriftl. Offerten unter Nr. 3265 beſorgt d. Exp.
3266) Eine reinliche Lauffrau wird
geſucht. Ballonplatz Nr. 9 mittlerer Stock.
3267) Zwei ſolide Herren können Schlaf=
ſtellen
erhalten Ochſengaſſe 23 im oberen Stock.
3268) Ein Ueberzieher wurde am
vergangenen Sonntag in Auerbach bei der
Mozart=Parthie vertauſcht, und bittet man
um gef. Umwechſelung deſſelben.
Th. Amend, Ludwigsplatz 3.
3269) Taſchentuch gefunden am Concert=
Abend des 10. Mai. Näheres Eliſabethen=
ſtraße
45 eine Stiege hoch.
3270) Sonntag den 7. Mai Abends wurde
vom Theater über den Markt nach der Mar=
tinſtraße
der Schooß zu einem ſchwarzen Lüſtre=
kleid
(mit Perlenbeſatz) verloren. Der Finder
wird gebeten, deuſelben gegen Belohnung im
Laden des Herrn Gärtner Henkel, Ernſt=
Ludwigſtraße, abzugeben.
3271)
Verloren.
In letzter Zeit wurde dahier ein ſilbernes
Bleiſtift mit Federhalter verloren.
Der redliche Finder wird gebeten, daſſelbe
gegen Belohnung von 1 fl. in der Exped.
d. Bl. abzugeben.

85
3272) Juſtus Schleuning iſt am 7. d. M.
ans meinen Dienſten getreten; ich bin ver=
anlaßt
, dieß mit dem Bemerken zur öffent=
lichen
Kenntniß zu bringen, daß ich meine
werthen Kunden nach wie vor pünktlichſt
bediene und mich bemühen werde, deren
Wohlwollen ſtets zu erhalten.
Franz Wagner,
Frachtfuhrmann.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienſtag, 16. Mai. 8. Vorſt. im
7. Abonn. Hero und Leander, oder:
Der Bürgermeiſter von Gimpel=
ſtadt
. Komiſche Oper in 3 Acten mit
Ballet; Muſik von Steinhart.
Mittwoch, 17. Mai. 9. Vorſt. im
7. Abonn. Pflichten. Schauſpiel in
1 Akt von Neuſtätter. Hierauf: Eiu
Engel. Schwank in 3 Akten von Roſen.
Donnerſtag, 18. Mai. Keine Vor=
ſtellung
.
Freitag. 19. Mai. Abonn. suspendu.
Benefiz des Hoftheater=Penſionsfonds: So
machen's Alle (Cosi ſan tutto). Komi=
ſche
Oper in 3 Akten; Muſik von Mozart.

Kirchliche Nachrichten.
Am Himmelfahrttage predigen:
Vormittags.
In der Hofkirche:
Um 10 Uhr: Hr. Hofprediger Bender.
In der Stadtkirche:
Um 8 Uhr: Hr. Pfarrer Ewald.
In der Stadtkapelle:
Um 9 Uhr: Hr. Mitprediger Ritſert.
Prüfung ei ner Confirmanden=Abtheilung
durch Hrn. Pfarrer Ewald.
In der Militärkirche:
Um 10 Uhr: Hr. Mitprediger Grein.
Confirmation.
Nachmittags.
In der Hofkirche:
Um 2 Uhr: Herr Pfarr=Aſſiſtent Stamm.
In der Stadtkirche:
Um 2 Uhr: Hr. Pfarrer Ritſert.
Prüfung der Confirmanden der Realſchule.
In der Stadtkapelle:
Um 2 Uhrſ. Hr. Diakonus Pfnor.
In dem Eliſabethen=Stift:
Um 3 Uhr: Hr. Hofprediger Bender.

Bei der kath. Gemeinde
iſt am Feſte Chriſti Himmelfahrt der Gottesdienſt wie
an allen hohen Feſten.

Abenteuer eines engliſchen Regierungs=Couriers in Merico.
SSchluß.)
Ohne ein weiteres Wort entfernten ſich die beiden Morder.
Ich hörte ihre Tritte immer ſchwächer werden, und ſah, wie der
letzte Lichtſtrahl der Lampe, die ſie mit ſich nahmen, verſchwand.
Das Blut ſtarrte noch immer in meinen Adern. Die Vorſehung
hatte mich vor einer ſchweren Gefahr bewahrt, aber um welchen
Preis? Wer war der Menſch der ſtatt meiner ermordet wurde?
Ich konnte es nicht errathen. Doch jetzt kam mir der Gedanke,
die Elenden würden wahrſcheinlich zurückkehren und die Leiche holen,
um ſie zu begraben; würde ich dann entdeckt, ſo war ein neues

Verbrechen gewiß. Auf dies mochte ich es nicht ankommen laſſen.
Ich ſtand hurtig auf, zog Rock und Stiefel an, ging, das blutige
Bett und die darin liegende Leiche vermeidend auf den Zehenſpitzen
durch das Zimmer und ſtieg durch das Fenſter hinaus, an deſſen
Sims ich mich auf Armslänge hinunter ließ, um dann vollends
auf den Boden hinunter zu rutſchen. Ich fiel ſchwer auf und
blieb eine Weile betäubt liegen, nahm aber keinen Schaden. In
dem Garten, in den ich niedergefallen, war es hell genug, ſo daß
ich mich wohl zurecht fand und das Gartenthürchen erreichte, wel=
ches
nach der Landſtraße hinaus führte. Jetzt eilte ich was ich
konnte der noch in Schlummer verſenkten Stadt Talapa zu.
Ich ſehe auf meiner Uhr, daß ich mich kurz faſſen muß,
24

[ ][  ]

M19

86
und will daher nicht bei meinen Gefühlen, nicht bei dem Lärm ver=
weilen
, den meine vor dem Alcalde gemachte Anzeige nach ſich zog,
obſchon der würdige Richter, zu dem mich ein an ſeiner Laterne
kenntlicher Nachtwächter gebracht hatte, anfangs meine frühzeitige
Störung etwas übel vermerkte. Zufällig ſtand jener Bezirk damals
unter dem Kriegsrecht und die machthabende Partei wünſchte ein
gutes Einvernehmen mit den auswärtigen Regierungen. Ein Sol=
datentrupp
begleitete die Polizei, welche ich möglichſt eilig nach dem
Straßenwirthshaus führte. Das Hofthor, das noch geſchloſſen
war, wurde auf Befehl des mitausgezogenen Alcalde von den Sol=
daten
mit den Gewehrkolben eingeſchlagen. Man fand in einer
Ecke des Hofs zwei Männer, die beim Licht einer Laterne mit dem
Ausſchaufeln eines Grabes für meine vermeintlichen Ueberreſte be=
ſchäftigt
waren. Sie wurden umringt, feſigenommen und natürlich
ſogleich als Diego und ſein Herr erkannt.
Die Schurken zeigten bei ihrer Verhaftung große Betretenheit;
als ſie aber meiner anſichtig wurden, wandelte ſie ein wahres Ent=
ſetzen
an. Sie fielen auf ihre Geſichter nieder und ſchrieen laut
gen Himmel um Gnade, indem ſie in unzuſammenhängender Weiſe
ihr Verbrechen eingeſtanden.
Rühret ſie an," ſagte der Führer der Soldaten zu mir:
ſie halten Euch für einen Geiſt. Carambal ſie gedachten, durch
ihre ſaubere Arbeit Euch zu einem ſolchen zu machen.
Als die Elenden ſahen, daß ich nicht nur lebte, ſondern auch
friſch und geſund war, änderten ſie ihren Sinn und nahmen ihr
Geſtändniß wieder zurück.
Das wird ſich Alles ausweiſen, ſagte der Alcalde mit einem
grimmigen Lächeln, und ließ nun die Schurken gebunden und un=
ter
ſtarker Bedeckung nach dem verhängnißvollen Gemach führen.
Hier lag nun unter der durchbohrten Decke der ſtumme Zeuge
der arme Ermordete.
Wollt ihr noch weiter leugnen ?' fragte der Alcalde.
Das Gemach war jetzt vom Fackellicht taghell beleuchtet. Die
Leiche lag mit dem Geſicht nach unten gekehrt, und das ſchwarze
Haar fiel wirr auf das Kiſſen nieder. Die Morder zitterten. Diego
fand zuerſt ſeinen Muth wieder.
Demonioslu rief er. Ihr habt uns; könnt ihr uns nicht
hängen ohue all' dieſen Lärm. Ich für meinen Theil wollte
nur.
Er wurde durch einen wilden Aufſchrei unterbrochen. Die
Wirthin, durch das Getümmel geweckt, war eingetreten und ſah
ihren Mann gefangen in einem Gemach, in welchem ohne ihr Wiſ=
ſen
ein Verbrechen verübt worden! Aber was noch ſchlimmer, in
der verſtümmelten Leiche hatte das Auge der Mutter auf den erſten
Blick ihren Sohn, ihren einzigen Sohn, erkannt, welchen in der
Dunkelheit ſein eigener Vater erſchlagen. Sie eilte auf den erkal=
teten
Körper zu, umſchlang ihn mit ihren Armen und erhob ein
Zetergeſchrei, an das ich bis zu meiner Sterbeſtunde denken will.
Der Ermordete war alſo der Sohn des Wirths ?
Ja, der blaſſe Student. Es ſtellte ſich heraus, daß der junge
Burſche, ein frühreifer Schlemmer und Spieler, gewöhnt war,
Nachts ſich aus dem Hauſe zu ſtehlen und in Talapa mit den ärg=
ſten
Taugenichtſen Gemeinſchaft zu machen. In ſelbiger Nacht
war er ſchwer betrunken von einigen Kameraden zurückbegleitet
worden, die ihm, damit ſeine ihn im Bette wähnenden Eltern nichts
merkten, zu dem offenen Fenſter meines Zimmers herein halfen;
er hatte es nämlich für unbewohnt gehalten und lieber hier ſeinen
Rauſch ausſchlafen, als durch das Stolpern nach ſeinem eigenen
Gemach Jemand im Haus wecken wollen. Daher die Kata=
ſtrophe
.
Und der Wirth - der Sambo ?=
Beide wurden um Tagesanbruch, nachdem ſie zuvor einem
Prieſter gebeichtet, gehenkt. Man macht in Mexiko kurzen Prozeß.
Mein Depeſchenfascikel und meine Börſe wurden in einem Schranke
wieder aufgefunden. Aber die arme Mutter - ich hatte tiefes
Mitleid mit dem unglücklichen Geſchöpf. Ich erfuhr nachher, daß
ſie vor Jammer den Verſtand verlor. Doch alle Hagel, es ſind
nur uoch fünf Minuten bis zum Abgang des Zugs. Gott befoh=
len
, Tom! Lebe wohl!

Die Geſchichte eines baumwollenen Regenſchirms.

Unter den Erfindungen, die wir dem neueren Vervollkomm=
nungsgeiſt
verdanken, iſt eine, die von vielen für unentbehrlich ge=
halten
, mir immer ganz widerwärtig geweſen iſt; es iſt die der
Regenſchirme. Ich will nicht unterſuchen, wann, wie und durch
wen dieſe mir ſo unangenehme Maſchine erfunden worden iſt; ich
will mich nur darauf beſchränken, die zahlreichen Unannehmlichkeiten
oder vielmehr die wahrhaften Calamitäten zu erzählen, die mir
aus dem Beſitz eines Parapluies entſtanden ſind.
Es lebt wohl Niemand, der nicht einmal oder das anderemal
ſchon ſeinen Regenſchirm verloren, vertauſcht oder geſtohlen bekom=
men
hat, Niemand, der nicht weiß, wie ſchwierig es iſt, mit einem
offenen Regenſchirm durch eine belebte Straße zu gehen, ihn auf
der Imperiale eines Poſtwagens oder bei ſtarkem Wind, beim
Einbiegen in eine andere Straße, zu halten, Niemand endlich, der
nicht das Unſcheinbarwerden eines ſchönen, noch ganz neuen Regen=
ſchirms
beklagt, oder durch einen unvorſichtig getragenen Regen=
ſchirm
einmal moleſtirt worden wäre. Ich erinnere mich bei der
Gelegenheit, von einem vor einigen Jahren publicirten Werk gehört
zu haben über die Kunſt, ſeinen Parapluie zu tragen, welches
durch erklärende Tafeln die verſchiedenen Arten erörtert, welche ein
Fußgänger beim Tragen des Schirms in Anwendung bringen
kann, um die zu beläſtigen, welche an ihm vorüber gehen. Bei
allen den vielen Unannehmlichkeiten, die der Gebrauch des Regen=
ſchirms
im Allgemeinen hat, gibr es noch einige von ganz beſon=
derer
Art, die nicht leicht Jemand außer mir erfahren hat.
Eine übel verſtandene Oeionomie war die Urſache aller meiner
Leiden. Im Jahr 1829 ſchlenderte ich eines Tages in der Straße
F.** herum. Ein mit Wolken bedeckter Himmel ließ einen
von
heftigen Regen erwarten. Da fielen meine Blicke auf einen Laden,
in dem alle mögliche Gegenſtände wohlfeil zu verkaufen waren.
Ich ſah ganz unwillkürlich und ſchweigend die lange Liſte der den
Kaufluſtigen angebotenen Dinge durch und machte mich eben bereit,
mir in einem Wagen Schutz gegen den plötzlich einfallenden Regen
zu ſuchen, als mir einfiel, ich könnte ja denſelben Zweck durch den
Ankauf eines Regenſchirms erreichen; ein ſolcher würde mich nicht
mehr koſten, als ein Fiacre und bliebe mir für immer ...;
doch es wäre unnütz, das Räſonnement weiter zu führen, und
ohne länger mich zu bedenken, trat ich in den Regenſchirmladen.
Der Kaufmann beeilte ſich, meine Wünſche zu befriedigen; er ent=
faltete
vor mir eine ganze Armee von ſeidenen und baumwollenen
Parapluies in allen möglichen Farben. Wenn ich mir einen von
Seide kaufe, dachte ich, ſo iſt er beſtimmt nach drei Tagen ver=
loren
, und es iſt ja doch nur Oekonomie, die mich hierher führt.
Indem ich alſo rechnete, wendete ich meine Augen auf die be=
ſcheidene
baumwollene Waare, die vom Kaufmann anfangs über
Seite gelegt, weil er ſich dachte, ich ziehe Seide der Baumwolle
vor, nun auf einmal ein Gegenſtand ſeiner Anpreiſungen wurde.
Meine Wahl fixirte ſich bald auf einen grünen Guingham, und
wenn ich dem Kaufmann in der Schilderung aller ſeiner guten
Eigenſchaften, ſeiner Dichtigkeit, ſeiner Undurchdringlichkeit geglaubt
hätte, ſo wäre er ein Wunder menſchlicher Induſtrie geweſen. Sei
dem wie da wolle, ſein Geld war er werth. Sein Geld! ich
ſchäme mich, es zu geſtehen, er koſiete drei Schillinge ! Im erſten
Augenblicke war ich ſehr zufrieden mit meinem Kauf; ich entfaltete
mit großem Wohlgefallen meinen neuen Ankauf, und trat keck auf
die Straße hinaus, um ihn zu probiren.
Mein Weg war weit und ich hatte hinreichende Zeit, die
Widerſtandsfähigkeit meines Schirms gegen den Regen zu erproben.
Das Reſultat genügte mir vollkommen. Ich war alſo zufrieden
mit meinem Beſitzthum und glaubte, ich würde es auch immer
bleiben; eine Täuſchung, die mir gar zu bald deutlich wurde. Die
lebhaften Hoffnungen, mit denen wir einen neuen Freund, ein
neues Projekt begrüßen, werden in der Regel gar bald herunter=
geſtimmt
; die Geſchichte meines Parapluies liefert einen ſchlagenden
Beweis für dieſe Wahrheit.
(Schluß folgt.)

Verlag und Redaction: L. V. Wittich'ſche Hofbuchbruckerei.