Darmstädter Tagblatt 1871


02. Mai 1871

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häft
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um

Darmſtädter Frag= und Anzeige=Blatt.

4 17.

Dienſtag den 2. Mai

187I.

Das Frag= und Anzeigeblatt. die Beilage hierzu ſowie das Verordnungsblatt fur den Kreis Darmſtadt erſcheinen wochentlich; Erſteresz
Samſtag, die Beilage Dienſtaas und Letzteres Donnerſtags. Jahres=Abonnement der drei Blätter zuſammen 2 fl. Auswaͤrts kann man bei allen
Poſtamtern abonniren.- Zu Darmſtadt bei der Erpediion. Rheinktraße Nr. 23 neu.-

2286) Berliner Stutz=Flügel von
des Nachmittags 4 Uhr, ſollen in der Bieſel neueſte Conſtruction (Paliſander=
Kiesſtraße Nr. 13: 1 Canapee, 6 Stühle,, holz) billig abzugeben. Nr. 17 Kranichſteinerſtr.

2849)
Verſteigerung.
Dienſtag den 9. Mai Nachmittags um 2 Uhr werden im
Schwab'ſchen Hauſe, am Markt, eine gut erhaltene vollſtändige Specereiladen-
Einrichtung, beſtehend in 1 Oeltheke, 3 Abtheilungen mit Schubladen und
Kaffeegefach, 3 Ladentiſchen, Waagen ꝛc. auf Verianger auch in einzelnen
Theilen, ſowie ein Canapee und 8 Stühle, 1 großer Kleiderſchrank und ſon=
ſtige
Utenſilien verſteigert.
Darmſtadt.
2722) Donnerſtag den 4. Mai d. J.,
1 Commode, 1 Kleiderſchrank und verſchie=
denes
Werkholz gegen baare Zahlung öffent=
lich
verſteigt werden.
8
Darmſtadt, den 27. April 1871.
Naumann.
2850) Mühlen=Verſteiger unßg.
Freitag den 5. Mai Mittags um 12 Uhr
ſoll auf dem Rathhauſe zu Eberſtadt auf
freiwilliges Anſiehen des Wilhelm Hohen=
100l0l)
(O)
ſchild zu St. Louis, in Amerika, die dem=
ſelben
eigenthümlich zuſtehende ſogenannte
Unterwieſenmühle, bei Eberſtadt, unter den
bei der Verſteigerung näher, bekannt zu
machenden Bedingungen, meiſtbietend, ver=
2
ſteigt werden.
Die Mühle hat vier Mahleänge, Holz=
120
ſchneidmühle und eine Oelmühle, nmgrenzt
mit zehn Morgen beſtem Boden, Gärten,
240
Wieſen und Ackerland. Das Beſitzthum
eignet ſich wegen ſeiner ſchönen Lage und
Waſſerkraft zu jeder beliebigen Geſchäfts=
H.
80
Anlage.
100 kaufmänniſche Couverts, Poſtgröße 12 kr.
Eberſtadt, am 29 April 1871.
2
100 amerikaniſche Couverts, Poſtgröße 12 kr.
Großherzogliches Ortsgericht Eberſtadt.
S.
1000 kaufmänniſche Couverts, gummirt 1 Thlr.
Müller.

2374) Zwei ſolid gearbeitete Flaſchen=
züge
, der eine zweigängig, der andere vier=
gängig
, ſind zu verkaufen bei Schloſſermſtr.
Ludwig, Karlſtraße 8.
2759)
Neue Sendung
Ruhrer Gteinkohlen
angekommen und verkaufe dieſelbe zu fol=
genden
Preiſen:
Stückohlen per Centner 1 fl. 12 kr.
Fettſchrot
52
Schmiedkohle
54
Fr. Hirſchhäußer, Langegaſſe 8.
Schlors=Reihe vor dem ehemaligen Bären-

2 Auvinger befindet ſich wieder zur Meſſe das
Schreib=Materialien=Lager
von
L.Goo.

Derſelbe empfiehlt in bekannten Qualitäten
folgende Artikel zu den billigſten Preiſen:
Brief=Papiere.
60 Bogen Billetpapier mit Namenſtempel 12 kr.

60 gutes Briefpapier
60 acht engliſches Briefpap.

2021)
2121)


Feilgebotenes.
Wegen Geſchäfts=Aufgabe eine
Bäckerei zu verkaufen oder zu vermiethen.
Näheres in der Expedition.
Muſik=Doſen,
zwei bis acht Stücke ſpielend, in ſchöner

Ausſtattung bei
Georg Harp, Uhrmacher.
2292) Ein ſchöner Bauplatz iſt
zu verkaufen. Auskunft ertheilt Herr
Schreinermeiſter Schmitt, Alexander=
ſtraße
Nr. 6.
1727) Wachs= u. Ledertücher Prima,
Gold=Gallerien empfiehlt billigſt
W. Schmidt, Schulſtraße I.

18

24
mit 25 Couv.



gratis 48 kr.

mit 75 Couv.



gratisfl 1. 36.
Brief=Couverts.
106 franzöſiſche Brief=Couverts, gummirt 9 kr.
Siegellack.
1 Zollpfund feines rothes Siegellack, 16 Stangen 18 kr.
extrafeines engliſches Rothlack in Etuis 54 kr.

Stahlfeder n.
1 Gros 1144 Stückh ſehr empfehlenswerthe Bureaufedern 18 kr.
St. Georg=Federn 27 kr.


Minſſter=Federn 30 kr.
1
ächte Mitſchell's=Federn 075. 033. 36 kr.
Stahlfedern in noch mehr als 200 Sorten, für jede Hand paſſend
Metall=Federhalter, ſehr praktiſch, per Stück 6 kr.
Brief=Papiere in Geſchäfts=Format.
480 Bogen ſchweres Papier, gerippt, linirt oder carrirt, incl. Firmaſtenpel 2 Thlr.
Couverts für Geldſendung, mit Leinen gefüttert, 100 Stück fl. 1. 30.
Briefpapier mit Trauerrand nebſt Couverts.
Luxus=, Jockey=Club=Briefpapier.
Papier und Enveloppe. Tricorne.
Brieſpapier mit allerneueſten Monogrammes werden prompt angefertigt.
Brief=Couverts in jeder Größe und Papier=Sorten.
In dieſem Fache eine Maſſe einſchlagende Artikel zu auffallend billigen Preiſen.
( Im Intereſſe der Käufer bitte ich genau auf meine Firma zu achten:
Hchloßrethe. LiCom.
Schlopreihe.
20

[ ][  ][ ]

R I7

aaa,
2 Sehr wichtig für Damen!
Einzig und allein bei
olſt auz Gornohein
38
in d er großen Boppelbnde auf dem Marktplatz, 4. Reihe vom Schloß,
Schuhmacherreihe. Mit Firma verſehen.
Ich zeige dem hohen Adel und Publikum der Stadt Darmſtadt und Um=
4 gebung an, daß ich auch dieſe Meſſe wieder mit einem großen Wollen= u.
Baumwollen=Lager beſuche und Tauſende von neuen Gegenſtänden mitgebracht habe.
TREES-COoURAur:
1 Qual. engl. Nähnadeln aus der Fabrik
Terneaux=Wolle

E in allen Farben, gewogen, per Loth, 6 kr.
Wolle.
A niederländ. Strickwolle, per ¹ Pfd. 18 kr.
Hamburger Wolle, per ¹ Pfd. 30 kr. Aechte Stopfnadeln 6 St.. 1kr.,
DEngliſche Wolle, per ½ Bſd. . 46 kr. Karlsbader Stecknadeln, 100 Stück
KUngebl. Baumwolle das Pfd. 36-40 kr.
G Weiß engl. Baumwolle das Pfd. 40 kr. Stricknadeln für Baumwolle, 5 Stück 1 kr.
bis fl. 1. 24.
4 Farbig engliſche Baumwolle das Pfund Haarnadeln, 2 Paquets
40 kr. bis fl. 1. 12.
HEſtremadura=Baumwolle das Pfd. fl. 1. 24. Verlmutterknöpfe von
bis fl. 1. 48.
Gezwirnte Garne.
Horabanter Zwirn, Pf. 8-18 kr.
2, 6 bis 10 kr.
Broocksſpuls von
6 kr.
HKartenzwirn, per Dutzend
EElſäſſer Faden, per Dutzend
Seide.
30 kr.
Gshoner Seide, per Loth
Stiefelneſtel.
H Kameelhaarriemen)
Runde Kameelhaarriemen
14 und 18 kr.
6 Seidene
Nadeln.
Onadeln
HSchwarze Shawlnadeln, 6 Stück 1kr. Soutaches,
EAmerik Verſicherungsnadeln, 6 St. 1kr. 1 Einnähkordel

0)

Beiſel u. Comp., 100 Stück 12 kr.t
2. Qual. engl. Nähnadeln aus der Fabrik
Beiſel und Comp, 100 Stück 7 kr.
2 u. 3 kr. 5
Stricknadeln für Wolle, 5 Stück 2 kr.
4
3 kr.
Kuöpfe.
3 bis 6 kr. f.
Porzellanknöpfchen. 36 Stück . 1kr. B
Kleiderknöpfe in allen Deſſins, 12 Stück
vonſ6 bis 1k. H
Stahlknöpfe
3 kr.
Geife.
18 kr. Mandelſeife in Silberpapier, pr. Dtz. 30kr.
48 kr. 4.
Transparentſeife per Otzd.
Kautſchukkämme.
6lr.
Friſirkämme, per Stück
Metallwaaren.
6 kr., Fingerhüte, per Stück. 2 und 1 kr. H
6 kr. 1 Haken und Schlingen, 16 Dutzend 3 kr.
4
Diverſe.
2kr. 4
Zeichnengarn, per Dutzend
3 kr. 4
2 kr. Kleiderhaken
42 kr.6

6 kr.
Langöhrige Nähnadeln, 25 Stück 4 kr. 25 goldöhrige 4 kr.
da
Auch empfehle ich eine Partie Sammetbaud in allen FarbenH
zu ſehr billigen Preiſen.
Wegweiſer um nicht irre zu gehen.
WO2
nur auf dem Marktplatz, 4. Reihe vom Schloß,
Schuhmacherreihe.
Bas größte Kurz., Wollen-, Baumwollen- n. Radelwaaren-Lager
280lf, ſus Gernheim.
F.

Hapetem und Rouleaux

zu herabgeſetzten Preiſen in großer Auswahl empfiehlt
2015)
H. Traison.

Ludwigſtraße.

8N. Hirſch, Graveur aus Offenbach a. M.,
empfiehlt ſich in allen Graveur=Axbeiten, in Achat=Steinen ſowohl, in Meſſing wie in
Stahl; Amtsſiegel, Giro's, Briefſtempel mit Farbeneinrichtung, Pettſchaften, Schablonen,
Firmaſchilden in Zink, wie auch in Meſſing, Brenneiſen für Bierbrauer, ſowie auch
Blindpreſſen, um Papier zu ſtempeln.
Sein Stand befindet ſich vor dem Hauſe des Hrn. Joh. Ph. Leuthner am Markt.

2854) Welſchkorngries ſehr gu
ter Qualität das Pfd. 7 kr.
Emanuel Fuld,
Kirchſtraße Nr. 1. und Marktpla
2855) Fichten= C Lerchenſtangel
ſind auf Achen's Mühle wieder in groß
Auswahl eingetroffen.
2856) Eine Ziege mit einem Junger
beide ohne Hörner, zu verkaufen bei
Holzwart Engel im Holzhof.
2857)
Roßhaare,
Bettfedern, Flaumen, Seegras, Werg, Crins
d’Afrique, Sprungfedern, Gurten ꝛc. em=
pfiehlt
in beſter Qualität zu billigſten Preiſen
J. P. WVambold.
2857) Für Conſirmanden.
Geſangbücher
in verſchiedenen Einbänden empfiehlt
Franz Graff,
Schuſtergaſſe 6.
Ruhr=Kohlen.
Ich empfehle zum billigſten Preiſe in
friſcher beſter Qualität Ruhrer Fettſchrot,
Schmiedegries und Stückkohlen.
Gefällige Beſtellungen ſowie Zahlungen
bitte ich mir durch
Herrn E. Fuld, Kirchſtraße, vormals
Georg Möſer Sohn,
C. W. Reh, Louiſenſtraße,
Val. Hebermehl, Eliſabethenſtr.
oder per Poſt zukommen zu laſſen.
Stockſtadt, 29. April 1871.
A. Kaſt.

Vermiethungen.
8266) Beſſ. Weinbergſtraße Nr. 26 iſt
ein Zimner zu vermicthen.
996) Ein ſehr ſchön möblirtes Zim
mer im 1. Stock Blumenſtr. 6 zu vermiethen.
1141) Eck der Wilhelminen= u. Anna=
ſtraße
(Nr. 14) bel Etage, 5 Zimmer und
1 Saal, Küche im Souterrain; im 3. Stock
2 Zimmer und Küche, Boden= und Keller=
räume
im Verhältniß. Auf Verlangen
Stallung und Mitbenutzung des Gartens.
1330) In meinem neuen Hauſe der
Soderſtraße Nro. 53 iſt der 1., 2. unl
3. Stock nebſt Bleichplatz und Waſchküche
zu vermiethen und alsbald zu beziehen.
Konrad Ganß, Weinbergſtraße 26.
1560) 1r und 2r Stock nebſt allen
Bequemlichkeiten Steinſtraße Nr. 8 zu ver=
miethen
. Näheres Ludwigsſtraße Nr. 8 zwe
Treppen hoch.
NNNANANAAAUNNAAAAAA
E 1526) Frankfurterſtraße Nr. 7 iſt
8 ein vollſtändiges Logis von 6 Piecen
E zu vermiethen. Auf Verlangen kann
K ein weiteres Zimmer, Stallung, Re= F.
E miſe, Heuboden u. Bedienten=Zimmer,
H ſowie ein Gärtchen dazu gegeben werden.g.
Cullmann
124
VAAURAAAATuN
Hauas
1732) Ein möblirtes Zimmer mit Aus=
ſicht
auf den Marktplatz iſt zu vermiethen.
Näheres zu erfragen Marktſtr. 2erſter Stock.

[ ][  ][ ]

1658) Grafenſtraße Nr. 33 ſind
im 2. Stock 2 ſchön möblirte Zimmer im
Ganzen oder getrennt zu vermiethen und
ſofort zu beziehen.
1854) Bleichſtraße 9 iſt der mittlere
Stock, beſtehend aus 6 Piecen nebſt Zuge=
hör
zu vermiethen und bis 6. Juni, auf
Verlangen auch früher zu beziehen.
1867) Kirchſtraße Nr. 8 ein freundliches
Zimmer mit oder ohne Möbeln. Zu er=
fragen
im Laden daſelbſt.
1933) In meinem Hauſe, Blumenſtraße
Nr. 6, iſt ein Manſardenzimmer nebſ.
Kammer zu vermiethen.
Guſtav Heß, Zimmermeiſter.
1979) Ein ſchön möblirtes Zimmer mit
freundlicher Ausſicht zu vermiethen. Schloß=
graben
3 eine Stiege.
2216) Louiſenſtraße Nr. 2 iſt ein freund=
liches
Logis bel Etage mit Ausſicht auf
den Mathildenplatz, beſtehend aus 6 ge=
räumigen
Zimmern, 2 Manſarden, Küche,
Keller, Speicher, Mitgebrauch der Waſch=
küche
und allen ſonſtigen Bequemlichkeiten
zu vermiethen und Anfangs Juli zu beziehen.
2397) Eck der Stift= u. alten Roß=
dörferſtraße
eine freundliche Parterre= Woh=
nung
mit allen Bequemlichkeiten. Näheres
daſelbſt Nr. 62.
2406) Ein kleines freundlich möblirtes
Zimmer, gleich beziehbar. 2 Stiegen hoch.
Waldſtraße 7.
2407) Ein freundliches Zimmer, vorn=
heraus
, Wilhelminenſtraße 23. zu vermie=
then
. Näheres im Laden der Glaſermeiſter
Brandſtätter Wittwe oder bei W. Schäfer,
Hoftheaterfriſeur.
2421) Zwei ſchön möblirte Zim=
mer
zu vermiethen und gleich beziehbar.
Promenadeſtr. 29.
2467) Beſſunger Kirchſtraße Nr. 41 iſt
der mittlere Stock zu vermiethen.
2468) Annaſtraße Nro. 6 iſt an eine
ſtille Familie eine Wohnung im 1. Stock
von 4 Zimmern und Cabinet, Küche und
allem Zugehör auf Mitte Juli zu vermiethen.
2470) Dieburgerſtraße Nr. 10 iſt ein
kleines, hübſch möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
u. ſogleich zu beziehen, 1 Stiege hoch.
2509) Ein freundliches Zimmer mit Ka=
binet
. Nieder=Ramſtädterſtraße 4 im Hauſe
des Herrn Maurermeiſter Beſt.
2567) Ein möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
Bleichſtraße Nr. 9.
2586) Beſſunger Herdwegſtraße Nr. 39
iſt ein Zimmer in der Manſarde zu vermiethen.
2661) Soderſtraße Nro. 51
iſt der dritte Stock mit Glasabſchluß
u. allen Bequemlichkeiten zu vermiethen
und am 1. Juni beziehbar. Zu erfragen
bei Ludwig Geider, Hofweißbinder,
Waldſtraße Nr. 23.
2664) Dieburgerſtraße Nr. 6 ein ſchön
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
Promenadeſtraße Nr. 56
in dem neuen Hauſe gegenüber
Herrn C. Appel, das Manſarde
Logis von 3-4 Zimmern, Küche, Keller,
Boden u. ſ. w., in 3 Monaten oder auch
früher. Miethe 120 bis 150 fl. Im Lo=
gis
ſelbſt das Nähere zu erfragen. (2667
2688) Caſinoſtraße 18 iſt die bel Etage,
6 Zimmer nebſt allem Zugehör, ganz oder
getrennt zu vermiethen u. gleich zu beziehen.

M. 12.

73

W
W
FvArrmuamumm,
AAAR Auuutatis udnrAAuA
2.

Groher Ausverkaufl
Zum dreinnddreißigſten Male hier mit dem größtenz
Wollen-Baumwollen-EHadel-Lager Doutschlands

von

5
1.A6 rAE1A UUs U6TU10
Meine Zude befindet ſich wie bekannt zweite Schloßreihe.
Preis-Courant
zu unbedingt feſten und ſehr billigen Preiſen.
SStrickwolle in allen Farben das Vier= Einnähkordel das Otzd. 5 kr.
telpfund von 18-36 kr.
100 Stück engl. langöhrige Nähnadel 12kr.
Reifwolle das Viertelpfd. v. 24-30 kr. 100 Stück, do. goldöhrig 15 kr.
Terneauxwolle in allen Farben das Loth 6kr. 6 Stopfnadeln 1 kr.

Kbaumwolle in weiß das Pfd. von 40- 57kr
4
do. in ungebleicht d. Pfd. v. 30-45kr.
Hs do. ungebleicht, Zollgew., d. Pf. 1fl. 18.
14
HFarbige Baumwolle d. Pfd. von 36 kr. bis
1 fl. 12.
Geſtremadura in allen Nrn. das Pfd. 2 fl.
A12StückElſäſſer Faden ohne Holz 18 kr.
M12 Stück Brockſpuls von 15 kr. bis 1fl. 9.
4
Kartenzwirn das Dutzend 6 kr.
M
M Brabanter Zwirn, ſchwarz, 1 Achtelpfund
1
von 7-10 kr.
Morabanter Zwirn, weiß, 1 Achtelpfund
4
von 8-14 kr.
41 Loth Lyoner Seide, ſchwarz, 30 kr.
H12 Str. farbige Seide 7 kr.
Dtzd. leinene Stiefelneſtel 2 u. 3 kr.
4
Dtzd. Kameelhaarneſtel 6 kr.
4)
91 Dtzd. ſeidene Neſtel 16 kr.
E1 Dtzd. wollene Corſettenneſtel 18 kr.
MNeuſilberne Fingerhüte das Stück 1 kr.
H16 Otzd. Haken u. Schlingen, ſchwarz, 3 kr.
4
16 Dtzd.
do.
in Silber 6 kr.

5 Stricknadeln aus reinem Stahl 1 kr.h
5 do.
für Wolle 2 kr.
100 Stück Karlsbader Stecknadeln 2u. 3kr.
12 Stück Shawlnadeln 2 kr.
12 Stück Sicherheitsnadeln 2 kr.
12 Dutzend Porzellanknöpfe 4 kr.
12 Stück Perlmutterknöpfe von 3-8 kr.
Kleiderknöpfe in allen neuen Deſſins dast
Dtzd. von 4-12 kr.
12 Stück Mandelſeife 30 kr.
12 Stück Honigſeife 1 fl. 6 kr.
12 Stück Transparentſeiſe 30-48 kr.
12 Stück Eßlöffel 48 kr.
Friſirkämme in Kautſchukdas Stück6 kr.
Staubkämme
do.
v. 3-6kr.
Reifkämme für Kinder d. Stck. von 3-6 kr.;
12 Stränge Zeichengarn 2 kr.
4 Loth (6 Dtzd.) polirte Haarnadeln 3 kr.;
1 Stück (12 bahr. Ellen) wollene Litzen/
15 kr.
Strumpfbänder das Paar von 2-7 kr.

H.
Sodann habe ich eine große Parthie ſchwarzes
u. farbiges Sammtband die Elle von 3-6 kr. und
1000 Dtzd. Damenhandſchuhe das Paar zu 12 kr.
1000 Dtzd. Damenſtrümpfe das Paar v. 6-18kr.
Nur allein bei
H. Marx aus Wehlar.
AET Bude zueite Sehlossreihe.
Hus
Rauguauuuramuga,
Aaur ayanuig guzun anrurn
HRAiUuudAiAAAuAiutaAudi,
Ludwigsſtraße im Hauſe des Herrn M. Traiſer.
Das größte und billigſte Herrnkleider=Magazin
im Großherzogthum Heſſen.
Ich erlaube mir einem geehrten Publikum hieſiger Stadt und Umgegend hiermit
ergebenſt anzuzeigen, daß ich zur Bequemlichkeit meiner verehrten Abnehmer während der Meſſe
im Hauſe des Herrn M. Traiſer, Ludwigsſtraße,
ein Verkaufs=Local errichtet habe, und um ſchnellen Abſatz zu erzielen zu folgenden
Preiſen verkaufe:
ſchwarze Tuchröcke 10, 12, 14-18 fl. Ueberzieher in verſchie=
denen
Farben 11, 13, 1518 fl., Jaquettes 8, 10, 12, 16-18 fl., Sackos
6 fl. 30., 7 fl. 30, 9 fl., 12 fl. - Hoſen 5 fl., 5fl. 30, 6fl. 30., 8fl., 10 fl. -
Arbeitshoſen 1 fl. 30., 2 fl., 2 fl. 30., 3 fl. 30. - complette Hoſen und
Weſten 7, 8, 10-12 fl., complette Anzüge 14, 18, 20, 24-30 fl.
Zu recht zahlreichem Beſuch ladet ergebenſt ein
Ferdinand Mann,
Herrnkleidermacher in Darmſtadt.
2729)

[ ][  ][ ]

R12

74
2792) Obere Eliſabethenſtraße Nr. 22
iſt die Manſarde im Vorderhaus, beſtehend
aus 1 Zimmer, 2 Kabinetten, Küche und
ſonſtigem Zubehör an eine ruhige Familie
zu vermiethen.
2794) Louiſenſtraße Nr. 26 ein möblir=
tes
Zimmer zu vermiethen.
2860) In einem neu erbauten Hauſe in
der unteren Heinrichſtraße zwei Wohnungen
zu vermiethen.
Die Parterre=Wohnung enthält 7 Zim=
mer
, geräumiges Souterrain und Garten.
Die Wohnung im oberen Stock enthält
Salon u. 5 Zimmer; auf Verlangen wei=
tere
Räume in der Manſarde.
Die Wohnungen ſind vom 1. Juli d. J.
an beziehbar; auch kann das Haus im Ganzen
gemiethet werden. Näheres Heinrichſtr. 37.
u. bei Joſeph Trier, Wilhelminenſtr. 25.
2861) Rückertſtraße 11 iſt der un=
tere
Stock, beſtehend in 3 Zimmern, Küche,
Souterrainſtube, Keller, Holzſtall, Mitge=
brauch
der Waſchküche n. des Bleichplatzes,
an eine ſtille Familie zu vermiethen und
am 1. Juli zu beziehen. Auf Verlangen
auch Garten. Näheres Heinrichſtraße 8
eine Stiege hoch
2862) Ein Zimmer iſt zu vermiethen.
Waldſtraße 2.

Vermiſchte Nachrichten.

2863) Meine Wohnung befindet ſich
vom 2. Mai d. J. an nicht mehr Schloß=
gaſſe
1, ſondern Schloßgaſſe 12 bei
Schloſſermſtr. Schmidt. Hebamme Elbert.

p.
(Finen braven Lehrjungen ſucht unter
1
C, günſtigen Bedingungen
Ph. Jacoby, Glaſermſtr., Beſſungen.

1912) Ein Lehrling
mit guter Schulbildung kann in ein hieſiges
Materialwaaren=Geſchäft unter günſtigen
Bedingungen ſofort eintreten.
1988) Einquartierung wird ange=
nommen
bei H Förſter, Schloßgraben 3.
2259) Offene Lehrlinas=Stelle
für einen jungen Mann unter günſtigen Be=
dingungen
bei. Georg Hof,
Papier= u. Schreibmatrialien=Handlung,
Eliſabethenſtraße.
2435) Ein ordentlicher Lehrjunge kann
eintreten bei Schloſſermeiſter Ludwig,
Carlsſtraße Nr. 8.
2454) Ein Mädchen, im Weißnähen geübt,
kann eintreten. K. Röſe, Schulſtraße 1.

2477) Eine geübte Kleidermacherin wünſcht
noch einige Kunden anzunehmen. Näheres
bei H. Daab, Schloßgraben 13 im Laden.
2520) Ich ſuche für mein Detail= Ge=
ſchäft
einen Lehrling mit guten Schulkennt=
niſſen
.
Georg Glöckuer.
2619) In meine Colonialwaaren= Hand=
lung
kann noch ein mit den nöthigen Vor=
kenntniſſen
verſehener geſitteter junger Menſch
in die Lehre eintreten.
Paul Störger Sohn, Kirchſtraße 25
2625) In unſerem Material=, Colonial=
und Farbwaaren=Geſchäft en gros et en
detail iſt eine Lehrlings=Stelle offen.
Darmſtadt.
Gebr. Vierheller.

1719)

Hapeten & Roulenux
eine große Parthie unter dem Fabrikpreis empfiehlt
W. Sehuidt, nächſt dem Ludwigsplatz, Schulſtraße I.

Das Mainzer und Wiener Stiefel=Lager
2864)
im Hauſe des Herrn Roſenheim
4
Ludwigsplatz Nr. 9 B.
bleibt vielſeitigen Wünſchen entſprechend bis Ende dieſer Woche hier.

Rheimländiſche Bettfedern und Flaumen
2865)
von vorzüglicher Güte empfiehlt
Rittergaſſe Nr. 4
A. Wahl & Comp..
am Markt.

Ungariſche pramten j. 100

Dieſe Looſe, unſtreitig zu den ſicherſten Lotterie=Papieren gehörend, ſind von
der Königlich Ungariſchen Regierung garantirt.
4 Liehungen am 15. Mat, l. Angust, 15. Hoybr., 15. Febr.
ſHaupttreffer: f.250,000, 200,000, 150,000, 100,000 ete)
Jedes Loos muß mit mindeſtens fl. 104 gezogen werden. Die Gewinne
erleiden keinen Steuer=Abzug.
Dieſe Looſe ſind bei allen Bank= und Wechſelhäuſern des In= und Auslandes
l zum jeweiligen Tagescourſe zu haben.
(2691)
EAA

ErttAaAnth Aunh
We.
2866)
Auf dem Eruſt=Ludwigsplatz.
Nr.
Schröders zoologiſcher Garten
10½
enthält drei niegeſehene Wunderthiere: Das Geſpenſt, den Blut=
H
ſauger aus Oſtindien, den fliegenden Hund und das flie=
gende
Opoſſum, zum Erſtenmal lebend hier zu ſehen. Außerdem
ungeheuere Schlangen, Krokodile aus dem Nil und Miſſiſippi
Aslalte mit ihren Jungen), Schildkröten, Salamander, Molche,
A
A.Proteus, die ſchönſten Affen, darunter Waldteufel, und Hundert,
der prachtvollſten ausländiſchen Vögel. Alles lebend zu ſehen.
Ferner eine große Sammlung Waffen, Münzen, Coſtüme, Alterthümer, Käfer,
Schmetterlinge ꝛc. Eintrittspreis: 12 kr. Kinder 6 kr.
SF. Daß der hier ausgeſtellte lebende fliegende Hund aus Indien eine
intereſſante Seltenheit für unſere Gegend iſt und wohl verdient, auch der vielen ſich
daran knüpfenden Fabeln halber lebend bekannt zu werden, beſcheinigt
Berlin.
Profeſſor Dr. Ehrenberg.

d
ſEs wird auf ſogleich oder auf Jo=
J
C- hanni ein Hausmädchen geſucht,
weiches fein waſchen, bügeln und nähen
kann. Promenade 37 parterre.
2814) Ein junger Mann mit guten
Zeugniſſen als Kutſcher geſucht. Wilhelm=
ſtraße
Nr. 6.
Fin theoretiſch und praktiſch gebildeter
C Pianiſt, welcher durch langjähriges
Unterrichten bedeutende Routine, beſitzt,
wünſcht ſein Domicil zu verändern, und ſich
hier als Clavierlehrer niederzulaſſen. Re=
flectanten
wird Herr Pianofortefabr. Kühnſt
gerne nähere Auskunft ertheilen. - 2816
2821) Ein braves zuverläſſiges Kinder=
mädchen
, das auch nähen und bügeln
kann, wird gegen guten Lohn ſogleich in
Dienſt geſucht. Nur die mit guten Zeug=
niſſen
verſehen ſind, wollen ſich melden.
Annaſtraße 24 eine Stiege hoch.
(Fin junger kräftiger Mann kann ſo=
8 f
C, fort als Hausburſche eintreten bei
8
A. Roſenthal u. Comp.
2829) Eine geſunde Schenkamme wünſcht
eine Stelle. Näheres Brandgaſſe Nr. 14
im Hinterbau 2 Stiegen hoch.

2833) Während der Meſſe.
Arosses
anatomiſches Muſeum
von Ph. Leilich
auf dem Ernſt=Ludwigs=Platz.
Gemälde=Gallerie
Vom Kriegsſchauplatz 1870 und 1871
und
Antiquitäten=Rabinet.
ſEintrittspreiſe: Zur Gemäldegaleri
6 kr., Abends bei Beleuchtung 9 kr. Der
Eintritt zur 2. und 3. Abtheilung iſt nur
Erwachſenen männlichen Geſchlechts geſtattet
Preis 9 kr. Der Katalog 6 kr.
Ph. Lehlich aus Bayern.
D.
5 Mlle, welche Bücher aus der Bibliothek
&K de des verſtorbenen Großherzoglichen
Hofgerichts=Advocaten Siegfrieden ent=
liehen
haben werden gebeten, dieſelben bald=
gefälligſt
zurückzugeben.
Tüchtige Glaſergeſellen
können bei hohem Lohn dauernde Arbeit er=
halten
bei J. Becker, Glaſermeiſter,
Zuchthausgaſſe in Mainz
2825)

[ ][  ][ ]

2873)
Verloren
wurde ein grauer Kindergürtel mit
Schleife. Um gefällige Rückgabe wird ge=
beten
. Bleichſtraße Nr. 25.
In dem Großherzoglichen Holz=
magazin
wird abgegeben:
per Stecken
Buchen=Scheidholz I. Claſſe zu 10 fl. 20 kr.
Kiefern=Scheidholz I. Claſſe zu 6 fl. 24 kr.
Beſtellzeit: Dienſtag, Freitag und
Samſtag Vormittags von 8-11 Uhr.
Großherzogliches Rentamt Darmſtadt.
Hauſer.

AIz.

Verſteigerung von Bettſtellen.

Donnerſtag den 1. Mai von Vormittags 8½ Uhr an wird eine größere
Anzahl von Bettſtellen, aus dem nunmehr aufgelöſten Hülfsverein=Reſerve=Lazareth in der
Hof=Orangerie zu Beſſungen, welches nur mit verwundeten, nicht mit kranken Soldaten
belegt war, an die Meiſtbietenden, gegen gleich baare Zahlung, verſteigert. Ferner kommen
zur Verſteigerung: Einige Tiſche, Bänke, Hängelampen, ſchwarzwälder Uhren, Feuſter,
Seegrasmatratzen und verſchiedene einzelne Gegenſtände.
Direction und Verwaltung des Lazareths in der Großherzoglichen Hof=
Orangerie zu Beſſungen.
Hülfs verein ReſerveLazareth ilr der Großherzoglichen
2867)
Hof=Orangerie zu Beſſungen.
Die Geſchäfte in dem nunmehr aufgelöſten Lazareth ſind nahezu erledigt; es ſoll
deßhalb mit Ende der laufenden Woche unſer Büreau im Beſſunger Hof=
Orangeriehaus aufgegeben werden. Wir geben dies mit dem Bemerken be=
kannt
, daß ſpäter erfolgende Mittheilungen und Anfragen in ärztlichen Angelegenheiten
des beſtandenen Lazareths an Director Dr. Keller und Mittheilungen über Ver=
waltungs
=Angelegenheiten und das Rechnungsweſen an Commerzienrath Fink zu richten
ſind. - Beſſungen, den 1. Mai 1871.
Direction und Verwaltung des Lazareths in der Großherzoglichen Hof=
Orangerie zu Beſſungen.
Main=Reckar=Bahn.
Wiedereinführung feſter Lieferzeiten.
Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß wir vom 1. Mai l. J. an=
fangend
die reglementmäßigen Lieferzeiten für Eilgut, wie für Ordinär= und Wagen=
ladungsgüter
im innern Verkehr unſerer Bahn wieder einhalten und gewährleiſten werden.
Darmſtadt, den 29. April 1871.
Direction der Main=Neckar=Bahn.

8
Aenle, welche in den beſſe=
ren
Kreiſen Belanntſchaft haben
und ſich auf leichte u. angenehme
Weiſe ein Neben=Einkommen je
nach Thätigkeit bis zu fl. 1000
per Jahr verſchaffen wollen, be=
lieben
franco Adreſſen sub Chiffre
A. 2252 an die Annoncen= Ex=
pedition
v. Rudolſ Mosse
in Feanlſurt a. HM. zu
richten. Capital iſt nicht erforderlich.

2837)
Die Cigarren
bei Hrn. Kaufmann L. Lump, gr. Ochſen=
gaſſe
27, ſind ſo vorzüglich, daß wir die=
ſelben
hiermit weiter empfehlen.
Mehrere Raucher.

2870) Ein großer hellgelber
Beßk,
Hund (däniſche Dogge), auf
Pk.
Eden Namen Puma' hörend, hat
ſich verlaufen. Der Finder wird gebeten,
denſelben gegen eine Belohnung bei Advo=
kat
Ludwig, Darmſtadt, Neckarſtraße,
abzugeben.
Vor Ankauf wird: gewarnt.

75
13
2in gebrauchter Porzellanofen
5 E wird baulicher Veränderung halber
billig abgegeben. Verlängerte Waldſtraße
Nr. 51.
2872) Berichtigung.
In der im Wochenblatte vom letzten
Samſtage veröffentlichten Zuſammenſtellung
muß der Eingang lauten:
Zuſammenſtellung der von dem Hilfsverein
durch das Damencomite und die Transport=
Commiſſion an die mit der Eiſenbahn im
hieſigen Bahnhofe eingetroffenen verwunde=
ten
ꝛc. Soldaten verabreichten Erquickungen.
Ferner iſt in der Rubrik Wein' zuzu=
ſetzen
: Flaſchen.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienſtag, 2. Mai. 15. Vorſt. im 6.
Abonn.: Guſtav Waſa, oder Maske
für Maske. Schauſpiel in 5 Akten von
B. Scholz.
Donnerſtag, 4. Mai. Abon. guop.
Martha. Oper in 4 Acten; Muſik von
Flotow. Lyonel, Herr Nachbaur von
München, als einzige Gaſtrolle. Anfang
halb 7 Uhr. Sonntagspreiſe.
Freitag, b. Mai. 1. Vorſt. Uim
7. Abonn. Zum Erſtenmal: Der einge=
bildete
Kranke. Luſtſpiel in 1 Act
und 3 Abtheilungen nach Molisre von Richter.
Dazu: Recept gegen Schwieger=
mütter
. Luſtſpiel in 1 Act aus dem
Spaniſchen.

Hulfsverein im Großherzogthum Heſſen fär die
Krankenpflege und die Unterſtützung der Soldaten
im Felde.
62. Liſte der geſammelten Beiträge
ſvom 11. bis 2. April 1871.
Von Heinr. Huber IV. aus Steinfurth durch Hr. Oberſtudiendirector v.
Willich 20 fl. Von der Aachener und Münchener Feuer=Verſicherungs Ge=
ſellſchaft
Beitrag zur Verſicherung der Vereinslazarethe 53 fl. 39. Kirchen=
collecte
aus Eichloch 8 fl. Desgl. aus Gedern 10 fl. Von dem Zweigver=
ein
in Lampertheim 12 fl. 12. Almoſenſammlung in der Kirche in Stein=
Bockenheim 11 fl. Von dem Zweigverein in Altenſtadt 87 fl. 30. Aus der
Kirchenkaſſe in Londorf 21 fl. 49½. An weileren Gaben gingen ein von
Opfergeldern der evang. Kirche zu Neckar=Steinach 34 fl. 42. Durch Hr.
Pfarrvicar Fabricius aus Wöllſtein Kirchenopfer v. Wöllſtein und Gümbs=
heim
14. Gabe) 7fl. 12. Ertrag der Sammelbüchſe in der Krone in Lampert=
heim
C2. Gabe) 4 fl. 12. Ertrag der Sammelbüchſe im Rebſtock daſ. 48 kr.
Zuſammen 271fl. 45 Hierzu 1. bis 61. Liſte 136437 fl. 36½. Geſammt=
betraa
136708 fl. 41½ kr.
Fur den Invalidenfonds gingen ein lt. vorhergehender Liſten 4148 fl.
121 kr. Hierzu von Friedr. Fenner 5 fl. Frl. Bauer 10 fl. Gemeinde
Arnsheim 10 fl. 40. Gemeinde Vernsburg 33fl. 12½. Ertrag einer thea=
traliſchen
Vorſtellung veranſtaltet von hieſigen Gymnaſiaſten zum Beſten der

Invaliden 120 fl. Durch den Schriftführer des Frauenvereins in Alsheim
Hr. Dr. Beutler Beitrag des Frauenvereins daſ. für Wittwen und Waiſen
gefallener Soldaten 291 fl. Von Gr. Landgericht Zwingenberg in U. S.
gegen A. Herling in Alsbach wegen Beleidigung 2 fl. Ertrag zweier von
Hr. Profeſſor Dr. Köhler in Friedberg veröffentlichten Predigten 70 fl. 36.
Gräfin Anna v. Collalto 50 fl. Ungenannt aus Lich 50 fl. Der Gemeinde=
kaſſe
in Kelſterbach 50 fl. Dem Zweigverein in Altenſtadt 87fl. 30. Pfarrer
Stromberger in Zwingenberg 1 fl. C. R. 1 fl. 45. Summa 5,020 fl.
55¾ kr.
6. Liſte der geſammelten Beiträge
bei der Reichstagswahl am 3. März 1871.
Gernsheim 6 fl. 54. Aus dem Kreiſe Erbach 131 fl. 54½. Alzel=
wiebelsbach
2 fl. 29. Köngernheim 2 fl. Dorn=Aſſenheim 3 fl. 10. Doͤrn=
diel
3 fl. Ernſthofen 4 fl. 12. Nieder=Modau 3 fl. 20. Von dem Zweigverein
in Lampertheim 18 fl. 32. Gemeinde Gedern 10 fl. 14. Steinberg 5fl. 2.
Volkartshain 1 fl. Mittel=Seemen 1 fl. 45. Illnhauſen 2 fl. 6. Nieder=
Seemen 50 kr. Ober=Seemen 2fl. 30. Aus der Gemeindekaſſe Ober=Seemen
weiter 3 fl. Bleichenbach 3 fl. 30. Gambach 3 fl. 12. Durch Gr. Kreis=
amt
Grünberg aus den Gemeinden des Kreiſes 63 fl. 2½. Durch Gr.
Kreisamt Lauterbach aus den Gemeinden Nieder=Moo=, Metzlos und Metzlos=
gehaag
7 fl. 27. Hainchen 49 kr. Viebelnheim 7 fl. 40. Dienheim 2 fl.
35. Eimsheim 7fl. 52. Ludwigshöhe 9 fl. 30. Mommenheim 15 fl.
Weinolsheim 13 fl. 45. Zuſammen 335 fl. 21. Hierzu 1. bis 5. Liſte mit
5.576 fl. 17¾. Geſammtbetrag 5,011 fl. 38¾ kr.

abenteuer eines engliſchen Regierungs=Couriers in Merico.) mit glockenförmigen ſilbernen Knöpfeu, einer purpurnen, mit ſchweren
Goldbullions gefransten Schärpe und einer gelben Leibbinde; denn
Gortſetzung)
er hatte ſich, wie er ſagte, der Ehre würdig machen wollen, mit
Endlich trat der Wirth ein, jetzt nicht mehr im weißen einem ſo edlen Engländer wie ich bei Tiſche zu ſitzen. Das Nacht=
Kochsgewand, ſondern in ſeiner Sonntagsjacke von grünem Sammt l eſſen wurde dampfend heiß von den beiden Indianermädchen auf=
21

[ ][  ]

M I7.

76
getragen und mein Wirth erſuchte mich mit großer Förmlichkeit,
an der Tafel Platz zu nehmen. Ich willfahrte und legte meiner
Gewohnheit zufolge meinen Depeſchenfascikel gerade ſo wie hier an
meinen Sitz. Die Wirthin warf einen Blick auf die Madonna
bekreuzte ſich und nahm etwas linkiſch einen Stuhl, als fühle ſie
ſich in ihrem Gewiſſen bedrückt, daß ſie ſich mit einem Ketzer zu
Tiſche ſetze. Während ich dieſem Gebahren zuſah, kam, von dem
Licht angelockt, ein Muskito in das Zimmer geſummt und biß mich
ſcharf in die Wange. Darob drehte ich haſtig den Kopf und be=
merkte
, wie Sennor Mendez eben mit gierigen Augen meinen Fas=
cikel
mit ſeinen Meſſingklampen und dem auf den Schild einge=
grabenen
engliſchen Wappen betrachtete. Für einen Moment ge=
mahnte
mich das Blitzen der Augen, daß ich mich in einer etwas
ungewiſſenhaften Geſellſchaft befinden dürfte, und daß mein Wirth
wahrſcheinlich glaubte, ich ſei der Träger eines Schatzes, nicht aber
trockener dienſtlicher Depeſchen; doch Sernor Mendez hatte eine
große Gewalt über ſein Geſicht, das bald wieder ſo ruhig war wie
die Oberfläche eines Teichs, den das Aufſpringen eines kleinen
Fiſchchens augenblicklich aufgeſtört hat.
Das Nachteſſen war gut. Ich will dir nicht alle die Schüſ=
ſeln
aufzählen; doch gab es natürlich Puchero, Frijoles, wilde
Bögel aus dem Gebirge, Schmorfleiſch, Ollas, Früchte und Gemüſe,
dir mir nicht einmal dem Namen nach bekannt waren.
Die Gerichte waren, wenn man den ſtarken Knoblauch=
und Bohnenöhlgeſchmack abrechnet, trotz der ſtarken Fettbeigabe ſehr
ſchmackhaft, und ich fiel wie ein hungriger Wolf darüber her. Was
das Getränk betraf, ſo hatte ich rauhe feurige Pulque, noch feuri=
geren
Maisbranntwein, Albuquerque=Sherry und Paſo=Champagner,
die zwei beſten Weinſorten die in Mexiko wachſen. Ich habe mir
ſeitdem oft Gedanken gemacht, ob mein Getränk mit etwas Schlaf=
machendem
verſetzt war, oder ob die Schläfrigkeit die ſich unmittel=
bar
nach dem Eſſen meiner bemächtigte, blos auf Rechnung meiner
Ermüdung und der laugen Enthaltſamkeit, mit der ſich vielleicht
das haſtige Eſſen und Trinken nicht recht vertrug, geſchrieben wer=
den
muß. Wie dem ſein mag, meine Erſchlaffung war ſo groß,
daß ich, als der Mond endlich am klaren, wolkenloſen Himmel auf=
ſtieg
, kaum ſo viel moraliſchen Muth zuſammenbringen konnte, um
die Rechnung zu bitten, mein Pferd ſammt Führer zu verlangen
und zu erklären, daß ich jetzt aufbrechen müſſe.
Als daher nach einer langen Beſprechung mit dem Wirthe
Diego hereinkam, eine betrübte Geſchichte über die Lahmheit des
Pferdes vortrug, das von ſeinem Nachbar geſchlagen worden ſei,
und daraus, weil die anderen Roſſe für die Diligence nöthig ſeien
und ein friſches Thier aus einem zwei Stunden entlegenen Corral
geholt werden müſſe, die Nothwendigkeit ableitete, die Reiſe bis
zum andern Morgen zu verſchieben, ſo konnte ich mich mit dieſer
Ausflucht recht gut verſöhnen. Es war mir ſogar lieb, für die
Vermeidung einer Anſtrengung, die mir bei dem gedrückten Zuſtande
meines Nervenſyſtems ſehr peinlich geworden wäre, einen Grund
zu haben. War mir wirklich ein Schlaftrunk beigebracht worden?
Doch das iſt eine unnütze Frage, die nie zur Löſung kommen wird.
So muß die Excellenz eben hier ſchlafen,; ſagte der Wirth.
Wir können dem edlen Sennor ein treffliches Bett geben, ein Bett
für einen Prinzen, und morgen mit dem Früheſten ſoll Euer Gna=
den
ein Pferd haben, das Euch wie ein Vogel dahin tragen wird.
Es wird Euch nicht reuen, bei uns Herberge genommen zu haben.
Da hinauf, edler Sennor - nehmt Euch vor dem Balken rechts
in Acht."
Mit dieſen Worten leuchtete mir der höfliche Wirth, in der
einen Hand meinen Reiſeſack, in der anderen die Lampe, die Treppe
hinauf. Das Gemach, in das er mich durch ein anderes führte,
hatte keine Möbel, ſondern war ein langes, niederes Zimmer mit
getünchten Wänden, in dem nur ein Bett und ein Stuhl ſtand.
An dem einen Ende befand ſich ein Haufen friſchen Maishülſen=
ſtrohs
, wegen deſſen Anweſenheit ſich der Wirth höchlich entſchul=
digte
; aber ich war ſo ſchläfrig, daß ich ſeine Floskeln mit Unge=
duld
abwehrte. Endlich verließ er mich, und ich blieb im Beſitze
des Zimmers und der Lampe.
Nachdem ich mich von der Reinlichkeit des Bettzeugs - ein
in Mexiko ſeltenes Vorkommniß - überzeugt hatte, ſchickte ich mich
träge an, meine Kleider abzulegen. Ich öffnete das Fenſter, oder
vielmehr, um richtiger zu ſprechen, ich ließ es offen, was ſehr noth=

wendig war, wenn ich nicht erſticken wollte, denn das Gemach war
ſehr niedrig und die Nacht ſchwül. Ich muß bemerken, daß dieſes
Schlafzimmer nicht dasjenige war, in welchem man gewöhnlich
Gäſte von Stand unterzubringen pflegte; aber das Staatsgemach
konnte für den Augenblick wegen Einbruchs der Decke, welcher Tags
zuvor ſtattgefunden, nicht bewohnt werden. Ueberhaupt war das
ganze Haus eine mürbe alte Baracke, die, wie Alles in dieſem Lande,
dem Einſturz entgegenging.
Ich ſchickte mich zum Bettgehen an, indem ich mehr mecha=
niſch
, als aus Rückſichten der Klugheit, für die mein Kopf zu
ſchwer geweſen wäre, meinen Depeſchenbeutel, meine Börſe und
mein Taſchenbuch unter dem Hauptpolſter verſorgte. Bei Unter=
ſuchung
der Thüre kam zwar eine gewiſſe dümmliche Ueberraſchung
über mich, als ich weder Schloß noch Riegel, nichts als eine ein=
fache
Klinke fand; aber ich war zu duſelig, um mir viel daraus
zu machen, blies noch eine Weile träumeriſch die Wolken meiner
Cigarre durch das offene Fenſter, löſchte dann die Lampe aus und
legte mich dann nieder. Licht hatte ich kaum nöthig gehabt, denn
es waren weder Vorhänge noch Läden vorhanden, und der Silber=
ſchein
des Mondes ſchien die ſchmutzigen Dielen des Bodens mit
einem Perlmutterbeleg zu überkleiden. Die Helle wurde mir pein=
lich
, und ich konnte nicht ſo leicht zum Einſchlafen kommen, als
ich wünſchte. Nach vielem unruhigen Hin= und Herwerfen ent=
ſchlummerte
ich endlich, erwachte aber wieder mit einem Gefühl,
das ich dem vergleichen möchte, wenn man lebendig geſchunden wird.
Die Flöhe gönnten mir keine Ruhe, und zwar waren es mexika=
niſche
Flöhe, hurtig wie der Teufel, und groß wie die Zecken;
auch glaube ich, daß meine feine angelſächſiſche Haut ihnen eine
beſonders verlockende Schnabelweide bot, denn ſie fielen über ihr
exotiſches Bankett mit einer Wuth her, die keinen Gedanken an
weiteren Schlaf aufkommen ließ. Ich ſprang auf und würde die
Lampe angezündet haben, wenn ich meine Schwefelholzbüchſe gefun=
den
hätte. Der Mond war untergegangen, und es herrſchte nur
ein mattes Dämmerlicht in dem Gemach. In der Verzweiflung
taſtete ich, da ich von meinen Plagegeiſtern nicht lebendig aufgezehrt
werden wollte, nach meinen Kleidern und legte einige Stücke an,
um den Reſt der Nacht auf einem Stuhl ſitzend zu verbringen.
Auf einmal erinnerte ich mich der friſchen reinen Welſchkornſtreu,
die am anderen Ende des Zimmers lag, taſtete mich darnach hin
und fand in dem Strohhaufen eine recht behagliche Lagerſtatt.
Das iſt viel beſſer als ein merikauiſches Bett, murmelte ich
vor mich hin, deckte mich mit meinem Poncho zu und verſuchte aufs
Neue einzuſchlafen. Doch der Schlummer kommt nicht immer, wenn
man ihn gern hätte, und nach Ablauf einer Stunde gab ich alle
Hoffnung auf, meinen gequälten Leib erfriſchen zu können. Vielleicht
hatte ich wirklich einen Schlaftrunk erhalten und das Narcoticum
eher aufregend denn einſchläfernd gewirkt, wenn nicht etwa die Flöhe
allein die fieberige Unruhe, die mich von einer Seite auf die an=
dere
trieb, verſchuldet hatten. Kurz, ich war halb wach, als ich
ein Gemurmel von Stimmen unter einem der Fenſter hörte. Die
Laute waren gedämpft und unbeſtimmt; auf ſie folgte ein Geräuſch,
wie von einem Körper der ſich an einer Wand dahin ſchiebt, und
zu meinem Erſtaunen - ich darf wohl ſagen zu meinem Entſetzen
- ſah ich, daß der Kopf und die Schultern eines Menſchen zu
dem offenen Fenſter herein kamen.
Alles, was ich je von einſam gelegenen Wirthshäuſern und
ſchurkiſchen Wirthen und merikaniſcher Treuloſigkeit, von Raub und
Mord geleſen, ſchoß mir mit einem Male durch den Kopf. Auch
der Warnung des Yankee erinnerte ich mich, aber zu ſpät. Ich
war ganz unbewaffnet. Wer konute es wiſſen - vielleicht ſtand
ein Halbdutzend Galgenſtricke draußen. Mittlerweile zappelte der
Eindringling, der augenſcheinlich außen von unſichtbaren Händen in
in die Höhe gehoben wurde, ſich ab, durch das Fenſter hereinzu=
kommen
. Er benahm ſich dabei ſehr unbehülflich, und es wäre das
Werk eines Augenblicks geweſen, ihn zu packen und wieder hinun=
ter
zu ſchleudern; aber ſo ſeltſam es auch ſcheinen mag, hieran
dachte ich nicht, bis der Kerl im Zimmer und auf ſeinen Beinen
ſtand. Nun richtete ich mich auf, feſt entſchloſſen, mich nicht ohne
Kampf abthun zu laſſen, als mich auf einmal zwei Umſtände wie=
der
einigermaßen beruhigten.
(Fortſetzung folgt).

Verlag und Redaction: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.