zum
E 16.
Dienſtag den 25. April
eige=Blatt.
187I.
Das Frag= und Anzeigeblatt. die Beilage hierzu, ſowie das Verordnungsblatt für den Kreis Darmſtadt erſcheinen wöchentlich; Erſteres
Samſtag, die Beilage Dienſtags und Lezteres Donnerſtags. Jahres=llbonnement der Irei Blatter zuſammen 2 fl. Auswaͤrtz kann man bei allen
Boſtimfein abonuiren.- In Darmſtadt bei der Erpedition. Rheinſtraße Nr. 23 neu.
Verſteigerungen.
Vergebung von Weißbinder=
Arbeit.
Künftigen Freitag den 28. d. Mts.
Vor=
mittags 10 Uhr ſoll das Ausweißen der
Stallungen in der Reiter= und Artillerie=
Caſerne mittelſt Summiſſion an den
Min=
deſtfordernden vergeben werden. Die
Be=
dingungen ꝛc. liegen auf dem Büreau der
unterzeichneten Verwaltung zur Einſicht der
Intereſſenten offen.
Die Summiſſionen ſind vor obiger Zeit
in das vor dem Büreau der Garniſon=
Ver=
waltung aufgehängte Summiſſionskäſtchen
einzulegen.
Darmſtadt, den 22. April 1871.
Großherzogliche Garniſon=Verwaltung.
2650)
J. V.
Sſchneider.
Schmidt.
2651) Bekanntmachung.
Donnerſtag den 27. d. Mts. Vormittags
9 Uhr werden auf dem hieſigen Rathhauſe
654 Haufen Moos aus dem hieſigen
Ge=
meindewald öffentlich verſteigert.
Beſſungen, den 22. April 1871.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Demmel.
Heſſiſche Ludwigsbahn.
Bahnhof Darmſtadt.
Vergebung von Bauarbeiten.
Die zur Erbauung eines Viaducts für den
Landwehrweg erforderlichen Bauarbeiten ſollen
im Submiſſionswege; an den
Wenigſtfor=
dernden vergeben werden.
Es ſind veranſchlagt:
Maurerarbeit zu 35639 fl. 15 kr.
Steinhauerarbeiten 14,910 fl. 36 kr.
Zuſammen 50549 fl. 51 kr.
Die Pläne, der Voranſchlag und das
Bedingnißheft für dieſe Vergebung ſind auf
dem Büreau des Sections=Ingenieurs zu
Darmſtadt zur Einſicht der
Uebernahms=
luſtigen aufgelegt, und ſind die deßfallſigen
Offerten längſtens bis zum 29. d. Mts.
Vormittags 10 Uhr verſchloſſen und frankirt
auf dem Secretariate des Verwaltungsrathes
der Ludwigsbahn dahier abzugeben.
Auf dem Umſchlage iſt zu bemerken:
„Submiſſion wegeu Uebernahme von
Arbeiten im Bahnhofe Darmſtadt.”
Mainz, den 15. April 1871.
Im Auftrage des Verwaltungsrathes:
Der Ober=Ingenieur:
2494)
Kramer.
Heſſiſche Ludwigsbahn.
Station Darmſtadt.
Vergesung von Bauarbeiten.
Die zur Erbauung eines proviſoriſchen
Stationsgebäudes in dem Bahnhofe zu
Darm=
ſtadt erforderlichen
Zimmer=, Dachdecker= Schreiner=,
Glaſer=, Schloſſer=, Spengler= und
Tüncher=Arbeiten
ſollen im Submiſſionswege an die
Wenigſt=
fordernden vergeben werden.
Die Pläne und Bedingniſſe für dieſe
Vergebung ſind auf dem Büreau des
Sections=Ingenieurs zu Darmſtadt zur
Ein=
ſicht der Uebernahmsluſtigen aufgelegt und
wollen die deßfallſigen Submiſſionen
läng=
ſtens bis zum 29. d. Mts. verſchloſſen und
frankirt auf dem Secretariate des
Ver=
waltungsrathes der Ludwigsbahn dahier
abgegeben werden.
Auf dem Umſchlage iſt zu benerken:
„Submiſſion wegen Uebernahme von
Arbeiten im Bahnhofe Darmſtadt."
Mainz, den 16. April 1871.
Im Auftrage des Verwaltungsrathes:
Der Ober=Ingenieur:
2495) Kramer.
2531) Verſteigerungs=Anzeige
Mittwoch den 26. d. M., Vormittags
9 Uhr werden in der Carlsſtraße Nr. 40
im Gartenſaal:
1 große Parthie gutes Porzellan, beſtehend
in Teller und Platten, 1 große Parthie
Wein= und Biergläſer verſchiedene
Sorten;
24 Stück lackirte Servirbretter;
12 „ Kühlbleche für Wein:
verſchiedene größere Weinfäſſer;
1 Kelter von eichenem Holz mit eiſerner
Schraube;
Wirthstiſche und Bänke;
1 Parthie tannenes Holz, 5., 1 neue
Stubenthür mit Begleitung, ſowie
verſchiedene Möbel und Sonſtiges
öffentlich gegen gleich baare Zahlung
verſteigert.
Feilgebotenes.
1323) Stute von edler Rage, im
Felde geritten, ſteht Verſetzung halber zu
verkaufen bei Herrn Stallmeiſter Goder,
untere Hügelſtraße.
2502) Sehr gutes Bratenfett 24 kr.
per Pfund wird abgegeben Carlſtraße I.
1523) Bei Bedarf bringt Unterzeichneter
ſein Samen=Geſchäft in Erinnerung
und garantirt für gauz üchte Waare.
H. Heuß,
Kunſt= u. Handelsgärtner, Schwanenſtr. 37.
An Markttagen am Blumenſtande nächſt
der Hofapotheke.
2021) Wegen Geſchäfts=Aufgabe eine
Bäckerei zu verkaufen oder zu vermiethen.
Näheres in der Expedition.
zwei bis acht Stücke ſpielend, in ſchöner
Ausſtattung bei
Georg Harp, Uhrmacher.
1727) Wachs=u Ledertücher Prima,
Gold=Gallerien empfiehlt billigſt
W. Schmidt, Schulſtraße I.
2202) Ein gebrauchter Divan und
6 Stühle, neu hergerichtet, ſtehen billig
zu verkaufen.
Carl Schmidt,
Grafenſtraße 19. Tapezier.
2286) Berliner Stutz=Flügel von
Bieſel neueſte Conſtruction (
Paliſander=
holz) billig abzugeben. Nr. 17 Kranichſteinerſtr.
2292) Ein ſchöner Bauplatz iſt,
zu verkaufen. Auskunft ertheilt Herr
Schreinermeiſter Schmitt,
Alexander=
ſtraße Nr. 6.
2374) Zwei ſolid gearbeitete Flaſchen/
züge, der eine zweigängig, der andere
vier=
gängig, ſind zu verkaufen bei Schloſſermſtr.
Ludwig, Karlſtraße 8.
kerf,
B
s Zwer Eruiſenſter
mit Vorſtehläden, 10 Fuß hoch 7 Fuß
breit, ſind billig zu verkaufen bei
feorg Phiupp Höhler,
Ludwigſtraße 9.
2547) Im freien Lande gezogene Wirſing=
und Kohlraben=Pflanzen zu verkaufen.
Soderſtraße Nr. 25.
2652) Beſſungen) Wingertsſtraße 10 ſind
2 ſchöne Einlegſchweine zu verkaufen.
2653) Eine gute große Trommel, eine
Nolliertrommel, ein Triangel, ein
gebrauchter Steinkohlenofen, ſowie ein
Plattöfchen ſind zu verkaufen.
Kiesſtraße Nr. 63.
2654) Ein noch gut erhaltener
Con=
firmanden=Rock billig zu verkaufen.
Das Nähere bei der Exp. d. Bl.
19
68
M116
Verkauf von Arbeiten verwundeter u. Fraller Söldaten.
Donnerſtag den 27. und Freitag den 28. Vormittags von 10 — 1 Uhr findet im
Großh. Palais öſtlicher Flügel ein Verkauf verſchiedener Handarbeiten, die in hieſigen
Lazarethen von den Verwundeten ſelbſt angefertigt worden ſind, zu deren Beſten ſtatt.
Das Damen=Comite der Material=Commiſſion des Hülfsvereins.
2655)
ClCGmSOUICAAT
zu herabgeſetzten Preiſen in großer Auswahl empfiehlt
h.
2915)
90 Ludwigſtraße.
H.. LeaaOt,
ulls Aillmiida. hrachile.
. 2289) Mein=Etrohhut=Lagepliſt jetzt'ſchon auf das=Schonſte und Billigſte,
ausgeſtattet.-Herren=Strohhüte von 36. kr - an bis. zu den -einſteu! Pälmiduthl
Panama zu 2 fl. 42 kr. Kuaben=Strohhüte von 30 kr. an bis zu den feinſten
Italienerlzu 1ifl. 45 kr.
itz
nhkrs. n üii nnns Louis Mus-Mlsbongtlhel ke db.
4. s. zdſe nir. ridundt.
1719)
14
½
NANUUUANARIATAAAAAAN
1526) Frankfurterſtraße Nr. 7 iſt
K ein vollſtändiges Logis von 6 Piecen
F
E zu vermiethen. Auf Verlangen kann
K ein weiteres Zimmer, Stallung, Re=
E miſe, Heuboden ü. Bedienten=Zimmer,
H ſowie ein Gärtchen dazu gegeben werdenF
Cullmanz;4
1APEtem & ROulenux
nese Er
eine größe Parthie unter dem Fabritpreis empfiehlt;
.
1 ½dhn; ini nseboönslö.
VV. SThuuzut, nächſt dem Ludwigsplatz,„Schulſtraße ali
1)
„7)
EusshodturGtanztaalt,
in Bezugn auj, ſchnelles. TrocknenjSchönheit undl Härte des
Glſnzes, dennhößſten=Auſprüchen genügend, empfiehlt zu mäßigein Preis
9 Ludwigſtraße 12. . Be Röhlek Machfalher.
G d.
Nähe einer Stſidt, an einer=Eiſenbähüſtſtibn,
unmittelßat an der Landſikaße= Uld jütitten
eines großen Dorfes gelegen, iſt eine mit
ſtändiger Waſſerkraft verſehene, gut
leinge=
richtete;
„ Mühlmühle.
mit 3 Mahl=, ¼ Nollgaͤng='ſchönen-
Spei=
cherndſneugebautem, allen Anforderuingen
genügendem Wohnhauſe; inſchöner: Lage,
eingerichtete Branntwein=Brennerei; große
Kellerräume, Oelmühle, 2 Scheunen,
ſchö=
ner entſprechenden Stallung und ſonſtigen
Oeconomiegebäuden, alle in gutem baulichen
Zuſtande, nebſt ca. 80 bayr. Tagwerk
Felder und Wieſen aus freier Hand
zu verkaufen.
Zu bemerken iſt, daß mit dieſem Geſchäft
ein. hedeütender Kleinverkauf von Mehl,
Kleie ꝛc., Oel, Repskuchen verbunden iſt,
daß ferner die Milchwirthſchaft mit gutem
Erfolg betrieber zwird.-Ein Fheil' des
Kauf=
preiſes kann -auf -Verlangen auf dem
An=
weſen ſtehen bleiben— Offerten beliebe man:
gub Chiffre; P. 2167 an die Annoncen=
Expedifion; von- Rudolf Mosse in
Praulfunt. d; M. zü richten.
„
Ar
2657) Die erwartete neue Parthie
5½
nnigntih
2ifo. Pol wsh
11odllſor=Bal. E Tdlstu-Dolth allols
für Heiren, Daüten= und=Kinderg In
reicher Auswahl eingetroffen und billigſt.H
bei.Louis;Hein, Ludmgſtraße. L8..
E
A
3 „7)
Wühhh.
37=
V
In Eisſchränken,; nach Wiener,gart
gearbeitet, in jeder, beliebten=Größe, und
Form, von 17. fl.aufwärts, hält ſtets ein
reichaſſortirtes Lager
Die Eisſchrank=Fabrik vön
Joseph Posthuitznicki
in Aſchaffenburg.
Zeichnung und Preiscourant gratis.
14
2656) Gefullte Grgsblumen, Erhſen=
xiſer, ſalle Sorten Gemliſepflanzey bei
D. Miſchlich, Kiesſiraße .
2660) Beſſungen.-Sandſtraße Nr.
iſt ein Einlegſchwein zu verkaufen.;
28
. Vermiethungen:
13266) Paſſ. Weinherpftraße Nr. 26 iſt
ein Zim ner zü gei mirthen. ½
417) In der Magdalenenſtraße Nr. 16
ein Logis im Vorderhauſe und eine große
Scheuer mit oder ohne Stallung zuſammen
oder getheilt zu vermiethen u. zu beziehen.
L. Querdan, Küfermeiſter.
½
4⁄.
132) Beſſunger Cärſtraße Nro. 5 iſt
der mittlere Stock, beſtehend zus 5
Zim=
mern, Mitgebrauch der Waſchküche= und des
Rleichplatzetz, zu, permiethen„ und „ gleich
zu heziehen.
996) Ein ſehr ſchön möblirtes
Zim=
wer im 1. Stock Blumenſtr, 6 zu vermiethen.
1067) Caſinoſtraße Nr. 18 iſt der
mitt=
lere Stock,, beſtehend. aus 6. Piecen nebſt
allem, Zubehör. zu vermithen und den 1ten
Mai zu beziehen. Hermann, Koch. junior.
1141) Eck der Wilhelminen= u.,
Anna=
ſtraße Nr. 14) bel Etage, 5 Zimnmer und
Saͤal, Küche im Spüterräin j im 3. Stock
2.Zimmer und Küche, Bodey= und
Keller=
räufie im Verhältüß. Auf= Verlangen
Stallung und Milbenützung. deg Bartens.
1253) Untere Rheinſträßel Nr. 49
parterre ſind 2 möblirte freundliche
Zimmer an einen Herrn zu vermiethen.
1330) In'meinem; neuen Hauſe der
Soderſtraße Nro. 53 iſt der 1.,.2., und
3. Stock nebſt Bleichplatz und Waſchküche
zu vermiethen und alsbald zu beziehen.
Könrad Gänß, Weinbergſtraße 96.
1560) 1r und 2r Stock nebſt allen,
Bequemlichkeiten Steinſtraße Nr. 8 zü
ver=
miethen: Nüheres Ludwigsſtruße Nr. 8 zwei
Treppen hoch.
1658) Grafenſtraße Nr. 33 ſind
im 2. Stock 2 ſchön möblirte Zimmer im
Ganzen oder getrennt zu vermlethen und
ſofort zu heziehen.
17
=b
S n n.meinel Vorderhauſe„ Bleiſhe
S-T Erde iſt eine Wohnung, beſtehend
aus 3 Zimmer, Küche, Keller, Bleichplatz ꝛc.
au eine. ruhige Familie zu permiethen und
gleich beziehbar. Auch könnte das Ganze
als Laden hergerichtet werden.
J. Schweitzer, mittl., Eliſabethenſtr. 35.
1732) Ein möblirtes Zimmer mit Aus
ſicht auf den=Marktplatz iſt zu permiethen.
Näheres. zu erfraͤßen Marktſtr. 2 etſter Stock.
4733). ſEin moblirtes Zilhmer' zu
ver=
miethen u. gleich, sll hsöiehen Franichſtfellez
⁵⁄₈
Straße Nr. 45.
1734) 2 elegank MöhkbZimmeriber Etäge
mit Ausſicht läch der Eliſabetheliſtt., Au
ver=
miethen.Näheres Zimmerſtr. 2 mittll Stöck.
1854* Bleichſtraße ih' iſt 'der mittlere
Sthfk, beſtehend aus 6' Piedenl nebſt
Zuge=
hör zu vermiethen und bis 6½ Juniſin nuf
Verlangen auch. früher. zu hezieben,
1867) Kirchſtkaͤße Nr. 8 ein-freülibliches
Zimmer=mit oder ohne Pöbeln. Zu=
er=
fragen im Laden daſelbſt.;
1933) In meinem Haulſer Büllnſtraße
Nr. 6, iſt ein Manſardenzimmerl nebſt
Kammer, zu vermiethen.
„
1
3 iltſ-Guſtay Heß;lZimmermeiſter.
1934)„ Dieburger ſtraße Nr. 119.iſt. ein
möblirtes Zimmer, zu vermieihen; i i.
1977)¾ Sandſtraße.Nr., 10 erſter Stock
Zimmer u. Cabinet. möhlixt ſofort, zu Perm.
1979) Ein ſchön, möblirtes Zimmer mit
freundlicher Ausſicht zu vermiethen.
Schloß=
grabench lete ſtiesers
36
50.
2069) Im mittleren Stock meines
Hau=
ſes ein vollſtändiges Logis zu vermiethen.
Schloßgraben Nr. 3.: Fr. Hauff.
„2216) Louiſenſtraße Nr. 2 iſt ein
freund=
liches=Logiszbel"Etage mit =Ausſicht=auf
den Mathildenplatz, beſtehendijaus: 6
ge=
räumigen Zimmern;2=ManſardenjKüche,
Keller, Speicher, Mitgebrauch der
Waſch=
küchel und 1ällen' ſonſtigen=Bequemlichkeiten
zu vermiethen und Anfungs Juli zu beziehen.
„ 2298) U Ernſt=Ludwigſtraße 29 iſt ein
möblirtes Zimmer=mit Cabinet zu vermethen.
2309) Beſſungeu' Holzfträße 20
der 11 Und 2. Stock gunz oder (gettenit Zu
15
verhiethen und gleich zu beziehen.
3397) GEkider=tift= u, allen
Rotz=
därferſtraße eine freundliche, Parterre=
Woh=
nung mit allen Bequemlichkeiten. „Käheres
daſelbſt Nr.,6¾o, 1.n uſtss-inſh „
2406)uEin=kleineß-freundlich. möblirtes
Zimmer, gleich lbeziehbar. „2,Stiegen. hoch.
r. Nesers evsieo ör ' on öWaldſtraße. 7.
2407) Einl freundliches Zimmer, vorn
heraus, Wilhelminenſtraße=235zük vermie
then. Näheres im Laden der Glaſermeiſter
Brandſtätter Wittwe oder bei W. Schäfer
Hoftheaterfriſeur.
ls.
ſrden.
im
in dem neuen Hauſe' gegenüber=
2467) Beſſunger Kirchſtraße Nr. 41 iſt Herrn C. Appel. das Manſarde=
Logis von 3-4 Zimmern, Küche, Keller,
2468) Annaſtraße Nro. 6 iſt an eine Boden u. ſ. w., in 3 Monaten oder auch
von 4 Zimmern=und Cabinet, Küche und gis ſelbſt das Nähere zu erfragen. (2667,
kleines, hübſch möblirtes Zimmer zu ver= Vermiſchte!Nachrichtenl,
EEinen braben Lehrjungen ſücht zünter
2
günſtigen Bedingungen
C.
binet für 1Juch 2=Schüler mit oder ohne Phr=Jacoby, Glaſermſtr., Beſſungen.
41)
2144) Eine ſtille Famiſſe, beſtehend,auß
1. Juli eine bel Etage, beſtehend aus 6
Zim=
un: Guleyſt 'Blhfellmitziher, Ochſengäſſe. mern=und L. Küche, am tliebſtey in, der Mähe
vnsRayiMllhgraße'28'k ew'Feuhs= des,=Bahnhofs„ Offertenzmimmt unter„F.
Ein Lehrling;nainlioſzs
mit guter=Schulbildung kann, in ein hieſiges
2576) Ein moblirtes Zimmer für'1 oder Materialwsären=Bhichläfk üſſtiro Rühkigen
nammen,bei. H.Förſter, Ochloßgraben 3.
2421) Zwei ſchön möblirte ZimelſhPromeniädeſträße Nr. 56
mer zu vermiethen und. gleich-beziehhar.
Promenädeſt!29.
der mittlere=Stock zu vermiethen.
ſtille Familie eine Wohnung im 1. Stock früher. Miethe 120 bis 150 fl. Im
Lo=
allem Zugehör auf Mitte Juli zu vermiethen. — ——
7
2470) Dieburgerſtraße Nr. 101 iſt=ein
miethen u. ſogleich zu beziehen, 1 Stiege hoch.
2509) Ein freundliches Zimmer mit Ka=
Köſt:: Nieder=Ramſtädterſttaße im Hauſe
des Herrn Mäurermeiſter=Beſt. it o- zun
2515h) (Eil freündliches Zimmer mit 3. Perſonen,„ſücht bis zum 15., Füni öter
Möbeln gleich zu beziehen.
licheß' hitnmerb ſtt Hldterbair zu Vetmüethek. 1 Nr. 120 die=Expedition,d Bl. entgegen="
256*)Ein'möblirtes Zimmer zu ver 1912)
4 iche.
miethen Bleichſtraße Nrll9.
ASchüler. 2- Stiegeni- Nrzi44-Schützenſtr.J Bedingungen ſofort- eintreten.-
2577) Eliſabethenſtraße 35 eine Stiege
höch ein möblirtes Zimmtr=billig zu ber= bnil988) „Einquartierung. wird.
Mge=
miethen. Aüf=Verlangen'kann (auch
Koſt=
gegeben werdenz1 h i e. 4 n 2257) Ein-Junge kann gegen Lohn das
2586) Beſſunger Herdwegſtruße Nr. 39½ Täpezier=Geſchäft erlernen bei,
r ere. sneeos
ziehen.
L. Bütkuer:
2661) Soderſträße, Nro. 51
iſt der, dritte, Stock mit Gläsahſchluß
und am 1. Juni beziehbar. Zu erfragen, Nr. „3. Stock,
bei Ludwig Geider, Hofweißbinder,
Walbſträße Nr. 28. „9 eintretenzöbei Schloſſermeiſter,
2662) Eil anflaͤltiges ſolides Frallen=- Carlsſtraße Nr. 8.
giminer känn eiht ſchön möblirtes Zimmek "2454) Ein Mädchen, im Weißnähen geübte,
mit Kabinet ekhoͤlten. Zu. erfragen Weiſs-kann Lintretenr K. R öſe, Schulſtraße I.,
p1
bergſtraße Nr. 25.
24771) Eine geübte Kleidermächerin=wünſcht
2663) 8i meinem nen erbaͤuten Hallſe iſt der . noch einige Kunden anzunehmen. Näheres
mittl. Stock u. das Manfarden=Logis zü vermik= hei H. Daäb-Schloßgraben 13 im Laden.
then, enthallend 4 Piecen, Küche, Keller, Boden; .. 2479, 5 -40,000 fl. können ganz
Mitgebräuch d. Waſchküche, alsbald zu beziehen. oder-getrennt, gegen gerichtliche Sicherheit
Nieder=Ramſt=Hff. J. Weicker, Gärtner., abgegeben werden. Zu erfragen Holzhof=
2664), Diebürgerſträße. Nr. 6 ein 'ſchön h. ſtraße, Nr., 1. im 3. Stock.
möhlirtes, Zimmer zu vermiethen,
.2½
2665). Martinſtrüaße. Nr. 18 ein Zini' 12481)V Ein jüngerer, Schüler, lann in
mer, mit Schläf=Cabinet und ſchoͤner= Aus=⁄ der Schulſtraße 115 3r Stock Penſion und
Nüchhülfe erhalten. ½. ½½.hi½½½;
cht. (Gärten hm Häuſe),
2866) Eim Logis iffi zu) permiethen.
Neügaſſe Nr. 3.
Hulfsverein, im, Großherzogthum Heſſen für die:
Krankenßflege, und, die Unterſtützuſig, HerzSoldaten
bi⁄o el iid Vos. im Feldemhſe h ½ "
V 81rEEiſſe ber geſammelten Beiträge ! „
vrechenededo
M4h
(vom 28. Muͤrz bis=10 April 1871y.
7 Von Frau U geſammelt 2 fl.=Von einer heiteren Geſellſchaft 5 fl.
Kir=
chenopfer aus Hammelbach,18.fl. 58½ Durch,Hrn. p. Valois. von Ihrer
Durchlaucht der Frau Herzogin von Alençon, eine Oeſtexreichiſche 50 fl.
Bank=
ngte 47.fl. 45. A4s. der Sammelbüchſe im Lazareth im Beſſunger Orangerie;
haus 8. fl. 38½ Durch Herrn OberſtMootz Antheildes Lazareths im
Beſſunger Orangeriehaus an dem Ertrag eines Coneerts, welches franzöſiſche
Muſiker veranſtaltet haben 2 fl. 42. Von der evang. Kirche in Eberſtadt
100 fl. Durch Herrn Gymnaſiallehrer Dr. Frommann Reinertrag von
Ver=
looſungen während des Winters 70 fl. Geſammelt beim Friedensfeſt in einer
Geſellſchaft in Oberklingen 8 fl. 42. G. A. S. 1.fl. 25.- Kirchenopfer der
Kirche in Nordheim 18 fl. Reinertrag der hier zum Beſten des Hilfsvereins
veranſtalteten Trioconcerte v. Hrn. Herrmann und Wallenſtein von Frankfurt
69
ir eine Pärtere Wohnung mit Glasabſchluß iC arliSchmtidt, Tpezier,=Grafelhtr,I8.
u. ein Zitimer in der Manſarde zu vermiethen. 2259)=Offene Lehrlinas=Stelleh
2590) Pancratiusſtraße Nril66'für einen jungen Mann=zunter=günſtigen Be=„ Logis= zu vermiethen= und bald zu be=dingüngen bei Georg=Hof=ul= un2½ „
1Papier= A. Schreibmaterialien=Handlung.
Eliſabethenſtraße½ 1½½
..
2311) Penſion für jüngere=Schüler
u. allen, Bequemlichkeiten zu vermiethen, hiefiger, Leht=Anſtalten= Eliſabethenſtraße
.
in.
2435) Ein= ordentlicher Lehrjunge kann
Ludwig.
2643), An Lllel Nähmaſchine wird ein,
Mädchen geſuchkehon H. Schuchard.m
4 Alunf=Genoſſenſchaft.
u Statt der Verſaͤmmlung im gewoöhnten
Local; gemeinſamer Gang; näch dem
Karlshof Samſtag den 29. April.
Zuſammenkunft, Nachmittags 5 Uhr
am Theaterplatz.
l2668)
Der Vorſtand.
w2518 lZunge Burſchen von
14 Jahrei an finden im Taglohn
däü=
ernde Beſchäftigung bei
9. n. vn H.Sthnehayd.-
2476) Tüchtige Mechaniker, Dreher
und Büchſenmacher werden' geſucht in
der Nähmäſchinenfabrik vönt unn
Josi=Nertizim in Frankfurt a=M.
2520) Ich ſuche =füri=meiſl=Deſdil=
Ge=
ſchäft einen Lehrlind mit. auten
Schulkeunt=
niſſen.ni3 „ „i Georg GLöcknpr.
Tüchtige=Schlöſſergeſellen
finden dauernde Beſchäffigung hei=½.
Gotttried-Strobel
268binvL. nusain. Mair zuiii
2619) - In meine Colonialwaaren=
Hand=
lung=kanninoch ein mit den nöthigen
Vor=
kenntniſſen verſehener geſittetey junger Menſch
in, die Lehrei eintreten.
ain Paul=Störger Söhn, Kirchſtraßer 25.
2620) Ich ſuche= einen dritten Schreiber
„ „ Et=Schödlex,isn
ne. 3ö. .=Hofgerichts=Advokat.½
52624) Zwei Tülchtige 5 7ll15 als
1
„Dſtpeztergehülfen; „
ſinden dauexnde Beſchäftigung bei „ „5
Löbis Schéerer. U.
5.
Offenbach a. M.. Bahnhofſtraße 30.
2625) In unſerem Material;. Colonial=
und, Farbwaaren=Geſchäft en, grös, ef en
détail iſt eine Lehrlings=Stelle offen.
Darmſtadt.
- Gebr. Vierheller.
Leder= Zuberenter,
ein tüchtiger, welcher=beſonders im Falzen
und Blanchiren, hewandert iſt, „findet
ange=
nehme und dauernde Stellung bei
1 Cope
on
dla U, Haht. A. Co. i Mailb,
2628) Graben Nr. 3.
8 ſEin Kanarienvogel iſt zaus dem
CHauſe; Nr. 65 Hügelſtraße
ent=
flohen.-Wer ihn zurückbringt, erhält eine
gute Belohnung=un. Diie schh.
72 fl. 20. Domanenpfandmeiſter Satler in Lindenfels 6 kr. -Sammlung
bei der Friedensfeier ſin Reiſen 8 fl. 30. Kirchencollecte von der= Kirche zu
Schwanheim 14½fl. 45. Von dem Zweigverein in Hirzenhain 60 fl. 8. An
weiteren, Beiträgen gingen ein von: dem Zweigverein, in Nidda 1000 fl.
Von der=Expedition der Darmſtädter Zeitung Sammlung für Materialien für
die Truppen 120 fl. Von dem Zweigverein in Reinheim 30 fl.
Kircheneol=
lecte aus Ober=Sommern bei Gedern 4 fl. 6.Summe 1593 fl. 8. Hierzu
die jrrthümlich in der 2. Liſte der Beiträge, geſammelt bei, der Reichstagswahl
aufasführten Kirchencollecten und zwar: aus der Gemeinde Ensheim 4 fl.
Aus der Gemeinde Spiesheim 8 fl. Durch Hrn. Pfarrer Kolb aus Ensheim
eingeſendet! Zuſammen 1605 fl. 8. Hierzu 1.60. Liſte 184833 fl. 28½.
Geſammtbettag 136437 fl. 46½ kr. — Für den Invalidenſonds gingen ein
laut, vorhergehender=Liſten 4008 fl. 34¼ kr. Hierzu von: dem
Kirchenvor=
ſtand in Beedenkirchen 6 fl. 38. Sammelbüchſe bei Formhals „hinteres Local”
3. Ablief. 25 fl. Durch die Poſtbehörde Geſchenk des Hrn. Jordis, Erſatz
für einen verloren gegangenen Feldpoſtbrief 35 fl. Von der iſraelitiſchen
Ge=
meinde in Neckarſteinach 12 fl. Aus der Hospitalkaſſe in Babenhauſen 50 fl.
Sammlung bei der Friedensſeier in der evang. Kirche in Weſthofen 11 fl.
(2669
Geſammtbetrag 4148 fl. 12½ kr.
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RI6.
Aachener und Münchener Feller=Verſicherungs=Geſellſchaft.
Wohnung und Büreau des unterzeichneten General=Agenten befinden ſich vom 1. Mai ab in Nr. 17 der
Wilhelminen=
ſtraße im Hauſe des Herrn Weinhändler Ritſert.
Darmſtadt, den 25. April 1871.
Heyer, Juſtizrath.
00
Frobel’scher Himdergartem.
Am Montag den 1. Mai fängt in meinem Kindergarten, den ich nach der
Rheinſtraße Nr. 28 verlege, der Sommer=Curſus an, und nehme ich
An=
meldungen hierzu noch vorläufig in meiner bisherigen Wohnung, Grafenſtraße 2, entgegen.
2611)
Emilie Delmar.
5
(Es wird auf ſogleich oder auf Jo=
C hanni ein Hausmädchen geſucht,
weiches fein waſchen, bügeln und nähen
kann. Promenade 37 parterre.
2672) Es wird noch feine Waſche
zum Bügeln angenommen.
Obere Schloßgaſſe Nr. 31.
2613) Eine Perſon, welche in einer
gro=
ßen Waſcherei war, wünſcht einige Tage in
der Woche beſetzt zu haben.
Magdalenenſtraße 5 parterre.
2674) Ein feineres Hausmädchen,
wel=
ches gut Weißzeugnähen und bügeln kann,
wird für auswärts in Dienſt geſucht durch
Frau Zimmermann in der Kiesſtraße.
2675) Für einen Kaufmanns=Lehrling
von 16-17 Jahren wird in einer Familie
Koſt und Logis geſucht. Näheres bei der
Expedition d. Bl.
2676) Eine Frau ſucht Laufdienſt. Zu
erfragen Schloßgartenſtraße 37 Hinterbau.
2677) Eine Frau ſucht einen Laufdienſt.
Zu erfragen in der Sackgaſſe 8 Hinterbau.
2678) Ein Herr kann Koſt und Logis
erhalten. Magdalenenſtraße Nr. 14.
Großherzogliches Hoftheater
Dienſtag, den 25. April, 11. Vorſt.
im 6. Abonn: Dir wie mir. Schwank
in 1 Akt von Roger. Dazu: Spielt nicht
mit dem Feuer. Luſtſpiel in 3 Akten.
In beiden Stücken Herr Edward als Gaſt.
Mittwoch, 26. April. 12. Vorſt. im
6. Ab. Bei feſtlich beleuchtetem Hauſe, zur
50 jährigen militäriſchen Jubelfeter Seiner
Königl. Hoh. des Großherzogs: Jeſſonda.
Große Oper in 3 Akten mit Ballet; Muſik
von Spohr. — Anfang halb 7 Uhr.
Sonn=
tagspreiſe.
Donnerſtag. 27. April. Keine Vorſtellung.
Abenteuer eines engliſchen Regierungs=Couriers in Merico.
(Fortſetzung.)
„ Und die ſo beſchworene Wirthin erwachte und rieb ſich
gähnend die Augen. Inzwiſchen fragte Diego in grämlicher
Weiſe, wohin er meinen Reiſeſack bringen ſolle. Ich ließ ihn
neben meinen Stuhl legen und fügte bei, daß es mir lieb wäre,
mein Nachteſſen raſch zu erhalten, da ich mit dem Aufgehen des
Mondes meine Reiſe fortzuſetzen beabſichtige. Es kam mir vor,
als verziehe der Stallknecht bei dieſen meinen Worten ſein Geſicht
zu einem finſteren Grinſen; doch ſagte er nichts, ſondern bekreuzte
ſich vor einem in einer Niſche ſtehenden großen Marienbilde, vor
dem eine kleine Lampe brannte, und verließ das Zimmer.
Mittler=
weile hatte ſich auch die Wirthin erhoben und, während ſie ihre
ziemlich zerknüllte Mantille glatt ſtrich, mir einen Knix gemacht,
der ihre langen Pendeloques in ſtark pendelnde Bewegung ſetzte;
dann wandte ſie ſich an ihren Sohn, der mit erbaulichem Fleiße
ſtudirte, und ſchmälte ihn liebevoll, daß er ſich die armen Augen
über den Büchern verderbe, ganz wie eine engliſche Mutter gethan
haben würde. Der Wirth, der ſich unter den Pfannen und
Braten=
wendern eifrig zu ſchaffen machte, und unter deſſen Oberbefehl
eine ſchmutzige, in einen rothen Baumwollenrock gekleidete indianiſche
Matrone mit ungekämmten Haaren die verſchiedenen Kohlenfeuer
erhielt, huſchte bei dieſen Worten mit dem Löffel in der Hand
wieder in's Zimmer und ſagte: „Laß den Jungen nur machen,
Frau. Das Lernen geht ihm ſo leicht und natürlich, wie dem
Geier das Aaswittern. Er bringt's noch zum Biſchof, zum
Erz=
biſchof gar und wird ſeinen armen Eltern Abſolution ertheilen für
alle ihre - Ahnen½
„ Und Sennor Mendez, der in väterlichem Stolze nahezu
warm geworden, hielt plötzlich inne und brach in einen
Verlegen=
heitshuſten aus. Ich achtete damals nicht ſonderlich darauf,
ſon=
dern ſtellte in meinem Innern eine ſchadenfrohe Vergleichung der
dem Knaben prophezeihten hohen geiſtlichen Würde mit der
zweifel=
haften Beſchäftigung an, ob der ich ihn ertappt hatte; aber die
Höflichkeit forderte, daß ich etwas ſagte, und ſo fragte ich meinen
Wirth, ob der junge Menſch ſein einziger Sohn ſei, und ob er
ſich auf das Univerſitätsſtudium vorbereite.
„Unſer einziger Sohn, unſer einziges Kind, unſer Stolz und
unſere Hoffnung;, rief die Mutter, mit ihrer fetten Hand zärtlich
über den ſchwarzen Kopf des Buben hinfahrend. Er iſt ſchon ein
halbes Jahr in der Hauptſtadt an dem Gymnaſium geweſen,
Excellenz, und hat ſich recht brav gehalten. Wir werden Ehre an
ihm erleben, nur fürchte ich, daß dem lieben fleißigen Jungen das
ewige Sitzen über dem Sanct Virgil und Sanct Cäſar an der
Geſundheit ſchaden könnte.-
„3ch ließ einen Blick nach dem geſetzt thuenden Studenten
hingleiten und konnte mich des Zweifels nicht erwehren, ob ſeine
krankhafte Bläſſe wirklich vom übermäßigen Eifer im Studium
der Humaniora herrühre, namentlich da ich bei dieſer Gelegenheit
bemerkte, daß er hinter dem Rücken von Vater und Mutter hurtig
das Kartenpacket unter den Büchern hervorlangte und ebenſo behend
in ſeiner Bruſttaſche verbarg.
„Sennora Mendez hatte bei der Zurüſtung des Tiſches eine
Gehülfin in einem Indianermädchen, das die Zwillingsſchweſter
des feueranblaſenden Küchenpudels zu ſein ſchien. Das Tafeltuch
war nicht ſehr reinlich, aber am Rande mit verblichenen
ſchar=
lachrothen Seidenfranſen beſetzt; die Teller beſtanden aus rohem
Töpfergeſchirr; die Meſſer, Löffel und Gabeln aber hatten ſchwere
ſilberne Handgriffe, auf denen man Wappen mit der Feile vertilgt
zu haben ſchien. Ich vermuthete, daß ſie aus dem Hauſe irgend
eines reichen Landbeſitzers ſtammten und Beuteſtücke waren, welche
von den Soldaten der einen oder der anderen Partei beim
Um=
ſchlagen des Kriegsglücks wohlfeil an unſeren Wirth verkauft waren.
Es wurden vier Couverte gelegt, und ich konnte daraus entnehmen,
daß ich nicht allein ſpeiſen, ſondern am gewöhnlichen Familienmahl
theilnehmen ſollte, das man vielleicht mir zu Ehren etwas früher
auftragen ließ. Man hatte zu dieſem Behufe auch die Bücher
ab=
geräumt, und da der hoffnungsvolle Jüngling jetzt unbeſchäftigt
war, ſo machte ich einige Verſuche, ihn mit in's Geſpräch zu
ziehen. Vergeblich. Der Burſche, war eine verſteckte, heimliche
Natur, und aus ſeinen ſchlauen Augen, der erkünſtelten
Verſchämt=
heit in ſeinen kurzen Antworten, konnte ich, was ich bereits aus
der kleinen Epiſode mit den Karten vermuthet, entnehmen, daß er
auf dem beſten Wege war, ein vollendeter Heuchler zu werden.
Er hatte ungeachtet ſeiner Teigfarbe keine üblen Züge und mochte
mit der Zeit wohl eben ſo groß und beleibt werden, wie ſein
Vater; doch flößte er mir bald ein Gefühl wirklichen
Wider=
willens ein.
„So muß Tartüffe in ſeinem ſechzehnten Jahre ausgeſehen
haben, ſagte ich mir ſelber, während die Mutter des Früchtchens
Flaſchen und Gläſer auf den Tiſch ſetzte, die Lampen anzündete
und dabei nicht verſäumte, von Zeit zu Zeit einen ſtolzen Blick
auf ihren ſcheinheiligen Sohn zu werfen, in welchem die Eltern
augenſcheinlich das Non plus ultra aller Vortrefflichkeit ſahen.
Das Bürſchlein ſelbſt ſchien dieſe Huldigung als ſein Recht
ent=
gegenzunehmen und zeigte ſich als ein ſo paſſiver Götze, wie mir
nur je einer zu Geſicht gekommen, obſchon er mir hin und wieder,
wenn er meine Aufmerkſamkeit anders beſchäftigt glaubte, ſcharfe,
ſpähende Blicke zuwarf.
Gortſetzung folge).
Verlag und Redaction: L. C. Aittich'ſche Hofbuchdruckerei.