im
Darmſtähter Frag= und Anzeine=Blatt.
A 50
Dienſtag den 13. Dezember
1870.
Daz Frag= und Anzeigeblatt, die Beilage hierzn, ſowie das Verorduungsblatt für den Kreis Darmſtadt erſcheinen vochenlich; Erſters Samſtag die Belage
Dienſtags und Letzteres Donnerſtags.
Jahres=Abonnement der drei Blätter zuſammen 2 fl. Auswärts kann man bei allen Poflämtern abonniren. In Darmſtadt bei
de Exedition. Rheinfraze 2r. 23 neu.
Oeffentliche Bekanntmachung.
Bei einem wegen Diebſtahls in Haft befindlichen Individuum wurden ein noch ziemlich gut erhaltener Kringel (Wiſchh von grauem, blauem und
rothem Tuch mit Spreu gefüllt, ſowie ein Paar braune wollene Stauchen vorgefunden, über deren Erwerb der Verhaftete ſich nicht ausweiſeu konnte und
welche wahrſcheinlich geſtohlen ſind.
Man erſucht den Eigenthümer der genannten Gegenſtände, oder wer ſonſt über dieſelbe Auskunft ertheilen kann, ſolche baldigſt bei Großherzoglichem
Polizei=Verwaltungs=Büreau dahier zu geben.
Darmſtadt, den 11. December 1870.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Willich.
B e k a n n t m a ch u n g.
Dr wider Erwarten viele Grundbeſitzer, welche Gelände zur Nied= und zur Odenwald=Bahn
abgetreten haben, ihre Erwerbsurkunden, behufs Ausfertigung der erforderlichen Fragenbeantwortungen,
immer noch nicht vorgelegt haben, ſo werden die Säumigen hierdurch wiederholt aufgefordert, ihre
Kaufbrieſe ꝛc. vorzulegen.
Darmſtadt, den 12. Dezember 1810.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
7951)
Berntheiſel.
Verſteigerungen.
7948)
Bekanntmachung.
Die zur Curatel der Dorothea Manglow
gehörigen Mobilien, beſtehend in Frauenkleider,
Weißzeug. Möbel, Bettwerk und allerlei ſonſtigem
Hausrath, ſollen nächſten Mittwoch den 14.
De=
cember d. J. Vormittags 9 Uhr in deren
Wohnung Sackgaſſe Nr. 4. gegen Baarzahlung
verſteigert werden.
Darmſtadt den 9. December 1870.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Der Vorſteher:
Berntheiſel.
7949) Bekanntmachung.
Nächſten Donnerſtag den 15. d. Mts.
Vor=
mittags 9 Uhr ſoll im öſtlichen Theile des
Main=
thors der Nachlaß der Eliſabetha Dunſt
beſtehend in Frauenkleidern, Weiszeug, Bettwerk,
Möbel und allerlei ſonſtigem Hausrath gegen
Baar=
zahlung verſteigert werden.
Darmſtadt den 9. December 1870.
Großherzogliches Ortsgericht.
Der Vorſteher:
Berntheiſel.
Lieferung von Sattel=Ueberdecken
(Chabraken).
7847) Freitag den 16. d. Mts., Vormittags
10 Uhr, ſoll die Lieferung von 98 blautuchenen
Ueberdecken für Sättel durch Soumiſſion vergeben
werden. Diejenigen, welche ſich betheiligen wollen,
können die Bedingungen und das Muſter täglich
Vor= und Nachmittags in dem Jeſchäftslokale des
Artillerie=Depots zur Einſicht erhalten.
Darmſtadt, den 8. Dezember 1870.
Großherzogliches Artillerie=Depot.
Hartmann,
Plack,
Oberſt.
Zeughauptmann.
7952) Freitag den 16. d. Mts. Vormittags
9 Uhr werden in der Gendarmerie=Caſerne dahier
eine Parthie ausrangirter Bettteppiche, Bett= und
Handtücher gegen gleich baare Zahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 12. Dezember 1870.
Großherzogliche Gendarmeriecorps=Verwalt ung.
Schenck, Quartiermeiſter.
Verſteigerung eines Faſſelochſen
zu Arheilgen.
Freitag den 16. Dezember l. J. Vormittags
19 Uhr ſoll auf dem hieſigen Rathhaus ein zum
Sprung untauglicher, aber gut gehaltener
Faſſel=
ochſe öffentlich meiſtbietend verſteigert werden.
Arheilgen, am 9. Dezember 1870.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Arheilgen.
7953)
Benz.
Feilgebotenes
6obo Jedem Kapitaliſten
empfiehſt ſich das, NeueVerlooſungsblatt:
Ziehungs=
liſten und Finanz=Wochenſchrift von A. Danu in
Stuttgart durch ſeine Aufſätze, Rentabilitätstabellen
und Arbitrage=Rechnungen, an deren Hand man
nicht nur hohe Zinſen, ſondern auch manchen
Ge=
winn an Tauſchgeſchäften erzielt. Bei jeder Poſt
und Buchhandlung wird für 45 kr. vierteljährlich
abonnirt. Probenummern gratis.
6356) Vorräthig in jeder Buchhandlung;
L2.
Eilfe tür Nervenleidende.
Ein zuverläſſiger Rathgeber zum Nutzen aller
Nervenkranken beiderlei Geſchlechts, beſonders für
Alle, welche in Folge von Verdauungs= u.
Unter=
leibsbeſchwerden an Nervenſchwäche,
Blutkrank=
heiten, Hyſterie, Hypochondrie, Lähmungen,
Hä=
morrhoiden, Menſtruationsbeſchwerden,
Schwü=
che ꝛc. leiden, und ſich ebenſo leicht als gründlich
helfen wollen. Von Dr. Werner. Preis 27 kr.
Bisheriger Abſatz ca. 50,000 Exempl.
7829) Vorzügliches Anuisgebackenes.
Steinſtraße Nr. 9 im Gartenhaus.
Langegaſſe 18
18 Langegaſſe
Tüten
J. C.
adet zum Beſuche ſeiner Weihnachts=Ausſtellung höflichſt ein. Dieſelbe beſteht
in allen möglichen Kinder=Spielwaaren; namentlich mache ich aufmerkſam auf eine
große Auswahl aller erdenklichen Küchengeräthe und Zimmermöbel, gekleidete Puppen und
Puppengeſtelle. — Auch werde ich, wie in früheren Jahren, den hieſigen Weihnachtsmarkt
beſuchen und empfehle ich daſelbſt alle möglichen Gegenſtände zu 3 u. 4 kr. das Stück.
7822
J. C. Willer.
6
aeSAmal ≈ ROnadr,
7823)
Hof=Lieferanten,
Heidelberg, Carlsruhe, Baden, Verlin,
Frankſurt a. H.
Roßmarkt 19 und gr. Gallusgaſſe 7
Fabrik und Lager antiker Höbol- und Holrgalanteriewaaren
als Specialität.
49
194
5076) In meinem Hauſe Steinſtraße 21
iſt eine Wohnung mit allen Bequemlichkeiten an
eine ſtille Familie bis Ende October zu vermiethen,
auf Wunſch kann auch Garten=Antheil abgegeben
werden. Zu erfragen im Hinterbau.
Jean Michael.
5796) In meinem Neubau, Heidelbergerſtraße,
jenſeits des Chauſſeehauſes, ſind 4 Logis, jedes
mit 3 Zimmern und Souterrainſtube mit
Glas=
abſchluß nebſt 2 ſehr geräumigen Manſardenlogis
zu vermiethen und von October an zu beziehen.
Herm. Schulz.
6697) Gardiſtenſtraße 20 neu ſind mehrere
Logis zu vermiethen bei Ludwig Anthes.
PalEaAAUiUUnriUs ArUuAAsN”
R 6881) Ludwigsplatz 2 eine Stiege hoch P
R eine ſehr ſchöne Wohnung, beſtehend aus 4
K 3 Zimmern, 2 Cabinetten und allem Zu
E behör um mäßigen Preis zu vermiethen
H und alsbald beziehbar.
WiANUUAUnUUAUniUALonnl
6886) Zimmer, ein unmöblirtes, bel Etage,
an einen einzelnen Herrn oder Dame zu
ver=
miethen. Carlsſtraße 41.
6935) Ein ſchönes möblirtes Zimmer.
Kiesſtraße Nr. 10.
6939) Obere Kiesſtraße, neben Herrn Geyer
iſt die Parterre=Wohnung, 3 Zimmer, Küche,
Glasabſchluß mit Souterrain und ſonſtigem
Zu=
gehör; ferner in der Manſarde Stube mit
Cabi=
net entweder mit dem unteren Stock oder möblirt
allein, ſofort zu vermiethen.
6956) Ein Laden mit zwei Zimmer, Küche,
wird bis Januar fertig. Schulſtraße Nr. 1.
7083) Dieburger Straße Nr. 3 ein möblirtes
Zimmer.
7131) 2 möblirte Zimmer zu vermiethen und
gleich zu beziehen. Kranichſteinerſtraße Nr. 17.
7133) 1 Zimmer nebſt Cabinet zu vermiethen
auf 1. Januar. Louiſenſtraße 10.
Georg Liebig Sohn.
7152) In meinem Hauſe Nro. 21, zunächſt
dem Arreſthaus, iſt der halbe 2. Stock
ander=
weitig zu vermiethen.
J. Müller, Maurermeiſter.
7288) Ein Logis zu vermiethen.
Beſſunger Kirchſtraße 37.
7206) Eine Manſarde=Wohnung nebſt allen
Bequemlichkeiten in einem neuen Haus iſt an eine
ſtille Familie ſogleich zu vermiethen. Müh lſtr. 9
NNIATAIUTIAITTTIRTUTTIIUN
4 1216) Annaſtr. 24 iſt eine ſchöne Woh=
4 nung von 5-7 Piecen zu vermiethen und
E gleich zu beziehen.
RA 4IAARUIAn Nuauuuni
7424) Hügelſtraße 51 Zimmer mit Cabinet,
möblirt, nach dem Garten, zu vermiethen.
7590) Ein vollſtändiges Logis mit allem
Zu=
gehör in der kleinen Arheilgerſtraße Nr. 64.
7626) Eine Wohnung von 5 Zimmern,
Rhein=
ſtraße 2 Treppen hoch, iſt alsbald zu vermiethen.
Näheres in dem Logis=Nachweiſungs=Bürean von
B. L. Trier, Ludwigſtraße.
7622) Zwei Wohnungen von je 5 Zimmern
ſind in dem Beſſunger Heerdweg zu vermiethen
und alsbald zu beziehen. Die 2 Wohnungen
werden auch zuſammen mit dem gegenüberliegenden
Garten abgegeben. Näheres in dem Logis=
Nach=
weiſungs=Büreau von B. L. Trier, Ludwigſtraße.
7624) Ein gut möblirtes Zimmer ſogleich zu
vermiethen. Wilhelminenſtr. 5 im Hinterhauſe.
7625) Ein möblirtes Zimmer ſogleich zu
ver=
miethen. Caſinoſtraße Nr. 15 dritter Stock.
M 50
7830) Zwei Zimmer mit Kabinet nach dem
Wilhelminenplatz zu. Eine Manſarde mit
Boden=
kammer. Wilhelminenplatz 17.
7918) Laden mit Logis: Neugaſſe Nr. 2.
7976) Eine Parterre=Wohnung von 2
Zim=
mern, Kabinet iſt zu vermiethen und bis Januar
zu beziehen. Grafenſtraße Nr. I.
S
(Tin möblirtes Zimmer und Cabinet mit
Cſchönſter Fernſicht - auf Wunſch mit
2 Betten und eingerichteter Küche.
Näheres bei Gebr. Blum, Rheinſtraße.
7978) Alexanderſtraße 13 iſt eine Wohnung
im Seitenbau, beſtehend aus 3 Zimmern, Küche,
Keller ꝛc., beziehbar Anfang März, zu vermiethen.
7979) Ein möblirtes Zimmer vom 1. Januar
zu vermiethen. Bleichſtraße 17 parterre.
7980) In meinem Hauſe, Eck der Eliſabethen=
und Louiſenſtr., Wohnung und Manſarde.
F. Woſahlo, Beſſ. Carlsſtr. 22.
Vermiſchte Nachrichten.
7981) Der Voranſchlag=über Einnahine und
Ausgabe der israelitiſchen Religionsgemeinde
da=
hier für 1871 liegt mit Berathungsprotokoll vom
13. d. Mts. an acht Tage lang zur Einſicht der
Intereſſenten auf dem Bürgermeiſterei=Büreau
dahier offen.
Darmſtadt, den 10. Dezember 1870.
Der Vorſtand
der israelitiſchen Religionsgemeinde.
7982)
Bank für Handel und Induſtrie.
7737) Eine freundliche Wohnung von 3 bis 4
Zimmern, mit oder ohne Küche, ſogleich zu
be=
ziehen. Wilhelminenplatz 17.
Die Herren Actionäre werden benachrichtigt, daß die Actienzinſen 4 %o für den Zeitraum vom
1. Juli bis 31. December d. J. gegen den Coupon Nr. 2 mit
fl. 5.
im fl. 52½ Fuß
beziehungsweiſe 2 Thlr. 25 Sgr. 8 Pf. im 30 Thaler Fuß vom kommenden 1. Januar ab bis
31. Januar inel. erhoben werden können:
bei unſerer Hauptkaſſe dahier, Vormittags zwiſchen 9 und 12 Uhr,
Filiale in Frankfurt a. M.
„
den Herren Modei, Schmitz & Comp. in Mainz,
Köſter & Comp. in Mannheim und Heidelberg,
„ „
Rümelin & Comp. in Heilbronn,
„
„
Pflaum & Comp. in Stuttgart,
„
„
Merck, Chriſtian & Comp. in München,
„
Cohn, Bürgers & Comp. in Berlin,
Sal. Oppenheim jun. & Comp. in Köln,
dem A. Schaaffhauſen'ſchen Bankverein in Köln,
der Braunſchweigiſchen Bank in Braunſchweig,
Herrn Jgnatz Leipziger in Breslau,
den Herren Meyer & Comp. in Leipzig,
Frege & Comp. in Leipzig,
„
„
Ed. Frege & Comp. in Hamburg,
„
„
Leiden, Premſel & Comp. in Paris.
Nach dem 31. Januar wird der Coupon nur in Darmſtadt und Frankfurt a. M.
bei den oben bezeichneten Stellen ausbezahlt.
Zugleich machen wir, auf gerichtliche Weiſung, bekannt, daß wegen folgender Actien unſeres
Inſtituts das geſetzliche Amortiſationsverfahren bei Großherzoglichem Stadtgericht Darmſtadt
einge=
leitet iſt:
1) einſchließlich der Couponsbogen und Talous:
Nr. 11569. 12459. 18273. 18274. 20283.
2ausſchließlich der Couponsbogen und Talons:
Nr. 17216. 19460. 19461. 45341-45344. 59803. 59895-50807. 75615. 75623.
75624. 94337- 94350. 11573. 30338. 30339. 31098 -31100. 39394-39405.
39407- 30415. 48179. 83898-83900. 83907-83915. 88075—88079.
Darmſtadt, 10. December 1870.
D ie Direction.
Bauverein für Arbeiterwohnungen in Darmſtadt.
G2
Wir beehren ums die Herren Actionäre unſerer Geſellſchaft zu der
n. æaroene
Mittwoch den 14. December d. J. Nachmittags 3 Uhr
im Sitzungslokale der Gasfabrit ſtatfindenden fünften ordentlichen Generalverſammlung ergebenſt
einzuladen.
Die Tagesordnung iſt die ſtatutenmäßig für die ordentliche Generalverſammlung feſtgeſetzte. Die
näheren Beſtimmungen hierüber ſowohl, als in Betreff des Rechtes und der Legitimation zur
Theil=
nahme an der Generalverſammlung, ſowie bezüglich der etwa einzubringenden Anträge, ſind in den
88. 21-27 unſerer Vereinsſtatuten enthalten, auf welche wir hiermit verweiſen.
Darmſtadt, den 12. December 1870.
Der Vorſtand des Bauvereins für Arbeiterwohnungen.
Der Schriftführer:
Der ſtellvertretende Vorſitzende:
Otto Wolfskehl.
7983)
Dr. Bracht.
8 Geſchäfts=Eröſſuung und Empfehlung.
Ich mache einem verehrlichen Publikum hiermit die ergebenſte Anzeige, daß ich auf hieſigem
Platze ein Woll= und Kurzwaaren=Geſchäft eröffnet habe. Mit dem eifrigſten Beſtreben
meine verehrlichen Abnehmer in jeder Hinſicht zufrieden zu ſtellen, empfehle ich mich einem geneigten
Wohlwollen angelegentlichſt und ergebenſt.
Darmſtadt im Dezember 1870.
Georg Werner, 39 große Ochſengaſſe 39.
195
M50
Chriſtbeſcheerung für verwundete u. kranke Krieger.
Der Hülfsverein will am Chriſtfeſt in allen hieſigen Lazarethen, unter Beihülfe der daſelbſt
wirkenden Damen, Weihnachtsbeſcheerungen für die verwundeten und kranken
Sol=
daten veranſtalten und bittet Diejenigen, welche zu dieſem Liebeswerk beitragen wollen, dafür
be=
ſtimmte kleine Gaben aller Art in den Vormittagsſtunden an die Material=
Com=
miſſion im Palais Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs (öſtlicher Flügel) gütigſt
abgeben zu wollen. Das Verzeichniß der Gaben wird ſtatt Empfangsbeſcheinigung bekannt gemacht
werden. - Darmſtadt, den 19. November 1870.
Der Vorſtand des Hülfsvereins für die Kraukenpflege und Unterſtützung der Soldaten im Felde.
7427)
A. Weber.
7984)
Gartenbau=Verein.
Mit Bezug auf den Beſchluß der Generalverſammlung von 1868. wonach alljährlich einmal die
aus der Bibliothek entliehenen Bücher ſämmtlich zurückgeliefert werden ſollen, werden die betreffenden
Mitglieder erſucht, die in ihrem Beſitz befindlichen Bücher in der Zeit vom 15. bis 22. December d. J.
an den Vereinsbibliothekar Herrn Verwalter Klett in der Knaben=Arbeitsanſtalt abzugeben,
widrigen=
falls ſie ſich zu gewärtigen haben, daß die Bücher auf ihre Koſten bei ihnen abgeholt werden. Vom
2. Januar 1871 an können wieder Bücher entliehen werden.
Darmſtadt, im December 1870.
Der Vorſtand
7985)
Husſla-VOTOAm.
Der Muſik=Verein wird im Laufe dieſes Winters drei ordeutliche Coneerte und ein
außerordentliches Concert lam Charfreitag Abend) veranſtalten. In den ordentlichen
Concer=
ten werden „Chriſtus am Gelberg= und Theile der Ulissa solennis von Beethoven, Te deum von
Händel, Lobgeſang von Mendelsſohn und Stahat Mater von Aſtorga, ſodann noch kleinere
Geſangs=
ſtücke, Chöre und Lieder, ſowie claſſiſche Inſtrumentalwerke, zur Ausführung kommen. Für das
Charfreitag=Concert iſt das deutſche Requiem von Brahms vorgeſehen.
Aufnahmsgeſuche für das Concertjahr 1870-71 bittet man an den unterzeichneten Vorſtand zu
richten. Der Jahresbeitrag für neu eintretende ordentliche Mitglieder (Abonnenten für ſich und ihre
Familien) beträgt 8 fl., für außerordentliche Mitglieder (Einzelperſonen) 3 fl. Für die activ
mit=
wirkenden Mitglieder bleiben die bisherigen ermäßigten Preiſe (4 fl. reſp 2 fl.) in Kraft.
An die dem Verein neu beitretenden ordentlichen Mitglieder ergeht die Bitte, die Namen ihrer
nach Maßgabe der Statuten zum Beſuche der Concerte berechtigten Angehörigen dem Vorſtand
bald=
möglichſt ſchriftlich anzeigen zu wollen, damit die für das Vereinsjahr 1870-71 gültigen
Ein=
trittokarten hiernach rechlzeitig ausgeſtellt werden können.
Darmſtadt. im December 1870.
Der Vorſtand des Muſikvereins.
7986)
U u mö glich
kann je zuvor in Darmſtadt eine ſchönere und kunſtvollere Ausſtellung von Korbwaaren geſehen
worden ſein, wie ſie dieſes Jahr in der Waldſtraße Nr. 2 bei dem Korbfabrikant Konrad Noos
aus allen irgend nur erdenklichen Kunſt=Gegenſtänden zuſammengeſtellt iſt! Wer deshalb in
dieſe=
bewegten Zeit noch Sinn für Kunſt und Schönheit hat, und überraſchende Freude zu bereiten gedenkt,
wolle es ſich nicht verdrießen laſſen, vielleicht einige Schritte abgelegen zu gehen. Die reiche
Aus=
wahl und der bedeutend ermäßigte Preis wird gewiß alles unpaſſende entſchädigen.
Waldſtraße Nr. 2.
an der Wilhelminenſtraße. Konrad 005, Korbfabrikant.
7987) 2 Verzeichniß der Geldbaiträge zur allgemeinen Chriſtbeſcheerung
für Kinder von im Feld befindlichen oder gefallenen Soldaten: Frl. Schwarz 1 fl. Frl. Jonghaus
10 fl. Frau Liebig geb. Schwab 10 fl. 30. Herr Oberl. Sartorius 5 fl. 15. Frau Rentner
Riedlinger 5 fl. Frau Maurermeiſter Harres 3 fl. K. D. 1 fl. 10. Frau Cramolini 1 fl. 45.
Herr Director Bodenſtedt 10 fl. Fr. Dr. Orth 5 fl. Frau Charlotte Schreger 10 fl. Von den
Herren Beamten der beiden Banken 37 fl. 39. Herr Dr. Wolf 3 fl. Herr Hofuhrmacher
Kauf=
mann 1 fl. 45. Durch Frl. Langheinz 10 fl. Herr Pfarrer Schenck 3 fl. 30. Herr Stadtrichter
Piſtor 1 fl. Frau van der Capellen 5 fl. Herr Präſident Scheuck 10 fl. Frl. L. u. F. Schulz
und Fr. von Plönnies 3 fl. Herr Min. Canzliſt Scharmann 1 fl. Frau Hauptm. Frank 5 fl. Frau
Rentner Kaſt 5 fl.
Geſcheuke an Kleidungsſtücken, Schuhen, Stoffen jeder Art, Spielſachen und Backwerck: von
Frau Prof. Waitz. Herrn Kaufmann Kühn. Herrn Chr. Schneider. Frl. von Heſſe. Frau Olga
Schenck. Frau Dr. Büchner. Frau von Wedekind. Frl. Eppert. Frl. Birnſtiel. Frl. Johanne
Schwab. Frau Kronfeld. Frau Kaufm. Schweizer. Frau Director Bodenſtedt. Frau Schneeberger.
Frau Roſenheim. Frau Apfel. Fran Rentner Beſſunger. Frau Eichberg Herr Faix. Frl.
Lang=
heinz. Frau Oberpoſtmeiſter Pfaltz. Frau Hofg.=Adv. Weller. Frau Oberbau=Director Moller.
Fran Dr. Rieger. Frau Hauptm. Metzler. Frau Prof. Werner. Frau von Schuler. Frau Hickler.
Frau Strauß. M. B. Frau Regierungsrath Strecker. Frau von Heimrod. Frau Emil
Markwort. Frl. Anna Semmler. Frau Weisb. Beſt. Frau Kaufmann Leihdecker. Frau v. Ochſenſtein.
Frau Anna Merck, geb. Schenck, als Rechnerin der allgemeinen Chriſtbeſcheerung.
Frau van der Capellen, Marſtall. Frau Gerbinus. Frau Emilie Hoffmann,
geb. Weber. Frau Lina Merck. Frl. Moller. Frau Schenck. Frau Schröder.
Frau Schuchard. Frau von Schweitzer. Frau Strecker. Frau S. Weber.
Frau Dir. Wendelſtadt. Frau Pauline Wenck.
; Knaben=Arbeits=Auſtalt.
Wir machen hiermit bekannt, daß die
Rechner=
ſtelle bei der Kuaben=Arbeits=Anſtalt von Herrn
Ober=Rechnungs=Reviſor Schäfer an Herrn
Hof=
gerichts=Advokat Hofmann L., Hölgesſtraße 14
übergegangen iſt.
Darmſtadt, am 10. Dezember 1870.
Der Vorſtand der Knaben=Arbeits=Anſtalt.
Diejenigen, welche noch Forderungen au
3 2 den Nachlaß der verlebten Frau
Präſi=
dent von Lepel zu machen haben, werden erſucht,
ihre Rechnungen vor Schluß dieſes Jahres
Prome=
nadeſtraße 70 mittlerer Stock abgeben zu laſſen.
Darmſtadt, den 10. Dezember 1870.
7595) Unterzeichnete iſt erbötig, Unterricht im
Franzöſiſchen, ſowie Nachhülfeſtunden für Kinder
zu geben.
L. Dieſfenbach, Bleichſtr. 17.
7990) Im Privat=Schlachten empfiehlt ſich
A. Göller, Metzgermeiſter,
obere Waldſtraße Nro. 2 Parterre.
7271) Es werden 5—6000 fl. gegen doppelte
Sicherheit zu leihen geſucht.
Zu erfragen bei der Expedition.
7939) Eine reinliche Putzfrau
Näheres Rheinſtraße Nr. 31.
wird geſucht.
7991) Ein junges Mädchen aus achtbarer
Familie ſucht unter beſcheidenen Anſprüchen eine
Stelle in einem Laden als Verkäuferin.
Näheres auf der Expedition.
wird geſucht. Eintritt ſofort. Schützenſtraße
7790 fl.
e 15 Hinterbau.
liegen zum Ausleihen b.
reit. Näheres Heinheim
1994) Ein junger rauhhaariger Pinſcher
zu=
gelaufen. Kiesſtraße 28.
Städtiſche Gas=Controle.
Contractliche Lichtſtärke: 20 Kerzen auf
5 Cubikfuß Gasverbrauch per Stunde.
Der Kohlenſäuregehalt des Leuchtgaſes darf
1 Procent nicht überſteigen.
Am 2. December 18.5 Kerzen Lichtſtärke,
„ 5. „ 175 „
„
7.
180
„
„ 4.
„
203 Pröcent Kohlenſäure
Darmſtadt, am 9. Dezember 1870.
Der ſtädtiſche Gas=Controleur:
7995) Dr. Wilhelm Hallwachs.
Im Großherzoglichen Holzmagazin
wird gegen Vorauszahlung abgegeben:
Buchen=Scheidholz zu 10 fl. 20 kr. per Stecken
Beſtellzeit: Dienſtags, Freitags und
Samſtags von 8-11 Uhr Vormittags.
Großherzogliches Rentamt Darmſtadt.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienſtag 13 Decbr. 7. Vorſt. im 1. Abonn.
Der Waffenſchmied. Oper in 3 Akten von
Lortzing. Anfang halb 7 Uhr. Wochenpreiſe.
Donnerſtag 15. Dec. 8. Vorſt. im 2. Abon.
Zum Erſtenmal: Der Salzdirector.
Luſt=
ſpiel in 3 Acten. Von G. zu Putlitz. Hierauf:
Das Schwert des Damokles. Schwank
in 1 Act. Von demſelben.
Freitag 16. Dec. 9. Vorſt. im 2. Abonn.
(100jährige Beethovenfeier). Adelaide.
Schau=
ſpiel in 1 Act. Von H. Müller. Hierauf:
Fidelio. Oper in 2 Acten. Von Bethoven.
50
196
Ein ſpaßhafter Liebeswerber.
M50.
Schluß.)
Es war eine komiſche Situation, in der wir drei uns nun befanden,
Mutter und Tochter durch meine plumpe Werbung ofenbar alterirt und
ungewiß, was aus ihr werden ſollte, während ich alter Spitzbube ganz klar
darüber war und mein gaudium darau hatte. Dieſen verſchiedenen
Em=
pfindungen entſprechend war natürlich die Unterhaltung, die ſich nun
ent=
ſpann, die zwei Frauenzimmer mit gezwungen freundlicher Miene aus
ge=
preßtem Herzen redend, und ich — ohne irgend einen Herzeusdruck und
voll Vergnügen über den Effect, den ich gemacht, ſchwützend und mich
ge=
rirend nach meiner Art, ohne mir den geringſten Zwang anzuthun.
Als die von mir angezeigte Galgenfriſt der halben Stunde bis zur
Minute herum war, erhob ich mich, indem ich auf meine Uhr ſah und
ſagte:
„Nun, mein liebes Fräulein, die halbe Stunde der Herzeusqual iſt
herum; ich habe mich gegeben, wie ich bin und habe geſchwätzt, wie ich
denke. Wie ich in dieſer halben Stunde war, ſo bin ich immer. Gefalle
ich Ihnen, nun dann ſagen Sie „Jak Gefalle ich Ihnen nicht, dann
ſagen Sie unumwunden „Nein! und ich verſichere Sie im Voraus, ich
werde es Ihnen gar nicht übel nehmen, mich auch gar nicht beleidigt, ja
nicht einmal unglücklich fühlen. Alſo heraus mit der Sprache!
Der Ton, in dem ich dieſe Worte ſprach, erleichterte Mutter wie
Tochter um eine Centnerlaſt, das ſah ich Ihnen an, die Spannung in ihren
Zügen ließ nach; doch ſah die Mutter erwartungsvoll nach der Tochter
hin. Dieſe aber ließ mit ihrer Antwort nicht lange warten, ſondern eilte
ſich, die Situation ſo ſchnell als möglich zu klären. Und das that ſie in
gar keiner langen Rede, ſondern in den wenigen Worten:
„Mag alles ſein ſein, wie es will, oder gehen wie es will, Herr K.,
aus der Geſchichte wird nichts und kann nichts werden. Seien Sie mir
nicht böſe, aber
„Sie ſind ein alter Narr”u wollen Sie ſagen, nicht wahr, mein
ſchönes Kind? Ja, ſehen Sie, ſchalthafte Streiche hat der alte K. ſein
Leben lang gern gemacht und ich freue mich ganz ungeheuer, daß mir der
heutige, der ſich ſo ganz ohne alle Vorüberlegung von ſelbſt geſtaltet hat,
ſo geglückt iſt. „Mein Fräulein”, ſo fuhr ich fort, indem ich mich mit
meinem ganzen natürlichen Anſtand gegen ſie verbeugte, nich ſchätze mich
glücklich durch die mich ſehr zufriedenſtellende Antwort, die Sie mir ertheilt
haben, und ich empfehle mich Ihrer ferneren Gewogenheit. Grüßen Sie
mir den Alten, wenn er nach Hauſe kommt, und ſagen Sie ihm, der K.
wäre als Alter noch gerade ſo gut gelaunt, wie er als Junger geweſen iſt."
„Ja, aber ſagen Sie mir doch, Herr K.u ließ ſich nun die Stimme
des jungen Mädchens in einem Tone, den nur ein erleichtertes Herzchen
möglich macht, vernehmen, während die Allte ſchmunzelte, ſagen Sie mir,
war am Ende Ihr Antrag nur ein Spaß?”
„ Ei, mein liebes ſchönes Kind, glauben Sie denn wirklich, daß ich ein
ſolcher Narr wäre, Sie zur Frau zu nehmen? Halten Sie ein=, fuhr ich
fort, als ich bei dieſem Aufang meiner Schlußarie die Röthe des Zorus
in dem ſchönen Geſichtchen aufflammen ſah, - „ich habe Sie mit dieſer
Frage nicht beleidigen wollen, hören Sie nur meine weitere Erklärung an.
Ein Narr wäre ich doch, und zwar ein ganz completter, wenn ich mit
meinen 60 Jahren und 2 Tagen ein Frauchen von 18 Jahren und
viel=
leicht ſogar mit einem minus von wenigen Monaten nehmen wollte, und
ein gewiſſenloſer Kerl wäre ich dazu, weil ich doch wiſſen muß, daß ein
ſolch junges Weſeu, au einen alten Mann gekettet, nicht glücklich werden
kann? Nein, nein liebes Kind, es war mir gar nicht eingefallen einen
ſolchen tollen Schurkenſtreich zu begehen, ſondern es war nur einer von den
Juxſtreicheu, von denen ich meine Lebtage ein Freund war und die auch
Ihr Vater kennen gelernt hat. Nun aber, leben Sie wohl, liebe Frau R.
und Sie, mein gutes Kind, verzeihen Sie mir den Jur, grüßen Sie mir
den Alten und laden Sie mich zu Ihrer Hochzeit recht bald ein.” Und
damit zog ich ab.
Es dauerte auch nicht lange, ſo erhielt ich die gewünſchte
Ein=
ladung und konnte mich dem glücklichen jungen Chemann als verſchmähter
alter Werber ſeines jungen Weibchens vorſtellen.
Sehen Sie, meine Herren, das war der einzige Verſuch, den ich in
meinem Leben gemacht, in den Freuden= und Leidenstempel der Ehe zu
ge=
langen.”
Mit dieſen Worten empfahl ſich der joviale alte Herr der Geſelſchaft,
die er durch ſeine Erzählung in die heiterſte Laune verſetzt hatte.
Darmſtädter hiſtoriſche Kleinigkeiten.
Mitgetheilt von W.
92. Die Häuſer der oberen Rheinſtraße
bis zum Luiſenplatz ſind in ihrer urſprünglichen Geſtalt ebenſo wie die Häuſer der
Luiſenſtraße im Anfang des 18. Jahrhunderts entſtanden, als Landgraf Ernſt
Ludwig die Neuſtadt zu bauen begann. Sie mußten alle nach einem beſtimmten
Modell gebaut werden; dafür waren ihrem Erbauer verſchiedene Vortheile
zugeſtanden worden, die das Bauen ſehr erleichterten. Die Straße führte
dazumal den Namen: „die neue Schloßgaſſe; Als Beſitzer dieſer Häuſer
ſeit ihrer Entſtehung ſind zu nennen und zwar:
Von den Häuſern Nr. 1. 2. (am Ernſt=Ludwigsplatz),
Leibme=
dieus Herth, Hofkammerrath Gmelin (1725), Poſtmeiſter Klees (1778),
Hofrath Hertel (1812), Garderobe=Inſpector Schloſſer und Gebrüder Oſtner,
Gaſthalter Wiener, Gaſthalter Schmidt und Kaufmann Fair.
2) Von dem Hauſe Nr. 2. Haſenwinkel (2), Kriegscommiſſarius
Heſſe (1725), Frau Kriegsrath Heſſe (764), Secretär Heſſe, Senator
Walloth, Oberbereiter Walloth, Wittwe Lenz. — Kaufmann Boßler.
Zu jener Zeit waren die kleinen runden in Blei gefaßten Scheiben an den
Fenſtern gewöhnlich. Als an dieſem Hauſe deſſen Erbauer Heſſe ſtatt den
kleinen runden Scheiben große viereckige anbrachte, erſtaunte ganz Darmſtadt
und ſelbſt der Landgraf fragte ihn, warum er von der allgemeinen Sitte
abweiche und ſolchen Luxus treibe. Darauf erwiderte Heſſe; „daß in den
Reſidenzen, die er geſehen ein jeder Bartſcherer viereckige Scheiben in ſeinen
Fenſtern habe, und daß er, als fürſtlich Heſſiſcher Kriegscommiſſar nicht
glaube, hinter einem ſolchen Bartkünſtler zurückſtehen zu müſſen! Dieſer
Grund war durchſchlagend; die viereckigen Scheiben an Heſſes Hauſe blieben
und andere Hausbeſitzer folgten ſeinem Vorgang.
3) Von dem Hauſe Nr. 4: Kammerrath Ziehl's Wittwe (725),
Plauſtrarius'ſche Erben (1761) Landſchreiber Spengler, Kammerrath
Panzer=
bieter, Regierungsrath Panzerbieters Wittwe (776), Hofkammerath
Panzer=
bieter, Louis Cavalli (1812), H. Wolfskehl.
4) Von dem Hauſe Nr. 6: Cabinetscaſſier Högel, Hofprediger
Dietzl1738) Geheimerath v. Riedeſel (1759), Forſtmeiſter Moter, Major Metzler,
Geheimerath Schneider (1805), Hofkammerath Hofmann jun. (1813), Phil.
Köhler (1813), H. Wolfskehl, C. Diehl, Joh. Ph. Diehl.
5) Von dem Hauſe Nr. 8: Nic. Schäfer, Baron v. Stein,
Regie=
rungsrath Schwartzenau, Commerzienrath Sipmann (1738), Major Sipmann,
Louiſe Sipmann (1788), Commiſſionsrath Fuhr (1804). Franz Anton
Brentano (1805), Oberfinanzrath Schleiermacher (1816) Kaufmann Maurer.
6) Von dem Hauſe Nr. 7 (Luiſenplatz): Forſtmeiſter v. Bobenhauſen(1725),
Herr von Niedeſel (1731), Hofrath Sipmann (731), Geheimerath von
Wieger (1738), Oberforſtmeiſter Rabenau, Frau Jägermeiſter v. Nimptſch
(1772) Landgraf Karl von Heſſen (1784), Kriegscommiſſär Becker, Beckers
Erben, Kaufmann Hemmerde, Gaſthalter Fußner, Kaufmann Bendheim.
7) Von dem Hauſe Nr. 6: Am Luiſenplatz war in der Mitte des
17. Jahrh. der vor der Stadt gelegene Gaſthof zum Scheuerhof (erſt im
Privatbeſitz, ſeit 1670 in fürſtlichem Beſitz und verpachtet), 1698 durch
Neubauten in den Gaſthof zur Traube umgeſtaltet und als ſolcher von dem
Landgrafen an Wirthe in Pacht gegeben, 1820 an Chriſtian Fritſch, den
Sohn des letzten Erbpächters verkauft, von dem er an Fußner und von
dieſem an ſeinen jetzigen Beſitzer Stempel überging.
8) Von dem Hauſe Nr. 1: Am Luiſenplatz Kammerdiener Meyers
Wittwe (1738), Landgraf Friedrich, Baron Friedrich, M. Wolfskehl.
9) Von dem Hauſe Nr. 9: Oberſt Greber, Vicekanzler von
Mas=
kowsky (1725) Aſſiſtenzrath Hoffmann (1772), Hofrath Hoffmann, Aſſeſſor
Merks Wittwe, E. Merk, E. Merk's Erben.
10) Von dem Hauſe Nr. 7. Kammerdiener Wilkens, Erben (1725)
Amt=
mann Wilkens, Hofrath Wilkens, Hofagent Feiſt Maier's Erben, E. Merbs Erben
11) Von dem Hauſe Nr. 5: Rentſchreiber Brühl (1725). Archivar
Buchner (1738), Geh. Secretär Buchner's Wittwe, Sattlermeiſter Prinz,
Kreisſecretär Prinz, Juwelier Schreger.
12) Von dem Hauſe Nr. 3. Regierungsrath Berghöfer, Baron
Niedeſel (1714), Oberjäger Roth, Regierungsſecretär Schüler (76I), H. Fr.
Netz (1774), Senator Hauers Wittwe, Major Sommer's Wittwe.
13) Von dem Haͤuſe Nr. 1. Hofmeiſter Dietrich, Geheimerath von
Miltitz, Oberamtmann von Gramp (714), Obermarſchallin von Walbrun
(1773), Geheimerath von Walbrun, Michael Kaule, Conditor Dambmann,
Kaufmann Hachenburger.
14) Von dem Hauſe Nr. 4 (Paradeplatzh: Warals „ Jagdhaus= ſeit ſeiner
Erbauung in fürſtlichem Beſitz.
Hierzu eine Beilage, betr.: „Oeffentliche Erklärung und Aufruf an die evang. Bevölkerung des Großherzogthums Heſſen=
Redaction und Verlag L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.