Beilage
zum
Darmſtädter Frag= und Anzeige=Blatt.
N8 2T.
Dienſtag den 5. Juli
1870.
Das Frag= und Anzeigeblatt, die Beilage hierzu, ſowie das Verordnungsblatt füur den Kreis Darmſtadt erſcheinen wöchentlich; Erſteres Samſtag, die Vellags
Dienſtags und Lezteres Donnerſtags. Jahres=Abonnement der drei Blaͤtter zuſammen 2 fl. Auswärtz lann man bei allen Poflamtern abonniren. In Darmſtadt bei
der Expediton. Rheinſtraße Nr. 23 neu.-
Verſteigerungen.
4436)
Bekanntmachung.
Die zum Nachlaß der Gaſtwirth Jung's
Ehe=
frau zum wilden Mann gehörigen Mobilien
beſtehend in 41 Betten mit Beitſtellen,
Wirths=
tiſche und Bänke, Flaſchen, Gläſer,
Küchengeräth=
ſchaften, Kellerrequiſiten insbeſondere ausgezeichnete
Kellerlager, Fäſſer und dergleichen ſollen nächſten
Mittwoch, den 6. Juli d. J.
Vormittags 9 Uhr
in deren Wohnung große Ochſengaſſe Nr. 23
gegen Baarzahlung verſteigert werden.
Darmſtadt, den 1. Juli 1870.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
J. V. d. V.
Hax, Gerichtsmann.
Steinkohlen=Lieferung
Die für die Garniſon=Verwaltung, das
Gar=
niſon=Lazareth und das Proviant=Amt pro 1. October
1870 bis dahin 1871 nöthigen Steinkohlen zim
ungefähren Betrag von 21,720 Centner,
ſo=
wie die für das Garniſon=Lazareth nöthigen 30
Stecken Kiefern=Scheitholz ſollen unter
den auf dem Büreau der Garniſon=Verwaltung
offen liegenden Bedingungen
Montag den 18. d. Mts.
Vormittags 10 Uhr
mittelſt Soumiſſion an den Mindeſtfordernden in
Lieferung vergeben werden.
Die Soumiſſionen ſind in das am Büreau der
Garniſon=Verwaltung aufgehängte Kaſitchen
einzu=
legen, oder von auswärtigen Uebernehmern mittelſt
doppelter Couverte an die genannte Verwaltung
franco einzuſenden.
Darmſtadt, den 4. Juli 1870.
Großherzogliche Garniſon=Verwaltung.
4538) Schneider.
Fauſt.
Vergebung von Bauarbeiten.
Die bei dem Umbau des Warmhauſes im
bo=
taniſchen Garten dahier vorkommenden Arbeiten,
nämlich:
fl. kr.
318—
8 15
„
„
28 48
„
„
57
„
„
„ 124 5
„
643 50
„
„ 154 35
„
14 24
„
„
ſollen auf dem Weg der Soumiſſion vergeben
Steinhauerarbeit, veranſchlagt zu
Zimmerarbeit,
Dachdeckerarbeit,
Schreinerarbeit,
Schloſſerarbeit,
Glaſerarbeit,
Weißbinderarbeit,
Speuglerarbeit,
werden.
Von dem Plan, dem Voranſchlag und den
Sou=
miſſions=Bedingungen kann bei der unterzeichneten
Behörde Einſicht genommen werden, bei welcher
die Soumiſſions=Offerten verſiegelt und mit der
Aufſchrift „Soumiſſion: verſehen bis zum 9. d. M.
Vormittags 10 Uhr einzureichen ſind.
Darmſtadt, den 2. Juli 1870.
Großherzogliches Kreisbauamt Darmſtadt.
4539)
Köhler.
Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag den 8. Juli Vormittags 9 Uhr
werden die zum Nachlaſſe des Großh. Hofraths Herrn Fr. Haas, Jandſtraße Nr. 1.
gehörigen, ſehr gut erhaltene Gegenſtände, als: Herrenkleider, Weißzeng, Bettwerk,
Cana=
pees, Stühl=, Commoden, Bettſiellen, Schränke, Porzellan und Glaswerk, 1 ſehr gut
er=
haltenes Tafellavier, Küchen= und Kellergeräthe und ſonſtige Gegenſtmde zeger banre
Zahlung öffentlich verfteigt.
4540)
M.
Neuſtadt
5 Hol=Tugator=
Feilgebotenes.
4299) Buchen trockenes Abfallholz per
Ctr. 48 kr.
Arheilgerſtraße 59.
Beſtellungen werden auch angenommen
Ludwigs=
platz 9, Tapetenladen.
3660)
44. S.
Spour=otllig!
Die erwartete vierte Sendung Strohhüte,
worunter auch Italiener und Paluhüte
ſind, iſt angekommen. Preiſe bekannt.
46
L. Böſe, Holzhofſtraße 30.
4119) Ein aufrecht ſtehender Flügel iſt zu
verkaufen Wo? ſagt die Exped. d. 8l.
E4
Walisverranvirersiniritertrtas
43502)
Eingeſendk.
Mit Vergnügen bezeugen wir, der Wahr=
4 heit gemäß, daß das Thomas'ſche Brand=
4 wundenwaſſer nicht nur bei kleinen Vor=
5 kommniſſen in der eigenen Familie ſich bewährt
4
hat, ſondern daß uns auch von zahlreichen
H Correſpondenten in der Provinz höchſt
über=
raſchende Heilwirkungen, und zum Theil in H
ſehr ſchweren Fällen, gemeldet worden ſind.
4 Dresden, im März 1870.
Die Nedaction der „Couſt. 3to.
Adv. Hiegel, Chef=Redacteur.
Das von Herrn Franz Thomas in
Dres=
den, kl. Kirchgaſſe Nr. 1. erfundene
Brand=
wundenwaſſer, welches ſchnell und ſicher alle
Verbrennungen heilt u. vorzüglich die
Schmer=
zen ſofort beſeitigt, iſt nunmehr auch hier
bei Herrn Cx. Géaung in Darmſtadt
ücht zu haben.
Nizzt,
499) Veſſungen. Hofgarkeinſtraße Nr73
4 junge Gänſe und 4 Hühner zu verkaufen.
4511) Täglich friſch gebrochene
fez. z. D.
Sauerrirſchen
werden verkauit. Beſſunger Carlsſtraße 3I.
4512) Ein neuer Schubkarren zu verkaufen.
Beſſunger Weinbergſtraß= Nr. 17.
Londoner Waſch=Cryſiaſſ
4543)
das Paquet zu 4 kr.
Emanue Tuld, an Mart.
Ruhrer Steinkohlen.
Ladungen Ruhrer Fettſchrot beſter
Qua=
lität treiſen fortwährend für inich ein und beträgt
der Preis bei Abnahme von ganzen
Wagenladun=
gen im Augenblick ohne Octroi ins Haus geliefert
36 kr. per Centner
Durch den ungewöhnlichen Lohlenverbrauch und
den großen Ausfuhr der Kohlen nach Holland iſt
es mit Beſtimmtheit anzunehmen, daß in der
er=
ſten Zeit eine abermalige Preiserhöhung eintritt,
weshalb ich meine verehrlichen Abnehmer erſuche,
mir ihre Aufträge ſofort zukommen zu laſſen, wenn
ſie obigen Preis genießen wollen.
Geortz Schueider,
Steinkohlenhandlung.
gegenüber dem Bahnhofe.
aller Länder zu
Samm-
m Brielmarheh jungen verkauft.
G. Ve=chnneyer in Bürhberg.
4545) Beſſunger Weinbergſtraße Nr. 44 iſt
eine Kaute Dung zu verkaufen.
v
6510) Eine Seiſenfabrik
in der Hauptſtadt Dresden, mit Wohn= und
Fabrikgebäuden, mittleren Ranges, mit beſtem
Er=
folg betrieben, ſoll verkauft werden. Anzahlung
5 bis 6000 Nthlr. Näheres durch Hrn. Oskar
Umbach, Leipzig, Hall'ſche Straße 10. I.
Vermiethungen.
1841) Ein fein möblirtes Zimmer für 1 oder
2 Herren, in der Nähe des Gymnaſiums, mit
Bemtzung von Clavier und Bibliothet, iſi ſogleich
zu vermiethen. Näheres bei der Expedition.
2791) Louiſeuplatz 4 ſind in der bel
Etage 5 Zimmer mit oͤüche zu vermiethen und
am 1. Juli zu beziehen.
3342) Beſſunger Weinbergſtraße Nrr. 26 iſt
ein Logis zu vermiethen.
3496) Die bel Etage meines Hauſes iſt vom
25. Mai an anderweit zu vermiethen.
Ernſt=Ludwigſtraße 5.
W. Korn.
3497) In der Annaſtraße Nr. 19 iſt ein
Man=
ſardenlogis zu vermiethen, im Auguſt beziehbar.
3886) Ein elegant möblirtes Zimmer zu
ver=
miethen. Schloßgartenſtraße 1, 2 Stiegen hoch.
20
100
3784) Iu meinem Hauſe, Ernſt=Ludwigſtraße
Nr. 5, iſt ein großes Arbeits=Lokal, für
ver=
ſchiedene Geſchäfte ſich eignend, ſogleich zu ver=
W. Korn.
miethen.
3969) Caſinoſtraße Nr. 13 iſt der dritte Stock
zu vermiethen, bis Anfangs September zu beziehen.
s
E
4032) Ein freundliches vollſtäudiges Logis,
K Sommerſeite, auf Verlangen mit Garten,
zu vermiethen. Beſſunger Weinbergſtraße 23.
AAzais
4035) Eine ſchöne Wohnung von 5 Stuben
mit allen Bequemlichkeiten bald beziehbar. Näheres
im Logis=Nachweiſungs=Büreau von B. L. Trier,
Ludwigsſtraße.
GA
i
„
4AAA
4127) Frankfurterſtraße 32 bel Etage,
beſtehend aus 9 Piecen, nebſt allem Zugehör,
4 von 1. Juli bezichbar.
4148) Franfurterſtraße 32 ein Logis bel Ctage,
4 Zimmer mit Zugehör, den 1. Juli beziehbar.
4159) Hügelſtraße Nr. 51. 2 möblirte
Zim=
mer mit 1 oder 2 Betten, ſogleich zu beziehen.
4217) Heinrichſtraße 34 ein Manſarden=
H Logis, 3 Piecen, Küche, Keller, Anfangs
F September, auch früher, zu beziehen.
H) in idhnan deiet sdie daire. Muhlb
ſtraße Nr. 25, iſt der 1. und 2. Stock, jeder
beſtehend aus 6 Zimmern, Küche, abgeſchloſſenem
Vorplatz, 2 Bodenkammern, Keller, Holzſtall,
Waſchküche, Mitgebrauch des Bleichplatzes, ſowie
eine Manſarde, beſtehend in 2 Zimmern,
Cabi=
net, Küche, Keller, Bodenraum und allen
Bequem=
lichkeiten zu vermiethen und bis Mitte Juli be=
Guſtav Heß, Zimmermeiſter.
ziehbar.
Zu vermiethen
4376.
Ein möblirtes Zimmer Bleichſtraße Nr. 9.
4377) Alter Roßdorferweg Nr. 5 iſt der
un=
tere Stock nebſt allen Bequemlichkeiten bis Mitte
Auguſt beziehbar. Zu erfragen in der Manſarde.
C. Günther.
4402) Ein Schuppen, für Weißbinder oder
Maurer geeignet, zu vermiethen. Kiesſtraße Nr. 18.
4494, Soderſtraße 33 iſt das Manſarde=
Lo=
gis zu vermiethen. Auskunft ertheilt
Schloſſer=
meiſter Ludwig, Karlsſtraße 8
4547) Caſinoſtraße 17 die halbe bel=Etage
mit 4 Zimmern, Küche ꝛc. zu vermiethen.
4548) Ein Zimmer zu vermiethen.
Carlſtraße 14.
4549) Caſinoſtr. Nr. 26 iſt der 3. Stock,
beſtehend in 5 Piecen mit Glasabſchluß und allen
Bequemlichkeiten; daſelbſt auch eine ſehr
freund=
liche Manſarden=Wohnung: 3 Piecen und
Küche und allen erforderlichen Bequemlichkeiten,
beides Anfang October zu beziehen. Näheres Parterre.
4550)
Zu vermiethen:
3 Zimmer, Küche und ſonſtiges Zubehör in
der Veckarſtraße 2 Treppen hoch. Näheres in dem
Logis=Nachweiſungs=Büreau von
B. L. Trier, Ludwvigſtraße.
4551) Caſinoſtraße 17 eine Manſarde, 1
Zim=
mer, 1 Cabinet, Küche, an eine kleine ſtille
Fa=
milie zu vermiethen.
Vormiſchie Bäurhricken.
4552) Zu meinem Unterricht im
Schuitt=
zeichnen, Zuſchneiden und Anfertigen von Damen=
und 2uderkleidern können täglich Schülerinnen
eintreten.
Marie Strnith, Schloßgraben Nr. 7.
4553) Ein Lehrling tann eintreten oder ein
Junge auf Wochenlohn. Pfeiffer, Hoitapezier
4249) Brave arbeitſanie Leute finden dauernde
U. lohnende Beſchäftigung in der Patent=Hutfabris
Sulzer &am. Warkes,
vol
auf dern Chauſſechaus in Darmſtadt.
M. 27.
Unterrichk im Maßnehmen und Zuſchneiden aller
Damen= und Kinderkleider.
Lehrzeit 12 Tage. Preis 5 fl.
Unterzeichnete erlaubt ſich die ergebene Anzeige zu machen, daß der nächſte Curſus Montag den
10. Juli beginnt, nach neueſter, leicht faßlicgher Methode und Pariſer Schnitt, ſowie Uebergabe
aller der neueſten Muſter.
Dlejenigen Damen, welche noch Theil an dieſem Curſus nehuen wollen, bitte gefälligſt, ſich
dieſer Tage zu melden. Zugleich bemerke, daß ich auch Unterricht außer dem Hauſe ertheile
4416)
E. Becht Wtwe., Pädagogſtraße Nr. 2.
3979)
4.
25
Beanuenswerth!
Unterzeichnete ſind im Stande, durch die neue Knopfloch=Maſchine J. Gutmann's Patent)
Knopflöcher jeder Art in Stoſf und Leder von 4 kr. an per Ozd. anzufertigen, und zwar mit
einer ſtaunenswerthen Egalität, wie es Handarbeit nicht verinag.
Gleichzeitig zeigen wir ergebeuſt an, daß wir wie ſeither alle Arbeiten auf der Nähwaſchine, ſowie
ganze Ausſtattungen übernehmen, und prompteſte und billigſte Ausführung zuſichern.
Außerdem werden Nähmaſchinen mit oder ohne Arbeiterin tagweiſe verliehen.
Pouiy & Ceior,
Nähmaſchinen=Lager, Carlsſtraße.
4411)
Militär-Vorbildungs-Austalt zu Cassol.
Möglichſt ſchu lle und ſichere Vorbereitung zum Oiſizier=, Portepee=Fähnrich Einjährig
Freiwilligen= und Seecadetten=Examen. Gute Penſion. Proſpecte gratis.
von Hartunz, Kgl. Lieutenant a. D. und Dirigent.
Darmſtadt, den 4. Juli 1870.
4054)
Roſel=Ausſtellung zu Darmſtadt.
Alle Diejenigen, welche Forderungen an das Comits der Roſen=Ausſtellung zu machen haben,
werden gebeten, ihre Rechnungen bis ſpäteſtens den 23. d. Mts. au den unterzeichneten Secretär des
Gartenbauvereins einzureichen.
Darmſtadt, den 3. Juli 1870.
N. Noack, Beſſunger Heerdwegſtraße I.
„
„SANOe
G=ArnaivAloaiitiaoada)DOOOOeOnn
6) 4555) Mit Gegenwärtigem erlaube mir die ergebene Anzeige, daß ich das
8 von meinem verſtorbenen Gatten
4
Goorg Thilipp HGhler
8 hinterlaſſene Rlerrerie-Geſehäſt unter derſelben Firma in unveränderter Weiſe
fortbetreiben werde.
9
Ich bitte meine verehrten Abnehmer, das dem Seeligen geſchenkte Ver=
C
V trauen und Wohlwollen auf mich zu übertragen, und wird es mein eifrigſtes
5. Beſtreben ſein, daſſelbe durch reelle und billige Bedienung in jeder Beziehung
E.
8 zu rechtfertigen.
4
Ith
vGoll,ud releaadigrgagoooge
Zoologiſcher Garten in Frankfurt a. Ve.
Sonntag den 10. Juli Vormittags von 6 Uhr bis Abends iſt der Eintrittspreis auf
12 Krenzer per Perſon ermäßigt.
Nachmittags 4 Uhr Concert vom ganzen Muſik=Corps des K. Preuß. Jufanterie=Regiments Nr. 82.
Der Verwaltungsrath.
Ji=
454-H.
Radicale Heilung der Huhnerungen
db-7.
41
ohne die geringſten Schmerzin
„
4¾.
von Max Hsäunzaa, gewandit vem Praktiker aus Paris.
Augenblicklich nach der Operation, welche nur einige Minuten dauert, kann man ſelbſt die engſten
Stiefel wieder anziehen und mit Leichtigkeit marſchiren, ſowie man überhaupt keine Schmerzen mehr
empfindet. Auch heilt Hr. Blum die ſogenannten oeils de Verdrix, ſowie in das Fleiſch
einge=
wachſene Nägel und alle ſonſt vorkommende Fußtrankheiten.
J. Aufenthalt in Darmſtadt bis zum 15. Juli. Iit zu treſſen Wilhelminceuſtraße Nr. 21,
2te Etage im Hauſe des Herrn Buch= und Kunſthändler Schorkopf.
Operationsfiunde Morgens von 9-12 Uhr und Nachmittags von 2 6 Uhr.
½S.
NB. Arme werden gratis operirt, wenn ſie den nothwendigen Ausweis belbringen.
1455⁄
„88IL1 UUN NINL.
2421) Einige brave juzege Mäbehhen
können dauernde Beſchäftigung ethalten in der
Spielkarten=Fabrik von
Vrommann & Bünte.
4346) In meinem Büreau wird einem jungen
Manne, mit den nöthigen Schulkenntniſſer, als
Voloutair Gelegenheit geboten, ſich im
Verſicherungs=
fach auszubilden.
harl Banié, Eliſabetheuſtr. 12.
10)
5 Vereinigte geſellſchufl.
Forderungen an die Kaſſe der Geſellſchaft aus
der Zeit bis Ende Juni 1870 ſind, alsbald
einzureichen und die ſpecificirten Rechnungen in
den auf dem Vorplatze befindlichen Briefkaſten
einzulegen.
Darmſtadt, im Juni 1870.
Der Brüſident des Ansſchuſles.
Anzeige.
4360) Die Douche= und Bade=Anſtalt
auf Acheu's Mühle iſt geöffnet; auch erhält
man daſelbſt Morgens und Abends friſchgemolkene
Milch von der Kuh weg. Es ladet daher zu
zahlreichem Beſuch ein
H. Dehn.
4512) Meine Lampen= und Glaswaaren=
Niederlagr befindet ſich vom 1. Juli an
Bleich=
ſtraße Nr. 21.
J. Carl Rouge
3626) Ein braver Junge kann in die Lehre
treten bei Joh. Rühl, Spenglermeiſter.
3999) Ein braver Junge kann in die Lehre
Karl Bernet, Hofſchloſſer.
treten bei
5¾
Duhtige Lunchergeſellen
ſucht bei einem Taglohn von 1 fl. 20 kr.
Aiesal und Röbus
in Mainz.
4349)
4353) Einen Lehrling ſucht gegen Lohn
C. Franz, Tapezier.
4417) Zum Friſiren können noch einige
Damen angenommen werden. Näheres
Alexander=
ſtraße 15 Seitenbau links bei Frau Keil.
Civilingenieure oder Agenlen,
welche mit Eiſenbahnen, Maſchinenbeſitzern ꝛc.
arbeiten, für einen lohnenden Conſum=Artikel der
Maſchinenbranche geſucht. Qualitäts=Referenzen
weltbekannter Etabliſſements, bereits vorhanden.
Offerten unter S. & H. Nr. 9 poste restante
4421
Düsseldork.
4523) Keſſelſchmiede
tüchtige, eingearbeitet auf leichte und ſchwere
Blech=
arbeit, finden bei hohem Lohn dauernde Be=
Maſchinen=Fahrik von
ſchäftigung in der
Rehrlieh & Cie
Aſchaffenburg (Bayern).)
Wohnungs=Geſuch.
4558)
Von einer kleinen Haushaltung, aus 3
Per=
ſonen ohne Kinder beſtehend, werden in einem
anſtändigen Hauſe, welches Ausſicht in's Freie
bietet, 6 Zimmer, Küche ꝛc, per 1. October oder
1. November zu miethen geſucht.
Näheres in der Expedition zu erfahren.
4559) Ein Laufmädchen wird geſucht.
Ludwigſtraße Nr. 19 im Laden.
4 23.
4560)
ARS3A
aus der Rechnung uder Einnuhme u. Ausgabe
des Mathilden=Landkranßenhauſes
für 1369.
fl. kr.
I. E iu nahme:
1) Kaſſevorrath aus voriger Rechnung 35 461
35 45
2) Ausſtände aus vorderen Jahren
3) Beiträge von Vereinsmitgliedern:
a von Allerhöchſten
Herr=
ſchaften.
150 fl.
h. vor Privaten
670fl. 31
c. Auhergewöhnliche
Veittäge 3357fl. 11 4177 42
4) Geſchenke und Vermächtniſſe .. 1526 40
5) Vergütung für Krankeupflege:
a. von Gemeinden . 4458fl. 39
b. von Privaten 721 fl. 24 5180 3
28 26
6) Erlös aus Arbeiten
212 57
7) Kapitalzinſen
8) Ertrag der Oeconomie und des
62 54
Gartens
8 44
9) Einnahmen verſchiedener Art
947 30
10) Zurückempfangene Kapitalien
Summe aller Einnahmen 12266 21½
II. Ausgabe:
28 30) Abgetragene Kapitalien 150 Summe aller Ausgaben 121173 —
Verglichen bleibt Reſt. 53 27
Wir erlauben uns das Mathilden=
Land=
krankenhaus der ferneren wohlwollenden
Theil=
nahme des Publikums angelegentlichſt zu empfehleu,
eingedenk der großen und vielſeitigen Anſprüche,
welche an eine Anſtalt geſtellt werden, deren
Auf=
gabe ſo umfaſſend iſt, ſo viele baare Mittel und
perſönliche Kräfte in Anſpruch nimmt.
Darmſtadt, im Juli 1870.
Der Vorſtand.
4531) Eine reinliche Frau, Wittwe, wünſcht
Monatsdieuſt; dieſelbe übernimmt auch alle
häus=
lichen Arbeiten. Zu erfragen Schloßgaſſe 15.
661) gartenbau=Verein.
Monatoverſammlung Mittwoch den 6. Juli 1870
Nachmittags 3 Uhr im Darmſtädter Hof.
Der Vorſtand.
—
4562)
Atteſt.
Lange Zeit war ich von Kopfgicht befallen, und
hatte dabei einen ſpärlichen Haarwuchs. Nach
Gebrauch einer Flaſche Voorhoofgeeſt bin ich meine
fatale Kopfgicht los und zu meiner Freude bedeckt
ſich mein Kopf mit neuen Haaren, kann daher
jedem ähnlich Leidenden dieſes Mittel nur empfehlen.
Rawicz, im October 1869.
H. Feldmann, Reutier.
Alleinverkauf pro Fl. 53 kr., 1 Fl. 28 kr.
bei
Goore staus in Darmſtadt,
Eliſabethenſtraße 41.
463) Haupt=Agentur.
Von einer ſoliden Feuer Verſicherungs=
Geſell=
ſchaft wird ein thätiger Haupt=Agent für Heſſen
angeſtellt. Offerten mit Referenzaufgabe ſind unter
Chiffer G. A. an Wittwe Köhler, Neugaſſe
Nr. 19 Frankfurt a. M., zu richten.
4564) Ich ſuche ein braves Mädchen für's
Geſchäft, welches ſchon verſteht auf Nähmaſchinen
zu arbeiten, oder doch Luſt hat, ſolches zu lernen.
Beſchäftigung das ganze Jahr.
Pfeiffer, Hoftapezier.
4565) Ein wohlerzogenes Mädchen ſucht eine
Stelle. Zu erfragen Caſinoſtraße 17.
Der Siebeneck.
(Fortſetzung.)
„Wenn ich aufrichtig ſein ſoll, neins, gab der junge Architekt mit
großer Beſtimmtheit zur Antwort, nich hatte vielmehr nöthig, an mich zu
halten, um nicht in lantes Lachen auszubrechen.
„ Siehn fragte Erneſtine ganz erſtaunt. „Bei Ihrer eigenen Verehrung
der Zahlen?
Eine jcharfe Röthe lief über Ottokar's Züge.
„ch kann Ihnen dieſe Frage nicht verargen, verehrtes Fränlein,; gab
er zur Antwort, „dem ich habe nur zu viel Beranlaſſung dazu
gegeben-
durch die franthafte Nervenverſtimmung, unter deren Einfluß ich zurſt dies
von jo ſchönem Frieden behütete Aſhl betreten ſollte. Ich habermir
An=
fangs ſelbſt Vorwürfe gemnacht, daß ich Hardeck's Vitten nachgab und durch
mein Erſcheiner die hier waltende ſchöne Ruhe ſörte. Jetzt bin ich dem
raſch handelnden Freunde für ſeinen Cifer, Ihnen aber, meine Damen, für
Ihre Nachſicht und Herrn Raimund für ſein ſo rückſichtsvolles Verfahren
mir und meiner Familie gegenüber dankbar. Vor wenigen Wochen noch
hätte ich nicht geglaubt, daß ich je anderen Sinnes werden, ja eine andere
Anſicht von meinem Leben und Streben würde bekommen können. Und doch
ſt dies geſchehen. Vewirkt hat dieſe wohlthätige Aenderung dreierlei: die
nänzliche Nuhe und Abgeſchloſſenheit, die mir geiſtige Sammlung geſtattete,
die liebevolle Begeguung, die mir in dieſem Kreiſe zu Theil ward, und der
Frieden der Natur, der mich umgab. Nichts ſtörte mich hier im Träumen
und Denken: Miemand beläſligte mich eines Theils durch mahnende Worte
und grollend vorgebrachte Vorwürfe, anderen Theils durch aneiferndes
Zu=
roden, dem ich früher mich tanm auf wenige Tage entziehen lonute. Hier
war ich ganz Herr meiner Gedanken und dadurch lernte ich mich ſamneln.
Herrn Raimunds gegebenes Verſprechen, ich ſolie ſo lange frei bleiben von
jeglichem Beſuch, unbeläſtigt von aller Nachfrage meiner Famlie, das er ſo
treu hielt, gab mir jene ruhige Sicherheit wieder, ohne die ein geordneter
Gedankengang kaum möͤglich iſt, wenigſtens nicht für denjenigen, der ſtets
102
23
nur in Gedankenſprüngen ſich ergiug und eine geiſtig prickelnde Zerſireuung
darin ſuchte.
„Nach dieſen Aeußerungen zu urtheilen, Herr von Siebeneck, muß man
ja annehmen, daß Sie Ihre Anſichten vollkommen geändert haben”, ſagte
Bertha.
„Ich hoffe diess, verſechte Oltokar, zund wenn meine Hoſſung ſich l müſſen. Von ihrer Loſung hangt ein fortſchreitendes Gedeihen der Stadt
ihrem ganzen Umfange nach verwirklicht, ſo hab ich auch dieß nur meinem in viel höherem Grade ab, als von der Löſung mauch anderer Fragen,
und ausdehnen, je nachdem die Verhältuiſſe dieß gebieten, eins mir verträgt Heitigkeit auſeinander platzt.
er nicht, nämlich eine ſireng einſeitige, nur auf einen einzigen Punkt
ge=
richtete Anſtreugung. Muthet man ihm dieſe zu, ſo ſchrumpit er zuſammen angejehen worden, alſo in einer Zeit. da die Induſtrie Darmſtadt's faſt noch
vollig mit uns durch. In beiden Fallen hören wir auf, freie Bildner un= ohne ſperrende Krahnen ihr Naß laufen ließen, und der Hauptbrunnen der
Wahnſinns, jener in die myſtiſche Halbdämmerung unklarer Einbildungen,
die wahre Werk= und Bildungsſtätte aller ſixen Ideen. Erſt hier, wo mir ſ was ſic thun konnten in Verhältniſſen und Zuſtänden, welche in Wiſſen,
augenehm zerſtreuender Umgang geboten ward, wo ich im ungeküuſtelten Können und Müſſen ganz andere waren, als die heutigen. Eine ſpätere
Geſpräch ſtets neue Anregung fand, ohne daß irgend Jemand ängſtlich
da=
nach ſuchte: erſt hier begann mein Geiſt ſich wieder frei und ungezoungen die wichtige Frage aufwendeten, welche Weisheit unſere Sachverſtändigen
artige Maske ab, die mich ſo lange ſchon, wie die Phyſiognomie eines in denen die Löſung der Frage oblag, beſeelt hat. - Die Sorge für das
können. Es bedurfte aber nur noch eines letzten Ruckes, eines recht ſcharfen
hellen Beleuchtung deiſelben, um dieſe Ueberzeugung in mir zum Durchbruch Wein hatten.
kommen zu laſſen. Einen ſolchen Hinweis unn hat der ſeltſame Magier
ſache, den Zufall und gewiſſermaßen auch den Charlatanismus zu preiſen; iſt nicht Viel, einmal, weil bei dem Stande der techniſchen Kenntniß und
und ſo ganz zur Erkenntniß meiner ſelbſt und meines Wahnes gekommen verſorgung nicht auszuführen war, dann aber auch, weil die Acten nicht
ſein würdeſ
Dieſe umnbefangene Ausſprache Otolar's über ſich ſelbſt machte auf
alle Anweſende einen höchſt angenehmen Eindruck. Bisher war es dem
über=
freier geworden war. Die ihn umgebenden Freunde ſahen, daß eine Um= war, der auf dem alten Marktplaß, bei dem alten Rathhauſe, dem jetzigen
wandlung zum Beſſeren in Ottokar ſich vorbereitete, an ein wirkliches
Ein=
treten derſelben glaubten ſie aber noch nicht mit Zuverſicht. Nach dem
eben Gehorten durften die Freunde ebeufalls freier ſich ausſprechen, und der viel Unkoſten verurſachte; möglicherweiſe war dies der Brunnen auf
Erneſtine, welche vorzugsweiſe Alles aufzuſuchen bemüht geweſen war, was
den Gemüthskranken erheitern oder zerſtreuen lonnte, glaubte jetzt auch vor 1225 Fuß Nöhren, die gebohrt werden mußten, der Fuß zu 2 Heller.
Allen das Necht zu haben, in ihrer ſanften Weiſe Ottokar auf den
Gegen=
ſtand ſeiner bisherigen Einbildungen zu bringen. Sie ergriſſ das volle
Weinglas ihres Brnders und bat Ottotar mit vieljagendem Auge, mit ihr Holz zu den Röhren anſprach, bekam 6 Albus für Zehrung vergütet u ſ. w.
anzuſtoßen.
„ Auf Ihre glückliche Geneſung'- ſprach ſie, ihre roſigen dippen mit
Wein beuetzend. „Möge denn von heut an die böſe Sieben für immer be= viel daran gearbeitet. Georg I. ließ ſie im Jahr 1568, als er Darmſtadt
graben ſein oder, wie mein bisweilen gern in elaſſiſchen Ausdrücken redender
Bruder ſagt: möge ſie in den Orkus hinabſteigen.
Ottokar dankte lächelud und leerte ſein Glas.
des arabiſchen Magiers hat die Sieben völlig verſchlungen, denn ich bin
gerade durch die ſogenanute unergründliche Kunſt dieſes Mannes, die ander
wärts ſchon vielen ſehr geſcheidten Leuten den Kopf verrückt haben ſoll, zu
der Erlenntniß gekommen, daß alle dieſe Wunder auf Einbildung oder
Selbſt=
täuſchung beruhen.”
„Dann flößt mir meine Schweſter den allertieſten Reſpect ein vor
ihrem geiſtigen Ahnen, bemerkte Naimund, „und Sie, werther Freund,
Sie haben jetzt die Aufgabe, auf einen ganz exquiſiten Dank zu ſinnen, um
ſich erkenntlich zu erweiſen Daß ich nämlich, was jetzt wohl erlaubt iſt,
aus der Schule plandere: meine feinfühlende und ſo prophetiſch
ahnungs=
reiche Schweſter war es, die mir zuredete, Sie mit Ben Abdallah, von
deſſen Wunderwerten ſeit Wochen ja alle Zeitungen voll ſind, zuſammen zu
bringen."
„3ch kann es mir denken= verſetzte Sttokar. „Ueberhaupt erſcheint
mir nunmehr Mauches in einem beziehungsvollen dichte. Fräulein Erne= Verbots die Brunnentröge als Waſchbütten u. ſ. w. benutzten, bald mit
ſtine licble in den letzten Tagen Näthſelaufgaben, die ſtets eine doppelte
Löſung zuließen und gerade dadurch angenehm unterhielten. Bei einer dieſer
meine nachſichtige Freundin die Löſung durch Zahlen jedesmal verwarf und
ſich über die „ſchelmiſchen Verführer” wie ſie zu ſagen pflegte, ſtets luſtig
machte. Ein paar Mal kam es mir jogar vor, als habe unſere ſo eifrige
und kluge Räthſelerfinderin namentlich der Zahl Sieben eine recht trüb= Werg auseinander zauſeln, die Löcher mit Meißeln verſtopſen und eine
ſelige oder lächerliche Nolle zugedacht.:
Fortſetzung folgt
Darmſtädter hiſtoriſche RKleinigkeiten.
Mitgetheilt von V.
86. Die „Waſſerfragen Darmſtadr's in älterer Zeit.
Die Waſſerfrage iſt anerkanntermaßen für Darmſtadt die wichtigſte
von allen Fragen, die im Intereſſe unſerer guten Stadt ſtudirt werden
Aufenthalt bei Ihuen, verehrte Frau, zu verdanken. Unſer Geiſt, dünkt l welche die Gemüther erhitzen, und bei deren Begründung Dafür und
Da=
mich, iſt eine ganz incommenſurable Größe. Er läßt ſich beliebig einengen wider in nationalwirthſchaftlicher, hauswirthſchaftlicher und lokalpatriotiſcher
Die Waſſerfrage iſt ſchon von unſeren Vorfahren für eine wichtige
und nimmt germenhafte Züge an, bei deren Aublick wir uns vor unſerem gar kein Waſſer bedurfle, und die 3 Brunnen und der Herrgottsͤbrumen
eigenen Geiſiesbilde eutſeven, oder er geht, was eben ſo gut geſchehen kann, ihre Waſſer vollauf ſpendeten, die Nöhrbrunnen den ganzen Tag über
ſeres Gedankenlebens zu ſein. Dieſer jagt uns in die lichtloſe Wildniß des ) Stadt, der Marktbrunnen, nicht nur aus einem einzigen Rohre floß.
Un=
ſere Vorfahren haben die Frage ſtudirt und behandelt und haben gethau,
Zeit wird zu erzählen haben, welche Sorge unſere ganz veränderte Zeit für
zu bewegen, und ſo ſtreifte er von ſelbſt in ziemlicher Raſchheit jene germen= beſaßen und welcher Unternehmungsgeiſt die Darmſtädter unſerer Tage,
mir hockenden böſen Geiſtes gequält hatte. Dieſe Aenderung zum Beſſern Stadtwaſſer nahm die Väter der Stadt in alter Zeit in gar maucher
ahute ich, ohne mich doch recht von ihrem Vorhandenſein überzeugen zu Stadtrathsſitzung in Anſpruch, und es lag ihnen beinahe gerade ſo ſehr am
Herzen, als der Stadtwein, den die Stadtwirthe aus dem Stadtkeller
Hindeutens auf den dunklen Puntt in meinem Innern und einer blendend 1 kaufen und die Stadtbürger trinken mußten, wenn ſie nicht ſelbſtgezogenen
Wir wollen dem Leſer aus alten Atten erzählen, was für die
Waſſer=
aus der afrikaniſchen Wüſte mir gegeben. Und ſo habe ich denn alle Ur= verſorgung der Stadt in den alten vergangenen Zeiten geſchehen iſt. Es
denn wer kann ſagen, daß ohne das Zuſammemwirken Beider ich ſo bald der volkswirthſchaftlichen Einſicht der älteren Zeit eine großartige
Waſſer=
viel Einzelnheiten über die Bemühungen unſerer Vorfahren für dieſen Zweig
der Stadtverwaltung enthalten
Die älteſte actenmäßige Nachricht über einen Brunnen unſerer Stadt
ſpannten Architetten nie in den Sinn gekommen, ſeines Zuſtandes überhauvt iſt vom Jahr 1491. Damals wurde ein Brunnen geſetzt;, wo diejer aber
nur Erwähnung zu thun, wenn auch ſein Auftreten ſicherer, ſein Geſpräch war, wird uns nicht geſagt. Zu vermuthen iſt es, daß es der Brunnen
„grünen Laub=, ſtand.
Dann erſcheint in der Stadtrechnung von 1516 ein neuer Röhrbrunnen,
dem Nitzſtein. Unter den Unkoſten, die er machte, erſcheinen 3. B die für
Hans Spigel, der die Röhren legte, erhielt täglich 4 Albus, und der Stoffel
Hofmann, der die Bürgermeiſter in Büttelborn und Eſchollbrücken um das
Das Waſſer für dieſe Brunnen kam von den 3 Brunnen; eine
Waſſer=
leitung von dort nach der Stadt beſtand ſchon in früher Zeit; 1558 wurde
zu ſeiner Reſidenz gemacht hatte, den Marktplatz aulegte und das neue
Nathhaus erbaute und den Marktbrunnen herrichten ließ, herſtellen. Dieſen
driten Brunnen Darmſtadt's legte der Brunnemeiſter des Pfalzgrafen
„8hr Wuuſch wird in Erfüllung gehen jagte er. „Die Dreizahl 7.jedrich au; er mußte aber ſchon 1570 wieder neu hergeſtellt werden,
und zur Erinnerung an dieſe Herſtellung erhielt er damals die Aufſchrift:
Als man Zählt 1579 hat eine gemeine ſtadt allhie dieſen Brunnen mit
gnädiger Huld ihres Landesfürſten von neuem machen laſſen.: Die jetzige
Geſtalt des Marktbrunnens rührt aus der Zeit Ludwigs VIII. her.
Das Waſſer, welches die drei Brunnen gaben, wurde aber nicht als
ausreichend erachtet für alle die verſchiedenen Zwecke, die in einer Stadt
in Vetracht zu ziehen ſind. Georg l. ließ deßhalb den großen Woog
aulegen, um eine Hülfe bei Feuersbrünſten, einen Teich zur Betreibung
der Fiſcherei und Waſſer für den Betrieb von Mühlen zu gewinnen, deren
mehrere in den Acten des 16. Jahrhunderts mit Namen genannt werden.
Zur Speiſung des Stadtteichs wurde ein Theil des Darmſtädter Bachs
dahin geleitet, die ſich ſpäter mit dem Mutterteich wieder vereinigt.
Die paar Stadtbrunnen machten den Vätern der Stadt gar manche
Sorgen. Vald hatten ſie ihre Noth mit den Bewohnern, die trotz des
der Reparatur der Brunnen. Namentlich war dieß bei dem Marktbruunen
der Fall, deſſen Trog gar oft ſchadhaft wurde und deſſen Waſſermenge ein
Löſungen waren immer Zahlen im Spiele. Ich erinnere mich eben, daß 1 Abſtich im Walbrun'ſchen Hauſe viel Eintrag that. So kam z. B. im
Jahr 1683 die Neparalur im Stadtrath zur Verathung, und da machte
„Herr Richter den Vorſchlag, man ſolle zu Frankfurt alte Schiffſeile
be=
kommen, ſolche durch die Hospitalweiber ſpannenlang zerhauen und wie
ſtarke ſette drüber ſchlagen, und vor allen Dingen den Waſſerfall, ſo in
Junker Walbruns Haus gehet, zumachen laſien.-
Schluß folgt.)
Fiedanlon und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.