Darmstädter Tagblatt 1870


14. Juni 1870

[  ][ ]

Beilage

zum

Frag= und Anzeige=Blatt.
Darmſtädter

24.

Dienſtag den 14. Juni

1870

Das Frag= und Anzeigeblatt, die Beilage herzu, ſowie das Verordnungsblatt für den Kreis Darmſtadt erſcheinen wochentlich; Erſteres Samſtag, die Belage
Dienſtags und Letzteres Donnerſtags. Jahres=Abonnement der drei Blätter zuſammen 2 fl. Auswärts kann man bei allen Poſtämtern abonniren. In Damſtadt bei
der Expedition.- Rheinſtraße Nr. 23 neu.

Verſteigerungen.
3919)
Bekanntmachung.
Die bei Herſtellung eines Röhrenkanals über
den Ernſt=Ludwigs=Platz vorkommenden Maurer=
und Schloſſerarbeiten, ſowie die Anlieferung von
Steingutröhren und Gußrahmen ſollen auf dem
Soumiſſionsweg vergeben werden.
Die hierauf bezüglichen Offerten ſind bis zum
18. Juni 1870, Vormittags 10 Uhr, auf dem
Stadtbauamt einzureichen, woſelbſt auch Voran=
ſchlag
und Bedingungen zur Einſicht offen liegen.
Darmſtadt, am 8. Juni 1870.
Das Stadtbauamt Darmſtadt.
Hechler.
4027)
Bekanntmachung.
Freitag den 17. Juni d. J. Nachmittags 3 Uhr
wird in der Fuhrmannsgaſſe Nro. 3 ein großer
Rollwagen öffentlich gegen baare Zahlung ver=
ſteigert
.
Darmſtadt, den 13. Juni 1870.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Der Vorſteher:

Berntheiſel.
4028)
Bekanntmachung.
Freitag den 17. Juni d. J. Nachmittags 34 Uhr
werden in der Mauerſtraße Nr. 20 eine Drehbank
und eine Taſchenuhr mit Goldkette öffentlich gegen
baare Zahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 13. Juni 1870.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Der Vorſteher:
Berntheiſel.
Fourage=Lieferung.
Die ſtattgefundene Soumiſſion über die Fou=
rage
=Lieferung in die Magazine des Proviantamts
dahier und für die Garniſon Butzbach für das
3. Quartal d. J. hat die Genehmigung nicht er=
halten
und es ſoll deßhalb beſagte Lieferung
Dienſtag den 21. dieſes Monats
Vormittags 10 Uhr
in dem Seitenbau der Pionnier=Caſerne dahier
nochmals und zwar mittelſt öffentlicher Ver=
ſteigerung
unter den ſeitherigen Bedingungen,
welche bei dem Intendantur=Secretariat des Kriegs=
Miniſteriums zur Einſicht der Intereſſenten offen
liegen, an den Wenigſtverlangenden vergeben werden.
Nicht als lieferungsfähig bekannte Perſonen
können nur dann zur Verſteigerung zugelaſſen
werden, wenn ſich dieſelben über ihre Lieferungs=
fähigkeit
und Solvenz durch Zeugniſſe des be=
treffenden
Ortsvorſtandes ausweiſen.
Darmſtadt, den 10. Juni 1870.
In Auftrag Großherzoglichen Kriegs=Miniſteriums.
4029) Dauber, Intendantur=Aſſeſſor.
3878)
Torf=Lieferung.
Samſtag den 18. d. Mts, Vormittags um
10 Uhr, ſoll auf dem Büreau der Arreſthaus=
Verwaltung dahier die Lieferung von 100,000 Stück
Formtorf und 120,000 Stück Stechtorf beſter

Qualität aus den Gruben zu Alsbach, Eſcholl=
brücken
, Griesheim und Pfungſtadt öffentlich ver=
ſteigert
werden.
Die Bedingungen liegen auf dem Bürean der
Arreſthaus Verwaltung zur Einſicht offen und ſind
von den Intereſſenten bei der Verſteigerung Pro=
ben
vorzulegen.
Darmſtadt, den 7. Juni 1870.
Großherzogliche Arreſthaus=Verwaltung Darmſtadt.
Neuhaus.

Feilgebotenes.

Um Ratten u. Münſe, wenn

ſelbſt
ſolche maſſenhaft vorhanden, ſofort ſpurlos zu ver=
tilgen
, offerirt in Schachteln 28 kr. Dies Prä=
parat
iſt giftfrei, und kann man des Erfolges
gewiß ſein, und bittet daſſelbe nicht mit den vielen
Marktſchreiereien zu vergleichen.

Haupt=Depot in Darmſtadt bei
Geore Staus, Eliſabethenſtraße 41.


Nuf bevorſtehendes Schützenfeſt empfehle
21 ich meine Wirthſchaft mit reinen Wei=

nen, ſowie Reſtauration und täglich friſch
gebackenen Fiſchen.
Worms, im Juni 1870.
Adam Dörner,
in der Nähe des Feſtplatzes.
3693) Ein gelernter Blutfink zu verkaufen.
Schulſtraße Nr. 5 Hinterbau.
4030) Häupterſalat wird verkauft Beſſunger
Carlsſtraße Nr. 51.

Zurnckgeſetzte
Thee= und Kaffee=Service,
Tafel=Service,
Waſchgarnituren
empfiehlt
Hoh. Haurer.

Tawetem & FemstereRouleaux
empfiehlt in reicher Auswahl und in den neueſten Deſſin's
2505) Die Tapetenfabrik von C. Mochstätter & Söhne.

3333)
Eine Sendung,
Superior. Double Stomt Fortor
VM HSsrs. Barolay Porkins & Comp. in London
iſt friſch eingetroffen und empfehlen ſolches in ½ und ½⁄ Flaſchen
C. H. Huber &am Söhne,
Großherzogliche Hof=Lieferanten.

ſchnell trocknend, von ſchönem dauerhaftem Glanz, mit oder ohne Farbenzuſatz. bei
3929)
Gg. Läebie Sohm.
3661) Reiſetaſchen, Reiſekoffer, Feldtaſchen, Umhängtaſchen,
Waſchrollen, Neceſſaire, Plaidriemen ꝛc. empfiehlt billigſt
Heh. Haurer.

5

(Fichene Hauſpähne ſind zu verkaufen
C. per Mahne 12 kr. bei
Peter Peter, Küfermeiſter,
gegenüber der Stadtkapelle.
3938) Neue Matjes=Häringe empfiehlt
in beſter Qualität
H. Bodenheimer.
Rois- & Waizen-Särke,
Engl. Wascherystall
empfieht Gg. Liebig Sohn.

3660)
Gpott=Billig!
Die erwartete vierte Sendung Strohhüte,
worunter auch Italiener und Palmhüte
ſind, iſt angekommen. Preiſe bekannt.
L. Röſe, Holzhofſtraße 30.
3 (Fingetroffen neue Sendungen von Borax=
3 E, ſeife und engliſchem Patent=Reinigungs=
Erhſtall, letzterer im Dutzend 30 kr. bei
J. Widmann.
23

[ ][  ][ ]

88

3502)
Eingeſaudt.
Mit Vergnügen bezeugen wir, der Wahr=
heit
gemäß, daß das Thomas'ſche Brand=
wundenwaſſer
nicht nur bei kleinen Vor=
kommniſſen
in der eigenen Familie ſich bewährt
hat, ſondern daß uns auch von zahlreichen
Correſpondenten in der Provinz höchſt über=
raſchende
Heilwirkungen, und zum Theil in
ſehr ſchweren Fällen, gemeldet worden ſind.
Dresden, im März 1870.
Die Redaction der Conſt. 3tg.
Adv. Hiegel, Chef=Redacteur.
Das von Herrn Franz Thomus in Dres=
den
, kl. Kirchgaſſe Nr. 1, erfundene Brand=
wundenwaſſer
, welches ſchnell und ſicher alle
Verbrennungen heilt u. vorzüglich die Schmer=
zen
ſofort beſeitigt, iſt nunmehr auch hier
bei Herrn Cg. Steus in Darmſtadt
ächt zu haben.

Vermiethungen.
1841) Ein fein möblirtes Zimmer für 1 oder
2 Herren, in der Nähe des Gymnaſiums, mit
Benutzung von Clavier und Bibliothel, iſt ſogleich
zu vermiethen. Näheres bei der Expedition.
25
im Sei=
3 Ludwigſtraße Nr. 14 nbau
ein noch neues, freundliches Logis, Sommerſeite,
beſtehend aus 4 Zimmern, Küche und Zugehör,
gleich beziehbar.
2696) Frankfurterſtraße die bel Etage
6 Piecen nebſt Zugehör. Anfangs Juli beziehbar.
Zu erfragen Bleichſtr. 39 Vorderhaus.
2791) Louiſenplatz 4 ſind in der bel
Etage 5 Zimmer mit Küche zu vermiethen und
Ende Mai zu beziehen.
3142) In meinem neu erbauten Hauſe, Eoder=
ſtraße
Nr. 51, iſt der 1. Stock mit allen Be=
quemlichkeiten
nebſt Antheil am Garten alsbald
zu vermiethen.
Ludwig Geider,
Hof=Weißbinder, Waldſtraße 23.
3342) Beſſunger Weinbergſtraße Nro. 26 iſt
ein Logis zu vermiethen.
3496) Die bel Etage meines Hauſes iſt vom
25. Mai an anderweit zu vermiethen.
W. Korn.
Ernſt=Ludwigſtraße 5.
3497) In der Annaſtraße Nr. 19 iſt ein Man=
ſardenlogis
zu vermiethen, im Auguſt beziehbar.
3668) Marienplatz Nr. 4 zwei freundliche
möblirte Zimmer an 2 ledige Herrn zu vermiethen.
3696) In meinem neuen Hauſe, alter Roß=
dorferweg
Nr. 9, iſt der 2. Stock und die Man=
ſarden
=Wohnung zu vermiethen. Karl Böttinger.
3700) Ein möblirtes Zimmer zu vermiethen
Steinſtraße 3 im 3. Stock.
3784) In meinem Hauſe, Ernſt=Ludwigſtraße
Nr. 5, iſt ein großes Arbeits=Lokal, für ver=
ſchiedene
Geſchäfte ſich eignend, ſogleich zu ver=
miethen
.
W. Korn.
3798) Ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
Caſinoſtraße Nr. 15, 3. Stock.
3886) Ein elegant möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
. Schloßgartenſtraße I, 2 Stiegen hoch.
3887) Eine Stunde von Darmſtadt ſind auf
einem ſchönen herrſchaftlichen Landgute möblirte
oder unmöblirte Zimmer, auf Wunſch mit Koſt,
zu haben. Prachtvolle Ausſicht auf die Berg=
ſtraße
und ſchöne Spaziergänge in der Umgegend.
Näheres in der Expedition.
3948) Mühlſtraße Nr. 16 gleicher Erde vom
1. Juli an ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
3969) Caſinoſtraße Nr. 13 iſt der dritte Stock
zu vermiethen, bis Anfangs September zu beziehen.

R. 24.
WirNad=-taditcheRetnrrkrarnn nrrdn ntrdharki
mmnnnn urinnin nhnhne nen eertnnthhdh
4 3974) Der obere Stock meines Hauſes,
4 Eck der Herdweg= und Martinſtraße 56.
5 7 Piecen enthaltend, nebſt noch 2 bis 4
5 Piecen im Knieſtock, iſt incl. Gartens zu H
4 vermiethen und kann alsbald bezogen wer= 4
H den.
G. Markwort.

492) Ein reundidhes voſſanadiges 10.
Sommerſeite, auf Verlangen mit Garten, zu ver=
miethen
. Beſſunger Weinbergſtraße Nr. 23.
4033) Ernſt=Ludwigſtraße Nr. 29 iſt in der
bel Etage ein möblirtes Zimmer mit Cabinet zu
vermiethen.
4034) In der unteren Heinrichſtraße in
einem neuerbauten Hauſe eine Wohnung von
6 Piecen nebſt Souterrain und Gartenantheil,
ſowie eine Manſarden=Wohnung (vier
Piecen mit Küche) mit allen Bequemlichkeiten am
1. Juli oder 1. Auguſt beziehbar zuſammen oder
getrennt zu vermiethen. Zu erfragen bei Joſeph
Trier (Wilhelminenſtraße) oder Waldſtraße Nr. 48
m mittleren Stock.
4035) Eine ſchöne Wohnung von 5 Stuben
mit allen Bequemlichkeiten bald beziehbar. Näheres
im Logis=Nachweiſungs=Büreau von B. L. Trier,
Ludwigsſtraße.

Vermiſchte Nachrichten.
3701) Correspondance française, anglaise,
italienne: Dr. Herber. Steinstr. 3.
3499) Gründlicher Klavier=Unterricht wird
gegen billiges Honorar ertheilt.
Schützenſtraße Nr. 9.
3714)
A nz e i g C.
Die Douche=Bade=Anſtalt auf
Achens=Mühle
iſt eröffnet und es ladet zu zahlreichem Beſuch ein
Dehn.
2966) Brave Knaben &8 Mäd=
chen
finden lohnende Beſchäftigung in der
Patent=Hutfabrik
auf dem Chauſſeehaus.
2421) Einige brave juuge Mädchen
können dauernde Beſchäftigung erhalten in der
Spielkarten=Fabrik von
Frommann & Bünte.
3845) Ordentliche Jungen ſucht in die Lehre
Schloßgaſſe 24.
L. Rühl, Schloſſermeiſter.

4036)

Stadtfreiſchule.

Der wegen Umbau des Schulhauſes auf dem Ballonplatz ſeither ausgeſetzte Unterricht der
Stadtfreiſchulen wird nächſten Donnerſtag den 16. Juni Morgens 7 Uhr wieder beginnen.
An demſelben Tage findet die Aufnahme ſchulpflichtiger Kinder daſelbſt Statt und zwar
Vormittags von 9-11 und Nachmittags von 2-4 Uhr.
Die Schulinſpection: Ritſert.
4037)
Allgemeine Roſen=Ausſtellung.
Letzter Anmeldtermin: Mittwoch Abend 15. Juni. Auf die Anmeldung erfolgt ſofort eine An=
leitung
zur Beſchickung der Ausſtellung.

Geſang=Unterricht für junge Damen.

Schon ſeit längerer Zeit von mancher Seite aufgefordert, jungen Damen Geſang=Unterricht zu
ertheilen, habe ich mich nunmehr entſchloſſen, dieſen Wünſchen zu entſprechen und werde insbeſondere
mein Augenmerk auf die richtige Ausbildung der Stimme richten.
Ich bitte demnach diejenigen Damen, welche geneigt ſind, ſich meinem Unterricht anzuvertrauen,
ſich in Betreff des Näheren zu mir bemühen zu wollen. Sprechſtunde Nachmittags von 2-4 Uhr.
Oetavie Reh.
Ludwigſtraße Nr. 8 zwei Treppen hoch.

Zoologiſcher Garten in Frankfurt a. M.
=
3
Sonntag den 15. Juni Vormittags von 6 bis Abends iſt der Eintrittspreis auf
12 Krenzer per Perſon ermäßigt.
Nachmittags 4 Uhr Concert vom ganzen Muſik=Corps des K. Preuß. Infanterie=Regiments Nr. 82.
Der Verwaltungsralh.
4039)
Bürger=Verein.
Sonntag den 19. Juni Waldparthie nach dem Georgenbrunnen. Abfahrt per Bahn
präcis 2 Uhr 50 Minnten.
Die Vergnügungs=Commiſſion.
3979)

Beachtenswerth!

Unterzeichnete ſind im Stande, durch die neue Knopfloch=Maſchine (J. Gutmann's Patent)
Knopflöcher jeder Art in Stoff und Leder von 4 kr. an per Dtzd. anzufertigen, und zwar mit
einer ſtaunenswerthen Egalität, wie es Handarbeit nicht vermag.
Gleichzeitig zeigen wir ergebenſt an, daß wir wie ſeither alle Arbeiten auf der Nähmaſchine, ſowie
ganze Ausſtattungen übernehmen, und prompteſte und billigſte Ausführung zuſichern.
Außerdem werden Nähmaſchinen mit oder ohne Arbeiterin tagweiſe verliehen.
1
rauly & Gcier,
Nähmaſchinen=Lager, Carlsſtraße.

3981)

Kapitaliſten

die geneigt ſind, auf ein zu erbauendes Haus von fl. 20,000 Werth, in der ſchönſten Lage der Stadt
fl. 10,000 auf erſte gerichtliche Hypothek gegen 5pCt. Zinſen darzuleihen, können das Recht damit
erwerben, ſich die ſchönſte Wohnung in dieſem Hauſe um billige Miethe auszuwählen.
Auch können einige rentable Wohn= und Geſchäftshäuſer billig abgegeben werden.
Das Nähere bei H. Heyl, Rheinſtraße Nr. 49.

[ ][  ][ ]

89

R2z;
Fahrtenpläne des Sommerdienſtes 1870
der Main=Neckar=Bahn. - Main=Rhein=Bahn, Main=Weſerbahn, Oberheſſiſchen
Bahn, Heſſiſchen u. Pfälziſchen Ludwigsbahn, Offenbacher Bahn,
Frankfurt=
Taunus=Bahn, - Frankfurt=Homburger=Bahn, - Rhein= u. Nahe=
Hanauer=Bahn,
Bahn, Ried= u. Rhein=Bergſtraße=Bahn. - Heidelberg=Heilbronner=Bahn, - Württem=
bergiſchen
Bahn, Naſſauiſchen Staatsbahn. Gießen=Deutzer=Bahn, - Bad. Bahn,
ſowie der Rhein=Dampfſchiffe, - in Briefformat, zu 6 Lr. das Stück ſind in der
G. Jonghaus'ſchen Hafbuchhandlung, ſowie auf unſerem Comptoir zu baben.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Bank für Hander und Znduſrie.
Die Herren Actionäre werden benachrichtigt, daß die Actienzinſen 4%⁄₁₀ für den Zeitraum vom
1. Januar bis 30. Juni d. J. gegen den Coupon Nr. 1 mit
fl. 5 - im 52½ fl. Fuß
beziehungsweiſe 2 Thlr. 25 Sgr. 8 Pf. im 30 Thaler Fuß vom kommenden 1. Juli ab bis
31. Juli incl. erhoben werden können:
bei unſerer Hauptkaſſe, dahier, Vormittags zwiſchen 9 und 12 Uhr,
Filiale in Frankfurt a. M.

den Herren Model, Schmitz &am; Comp. in Mainz.
Köſter & Comp. in Mannheim und Heidelberg,

Rümelin & Comp. in Heilbronn,

Pflaum & Comp. in Stuttgart,


Merck, Chriſtian & Comp. in München,

Cohn, Bürgers & Comp. in Berlin,

Sal. Oppenheim jun. & Comp. in Köln,
dem A. Schaaffhauſen'ſchen Bankverein in Köln,
der Braunſchweigiſchen Bank in Braunſchweig,
Herrn Jgnatz Leipziger in Breslau,
den Herren Meyer & Comp. in Leipzig,
Frege & Comp. in Leipzig,
Ed. Frege & Comp. in Hamburg,

Leiden, Premſel & Comp. in Paris.
Nach dem 31. Juli wird der Coupon nur in Darmſtadt und Frankfurt a. M. bei
den oben bezeichneten Stellen ausbezahlt.
Zugleich machen wir, auf gerichtliche Weiſung, bekannt, daß wegen folgender Actien unſeres
Inſtituts das geſetzliche Amortiſationsverfahren bei Großherzoglichem Stadtgericht Darmſtadt ein=
geleitet
iſt:
1) einſchließlich der Couponsbogen und Talons:

Nr. 11569. 12459. 18273. 18274. 29283;
2) ausſchließlich der Couponsbogen und Talons:
Nr. 17216. 19460. 1946l. 45341-45344. 59893. 59895-59897. 7561b. 75623.
75624. 94337-94350.
Darmſtadt, 11. Juni 1870.
4040)
Die Direction.
Oſſene Stellen pr. 1. Juli ausserhalh Frankfurt a. M.
Ein Commis für Comptoir und Magazin (Kurz= und Colonial=Waaren en détaih,
Eine Ladnerin für den Verkauf ꝛc.

werden geſucht. Gut empfohlene Bewerber wollen ihre Fränco=Offerten gub J. B. Nr. 770 an das
Annoncen=Büreau der Jaeger'ſchen Buchhandlung in Frankfurt a. M. ſenden.
14041

Tüchtige
3835)
Möbelſchreiner,
welche ſtändige Beſchäftigung an Chiffoniers, Com-
moden
, Bettstellen ete erhalten, finden Placement
Stoevesandt & Hollmar,
bei
Heidelberg.
3908) Ein junger Herr, früher Militär, jetzt
Induſtrieller, wünſcht ſich mit einer am liebſten adeli=
gen
proteſtantiſchen Dame von Bildung zum Zweck
ſpäterer Verehelichung in Correſpondenz zu ſetzen.
Nicht anonhme, jedenfalls aber von Photographie
begleitete Briefe befoͤrdern unter N. W 351 die
Herren Haaſenſtein & Vogler in Frankfurt a. M.

3994) Ein gut empfohlenes Kindermädchen,
welches naͤhen und bügeln kann, findet bei gutem
Lohn Engagement. Näheres Nro. 25 Breiden=
bacherſtraße
im 2. Stock in Mainz.
3997) Man ſucht in der Steinſtraße einen
Theilnehmer zum Frankfurter Journal.
Das Nähere in der Expedition.
3998) Ein reinliches geſundes Mädchen ſucht
einen Schenkdienſt. Große Kaplaneigaſſe 26.
3999) Ein braver Junge kann in die Lehre
treten bei Karl Bernet, Hofſchloſſer.
4001) Für ein Manufacturwaaren=Geſchäft
wird ein Lehrling geſucht. Näheres bei der Exp-

4012)
Bitte.
Im Jahr 1846 iſt hier in Jacoby's Druck
und Verlag erſchienen: Marianne, ein Weib
aus dem Volke, Volksſchauſpiel, aus dem
Franzöſiſchen überſetzt von dem Unterzeichneten.-
Sollte Jemand ein Exemplar dieſes Büchleins
beſitzen und geneigt ſein, daſſelbe für den ur=
ſprünglichen
Ladenpreis (24 kr.) an mich abzulaſſen,
ſo würde er mich durch dieſe Gefälligkeit ſehr
verpflichten. Darmſtadt, 9. Juni 1870.
Dr. Dräxler=Manfred, Grafenſtraße 31.
3626) Ein braver Junge kann in die Lehre
treten bei Joh. Rühl, Spenglermeiſter.
3525) Einen Lehrling ſuche gegen Lohn. Auch
kann ein im Nähen geübtes Mädchen Beſchäftigung
finden.
C. Franz, Rheinſtraße 33 neu.
4006) Ich ſuche mehrere fleißige Lehrmädchen
für Putz= und Confectionsarbeiten.
4. Ernſt=Ludwigsplatz 4. Marie Birnſtill.
4009) Ein Lehrling kann eintreten bei
J. Thomä, Schreinermeiſter, Ballonplatz 3.
4043)
Zimmerleute
auf Treppen= und Bundarbeit, finden ſowohl im
Accord als Taglohn gegen gute Bezahlung dau=
ernde
Beſchäftigung bei
Wilh. Hancke. Zimmermeiſter,
oberhalb des Sandwegs, Ecke der Sandſtraße,
Frankfurt a. M.

D Sunf bis ſechs Cartonnage=Arbeiter,
L25 Portefeniller oder Buchbinder
finden bei gutem Verdienſt dauernde Beſchäftigung
in der Holzgalanteriewaaren=Fabrik von Wilh.
Hartmann am Sand in Nürnberg.

4045) Mehrere Jungen können bei guter Be=
zahlung
dauernde Beſchaftigung erhalten bei
A. Schuchmann Grafenſtraße Nr. 1.

(Ein braves Kindermädchen geſucht zu ſo=
T fortigem Eintritt.

Näheres Friedrichſtraße N=

38.

4047) Eine Wohnung von 5 Zimmern mit
Zubehör und Garten wird zu miethen geſucht.
4048) Koſt und Wohnung für einen ein= Herrn. Eliſabethenſtr. 1, 3r Stock.

Städtiſche Gas=Controle.
Contractliche Lichtſtärke: 20 Kerzen auf
5 Cubikfuß Gasverbrauch per Stunde.
Der Kohlenſäuregehalt des Leuchtgaſes darf
1 Procent nicht überſteigen.
Am 27. Mai 180 Kerzen Lichtſtärke,
28. 1916


31. 190

3. Juni 185

8. 170

II. 195
12. 166 Procent Kohlenſäure.
Darmſtadt, am 13. Juni 1870.
Der ſtädtiſche Gas=Controleur:
4049) Dr. Wilhelm Hallwachs.

4050) Ananas-Erdbeeren werden täglich gegen gute Bezahlung in der Wagner'ſchen Filiale gekauft. Wilhelminenſtraße Nr. 29.

Der Siebeneck.

Vorthetzung.)
Ich vertheidige mich nicht, denn ich bekenne mich ſchuldigs, jagte
Hardeck, darum bitt ich auch nur um gnädige Strafe.
Ich halte Sie beim Worter, fuhr Erneſtine fort. Von mir wird
Ihnen eine Aufgabe geſtellt werden, die Sie unverweigerlich zu erfüllen

haben. Dafür übernehme ich, ich ganz allein die Verantwortung wegen
Herrn Ottokars von Siebeneck Aufenthalt bei uns, und wer immer von
ſeiner Familie ſich bei Ihnen einſtellen mag, um den intereſſanten Flücht=
ling
abzuholen, ſchicken Sie ihn nur an mich. Ich will ihn empfangen und
Gn

zum Schweigen bringen.-

Kind, was fällt Dir ein zu rief Bertha.
Faſt möcht ich jetzt auch mit Fragen in Dich dringen, liebe

[ ][  ]

90
N.
Schweſter ſagte Raimund, da es ſich hier doch nicht um einen Scherz,
ſondern um eine bitter ernſte Angelegenheit handelt, die manchem Männer=
kopfe
Unruhe machen dürfte."
Gerade deshalb beunruhigt ſie vielleicht einen Mädchenkopf nicht=
bemerkte
Erneſtine mit heiterſter Zuverſicht. 3ch weiß, was ich thue,
ich muthe mir auch nicht zu viel zu. Ihr Männer freilich verſteht
von nichts"

Wovon? fragte Raimund.
Mein Gott, von dem, wovon die ganze Zeit ſchon die Rede war-
von
der Heilung des armen Architekten .
Und die glaubſt Du wirklich in Deiner Hand zu haben, Schweſter ?u
In der Hand nicht, aber in Kopf und Herz. Ich erbitte mir vier
Wochen Zeit. Sind dieſe um und Herr von Siebeneck iſt von ſeiner ver=
ſchobenen
Sieben, die ihm im Kopfe herumkollert und überall anſtößt, nicht
curirt, ſo will ich allen ferneren Freuden des Lebens entſagen und mit
Niemand mehr Umgang pflegen.
Raimund wollte dieſe Vermeſſenheit ſeiner übermüthigen Schweſter
ſcharf tadeln, wurde aber davon abgehalten durch die Meldung des Be=
dienten
, daß ein Fremder angekommen ſei und in einer dringenden Ange=
legenheit
den Herrn des Landhauſes zu ſprechen wünſche.
Hardeck verfärbte ſich.
Ich wette, es iſt der ſteifnackige Freiherr! Mein Fräulein fuhr
er, zu Erneſtine gewendet, fort, ich ſtelle mich unter Ihren großmüthigen
Schutz. Während ihr Bruder dem Bullenbeißer entgegen geht, und den
erſten mir zugedachten Sprung abzuwehren ſucht, wollen Sie die Güte
haben, mir ein Gehege anzuweiſen, das der Wüthige nicht zu durchbrechen
vermag!
Ich denke, dieſe dünne flatternde Zeltwand wird Ihnen dieſen Schutz
bieten können, erwiederte lächelnd Erneſtine. Bleiben wir alſo ruhig
beiſammen und warten wir ab, was der eilige Fremde in dieſem friedlichen
Landhauſe zu ſuchen hat.
9.
Hardeck hatte ſich nicht getäuſcht. Raimund fand einen Mann von
gegen ſechzig Jahren im Empfangszimmer ſeiner warten, der ſich als Frei=
herr
von Siebeneck ihm vorſtellte. Der Freiherr war offenbar in erregter
Stimmung, obwohl er ſich Mühe gab, dies nicht merken zu laſſen. Der
Beſitzer des Landhauſes trat dem Fremden unbefangen eutgegen, um zu
hören, auf welche Weiſe dieſer wohl ſein Anliegen vorbringen werde. Nach
einigen höflichen Redensarten ging denn auch der Freiherr ohne lange Um=
ſchweife
gerade auf die Angelegenheit zu, die ihn herbeigeführt hatte.
Ein ſonderbares Ereigniß, das ſich im Schooße meiner Familie zu=
getragen
hat, begann von Siebeneck, führt mich zu Ihnen. Ich muß,
ehe ich Ihnen Einſicht in die Verhältniſſe gebe, im Voraus Ihrer Nachſicht
mich verſichern, denn, was ich Ihnen mitzutheilen habe, iſt nichts Ange=
nehmes
.
Raimund erklärte mit der ihm eigenen Urbanität, daß er zu jeder
Dienſtleiſtung erbötig ſei und deshalb um freie Ausſprache bitte. Den
Freiherrn beruhigte dieſes Entgegenkommen ſichtlich, und um möglichſt raſch
zum Ziele zu kommen, ſchilderte er den Zuſtand ſeines Sohnes, ohne weiter
auf die Veranlaſſung deſſelben einzugehen, erzählte deſſen Flucht und ſpur=
loſes
Verſchwinden und rückte endlich mit den Andeutungen hervor, die er
Seitens der Behörden in der Reſidenz erhalten habe.
Sie werden zugeben, Herr Raimund=, ſchloß der Freiherr mit erkün=
ſteltem
Lächeln ſeine kurze Erzählung, daß mir der Gang ſchwer fallen
mußte, der mich hierher führte. Allein ich hielt es doch für beſſer, per=
ſönlich
zu Ihnen zu kommen, als die Vermittlung Dritter in Anſpruch zu
nehmen. Ich werde Ihnen ſtets aufrichtig verbunden bleiben, wenn Sie
nun eben ſo offen gegen mich ſein und mir ganz aufrichtig ſagen wollen:
ob ſich vor Kurzem ein junger Mann, auf deſſen Aeußeres meine Schilderung
paßt, bei Ihnen vorgeſtellt hat, oder ob er durch einen Andern Ihnen
vorgeſtellt worden iſt, und ob Sie wiſſen, wohin derſelbe ſich ſpäter ge=
wendet
haben kann 2
Raimund's Antwort machte einen tiefen Eindruck auf den Freiherrn.
Er ſtand auf und ging in großer Aufregung durch's Zimmer.
Erlauben Sie nur eine Frage noch, geehrter Herr=, ſagte er dann
war ſein bedenklicher Zuſtand leicht zu erkennenz
Im Gegentheil! verſetzte Raimund. Wir Alle hielten ihn für
kerngeſund. Sein melancholiſches Weſen und die Zerſtreutheit, die ſich
wohl kund gab, hatte für uns eine bedeutende Anziehungskraft. Man iſt
dergleichen bei Künſtlern gewöhnt, ja es dient künſtleriſchen Naturen vielleicht
kaum zur Empfehlung, wenn ſie ganz fehlt.
Sie richten mich wahrhaft auf, ſagte der Freiherr, was aber
fange ich nun an mit meinem armen Sohne? Das Uebel hat ſich zu tief
bei ihm eingeniſtet, als daß es ſich ſchnell heilen laſſen ſollte. Auch bin
ich nicht der Mann, der dieſe Heilung abzuwarten Ruhe genug beſitzt.
Ottokar hat mich durch ſeine maßloſen Excentricitäten ſchon ſo oft ärgerlich
gemacht, daß ich nicht einmal Stunden lang mit ihm allein ſein kann, ohne
Redaction und Verlag: L. C.

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ihm den Text zu leſen. Leider weiß ich, daß dieſe Lectionen eher ſchaden,
als nützen, und doch vermag ich ſie nicht in mein inneres Inneres zu ver=
ſchließen
. Was kann es auch Entſetzlicheres für einen Vater geben, als
einen körperlich vollkommen geſunden Sohn zu beſitzen, der an einer ſo
bodenloſen Narrheit zu Grunde geht! Und, noch dazu blos deshalb, weil
ein zu nachſichtsvoller Großvater dem Kinde ſchon Narrenspoſſen vorplau=
derte
und eine ſchwärmeriſche Mutter aus dieſen phantaſtiſchen Spielereien
ein großes Genie ſich entwickeln ſah! Ich einfacher, proſaiſcher Menſch
habe von jeher den Kopf dazu geſchüttelt und immer gefürchtet, es werde
zuletzt ein Unglück daraus entſtehen. Jetzt, wo die Anderen mir Recht
geben müſſen, ringen ſie die Hände und ich ſoll nun Rath ſchaffen, während
vielleicht auf der ganzen weiten Erde nirgend mehr Hülfe zu finden iſt.
Verlieren Sie nicht den Muth, Herr Baron; verſetzte Raimund.
Mir perſönlich will es ſcheinen, als ſei Ihr Herr Sohn lange nicht ſo
krank, als Sie ſelbſt glauben. Ich habe wiederholt mich lange mit ihm
unterhalten und erſt nach mehrmaligem Verkehr den wunden Fleck in ſeiner
Gedankenwelt entdeckt. Zu Ihrer Beruhigung kann ich bereits jetzt Ihnen
mittheilen, daß ſein Aufenthalt mir bekannt iſt."
Sie kennen ihn? Ich vermuthete es! Er iſt hierl Führen Sie
mich zu ihm
Sie ſollen Alles erfahren, ſehen und ſprechen aber können Sie den
aus Ihrem Schloſſe Geflüchteten nicht."
Herr Raimund
Es würde das Unglück Ihres Sohnes, wie das Ihrer ganzen Fa=
milie
ſein.
Ottokar haßt mich, ich weiß es - er liebte mich nie lu
Hoffentlich wird Ihnen die allernächſte Zukunft ſchon lehren, daß
dies ſehr finſtere Gedanken ſind, die Niemand ohne ſehr triftige Gründe
in ſich hegen und pflegen ſollte! Nach meinem Dafürhalten befindet ſich
der junge Herr Baron bereits in dem Stadium der Beſſerung. Wenige
Wochen Geduld und Sie werden die Freude haben, einen Geneſenen zu
begrüßen und ohne Rückfall beſorgen zu müſſen, dieſen voll froher Lebens=
hoffnungen
nach Schloß Siebeneck zurückkehren zu ſehen.
Ach, wenu dies wäre! Aber es iſt Täuſchung, bittere Täuſchung.
Auch Sie werden von dieſem ſeltſamen Leiden getäuſcht und ſpäter mit
Entſetzen gewahr werden, daß Störungen dieſer Art völlig unheilbar ſind ""
Erlauben Sie mir, Herr Baron, daß ich hoffen darf und geſtatten
Sie mir, Sie um gleiches zu bitten.
Der Freiherr drückte dem wohlwollenden Manne mit Herzlichkeit die
Hand.
Gott lohne es Ihnen= ſhrach er mit einem Auflug von Rührung.
Beharren Sie auf Ihrer Weigerung, mir den Aufenthalt Ottokars zu
nennen ?
Nur durch Gewalt würden Siermich zu einem anderen Entſchluſſe
bewegen können.
Sie geben mir die Verſicherung, daß er in guten Händen iſt, in
würdiger Umgebung lebt ?
Es iſt für ihn geſorgt, wie es ihm frommt.
Sie geſtatten, daß ich Sie wieder beſuchen darf ?u
Ich bitte darum Herr Baron! Meine Frau und meine Schweſter
werden es mir danken, den Vater des hoffnungsvollen Mannes, an deſſen
Schickſal wir Alle ſo innigen Antheil nehmen, Ihnen zuführen zu können.
Der Freiherr ſprach ſeinen Dank durch einen abermaligen Hände=
druck
aus.
3ch darf für diesmal nicht länger weilen;, ſagte er. Die mit
Ihnen gepflogene Unterredung macht es nöthig, daß ich eiligſt in die Reſi=
denz
zurückehre. Meine getroffenen Vorkehrungen ſind jetzt nicht mehr au=
wendbar
. Ich füge mich Ihrem Beſchluſſe. Sobald ich meine Frau von
dem, was ich hier erfahren, in Kenntniß geſetzt haben werde, will ich einige
Bekannte aufſuchen und dann
Dann kommen Sie ohne Säumen wieder hiehern, fiel Raimund ein.
Wer weiß, ob nicht inzwiſchen ſchon Symptome ſich zeigen, die eine her=
annahende
Geneſung des Leidenden in ziemlich ſichere Ausſicht ſtellen."
Freiherr von Siebeneck empfahl ſich und Raimund war im Begriff,
die Frauen von dem gehabten Geſpräch zu unterrichten wurde aber durch
das Entgegenkommen Ottokars daran verhindert, der ſeines Vaters Stimme
vernommen hatte und deshalb auf der Stelle das Landhaus verlaſſen wollte.
3ch weiß, was ſie auf Siebeneck ſinnen;, ſprach er in großer Auf=
regung
. Sie wollen mich hinter Schloß und Riegel ſetzen, damit ich
ihnen in allen Dingen den Willen thue. Dem aber will ich vorbeugen
und darum muß ich fliehen. Ich verlaſſe Deutſchland, Europa und be=
grabe
mich in die unermeßlichen Savannen Südamerikas. Dort werde ich
geneſen oder ein peinvolles Daſein in kurzer Zeit beſchließen!
Raimund faßte Ottokar's Arm und führte ihn zurück in ſeine wohn=
lichen
Zimmer, wo für jede Bequemlichkeit eben ſo ſehr wie für ſeine
geiſtigen Bedürfniſſe geſorgt war.
Fortetzung bolgt.
Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.