Darmstädter Tagblatt 1870


31. Mai 1870

[  ][ ]

Darmſtädter Frag= und Anzeige=Blatt.
1870
Dienſtag den 31. Mai
H. 22.
Das Frag= und Anzeigeblatt, die Beilage hierzu, ſowie das Verordnungsblatt für den Kreis Darmſtadt erſcheinen wöchentlich; Erſteres Samſtag die Beilage
Dienſtags und Letzteres Donnerſtags. Jahres=Abonnement der drei Blätter zuſammen 2 xr. Auswärts kann man bei allen Poſtämtern abonniren. In Darmſtadt bei
der Expedition.- Rheinſtraße Nr. 23 neu.

Verſteigerungen.
Bekanntmachung.
Freitag den 3. Juni l. J., Vormittags 10 Uhr,
ſollen auf dem hieſigen Rathhauſe die bei Um=
pfläſterung
der oberen Rheinſtraße vorkommenden
Pflaſterarbeiten, ſowie das Herbei= und Wegfahren
von Steinen öffentlich an die Wenigſtnehmenden
vergeben werden.
Darmſtadt, am 30. Mai 1870.
Das Stadtbauamt Darmſtadt.
3646)
Hechler.
3647)
Bekanntmachung.
Auf freiwilliges Anſtehen des Friedrich
Weygandt läßt derſelbe ſeine ihm eigenthüm=
lich
zuſtehende Hofraithe:
Flur. Nr. ⬜Klftr.
II. 554 8⁄₀ Hofraithe, große Bachgaſſe,
Donnerſtag den 2. Juni d. J.
Vormittags 10 Uhr
öffentlich an den Meiſtbietenden verſteigern und
ſoll bei annehmbarem Gebote der unbedingte
Zuſchlag erfolgen.
Darmſtadt, an 30. Mai 1870.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Der Vorſteher:
Berntheiſel.
3513)
Bau=Arbeiten.
Donnerſtag den 2. Juni d. J. Vormit=
tags
10 Uhr ſollen auf dem Büreau des
Secretariats der Kriegs=Miniſterial=Intendantur
dahier die zur Erbauung einer bedeckten Reitbahn
zu Babenhauſen nöthigen Arbeiten, und zwar:
Maurerarbeit, veranſchlagt zu 4900 fl. 18 kr.

Steinhauerarbeit, 1951 54 Zimmerarbeit, 5451 39 Dachdeckerarbeit, 2275 26 Schreinerarbeit, 158 30 Schloſſerarbeit, 812 24 Glaſerarbeit, 212 12 Weißbinderarbeit, 865 22 Spenglerarbeit, 110 56 Gußeiſenlieferung, 57
45

auf dem Soumiſſionlswege an den Mindeſtfordern=
den
in Accord gegeben werden.
Voranſchläge und Bedingungea liegen ſowohl
bei Großh. Bürgermeiſterei Baben=
hauſen
, als auch auf dem Büreau des
oben genannten Secretariats zur Einſicht
der Inkereſſenten offen.
Die Angebote ſind verſchloſſen mit der Auf=
ſchrift
: Erbauung einer bedeckten Reitbahn zu
Babenhauſen! verſehen, in das im unteren Gange
des Kriegs=Miniſterial=Gebäudes aufgehängte
Soumiſſionskäſtchen einzulegen oder an die I. Ab=
theilung
Großh. Kriegs=Miniſteriums rechtzeitig
einzuſenden, welche dann die Einlage beſorgen wird.
Die Soumittenten können der Soumiſſions=
Verhandlung beiwohnen.
Darmſtadt, den 23. Mai 1870.
In Auftrag Großherzoglichen Kriegs=Miniſteriums:
Dauber, Intendantur=Aſſeſſor.


Verſteigerungs=Anzeige.

Donnerſtag den 2. Juni, Vormittags 9 Uhr,
werden im Hauſe der Frau Pattberg (Schloßgaſſe) verſchiedene Möbel, Bettſtellen,
Bettwerk, Weißzeug, Wirthſchafts Einrichtung, eine große Parthie Küchengeräthe u. Porzellan,
gegen baare Zahlung verſteigt.
M. Neuſtadt, Hoftarator.

3649) Die Holz=Verſteigerung
vom 24.25. d. Mts. iſt genehmigt.
Erſter Zahl= und Abfuhrtag:
Freitag den 3. Juni.
Abfuhrtermin bis zum 25. Juni.
Darmſtadt, den 28. Mai 1870.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
Muhl. Feilgebotenes.
(Gein kleiner hübſcher Stall (Schweizer=
4T haus=Form) zu Chaiſenremiſe ꝛc.
geeignet, iſt zu verkaufen. Näheres be=
ſagt
die Expedition.
3050 1840) Ein noch neues Handwäaelchen
iſt zu verkaufen. Gardiſtenſtraße Nr. 16.
2948) Reis= C Waizen=Stärke, in
Stängel= und Bröckel=Form, weiß und gebläut,
deren Güte jeden Zuſatz (Wachs ꝛc.) entbehrlich
macht, ſowie Bläue empfiehlt
G. Amend, vorm. G. Kraus. 3650) Die auf Dienſtag Abend angekündigte
Klee=Verſteigerung unterbleibt. L. Noack.
41
4
W
141)
4.
apetem & Fey empfiehlt in reicher Auswahl und in den ne
4205)
Die Tapetenfabrik: eueſten Deſſins
von C. Mochstätter & Göhne. .
SEEUAIab
in -reicher Auswahl empfehlen
.
ſe.
10 AEanz Cnd (3167

HeBröder Gelhus.
Reparaturen jeder Art werden prompt beſorgt.

16 9r.
Girſcharaben.

Für Frühjähr!

16 9r.
Hirſchgraben.

Billigſte Gelegenheit für Vorhänge jeder Art, in allen Breiten, ſowie auch für
alle andern Weisswaaren findet man im fortgeſetzten Ausverkaufe des Schweizer=
Stickereigeſchäfts: 16. großer Hirſchgraben in Brinkſurt a. U.
2262
3651) Reiſetaſchen, Reiſekoffer, Feldtaſchen, Umhäugtaſ en,
WaſchrollenNeceſſaire, Plaidriemen ꝛc. empfiehlt billigſt
Heh. Haurex.
3652) Eine große Parthie zurückgeſetzter ſelbſtverfertigter Damen=Zeugſtiefel, vorn und
neben geſchnürt, mit Abſatz, empfehle, um ſchnell damit zu räumen, zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen.
Zugleich erlaube mir mein Lager in Herren= & Damen=Arbeit in geſchnacvoller guter Waare
in Erinnerung zu bringen.
Ph. Seibel, Huf=Schuhmacher,
Rheinſtraße Nr. 5.
21

[ ][  ][ ]

82
3653)

M. 22.

Empfehlung.
Während der Dauer der Ausſtellung von Erzeuquiſſen der Handwerker in Darmſtadt (am
1. Juni beginnend) iſt mir nebſt Gehülfen die Anfertigung von Portefeuille= & Galanterie=
Waaren übertragen worden.
Ich empfehle deßhalb unſere in der Ausſtellung angefertigten Gegenſtände, als: Neceſſaires,
Cigarreu=Etuis, Poriemonnaies, Porte=Boutſes, Feuerzeuge, feine mit Leder überzogene Herreu=
und Kinderſtöcke ꝛc. ꝛc. unter Garantie ſolider Arbeit, und erlaube noch darauf aufmerkſam zu machen:
daß alle in unſer Fach einſchlagenden Arbeiten, als: feine Brieftaſchen, Mappen, Behälter für Silber=
und Schmuckgegenſtände, Wandkörbe und Uhrenbehälter, Stickereiarbeiten aller Art, Etuis für Inſtru=
mente
u. Patronen von jedem Kaliber für Hinterlader, feinſte Näh=u. Spieltiſchchen, Nippſachen u. ſ. w.
nach Angabe angefertigt werden. Beſtellungen bitte rechtzeitig aufzugeben, damit dieſelben vor Schluß
der Ausſtellung ausgeführt werden können.
Achtungsvoll
Offenbach, im Mai 1870.
Georg Friedrich Leschmann.

Heſſiſch

3654) Zur Bequemlichkeit meiner geehrten Kunden die ergebene Anzeige, daß ich eine
Niederlage meiner ſämmtlichen Wurſtſorten
vom 1. Juni au bei Herrn Kaufmann Keller, Ecke der Promenadeſtraße und Landwehrweg, und
bei Herrn Kaufmann C. Görig, Neckarſtraße Nr. 26, unterhalte.
Priebrich Bauer, Schweinemetzger.

3655)
Seſehäfts=Ampſihiunitz.
4 *.
Ich mache hiermit die ergebene Anzeige, daß ich hier ein Zimmer=Geſchäft ctablirt habel
und bitte um gefällige Aufträge unter Zuſicherung reeller und billiger Bedienung.
Zu gleicher Zeit empfehle ich mich zum Anfertigen von Banzeichnungen, Koſtenauſchlägen
und ſonſtigen architectoniſchen Arbeiten in eleganter und praktiſcher Ausführung.
Hochachtungsvoll ergebenſt
WEllöpp Spiess, Zimmermeiſter,
Holzhofſtraße 17 bei Herrn Ofenfabrikant Haas.

3601)

Schießhaus.

Um Mißverſtändniſſe zu vermeiden, zeige ich hiermit an, daß meine Wirthſchaft für Jedermann,
alſo auch für Nichtmitglieder der Schützengeſellſchaft, geöffuet iſt- und bringe dieſelbe in höfliche
Erinnerung.
AUlöT.

3502)
Eingeſandt.
Mit Vergnügen bezeugen wir, der Wahr=
heit
gemäß, daß das Thomas'ſche Brand=
wundenwaſſer
nicht nur bei kleinen Vor=
kommniſſen
in der eigenen Familie ſich bewährt
hat, ſondern daß uns auch von zahlreichen
Correſpondenten in der Provinz höchſt über=
raſchende
Heilwirkungen, und zum Theil in
ſehr ſchweren Füllen, gemeldet worden ſind.
Dresden, im März 1870.
Die Redaction der Conſt. 3tg."
Adv. Hiegel, Chef=Redacteur.
Das von Herrn Franz Thomas in Dres=
den
, kl. Kirchgaſſe Nr. 1, erfundene Brand=
wundenwaſſer
, welches ſchnell und ſicher alle
Verbrennungen heilt u. vorzüglich die Schmer=
zen
ſofort beſeitigt, iſt nunmehr auch hier
bei Herrn Gey. 8lsus in Darmſtadt
ächt zu haben.

3569)
Geſangbücher,
katholiſch und evangeliſch, billigſt bei
Hermann Götz.

Zupooden=lanzlack
ſchnelltrocknend, von ſchönem dauerhaftem Glanz,
mit oder ohne Farben=Zuſatz, empfiehlt
3656)
59. B.är bige Jhlin.
22
ſ2.
3
AREEüELſoci6
Thee= und Keffte=ervice,
Tafel=Service,
Waſegorpeuren
empfiehlt,
Hch. Maurer.

Geſchäfts=Empfehlung.
3)
Dem geehrten Publikum zeige ich hiermit an,
daß ich mein Geſchäft Eliſabethenſtraße Nr. 26
ctablirt habe und halte mich in Herren= und
Damenarbeit mit ſchneller Bedienung beſtens em=
pfohlen
.
C
Schuhmacher.
2RTUOOD,
3658)
Milchpreis.
Die am 20. Mai in Darmſtadt verſammelten.
Milchproducenten haben beſchloſſen, die Milch vom
1. Juni ab vorerſt nur zu 3 kr. per Schoppen,
zu verkaufen. Sollte nach Eintritt billigere:
Futterpreiſe eine Reduction thunlich ſein, ſo wird
dies ſ. Z. ſofort angezeigt werden.
3659) Auf Achens=Mühle Morgens und
Abends friſche Milch von der Kuh weg.

3660)
Spott=Billigh!
Die erwartete vierte Sendung Strohhüte,
worunter auch Italiener und Palmhüte,
ſind, iſt angekommen. Preiſe bekannt.
L. Röſz, Holzhofſtraße 30.
3661) Feine Höheipolitur
per Topf 6 kr.
bei
G. Liebig Sohn.

3662) Ein Paar elegante, gut eingefahrenel
Wagenpferde im Alter von 5 bis 8 Jahren
werden gekauft.
Offerten unter A. G beſorgt die Expedition.
3663) Eine faſt neue 36 Fuß lange Vord=
wand
mit einem grünen Lattenthor zur Einfahrt
iſt billig zu verkaufen. Kiesſtraße Nr. 40.
3664) Ein halber Morgen ewiger Klee iſt
zu verpachten.
L. Lantz, Ochſenmetzger.

Ans Cöln 11 30 6 Aus Creuzuuch: 6 8 18 Stationeu Perſ; 8 P.e.. Feri. Verſ.2 Schuel; Ferſ. 3 Verſ. der 4. 42 2 6 8 10 12 Heſſ. Ludwigsbahn. . II. I.I u 1.n. n ſ. Ir.rrr. L.Ir.IIIIL.II.III 1. II. II. . II.I ab
Vingen 4 20. 6 40 9 30 Gaulsheim () 4 29 6 49 1 Gau=Algesheim 4 37 6 5) 11 Ingelheim 4 44 4
7 9 46 11 Heidesheim 4 52 11 Budenheim. 5 21 11 Mombach
5 9 7 29 11 4 an 5 2 7 40 10 10 12 Mainz.. 1II. CI. ab 6 10 7 25 10 35 11 30 Laubenheim (lI) 6 19 7 36 11 40 Bodenheim
6 26 43 11 47 Nackenheim (I) 6 32 51 11 53 Nierſtein
6 41 1½ 12 Oppenheim.
6 46 8 6 10 57 12 7 Guntersblum . 6 56 8 19 12 18 Alsheim.

7 4 8 26 12 24 Mettenheim (l)" 11 8 33 Oſthofen
7 19 8 41 1116 12 35 an
Worms ab
5 15 7 30
7 32
8 54
8 56 1126,
11 28 12 46
12 48
In Ludwigshafen- 550 8 10 9 35 1155) 123 Startonen, Perſ 3. Perſ.=3. Perſ.=Z. der 160 162 164 Heſſ. Ludwigsbahn. LIIIII LILIIL ILIIII Vensheim, ab 7 50 10 45 2 55 Lorſch
7 59 10 54 3 4 Bürſtadt.
8 11 11 6 3 16 Hofheim.
Roſeng.Wormsän 8 19 11 14 3 2 8 25 11 20 3 30 Stationen, Verſ.3. Verſ. 3. Verſ.-3. der 110 112 114 Heſſ. Ludwigsbahn. 1.11.1II. I. II.I1I I.II.xrr Worms. ab 645 9 12 55 Pfiffligheim (u) 6 52 1 2 Pfeddersheim. 6 59 9 11 1 Monsheim.

MNieder=Flörsheim, 7 10 9 21 1 20 7 18 9 29 1 2 Gundersheim. 7 9 38 1 37 Eppelsheim
7 33 9 44 1 43 Kettenheim (n) 7 40 1 50 Alzch an 7 45. 9 53 1 551 Stationen Perl=3. Schnellz. Verſ.=3. ſSsnellz. der 40 42 44 46 Heſſ. Ludwigsbahn. 1.TI.IIII 1.1I.IIrI 1.II. III I.II.xIr.

Mainz.
Biſchofsheim
Rüſſelsheim
Naunheim,
Kelſterbach
Schwunheim (ll)
Frankfurt.

ab½

Stationen der
Heſſ Ludwigsbahn
ſoain=Rhein=Bahn).

Mainz.
ab
Biſchofsheim.
Nauheim,

Groß Gerau
Weiterſtadt:
An
Darmſtadt
ab
Meſſel

Dieburg

Altheim (I)

Babenhauſen
Stockſtadt a. M.
Aſchoffenburgan

7

7 45

Schnellz.
70
L.II.II1I

815
8 28
8 36
8 43
8 55
9 2
9 20

10 35
10 47
10 54

Perſ. Z.
72
1.II.IIII

Cour.-J.
14
I. II.

6 5

6 31
6 50
6 55

10 17
10 30
10 40

W25

11 28

11 55

Stalionen der
Heſſ. Ludwigsbahn.
(Mietbahii. Perſ3.
140
. VIII. Perſ.3
142
LIL.III Darmſtadt ab 6 30 9 40 Griesheim. 6 44 9 54 Wolfskehler
ſ 6 51 10 Erſe den=Goddel. 6 56 10 6 Stockſtadt a. Rh. D. 10 13 Viebesheim
9 10 19 Gernsheim.
7 16 10 26 Groß=Rohrheim , 724 10 34 Viblis
7 31 10 41 Hofheim
7 39 10 49 Roſeng. Worms an 745 10 55

Bei den Zügen Nr. 14, 26, 11 und 17 z
Auf den Zwiſcheuſtationen ſind die Fahrzeiten
Mainz, im Juni 1870

[ ][  ][ ]

r.½83
Fahrplan vom 1. Juni 1870 ab.
Ludwigs=Eiſenbahn=Geſellſchaft.

31 11 9 20
2 47 11 45 2455
55 39
56 35
9 43 hlouͤt. zer
3h Heſſ. Ludwigsbahn
Niepbabn. Perſ. 3.
141
L.ILXIII Verf. 3.
143
LILIIII Verl=3.)
145
1LILIIII Werles.
147
IIIIIII Perſ.-Z.
149
LILXII 3.) Marte. Belras.
16
18
IL. T1L.LIL.II1I al. nnn
22
20
1L.ILIILILVL.IIIII
24
11LIII. G
26
1 I. II. n
28
L.11. 11½ Noſeng. Worms ab
Hofheim
Biblis:

Groß=Nohrheim.
Gernsheim,
Biebesheim,
9Stockſtadt a. Rh
Erſelden=Goddelau,
hWolfskehlen.
Griesheim,

Darmſtadt.
an


12½
6 27
6 35
642
6 50
657
4
7 10
7 15
7 22
7 35


5 30
9 37
9 45
9 52
10
10 7
10 14
10 20
10 25
10 32
10 45 12 45
12 52
1

=


5O
519
5 28
5 38
547
557
6 5
6 12
6 21
6 35 L
1½
1745
752
8
8 7
8 15
8 22
8 29
8 35
8 40
64]
9 l. 2 2
H.
3 2 5

2 18
2 25
2 33
2 42
3 30


3 46


4 35
4 44
4 5.
4 59
5 7
5 16
5 24 20
7 2
7 37
7 44
7 52
8 1
8 8 26



10 15)


10 31



0
























1
115
1 22
1 29
1 35
1 40
1 47
2


















Z.
30
38
16
55
1
514
2.
21
27)
35
48)
50 135
1 46
1 56
2 6
2 18
2 27
2 4¼
2 53
3 3
3 15
3 30 2 55
3 15
3 25 4 10

5 35
6 30
6 40 8 20
8 30
8 40 856

10 55

Hünduen:
der Heſſ.Ludwigsbahn.,
(Main=Rheinbahn.) Leoues.
71
I. II. ſuäa
73
1.IL.III. Verl.3.
75
L.IL.IIII pers.
77
11I.IIII Cour.3.
81
1. II. bers.
79
1.IL.IIII ou. 3.i.
83 bes.
85
I. II. I.XL.III Hach.
97
.II.IIII uen
89
LII.III. 3 33
3 41
3 50
3 56
4 8
4 15
4 21
4 29
4 40
4 42








647
6 54
2
8
19
7=
7 32
7 39
7 50
7 52 8 47
8 54
9
9
91
9 25
9 31
938
9 49
951





M.




Alſchaffenburg ab
Stockſtadt a. M.
Babenhauſen

fAltheim (1)

4Dieburg

Meſſel

an
hDarmſtadt ab
Weiterſtadt






4 25



4 54
5 15
5 25
4 35
4 26
4 59
5 10
5 19
5 31
5 45
5 55
6 6




740
751
6 178 2







7 50)
8 1
8 14
8 25
8 34
8 46
9-
9 20
9 31







12 50



1 35
1 45
12 -
12 11
12 24
12 35
12 44
12 56
1 10
2 10
2 21
2 39 345


4 14
4 35
4 45

2 32 5 1 5 45
5 56
6 9
6 20
6 29
6 41
6 55
7 25
7 36 8
8 19
834
855
9 5




1



10 20
10 39 9. 5 5 20 = 8321025 Gerau
m

heim


a
5

9 42 747 )
166
L.IL.II1. 5)
[166
L.ILIIII

65 6 24
6 37
6 50 8 9.
8 22
8 35 9 49
10 2
10 15


2 22 2 52
35

5 25
6 35
6 47
1⁄₈

9 10
9 19

Giationen
der
Heſſ. Ludwigsbahn. a.s.
41
L.II.IIrI Alnn
43
1xLIII. 45
I. II. l
47
1.II.IIII 2.
49
1.1L.IIIII we. s.
51
I.II.IIII 2.
53
I. IL. baH)
55
1.IL.IILII Lanan.
57
LILIIIII Lah.
59
L.II. II1 9 31
9 39 Frankfurt, ab
Schwanheim (u)
1½½
5 40
7 45 9 10 20

150 11
3 2 4 45

6 50
7 8 40 10 25 7 I5 945 Kelſterbach 5 47 8 4 10 39 3 714 10 44 4l ar.
116.
. J. uu. ⁄₈
118
L.II.I11I . Naunheim .

Nüſſelsheim.

Biſchofsheim

Mainz. an

5 57
6 4
8 21
8 28


9 47 10 53
11
3 19
3 26
3 33



724
731
38
10 59 7 4 50
4 57
5 4
5 15 10 15
10 22
10 29
10 40 6 20 8 40 11 12 2 35 3 45 5 30 7 50 9 25 11 15




I



Gtationen
der
Heſſ. Ludwigsbahn.
II Bers.3.
111
IV.IIII 1
. .
113
I1III P. 2½
115
1TL.IIII 1. 2.
ſſo
LILIIII

5 23
5 32
5 38
5 45
5 50



- 1048

10 57

11 3
- 11 10
1115







flAlzey
14
Kettenheim (1)

Eppelsheim.

Gundersheim,

Niederſlörsheim


.



1½½
5 36
543
5 49
557







8
8 11
8 17
8 25



11
11 6
11 13
11 15
11 2 G


13½9
3 16
3 23
3 29
3 37







7 40
7 46
753
7 59
8



⁄₈
l. 2⁄₈
50
I.IL.T11. ..
52
1IL.II.IIII Ccuch
54
LILIIrI 4.
66;
IL.III rand
56
1LIL.IIII. Canes=
58
LIL.IIII. Monsheim,

Pfeddersheim

fiffligheim (II)

Wörms an
65
614
6 20 8 33
8 42
8 50

11 35
11 44
11 50
11 55

3 45
3 54
4.



8 15
8 24
8 30
835

0 3 5 144 6 5 145 5 15 10 10 625 45
3 18
3 26
3 33 4 34
4 42
4 49

7 10
7 18
7 25 9 32 10 27 Stationen,
der
l Heſſ. Ludwigsbahn. e.r ae.
161
I.II.II1 l
163
L.IL.III ½. 5.
165
rILIII. ..
167
L.IL.I11 beſieai
169
L.II.Ir1. 3 45 5 7 42 10 43 8
3 52
4 10 5 25
6 50 757
8 15
10 5 11 2 Roſeng. Worms abl
Hofheim,


6 25
6 32
9 25
32
1 25
1 32
5 5
5 12
735
7 42

5½½ s.
79
. I.II.I11I sn
80
82
1II.II.IVI hüs
84
11 Hurss
86
L.I Liz=
88
J.T1. 111. WBürſtadt

Lorſch

Benzheim
an


6 40
6 52
7


G.
G 9 40
952
10


2 1 40
152
2


C 5 22
5 37
5 45

7 51
8 2
8 10



13½ 140 4 15 6 35 1½ 5 6 1015, es shsinoinen G
p. G 520 G
2. ⁄₈ 1H 350 32 6 815O45 153
5
2 12
2 24
2 35
2 50
3 5
3 17
3 26
3 37
352
4 2 4 28
4 40
4 47
4 59
5 10
5 20
5 35
5 47
5 56
68
6 20
6 30 647
6 58
7 4
715
7 25






8 43
855
9 2


10 28
10 40
10 47


Stationen
der
Heſ. Ludwigsbahn. n.
1 baunlbaas
5
3
L. IIL.IL.IL.IIIIL.IL.IIII Con
7
II. II. Verſ. 3. Peri. 3.
23
L.ILIIIILIL.II1I Ha
11
I. II. rs
73
L. ILIII. ½4.
17
I. II. hsnl
15
I. II. III. oabes)
21
19
. L.II.IIIII. I. III häs
2llzl
II. II. 2 9 14
9 25
10
10 22
10 30
10 40
11 9 43
948





10 33 10 59)
11 10












ohn.
Worms,
ab
lOſthofen

Meitenheim (I).
hAlsheim,

WGnntersblum

Oppenheim

Nierſtein (1)

Nackenheim (½)
Bodenheim.

Laubenheim (1)


4 55
5 11
521
5 29
5 38
5 55
62
6 13 pC







638
6 40
652
59
75
12
7 23
29
37 2











8 55
8 55
9 7
9 18
9 24
9 35
9 41
9 49







½
12 6
12 17


12 38

1142
1 44
1 56
2 3
2 9
2 15
2 26
2 31
2 39 .
4 19
4 30



4 49

4
4 40
453
5
5 6
5
5 23
5 29
5 37 6 40
6 42
6 56
7 4
1 11
7 18
30
7 36
745 848
8 50
9 2

9 13
9 19
9 30
9 36
9 44 10 20






III. 54)
146
LTI.111 2.
148
1IIIII 625
634
645

44
751
8



9 55
10 2
10 10


2 45
2 52
3

5 10 5 44
5 51
6







1½
5 36
5 45
552
6 1
6 10
619
6 20
6 39 8½
8 48
8 56)
9
J
9 7
9 14
9 21
9 29
9 35 p⁄





















1
Mainz
ab
l Moutbach.

Budenheim,

Heidesheim


Jngelheim

Gau=Algesheim;
Ganlsheim (I)
Bingen an 6 30


6 55


710 8 5
8 17
8 25
834
8 42
8 49
8 57
9 5 8 50





9 20







11 30
11 42
11 50
11 59
12 7
12 14
12 22
12 30 155
2 7
15
2 24
2 32
2 39
2 2 47
255 2 45
Cd



5
3 20 3 50
4 2
4 10
4 19
427
4 34
4 42
4 50 5 45

l
56 6
5-

6 20 6 30
642
6 50
6 59
7 7
714
7 22
7 30 8 45
8 57
9 5
9 14
9. 22
9 29
9 37
9 45 11 30
11 42
11 50
11 59
12 7
12 14
12½
12 30







6 49
655 9 44
9 50



In Creuznach
In Cöln ½
. 739
11 25
110 23
1 8
16
515
v⁷⁄₈
7 945 54)
110 C⁄ 1023
L⁄⁄
5 40

Nainz und Bingen, und Nr. 74, 76, 86 71, 81 und 83 zwiſchen Mainz und Aſchaffenburg werden nur Schnellzugsbillette mit erhöhter Taxe ausgegeben, und Sonntagsbillete nicht zugelaſſen.
nähernd angegeben, und kann bis zu 5 Minuten früher abgefahren werden. Mit Retour= und Sonntagsbilletten kann die Fahrt nicht unterbrochen werden.
3665
VerVerwättungsrath.

[ ][  ][ ]

84

Vermiethungen.
1841) Ein fein möblirtes Zimmer für 1 oder
2 Herren, in der Nähe des Gymnaſiums, mit
Benutzung von Clavier und Bibliothek, iſt ſogleich
zu vermiethen. Näheres bei der Expedition.
09
im Sei=
9.
3 2ndwigſtraße Nr. 14 tenba
ein noch neues, freundliches Logis, Sommerſeite,
beſtehend aus 4 Zimmern, Küche und Zugehör,

gleich beziehbar.
2696) Frankfurterſtraße die bel Etage
6 Piecen nebſt Zugehör. Anfangs Juli beziehbar.
Zu erfragen Bleichſtr. 39 Vorderhaus.
2791) Louiſenplatz 4 ſind in der bel
Etage 5 Zimmer mit Küche zu vermiethen und
Ende Mai zu beziehen.
2955) Hügelſtraße 61 eine hübſche Man=
ſarden
=Wohnung, beſtehend aus 4 Zimmern, Küche
und allen Bequemlichkeiten, ſofort zu beziehen.
3142) In meinem neu erbauten Hauſe, Soder=
ſtraße
Nr. 51, iſt der 1. Stock mit allen Be=
quemlichkeiten
nebſt Antheil am Garten alsbald
zu vermiethen.
Ludwig Geider,
Hof=Weißbinder, Waldſtraße 23
3174) Ein ſchön möblirtes Zimmer mit Aus=
ſicht
nach der Straße, mit oder ohne Koſt, iſt bis
zum 1. Juni zu beziehen. Kleine Arheilgerſtr. 53.
3317) Hölgesſtraße Nr. 12 iſt die 3. Etage
mit allen Bequemlichkeiten zu vermiethen. Auf
Wunſch kann ein Pferdeſtall für 3 Pferde dazu
vermiethet werden.
Gg. Frank.
3315) Ein möblirtes Zimmer auf den 1. Juni
zu vermiethen. Zimmerſtraße Nr. 2.
3319) In dem ſeither von dem Ruſiſchen
Geſandten bewohnten, in der Beſſunger Wilhelminen=
ſtraße
gelegenen Hauſe iſt der obere Stock, be=
ſtehend
aus 6 Piecen, darunter ein Saal, 2 Man
ſardenzimmer mit geraden Wänden, Stallung für
2 Pferde, Chaiſen=Remiſe ꝛe., zu vermiethen und
alsbald zu beziehen. Nähere Auskunft wird ertheilt
Beſſunger Wilhelminenſtraße 9, Eingang in der
Annaſtraße.
3342) Beſſunger Weinbergſtraße Nro. 26 iſt
ein Logis zu vermiethen.
3428) Ein möblirtes Zimmer zu vermiethen,
Parterre, Caſinoſtraße Nr. 14.
3496) Die bel Etage meines Hauſes iſt vom
25. Mai an anderweit zu vermiethen.
Ernſt=Ludwigſtraße 5.
W. Korn.
3497) In der Annaſtraße Nro. 10 iſt ein
Marſardenlogis zu vermiethen, im Auguſt beziehbar.
3593) Ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
Caſinoſtraße Nr. 15, 3. Stock
3666) Magdalenenſtraße Nro. 16 ein kleines
Logis im Seitenbau gleich zu beziehen.
3667) Schulſtraße Nr. 5 ein Logis im 1. Stock
zu vermiethen, beziehbar am 1. September. Auf
Verlangen auch früher.
3668) Marienplatz Nr. 4 zwei freundliche
möblirte Zimmer an 2 ledige Herrn zu vermiethen.

2

ſFi
=

in unmöblirtes Zimmer zu vermiethen.

3670) Marktſtraße Nro 3 ein freundliches
Logis, 3 Zimmer nebſt Zugehör zu vermiethen
und bald zu beziehen.

Vermiſchte Nachrichten.
3499) Gründlicher Klavier=Unterricht wird
gegen billiges Honorar ertheilt.
Schützenſtraße Nr. 9.
2966) Brave Knaben & Mäd=
chen
finden lohnende Beſchäftigung in der
Patent=Hutfabrik
auf dem Chauſſeehaus.

H 22.
Eröffuung der Gewerbe=Ausſtellung
von
ſelbſtverfertigten Arbeiten der Haudwerker und Fabrikarbeiter
Mittwoch den 1. Juni Morgens 9 Uhr.
Eintrittspreis Perſon 18 kr. Familien=Billets, für 5 Perſonen gültig, 48 kr.
Darmſtadt, den 28. Mai 1870.
Großherzogliche Centralſtelle für die Gewerbe und den Landesgewerbverein.
3671)
Schleiermacher.
Fink.
C5
8.
GeſangAnterricht für junge Damen.
S.
Schon ſeit längerer Zeit von maucher Seite aufgefordert, jungen Damen Geſang=Unterricht zu
ertheilen, habe ich mich nunmehr entſchloſſen, dieſen Wünſchen zu entſprechen und werde insbeſondere
mein Augenmerk auf die richtige Ausbildung der Stimme richten.
Ich bitte demnach diejenigen Damen, welche geneigt ſind, ſich meinem Unterricht anzuvertrauen,
ſich in Betreff des Näheren zu mir bemühen zu wollen. Sprechſtunde Nachmittags von 2- 4 Uhr.
Ludwigſtraße Nr. 8 zwei Treppen hoch.
Oetavic Reh.
Bekanntmachung.
Nach 3. 40 der Statuten der Deutſchen landwirthſchaftlichen Verſicherungs=Geſellſchaft für
Pich.- Lagel- und
Troſtſchaden
ſind zu Mitgliedern des Verwaltungsrathes obengedachter Geſellſchaft die Herren:
1) Kaufmann Ed. Bote, Vorſitzender, hier,
2) Oekonomierath und Rittergutsbeſitzer Schütze auf Heinersdorf bei Dahme,
3) Oberſtlieutenant Craf Hardenberg, hier,
4) Amtmann Stolze in Markee bei Nauen,
5) Kaufmann H. Meyer, hier,
6) Königl. Polizei=Lieutenant V. Denzel, hier,
Hauptmann a. D. L. Braunſchweig, hier
und gewäß F. 42 des Statuts zum
vollziehenden Director
der Deutſchen landwirthſchaftlichen Verſicherungs=Geſellſchaft
der Aſſecuranz=Director Herr Friegrich Theodor Schulz,
zum techniſchen Director der Abtheilung für die Vieh=Verſicherung
der Königliche Departements=Thierarzt Herr Dr. Carl Ullrich,
zum techniſchen Director der Abtheilung für die Hagel= und Froſiſchaden=Verſicherung
der Herr Freiherr Conſtantin von Seydlitz=Kurzbach (Winiec bei Mogilno)
erwählt worden.
Berlin, im Mai 1870.
Die Deutſche landwirthſchaftliche Verſicherungs=Geſellſchaft
für Vieh=, Hagel= und Froſtſchaden.
Der Verwaltungsrath.
Die Deutſche landwirthſchaftliche Verſicherungs=Geſellſchaft fir
Vieh=, Hagel= und Froſtſchaden
am 3. März 1870 ſtaatlich conceſſiouirt, verſichert zu normalen Prämien, coulanten Verſiche=
rungs
=Bedingungen unter Zuſicherung prompter Schadenregulirung und voller Entſchädigung nach Taxe:
4. in der Abtheilung für Vieh=Verſicherung in 3 Haupt=Abtheilungen:
1) gegen alle Verluſte excl. Rinderpeſt,
durch Seuchen,
2)

exol. Seuchen,
3)
Rinderpeſt, ſpeciell für den Biehſtand der Landwirthe
in 14 unter ſich entſchädigenden Rechnungsklaſſen Pferde, Maulthiere, Eſel, Rindvieh,
Schweine, Ziegen und Schafe.
B. in der Abtheilung für Hagel=Verſicherung gegen den Schaden durch Hagelſchlag an
Bodenerzeugniſſen.
C. in der Abtheilung für Froſtſchaden=Verſicherung gegen den Schaden durch Froſt an
Bodenerzeugniſſen.
Der mit obiger Verſicherungs=Geſellſchaſt in unmittelbare Verbindung gebrachten
Deutſchen landwirthſchaftlichen Credit=Bank,
eingetragene Genoſſenſchaft, können gemäß Beſtimmung des 8. 2 des Statuts nicht nur Mitglieder
obiger oder anderer gleicher Verſicherungs=Geſellſchaften, ſondern auch andere Perſonen und ſolide
Geſchäftsleute als Mitglieder beitreten.
Statuten, Proſpecte ꝛc. für die Verſicherungs=Geſellſchaft, ſowie für die Credit=Vank werden
ſowohl im Directions=Bureau, Berlin, Carlsſtraße 20, als auch allerorts bei ſämmtlichen Herren
Agenten der Geſellſchaft gratis verabfolgt und jede gewünſchte Auskunft bereitwilligſt ertheilt.
Verlin, im Mai 1870.
Die Direction.
NB. In allen Orten Deutſchlands, in welchen die Geſellſchaft und die Credit=Bank noch nicht
oder nicht genügend vertreten ſind, werden Agenten unter guten Bedingungen angeſtellt und Franco=
Offerten an die Direction erbeten.
[3672.
3525) Einen Lehrling ſuche gegen Lohn. Auch
3524) Mehrere Taglöhner werden bei einem
kann ein im Nähen geübtes Mädchen Beſchäftigung Lohne von fl. 1. 12 kr. täglich geſucht.
finden. C. Franz, Rheinſtraße 33 neu.
Näheres Beſſunger Martinſtraße Nr. 14.

[ ][  ][ ]

M. 22.
Bank für Handel und Iuduſtrie.
Ausgabe neuer Couponsbogen.
Wir bringen zur Kenntniß unſerer Herren Actionäre, daß von
Freitag den 1. April l. J. ab
die Ausreichung der neuen Couponsbogen zu unſeren Actien, welche die Zinſen= und Dividenden=
Coupons für die Geſchäftsjahre 1870 bis 1879 inclusive umfaſſen, beginnen wird.
Die Herren Actionäre werden erſucht, von jenem Zeitpunkte ab die in ihren Händen befindlichen
Talons d. d. 1. April 1865 bei einer der nachfolgenden Stellen:
unſerem Couponsbüreau dahier (Zimmer No. 2). Vormittags zwiſchen 9 u. 12 Uhr,
der Filiale der Bank für Handel u. Juduſtrie in Frankfurt a. M.,
den Herren Model, Schmitz & Comp. in Mainz,
Köſter & Comp. in Mannheim und Heidelberg,
Rümelin & Comp. in Heilbronn,
Pflaum & Comp. in Stuttgart,
Cohn, Bürgers & Comp. in Berlin,
Sal. Oppenheim jun. & Comp. in Kölu,


dem A. Schaaffhauſeu'ſchen Bankverein in Kölu,
der Braunſchweigiſchen Bank in Braunſchweig,
Herrn Jgnatz Leipziger in Breslau,
den Herren Meyer & Comp. in Leipzig,
Frege & Comp. in Leipzig,

Ed. Frege & Comp. in Hamburg,
Leideu, Premſel & Comp. in Paris,


in Begleitung eines arithmetiſch geordneten Rummernverzeichniſſes, zu welchem die Formularien von
den vorgenaunten Stellen zu erhalten ſind, einzureichen.
Bei unſerem Couponsbureau wird die Ausgabe der neuen Couponsbogen gegen die Talons Zug
um Zug erfolgen; die übrigen Stellen werden dem Einreicher über die übergebenen Talons Empfangs=
beſcheinigung
ertheilen und 8 Tage nach Einreichung dem Präſentanten dieſer Quittung gegen deren
Rückgabe die neuen Couponsbogen aushändigen.
Nach dem 30. Juni 1870 findet die Ausgabe der Couponsbogen nur nochzhierſelbſt, in Frank=
furt
a. M. und Berlin ſtatt
Darmſtadt, den 4. März 1870.
1485)
Bank für Handel und Induſtrie.
(geine perfecte Köchin mit entſprechenden Zeug=
8. Uch wohne jetzt auf dem Markt Nr. 3 6
2 uiſſen wird gegen guten Lohn auf Johann
S I bei Herrn Kaufmann Homberger.
geſucht. Näheres Promenadeſtraße 25. 3633
Heyer II.
3522) Von jetzt an kann wieder Bauſchutt
Hofgerichts=Advokat.
gegen Vergütung von 4 kr. für den Wagen auf
2491) Einige brave juuge Mädchen meinem Bauplatz hinter dem Main=Rekar=Bahnhof
können dauernde Beſchäftigung erhalten in der abgeladen werden. H. Bodenheimer.
Spielkarten=Fabrik von
3618) Für Schioſſer!
Frommann & Bünte.
6 bis 8 üchtige Schloſſer=Geſellen, auf
3100) Einen Fräftigen Lehrling sucht die
Handelsgärtnerei Cari Völker. Schrankarbeit geübt, finden danernde und gut
G.
(Ein junger Herr, früher Militär, jetzt bezahlte Arbeit bei
Th. A. Seidel in Frankfurt a. I.
S. Induſtrieller, wünſcht ſich mit einer
proteſtantiſchen Dame von Bildung zum Zweck
Senkenbergſtraße I.
S
ſpäterer Berehelichung in Correſpondenz zu ſetzen. En
Geſuchir.
Nicht anonyme, jedenfalls aber von Photographie 8 3620
Ein kleineres Geſchäftshaus mit Hof und
begleitete Briefe befördern unter F. V. 187 die
etwas Garten in der Neuſtadt zu kaufen
Herren Haaſeuſtein K Vogler in Frankfurt a. M.
geſucht. Schriftliche Offerten unter C. &6 M.
3626) Ein braver Junge kann in die Lehre h bejorgt die Exp. d. Bl.

treten bei
Joh. Rühl, Spenglermeiſter.
5

85
3642) Allenfallſige Forderungen an den Nach=
laß
der Wittwe des Hofchirurgen Knispel müſ=
ſen
im Laufe von 8 Tagen bei mir eingereicht
ſein, ſpätere Aumeldungen können nicht mehr be=
rückſichtigt
werden.
Darmſtadt, den 28. Mai 1870.
Carl Gerſchlauer.
Sattlers Tosmoramen
auf dem Platze vor dem Gymnaſium
werden am 31. Mai eröffnet.
Eintritt 12 kr. Kinder 6 kr.
(3673
Beſuchende der Bergſtraße
finden in Auerhach in der Gaſtwirthſchaft
von
HOhr.
gute Speiſen und Getränke. Schönes Lokal mit
ſchattigem Garten. Billige Preiſe und freundliche
Bedienung.
(3674.
3483) Haushälterin=geſuch.
Eine Haushälterin, die mit guten Empfehlungen
verſehen und gut zu kochen verſteht, wird unter
günſtigen Bedingungen gleich zu engagiren geſucht.
Schriftliche Anfragen befördert d. Exp. d. Bl.
F (Finige gute Kleidermacherinnen werden ge=
ſucht. Auch können daſelbſt einige Mäd=
chen
das Kleidermachen gründlich erlernen.
Ludwigſtraße 17 zweiter Stock.
3613) Ein reinliches Mädchen, das die Haus=
arbeit
verſteht und im Kochen nicht ganz unerfahren
iſt, wird auf Johanni zu miethen geſucht. Lohn 60 fl.
Näheres Markt 2. im 3. Stock.
3639) Eine Wohnung von 3-4 Zimmern,
parterre oder erſter Stock in frequenter Lage der
Neuſtadt für zwei Perſonen zu miethen geſucht.
Näheres in der Expedition.
3675) Einen braven Lehrjungen ſucht
W. Engelter, Maler und Lackirer.
3676)
30 Mechaniker
auf Nähmaſchinen geübte, finden dauernde
Accordarbeit in der Fabrik von
Mnid & Dem in Carlsruhe.
3679) In der Nacht von Samſtag auf Sonn=
tag
wurde im unteren Stock meines Wohnhauſes
ein Fenſterladen ausgehoben und weggetragen.
Ich bitte um gef. Benachrichtigung, im Falle ſich
dieſer irgendwo vorfinden ſollte.
Ed. Wagner, Waldſtraße 18.
Heu= u. Grummet=Gras=Erute
auf guter Wieſe iſt zu verkaufen.
3677) Georg Müller Wiwe., gr. Bachgaſſe 14.

2 IFi keiner junger Hund (ſ. 9. Raltenfanger) mit ſchwarzen langen Haaren, weihem Bartchen und kleinen weißen Bruſiſireifen, auf den Ruf
Mohrchen hörend, hat ſich ſeit dem 26. d M. verlaufen. Dem Wiederbringer des Hundes gute Belohnung Waldſtraße Nr. 3.

gartenbauverein Darmſtadt.
In der am 2. Mai d. J. abgehaltenen Monatsverſammlung gedachte zunächſt der
Vereinspräſident mit ehrenden Worten der Verdienſte des am 23. April d. J. mit Tod
abgegangenen Profeſſors Dr. Bender zu Weinheim um die Landwirthſchaft und
Garkenkunſt im Allgemeinen, und im Beſondern auch um den Gartenbauverein zu Darm=
ſtadt
dem der Verſtorbene ſeit einer langen Reihe von Jahren als Mitglied angehörte,
und deſſen Sitzungen er nur ſelten verſäumte. Nachdem hierauf wieder einige Mikglieder
neu Aufgenommen worden waren, hielt Herr Obergärtner Weinrich aus Rüſſels=
heim
, wie angekündigt, einen Vortrag über Anlage, Zuſammenſtellung und Pflege
der Blumenbeete mit Berückſichtigung der Teppichgärten, in welchem er ſich
uber deren Zweck, die zu gebenden Formen, Vorbereitung des Bodens Bepflanzung der
Beete, die Pflege derſelben und der umgebenden Raſenflächen ꝛc. ausführlich ausſprach.
Ferner erſtatteke die für Prüfung der Gemüſegärten beſtellte Commiſſion Bericht
uͤber das Ergebniß der Bewerbungen um die für Frühtreiberei ausgeſetzten Preiſe,
und wurde auf deren Antrag der Handelsgärtnerei von Buchert der erſte Preis,
derjenigen von Wenz der zweite Preis zuerkannt. Im weiteren Verlaufe der Sitzung
referirke ein Mitglied über den Inhalt des 2. und 3. Hefts Jahrgaͤng 1870 von
Naubert's Magazin, woraus hervorzuheben iſt, daß gegen das Bleichwerden
der Pflanzen wiederholtes Begießen und Beſpritzen mit einer dinnen Löſung von ſchwefel=
ſaurem
Eiſen empfohlen wird. Sodann wurde noch die Frage beſprochen, wie erfrorne

Rebſtöcke zu behandeln ſeien, und als das Zweckmäßigſte angerathen, ſolche Stöcke
nicht ſofort zu enffernen oder zurückzuſchneiden, ſondorn zuzuwarten, ob ſie austreiben
und alsdann erſt, wenn ſie wieder ausgetrieben haben, zu beſchneiden.
Bei dieſer Gelegenheit können wir die erfreuliche Mittheilung machen, daß die
bevorſiehende Roſenausſtellung nicht allein, wie bereits früher bemerkt würde,
in allen Gegenden Deutſchlands, in Frankreich und Belgien, ſondern auch jenſeits des
Kanals Anklang gefunden hat, indem auch aus England die Beſchickung derſelben
angemeldet worden iſt. Wir hoffen, daß durch die zahlreiche auswärtige Condurrenz die
Mitglieder des Gartenbauvereins ſich nicht abſchrecken laſſen, vielmehr um ſo dringender
aufgefordert fühlen werden, ſich ſelbſt mit Sammlungen bei der Ausſtellung zu betheiligen,
als ja für ſie, Gärtner von Fach ſowohl, wie Liebhaber, beſondere Preiſe ausgeſetzt, ſie
darin vor fremder Concurrenz geſchützt ſind und die Möglichkeit geboͤten iſt; ſelbſt mit
einer kleineren Sammlung einen Preis zu erringen. Gilk es doch bei dieſer Ausſtellung
nicht allein zu zeigen, welche Stufe der Vollkommenheit die Roſencultur überhaupf bereils
erreicht hat; ſöndern auch, welche Pflege der Königin der Blumen in dem Kreiſe des
hieſigen Vereins gewidmet wird?
Die nächſte Monatsverſammlung wird Mittwoch den 1. Juni, Nachmit=
tags
3 Uhr, im Gartenſaale des Darmſtädter Hofes abgehalten werden, und ſollen
in derſelben etwa 70-80 Bände werthvoller Gartenbücher, welche von dem Präſidenten
gelegentlich ſehr billig erworben und dem Verein zur Verfügung geſtellt wuͤrden, für
die Mitglieder zur Verſteigerung kommen.
22

[ ][  ]

86

(Fortſetzung.)
Sieh, ſprach er, ſobald ich dieſe Wurzel aufs Quadrat erhebe, gibt ſie
ſolgende Zahl, die er mit kräftigen Kreideſtrichen auf die Tafel zeichnete
Du ſiehſt ein, daß ich jetzt - er nannte einen Logarithmus - daraus
gewinnen muß, und machte eine Berechnung, die ich allerdings nicht begriff.
Eben wollte ich dies äußern, als er in höchſter Exſtaſe ausrief: Du haſt
Recht, es iſt gefunden! Knie' nieder! Ich taufe Dich im Namen Gottes,
des Vaters und des heiligen Geiſtes: Und nun fahre aus, Satanas, da=
mit
die gefundene Quadratur des Zirkels von Deinem feuerfarbenen Fege=
ſchweiſe
nicht wieder ausgelöſcht werden kann; Damit drückte er mich
mit ſolcher Kraft zu Boden, daß mir die Gelenke krachten, ſprang auf,
ſtürzte in Morgenſchuhen und Schlafrock aus der Thür, die Treppe hinunter,
und rannte in dieſem Coſtüme über den nahen Markt, durch mehrere Stra=
ßen
bis in das Local der Reſſource. Hier forderte er ein Glas Waſer,
um die ſchmerzende Stelle auf ſeinem Kopfe anzufeuchten, indem er ganz
ernſthaft behauptete, da heraus ſei die Quadratur des Zirkels gekommen
Genug, der arme Mann war verrückt geworden! Später genas er zwar
wieder, allein immer nur auf kurze Zeit. Die fixe Idee verließ ihn nie
mehr ganz, und während er ſonſt über alles klar und zuſanmenhängend
ſprechen konnte, brach die ausbündigſte Verrücktheit jedesmal aus dem aller=
vernünſtigſten
Geſpräche hervor, ſowie nur Jemand die Worte Wurzel,
Quadratwurzel oder Logarithmus erwähnte. Keine ärztliche Kunſt vermochte
dies Bacuum in ſeinem Denkvermögen wieder auszufüllen. Er iſt damit
in die Grube gefahren.
Eine ſo einſeitige Verrücktheit, die gewiſſe Grenzen nie überſchreitet;
erwiederte Hardeck, läßt ſich wenigſtens erklären. Sie entſteht durch an=
haltendes
und offenbar zu weit getriebenes Nachdenken über einen Gegen=
ſtand
, der ſich aller menſchlichen Verechnung entzieht, und deshalb freilich
derſelben gar nicht unterworfen werden ſollte. Was aber ſoll man zu
Tollheiten ſagen, die gehäuft neben einander liegen und von denen eine
immer die andere aufhebt. So ließ ich mich vor einigen Jahren auf einer
Fußtour in's Gebirge durch die verſchiedenen Räumlichkeiten einer Irren=
Anſtalt führen. Wie immer in ſolchen Häuſern, lebten diejenigen Irren,
welche Niemand gefährlich waren, in großen Zimmern beiſammen, wo ihnen
Arbeit überwieſen wurde, zu denen ſie Luſt hatten. Faſt überall ging es
ziemlich lebhaft zu. Man hörte lautes Geſpräch, heiteres Lachen. Nur hin
und wieder ſaß einer der Geſtörten in einem Winkel, mit ſich ſelbſt redend,
oder laut aus einem Buche Dinge leſend, die gar nicht darin ſtanden. Mein
Führer wurde überall ſehr freundlich empfangen, regelmäßig aber auch mit
Fragen beläſtigt, indem Einige die Abſchaffung von angeblichen Uebelſtänden
ſehr lebhaft beautragten. Mich als Fremden begrüßte man förmlich, doch
hielt es Mancher auch für nöthig, ſeine Anweſenheit durch Erzählung einer
Geſchichte zu rechtfertigen, die niemals Sinn hatte und aus der die Ver=
rücktheit
ihres Erzählers jedem Hörer ſofort einleuchten mußte. Die meiſten
dieſer Eröffnungen waren an ſich ſchon komiſch oder machten doch durch die
Art des Vortrages einen entſchieden komiſchen Eindruck. Nur eine Geſchichte
erregte mir Entſetzen. In einem der größeren Säle, wo Frauen und
Mädchen verſchiedenen Alters mit weiblichen Arbeiten beſchäftigt an langer
Tafel ſaßen, trat ein bildſchönes, hochgewachſenes Mädchen, dem Anſehen
nach kaum über zwanzig Jahre alt, auf uns zu. Ihr Gruß war anſtands=
voll
, ihr Betragen das einer gebildeten Dame, ihre Kleidung fein, ſogar
clegant. Ein regelmäßiges Geſicht, von dunkelem Haar umlockt, und ein
großes offenes Auge von ſchwärmeriſcher Tiefe, mußten jeden Mann für ſie
einnehmen. Da mein Führer mir keinen Wink gab, daß ich mich auf etwas
Uugewöhnliches oder Thörichtes gefaßt machen ſollte, was er bisher immer
gethan hatte, ſo glaubte ich in dieſer elegant=vornehmen Erſcheinung eine
Verwandte oder Tochter des Directors zu erblicken. In dieſer Aunahme
beſtärkte mich noch die Anrede meines Führers, der ſie vertraulich Fräulein
Johanna nanute und ein paar unbedeutende Worte mit ihr wechſelte, indem
er den Schlüſſel zur nächſten Thür von ihr forderte, um mir eine ſchöne
Ausſicht aus den Feuſtern des anſtoßenden Gemaches zu zeigen. Kaum
aber hatten wir dieſes Gemach betreten, ſo fühlte ich meine Schulter ſanft
berührt, und als ich mich umwandte, ſtand das ſchöne Mädchen in demü=
thiger
, aber würdevoller Haltung hinter mir. Jetzt traf mich ein lächelnder
Blick des Begleiters. Johanna machte eine tiefe, graciöſe Verbengung,
legte ihre marmorweißen, elaſſiſch ſchönen Hände über den Buſen und ſagte
mit einer Stimme, die gerade ſo klang, als ob ſie durch die Walze eines
Leierkaſten hervorgebracht würde:
Mein Herr! Damit Sie nicht mit einer falſchen Vorſtellung von
mir gehen, erlaube ich mir, Ihuen mitzutheilen, weshalb ich in dieſem Hauſe
leben muß. Ich bin die Tochter von Zion, die Braut Jeſu Chriſti, die
Schweſter Ludwigs XVI., die Mutter des Königs von Schweden und die
Großtante Friedrichs II. Entſchuldigen Sie, mein Herr, dieſe Zudringlich=
keit
, und haben Sie die Güte, dieſe Bittſchrift an den heiligen Geiſt zu
übergeben.
Damit reichte mir die Schöne einen Streifen Papier, der genau wie
Redaction und Verlag: L. C.

22.
ein Fidibus ausſah, machte abermals eine ſehr tiefe, graciöſe Verbeugung
und zog ſich in majeſtätiſcher Haltung wieder zurück zu den übrigen irr=
ſinnigen
Gefährtinnen. Ich ſtand ſprachlos neben meinem Führer.
Die arme Johannal ſprach dieſer, als das Mädchen unſeren Blicken
entſchwunden war. Das ſagt ſie, immer genau mit denſelben Worten,
jedem Fremden. Sie iſt die Tochter eines wohlhabenden Bauers, die aller
Wahrſcheinlichkeit nach ihre in der That auffallende Schönheit, verbunden
mit maßloſer Eitelkeit, die von verſchiedenen Seiten in unverſtändigſter
Weiſe genährt worden ſein mag, total um ihr bischen Verſtand gebracht
hat. Zum Glück verhält ſie ſich im Bewußtſein ihrer hohen Stellung
ſtets ruhig und veranlaßt auch andere weniger zur Ruhe Geneigte, daſſelbe
zu thun. Am glücklichſten iſt ſie, wenn man ſie Braut nennt, was denn
ihre Mitbewohnerinnen regelmäßig thun, indem ſie innerlich über die un=
heilbare
Thorheit der Armen lächeln, ohne die geringſte Ahnung von ihren
eigenen Thorheiten zu haben.
Ich bin zwar kein Irrenarzt;, nahm hierauf Raimund wieder das
Wort, wie ich denn überhaupt von der ganzen Heilkunde nichts verſtehe
ſo viel aber ſeheint mir doch gewiß zu ſein, daß, wenn es gelingen ſoll,
geiſtig Geſtörte wirtlich und gründlich zu heilen, vor Allem darauf hinge=
arbeitet
werden muß, ſie durch ſich ſelbſt und aus ſich heraus von ihrer
irrigen Vorſtellung zu überzeugen. Nur auf ſolche Weiſe, dünkt mich, läßt
jenes Vacuum ſich ausfüllen, das eben die Urſache ihrer ſchweifenden oder
ausſchweiſenden Gedanken geworden iſt. Allerdings wird man immer ſehr
ſcharf zwiſchen vollſtändig Wahuſinnigen, unter denen ich ſolche verſtehe,
deren Denkträfte chaotiſch durcheinander geworfen ſind und blos geiſtig
Geſtörten, d. h. denen unterſcheiden müſſen, die an einer beſtimmten fixen
Idee leiden. Zu dieſen rechne ich unbedingt unſeren alten Freund, und
daher maß es die Aufgabe aller ihm Wohlwollenden ſein, ſeine Heilung
zu beweriſtelligen.
Ich pflichte vollkommen bei; erwiederte Hardeck, wenn ich aber
offen ſein ſoll, muß ich geſtehen, daß es mir bis jetzt hat noch nicht ge=
lingen
wollen, einen Weg ausfindig zu machen, der einige Ausſicht auf
Erfolg haben könnte.
Ueber das Wie und Wodurch bin ich mit mir auch noch nicht im
Reinen;, ſagte Raimund, Sollten wir nicht einen erfahrenen Arzt con=
ſultiren
? Ich kenne einen ausgezeichneten Mann, der auch Geiſteskranke
ſchon mehrfach und, wie man ſagt, mit Glück behandelt hat. Nur iſt ihm
ſchwer beizukomnen, ſeiner herben, ja abſtoßenden Manieren wegen. Es
iſt der Hofrath Werl.
Wenn es erlaubt iſt, unumwunden meine Meinung auszuſprechen
fiel Erneſtine ein, ſo würde ich vorſchlagen, ärztliche Hülfe ganz aus dem
Spiele zu laſſer. Auch die rationellſten und intelligenteſten Aerzte behan=
deln
ihre Kranken immer nach einem Syſteme. In dieſem Falle aber, will
mir ſcheinen, wird durch Befolgung eines beſtimmten Syſtems gar nichts
erreicht werden.
Welchen anderen Weg würden Sie denn empfehlen zu fragte Hardeck.
Erneſtine warf die Lippe ſpöttiſch und ſchelmiſch zugleich auf, indem
ſie geheimnißvoll antwortete:
Das möchten Sie wohl ungemein gern wiſſen, nicht wahr? Ich
werde mich aber wohl hüten, meine Gedanken auszuplaudern. Große Zwecke
erreicht nur der, der ſie klug zu verſchweigen verſteht.
Pardon, mein Fräuleink verſetzte der Landſchaftsmaler. Ich will
durchaus nicht unbeſcheiden ſein, vielmehr würde ich mich verpflichten, irgend
ctwas recht Schweres oder mit vielen Mühen Verknüpftes zu leiſten, wenn
es Ihrer liebenswürdigen Klugheit gelänge, meinen armen Freund von
ſeinen aufreibenden Einbildungen für immer zu heilen.
Iſt es Ihnen Ernſt mit dieſer Verſicherung ?
Gewiß und wahrhaftig! Wärc auch nur der gemeinſte Egoismus
die Triebfeder dazu, ſo wünſche ich doch aufrichtig Ottokar's Erlöſung aus
den Bauden ſeiner krankhaften Einbildungen; denn ich fürchte, daß in ſehr
kurzer Zeit ein ſchweres Gewitter ſich über meinem Haupte zuſammenziehen
wird, weil ich Thor genug war, den Eutflohenen bei mir aufzunehmen, zu
verbergen und dies gegen alle ſeine Familienmitglieder zu verſchweigen. Dieſe weiß
jetzt bereits, daß ich ſie hintergangen habe, und grollt mir ernſtlich. Ohne
Zweiſel triſſt der wortkarge, ſtarre Freiherr ſchon in einigen Tagen hier
ein und ſetzt mich meines Handelus wegen auf das Unbarmherzigſte zur Rede.
Nun, ein kleiner Ausputzer kann Ihnen am Ende nichts ſchaden
erwiederte Erneſtine. Sie ſind immer bereit, Andere zu necken oder
hinter's Licht zu führen. Dafür muß es auch gelegentlich einmal Strafe
geben. Gegen Ihren Freund aber haben Sie eigentlich ganz unverantwort=
lich
gehandelt und gegen uns Alle - ich ſag es Ihnen in's Geſicht
abſcheulich! Sie wußten, wie es mit dem bedauernswerthen Manne be=
ſchaffen
war, führen ihn uns zu, ohne ein Wort über ſeinen Zuſtand auch
nur anzudeuten, und ſind ſeelenvergnügt, wie es Ihnen gelungen iſt, den
geiſtig Geſtörten bei uns einzuquartieren. Wenn nun irgend ein nicht zu
berechnender Zufall ſeine fixe Idee in kraſſer Weiſe hervortreten ließ, wie
grauenhaſt konnten wir uns vor dem Unglücklichen entſetzen.

(ortſetzung folgt.)
Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.