Beilage
zum
SALuREUktl NLUu- Uuy Thftist-UIt.
1870
Dienſtag den 24. Mai
N A1.
Das Frag= und Anzeigeblart, die Beilage hierzu, ſowie das Berordnungsblatt fur den Kreis Darmſiadt erſcheinen wochentlich; Erſteres Samſtag, die Beilage
Dienſtags und Lezieres Donnerſtags. Jahres=Abonnement der drei Blätter zuſammen 2 fl. Auswaͤrts kann man bei allen Poſamtern abonniren. In Darmſtadt bei
der Ervedition- Rheinktraße Nr. 23 neu.
Verſteigerungen.
3363) Bekanntmachung.
Das zum Schuldenweſen des Schloſſermeiſters
Carl Endner gehörige Schloſſer=Handwerkszeug
und allerlei ſonſtige Mobilien und Hausrath ſoll
Freitag den 27. Mai d. J. Vormittags 9 Uhr
in deſſen Wohnung Sandſtraße Nr. 22 gegen
Baarzahlung verſteigert werden.
Darmſtadt, den 20. Mai 1870.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Der Vorſteher:
Berntheiſel.
3330) Bekanntmachung.
Am Freitag den 27. Mai d. J. Vormittags
10 Uhr werden von dem unterzeichneten Proviant=
Amte auf dem Hofe des Klara=Kloſter=Magazins
in der Petersſtraͤße hierſelbſt circa 700-800
Stück Mehlfäſſer öffentlich an den
Meiſt=
bietenden gegen gleich baare Bezahlung verkauft.
Die Fäſſer ſind faſt durchgängig in noch gutem,
brauchbarem Zuſtande und können vor dem
Ver=
kaufstermin in den Vormittagsſtunden von 8 bis
12 Uhr angeſehen werden. Die Anweiſung hierzu
erfolgt im dieſſeitigen Amts=Büreau: Neue
Uui=
verſitätsſtraße.
Mainz, den 17. Mai 1870.
Königlich Preußiſches Proviant=Amt.
3490) Holz=Verſteigerung.
LLangen! Freitag den 27. und Samſtag den
28. Mai l. J., jedesmal des Vormittags um 8 Uhr
anfangend, werden in dem hieſigen Gemeindewald:
34½ Stecken buchen Scheitholz 1. Claſſe,
„ 2. „ 198 „
„ Stockholz, 5150 Stück
„ Wellen, 85½ Stecken eichen Scheitholz 1. Claſſe, 209 „
„ 2. „ 12½ „
„ Prügelholz, 78½ „
„ Stockholz, 5175 Stück „ Wellen,
kiefern Wellen,
5050
„
öffentlich verſteigert und iſt an beiden Tagen die
Zuſammenkunft an der Mörfelder Chauſie am
Eingang des Waldes.
Bemerkt wird, daß das buchen u. eichen
Scheit=
holz am erſten Tage zur Verſteigerung kommt.
Langen, den 19. Mai 1870.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Langen.
Werner.
Feilgebotenes.
ſin kleiner hütſcher Stall (Schweizer
d4 haus=Form) zu Chaiſeuremiſe ꝛc.
geeignet, iſi zu verkaufen. Naheres
be=
ſagt die Expedition.
3050
3491)
Voorhof=Geeſt.
Bart= und Haarerzeugungstinktur.
Sicherſtes Mittel, ſelbſt bei noch jungen
Leuten einen ſtarken und kräftigen Baͤrtwüchs
hervorzurufen, erzeugt ſelbſt bei kahlen Stellen
des Kopfes die ſchönſte Haarfülle, und wird gegen
Kopfſchmerz, Reißen und gichtiſche
An=
fälle vielfach angewendet. 1 Flaſche 53 kr.,
halbe Flaſche 28 kr. Haupt=Depot in Darmſtadt
Georg Seuus,
bei
Eliſabethenſtraße Nro. 41.
1840) Ein noch neues Handwägelchen
iſt zu verkaufen. Gardiſtenſtraße Nr. 16.
2347) Mehrere Bauplätze in der
Wein=
bergſtraße per Klftr. 3-4 fl. Zu erfragen bei
Heinr. Jakobh, Schloſſermeiſter. Beſſungen.
2948) Reis= K Waizen=Stärke, in
Stängel= und Bröckel=Form, weiß und gebläut,
deren Güte jeden Zuſatz (Wachs ꝛc.) entbehrlich
macht, ſowie Bläue empfiehlt
G. Amend, vorm. G. Kraus.
3139) Fichten= und Verchenſtaugen in
großer Auswahl bei
H. Dehu, auf Achensmühle.
3163) Cin Confirmandenrock (noch wie
neu) billig zu verkaufen. Nieder=Namſtädterſtr. 73.
3228) Einen vorzüglich alten abgelagerten looſen
Tabak per Pfund 26, 30 und 32 kr.
Lonin Fink. Kirchſtraße Nr. 19.
3338) Täglich friſche Milch, füßen und
ſauren Rahm, Dickmilch ꝛc. bei
Katharina Heyl. Rheinſtraße.
3394) Ein neuer ſchwarzer Herrn=Rock iſt
billig zu verkaufen. Wo? ſagt die Exp.
L. Apfolgels per Pfund 16 kr., ſowie
„ Apſelkraut per Pfund 8 kr.
empfiehlt in vorzüglicher Qualität
Hch. Georgi,
3396)
Wilhelminenſtraße Io.
3452)
Roßhaare,
Bettfedern, Flaumen,
Seegras, Werg.
Sprungfedern. Gurten,
Packtuch, Bindfaden,
Lrinn
ꝛe. ꝛc.
empfiehlt in den beſten Qualitäten zu billigſten
Preiſen,
J. P. Wambold.
3493) Zwei gute Bügeleiſen mit 4 Stählen
und 2 Roſt wergen billig abgegeben. Ebendaſelbſt
ein großer Schueidertiſch. Einzuſehen in den
Abendſtunden von 6-8 Uhr alte Vorſtadt Nr. 21
im Hinterbau 2 Stiegen hoch.
3494) Klee zu verkaufen. Langegaſſe Nr. 31.
Feinste Vanille-Chocolade-Bruch
per Pfund 26 kr.
Peinste Cacoigna, loos, ſowie in
Schach=
teln, empfiehlt in beſter Qualität
Hch. Georgi,
Wilhelminenſtraße 10.
401)
1.
DieLhonese-P
iſt jetzt nach chemiſchen Unterſuchungen bedeutend
verbeſſert, und vertreibt unfehlbar
Sommer=
ſproſſen, Leberflecken, gelbe Flecken und
Falten. Nur durch die wel.berühmte B Ali0 wird Schönheit und Jugend
wie=
der gegeben, und alle Hautunreinheiten beſeitigt.
Im Nichtwirkungsfalle wird der
Be=
trag zurückbezahlt. 1 Flaſche 1 fl. 45 kr.,
halbe Flaſche 1 fl. Haupt=Depot bei
Georg Staus in Darmſtadt,
Eliſabethenſtraße 41.
3495)
Vermiethungen.
1841) Ein fein möblirtes Zimmer für 1 oder
2 Herren, in der Nähe des Gymnaſiums, mit
Benutzung von Clavier und Bibliothel, iſt ſogleich
zu vermiethen. Näheres bei der Expedition.
im Sei=
35
Ludwigſtraße Nr. 14 tenbau
ein noch neues, freundliches Logis, Sommerſeite,
beſtehend aus 4 Zimmern, Küche und Zugehör,
gleich beziehbar.
2696) Frankfurterſtraße 86 die bel Etage
6 Piecen nebſt Zugehör. Anfangs Juli beziehbar.
Zu erfragen Bleichſtr. 39 Vorderhaus.
2791) Louiſenplatz 4 ſind in der bel
Etage 5 Zimmer mit Küche zu vermiethen und
Ende Mai zu beziehen.
2955) Hügelſtraße 61 eine hübſche
Man=
ſarden=Wohnung, beſtehend aus 4 Zimmern, Küche
und allen Bequemlichkeiten, ſofort zu beziehen.
2957) Obere Eliſabethenſtraße Nr. 22 zwei
unmöblirte Zimmer im Seitenbau zu vermiethen
und alsbald zu beziehen.
2991) Ein großer geräumiger Henboden iſt
ſofort zu vermiethen. Näheres Muͤhlſtraße 19.
„
(Ein freundl. möblirtes Zimmer, auf
S 1 Wunſch mit Koſt, ſogleich zu beziehen.
Kl. Ochſengaſſe Nr. 4 eine Treppe.
Ebendaſelbſt iſt auch ein neuer, eleganter,
ſchwar=
zer Frack billig zu verkaufen.
3142) In meinem neu erbauten Hauſe,
Soder=
ſtraße Nr. 51, iſt der 1. Stock mit allen
Be=
quemlichkeiten nebſt Autheil am Garten alsbald
Ludwig Geider,
zu vermiethen.
Hof=Weißbinder, Waldſtraße 23.
3174) Ein ſchon möblirtes Zimmer mit
Aus=
ſicht nach der Straße, mit oder ohne Koſt, iſt bis
zum 1. Juni zu beziehen. Kleine Arheilgerſtr. 53.
3317) Hölgesſtraße Nr. 12 iſt die 3. Etage
mit allen Bequemlichkeiten zu vermiethen. Auf
Wunſch kann ein Pferdeſtall für 3 Pferde dazu
vermiethet werden.
Gg. Frauk.
20
78
3259) Ernſt=Ludwigsſtraße Nr. 29 iſt in der
bel Etage ein moͤblirtes Zimmer nebſt Kabinet
zu vermiethen.
3315) Ein moͤblirtes Zimmer auf den 1. Juni
zu vermiethen. Zimmerſtraße Nr. 2.
3319) In dem ſeither von dem Ruſſiſchen
Geſandten bewohnten, in der Beſſunger
Wilhelminen=
ſtraße gelegenen Hauſe iſt der obere Stock,
be=
ſtehend aus 6 Piecen, darunter ein Saal, 2 Man
ſardenzimmer mit geraden Wänden, Stallung für
2 Pferde, Chaiſen=Remiſe ꝛe., zu vermiethen und
alsbald zu beziehen. Nähere Auskunft wird ertheilt
Beſſunger Wilhelminenſtraße 9, Eingang in der
Annaſtraße.
3342) Beſſunger Weinbergſtraße Nro. 26 iſt
ein Logis zu vermiethen.
3419) Ein möblirtes Zimmer an einen Herrn
zu vermiethen, Martinſtraße Nr. 24.
3428) Ein möblirtes Zimmer zu vermiethen,
Parterre, Caſinoſtraße Nr. 14.
3496) Die bel Etage meines Hauſes iſt vom
25. Mai an anderweit zu vermiethen.
Ernſt=Ludwigſtraße 5.
W. Korn.
3497) In der Annaſtraße Nro. 10 iſt ein
Marſardenlogis zu vermiethen, im Auguſt beziehbar.
3498) Ein freundlich möblirtes Zimmer zu
vermiethen. Ballonplatz Nr. 10.
Vermiſchte Nachrichten.
3499) Gründlicher Klavier=Unterricht wird
gegen billiges Honorar ertheilt.
Schützenſtraße Nr. 9.
S0
Hie Damen=Schwimmſchule beginnt
F T am 1. Juni. Aumeldungen werden in
dem Frauenbad von der Schwimmlehrerin Eleonore
Gunder entgegen genommen.
A Vorläufige Anzeige.
Um irrigen Gerüchten zu begegnen, zeige ich
hiermit an, daß die Douche=Badeanſtalt auf
Achen's=Mühle bald eröffnet wird.
Deh n.
3348)
5 (cein geſitteter junger Menſch mit einigen
C= Schulkenntniſſen kann als Drucker
Lehrling eintreten in der
L. C. Wittich'ſchen Hofbuchdruckerei.
2966) Brave Knaben &
Mäd=
chen finden lohnende Beſchäftigung in der
Patent=Hutfabrik
auf dem Chauſſeehaus.
3100) Einen kräfigen Lehrling sucht dis
Handelsgärtnerei Cark Völker.
2421) Einige brave junge Mädchen
können dauernde Beſchäftigung erhalten in der
Spielkarten=Fabrik von
Frommann & Bünte.
3357) In Herrnhemden tüchtig geübte
Arbeiter=
innen können ſofort dauernde Beſchäftigung erhalten.
Ernſt=Ludwigſtraße 3.
Anna Dilling.
3349) Drei tüchtige Glaſer=Gehülfen
finden bei hohem Lohn dauernde Beſchäftigung bei
Ph. Jacoby, Glaſermeiſter in Beſſungen.
Auch kann ein braver Junge unter günſtigen
Bedingungen bei mir in die Lehre treten.
3350) Tüchtige Geſellen ſucht
Georg Blöcher, Steinmetzmeiſter.
3485) Mauerſtraße Nr. 23 können ein bis
zwei junge Mädchen welche hier Stunden beſuchen,
Koſt und Wohnung bekommen auch können Dieſelben
daſelbſt Anleitung in den feineren Handarbeiten
erhalten.
M. 2.
VVI.u. ſetzte Kosmographiſche Vorleſung.
Mittwoch 25. Mai, im oberen Saale der Turnhalle, Woogsplatz Nr. 5.
Abends Schlag 6½ Uhr.
Ueber Zonen. Pflanzenverbreitung. Menſchenracen. Vom Wetter. Entſtehung des Thaues,
Reifes, NRebels, Regens, Schnee's, der Wolken. Thierkreislicht. Sternſchnuppen. Meteorſteine.
Erratiſche Blöcke. Kometen. (Pauſe.)
Ueber den geſtirnten Himmel. Claſſifizirung der Sterne. Sterngruppen. Nebelmaſſen.
Trapez und durch daſſelbe Einblick in die Unendlichkeit. Milchſtraße. Bewegung des geſammten
Firſternhimmels ꝛc. Tableaux: 1. Große Zonen= und Pflanzenkarte. 2. Sternbilder zum
Orientiren am geſtirnten Himmel.
[J. Da dieſe Vorleſung ganz für ſich beſteht, alſo auch ohne die früheren gehört
zu haben und ohne beſondere Vorkenntniſſe Jedem leicht verſtändlich iſt, ſo
komme ich den vielfach geäußerten Wünſchen nach, indem zu derſelben Billets zu 1 Gulden und
drei Billets anf einmal zu 2 Gulden in der Buchhandlung des Herrn Vergſträßer (iehl'ſche
Buchhandlung) und in meiner Wohnung zu haben ſind.
Ich bitte bei dieſer letzten Vorleſung die Abonnements=Billets abzugeben.
Sprechſtunde 11-3 Uhr.
3500)
C. D. Haugel, Rheinſtraße Nr. 17. 2 Treppen.
4
5
Geſaung llulterliche fur junge Damen.
Schon ſeit längerer Zeit von maucher Seite aufgefordert, jungen Damen Geſang=Unterricht zu
ertheilen, habe ich mich nunmehr entſchloſſen, dieſen Wünſchen zu entſprechen und werde insbeſondere
mein Augenmerk auf die richtige Ausbildung der Stimme richten.
Ich bitte demnach diejenigen Damen, welche geneigt ſind, ſich meinem Unterricht anzuvertrauen,
ſich in Betreff des Näheren zu mir bemühen zu wollen. Sprechſtunde Nachmittags von 2- 4 Uhr.
Ludwigſtraße Nr. 8 zwei Treppen hoch.
Getavie Reh.
Fenerverſicherungsbank für Deutſchland in Gotha.
Nach dem Rechnungsabſchluſſe der Bank für 1869 beträgt die Erſparniß für das vergangene Jahr
73 Procent
der eingezahlten Prämien.
Jeder Banktheilnehmer in hieſiger Agentur empfängt dieſen Antheil nebſt einem Exemplar des
Abſchluſſes vom Unterzeichneten, bei dem auch die ausführlichen Nachweiſungen zum Rechnungsabſchluſſe
zu jedes Verſicherten Einſicht offen liegen.
Denjenigen, welche beabſichtigen, dieſer gegenſeitigen Feuerverſicherungs=Geſellſchaft beizutreten,
giebt der Unterzeichnete bereitwilligſt desfallſige Auskunft und vermittelt die Verſicherung.
Darmſtadt, den 18. Mai 1870.
Georg Hof,
Eliſabethenſtraße im neuen Schulhauſe.
3450)
Agent der Feuerverſicherungsbank f. D. in Gotha
73¾
Gaagiguraaanaaggtaaoorooo1t,
E33350.
Gelangverein „L1cdertaſeld.
S
Am Himmelfahrttage
H.
Waldparthie
C
nach dem Glasberge. Abgang 2 Uhr. Zuſammenkuuft am kleinen Woogsplatz.
Der Vorſtand.
148,
Dc
243
Puxrph,
2 4
gerer)aidiu-uaAtarttOegdedeeeie,
3483) Haushülterin=geſuch.
Eine Haushälterin, die mit guten Empfehlungen
verſehen und gut zu kochen verſteht, wird unter
günſtigen Bedingungen gleich zu engagiren geſucht.
Schriftliche Anfragen befördert d. Exp. d. Bl.
& ſFin junger Herr, früher Militär, jetzt
8 C Induſtrieller; wünſcht ſich mit einer
proteſtantiſchen Dame von Bildung zum Zweck
ſpäterer Verehelichung in Correſpondenz zu ſetzen.
Nicht anonhme, jedenfalls aber von Photographie
begleitete Briefe befördern unter F. V. 187 die
Herren Haaſeuſtein Km; Vogler in Frankfurt a. M.
3481) Zu einer einzelnen Dame wird ein
junges Mädchen geſucht, welches Bügeln und
Schneidern verſteht. Zu erfragen bei
Frau Zimmermann, Kiesweg.
(Finige gute Kleidermacherinnen werden ge=
C, ſucht. Auch können daſelbſt einige
Mäd=
chen das Kleidermachen gründlich erlernen.
Ludwigſtraße 17 zweiter Stock.
3502)
Eingeſandt.
Mit Vergnügen bezeugen wir, der
Wahr=
heit gemäß, daß das Thomas'ſche
Brand=
wundenwaſſer nicht nur bei kleinen
Vor=
kommniſſen in der eigenen Familie ſich bewährt
hat, ſondern daß uns auch von zahlreichen
Correſpondenten in der Provinz höchſt
über=
raſchende Heilwirkungen, und zum Theil in
ſehr ſchweren Fällen, gemeldet worden ſind.
Dresden, im März 1870.
Die Redaction der „Conſt. 3tg."
Adv. Hiegel, Chef=Redacteur.
Das von Herrn Franz Thomas in
Dres=
den, kl. Kirchgaſſe Nr. 1, erfundene
Brand=
wundenwaſſer, welches ſchnell und ſicher alle
Verbrennungen heilt u. vorzüglich die
Schmer=
zen ſofort beſeitigt, iſt nunmehr auch hier
bei Herrn Gg. Gtaus in Darmſtadt
ächt zu haben.
79
42l
3444)
pRosPyon.
Po orste Prioritäts-Anleihe von 5,000,000 Dollar
der
WBLAROrOIIs-BLOohIGToN und WESIBAHN
der Staaten Iudtane und Hllinois
mit dem Vorrechte der Conversion dieser Obligationen in Actien der Gesellschaft.
Girt Hortgage convortible inking fund sovon per Cent Loan of the Indianopoli=Bloomington and Weitern Ralimay of India na and Minoic.)
Directoren der Gesollschaſt:
C. R. Griggs, Urbana, Hlinois, Vorsitgender.
W. Denison, Columbus, Obio.
Heury Conkling, Bloomington, HIlinois.
John C. Short, Danville, Hlinois.
Ties Smith, Pekin, HIlinois.
J. 0. Cuniagham, Urbana, IIlinois.
J. M. Hohee. Jeffersonville, Indiana.
B. R. Shmith, Columbus, Ohio.
W. J. HeCord. Mount Pleasant, HIlinois.
D. Rickets, Jeffersonville, Indiana.
Gieo. Nebecher, Covington, Indiana.
Samuel C. Wilson, Crawfordsville, Indiana.
W. II. Smith, Urbana, HIlinois.
Banquiers in London: Union Banl of London.
Trustees: Parmers Joan and Irust Company ok Ney-Tork.
Volleingerahltes Aetien-Capilal . Doll. 5000,000
Erste Frioritäts-Anleihe
„ 5000,000
Von diesen fünk Milionen sind Dollar 2,000,000 an dio „Parmers Loan &am; Trust Company- uberviesen, um damit den gleichen
Betrag der von der Danville-Urbana-Bloomington und Pekin Eisenbahn emittirten Obligationen einzuziehen und zu tülgen, da diese
Bahn in die Indianopolis-Bloomington als Westbahn aufgegangen ist und als selbständige Gesellschaft nicht mehr besteht.,
Verzinsung und Capitalrückrahlung erkolgt in Gold frei von Einkommensteuer, in Ney-Tork bei der Parmers Loan ≈ Trust
Companv, in London bei Turner Brothers und in Frankfurt am Main bei Hoch Lauteren & Co.
Die Coupoas sind am 1. April und 1. October rahlbar.
Auf Wunsch ihrer Besitzer können die Obligationen zu jeder Leit in Stamm-Actien der Gesellschaft umgewandelt werden.
Die Obligationen lauten aut den Inhaber. Die Hinausgabe erkolgt gleichzeitig in Ney-Tork, London und Prankkurt a. M. und
ist der Verkaufspreis in London auf L. St. 168. - und in Frankkurt a. M. aut 79½⁄ festgesetat, wobei auf letaterem Platze die
Linsen vom 1. April fl. 2. 30. per Dollar zu vergüten sind.-
Die Indianopolis-Bloomington- und Westbahn bildet eine der wichtigsten Eisenbahnuntornehmungen in den westlichen
Unions-
staaten; und hat deren Direction, welche die angesehensten Männer zu ihren Mitgliedern zählt, bereits 170 (engl.) Meilen in vollem
Be-
triebe und fehlen zur vollständigsn Eréffnung der ganzen Bahn nur noch 35 (engl.) Meilen, die jedoch contractlich schon im Juni d. J.
fertig gestellt werden müssen.
20 Locomotiven, 17 Passagier- und 550 Güterwagen siud bereits im Dienst; weitere 16 Locomotiven, 6 Passagier- und 350
Güter-
wagen werden nächstens geliefert werden.
Gegenwürtig schon beläuſt eich das Reinertrügvis des Localverkehrs aut eine grösere Summe, als zur Verzinsung der Prioritäts-
Schuld erforderlich ist.
Die Balm durchschneidet den herrlichsten Theil (den sogenannten Garten) der Staaten Ilinois und Indiana, ein Bahngebiet, das
in seinem enormen Bodenreichthum, in grossartiger Viehaucht und Industrie und in seinen bedeutenden Bisensteia- und Kohlenwerken,
von keinem anderen Theile der Vereinigten Staaten übertroffen wird.
8ie ist berufen, durch billigere Frachtsätae auf abgekürzter Route den Westen Amerikas von der Pennsylvanischen Kohle
unab-
hängig zu machen, und ist der Verkehr aus den Kohlenwinen jetzt schon so bedeutend, dass allein aus diesem einzigen Massentransport
in allernächster Leit eine Einnahmequelle erwartet werden kann, welche nach mäsdigem Anschlage ganz allein die Verzinsung der
Prio-
ritätsschuld sicher stellt.
Vorgenommene gewissenhafte Calculationen des nach Eröſlnung des durehgehenden Verkehrs zu erwartenden Reinerträgnisses der
Bahn, stellen den Actien eine Dividende von 110ha, die sogar im Lauſe von 5 Jahren auf 200⁄ steigon dürte, in zuvorsichtliche Aussicht.
Unter solchen Umständen ist natürlich die den Inhabern freigestellte jederzeitige Umwandlung fhrer Obligationen in Actien von nicht
zu unterschätzender Bedeutung, indem sie in ruhigem Genusse von 8½ Verzinsung aut den gegenwürtigen Ankautspreis den
Augen-
blick abwarten können, in welchem sie durch die Conversion einon beträchtlichen Capital-Gewinn erzielen können.
Es ist hierbei noch hervorzuheben, dass das ganzo Anlage-Capital auf die Gebammtsumme von Dollar 10000000 begrenzt ist
und diese nicht weiter erhöht werden darf.
Eine Prüfung der Lage der Bahn auf einer Karte wird darthun, dass kaum eine Bahn in den Vereinigten Staaten vorhanden ist,
die sofort mit einer so ansehnlichen Anzahl bedeutender Linien in einen unmittelbaren directen Verkehr eintritt. Als Fortsetaung der
Pennsylvania-Central und Baltimore und Ohio-Bahn kürzt sie die Entfernung von New-Tork und dem Osten, nach den westlichen
Staaten um mehr als 150 englische Meilen gegen die günstigste der jetzt vorhandenen Bahnen ab.
Turner Frolhar's,
Einanz-Agenten der Indianopolis=Bloomington
and Western Railway Company.
Unter Bezugnahme an die vorstehende Mittheilung der Herren Turner Brothers, Finanz-Agenten der Judianopolis-Bloomington und
Westbahn Gesellschatt der Staaten Indiana und Hlinois, machen wir hiermit bekannt, dass wir von denselben beauttragt sind, Anmeldungen
für die im Prospectus ervähinten 7% Obligationen dieser Eisenbahn zum festen Course von 79½ entgegenzunehmen, und dass die
definitiven Stücke sofort geliefert werden können.
Frankfurt a. H. im Mai 1870.
Hoc5 Lanleren a; Ca
[ ← ][ ]50
R2.
3442)
Alranderſahe 6. Geſchüfls-Verlegung. Aeranderflahe 6.
Das Geſchäftslocal nebſt Wohnung der Unterzeichneten befindet ſich
Alexanderſtraße Nro. 6 parterre.
Darmſtadt, den 21. Mai 1870.
Charlotte Faber,
vo.
Sammtliche Milch=Lieferanten
der Stadt Darmſtadt und Umgegend werden auf
Sonntag den 20. Mai Morgens um 11 Uhr
zu einer weiteren Beſprechung im Ritſert'ſchen
Locale „Schützenhof; eingeladen.
3505)
Das Comits
3503) Ein lediger Herr ſucht ein unmöblirte
Zimmer mit etwas Küche zu miethen. Näheres
in den Abendſtunden von 6-8 Uhr
Magdalenen=
ſtraße 21 im Hinterbau 2 Stiegen hoch.
3504) Agenten mit guten Referenzen ſuchen
zum Verkauf von Paraffinkerzen.
nna
Salgs & Cohollert M Hagdöhlitz.
Großherzogliches Hoftheater.
Zu den Schlußvorſtellungen des Gr.
Hof=
theaters — an Freitag 27. Mai „Fauſt” mit
Hrn. Niemann, und am Sonntag 29. Mai
Lohengrinz mit Herrn Niemann und
Hrn. Betz - werden Beſtellungen von Montag
an täglich von 10 — 12 Uhr Vormittags an
Gr. Hoftheaterkaſſe angenommen. Die Herren
Abonnenten, welche ihre Plätze zu behalten wünſchen,
werden erſüchtzdie Billete für „Fauſt; am
Mitt=
woch Nachmittag von 3-5 Uhr und die Billets
zu „Lohengrin; am Samſtag Nachmittag von
3-5 Uhr daſelbſt abholen zu laſſen.
Der Siebeneck.
Cortſetzung.)
Wie klug aber auch der Freiherr ſeine Vorkehrungen getroffen hatte,
Ottokar wußte ſie ſchlau zu umgehen. Seine Haft dauerte kaum zwei
Wochen. Ich war nicht wenig überraſcht, als ich eines Tages durch einen
Verwandten ein Schreiben erhalte, das mir einen Brief von Ottokar
über=
bringt. Dieſer Brief war meinem Verwandten zugleich mit einem Villet
von unbekannter Hand in's Haus geſchickt worden, in welchem die Vitte um
möglichſt ſchnelle Beförderung deſſelben ausgeſprochen war. Ottokar meldete
mer darin ſein baldiges Eintreffen, bat mich dringend, ihm unter ſeinem
Vornamen ein Logis zu beſorgen, zugleich aber auch gegen Jedermann
Still=
ſchweigen zu beobachten. Von meinem guten Willen und meiner
Freund=
ſchaft hinge gegenwärtig ſein Leben ab. Die eigenen Eltern zwängen ihu,
ungehorſam zu ſein, bei nächtlicher Weile zu entfliehen und irgend wo ein
ſicheres Verſteck zu ſuchen. Ich müſſe ihm die Hand dazu bieten oder er
ſei genöthigt, dem Leben freiwillig den Rücken zu kehren.
Dies war der ungefähre Inhalt jenes mich höchſt überraſchenden
Schreibens. Da ich durchaus keine Ahnung von dem Vorgefallenen hatte,
denn ſeit einigen Monaten war jede Nachricht von dem Freunde
ausge=
blieben und ich glaubte deshalb, er habe ſeinen früheren Plau, Egypten zu
beſuchen, ausgeführt, ſah ich ſeinem Eintreffen mit großer Spannung
ent=
gegen. Schon vier Tage ſpäter umarmte ich den Freund, den ich äußerlich
zu ſeinem Vortheil verändert fand. Leider aber entdeckte ich ſchon in der
erſteren längeren Unterredung, daß ſein Gemüth leide. Meinen vorſichtigen
Fragen wich er nicht aus. In leidenſchaftlicher Heftigkeit legte er ein
Ve=
kenntniß ab, das freilich nur zu ſeiner eigenen giechtfertigung dienen ſollte.
Es überzeugte mich nicht, obwohl ich den Ueberzeugten aus Klugheit ſpielte.
Bei ſpäteren Uuterredungen, die mich auch die letzte Vergangenheit des
Ge=
müthskranken ziemlich durchſchauen ließen, erlaubte ich mir bereits leichte
Einwürfe. Es beruhigte mich wenigſtens, daß Ottokar nicht ürgerlich
dar=
über ward. Er ging ſogar auf eine Discuſſion, freilich nur bis zu einer
gewiſſen Grenze, ein. Vor Allem äußerte er wiederholt den Wunſch, in
angenehmer Gegend recht ungeſtört und von Niemand ſeinem wahren
Na=
meu und Stande nach gekannt, leben zu können. „Was dann noch Schlacke
in mir iſt," bemerkte er, „das Alles wird die freie Luft und, wenn es ſein
kann, ein ungezwungener Umgang mit gebildeten Meuſchen, die mir
Theil=
nahme zeigen, alsbald entfernen!
Was blieb mir unter ſo bewandten Umſtänden zu thun übrig? Ich
dachte ſogleich an dies friedliche Landhaus, an dies Aſyl für Gebildete,
deren Herzen eine nachſichtige Behandlung bedürfen. Von dieſem Gedanken
beherrſcht, ſtellte ich Euch meinen Freund vor. Das Gefallen war ein
Gegenſeitiges, wie ich alsbald bemerkte; daß es dennoch beinahe in das
Gegentheil umgeſchlagen wäre, konnte ich weder voraus wiſſen, noch
ver=
hindern. Daß ich die trübe Gemüthsſtimmung oder die ſonderbare
Einbil=
dung verſchwieg, unter welcher mein Freund leidet, war nothwendig. Einem
freinden Manne, den ich als halbbeſeſſen hätte einführen wollen, würde auch
die allbekannte Gaſtfreundſchaft und humane Urbanität der Familie Raimund
ſchwerlich ihr Haus geöffnet haben. Ohnedem mußte ich eilen, weil die
Familie des Entflohenen die Richtung witterte, die Ottokar genommen hatte.
Während eine Art Steckbrief von der Hand des Freiherrn an die Behörde
gelangte, erhielt ich ein de= und wehmüſhiges Schreiben von der vornehmen
Mama des Flüchtlings. Dieſes Schreiben hat mich auch gänzlich mit der
ſchönen Vreifrau ausgeſöhnt. Ich habe mir gelobt, der Behörde eine Naſe
zu drehen und der Mutter beizuſtehen. Der Schritt eines
Unzurechnungs=
fähigen ſoll zu keinem Scandal Anlaß geben. Wie ſehr ich auch hier um
Nachſicht, ja um Verzeihung bitten muß, lebe ich doch der zuverſichtlichen
Hoffnung, daß weder mein armer Freund noch ich innerhalb dieſer Freiſtatt
Verrath oder gar Auslieferung zu beſorgen haben Als ich Ottokar zuletzt
verließ, glaubte ich nicht, daß auch nur ein theilweiſes Geſtändniß ſeiner
Gedaukenverwirrung ſobald erfolgen könne. Für mich iſt dieſes Herausgehen
aus ſich ſelbſt ein Zeichen bereits eingetretener Beſſerung. Was ich dabei
durch mein ungeſchicktes Dazwiſchenfahren augenblicklich verdorben habe,
werde ich mich bemühen, wieder gut zu machen. Sobald Ottokar zur Ruhe
gekommen iſt, wird er mich gern anhören, und meine Vorſtellungen werden
ihn überzeugen, daß ich ihn durch meine übereilten, aber völlig abſichtslos
hingeworfenen Worte nicht verletzen wollte.
8.
Hatte die Familie Raimund mit lebhaftem Intereſſe die Erzählung des
Landſchaftsmalers angehört, ſo konnte es nicht fehlen, daß ſich jetzt ein
Ge=
ſpräch darau knüpfen mußte. Jeder fühlte ſich gedrängt, ſeine Meinung
auszuſprechen über eine ſo eigenthümliche geiſtige Verirrung, und es kamen
dabei eine Menge Fragen von pfychologiſcher Bedeutung zur Sprache, die
man ſonſt wohl ſchwerlich aufgeworfen haben würde. Dieſe Fragen ſchnitt
zuletzt Raimund mit den Worten ab:
„Was wir uns da bisher erzählt haben, iſt Alles recht gut und ſchön,
oder vielmehr recht intereſſant, nur äußerſt betrübend, leider aber bringt es
uns in dem, was Noth thut, nicht von der Stelle. Wie es Menſchen geben
kann, die ſich ſteif und feſt einbilden, ihre Füße ſeien von Glas und ihr
Kopf von Butter, das zu euträthſeln wird auch dem ſchärfſten Verſtande
niemals gelingen. So lange die Wiſſenſchaft die Beſtandtheile des Gehirnes
nicht dergeſtalt zu zerlegen vermag, daß ſie mit apodiktiſcher Gewißheit ſagen
kann: in dieſem Gefaſer liegt das Denkvermögen, wenn ſich das ſo und
ſo verſchiebt oder umgeſtaltet, tritt die und die falſche Vorſtellung ein:
ſo=
lange tappen wir ewig im Dunkeln. Wir ſehen immer nur die Wirkungen,
ohne die Urſachen beſtimmt nachweiſen zu können. Wie geringfügig aber
die Veranlaſſung bisweilen iſt, welche den ſchärfſten Verſtand in das gerade
Gegentheil, alſo in den verwörrenſten Unverſtand zu verkehren vermag, habe
ich ſelbſt eines Tages mit wahrhaftem Entſetzen beobachten müſſen. Ein
Verwandter von mir, der ſich als Mathematiker einen Namen gemacht hatte,
ward plötzlich unwohl. Er klagte über Kopfweh, das jedoch eine Form
an=
nahm, die ſeinem Arzte nicht bekannt war und die ſich dieſer auch gar nicht
zu erklären vermochte. Seine ganze Gelehrſamkeit verließ den ſonſt nicht
umbedeutenden Mann, weil dieſer Ausnahmefall ſein ganzes Syſtem, das er
ſich als Arzt über Kopfſchmerzen gebildet hatte, zerſtörte. Während dieſes
Leidens, das mein Verwandter als überaus empfindlich ſchilderte, weshalb
er auch das Zimmer nicht verließ, unterhielt er ſich doch gern über
Gegen=
ſtände von Wichtigkeit. Namentlich waren es Aufgaben der höheren
Mathe=
mnatik, die ihn fortwährend beſchäftigten. Er ſprach ſich mit vollkommenſter
Klarheit über dieſelben aus, bis er am Schluſſe einer Verechnung ſtockte.
Dieſe Verechnung, die, ich weiß nicht mehr zu welchem weit tragenden
Re=
ſultate führen ſollte, hatte ihn ſchon Monate lang beſchäftigt, und er hatte
ſie ſo oft wiederholt, daß er ſie anſcheinend mit größter Leichtigkeit auf die
große ſchwarze Tafel warf, die ſtets in ſeinem Zimmer aufgeſtellt war.
Vor dieſer Tafel traf ich ihn denn eines Tages, wiederum bemüht, die
Be=
rechnung zu wiederholen. Ich verſtand eben ſo viel von Mathematik, daß
ich ihm folgen konnte.
Gortſetzung folgt.)
Reducrion und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerel.