Darmstädter Tagblatt 1870


15. Februar 1870

[  ][ ]

Beilage
Darmſtädter Frag= und Anzeige=Blatt.
1870
Dienſtag den 15 Februar
M. 7.
C. Ged.

p.
pC.
Das Frag= und Anzeigeblatt, die Beilage hienn, ſowie das Verordnungsblatt fur den Kreis Darmſtadt erſcheinen wöchenlich; Erſteras Samſtag die Velage
Dienſtags und Letzteres Donnerſtags. Jahres=Abonnement der drei Blätter zuſammen 2 fl. Auswärts kann man bei allen Poſtämtern abonniren. In Darmſtadt bei
der Exdition.- Rheinkraße xr. 23 neu.

947a
WVEmter-Hamdsehnuho
für Damen, Herren und Kinder
in großer Auswahl und zu billigſt geſtellen Preiſen,
Herrn-Cachenez,
worunter eine Parthie zurückgeſetzte ältere Deſſins, welche unter den Fabritpreiſen erlaſſe;
Einlache und doppelk geflochtene Strohlohlen,
das beſte und probateſte Mittel zum Schutze gegen kalte Füße,
empfiehlt
Georg Philinp Hoehler.
E Lirin Lubrikat der UemzeilN
hat in ſo turzem Zeitraum einen ſoichen großen Erfolg auſzuweiſen, wie die Bruſibonbous
Arabiſche Gummi=Augeln,
bereitet von W. Stuppel in Alpirsbach.
Trotz der in großer Anzahl aufgetauchten Nachahmungen behaupten dieſe Fobrikate ihren guten
Ruf und erobern ſich von Tag zu Tag mehr und mehr die Gunſt des Publikums.
Preis per ½ Schachtel 14 kr., ½ Schachtel 7 kr.
Dieſes Bruſtbonbon iſt in den meiſten Apotheken zu haben, ſowie
in Darmſtadt bei Georg Lerch, Ludwigsplatz,
in Beſſungen bei Wilh. Henſel.
1948
Die Hähmaſchinen=Hbrik von Corel Schoenims,
Berlim, Eliſabeth=Ufer 31
849)
eine der größeſten und älteſten,
empfiehlt dem geehrten Publikum ihr Fabritat und ſucht unter den günſtigſten Bedingungen Agenten
und Wiederverkäufer.

Verſteigerungen.
856)
Bekanntmachung.
Für die Feuerlöſchanſtalten dahier ſoll die Lie=
ſerung
von hänfenen Schläuchen und meſſingenen
Schlaugverſchraubungen auf dem Soumiſſionsweg
öffentlich vergeben werden.
Die Uebernahmsbedingungen und Muſter liegen
bei der unterzeichneten Stelle zur Einſicht offen,
woſelbſt auch die Soumiſſionsformularien zu er=
halten
und die Soumiſſionen bis zum Donnerſtag
den 17. d. M., Vormittags 10 Uhr, verſiegelt ein=
zureichen
ſind.
Darmſtadt, den 10. Februar 1870.
Das Stattbauamt Darmſtadt.
Hechler.

Frucht=Verſteigerung.
Donnerſtag den 17. Februar Vormittags um
10 Uhr werden in Großherzoglicher Hofmeierei
dahier etwa:
120 Malter Korn,

40 Waizen, 40
Gerſte, 10 Hirſen, 20 Haidekorn

parthieenweiſe verſteigert werden.
Darmſtadt, den 8. Februar 1870.
Großherzogliche Hofmeierei=Verwaltung.
Kehres.
861)

Bauplatz=Verſteigerung
Auf ſtadtgerichtliche Verfügung wird Termin
zur Verſteigerung der dem Volpert Straß=
heim
in Beſſungen, in hieſiger Gemarkung eigen=
thümlich
zugeſchriebenen Immobilien:
Flur II. Nr. 681oo. 94 ⁄₁o Klftr. Bauplatz
mit Hinterbau, Wilhelmsſtraße
auf Dienſtag den 15. März l. J.
Vormittags 11 Uhr
auf hieſigem Rathhaus anberaumt.
Beſſungen, den 28. Januar 1870.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Der Vorſteher:
666
Demmel.

Feilgebotenes.
5 Neie ſüße Bamberger
Tafel-Zwetſchen 8 kr.
per Pfund, im Centner
billiger bei
Carl Mamah,
obere Eliſabethenſtraſte Nr. 6.

838) Norweger Häringe per Stuu
3 und 4 kr. empfiehlt
Endw. Heyl Sohn.

878) Ich empfehle Ruhrer Fettſchrot
beſter ſtückreicher Qualität 33 kr. pr. Centner
frei an den Aufbewahrungsort geliefert, Octroi ertra.
Gefällige Beſtellungen, ſowie Zahlungen bitte
ich mir durch
Herrn Geora Möſer Sohn, Kirchſtraße,
C. W. Reh, Louiſenſtraße,
Val. Hebermehl, Eliſabethenſtraße,
oder per Poſt zukommen zu laſſen.
Stockſtadt a. Rh, den 9. Februar 1870.
A. Kaſt.
Apotheke Neu=Gersdorf,
Gehörol Sachen: Das mir geſandie
Ohrol habe ich empfangen und kann Ihnen die
frohe Nachricht mittheilen, daß es mir geholfen
hat. Meine Freude iſt groß und keine 100 Thaler
wären mir ſo lieb ꝛc. Nentier Dietrich. Aug.
Schulze, Jerichow bei Genthin. 280 Dank=
ſchreiben
von Geheilten und Aerzten bei jeder
Flaſche!
Preis einer ganzen Flaſche mit Wolle 1fl. 30 kr.
halben
53 kr.
Nur allein ächt zu beziehen durch das General=
Depot bei Th. Brugier in Karlsruhe
und in der Niederlage in Darmſtadt bei
950) G. Stauss, Eliſabethenſtraße Nr. 41.

951) Dieburgerſtraße Nro. 40 ſind zu ver=
kaufen
: gute Kartoffeln Kumpf= u. Malterweiſe,
ſowie ächten Groß=Umſtädter Dickwurzſamen.


Vermiethungen.
7601) Magdalenenſtraße 9 im zweiten Stock
ein ſchönes Zimmer ohne Möbel zu vermiethen.
G ſFin großes unmöblirtes Zimmer.
S
C, Ernſt=Ludwigſtraße. J. Enders.
746) Ein freundlich möblirtes Zimmer iſt als=
bald
zu vermiethen. Näheres Kirchſtraße Nr. 19.
749) Zwei freundliche möblirte Zimmer zu=
ſammen
und einzeln zu vermiethen, beziehbar den
1. März. Teichhausſtraße 14.
759) Carlsſtraße 34. parterre, 1 auch 2 möblirte
Zimmer für einen Herrn, am 1. März zu beziehen.
842) Schützenſtraße Nro. 16 ein freundlich
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
843) Neckarſtraße Nro. 9 eine möblirte
Stube. Näheres 1 Treppe hoch.
44UL AUNNAAAAAAUNAAAARN
F 952) Karlsſtraße Nr. 14 im Seitenbau 8
H
E ein freundliches Logis zu vermiethen und 4
4
alsbald zu beziehen.
F
4 Näheres im unteren Stock Vorderhaus daſelbſt. H
AäAETAAAAAAUAAAAARTAIDN

7

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47

Vermiſchte Nuchrichten.
953) Eine junge Dame, welche ſich längere
Zeit in England u. Frankreich aufgehalten, wünſcht
Unterricht in den Sprachen dieſer Länder, ſowie
in der deutſchen Sprache und Muſik (Clavier) zu
ertheilen. Dieſelbe bereitet auch Kinder auf den
Schulbeſuch vor und übernimmt die Ueberwachung
von Schulaufgaben.
Zu erfragen bei Herrn Pfarrer Ritſert,
Ernſt=Ludwigſtraße.

954) Zither=Unterricht gegen billiges
Honorar.
E. Neumann, Hofmuſiker,
Steinſtraße Nr. 10 parterre:
823) Für Gymnaſtaſten Nachhilfe in alten
und neueren Sprachen, Uebungen im Latein=
ſchreiben
. Herber. G.=Gymnaſ=Acceſſiſt,
Steinſtraße 3.

8 Die Samenhaudlung
von J. L. Schneeberger iſt nicht mehr im
Rathhaus, ſondern in deſſen Gärtnerei, Prome=
nadenſtraße
15. Preisverzeichniſſe der Samen gratis.
Haushälterin geſucht.
648) Zur Stütze der Hausfrau und Pflege
der Kinder wird ein Frauenzimmer von geſetztem
Alter geſucht, welches ſchon ühnliche Stellungen
begleitete und darüber gute Zeugniſſe aufweiſen
kann. Schriftliche Offerten nimmt die Expedition
entgegen.
782) Geſucht wird gegen hohen Lohn
eine gute Köchin, die auch Hausarbeit verſteht und
baldigſt eintreten kann. Näheres Eliſabethenſtraße
45 eine Treppe hoch.

825) Lehrlinge für Steindruckerei und
Ordentliche junge Mädchen geſucht.
Frommann & Bünte.
523) Eine muſikaliſch gebildete Dame, die
ſelbſt fingt, wünſcht noch einige Singſtunden zu
ertheilen. Näheres in der Expedition.

95))
An die verehrten Frauen Darmſtadts!
Der Frauenvorſtand der Heidenreich von Siebold'ſchen Stiftunz zur Unterſtützung
armer Wöchnerinnen beehrt ſich, Ihnen in untenſtehender Tabelle eine Ueberſicht ſeiner Wirkſamkeit
in dem nunmehr vollendeten Zeitraum von zehn Jahren, ſeit dem Beſtehen des Vereins, zu geben.
Wir erlauben uns Ihre Aufmerkſamkeit auf die enorme Zunahme der an uns gekommenen Anſprüche
in den letzten Jahren dieſes Zeitraums zu lenken, zu deren Befriedigung unſere Einnahmquellen nicht
mehr hinreichen. In Folge der Geſetze über Erleichterung der Eheſchließung und der Freizügigkeit
hat ſich die Zahl ſolcher nur zu häufig hülfebedürftiger Familien in unſerer Stadt in ungewöhnlicher
Weiſe vermehrt, und die Bemühungen unſeres Vereins ſind vor Allem der Unterſtützung der Wöchnerin
in der erſten Zeit ihrer Hülfloſigkeit gewidmet. Mit Eifer und Umſicht wird die Bedürftigkeit ſo
genau wie möglich geprüft, und nur hiernach ohne Rückſicht auf Heimath oder Confeſſion, bei per=
ſönlichem
Beſuch die nöthige Hülfe gewährt.
Verehrte Frauen! Die erſte Pflege der Neugeborenen wie die Nothwendigkeit, armen Wöchnerinnen
darin beizuſtehen, liegen dem Frauenherzen ſo nahe, und ſind ihm ſo klar und natürlich, daß wir
überzeugt ſind, es bedarf nur dieſer Bitte der ergebenſt unterzeichneten Mitglieder des Frauenvorſtandes,
um zahlreiche geneigte Anmeldungen zur Mitgliedſchaft unſeres Vereins, unter Bezeichnung eines
believigen jährlichen Beitrags, zu veranlaſſen.
Frau M. Merck, Rheinſtraße 9. Fräulein Schwarz, Zimmerſtraße 14. Frau Weuck,
Rheinſtraße 53. Frau Dr. Diefenbach, Bleichſtraße 17. Frau Römer, Ludwigſtraße 1.
Frau Boßler, Director, Karlsſtraße 2. Frau Generalin Frey, Promenadeſtraße 45.
Frau Rube, Caſinoſtraße 28. Fräulein M. Schenck, Rheinſtraße 33. Frau v. Jungen=
feld
, Waldſtraße 24. Frau Reuling, Regierungsrath, Eliſabethenſtraße 25. Frau Frey,
Regierungsrath. Zeughausſtraße 7.

Jahres=
zahl
. Zahl der
Wöchner=
innen
. Geld=
Beträge.
fl. kr. 2 5 5
8 5 5 5¾ 1860 41 92 6 19 16 94 86 57 59 20
22 46 13 1861 108 6 32 113 104 10) 70 21 63 17 1862 50 118 15 33 99 79 58 26 56 12 1863
11 152 12 52 121 107 66 65 15 1864 89 175 42 97 98 61 58 14 1865 78 161 30 33 110 90 51 55 16 59 12 1866 96 255 54 5 34 129 129 82 64 8 81 12 1867 111 264 15 15 17 63 169 144 71 26 21 87 19 1868. 122 341 30 60 183 182 88 18 38 93 2 1869 145 374 15 14 43 239 227 106 31 3 119 2 870 2042 48 295 94 408 1354 1246 714 483 142 727 118

849) In der Kaſſe der Reuten= und Lebens=Verſicherungs=Auſtalt zu Darm=
ſtadt
liegen großere und kleinere Kapitalien, jedoch nicht unter 500 fl., zegen gute Hypotheken mit
mindeſtens doppelter Sicherheit, zum Ausleihen bereit.
Darmſtadt.
Die Direction.

847) Eine leiſtungsfähige Wein=Handlung
in einer Productions=Gegend ſucht einen tüchtigen
Colporteur für hieſigen Platz auf Privat=
Kundſchaft. Näheres bei der Redaction.
933)
Z wei
Waiſenknaben im Alter von 6 reſp. 12 Jahren
ſollen Anfangs April oder Mai d. J. gegen ent=
ſprechendes
Honorar, einzeln oder zuſammen, in
Penſion gegeben werden.
Einer Familie, welche die Erziehung ꝛc. beider
Knaben übernehmen wollte, würde der Vorzug
gegeben. Näheres gefälligſt zu erfragen: Roßdörfer
Straße Nr. 6 (rechts) parterre.
934) Für Chemiker!
Ein Chemiker, praktiſch ausgebildet, findet
dauernde Stelle. Offerten unter A. D. 444
befördert die Annoncen=Expedition von
Haaſenſtein K Vogler in Frankfart a. H.

924
Lokal=Gewerbverein.
Verſammlung der Mitglieder, zu welcher alle in Darmſtadt und Beſſungen wohnenden
Mitglieder des Landesgewerbvereins zählen, Donnerſtag den 17. Februar Abends
8 Uhr im oberen Saal der Winter'ſchen Brauerei.
Tagesordnung: Vortrag des Herrn Dr. Ludwig Külp über: Die Erde vertritt einen
Draht als Leitung für die Telegraphie.: Der Vortrag wird mit Experimenten begleitet.
Das Lokal iſt von 7½ Uhr an geöffnet und die neueſten Rummern der techniſchen Journale, ſo=
wie
Muſterzeichnungen ꝛc. ſind aufgelegt. Der Fragekaſten iſt am Eingang des Lokals aufgeſtellt und
können dort, Fragen vor und während der Sitzungen eingelegt werden.

945)
Geſchäfts=Eröffnung u. Empfehlung.
Einem geehrten Publikum die ergebenſte Anzeige, daß Unterzeichneter ſein Geſchäft im Hauſe des
Herrn Sattlermeiſters Hufnagel, Eliſabethenſtraße Nr. 17, eröffnet hat. Es wird ſein eif=
riges
Beſtreben ſein, ſeine geehrten Abnehmer durch gute Waare und reelle Bedienung beſtens zu=
frieden
zu ſtellen.
Hochachtunngsoll
Fr. Hartter, Bürſtenmacher.

935) Ein erſter Scribent wird zum
ſofortigen Eintritt geſucht.
Näheres bei der Expedition.
6in Mädchen, welches im Kleidermachen und
SCC Weißnähen geübt, wünſcht noch einige Tage
in der Woche beſetzt zu haben. Nachzufragen im
Prinzen Emil im Laden.

946
Beſſunger älterer Geſangverein.
Zu dem Samſtag den 19. Febr. Abends 8 Uhr im neuen Saale des Chauſſeehauſes
ſtattfindenden
G
RO½
ſind Gaſtkarten zu 1 fl. bei Herrn Kaufmann W. Henßel in Beſſungen zu haben.
Beſſungen, den 10. Februar 1870.
Der Vorſtand.

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27

J. 7.

956)
Allgemeine Roſen Ausſtellung in Darmſtadt.
Der Verſuch einer ſpeciellen Roſen=Ausſtellung, welchen der Gartenbauverein in Darmſtadt im Juni vorigen Jahres machte, hatte ſich ſo ungetheilten Beifalls
der zahlreichen Beſucher und Beſucherinnen zu erfreuen, daß der Verein es wagen konnte, eine ſolche Ausſtellung im Großen zu wiederholen.
Und in der That hatte die Ankündigung einer am 25., 26. und 27. Juni dieſes Jahres abzuhaltenden allgemeinen Roſen=Ausſtellung ſich einer ſo
günſtigen Aufnahme zu erfreuen, und es ſind von den bedeutendſten Roſengärtnereien Deutſchlands und den berühmten Firmen Frankreich's ſchon jetzt
ſo umfangreiche und werthvolle Zuſendungen angemeldet, daß die Ausſtellung wohl den ſtolzen Namen einer internationalen hätte annehmen können.
Die Roſe, mit ihren Tauſenden von Varietäten und der endloſen Minnichfaltigkeit ihrer Farbenpracht, iſt, wie keine andere Blume, zu einer
ſpeciellen Ausſtellung geeignet; keiner anderen Blume wendet ſich aber auch in dem Maße die allgemeine Liebe zu, wie der Roſe, welche in jedem
Boden, bei der einfachſten Pflege, uns ihre duftenden Blüthen bringt, und die Gärten der Paläſte, wie das Fenſterchen der Armen in gleicher Schönheit ziert!
Das allgemeine Beſtreben, mit den ſchönſten Roſen in dieſem Wettſtreit zu ſiegen, wird nicht nur intereſſant und belehrend für Gärtner und Lieb=
haber
ſein, ſondern in den ſchönen Räumen des Orangeriegebäudes, welches Se. Königliche Hoheit der Großherzog zur Ausſtellung bewilligte, ſich zu
einer Geſammtwirkung geſtalten, deren Reiz und Neuheit weithin anziehen und die Beſucher befriedigen wird.
Der Berein hat 16 Preisbewerbungen für die allgemeine Concurrenz und 6 für die Vereinsmitglieder (davon 3 für Hof= und Handelsgärtner und
3 für Liebhaber) ausgeſchrieben; natürlich ſteht es den Vereinsmitgliedern gleichfalls frei, ſich in der allgemeinen Concurrenz zu bewerben.
Für dieſe Bewerbungen ſind bis jetzt ausgeſetzt:

I. Ehreupreiſe:
Von Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzog:
1) Ein großer ſilberner Pokal mit Deckel.
2) Eine ſilberne Fruchtſchale.
Von Sr. Großherzoglichen Hoheit dem Prinzen Carl und Ihrer
Königlichen Hoheit der Prinzeſſin Carl:
3) Eine Bronce=Pendule.
Von Sr. Großherzoglichen Hoheit dem Prinzen Ludwig und Ihrer
Königlichen Hoheit der Prinzeſſin Ludwig:
4) Zwei ſilberne Bonquet=Baſen.
Von Sr. Großherzoglichen Hoheit dem Prinzen Alexander und
Ihrer Durchlaucht der Prinzeſin Battenberg:
5) Ein großer ſilberner Pokal mit Deckel.
Von den Herren Directoreu der Bank für Handel u. Induſtrie:

Von Herrn Banquier Otto Wolfslehl:
7) Ein ſilberner Tafelaufſatz.
Von dem Vereinspräſidenten Wilhelm Schwab:
8) Eine ſilberne Fruchtſchale.
9) Ein Oelgemälde in Goldrahmen (Schloß Schönberg an der Bergſtraße).
Von Herrn L. Vietor:
10) Ein kleiner ſilberner Potal.
Von Herrn G. Schwab:
11) Ein Kupferſtich in Goldrahmen.

I. Vereinsprei
1) 6 Goldene Medaillen.
2) 21 Silberne
3) 23 Broncene

ſe

6) Ein ſilberner Pokal mit Deckel.
Die über Erwarten zahlreichen Anmeldungen laſſen es wünſchenswerth erſcheinen, für einige Preisbewerbungen die Zahl der ausgeſetzten Preiſe noch
zu vermehren, und der Vorſtand des Gartenbauvereins wird es dantbar anerkennen, wenn dem Unternehmen von Privaten oder Vereinen hierzu paſſende
Geſchenke freundlichſt zugewendet werden.

Reſidenz- & Comptoir-Kalender pra 1870.
ſind auf unſerem Comptoir zu beziehen.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
per Zeile 18 kr.
Haupt-
Mise duds Pilke.
5 Sgr. 30 Nkr.
per Zeile 27 kr.
Kladderadatsch.
Annahme
7½ Sgr. 2 45 Nkr.
per Zeile 6 kr.
ſämmtlicher
Vigaroé.
1½ Sgr. 7 Nkr.
Imserate
per Zeile 9 kr.
vi8 Noehe-
für

2½ Sgr. 2 15 Nkr.

406)

Rudolſ Hoss0 in München.
Officieller Agent ſämmtlicher Zeitungen.
Zeitungs=Annoncen=Expedition
Berlin. Wien. Hamburg. Nürnberg.

957)

Keſſelſchmiede

finden dauernde Beſchäftigung bei gutem Verdienſte
in der Maſchinenfabrik und Eiſengießerei
Darmſtadt.
Im Großherzoglichen Holzmagazin
wird gegen Vorauszahlung abgegeben:
Buchen=Scheidholz zu 10 fl. 25 kr. per Stecken
Kieferz.
6 fl. 24 kr.
Beſtellheit: Dienſtags, Freitags und
Samſtags von 8-11 Uhr Vormittags.
Großherzogliches Rentamt Darnſtadt.

958)
Verloren!
eine braun lederne Arbeitstaſche, darin ein
Leder=Etui, worin ein Schlüſſel. Dem
Finder eine Belohnung.
Abzugeben bei der Exped. des Wochenblattes.

Piſtolen
Rand=Ducaten.
20 Francs=Stücke
Engl. Souverains

Gold-Courg.
fl. 9. 45- 47.
Holland. 10 fl.=Stücke . 9. 54-56.
5. 35- 37.
9. 28-29.
115-58.
Preuß. Friedrichsdor . . 9. 57½ -58½.

Da mein Aufenthalt nur noch
8 wenige Tage dauert,
bringe ich mein ſchon ſeit 50 Jahreu hier, ſowie
in den größten Städten Deutſchlands rühmlich be=
kanntes
Reparaturen=Geſchäft an Glas und
Porzellan in ergebenſte Erinnerung. Neue Henken
an Taſſen, Kannen ꝛc. werden fein zu. dauerhaft
ausgeführt; ſchmutziger Alabaſter wird abgezogen
und polirt, ſo, daß er von dem neuen nicht mehr zu
unterſcheiden iſt. Das Porzellau wird, wie bekannt,
gebohrt und fein vernietet, ſowie fein verkittet.
C. Rudloff aus Halberſtadt.
Logis im Mainzer Hof, gr. Ochſengaſſe 15.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienſtag, 15. Febr. 1. Vorſt. im 7. Ab.:
Revauche. Luſtſpiel in 2 Akten von Charl.
Birch=Pfeiffer. Hierauf: Sie hat ihr Herz
entdeckt. Luſtſpiel in 1 Akt von Wolfg. Müͤller.
Donnerſtag, 17. Febr. Abonnement suspendu
Fernand Cortez. Oper in 3 Akten, Muſik
von Spontini. Cortez; Hr. Niemann.
Freitag. 18. Febr. 2. Vorſt. im 7. Ab.:
Zum Erſtenmal: Eine moderne Million.
Schauſpiel in 5 Akten von Vernh. Scholz.
Sonntag, 20. Febr. Abonnement suspendu.
Nienzi Große Oper in 5 Akten mit Ballet
von R. Wagner. Rienzi; Hr. Niemann.

Darmſtädter hiſtoriſche Rleinigkeiten.
Mitgetheilt von U.
84. Datmiſtadt's Kriegsbedräugniſſe im Lauſe der Jahrhunderte.
(Fortſetzung.)
Am 18. Febr. rückte eine käiſerliche Salva guardia hier ein. Dieſer
Schutz aber mußte ſehr theuer bezahlt werden. Der Herr Oberſtwacht=

meiſter, der das Commando hatte, und trank gern gut, ſo daß man
genöthigt war, die Säugkälber, die Spanferkel, die welſchen und jungen
Hahnen auf dem Lande zuſammen zu ſuchens; dabei bezog er ein bedeu=
tendes
Wochengeld, vom 10. März bis 14. April 692 fl. Als ein bſon=
deres
Geſchenk, welches ihm gleich beim Einzug gegeben wurde, um gute
Ordre zu halten, wird ein goldner Becher angeführt.
Wie wenig blöde die Einquartirten geweſen ſind, zeigt unter Anderem

[ ][  ]

25

N. 7.

ſolgende Rechnung des Ochſenwirths Nungeſiſer. Sie lautet wortlich alſo:
Den 21. Aug. 1635 iſt ein Leittenamb einloſchirt worden im Ochſen mit
7 Pferden und 7 Diener; iſt jeden Tag an Wein auffgegangen wie folgt:
den 21. Aug. 18 maß zu nacht; den 22. 32 maß; den 23. 26 maß;
den 24. 27 maß; den 25. 24 maß; den 26. 29 maß; den 27. 31 maß;
den 28. 22 maß; den 29. 28 maß; den 30. 33 maß: den 31. 34 maß.
Ferner vor die Diener nach die malzeit zu underſchiedlichen malen auffge=
gangen
33 maß. Verner dem Herrn Leitteuamb 2 Flaſchen gefielt 8 maß
Summa duht an Geld 173 fl. 3 Batzen.
Eine ähnliche Nechnung könnten wir dem Leſer von dem Schwanen=
wirth
Thomas Staudt vorführen, der im Dezember 1634 mit Dragonern
vom Herzog Bernhards Volk; zu thun hatte.
Im 5hr 1645 bekam Darmſtadt wieder Feinde in ſeinen Mauern
zu ſehen. Schon im April des Jahres 1645 wurden von den Comman=
danten
zu Mainz und Höchſt ſtets ſich wiederholende Verlangen geſtellt.
Der eine wollte 200 Mann zum Schanzengraben nach Mainz geſchickt
haben, der andere verlangte 2000 fl.; im Falle der Weigerung drohten
beide zu kommen und alles Vieh wegzutreiben. Man trieb deßhalb eine
Zeit lang das Vieh auf die Beſſunger Weide. Die Saat auf dem Acker=
feld
um die Stadt herum konnte nur unter dem Schutze von Reitern be=
ſtellt
werden. Auf Anordnung des Stadtraths erfolgte die Beſtellung an
beſtimmten Tagen in einem gewiſſen Theile der Gemarkung. - Im Mai
machte der in der Nähe lagernde Jean de Werth, ein kaiſerlicher General,
Anforderungen von Wein, Fleiſch, Brod u. ſ. w., ſowie der General=
Feldzeugmeiſter Nauſchenberger.
Am 18. Juni erſchien die Königsmark'ſche, die Türenneſche und die
Niederheſſiſche Armeel, welche in Franken geſchlagen nach Mainz zog, vor
Darmſtadt. Aus den Marburger Succeſſions=Acten iſt zu erſehen, daß ſie
bei dem flüchtigen Beſuche der Stadt, der nur bis zum 19. Juni währte,
der Stadt an Geld, Frucht, Vieh, Vier und allerhand Mobilien einen
Schaden von 22,231 fl. 29 Albus zugefügt hatte. Nach einem in den
Acten befindlichen Verzeichniß wurde an Victualien geliefert: 14000 Pfd.
Brod 7500 Pfd. Mehl, 13600 Pfd. Corn. Das Geforderte war aber
viel bedeutender, denn ſie hatten für jede der 3 Armeen 100000 Pfd.
Getreide und Mehl verlangt, ferner für jede 50 Fuder Wein, 50 Malter
Erbſen und Linſen ꝛc. Ferner für eines jeden Generals Küche 9 Ohm
Wein, 9 Ohm Bier, 500 Pfd. Noggenbrod, 300 Pfd. Weißbrod, 1 Rind,
5 Kälber, 9 Hämmel, 12 Lämmer, 50 junge Hahnen und Hühner, 9 Maas
Butter, 300 Eier, 18 Pfd. Licht, netwas Würtz= Wein wie auch das
Bier iſt mit gewalt aus denen Kellern genommen, off die Wägen geladen
und fortgeführt worden, ſteht in den Acten.
Im Anfange des Aprils des Jahres 1647 erſchienen die Franzoſen
abermals in der Vergſtraße. Sie beſetzten die ganze Obergrafſchaft und
vernichteten die Ueberreſte einiger Darmſtädtiſchen Regimenter, die ſich ihnen
auf dem Marſche begegnend, nicht gutwillig ergeben wollten. Veranlaſſung
zu dieſem neuen Beſuche gab der noch immer nicht erledigte Streit zwiſchen
Darmſtadt und Caſſel wegen der Marburger Erbſchaft, welches letztere die
Franzoſen, wie früher ſchon erwähnt, auf ſeiner Seite hatte. Türenne
kündigte von Gerau aus dem Landgrafen an, daß er Befehl habe, ihn feind=
lich
zu behandeln, wenn er ſich nicht ohne Verzug mit der Landgräfin Amalie
von Caſſel vergleichen würde. Zugleich forderte auch Türenne für einen
zweimonatlichen Aufenthalt ſeiner Truppen 60,000 fl. und als weitere
Brandſchatzung noch weitere 91,000 fl., welche Summe der Oberamtmann
Vollmar zu Zwingenberg innerhalb 3 Tagen zu entrichten in der erſten
Beſtürzung verſprochen hatte. Der Rath zu Darmſtadt that ſein Möglich=
ſtes
, die der Stadt zur Laſt fallenden 11,000 Thaler zuſammen zu bringen,
er hat alle die von Adel, die Herrn Näthe, Soldaten, Officiere (ſo heißt
es im Stadtrathsprotokoll) ond bey denen man ſonſt Geld zu ſein ver=
mutet
, omb Darſchießung eines Stück Geldes anſprechen laſſen. Es hat
aber Keiner nichts hergeben wollen, ond ein jed ſich mit der Ummöglichkeit
entſchuldigt." Da die Erfüllung der ungeheuren Forderung unmöglich war,
ſo rückte am 10. April der Obriſt Mespas mit zwei Regimentern vor
Darmſtadt. Hier lag die Leibcompagnie unter Hauptmann Holzapfel und
die Compaguie des Hauptmanus Engelhard. Die Franzoſen verlangten
alsbald die Uebergabe der Stadt und des Schloſſes und bemächtigten ſich,
während noch die Unterhandlungen ſtattfanden, des neuen Thores, durch
welches ſie mit Gewalt eindrangen. Die beiden Hauptleute warfen ſich mit
ihren Mannſchaften in's Schloß, zur tapferſten Vertheidigung doppelt ent=
ſchloſſen
, weil ſich darin die Prinzeſſinnen Tochter ihres Landgrafen be=
fanden
. Dieſer Widerſtand reizte den Oberſt Mespas zur Wuth und er
traf alsbald Anſtalten, das Schloß zu beſchießen mit 2 großen Stücken,
welche ein drittes franzöſiſches Regiment unter General Duval mitgebracht
hatte. Zugleich drohte er, die Stadt an vier Ecken anzuzünden, wenn ihm
nicht das Schloß und ſeine Beſatzung überliefert würde. Kanzler und

Räthe, in höchſter Beſtürzung über die drohende Gefahr, erlangten endlich
auf inſtändiges Bitten die Erlaubuiß, den Hauptmann Holzapfel an den
Landgrafen abſchicken zu dürfen, damit er deſſen Befehle einhole. Für die
Rückkehr des Hauptmanns war ein Termin geſetzt, bis zu welchem Mespas
mit der sforza einhalten wollte, indeſſen inmittelſt aber der Herr General=
Feldmarſchall Türenne von der Räthe Opiniatrität gebürlich berichtet werden
ſollte.; Hauptmann Holzapfel blieb aber aus und die Drohung der Feinde
wurde immer furchtbarer und dringender. Da verſammelte der Oberamt=
mann
die Räthe, die Geiſtlichkeit, die Beamten, die Hofdiener in ſeiner
Wohnung, um zu berathen, ob man der Forderung der Feinde nachgeben
oder es aufs äußerſte ſollte ankommen laſſen. Hauptmanu Engelhard war
zur äußerſten Vertheidigung des Schloſſes gerüſtet; die Auſtalten der Fran=
zoſen
machten aber die verſammelten Näthe für die Stadt und das Schloß
erzittern denn dieſe hatten die Stücke in den Hof des nahe gelegenen
Hertingshauſen'ſchen Hauſes (die nachmalige ſ. 9. alte Kanzlei, das jetzige
Schwab'ſche Haus) bringen laſſen, von wo aus ſie das Schloß zuſammen=
ſchießen
konnten, ohne daß ſie durch einen Schuß aus den Fenſtern des
Schloſſes zu hindern waren; ſie hatten ferner eine Batterie zu bauen be=
gonnen
und vor dem Schloßgraben eine Miene gegraben. Dieſem furcht=
baren
Ernſte gegenüber verſuchten der Oberamtmann und die Geiſtlichkeit
noch einmal, die vor dem Schloſſe auf dem Markte verſammelten Offiziere
zum Warten zu bewegen, ſowie zu erwirken, daß der Hauptmann Engel=
hard
mit 30 Mann als Beſatzung bleiben dürfe. Duval und Mespas
aber waren unerbittlich. Sie verlangten die Auslieferung der ganzen Be=
ſatzung
und nur die Offiziere ſollten paſſiren dürfen. Dieſe Bedingung
wurde dem muthigen Hauptmann im Auftrage des Rathes durch einen der
Geiſtlichen, Stein, den Tanzmeiſter la Marche und den Keller von Boben=
hauſen
mitgetheilt. Noch weigerte ſich der am Podagra ſtark leidende
Hauptmann, die Uebergabe zu vollziehen, indem er ſeine Pflicht als Soldat
vorſchützte. Die Bitten der Prinzeſſinnen aber und der übrigen im Schloſſe
befindlichen Perſonen, verbunden mit der geringen Hoffnung auf etwaigen
Entſatz, aber mit der ſicheren Ausſicht auf die Demolirung des Schloſſes,
und die Lebensgefahr der Prinzeſſinnen, beſtimmten ihn endlich zur Nach=
giebigkeit
Es blieben nur 1 Sergeant, 1 Korporal und 10 Mann des
landgräflichen Militärs zur Bewachung der Prinzeſſinnen und des fürſtlichen
Eigenthums im Schloſſe zurück, die übrigen Soldaten wurden in die fran=
zöſiſchen
Regimenter geſteckt. Damit war Stadt und Schloß vor Zer=
törung
bewahrt; die Noth aber hatte noch nicht ihr Ende erreicht, ſondern
brach nur in anderer Geſtalt über die armen Bewohner Darmſtadts herein.
Die Franzoſen draugen unn auf ſchleunige Zahlung der verlangten Summe
und als ihnen nicht willfahrt werden konnte, bemächtigten ſie ſich des Ober=
amtmanns
, der Näthe und einer großen Anzahl anderer Beamten und
Bürger, an der Zahl mehr denn fünfzig, ſchleppten ſie unter den furcht=
barſten
Drohungen ins Schloß und warfen ſie in einen engen, tiefen,
dunkeln und mit üblem Geruch erfüllten Keller, den ſ. 9. Wildpretkeller.
Zwei ganze Nächte ſchmachteten die armen Gefangenen in dem ſcheußlichen
Gefänguiſſe, deſſen Fenſter noch überdieß verſtopft worden waren. Sie
wurden erſt erlöſt, als die Vornehmſten unter ihnen ſich zur Auszahlung
einer Summe von 40,000 Thalern verpflichtet hatten. Allein Ver=
ſprechen
in der Noth iſt leicht, aber das Halten des Verſprochenen iſt ſchwer.
Obgleich man das der Stadt gehoͤrige, auf dem Nathhauſe aufbewahrte
Silberzeug, vorzugsweiſe Trinlbecher, welche die Rathsherrn dahin geſtiftet
hatten, in Frankfurt, wo es ſchon ſeit einigen Jahren verſetzt war, verkaufte,
obgleich man die noch übrigen Glocken der Obergrafſchaft, an der Zahl 20
darunter die Groß=Vieberauer mittlere, von 400 Pfund Gewicht) in Frank=
furt
verkaufte, obgleich ſogar die Landgräfin ihre Juwelen in Frankfurt
gegen 3000 Thaler zu verſetzen erlaubte, war man doch nicht im Stande,
die Summe auch nur zum vierten Theile zuſammen zu bringen. Alle
Vitten des Landgrafen um Schonung ſeiner armen Unterthauen, welche er
durch wiederholte Geſandtſchaften und Schreiben bei Türenne vorbrachte,
hatte keinen Erfolg. Man mußte zuletzt noch die Pferde und das Rindvieh

endlich am 12. Juli die franzöſiſchen Regimenter ab und ließen nur eine
Beſatzung von 40 Reitern und einigen Offizieren zurück. Damit endigte
der Hauptſache nach die furchtbarſte Sturm= und Drangperiode, welche
Darmſtadt im Laufe der Zeiten zu beſtehen hatte.
Der 30jährige Kampf endigte im Jahr 1648 durch den weſtphäliſchen
Friedensſchluß und auch der leidige Streit zwiſchen Caſſel und Darmſtadt
wurde in dieſem Jahre beigelegt. Darmſtadt kam mit dem ganzen Lande
nach Jahre langen Drangſalen wenigſteus wieder zur Ruhe, wenn auch die
Wunden, welche die ſchwere Zeit geſchlagen, noch gar lange bluteten.
ſortſetzung folgt.)

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.