Darmstädter Tagblatt 1869


23. November 1869

[  ][ ]

Aarreznenteztere
Cereerrrrerniearennhrrg seenarsntthidenhertntersernhththohnrthnothorntnargns
Das Frag= und Anzeigeblatt, dte Betlage hierja., ſorie das Vergednungsblatt für den Kreis Darmflabt erſcheinen wöcheniflich: Erſteres Samſiug. t. Beilage
9tenſtags und Letteres Vornerſtags. Jahres=Abunnemenit ver brei Blätter zujſammen 2 fl. Auswärts Lann Man bei allen Pöſtämtermn abonniren. In Narnſtadt Ri
Hr Ervdition.- Aheinkrahe Nr. 25 neu.

Verſteigerungen.

7757)
Bekanntmachung.
Nächſten Donnerſtag den 25. d. Mts. Nach=
mittags
3 Uhr werden auf dem Zimmerplatz an
der Roßdörfer Straße
150 Stück Fichten=Stangen,
2 beſchlagene Stämme, Tanne,
5 Stück eichene Diele,

2 Pappelſtäume,
2 Floßſtämme,
8 Stück tannene Staͤmme,
gegen Baarzahlung au den Meiſtbietenden ver=
ſreigert
.
Darmſtadt, den 22. November 1869.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
In Verhinderung des Vorſtehers:
Har, älteſter Gerichtsmann.
7756)
Bekanntmachung.
Nächſten Freitag den 26. November d. J.
Nachmittags 3 Uhr werden im Mühlweg vor
der Schaffner'ſchen Hofraithe 2 Buchen=Stämme
und 1 Tannen=Stamm gegen Baarzahlung an
den Meiſtbietenden verſteigert.
Darmſtadt, den 22. November 1869.
Großherzogliches Orisgericht Darmſtadt.
In Verhinderung des Vorſtehers:
Haxl, älteſter Gerlchtsmann.
Verſteigerung von Streulaub und
Ginſter=Wellen
in den Daminalwaldungen der Oberförſterei
Nieder=Ramſtadt.
Es werden verſieigert:
1. Montag den 29. November l. J. Nachmittags
9 Uhr an der Emmelinenhütte.
1) Das Laub von den Wegen, Schneiſen
und Anlagen in den Diſtricten Hinterforſt, Kohl=
berg
, Billerſtein, Birkenwald, Rannberg und
Heinberg;
2) 1500 Ginſter=Wellen im Diſtrict Hinter=
forſt
.
II. Dienſtag den 30 Rovember l. J. Vormittags
9 Uhr an dem Forſthaus Eiſernhand.
1) Das Laub von den Wegen, Schneiſen
und Anlagen in den Diſtricten Spieß, Gebrannten=
ſchlag
, Hanau und Pfarrholz;
25 1500 Ginſter=Wellen aus dem Diſtrict
Spieß, ſowie das Schilfrohr aus dem Ludwigs=
teich
.
II. Mittwoch den 1. December l. J. Vormittags
9 Uhr im Diſtrict Dörnbach auf der Chauſee
nach Hahn.
1) Das Laub von den Wegen und Schneiſen
in den Diſtricten Dörnbach, Seckenheim, Kanzlei
Hartmannshütte, Flachsgrund ꝛc.;
2) Eine Parthie Korbweiden aus dem Pflanz
garten im Diſtrict Dörnbach.
Nieder=Namſtadt, den 20. November 1869.
Großherzogliche Oberförſterei Neder Namſtadt.
Löwer.
7636)

7638) Mittwoch den 1. Dezember l. J. des
Morgens 10 Uhr werden in der Grafenſtraße
Nr. 1 zwei Pferbe, ein Wagen gegen baare
Zahlung öffentlich verſteigt.
Darmſtadt, den 17. November 1869.
Naumann.

Feilgebotenes.

6560) Zwei Bauplätze von 100 auch 200
ſlftr. Gartenland werden verkauft.=Gardiſtenſtr. 16.
7531) Guten Thee, in mehreren Sorten,
ſehr billig empfiehlt
G. Amend. vorm. G. Kraus.

865r Margauz
Redoe
864r
Leoßille ,

WOrdcayxs
per Flaſche fl. 1. 12 kr.
fl. - 42 kr.
1865r Chateau Hargauz fl. 1.45 kr.
fl. 1. 30 kr.

Franzöſiſche Chamyagnor von Moét u. Chan-
don
in Epernay, Roederer in Rheims ete.,
ſowie mein ſehr reiches Lager in ansläudiſchen
Woimen de Spinituosrn, für deren
Aechtheit garantire und worüber Preis=Courante
abgebe, halte beſtens empfohlen.
Friedricb Eichberg.
Rheinſtraüe.
Großherzoglicher Hof=Lieferart.

7596a Bei Bedarf erlaubt ſich Uuterzeichneter auf jeine lebenden Wäuzienbonanets,
Hränze, Guirlanden ete. in bekannter ſchöner Ausführung aufmerkſam zu machen mit
dem Bemerken, daß zur Bequemlichleit der Auftraggeber Veſtellungen bei meinen Schwiegereltern,
im Blumengeſchäft G. Würtenberger auf dem Brückchen, beſtens beſorgt werden.
18
H. Henptz, Nunſt=é Handeſsgärtner,
Schwanenſtraße 37.

7657)
4.,
Holzsegenßi
in großer Auswahl ſind eingetroffen.

59

Wo
84
R WNIen
Alxred Kehrer

7759)

G

4H

Die ſchönſten und billigſten
Müchengeräthe aus Ahornholz
empfiehlt
A-ARTOU, vom. F. Wosahlo.
1
7760)
Gereinigke
hanzendaune,
zum Anffüllen von Matratzen anſtatt Pferbehaar.
Auf der Internationalen Ausſtellung zu Amſterdam iſt mir jetzt die
Goldene Medaille
zugewieſen wegen der Reinlichkeit, Billigkeit, Dauerhaftigkeit, Glaßieität und
Leichtiakeit meiner Pflanzendaune.
Probe=Ballen von 50 Zoll Pfund werden jranco geliefert incl. Verpackung.
Amsterdam, den 18. October 1869.
Ky.
G. Eratzenstein.

7686) Die erwartele Sendung
Neuer Häringe
ſind ſoeben eingetroſſen.
F. Kottler, Obergaſſe.
7691)
Zu verkaufen!
Zwei neue Glasſchränle, der eine mit 15
Schubladen und Glasaufſatz, beide für jedes
Geſchäft paſſend, ſowie auch eine Mandoline
(altes Inſirument). Wo ſagt die Expebition.

7612)

14

zu den billigſten Preiſen empfiehlt
C. Sohneider, Modiſtin,
große Ochſengaſſe Nr. 19.

7616)
empfiehlt
7692)

Ang. Graß.

4

7761) Ganze und gebrochene lgerollte Erbſen) gemiſcht das Pſd. 8 kr. bei
ſowie 3 Sorten Linſen lungariſche Waare),
W.
ſehr weichkochend, zarthülſig, ohne Mücken, em=
pfiehlt
billigſt
7762) In der Langegaſſe 43 ſind 2 ſchöne
Ludwig Gelfius,
Schulzengaſſe=Eaͤe 22. Dachshunde ächter Nace zu verkaufen.

Häolder.

48

[ ][  ][ ]

Winter=Lagerbier

iſt in Verkauf genommen die Flaſche 8 kr., 12 Flaſchen 1 fl. 30 kr., bei Abnahme von wenigſtens 6 Fla=
ſchen
frei ins Haus geliefert, empfiehlt Whs, Mürsoh Nachkolger, Ernſt=Ludwigſtraße.
Niederlagen deſſelben ſind bei den Herren:
Kaufm. J. Möhrich, Kaufm. Ww. Pfeil, Kaufm. W. Manck, Kaufm. G. L. Kriegk,
zur Stadt Mainz.
an der katholiſchen Kirche.
Ballonplatz 5.
Rheinſtraße.
Frau Friebrich Kuhn Wtwe., Beſſunger Martinſtraße 119.

4

L.

7769) Die erwartete Sendung

empfiehlt:
Liebig's Malzextract,
Kindersuppe,

Fleischextract,
Malzextract mit Eisen,
Brustmalzzucker,
Lammscheider Mineralwässer (iahlh.),
Cognac, Rum, Arac,
Malakof (russ. Bitter)
Portwein & Rum-Punschessenzen,
Chocolade & Thee.

Bal-Colſiures
iſt in eleganter und preiswürdiger Auswahl an=
gelommen
und labe zu deren Anſicht ergebeuſt ein.
Achtungsvoll
Marie Birnstill,
4 Ernſt=Ludwigsplatz 4.

Cervelatwurst Gothaer), Sardinen,
Bückinge, Häringe, Sardellen,
Mostsenf, Käse,
Traubengelée, Apfelkraut,
Hidebrand’sches Flaschenbier.

Vermiethungen.
6942) Bleichſtraße 38 ein möblirtes
Zimmer an einen ledigen Herrn zu vermiethen.
Auf Verlangen kann Frühſtück und Bedienung
gegeben werden.
6943) Ein möblirtes Zimmer für einen oder
zwei Herrn. Mühlſtraße 66. an der Kapelle.

F
4979) Nelckunrftrahe Nr. ) onenr einelne.
ſchöne freundliche Stuben, möblirt, zu ver=
H miethen. Näheres 1 Treppe hoch.

Stearinlichter per Paquet 28 u. 36 kr.

Brillantkerzen

24 kr.

von l. 10. huo fl. 9o Br ſooctus, belonr-
ders
beliebte Sorten: Nr. I. 3. 4. 5.
1 kr. 5 St. 6kr.
Nr. 7. I0. II. 12. 13. I5. II. A. 29.
3 kr.
2 kr.
1½ kr.

1688)

Nr. 33. 38.
4 kr.
6 kr.

7764 Für's Winter=Blumenfenſter!
offerire das bekannte herrliche
Hflshopops.
flesſa.
vRilpenveilayen
4
12 Stück 1 Thlr., ſehr ſtark 12 St. 1 Thlr.
W. Neumann in Eibau (Sachſen).
Beſtellungen abzugeben Soderftr. 33 parterre.
7765) Eine Sendung neuer Holländer
Häriuge ſehr groß und ſchön empfiehlt billigſt
L. Gelfius, Schulzengaſſe 22.

in guter Qualität per Ries fl. 1. 12 kr., per
Ballen fl. 11., bei Abnahme größerer Quanti=
täten
billiger empfiehlt J. Ph. Reinhardt,
Schloßgraben 7.

J.
Aepſelſchll. Mlaſchinen
ächt amerikaniſche, vortrefflich ſchälend, bei
A. Anton, vorm. F. Woſahlo.
=ine Parthie gebrauchter Weinflaſchen
3 1 das Stück 2 kr. zu verkaufen.
Rheinſtraße 46.

7570) Ein freundliches Zimmer u. Cabinet
iſt mit oder ohne Möbel zu vermiethen.
Rheinſtraße 33 Hinterbau.
7430) Carlsſtraße Nr. 34 parterre 2 möblirte
Zimmer für einen Herrn 1. Dezember zu beziehen.
7450) Weinbergſtraße 13 iſt der 2. Stock an
eine ruhige Familie zu vermiethen. K. Gauß.
7601) Magdalenenſtraße 9 im zweiten Stock
ein ſchönes Zimmer ohne Möbel zu vermiethen.
7619) Ein Logis zu vermiethen und gleich
zu beziehen. Große Ochſengaſſe Nr. 19.
7770) Georgſtraße Nr. 11 im Hinterbau ein
möblirt Kabinet zu vermiethen; auch kann Koſt
dazu gegeben werden.
7771) Beſſunger Heerdweg Nr. 10 eine Man=
ſarde
zu vermiethen u. Ende Januar zu beziehen.

Opirituosen-Mandiung
und
Liquour-Pabrih

von

v1)D)
PuxGO,
14)
B. wOUhN
vormals C. XLIISXIXI
in Vessungen, Carlsſtraße Nr. 22.
Wohnung wie bisher
Darmstadt,
ſe773)
Louiſenſtraße 42.

ſGeine gebrauchte Spieldoſe wird
E, billig zu kaufen geſucht.

Näheres in der Expedition.
e4 -. ANedeaeDe,
4. N9.
1¼
1460
P=
44 NNNNUNA AAAUUAUA
4
573)

Einladung.

Der Kranken= und Sterbe=Verein der
Weißbinder zu Beſſungen beabſichtigt ſeinen
Verein zu einem allgemeinen Arbeiter=,
Kranken=, und Sterbe=Verein für Beſſungen
ausdehnen zu wollen.
Wir bitten daher alle in Beſſungen
wohnende Arbeiter, welche ſich unſerm Ver=
eine
anſchließen wollen, ihre Anmeldung
bei den hier unterzeichneten Mitgliedern
ſchriftlich einreichen zu wollen.
Die Aufnahme geſchieht nur bis zum
fünfundvierzigſten Lebensjahr, und iſt das
Eintrittsgeld in drei Altersklaſſen feſtgeſtellt.
Adam Steinbacher, Gaſtwirth.
Peter Aßmuth, Weißbinder.
Friedrich Eigenbrodt, Weißbindermſtr.
Beſſungen, den 13. November 1869.
Der Vorſtand.

Vermiſchte Nachrichten.
7772) Meinen werthen Kunden und Ge=
ſchäftsfreunden
zur gefülligen Nachricht, daß ich
meine Wohnung in mein neu erbautes Haus,
Rückertſtraße Nr. 16, verlegt habe.
Darmſtadt, den 22. November 1869.
Friedrich Voigt, Hof=Weißbinder.
7569) O
Feden Bandiurm
entfernk binnen 2 bis 4 Stunden vollſtändig.
ſchmerz=und gefahrlos; ebenſo ſicher beſeitigt auch
Bleichſucht und Flechten und zwar brieflich
Voigt. Arzt zu Croppenſtedt (Preußen).
7641) Köchin geſucht.
Eine tüchtige reinliche Köchin wird auf
Weihnachten geſucht. Verlängerte Waldſtraße
Nr. 51 parterre.

C4O
b44O 0
222

4444 RNRAAAA AAAAnAAuunni.
7623) Zuverläſſiger Diener geſucht.
Wilhelminenſtraße Nr. 16.
7722) Ein tüchtiger Schreiber findet Be=
ſchäftigung
.
Tüchtige Buchbindergehülfen
finden lohnende Arbeit bei G. H. Lange in
[7724
Darmſtadt.
J (ine einzelne Dame ſucht ein älteres
18. Dienſtmädchen, das kochen, waſchen
8
und bügeln kann. Näheres Grafenſtraße Nr. 29
eine Stiege hoch.
7774) Es wird auf Weihnachten ein braves
ſittſames Mädchen geſucht, welches in aller Haus=
arbeit
wohl erfahren iſt, etwas nähen kann und
einen Anfang im Kochen hat. Ecke der Hügel=
und Zimmerſtraße Nr. 11 eine Treppe hoch.

[ ][  ][ ]

15
M. xI.
Wir bitten, um für rechtzeitige Jnſertion ſorgen zu können, die für das
W
größeren Aunoncen möglichſt schon imm
Jamſtagsblatt beſtimmten
G Hd
S
Laauſe der Woche und nicht erſt Freitags Vormittags einreichen zu wollen, da gegen
die Weihnachtszeit ein ſtarker Andraug von Annoncen erfolgt.
Witlich'ſche Hofbuchdruckerei.
D. H.

S
778 J⁄
2 (Hin jolides fleißiges Hausmädchen, welches
2
722)

orückgeſetzt:
auugp=
Zuraadeser.
D
E nähen kann und mit guten Zeugniſſen
D.


verſehen iſt, wird ſogleich oder auf Weihnachten
3 6
Ghe goße Puͤlhie
Lederſtiefel
Ur Ta-¾-
S.
in Dienſt geſucht. Näheres Promenadeſtraße
S.
Nr. 25, ebener Erde.
3⁄₈
men und Kinder von den fein,
bis zu
ſten
S.
3½
3
7784)
3
den ordinarſten mit u. oyne Wollenſutter
S;
5
Roſen=Verein.
Freitag den 26. d. Mts. Nachmittags präcis
2
bei
Ch. ßler.
2 Uhr findet eine Extra=Verlooſung von
3
Im Rathhaus auf dem Markt.
Georgſtraße.
Roſen an die Mitglieder des Vereins im bota=
7731)
niſchen Garten bei Obergärtner Peter Schmidt

Trchnologiſche Vorfräge.
ſtatt, wozu ſämmtliche Mitglieder des Roſen=
Fünfter Vortrag, Donnerſtag den
25. November Abends 6 Uhr im Saal
Vereins hiermit eingeladen werden.
der höheren Töchterſchule in der Grafenſtraße. Ueber Lebens=Verſicherung:
Roſen, welche binnen drei Tagen nach der
Hofgerichts=Advokat Reuling.
Herrn,
Verlooſung nicht abgeholt ſind, fallen dem Ver=
Der Zutritt zu den Vorträgen iſt unentgeltlich.
eine als Eigenthum anheim.
Die Mitglieder des Gewerbvereins mit ihren
erwachſenen Familien=Angehörigen bedürfen hierzu keiner beſonderen Eintrittskarten. Nicht=Mit=
Der Vorſtand.
glieder des Gewerbvereins haben ſich mit Karten zu verſehen, welche auf dem Büreau des Großh.
Gewerbvereins (Rheinſtraße, 2r Stock des Bechtold'ſchen Hauſes) gratis abgegeben werden können.
Der Vorſtand des Lokalgewerbvereins.
Geſchäftsvertreter geſucht!
29)
7775)
Einen ſtrebſamen und intelligenten Mann in
Biſſenſchafkliche Horträge
Darmſtadt, gleichviel ob dem Beamten, Kauf=
im
Winter 1869-30.
manns= oder Gewerbeſtande angehörig, wird Ge=
Gegenüber der fortdauernden Frage nach Abonnementskarten bin ioh zu der Brklärung
legenheit geboten, ſich einen, ſeiner Wirkſamkeit
ermüchtigt, dass es des ungenügenden Raumes wegen, in welchem allein nur die Vor-
entſprechenden
, lohnenden Rebenverdienſt zu ver=
lesungen
abgehalten werden können, ganz unmöglich ist, noch weitere Abonnementskarten
ſchaffen.
Man reflectirt nur auf wohl renom=
auszugeben
ohne Verletaung der schieklichen Rücksichtsnahme gegen die seitherigen Abonnenten.
mirte, einflußreiche Perſönlichkeiten, welchen eine
Darmstadt, den 18. November 1869.
Aruioid Bergskäoser.
ihrer Stellung entſprechende achtbare Geſchäfts=
7776)
Verbindung offerirt werden wird.
ſſs
PLoh
Vereinigte Geſeuſoaft.
Unter Zuſicherung ſtrengſter Discretion erſucht
man Reflectirende, Adreſſen zub V. D. 771
Mittwoch den 24. November Abends 8 Uhr Woll.
an die Herren G. L. Daube & Comp. in
Ballkarten für fremde Herrn, ſowie Karten für die Damen= und Herrn=Gallerien wer=
Frankfurt a. M. gelangen zu laſſen. (7777
den an demſelben Tage von 3 bis 5 Uhr auf ſchriftliches oder perſönliches Anfordern der
gur Einführung berechtigten Mitgliedern ſpos. II. der Statuten) ausgegeben.
7778) Eine Lauffrau wird geſucht.
Heinheimerſtraße Nr. 12.
Das obere Local wird erſt um 7 Uhr geöffnet.
Darmſtadt, den 20. November 1869.
7779) fl. 2000. werden gegen mehr als
Der Ausſchuß der Vereinigten Geſellſchaft.
doppelte gerichtliche Sicherheit geſucht Schriftl.
Offerten unter Nr. 7779 befördert die Exped.

Gummiſchuh=Reparatur
.
p.
2
S
Auf allgemeines Verlangen nimmt meine als
C riſche Gänſelebern
Großherzogliches Hoftheater.
anerkaunt haltbare Reparatur von Gummiſchuhen
werden angekauft in
ſeinen Anfang.
Knipp
Dienſtag, 23. Noobr. 2. Vorſt. im 4. Ab.:
7780
Hoksſ-Wochler.
Obere Hügelſtraße 16
Kanonenfütter. Luſtſpiel in 3 Akten von
frnannaernam
Roſen. Hierauf=Die alte Schachtel. Luſiſpiel
7782) Eine Frau ſucht Laufdienſt.
in 1 Akt von Putlitz.
Neugaſſe Nr. 1 gleicher Erde.
7740) Im ſtädtiſchen Hoſpitale dahier wirb
ein Krankenwärter
welcher gute Zeugniſſe
Mittwoch 24. Nobr. Orpheus in der
7783)
Gefunden:
vorzeigen kann, zum ſofortigen Eintritt geſucht.
Uuterwelt. Burleske Oper in 4 Atten; Muſik
1 Ohring, eiſelirt Silber.

Abzuholen gegen
Anmeldungen haben bei dem Hoſpitalarzte Dr.
von Ofenbach Hr. 8Arronge und Frau C Arronge=
bei

Inſeratgebühr
Pfeiffer zu geſchehen.
Surrh, von Mainz, als Gäſte.
A Anton, vorw. F. Woſahlo.
Gebirgsgeſtein und der Boden des Gebietes iſt, das der marſchenbildende
Die Bildung der Marſchen.
Strom zu durchfließen hat; und auch hiebei tritt noch manches Näthſel
auf. Der dunkle leicht verwitternde Thonſchiefer iſt ſicherlich das zur
(Schluß.)
Marſchenbildung am beſten geeignete Geſtein, in zweiter Linie kommen
Manches noch bleibt dabei übrig zu erforſchen und zu berechnen,
ſodann Sandſtein, Muſchelkalk, Trachht und Mergel. So haben Maas
manche Frage wird ihrer Antwort noch lange entgegen ſehen; wie viele
und Rhein gewiß bedeutende Theile ihrer Marſchenbildung aus den um-
Schlammtheile z. B. durchſchnittlich ein Kubikfuß Flußwaſſer mit ſich
faugreichen Schiefern der Ardennen, des Taunus und Sauerlandes geholt.
führt, wie bedeutend die jährliche Maſſe ſein wird, die er hinabſpült,
Von dem letzteren kommt auch ein Theil durch die Diemel der Weſer zu
welche Jahreszeit, welches Temperaturverhältniß für den Niederſchlag am
Gute, wie auch vom Tonſchiefer des ſüdweſtlichen Harzes, obwohl bei
günſtigſten, ob im Winter, oder wie Einige behaupten, im Sommer die
ihr große Muſchelkalk= und Mergelmaſſen es waren, welche ihre Marſchen
Marſchenbildung am meiſten vor ſich geht und vieles Andere. Man ſicht,
bildeten, während die der Elbe wohl zum Theil dem thonigen Binde=
unſere
Naturforſcher und Geologen brauchen noch gar nicht Hunderte
mittel des erzgebirgiſchen Sandſteins entſtammt ſein mögen. Die großen
von Meilen zu reiſen, um ſchöne Beobachtungen und Entdeckungen machen
Thon=, Lehm= und Mergellagen des weiten norddeutſchen Schwemmlandes
zu können.
ſind und bleiben indeß die nächſten wie die wichtigſten Lieferungsdepots
Am meiſten natürlich kommt es darauf an, von welcher Art das

[ ][  ]

134

. x.

Durch fortwährende Anhäufung ſeines Schlammes vor der Mün=
dung
aber vereugt ein Strom ſich nach und nach ſelbſt ſeinen Ausgang l fangreicher war. als es ſich uns jetzt darſtellt. Es iſt vielleicht nicht zu
wie die Wolga, Weichſel, Donau, der Rhein u. a. darbieten. Auch die ſein Ufer über die Reihe der frieſiſchen Inſeln, welche heute von Holland
Weſer hatte einſt Deltaländer und erſt ſeitdem ihre in die Jahre fließen= bis zur Jahde das Land umgeben, damals noch nicht exiſtirten, erſireckte.
den Nebenarme im 15. und 16. Jahrhundert eingedämmt wurden, ſtrömt Es war eine Zeit, wo kein Kanal Englands uns Frankreichs Küſten

für die Mariſchen, gegen welche Alles, was jetzt unmittelbar von den Ge=, arg verſandet worden, und nur mit großen Anfirengurgen durch Bagger=
teinen
aufgelöſt und herabgeſpült wird, bis zur Unbedeutenheit herabſinkt. maſchinen und Uferwerke iſt es jetzt vor gänzlicher Vernichtung zu retten.
Wir wiſſen, daß einſt das ganze Gebiet der Marſchen ungleich um=
und muß ſich endlich in Arme (Gahelbildungen) ſpalten, um nur hiuaus kühn zu vermuthen, daß es in grauer Vorzeit wohl das Doppelte ſeiner
zu kommen. So entſiehen Deltas, wie ſie der Nil, Ganges, Miſſiſippi, jetzigen Größe gehalten haben mag; ſicher wenigſtens weiß man, daß es
eutſchen trennte.

ues Laſd mbilden

die Fluth und zwingt ſie, ihm ihren Tribut zu gebeu. Er legt Schlen=
gen
, Stackwerke und Deiche an, er entreißt ihr was ſie enfuhren will,
r gebietet ihr nach ſeinem Willen hierhin oder dorthin zu ſtrömen, und
ruft ihr oft ein kräftiges Halt entgegen.
Es iſt darum des Hollänvers alte Sprichwort: Deus mare, Ba-
tavus
littora fecits wahrlich nicht zu verwegen geweſen. Niemand kann
mit ſo ſtolzem Selbſigefühl ſeinen Heimathsboden beſitzen als der Marſch=
bewohner
, der ihn zum Theil geſchaffen und mühevoll errungen hat, der
ihn Jahr aus Jahr ein mit ungeheurer Fraft und Ausdauer behaupten
und vertheidigen muß gegen die wilden, ewig nagenden, ewig wühlenden
und ſpülenden Fluthen. Aber dieſes ewige Ringen und Kämpfen hat ihn
geſtählt und geweckt, wie es ihn erfüllt hat mit Muth und Ausdauer,
Freihetsliebe, Selbſiſtändigkeit und innigem Heimathsgefühle.
Ueberall lehnen ſich die Marſchen flach an den Rand des höheren
ſandigen Landes, die Geeſt genannt, oder lagern ſich auch zum Theil
auf ihm. Die Benennung Geeſt hängt wohl mit dem plattdeutſchen Worte
güſt zuſammen, das unfruchtbar und nicht tragend bedeutet. S.
lennt man; B. eine nicht trächtige Kuh güſt, oder ſagt, wenn man zur
Brache pflügt, alſo nicht danach ſäen will, man pflüge güſt. Im deut=
chen
Süden und Oſten iſt die Benennung Geeſt unbekannt, überall in
Nieder=Sachſen aber bezeichnet man durch ſie die ganze norddeutſche ſan=
dige
Diluvialebene bis an die Berge. In den Marſchen ſelbſt nennt
man Alles ſchlechtweg Geeſt, was nicht Marſch iſt, und maucher Bauer
meint daher auch ſteif und feſt, die ganze Welt, ſeine fruchtbare Heimath
ausgenommen, ſei nur magere, bemitleidenswerthe Geeſt.
Dieſer hohe, jetzt mit Haide, Wald oder Kornfeldern bedeckte Geeſt=
rand
war alſo einſt, wie hier und dort auch noch heute, das wirkliche
Flußufer und zum Theil Dünenbildung. Deutlich ſieht man noch heute
vielen ſauften, wellenförmigen Geeſthügeln am Rande der Haiden ihre
ehemalige Dünengeſtalt an, und wo keine Marſchen davor liegen, gehen
dieſe am Meeresufer, wie z. B. in der Nähe von Cyxhaven, auch in
wirkliche Dünen über.
So ſehen wir alle Marſchen die minder fruchbare Geeſt wie ein
grüner, üppiger Rand umgeben, in welchem die letztere mit mannichfachen
Landzungen und Vorhügeln hineintritt. Vom Herzogthum Bremen iſt

offenbar aus deutlichen und zahlreichen Beweiſe
hervor, daß einmal ungleich niedrigere Fluthwellen die Marſchen berühre
mußten.

Kerlel dovlednits
ewig nagenden Fluthen zu bekämpfen. Es wird ihm zum Theil gelingen,
aus den eingeriſſenen kleineren Meerbuſen, z. B. aus der Jahde und dem
Dollart, noch manchen ſchönen Morgen Landes wieder zu gewinnen, wie

ſunkenes und Fortgeſpültes! Auch jene Injeln,
die letzten Brocken des einſtigen Ufers, ſind wohl rettungslos verloren,
und es wird ſicher eine Zeit kommen, da ſie nicht mehr ſein werden.
Wo aber ſind ſie geblieben, die ung=heuren Thonmaſſen, welche einſt
das große, viele Meilen weit fruchtbare Land ausmachten ?
In einer Breite von zwölf Meilen zieht ſich in der Richlung von
Hull nach der Südſpitze Norwegens die mächtige über funſzig Meilen
lange Doggersbank, gebildet aus Sand und ſchwarzem, feſtem Thon. Hier
mußte dieſe entſtehen, denn gerade an dieſer Stelle ſtoßen die Fluthwellen
des Kanales mit denen, die ven Norden lommen, zuſammen, und ſchaffen
hier einen Ruhepunkt des Waſſers, und wo Ruhe iſt, ſehen wir ja auch
die größte Schlammabſetzung. Die Doggersbank dürfen wir ſicherlich als
die derſunkenen und fortgeſpülten Maſſen der alten Marſchen anſehen.

Darmſtädter hiſtoriſche Rleinigkeiten.
Mitgetheilt von M.

der breit noch ein Meerſtrich, namentlich da wo die Geeſt ſich buchtens Stattprebiger, 1727.
artig einwärts zieht. Wo das aber der Fall nicht iſt, grenzen beide

82. Die Darmſtädter Stadtgeiſtlichen.
Fortſetzung)
Joh. Nicolaus Frey, vordem Reiſe= und Feldprediger des Graſen
daher der alte gute Vergleich entſtanden, daß es wie ein ſchlechter Mantel von Naſſau=Weilburg. 1709 Diaconus an der Hofkirche zu Darmſtadt,
ſei mit goldener Kante beſetzt, oder gar wie ein magerer Pfannenkuchen 1717 jüngerer Stadtpfarrer, 1727.
mit leckerem Rande.
Johann Ludwig Niclaſiy aus Schleſien, vordem unter dem Ordens=
Zuweilen geſchah es auch, daß eine allein ſtehende, weit vorgeſchobene namen Antonius, dem Eiſtercienſerorden angehörig und Prior des
Düne rings vom fetten flüſſigen Schlamm umfloſſen und ſo vom übrigen Eiſtercienſerkloſters Heinrichsau und dann (723) Abt deſſelben. Auf ſeine
Geeſtlande getrennt wurde, ſo daß man jetzt oft mitten aus der frucht= Abtſtelle reſignirte er 1724 und trat in den Trappiſten=Orden, deſſen
barſten Marſch den dürrſten Sandboden hervorragen ſieht, gleichſam, mit ſirenger Regel er in Düſſeldorf lebte; 1725 begab er ſich auf eine Reiſe
Kohl zu reden, wie ein magerer Braten aus fetter Sauce.
über Cöln, Mainz und Frankfurt nach Gießen. Hier trat er zum Pro=
Am häufigſten aber liegt zwiſchen Marſch und Geſt mehr oder min=1 teſtantiomus über und wurde in demnſelben Jahr dritter, 1727 zweiter
Johann Maher aus Schotten, vorher dritter Pfarrer in Worms,
Bodenarten oft ſo hart aneinander, daß man mit einem Fuße auf trod= dann 1129 zweiter Stadtprediger in Darmſtadt, 1735 erſte, 1735.
nem Nanhe und zugleich mit dem andern auf dem fetteſten Marſchboden
Johann Conrad Reiß aus Reichenbach, vorher zweiter Pfarrer an
ſtehen kann.
der lutheriſchen Kirche in Moskau, 1131 dritter Stadtgeiſlicher in Darm=
Noch heutiges Tages ſehen wir neues Marſchland allenthalben vor ſtadt, 1735.
unſeren Augen eutſtehen, aber hierbei ſpielt der von oberen Lande herab=
Joh. Nic. Kuhlmann aus Nauheim, vorher Pfarrer in Biebes=
geführten
Schlamm meiſtens eine nicht ſo bedeutende Rolle als ehemals; heim und dann in Dornheim, 1836 erſter Stadtprediger in Darmſtadt,
wir können dieſe Ablagerungen weniger Nenbiloungen als Umbildungen 7745.
nennen. Was hier nämlich ein Ufer gewinnt, muß dort ein anderes ver=
Joh. Hector Diez aus Frankfurt, vorher Prediger am Waiſenhauſe
lieren; denn Ebbe und Fluth tragen den ſchon abgelagerten Schlamm bald zu Frankfurt, 1732 Prediger an der Hofkirche in Darmſtadt, 1735 zwei=
hierhin
bald dorthin, und des Menſchen Aufgabe iſt es nun, das Ab= ter Stadtprediger, 1742 zweiter Hofprediger, 1755 erſter Hofprediger,
geſetzte feſtzuhalten. Dasjenige, was die Flüſſe noch am meiſten und 1757 Superinkendent, 1780.
mächtigſten; herabſpülen, ſind, ihre Sandmaſſen, die von Tag
Phil. Georg Albert Walter, vorher Pfarrer in Bobenhauſen,
zu Tag bedeutender werden, dem Meere näher kommen und das Fahr= 173s driter Stadtprediger in Darmſtadt, auch Prorector am Gymnaſium,
waſſer der Flüſſe aufs Bedenlichſte verengen und ſeichter werden laſſen. 1743 zweiter Stadtprediger, 1773.
(Schhuß folgt)
So wäre auch das Fahrwaſſer der Wejer und Elbe ſicher in kurzer Zeit

Redaction und Verlay: L. C. Wittic'ſche Hofbuchdruſkeret.