N8 43.
Dienſtag den 26. October
1869.
Daß Frag= und Anzeigeblatt, die Beilage hierzu. ſowts das Verordnungsblatt für den Kreis Darmſtadt erſcheinen wöchentlich; Erſteres Saniſic., vis Beilage
9lenſtags und Letteres Bonnerftagg. Jahres=Abonmneiveart der drei Hlätter zuſammen 2 fl. Auswärth jaun mier bei allen Poftämtern abonniren. In Darmſtadt bei
der Expedition, Rheinſtraße Nr. 23 neu.
Verkauf von Korbweiden.
Die diesjährige Korbweiden=Ernte
von den flußbaufiscaliſchen Weiden=
Anla=
gen im Baubezirk Groß=Gerau ſoll an Ort
und Stelle in nachſtehenden Abtheilungen
ſchlag=
weiſe verſteigert werden:
1) Dienſtäg den 26. October l. J.
Vor=
mittags von eif Uhr an, von den Weiden=
Anlagen der Reviere Biehesheim u.
Stock=
ſtädter Altrhein. Die Zuſammenkunſt iſt
am ſ. 9. ſchwarzen Ort.
2) Mittwoch den 27. October l. J.
Vormittags von neun Uhr an, von den Weiden=
Anlagen der Reviere Erfelder Altrhein,
Knoblochsaue und Goldgrund. Die
Zu=
ſammenkunft iſt an dem Pegel zu Erfelden.
3) Donnerſtag den 28. October l. J.
Vormittags von zehn Uhr an, von den Weiden=
Anlagen der Reviere Altrhein an der
Lan=
genäue und Untermain. Die
Zuſammen=
kunft iſt an dem Steindamm am Haderſandkopf.
Groß Geran, den 20. October 1869.
Großherzogliches Kreisbauamt Groß=Gerau.
Walter.
7107)
. rriverr.reeee. r.e. e.
Feilgebotenes.
6560) Zwei Banplätze von 100 auch 200
Klftr. Gartenland werden verkauft. Gardiſtenſtr. 16.
für Herren
Canzſlieſſelſen
und
für Damen
Canzlchuhs; empfiehlt
6622)
C. Schüssler
6741) Ich empfehle meine ſelbſtverfertigten
Leder=Stiefel u. Schuhe mit Fil; gefüttert
und mit Holzſohlen in großer Auswahl. Auch
werden alle Reparaturen und Sohlen ſchnell
beſorgt bei
F. Schweinsberger, Schuhmachermeiſter,
Beſſunger Hügelſtraße Nr. 134.
6623) Neue Kinſess, zarthülſig u.
hell=
lochend (ohue Mücken)
empfiehlt G. Amend. vorm. G. Kraus.
6934
Brief=Louverks
mit äuzerſt elegant aufgedruckten farbigen
Firmenſtempela (Erſatz der Giegeloblate)
empfiehlt zu ſehr billigen en gros=Preiſen.
Koch'ſche Briefcouvertfabrik in Augsburg.
M3 Solide Agenten werden geſucht.
15. Ernst-Ludwigstrasse 15.
Ich zeige hiermit ergebenſt an, daß ich in Verbindung mit meiner Kunſt= u. Handelsgärtnerei eine
Güst,p Gehnlsée, hongnuot. &C Planiens hahiälnige
Ernſt=Ludwigſtraße Nr. 15 eröffnet habe und halte ich mich hierſelbſt aller in die Gärtnerei
ein=
ſchlagenden Artikeln bei billigen Preiſen beſtens empfohlen: Gohnrtstags, Jacon-, Brant., Ball- u.
Tranor-Bouquets, ſtets friſch in moderner Façon, elegant gebunden. — Permanente
Aus=
ſtellung von blühenden u. Blattpflanzen für's Zimmer in großer Auswahl. - Desgl. von
Bouqnets, Ampoln, Blumenkötbehen, Goburtstags- u. Trauorkränzeo ꝛc. ꝛc. von natürlichen, künſtlich
getrockneten Blumen ſehr brillant und wegen ihrer Haltbarkeit ganz beſonders zu empfehlen.
Blumentiache mit u. ohne Pflanzen. - Tatelauſsätne, Jasen, Pruchtschalen ꝛc. werden jederzeit auf
das Schönſte mit Blumen u. Früchten garnirt. — Vecorationen bei feſtlichen Gelegenheiten ꝛc.-
Ball- u. Braut=Haarputze.
Obſt &am Gemüſe täglich friſch aus der Gärtnerei. — Faſoltrauben.
Gleichzeitig mache ich bei eingetretener Pflanzeit auf meinen großen Vorrath Rosen in mehr
als 400 der ſchönſten und beſten Sorten, ſowie Awerg. und hochſt. Obst- u. Lierbäumen,
Sträu=
cher, Reben ꝛc. zu billigen Preiſen aufmerkſam. - Reichnung und prompte Ausführung von
Gar=
tenplänen ꝛc. — Preisverzeichniſſe franco.
Zahlreichem Beſuch entgegenſehend, zeichnet Hochachtungsvoll
Darmſtadt und Beſſungen, am 24. October 1869.
W. Henkel,
7108
Kunſt= und Handelsgärtner.
7150)
340)
Billige Näbuaſchinen
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elegant, dauerhaft und ſolide gebaut, zweckmäßig für
jede Haushaltung,
liefert das Dutzend zu fl. 147. oder Thlr. 84. (einzelne Probe=Maſchinen zu fl. 14. oder
Thlr. 8.) gegen baar oder Nachnahme die
Hoch'ſche mechaniſche Werbſtätte in Augsburg.
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Neue Kaſtauien
Neue Sardehlen per Pfd. 24 kr.
Nene Häringe per Stück 3 u. 4 kr.
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G. Amend, vorm. G. Kraus.
Für die Herren Wirthe zum Mariniren
E
A
per Otzd. 30 kr.
Preismedaillen.
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Attona Baris Einz
Ph. Greinert,
1869.
1867.
1869.
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Ecke der Carls= und Kiesſtraße.
Starker & Popuda.
Königl. HofLieferanten
Atuttgars.
empfehlen ihre vorzüglichen
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Lu haben in Darmstadt bei
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G110) C. M. Muber ≈ Söhne.
G
A
6935) Reh= 8 Hirſchfelle zu Vorlagen,
Kidbleder zu Damenſchürzen, ſowie ſolche
fer=
tig, ferner Gerben und Zubereiten von Pelzfellen
aller Art empfiehlt;
K. Juſkus, Weißgerber,
Mühlſtraße 66.
Vermiethungen.
5602) 2- 3 Zimmer mit Glasabſchluß,
mö=
blirt oder unmöblirt, wenn es verlangt wird,
kann auch Küche dazu gegeben werden. Zu
er=
fragen bei Hrn. Trier in der Ludwigsſtraße.
5934) Grafenſtraße Nr. 13 iſt ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
6260) Ein großes ſchön möblirtes
Zim=
mer iſt zu vermiethen. Kiesſtraße Nr. 10I.
6387) Ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
Ballonplatz Nr. 10 Parterre.
6752) Ein möblirtes Zimmer
Eliſabethen=
ſtraße Nr. 18, Ausſicht auf die Wilhelminenſtr.
44
166
46) ein Nodeon nodien Iunner.
4.
F auf Verlangen mit Koſt. Alexanderſtraße
4 Nr. 5 erſter Stock im Vorderhaus.
NæNLALANNNNNNL UNI448 U3
„9
6753) Obere Hügelſtraße 30 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
6942) Bleichſtraße 38 ein möblirtes
Zimmer an einen ledigen Herrn zu vermiethen.
Auf Verlangen kann Frühſtück und Bedienung
gegeben werden.
6943) Ein möblirtes Zimmer für einen oder
zwei Herrn. Mühlſtraße 66. an der Kapelle.
6944) Ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
Karlsſtraße Nr. 51.
6968) Ernſt=Ludwigſtraße 19 ſind zwei ſchön
möblirte Zimmer nach der Straße vom 1. No=
Joh. Waitz.
vember ab zu vermiethen.
7055) Bei Hofglaſer Brunner ſind zwei
ſchöne Zimmer im Seitenbau zu vermiethen und
gleich zu beziehen.
7111) Ein auch zwei möblirte Zimmer mit
oder ohne Koſt ſind zu vermiethen. Zu erfragen
Friedrichſtraße Nr. 21 im oberſten Stock.
7112) Schützenſtraße Nr. 10 zwei Treppen
hoch ein Zimmer mit 1 Fenſter nach der Straße
zu vermiethen.
7113) Ein gut möblirtes Zimmer Grafenſtraße !
nächſt der Promenade zu vermiethen und gleich
zu beziehen.
7114) Ein ſchönes Zimmer mit Möbel und
Bedienung Kiesſtraße Nr. 10.
7115) Dem Gymnaſium
gegen=
über ein ſchöner Laden mit Arbeits=
Bei Fräulein Thomas
zimmer u. ſ. w.
in demſelben Hauſe zu erfragen.
Vermiſchte Nachrichten.
Lr. Reuter's Vorſesung,
Mittwoch den 27. October, Abends 1 Uhr,
im Saale der höheren Töchterſchule.
Mit durchaus neuem Programm. U. a. „Unkel
Bräſig belurt (belauert) in n Kirſchboom klein
Mining und Lining ehr Verlöbniß." Und: „Wat
bei Aeweraſchungen rut kamen kann."
Einzelne Billete zu numerirten Plätzen 1 fl.,
Familienbillete 2 fl. und Saalbillete 30 kr.
ſind bis Abends 5 Uhr in den Buchhandlungen
der Herren Schorkopf, Bergſträßer und
Jonghaus zu haben.
Caſſapreis: numerirte Plätze 1 fl. 18 kr. und
Saalbillets 48 kr.
Hochachtungsvoll
Dr. L. Burmeister.
7059)
6198) Gute Penſion für jüngere Schüler von
100 Thaler an jährlich. Nachhülfe gratis.
Bleichſtraße 44 oberſter Stock.
Geſittete junge Mädchen geſucht.
6786
Frommann & Rünle.
R. 43.
7057)
88 W
Großherzogliches Hoftheater.
Zur fünfzigjährigen Jubelfeier des Großherzoglichen Hoftheaters werden drei Vest-
Vorstehlungen bei feſtlich beleuchtetem Hauſe gegeben.
Sonntag, 7. November, im Abonnement: Fernand Cortez, Oper in 3 Akten mit
Ballet; Muſik von Spontini.
Montag, 8. November, im Abonnement: Demetrims, Trauerſpiel in 5 Akten von
Schiller und H. Laube.
Dienſtag. 9. November, Abonnement suspendu: Jessonda, Oper in 3 Alten mit
Ballet; Muſik von Spohr.
Vor jeder der drei Vorſtellungen wird zuerſt ein dieſer Feier entſprechendes Pestspiel
von Ernſt Pasqus zur Aufführung gebracht.
Beſtellungen auf feſte Plätze zu dieſen Vorſtellungen werden vom 28. October an täglich
von 10-12 Uhr bei Großh. Hoftheaterkaſſe angenommen.
Darmſtadt, 23. October 1869.
Die Direction des Großh. Hoftheaters und der Hofmuſik.
7058)
Technologiſche Vorträge.
Auf Veranlaſſung des Lokal=Gewerbvereins dahier werden in den Monaten October, November
und Dezember l. J., ähnlich wie es in früheren Jahren geſchehen iſt, technologiſche
Vor=
träge veranſtaltet. Von Januar 1870 an ſollen dann die Winter=Verſammlungen des
Lokalgewerb=
vereins, mit Vorträgen und Discuſſionen, beginnen.
Die technologiſchen Vorträge werden an den Donnerſtag=Abenden von 6-7 Uhr
in dem großen Saale der höheren Töchterſchule in der Grafenſtraße abgehalten.
Durch dieſelben will das Verſtändniß allgemein intereſſanter techniſcher Gegenſtände, ſowie von
Fragen der Haus=Oeconomie und der Voltswirthſchaft gefördert werden. - Auch für dieſes Jahr
erfreut ſich der Lokalgewerbverein der uneigennützigen Unterſtützung vorzüglicher Kräfte zur
För=
derung dieſer Beſtrebungen. - Der Zutritt zu den Vorträgen iſt unentgeltlich. Die Mitglieder
des Gewerbvereins und deren erwachſene Familien=Angehörigen bedürfen hierzu keiner beſonderen
Eintrittskarten. Nicht=Mitglieder haben ſich mit Karten zu verſehen, welche auf dem Büreau des
Großherzogl. Gewerbvereins (Rheinſraße, 2r Stock des Bechtold'ſchen Hauſes) gratis abgegeben
werden können.
Erſter Vortrag Donnerſtag den 28. October Abends 6 Uhr: Ueber
Fuß=
bekleidungen, von Herrn Commerzienrath Fi n k. (Die richtige Geſtalt der Schuhe nach dem
Bau des menſchlichen Fußes; die neue, amerikaniſche Sohlennähmaſchine, mit Vorzeigung
von Muſtern aus dem Geſchäft des Herrn Otto Herz u. Comp. in Mainz.)
Der Vorſtand des Lokalgewerbvereins.
eine ſeit 27 Jahren beſtehende Liqueur=Fabrik & Spirituoſen=Handlung
habe ich an Herrn Jriedr. Voſaßſo in Darmſtadt käuflich abgetreten. Mit Dank
O)6 auf das mir in dieſer langen Zeit gewährte Vertrauen zurückblickend, bitte ich ſolches
auf meinen Nachfolger übergehen zu laſſen.
3
Beſſungen, den 1. October 1869.
garl Ritſerk.
7978) Zur Bedienung eines alten Herrn ein
zuverläſſiger Mann geſucht. Wilhelminenſtraße 16.
7034) Ein Kindermädchen geſucht
Eliſabe=
thenſtraße 8.
Im Anſchluß an Vorſtehendes bringe hiermit zur geneigten Kenntnißnahme, daß ich das oben
genannte Spirituoſen=Geſchäft in demſelben Locale für meine Rechnung unter meiner
Firma fortbetreibe.
In jeder Beziehung hinlänglich unterſtützt, bei gewohnter Reellität und Sorgfalt für das
Intereſſe meiner verehrten Geſchäftsfreunde, hoffe ich mir deren Zufriedenheit zu erwerben.
Darmſtadt=Beſſungen, den 1. October 1869.
J. Voſaßko.
vormals C. Ritſert.
7062)
Beachtungswerth!
Die unterzeichneten Rollführer bringen dem verehrlichen Handelsſtand und den geehrten
Be=
wohnern Darmſtadts und Beſſungen's zur gefälligen Kenntniß, daß ſie von heute für alle hier
ankommenden und abgehenden ordinären Güter, welche durch unſere Rollfuhren beſorgt werden, in
die Stadt 3 kr., nächſte Umgebung und nach Beſſungen 4 kr. per Centner beanſpruchen.
Daß der mäßige Aufſchlag durch die in allen Schichten geſteigerten Verhältniſſe uns gewiß
von allen Seiten gebilligt wird, dürfen wir von den humanen Geſinnnngen der Bevölkerung uuſerer
Stadt und Beſſungen vorausſetzen.
Darmſtadt, den 20. October 1869.
Hochachtungsvoll
J. Hegendörfer sen. Ph. Hegendörfer. J. Hegendörfer. M. Seibert.
Georg Herrmann. F. Borger. F. Wagner. K. Stumpf.
7090) Ein Commis ſucht für einige Stunden
bes Tages auf einem Comptoir Beſchäftigung.
Anfragen oder Offerten erbitte mir unter S. P.
4687 poste restante.
7094) Advokal
zweiten Scribenten.
Dr. Oſann ſucht einen
7116) Nro. 215 hat die Billa mit Spring=
[ ← ][ ][ → ] Inſerateu=Weſen.
Für Alle, die ein Intereſſe haben, irgend
etwas der Welt bekannt zu machen, ſeien es
Kaufleute, Fabrikanten, Kleinhändler, Vorſteher
von Inſtituten und Lehranſtalten jeber Art,
Ver=
waltungsbehörden ꝛc. gibt es kein beſſeres
Mittel, als die Veröffentlichung durch
die Zeitungen. Es iſt für den Einzelnen
der ſich auf dieſem Wege bekannt machen will,
mit vielen Umſtänden und Koſten verbunden,
wenn er direct mit den Zeitungen verkehren
will, — er erreicht durch die Annoncen=Bureaux
viel einfacher und billiger ſeinen Zweck. Die
Vortheile, welche ihm durch dieſelben geboten,
ſind zu bekannt, als daß ſie noch beſonders
her=
vorgehoben zu werden brauchten. Als eines der
bedeutendſten Geſchäfte dieſer Art können wir
die weitverzweigte Firma G. L. Daube &
Comp. in Frankfurt a. M., Stuttgart,
München ꝛc. ſehr empfehlen, da dieſes Haus
an aufmerkſamer Beſorgung von Inſeraten=
Auf=
trägen und Gewährung der höchſt möglichſten
Vortheile nichts zu wünſchen übrig läßt. 7096
7120) Für ein Material=u. Farbwaaren=
Geſchäft wird ein anſtändiger, gut
empfohle=
ner Hausburſch geſucht. — Näheres
Lud=
wigſtraße 12.
E. 13.
7117) Sdickmuster-Leichnungen
jeder Art, auf jeden Stoff, werden ſchön und
geſchmack voll ausgeführt durch
G. Heim,
3. Ernſt=Ludwigſtraße 3.
(Vorderbau 2ter Stock.) prakt. Lithograph.
2 ſſoine kleine Wohnung wird auf zwei
8 Monate zu miethen gewünſcht. Auch
„
würden 2 leere Zimmer ausreichend ſein.-
Gefällige Adreſſen bittet man unter Nro. 7118
in der Expedition d. Bl. abzugeben.
7119) Die Geſellſchaft „Bürgerverein” ſucht
einen zweiten Diener. Hierzu Geeignete wollen
ſich im Vereinslokale anmelden.
Der Vorſtand.
Im Großherzoglichen Holzmagazin
vird gegen Vorauszahlung abgegeben:
Buchen=Scheibholz zu 10fl. 20 kr. per Stecken
Kiefern=
6 fl. 24 kr.
„
Beſtellzeit: Dlenſtags, Freitags und
Gamſtags von 8-11 Uhr Vormittags.
Broßherzogliches Rentamt Darmſtadt.
Gold-Cours.
fl. 8. 49-5l.
Piſtolen
Holländ. 10 fl.=Stücke . 9. 54-56.
Rand=Ducaten. „ b. 37- 39.
20 Francs=Stücke. 9. 29½ - 30¼
Engl. Souverains. „ 11. 55-59.
Wir haben ſchon öfters die Bitte ausgeſprochen:
„Alle Anzeigen, wenn ſolche richtige Aufnahme finden ſollen, für die Beilage zum
„ Frag= und Anzeigeblatt längſtens Montag Mittags 12 Uhr, ſolche für das
„Verordnungsblatt für den Kreis Darmſtadt längſtens Mittwoch Mittags
„12 Uhr und diejenigen für das Frag= und Anzeigeblatt längſtens Frei=
„tag Vormittags 10 Uhr auf unſerem Comptoir abzugeben, ſowie bei Ab=
„beſtellungen von ſolchen Inſeraten, welche auf Abbeſtellung hin aufgenom=
„men wurden, uns ſofort (wenn die Inſeraten nicht bezahlt werden) jedesmal
ſchriftliche Anzeige zu machen” — und wiederholen hiermit dieſe Bitte.
Ludw. Carl Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
167
ATTTTTAATAuNo
6
6
9
H9
5.
3
Publicitüt. M
2
Anzeigen aller Art werden beſorgt;
mit: Schnelligkeit — Erſparniß von H
Porto und Speſen, ſowie eigener Müh=
waltung - Gratisbelege — Rabatt
5
⁄₈
9
G=
5
S
bei größeren Aufträgen — Discretion.;
H
L Special-Contracte mit beſonders
günſtigen Bedingungen bei Uebertra= 3
gung des geſammten Inſertionsweſens. 5 0
Sachſe &am; Co. in Leipzig,
Zeitungs=Annoncen-xpedition. 2
Filialhandlungen in:
Dern - Stuttgart — Caſſel.
H= Annahme von Inſeraten für
die Allgemeinen Anzeigen der „
Gar=
tenlaube: Auflage 250,000 Exempl.
LTuLdA.ArAa.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienſtag. 26. Octbr. 1. Vorſt. im 3. Ab.,
neu einſtudirt: König Lear. Trauerſpiel in
5 Akten von Shakeſpeare.
Donnerſtag. 28. Oct. 2. Vorſt. im 3. Ab.:
Die weiße Dame. Komiſche Oper in 3 Akten.
Muſik von Boheldien.
Freitag, 29. Oct. 3. Vorſt. im 3. Ab.:
Philippine Welſer. Schauſpiel in 5 Akten
von O. v. Redwitz.
Sonntag, 31. Octbr. 4. Vorſt. im 3. Ab.:
Die Regimentstochter. Komiſche Oper in
2 Akten; Muſik von Donizetti. Hierauf:
Giſella, oder: Die Wilis. Ballet in 2 Akten.
Muſik von Adam.
Dienſtag, 2. Nov. H. Borſt. im 3. Ab.:
Guſtav Waſa, oder Maske für Maske.
Schauſpiel in 5 Akten von B. Scholz.
Joſeph Meding.
(Fortſetzung.)
Der Director hatte mit dem Aſſeſſor einen Blick gewechſelt, worauf
der Letztere das Zimmer verließ, noch ehe Herr Joſeph ſeine lebhafte
Erwiderung beendet hatte. Als er ſchwieg, wendete ſich der Director nach
ſeinem Arbeitstiſche um, ließ ſich dort nieder, und ſagte erſt nach einer
längeren Pauſe ſehr gelaſſen:
„ Ihre Argumentationen tragen die Sophiſlik der Selbſtſucht und des
Eigennutzes an ſich, enthalten aber wenigſtens ſo viel
Vertheidigungs=
gründe für Ihre Handlungsweiſe, das der Beſchluß Ihrer Verhaftung
dadurch aufgehoben werden kann. Ich werde dem Collegium ein Referat
darüber vortragen. — Laſſen Sie ſich gefälligſt ſo lange nieder.
Mit der Nonchglance, die Herr Meding immer zur Schau trug,
warf er ſich auf einen Stuhl, ſchlug die Arme übereinander und ſchwenkte
ſeinen rechten Fuß, auf das Knie geſtützt, ſorglos hin und her. Es
ent=
ſtand eine feierliche Stille, die jedem Andern peinlich geworden wäre, nur
dem jungen Egoiſten nicht. Nach der Kaſuiſtik, die er ſich ſelbſt
einge=
redet, ſtand er auf geſetzlichem Boden, und wenn auch ein Atom von
Familienliebe ihm innegewohnt und ſeine Maßregeln tadelnswerth gefunden
hätte, ſo würde er im Hinblick auf ſeine gefährdete Prachtliebe dergleichen
lächerliche Uneigennützigkeit fortgeſchleudert haben. Sein Grundſatz
ent=
wickelte ſich aus den eingeſogenen Lebenslehren ſeiner ſeligen Mama, „ſich
ſelbſt erſt zehn Mal zu berückſichtigen, bevor man die Bedürfniſſe Anderer
in Augenſchein nehme.: Sein Bruder hätte freilich dieſelben Anſprüche
an das vorhandene Vermögen der Eltern gehabt, wie er, aber da dieſer
Todes verblichen war, ſo hatte er fuͤr ſich beſchloſſen, den unerwünſchten
Nachkommen deſſelben nichts zukommen zu laſſen. Bis dahin waren ſeine
ſyſtematiſch entworfenen Pläne gelungen und ihm wurde ſelbſt bei der
gerichtlichen Einſchreitung noch nicht bange daß man ihm jetzt noch, nach
angetretenem Erbſchaftsrechte, den Genuß des Vermögens ſchmälern könne.
Mit dieſen Gedanken beſchäftigte er ſich während der Zeit, daß der
Director ſchweigend in ſeinen Acten las und bei ſich ſelbſt überlegte, ob
nicht der Einwand, welchen Herr Joſeph ſchlau hervorgehoben hatte,
möglicherweiſe die Meding'ſchen Kindeskinder beeinträchtigen könnte. Es
exiſtirte allerdings eine geſetzliche Beſtimmung, die ſeiner Zeit bekannt
ge=
macht war, daß nur die Ehen gültig ſein ſollten, welche durch den zeitigen
Paſtor einer freien Gemeinde an Mitgliedern dieſer Gemeinde vollzogen
worden waren, und es konnte ſich ereignen, daß hier der fragliche Fall
eintrat. Bei ſo bewandten Umſtänden wäre aber eine Verhaftung des
rechtmaͤßigen Erben unſtatthaft geweſen und es wurde dringend nöthig,
den Beſchluß des Collegiums, nach welchen die Verhaftung vorgenommen
werden ſollte, einer Reviſion zu unterwerſen. Man hatte, nach Lage der
Sache, angenommen, daß Herr Joſeph das Daſein der Bruderskinder
ganz in Abrede ſtellen und ſich in ein Gewebe von Lügen verſtricken
würde. Da dies nicht geſchah und von ihm ſcheinbar triftige Gründe
gegen die Rechte bieſer Erben aufgeſtellt wurden, ſo veränderte ſich ſeine
Stellung dem gerichtlichen Verfahren gegenüber ſo günſtig, daß man
Nückſicht auf ihn zu nehmen gezwungen war.
Nach einer halben Stunde trat der Gerichtsbote mit der Meldung
ein: „Die Herren wären verſammelt.
Der Director verließ das
Zimmer, nachdem der Aſſeſſor wieder eingetreten war und ſeinen Platz
am Fenſter eingenommen hatte.
Was das Gerichtscollegium verhandelte und beſchloß, werden wir
zeitig genug erfahren, deshalb folgen wir dem Director nicht, ſondern
wenden unſere Aufmerkſamkeit auf Herrn Joſeph Meding zurück, deſſen
Charakteriſtik ſich in der Scene, welche ſich hier in der Gerichtsſtube
entwickelte, vervollſtändigt.
Zuerſt ſaß er, wie wir ihn ſchon beſchrieben haben, mit dem rechten
Beine baumelnd, ſchweigend da und betrachtete ſich ſeitwärts den Aſſeſſor,
ſeinen ſonſt guten Freund, mit ſpöttiſch verachtungsvollen Blicken.
Dieſer beachtete weder ſeine Anweſenheit, noch ſeine Verachtung.
Ihm war gewiſſermaßen eine Aufſicht über Meding übertragen, um ſeine
Entfernung zu verhindern, und dieſer Auftrag zog eine Schranke zwiſchen
H. 43.
168
ihm und dem Manne, mit dem er in letzter Zeit mannigfach
freund=
ſchaftlich verkehrt hatte.
Herr Joſeph unterbrach das Schreiben endlich:
„Die Gerichtsherren ſind einmal wieder ſchrecklich fehlgeritten, warf
er höhniſch hin. „Sie dachten einen Schurken und Meineidigen zu fangen,
und ſiehe da - es iſt ein ehrlicher Mann. Dieſe Geſchichte hat wohl
den Grund angegeben, daß das wohllöbliche Kreisgericht meine Hochzeit
nicht beehrt hatz”
Der Aſſeſſor blickte auf und erwiderte nach einem kleinen Zaudern
mit offenem Lächeln:
„Sie haben es errathen, Herr Meding. Unſere Pflicht zieht gewiſſe
Grenzen um unſere Entſchlüſſe, ſonſt wären wir gewiß gern Ihre Gäſte
geweſen.
„Die Berückſichtigung ſolcher eingebildeten Pflichten erkläre ich für
eine Albernheit, noch dazu, wenn ſie ein gravirendes Urtheil in's Publikum
bringt, bevor noch eine gerichtliche Verurtheilung da iſt. Der Director
war der Erſte, der abſagen ließ - geſtehen Sie nur, von dem geht die
ganze Mähr auch aus, Freund Böltge."
„Wir handelten nach eigener Eingebung, Herr Meding.”
„D. man handelt auch nach eigener Eingebuug, Freundchen, wenn
man bei einem herannahenden Gewitter ſich in einen Hundeſtall verkriecht”
ſpottete Meding.
Der junge Beamte ſah ihn mit ſtrafenden blitzenden Augen an,
antwortete aber nichts, ſondern ſenkte ſein Geſicht auf das Papier nieder.
Unbekümmert üher dieſe Zeichen des Zornes fuhr Meding giftig fort:
„ Aber ich hoffe, die Zeit wird kommen, wo der Herr Kreisgerichts=
Director nebſt Collegium und Anhang ſehr gern einige Flaſchen im
Me=
ding'ſchen Hauſe ausſtechen würden, doch dann werden die Herren vom
Gericht den Keller der Medings verſchloſſen finden.”
„Verkauft”, murmelte der Aſſeſſor vor ſich hin - „hoffentlich
aus=
geräumt von Gerichtswegen und verkauft."
„Ach ſo — Sie meinen immer noch Recht zu haben; lachte Herr
Joſeph auf. „Ich werde es in Ruhe abwarten. Die Perſon da oben in
Nitſchikalſchi, oder wie das elende Neſt heißt, wohin ſie endlich meinen
armen Bruder gebracht und gemordet hat mit ihrer verrückten Liebe,
dieſe Donna von Schönau wird ſich ſchon ſammt ihren Baſtarden bie
Luſt vergehen laſſen, Erbin zu werden, wenn ſie überſchlägt, wie theuer
in Preußen die Prozeſſe ſind.
„ Frau Lieutenant Meding geborne von Schönau weiß wahrſcheinlich
bis dieſen Augenblick noch nichts von dem Tode einer Dame, die ihre
Kinder zu beerben berechtigt ſein könnten."
Herr Joſeph horchte verwundert auf.
„Nun woher wiſſen denn die Gerichtsherren von der vermaledeiten
„
Perſon Zu fragte er ſehr neugierig.
Der junge Beamte zuckte die Achſeln und ſchrieb weiter.
„Thun Sie nur nicht ſo hochmüthig, Herr Aſſeſſor”, fügte er
ärger=
lich hinzu, als er keine Antwort erhielt. „Ich denke, wenn der Winter
mit ſeinen Soireen kommt und das Moding'ſche Haus ſeine Salons
öffnet, ſo möchte Ihnen meine Protection wohl nicht unangenehm ſein.
Nun, ich verſpreche Ihnen Alles zu vergeben und zu vergeſſen, wenn Sie
mir mittheilen wollen, wie dieſe Geſchichte ſich angeſponnen hat. Meiner
Discretion können Sie unbedingt vertrauen.”
Er bekam keice Antwort,
„Ich verſpreche Ihnen ſechs Flaſchen vom beſten Seit aus meinem
Kellers, begann er wieder, „wenn Sie mich au kait ſetzen. Es iſt eine
verwünſchte Situation mit den Windmühlenflügeln zu kämpfen, ohne
Grund und Boden zu haben. Wenn ich wüßte, woher der Wind weht,
ſo wollte ich ſchon fertig werden mit meinem Ankläger. Hundert Thaler
gebe ich auf der Stelle; — Nun, Herr Aſſeſſor - die könnten Sie
doch leicht verdienen. Hundert Thaler ſind für Euch arme Beamte ein
Kapital””
Jetzt endlich ſprengte die Entrüſtung alle Feſſeln der Geduld und
Rückſicht. Der junge Beamte erhob ſtolz und ernſt ſein Haupt und machte
dem maßloſen Uebermuth des Herrn Meding dadurch ein Ende, daß er
ihm, in durchaus beſtimmten Ausdrücken, auseinanderſetzte, wie er durch
jede Beleidigung eines Beamten an Gerichtsſtelle ſtrafwürdig würde.
„Nur die Rückſicht auf unſer cordiales Verhältniß von früher macht
mich geneigt, dieſen Vorfall nicht zur Anzeige en bringen, mein Herr”
ſchloß er ſeine Erklärung, „und nur die alte bewährte Wahrheit, daß der
Ertrinkende ſich an einem Strohhalm zu retten vermeint, läßt mich die
nichtswürdigen Anerbietungen, die Sie auszuſprechen wagten, überſehen;
aber ich befehle Ihnen im Namen des Geſetzes, zu ſchweigen, bis der
Herr Director wiederkehrt!
Herr Joſeph brummte als Erwiderung etwas in den Bart, fügte ſich
jedoch dem Befehle und beguügte ſich, ſeine verachtungsvollen, höhniſchen
und malitiöſen Blicke reden zu laſſen.
Rebaction und Verlag: L. ſ.
Bald nach Bendigung dieſer unwürdigen Scene trat der
Gerichts=
dieector wieder ein und verkündigte ihm, „daß das Collegium davon
ab=
ſtehe, ihn zu verhaften, daß jedoch unverzüglich zu einer Verſiegelung
geſchritten ſolle, und zwar in ſeiner Abweſenheit, weshalb der Aſſeſſor
Böltge ſich ſchleunigſt nach der Meding'ſchen Wohnung zu verfügen habe,
um dies Verfahren zu bewerkſtelligen.
Nach dieſem Beſchluſſe, dem Herr Joſeph, bleich vor Aerger und
Wuth, ſich unterwerfen mußte, machte ſich dieſelbe Deputation, die wir im
Eingange unſerer Erzählung kennen lernten, auf dem Wege nach dem
Meding'ſchen Hauſe, wo diesmal nicht das hübſche Stubenmädchen,
ſon=
dern die junge Gattin des ehrenwerthen Hausbeſitzers mit zornblitzenden
Augen dem Verfahren ſich zu widerſetzen Miene machte. Auch ſie wollte
„den Herrn' herbeiholen laſſen, und erſt als ihr demonſtrirt wurde,
daß „der Herru nicht eher ans dem Gerichtslokale entlaſſen werden würde,
bis die Verſiegelung vollſtändig bewerkſtelligt ſei, erſt da ergab ſie ſich
dem Unahänderlichen. Sie eilte verſtört, bleich und gedemüthigt, dem
Hauſe zu entfliehen, um in ihrem früheren Aufenthaltsorte Schutz zu
ſuchen, obwohl man ihr das Zimmer ihres Gatten zur Dispoſition ſtellte.
Als der Aſſeſſor von ſeiner Commiſſion zurückkam, wurde Herr
Joſeph entlaſſen. Sein Trotz war gebrochen, ſein Stolz unheilbar
ver=
letzt, und da ſein Charakter aller Energie entbehrte, wenn es galt, dem
Schickſale entgegenzutreten, ſo verbarg er ſich in ſeinem einſamen Zimmer,
wo er die Zeit mit Verwünſchungen uno Drohungen hinbrachte, die an
den vier Wänden verhallten.
Um ſeine Frau bekümmerte er ſich nicht. Er fragte nicht nach ihr
und es war ihm vollkommen gleichgültig, wie ſie dieſen Schlag des
Ge=
ſchickes ertragen werde.
Schluß folgt.)
Darmſtädter hiſtoriſche Kleinigkeiten.
Mitgetheilt von V.
81. Die Malerei in Darmſtadt. (Schluß.)
Vergleiche Nr. 32.)
Von ſouſtigen Malern, welche unter Ludwig I. in Darmſtadt thätig
waren, ſind zu nennen: Hofmann, einen Schüler von Seekatz, von
deſſen Arbeiten wir aber nichts zu erzühlen wiſſen, - Bogen, von dem
Proſpecte einzelner Parthien aus Darmſtadt und der Umgegend, in früheren
Jahren im Muſeum zu ſehen waren,
Sandhaas, der als
Deco=
rationsmaler in Anſehen ſtand, - Iſſel, von dem Schweizer Landſchaften
in der Gallerie ſind, — Seekatz, Sohn und Enkel des ſchon genannten
tüchtigen Künſtlers, — Schneeberger, der als Miniaturmaler geſchätzt
wurde, - Gläſer ein ſehr beliebter Porträtmaler, - Backofen, der
ſehr ſchöne Porträts in Kreidezeichnung lieferte, — Körnlein, ebenfalls
in Porträtzeichnung thätig, - dann Schilbach, als Landſchafter in
Staffeleibildern wie als Decorationsmaler gleich hervorragend, - Franz
Hubert Müller, der frühere Director der Gemäldegallerie.
Staffelei=
bilder hat Müller nur wenige gemalt, - uns wenigſtens iſt außer einem
Porträt Ludewigs I., welcher auch im Stiche erſchienen iſt, und einem in
der Gallerie befindlichen „mänulichen Kopfe in „Rembrandt'ſcher Manier”
nichts bekannt, wohl aber war er ein verdienter Forſcher in Kunſtgeſchichte.
Zeugniß von dieſer Art ſeiner Kunſtthätigkeit geben ſein großes
Pracht=
werk über die Oppenheimer Katharinenkirche, ſowie ſeine „Beiträge zur
deutſchen Kunſigeſchichten in denen er auch mehrere in den hieſigen
Samm=
lungen befindliche Kunſitgegenſtände beſchrieben und abgebildet hat. Als
Vorſteher der mit dem Muſeum verbundenen Zeichenſchule war er Lehrer
von Ludwig Becker, Peter App, ſeinen Söhnen Andreas und Karl Müller,
jetzige Profeſſoren an der Düſſeldorfer Akademie u. a. Künſtler mehr.
Die Maler, welche in der Periode der durch König Ludwig von
Bahern wieder erweckten deutſchen Kunſt ihre Bildung erhielten, gehören
der Jetztzeit an, an der wir bei unſerer geſchichtlichen Ueberſicht ſtehen
bleiben wollen. In nicht geringer Zahl haben ſich Söhne unſerer Stadt
an dieſem Kunſiſtreben betheiligt und ihre Namen haben ſich in der
Kunſt=
welt einer hohen Achtung zu erfreuen. Nennen wir nur die Namen:
Lukas, Alberti, Friſch, Seger, R. Hofmann, Noack, H. Hofmann, A. Becker,
Schweich, Schmitz, Raupp, Röth, Hartmann, ſo dürfen wir uns geſtehen,
daß es an „ſchaffender Kraſt” in der ſchönen Kunſt der Malerei bei ihren
Jüngern nicht gefehlt hat. Daß die „uährende Kraft” nicht in
genügen=
dem Maße ſich kund gibt, verſchuldet nicht Mangel an Sinn für das
Schöne bei den Bewohnern unſerer guten Stadt, ſondern zumeiſt ein
Mangel anderer Art, über den ſelbſt die hächſte Kunſlbegeiſterung nicht
Herr zu werden vermag.
trich'ſche Hofbuchdrucferär.