Darmſtädter Frao
Rheige=
N. 39.
Dienſtag den 28. September
1869
Das Frag= und Anzeigeblatt, die Beilage hierzu, ſowie das Verordnungsblatt für den Kreis Darmſtadt erſcheinen wöchentlich: Erſteres Camſiau. = Beilage
vienſtags und Leteres Voünerſtags. Johres=Abonmeinent der drei Blätter zuſammen 2 fl. Auswärts kan man hei allen Poftamtern abonniren. In Darmſtadt Bei
der Expedition, Rheinſtraße Nr. 23 neu.
6209)
Remonte=Ankauf.
Die ordentliche Remontirung im Lande findet ſtatt:
Iu Oberheſſen: Zu Alsfeld am 30. Seplember.
Zu Butzbach am 2. October
In Starkenburg: Zu Groß. Vie b e rau am 4. October.
Zu Bickenbach
am 5. „
Zu Groß=Gerau, am 6.
Zu Darmſtadt
am 7.
Der Ankauf beginnt Vormittags 10 Uhr; es werden Reit= und Zugpferde von 4½ bis
6½ Jahren angekauſt.
Die Großherzoglichen Bürgermeiſter werden etſucht, dieß in ihren Gemeinden mit der weiteren
Erklärung bekannt geben zu wollen, daß es die Abſicht der Militärverwaltung iſt, möglichſt viele
zum Militärdienſt wirklich taugliche Pferde im Lande anzukaufen.
Darmſtadt, den 23. September 1869.
Die Remonte=Commiſſion.
Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerſtag den 30. d. Mts. Vormittags 9 Uhr
werden im Hauſe Nr. 44 Dieburgeſtraßr nachrerzeichnete, ſehr gut erhaltene Gegenſtände,
als: ein im beſten Stand befindliches 7octaviges Taſel=Clavier, 1 Canapee, 1 geſtickter
Seſſel, Stühle, Commode, Spiegel, Kleiderſchräuke, 2 vollſtändige Betten mit Bettſtellen,
1 Küchenſchrank mit Glasaufſatz, ſehr gutes Weißzeug und ſonſtige Gegenſtände gegen
gleich baare Zahlung öffentlich verſteigt.
6338
M. Neuſtadt, Hof=Taxator.
Freitag den 1. October Vormittags 9 Uhr
werden im Hauſe Nro. 35 Promenadenſtraße nachverzeichnete Gegenſtände, als: 1 ſehr
wenig gebrauchter Ausziehtiſch für 20 Perſonen, 1 Gewehrſchrank, 12 gepolſterte Stühle,
4 ⬜Tiſche und ſonſtiger Hausrath gegen gleich baare Zahlung verſteigt.
M. Neyſtadt, bei=Tarater.
4
Kz Hess-Anneige. 2D
GSchreibmaterialien=Lager.
Einem hieſigen wie auswaͤrtigen Publikum mache ich die
er=
gebene Anzeige, daß ich wieder mit einem Lager in
Schreib=
materialien hier eingetroffen bin, und biete unter Anderem dem
geehrten Publikum eine Auswahl in ſämmtlichen Poſtpapieren
und Couverts zu den billigſten Preiſen dar.
c0 Bogen Brieſpapier mit jedem beliebigen Namen, Wappen
und Krone geſtempelt
15 kr.
60 Bogen fein weiß und blau
18 kr.
60 Bogen ſchwer engliſch
24 kr.
60 Bogen farbig klein carrirt
24 kr.
60 Bogen ſchwerſtes Billet=Papier
24 kr.
100 Stück Damen=Brief=Couverts von 12 kr. an.
100 Stück kaufmänniſche Brief=Couverts von 12 kr. an bis zu den feinſten Sorten.
Stahlfedern von allen Sorten für jede Hand paſſend, Bleiſtifte: Faber, Rebach,
Gut=
gecht, Zeichnungs= und Künſtlerſtiſte in groͤßter Auswahl.
Meine Bude befindet ſich in der Schloßreihe, Eingang vom Kaufmann Schwabſchen
Hauſe mit Firma:
CArfst. ArabOk-
6339)
Verſteigerungen.
6211)
Bekanntmachung.
Die bei der Umänderung des Jägerthorgebäudes
vorkommenden Bauarbeien ſollen auf dem
Sou=
miſſionsweg vergeben werden.
Boranſchlag und Bedingungen liegen auf dem
Stadtbauamt zur Einſicht offen.
Die Soumiſſionsofferten ſind bis zum
Donner=
ſtag, den 50. d. Mts., Vormittags 10 Uhr, bei
der unterzeichneten Behoͤrde einzureichen.
Darmſtadt, am 23 September 1869.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Fuchs.
6212)
Bekanntmachung.
Das Verſetzen des auf dem Terrain der
Saal=
bau=Actiengeſellſchaft noch ſtehenden Theils des
Arbeitshauſes auf das neben dem Steinmagazin
au dem Pallaswieſenweg gelegene ſtädtiſche
Ge=
lände ſoll im Ganzen an einen Uebernehmer auf
dem Sonmiſſionsweg vergeben werden.
Plan und Bedingüngen liegen auf dem
Stadt=
bauamt zur Einſicht offen.
Die Soumiſſionsofferten ſind bis zum
Donners=
tag den 30. d. Mts., Vormittags 10 Uhr, bei
unterzeichneter Behörde einzureichen.
Darmſtadt, den 23. September 1869.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Fuchs.
Vergebung von Pfläſterer=Arbeit.
AFreitag den 1. October d. J.
Vormit=
tags 10 Uhr ſoll die auf 150 fl.
veran=
ſchlagte Umpflaſterunz eines Theils
des Hinterhofs derInfanterie=Caſerne
auf dem Büreau der Garniſon=Verwaltung durch
Soumiſſion vergeben werden. Voranſchlag und
Bedingnißheft liegen daſelbſt zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 25. September 1869.
Großherzogliche Garniſon=Verwaltung.
J. V.:
Cramer.
6340) Korwan.
Feilgebotenes.
5356) Ein doppelt gedecktes Treibhaus
ſteht Wohnungs=Veränderung halber billig zu
verkaufen. Wo? ſagt die Exp. d. Bl.
Nec Häruge
in großen Fiſchen per Stück 3 kr.
6186)
J. C. Müter, Langegaſſe 18.
6341) Ein Haus in Mitte der Stadt aus
freier Hand zu verkaufen. Wo? ſagt die Exped
148
6342)
R39.
Ex- Bude Nr. 10. Nr. 10.
Bude Nr. 10.
Der Dillige VL. L.WAII
iſt wieder hier mit ſehr großem Lager in
8.
Porzellan= und Kinder=Spielwaaren
und wird zu bekannten billigen Preiſen verkaufen, als:
Gummihoſentraͤger beſter Qualität von 12- 48 kr., Leuchter das Paar 30 kr., Waſſerflaſche und Trinkglas 24 kr., Schneeſchlager 12 kr., fein
lackirte Kaffee= und Theebretter von 9- 48 kr., Spucknäpfe in allen Farben zu 18 kr., Vorleglöffel, ſilberähnlich, von 24-36 kr., ganze
Liqueur-
huilier mit 6 Gläschen und Flaſche 1 fl. 24 kr., vergoldete Taſſen mit Deviſen 18 kr., feine Trinkgläſer mit Deviſen 18 kr., Zündholzſtänder von
Porzellan mit Goldrand 9 kr., feine Aſchenſchaalen und Becher von Porzellan und Bronce 9 - 18 kr., Pfeffer= und Salzgefäße, fein vergoldet,
9- 24 kr., Zuckerdoſen 9 - 18 kr., ſehr ſchöne Porzellanvaſen und Figuren von 3- 24 kr., Weihkeſſel mit Chriſtus, fein vergoldet, 9 - 24 kr.,
Botaniſirdoſen 18 und 24 kr., Spiegel mit Gold=, Nußbaum= und Barockrahmen von 9 kr. au, zweiklingige Taſchenmeſſer 12 kr., Zahn= und
Nagel=
bürſten 9 und 12 kr., Cosmetik 4 kr., Uhrgeſtelle 18 kr., vergoldete Uhrketten mit Carabiner und Schlüſſel von 18 kr. bis 1 fl. 48 kr., Kleider=
und Haarbürſten 9 kr., Meerſchaum=Cigarrenpfeifen 18 kr., feinvergoldete Broſchen, Charivari, Manſchettenknöpfe von 9-30 kr., Lavabroſche
9 kr., Damengürtel von Leder und Gummi in allen Breiten von 12 kr. an, Schneidermaaße von Leder 6 kr., in Porteſeuillewaaren, als:
Porte=
monnaies, Geldtäſchchen, Cigarrenetuis, Brieftaſchen, Notizbücher, Feuerzeuge u. dgl., feine Tafelglocken 18 kr., feine Bur=Salat=Beſtecke 15 u. 18 kr.
Photographierahmen; unzerbrechlich, 3 kr. Reiſe= und Parthieflaſchen 6-18 kr. Täuflinge und Schreipuppen mit und ohne
bewegliche Augen von 9 kr. an. Vogelkäfige, eine ſehr ſgroße Auswahl, von 1 fl. 24 kr. an. Tischdecken zum Rollen in
rund, oval u. viereckiger Façon, von feinem Ahornholz,. von 12 kr. an. Kleider= oder Garderobehalter lin verſchiedenen Façons von 54 kr. an.
Draht=Speiſeſtülrze 24, 30 u. 36 kr. Bouillon= und Bierſeiher von feinem Filigrangewebe 12 u. 18 kr. Filigran=Theeſeiher 6 und 9 kr. Feine
Plümiean= oder Möbelſtauber 9 und 18 kr. Kautſchuck=Uhrketten mit Haken und Piſtole 12 kr. Kautſchuckketten für Damen mit Kreuz von
24 kr. an. Möbel= oder Teppichklopfer 12 kr. Bieruhren oder Trinkometer 9-18 kr. Mund=Harmonikas, ächte Knitlinger, in allen Größen von
15 kr. bis 1 fl. 30 kr. Obfi= oder Brodkörbe von fein verzinntem Draht, ſehr feine Thee= und Zuckerdoſen mit Glas ausgelegt, weiß polirt, 48 kr.,
mit eingelegtem Rand 54 kr., geſtreift 1 fl. 6 kr.
Noch beſonders mache ich Gaſtwirthe u. praltiſche Hausfrauen auf eine neue Art Kaffe= und Eßlöffel aufmerkſam, ſogenannte Aluminium=
Löffel, dieſelben können an Stärke und Billigkeit nie übertroffen werden.
Da ſich noch viele hundert Artikel in meiner Bude befinden, welche nicht angegeben ſind, ſo erſuche ich einen hohen Adel und geehrtes
Publi=
kum, mein Lager gefälligſt in Auſicht zu nehmen, und werde mich bemühen, Niemand unzufrieden von meiner Bude gehen zu laſſen.
Wicdérverkäufer erhalten besonderen Rabatt.
Bude wie gewöhnlich gegenüber dem Marktbrunnen, und iſt kennbar an der Firma:
Galanterie= Glas=
H. TIuamm aus Stuttgart.
Ex- Bude Nr. 10. Nr. 10. Bude Nr. 10.
2M
S0aaaareo
4
25
é EAsöE BsBéBEEé TBE¾
¼
5
2
S
Co ZeIOI aoge
2
2
H6343
vaOsioood,
N. 39
149
Der Verkauf beginnt erſt Donnerſtag.
L.Con aus Paris
zur gegenwärtigen Meſſe hier, empfiehlt folgende Artikel in beſter
Qualität zu bekannten billigen Preiſen:
Brieſ-Papiere.
60 Bogen Billetpapier mit Namenſtempel 12 kr.
60 „ gutes Brieſpapier mit Namenſtempel 18 kr.
60 „ ächt engl. Briefpapier mit Namenſtempel 24 kr.
mit 25 Couverts gratis 48 krh
„
120 „ „ „
„ 75
„ fl. 1.36.
„
„
„
240 „ „ „
Bries-Louverle.
100 franzöſiſche Brief=Couverts, gummirt, 9 kr.
100 kaufmänniſche Couverts, Poſtgröße, 12 kr.
100 amerikaniſche Couverts, Poſtgröße, 3 12 kr.
1000 kaufmänniſche Couverts, gummirt, 3 1 Thlr.
Sieuallact.
1 Zoll=Pfund extrafeines engliſches Rothlack in Etuis 36 und 54 kr.
Stahiſiedenn.
1 Gros (144 Stück) ſehr empfehlenswerthe Büreau=Federn 18 kr.
St. Georg=Federn 3 27 kr.
1 „
Miniſtey=Federn 30 kr.
„
„
„ üchte Mitſchell's.Federn, 0,75, 633, 36 kr.
Stahlfedern in noch mehr als 200 Sorten, für jede Hand paſſend.
Metall=Federnhalter, ſehr praktiſch, Stück 6 kr.
Brief=Papiere in Geſchäftsformat.
486 Bogen ſchweres Papier, gerippt, liniirt oder carrirt, incl. Firmaſtempel, 2 Thlr.
Couverts für Geldſendung, mit Leinen gefüttert, 100 Stück fl. 1. 30.
Brieſpapier mit Trauerrand, nebſt Couverts.
Lurus=, Jockei=Club=, Brief=Papier.
Papier und Enveloppe. Tricorne.
Briefpapier mit allerneueſten Monogrammes werden prompt angefertigt.
Brief=Couverts in jeder Größe und Papier=Sorten.
In dieſem Fache eine Maſſe einſchlagende Artikel zu auffallend billigen Preiſen.
Im Intereſſe der Käufer bitte ich genau auf meine Firma
zu achten.
Die Bude hefindet ſich wie gewöhnlich vor dem Schloßgraßen,
Schloßreihe mit Firma:
3344)
L.Con uus Paris,
Albrecht Rerroth, Meſſerſchmied aus Michelſtadt,
hat dieſe Meſſe wieder mit einem vollſtändigen Aſſortiment feiner Waaren eigener Fabrik
bezogen. — Seine Bude iſt der Hofapotheke gegenüber und mit Firma verſehen.
(6345
92
4a
0.
BRRRRRARRRTRUUUOUUURRARUINNN
5873a In Eis gekübltes Erbacher=Flaſchen=Vier vorzüglicher 6,
T Qualität, ſowie Soda=Waſſer, empfiehlt
4
Marg. Melsheimer,
Wilhelminenſtraße Nr. 21.
4
4
RRRRRRRIURRURRURRRURRRRRRRRURRRT
5935) Die am 1. November fälligen Amerikanischen Coupons zahle jich
jetzt ſchon zum höchſtmöglichen Cours aus.
Verdinand Sander,
Louiſenplatz, Eck der Rheinſtraße.
.
9
2
O e
SO
H*
23A
25
Gr,
„
= 3
c0
2
60
2¾
8¾
24
2⁄₈
98OS,
2
H¾
2o¾
3
2
O S:
S.
12
4)
4
S
4 St
pL
51
8¾
„
„
C.
2
5S
8
H.
„2
D
„
.
2.
„
2.
S
g3
E
E
4
2)
O
,
„
Hed
2M
7
E
S.
„d
52
3
E
23
H
2
K2k.
3
15₈
„
2
He
80N
zzo
22
„.
HOH
18
H
2.
3
22 0
2
O2
B=
2eN
B¾
B0
8
„
Oi
2 2
e
„
2½
SO.
20
2
„ „.
S
J
2
S.
6O¾
G7
SS2
„3
22
G2
O¾
„
GL-
„
S
2
vazas.
Z.
S.
8
H.
2. F.
2Lk
.
S
2„
„
28)
„2
BO
10
8
Le;
5
2
92
G2
S)
S.
5
LL=.
O½
22A
gL
2
6
J.
2
„
zCD
2 2.
8
2
2e
2
G
H
28¾
„ 2
2*
„7
2.
0i
S.2.
5⁄5
5
8
3⁄5
S
35.
5
B
S
T.
29.
28
8
2
LO½
2
22
2½
„
29
5
E5¾
Ce
3 88
„.
A½
„2
„H
„2
S
„
5
3
29
H.S.
32TLL
S
pso.
„2.
5Oee
3 „
L=
ee
„
5
Gl
5 Die Kohlenhandlung
C4.
von
A. Hofmann 8 Söhne
in Gernsheim am Rhein
offerirt hiermit zur geneigten Abnahme ihr Lager
in nur von den beſten Zechen der Ruhr
bezogenen
Steinkohlen I. Lual.
zu folgenden billigen Preiſen:
30 kr.
Stückreiches Fettſchrot,
bei Abnahme
über 60 Ctr.
29
Fettreiche Stückkohlen
42 „
Magere
40 „
Beſtes Schmiedegries
32
ohne Octroi. Frei ans Haus geliefert.
Herr L. Brüchweh, Agent,
Magdalenen=
ſtraße Nr. 9. in Darmſtadt übernimmt Aufträge
und Zahlungen zur raſchſten und reellſten
Be=
ſorgung.
6347)
Neue Häringe
ſeken auMoue, H Drien Le znazh.
F. Kottler, Obergaſſe.
6318) General=Agent
zur Vertretung einer reellen Vieh=
Verſiche=
rungs=Geſellſchaft für das
Großherzog=
thum Heſſen ſofort geſucht. Nur
leiſtungs=
fähige u. durchaus ſtrebſame Reſlectanten wollen
ſich unter G. P. 590 an die Herren
Haaſen=
ſtein a Vogler in Frankfurt a. M.
wenden.
A. 39
2
oruin
P8
General-Ausverkauf!
für Süd= und Norddeutſchland,
zum einundreißigſteu Male hier zur Meſſe mit dem
1
grosson Wollen- Baumwollen- und HadeL Lagor.
Bude beſimdet sich AuveiteSehlogsreihe.
Vort kauſeu Sie Strichkwolle u. Baumwolle, Cerneaurwolle, ungezwirnte Garne aller Art.
Preis-Courant zu unbedingtem Preise.
de Strickwolle in allen Farben,
das ¹ Pfd. von 18bis 48 kr.
) Terneauxwolle, ſchwarz u. weiß,
per Loth
6½ kr.
3 dito in Farben, per Loth
8 kr.
8 Stiefelneſtel, das Dutzend von
3bis 8 kr.
436 Stück Porzellanknöpfe
kr.
12 Stück Verlmutterknöpfe von 3 bis 10 kr.
8 Manchettenknöpfe für Herren,
das Paar
8kr.
28 Stricknadeln, 5 Stück;
1 kr.
dito
für Wolle
2 kr.
H 25 Stück ächt engliſche
Näh=
nadeln von
2 bis 4 kr.
4 6 Stück engliſche Stopfnadeln
1Ir
4 Loth polirte Haarnadeln
3 kr.
66 4 Loth (16 2tzd.) polirte
Haken u. Schlingen ſchwarz
3 kr.
F4 Loth 116 Otd.) weiße dito
6 kr.
R1 Loth Lhoner Seide
30 kr.
412 Stück Eljaßer Zwirn.
20 kr.
12 Stück Zwirn auf Karten
7 kr.
12 Stück Brockſpuls, das
8kr.
12 Stränge Seide in allen Farben
2 kr.
12 Stück Zeichengarn
30 kr.
12 Stück Mandelſeife
12 Stück Honigſeife.
1 fl. 12 kr.
12 Stück Trausparentſeife
54 kr.
12 Stück Honigſeife.
45 kr.
1 Dutzend Eßlöffel
48 kr.
1 Dutzend Kaffeelöffel von . 18 bis 36 kr.
1090 Groß Damenknöpfe, das
Dutzend von
4bis 12 kr.
100 Stück Karlsbader
Steck=
nadeln
2 u. 3 kr.
Friſirkämme, das Stück.
6 kr.
Staubkämme, das Stück
3 u. 6 kr.
Reifkämme für Kinder
3 u. 5 kr.
Herrenſocken, das Paar
18 kr.
50 Pfund ungebleichte Baum=
36bis 48 kr.
wolle, das Pfd. von
bito gewogen, das Pfd.
1 fl. 18 kr.
500 Pfd. weiße engliſche
Baum=
wolle, das Pfd. von . 40 bis 54 kr.
500 Pfd. Reiſbaumwolle, das
1fl. 12 kr.
Pfund
Dutzend von 18 kr. bis 1 fl. 9.
Dann iſt mir eine große Parthie Banmthand zugekommen in allen Farben,
S welche ich zu ſpottbilligen Preiſen verkaufe.
Dann habe ich 1000 Stück elegante Sammthinden für Wamen, das
Stück zu 9 kr.
Schließlich bemerke ich, daß ich 1000 Dutzend Portemonnaies habe
8 und das Stück zu 7 und 9 kr. verkaufe.
Kur allein bei
H. Marx aus Wehlar.
Wide Luveite Selassrolhe.
Wiederverhäufer und Armen=Inſtitute erhalten 5 Procent Rabatt. Am allen
88 Irrthum zu vermeiden, bitte ich, meine Firma genau zu beobachten.
H6348)
H. Harx aus Wehzlar.
ger
2)
Amerikaniſche Coupons per 1. November
werden ſchon jetzt zum höchſten Courſe eingelöſt bei
osept Haiusen
Bank= und Wechſel=Geſchäft.
Darmſtadt.
6349)
Eliſe S Anno Rothermel,
Sandſtraße 28,
enpfehlen ſich im Anfertigen von Damen= und Kinder=Garderobe.
H
Vermiethungen.
5518) Bleichſtraße Nr. 17 parterre ſind zwei
möblirte Zimmer ſofort zu vermiethen.
5593) Carlsſtraße Nro. 22. iſt ein Zimmer
zu vermiethen.
5602) 2- 3 Zimmer mit Glasabſchluß,
mö=
blirt oder unmöblirt, wenn es verlangt wird,
kann auch Küche dazu gegeben werden. Zu
er=
fragen bei Hrn. Tvier in der Ludwigsſtraße.
5891) Ernſt=Ludwigſtraße 19 bei Buchhändler
Waitz ſind 2 ſchön möblirte Zimmer zu vermiethen.
5893) Ein freundliches möblirtes Zimmer zu
vermiethen an einen ſlillen Herrn u. am 1. Octbr.
zu beziehen. Ernſt=Ludwigſtraße 23, 2 Treppen.
5899) Stallung für 3 Pferde nebſt Zubehör
iſt Martinſtraße Nr. 422 zu vermiethen.
5904) Ein freundlich möblirtes Zimmer zu
vermiethen. Schützenſtraße 2, 2 Stiegen hoch.
5912) Obere Hügelſtraße 15 zunächſt dem
Ghmnaſium ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
5984) Grafenſtraße Nr. 13 iſt ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
2 (in ſchön möblirtes Zimmer iſt alsbald
C
2 C, Mühlſtraße Nro. 70 an der
polhtech=
niſchen Schule zu beziehen.
OTTTaTrraaed
4 6281) Der untere und zweite Stock;
ß ſowie das Dachlogis ſind in meinem t
d neuen Hauſe, Eck der Heinrich= und
8 Kiesſtraße mit allen Bequemlichkeiten
ß als abgeſchloſſenen Vorplatz, Waſch=
4 küche, Bleichplatz, Pumpbrunnen,
Re=
geneiſterne u. ſ. w. zu vermiethen und
bis den 1. Novbr. d. J. oder auf
8 Wunſch noch früher zu beziehen.
Juſtus Spengler,"
Eliſabethenſtraße 16.
GAAATAAATATTao
6350) Ein ſehr ſchön möblirtes Zimmer iſt
an einen ſoliden Herrn zu beziehen.
Graſen=
ſtraße Nr. 27 eine Stiege.
6351) Neckarſtraße 18 die obere Etage, aus
7-8 Zimmern beſtehend, mit kleinem Gärtchen
und ſonſtigem Zubehör, auf Verlangen auch
Stallung für 3 Pferde, iſt von Ende November
an zu vermiethen.
Vermiſchte Nachrichten.
5988) Vollſtändige Vorbereitung zum
Ein=
jährigen=4; Fähndrichs=Examen.
Näheres bei Berher, Steinſtr. 3.
6195) Franzöſiſcher Unterricht wird
ertheilt Kranichſteinerſtraße Nr. 31.
6303) Meinen verehrten Knnden zur
Nach=
richt, daß ich vom 20. September an im Hauſe
des Hrn. Bäckermeiſter Schleif, Ernſt=
Ludwig=
ſtraße Nr. 3, wohne.
Eliſe Heim, Modiſtin.
6352) Lum Hotgerichts-Advokaten ernannt,
zeige ich an, dass sich meine Wohnung und
mein Büreau Magazinstrasse Nr. 7 Eck des
Marienplatzes) befinden.
Darmstadt, im September 1869.
Foo
4½
Erust Worner,
Hofgerichts- Advokat.
3 5rs können einige Mädchen das Weißzeug=
„
G nähen unentgeldlich erlernen.
Grafen=
ſtraße Nr. 2 zwei Stiegen hoch.
5226) Ordentliche junge Mädchen
Frommann & Bünte.
geſucht
5474) In ein Frucht= und Mehlgeſchäft en
gros wird ein Lehrling geſucht. Näheres in der
Exped. d. Bl.
5948) Ein junger Mann ſucht einige Stunden
mit Fuhrung der Bücher auszufüllen. Offerten
unter A. E. nimmt die Exp. d. Bl. entgegen.
Goes können unter vortheilhaften Bedingungen
S18 einige Mädchen das Putzgeſchäft erlernen bei
Waldſtraße. Emna Schmitt, Modiſtin.
6198) Gute Penſion für jüngere Schüler von
100 Thaler an jährlich. Nachhülfe gratis.
Bleichſtraße 44 oberſter Stock.
&E
llaſer=Gehülfen!
Zu den Arbeiten am Palmenhauſe zu
Frankfurt a. M. werden tüchtige Glaſer=
Gehülfen ſofort zu engagiren geſucht.
Die=
ſelben können ſich auf fl. 2½. bis fl. 3. per Tag
ſtellen. Offerten sub P. P. 685 an die Annoncen=
Expedition von G. L. Daube & Comp.
in Frankfurt a. M.
M. 39.
1
6353)
20
T TtvaL- zadchenſchule.
(Eliſabethenſtraße 26.)
In der Anſtalt des Unterzeichneten, welche die Kinder vom ¾. Lebensjahre an aufuimmt,
beginnt der Witter=Curſus=Montag den 1½. Octbr. Anmelbungen werden jederzeit angenommen.
Darmſtadt, den 23. September 1869.
Georg Heck.
„
„
u
6307)
Wohnungsveränderung.
Ich mache hiermit die ergebene Anzeige, daß ich meine ſeitherige Wohnung verlaſſen und
nun Mathildenplatz Nr. 10 bei Herrn J. Hegendörfer wohne und bitte um ferneres Wohlwellen.
E4
GLOT4 Welsteint, Schuhmachermeiſter.
GRNaaaha2aizee
1 aaeds
0He g
.
8
AnnnulööbuuaRt uuuun uun uunuuuune
Das
88 6354)
4
14
22)
Vortheilhafteſte für
jede Hausfrau
83
H.
iſt der dießmalige große Wollenwaaren=Ausverkauf von
4
4
IA- UERTA UU MAnkſUTt.
4
Zu gefälliger Ueberſicht diene nachſtehender Preis Courant zu unbedingt feſten Preiſen: 4
H
Knaben= a Mädchen=Unterhoſen von 21 kr. an.
D
Kuaben= ap; Mädchen=Unterjacken von 21 kr. an.
4
Herren= Kp; Damen=Unterhoſen von 36 kr. an.
Herren= & Damen=Unterjacken von 42 kr. an.
45)
4
Als ſicheres Schutzmittel gegen Erkältung werden von vielen Herren Aerzten wollene
4
23 Unterkleider empfohlen, denn nicht allein, daß Wolle ſehr ſchützend gegen Kälte, ſaugt ſie
He
F
auch bei Erhitzungen den Schweiß in ſich. Ich empfehle daher:
Fo'
E Luxemburger wollene Gesundheits-Jacken Wie
Mx; für Herren und Dimen 2 M
3
4
auf dem bloſen Leib zu tragen in allen Farben Stück 1 fl. 45 kr., 2 fl., 2 fl 24 kr.
D
151
6361) Den geehrten Eltern hiermit die
An=
zeige,; daß vom 1. October an wieder
Schüler=
innen jeden Alters in meiner Arbeitsſchule
auf=
genommen werden. Auch können einige wohlgeſittete
Mädchen alle weiblichen Handarbeiten unentgeltlich
erlernen.
Amaſie Finkeſmeer,
Martinſtraße 428.
E3bis 4 tüchtige Maſchinenſchloſſer W.
und eben ſo viel gute Dreher, am liebſten
ältere, verheirathete Leute, finden ſofort dauernde
und gutbezahlte Stellung bei
Beck & Jonchim,
Maſchinenfabrik, Eiſengießerei u. Keſſelſchmiede
in Schweinfurt.
6267
6331) Mehrere Mädchen können das
Weiß=
zeugnähen erlernen, auch ſuche ich einige geübte
Arbeiterinnen zum alsbaldigen Eintritt.
Dorothea Kraft, Ludwigsplatz Nr. 2.
6536) In einem Geſchäftsladen iſt ein
braun=
ſeidner Regenſchirm am 22. d. M. ſtehen
geblieben und bittet man denſelben dei der
Expe=
dition d Bl. gegen Belohnung abgeben zu wollen.
6362) Geſucht wird von einer deutſchen
Familie in London zu zwei Kindern ein braves
geſittetes Mädchen von geſetztem Alter, die ſchon
eine ähnliche Stelle begleitet. Luſthabende wollen
ſich umgehend melden.
Ackermanu'ſche Buchhandlung, Weinheim.
6363) Es wird bis Mitte October eine
per=
fecte Köchin geſucht. Schriftliche Offerten
nur mit Zeugniſſen abzugeben
Wald=
ſtraße Nr. 54.
E.
8.
44
23
4i1.
bis 3 fl. 30 kr.
Geſtrickte Shäwlchen und Tüchelchen
aus Terneaux=Wolle von 12 kr. an.
Lucca=Chäwlchen von 12-18 kr.
4 Wollene Leibbinden ſehr billig.
Seelenwärmer von 54 kr. bis 1 fl. 12 kr.
Wollene Halstücher in allen möglichen Sorten, ſowie baumwollenen und leinenen P
3 Taſchentüchern zu ſehr billigen Preiſen und noch viele in dieſes Fach ein= H.
ſchlagende Artikel.
4
Städtiſche Gas=Controle.
Contractliche Lichtſtärke: 20 Kerzen auf
5 Cubikfuß Gasverbrauch per Stunde.
Der Kohlenſäuregehalt bes Leuchtgaſes
darf 1 Procent nicht überſteigen.
Am 11. Septbr. 175 Kerzen Lichtſtärke,
= 14. „ 185 „
„
„ 15. „ 170 „
„
„ 17. „ 200
„
„ 18. „ 185 „
„
„ 19. „ 190
253 Proc. Kohlenſäure.
II. „
266
„ 15. „
„
Darmſtadt, am 24. September 1868.
Der ſtädtiſche Gas=Controleur:
6364) Dr Wilhelm Hallwachs.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienſtag, 28. Sept. 15 Vorſt. im 1. Ab.:
6357) Ein Knecht geſucht Zimmerſtraße 2 ſpiel in 5 Akten. (Louiſe: Fr. Fallenbach a. D.)
Donnerſtag, 30. Sept. 1. Vorſt. im 2. Ab.:
lernen. Zu etfragen in der Expedition d. Bl. 2 Plätze abzugeben. Die Billete ſind Waldſtraße Tannhäuſer. Romantiſche Oper in 3 Atten
von Richard Wagner.
Nr. 5½. abzuholen.
6356) Es wirb ein braves Mädchen, welches
Freitag, 1. Oethr 2. Vorſt. im 2. Ab.:
kochen und Hausarbeit verſieht, gegen guten 6359 (Hine geübte Arbeiterin wird in ein Börſenglück oter 100,000 Thaler. Poſſe
Lohn nach Belgien geſucht. Auch können ordent=
C, Modegeſchäft geſucht. Ernſt=Ludwig= m. Geſ in 3 Akten. (Stulmüller! Hr. xaberg a. G.)
ſtraße Nr. 9.
liche Mädchen noch Stellen erhalten durch
Sonntag, 3. Octbr. 3. Vorſt. im 2. Ab.:
Frau B. Zimmermann, Verdingerin,
6360) Ein üchliger Arbeiter kann eintreten Indra. Romantiſch komiſche Oper in 3 Akten.
Kiesſtraße Nr. 28.
bei Körner, Schreinermeiſter, Beſſungen. Muſik von Floſow.
6365)
Sonnabend den 25. d. Mts. wurde des Abends 10 Uhr von dem Main=Neckar=Pahnhof über die Anlage durch die Eliſabethen=
Verloren. ftraße bis zum Hotel-=Priaz Larls ein kleiner geiber Reitſtock mit verzoldetem Kuopf verloren. Der redliche Finder
wird gebeten, deuſelben gegen gute Belohnung Eliſabethenſtraße N. 64 im oberen Stock abzugeben.
28 Mein Lager macht es mir unmöglich, jeden einzelnen Artikel, ſowie die Preiſe genau R
4
88 aufzuzählen, deßhalb wolle man ſich gefälligſt an meine Bude bemühen und werden die
88 außergewöhnlich billigen Preiſe, ſowie große Auswahl ſelbſt diejenigen zu Einkäufen veran= 4
laſſen, welche auch momentan keinen Bedarf haben. — Beſtens empfiehlt ſich
14
43
H
.
T
M. NDxT aus zrankfurt.
4
D
Die Bude befindet ſich vor dem Schloßgraben.
G..
4
ſ=g' Bitte genau auf die Firma zu achten. 2- N
ladanehadda godndn ghaaodgasda ondh ssehednd g0 hdeoan 40 ag e0 40
CööBöRUUNUURUUR NöUURUUUUUUUNURNO Kabale und Liebe. Bürgerliches Traner=
6355) Für ein hieſiges Modegeſchäft wird
eine gewandte Arbeiterin geſucht. Auch können
daſelbſt noch einige Mädchen die Putzarbeit er= 6358) In der erſten Rangloge Nro. 8 ſind
gartenbauverein in Darmſtadt.
Von den im December vorigen Jahres zur Hebung der
Gemüſe=
lultur ausgejetzten Preiſen für freie Landkultur, Spargel= und
Erdbeer=
anlagen in Darmſtadt oder Beſſungen, hat die hierzu ernannte
Com=
miſſion, geſtützt auf eine zweimalige Beſichtigung der concurrirenden
Gärtnereien Eude Juni und Ende Juli d. J., Herrn Handelsgärtner
A. Buchert den erſten Preis für Gemüſekultur im freien Lande im
Betrag von 20 fl. und Hrn. Handelsgärtner H. Schubkegel den
zweiten Preis im Betrag von 15 fl. zuerkannt. Außerdem glaubt die
Commiſſion die Gemüſekultur des Hrn. Handelsgärtner Hohenadel
und das außerordentlich ſchöne Gemüſe des Hrn. Verwalter Klett in
der Knabenarbeitsauſtalt, welche Letzterer nicht m t concurrirte, lobend
erwähnen zu müſſen.
Darmſtadt, im September 1859.
Der Vorſtand.
40
162
R59.
Joſeph Meding.
(Fortſetzung.)
Der Abend verging. Die Nacht verging und der große Tag brach
endlich herein. Herr Joſeph Meding hatte ſeinen Anzug ſchon vollendet.
Er glich dem feinſten und neueſteu Modekupfer der Modenzeitung. So
fuhr er zur Braut, die noch nicht mit dem bräutlichen Kranze geſchmückt,
ſonſt aber in „breiteſter Vollkommenheit: ihm eutgegenſchwebte.
Kaum hatte der Bräutigam die Braut bewundernd betrachtet, ſo
öffnete ſich die Thür und das hübſche Stubenmädchen der ſeligen
Juſtiz=
räthin erſchien mit der Meldung, daß der Gerichtsrath Schulze, der
Gerichtsrath Benda, der Gerichtsrath Ellige, der Gerichtsrath Beil und
der Gerichtsrath Stüveke bedaueru ließen, nicht zur Trauung und zum
Diner erſcheinen zu können.
„Iſt denn ein boͤſer Geiſt in's Gerichtslokal gefahren”u rief Herr
Joſeph lachend. „Weshaib können die Herren nicht erſcheinen ?u
Das hatten ſie nicht melden laſſen, alſo konnte Liſettchen darüber
keine Auskunft geben. Sie entfernte ſich.
Fräulein Ida ſah verdrießlich aus. Es waren die beſten Familien
des Zirkels, der ihreu Hochzeitstag verherrlichte, und da ſie theils junge
Frauen, theils hübſche Töchter mitgebracht hätten, ſo wurde der Kranz,
welcher die Hochzeitstafel umgeben ſollte, ſeiner beſten Zierden beraubt.
„Ich finde dieſe Abſagen beleidigend”, meinte ſie mit ſchnippiſcher
Sorgfaltigkeit. „Es wird eine Lücke geben, wenn neun bis zehn Gäſte
ausbleiben.”
„Darum ſorge nicht, Zda. Wir laſſen die Plätze breiter auseinander
rücken; um ſo beſſer finden die Erinolinen Platz=, ſcherzte Herr Joſeph
ebenſo ſorglos.
Die Braut ließ Kranz und Schleier aufs holde Haupt legen. Die
Thür öffnete ſich abermals und Jungfer Liſettchen mit beſtürzten Mienen
meldete, daß der Kreisrichter Schönhagen, der Kreisrichter Meves, ſowie
die Aſſeſſoren Wendt, Böſeke, Niemann, Böttge und Paſſah, es unendlich
bedauern ließen, der Trauung und Hochzeitsfeierlichkeit nicht beiwohnen
zu können.
Fräulein Ida prallte erſchrocken mehrere Schritte zurück. - Herr
Joſeph ſchaute einigermaßen verblüfft dem beſtellenden Stubenmädchen
ſtarr in's verlegene Geſicht.
„Das ſcheint mir eine Pulververſchwoͤrung gegen unſer friedliebendes
Hochzeitsfeſt; brach er dann los. „Weswegen wollen die Herren nicht
kommen ?-
Liſettchen wußte es nicht; aber ſie wußte, daß der Gerichtsbote,
welcher beide Abmeldungen gebracht, ſein berbeißiges Geſicht zu einem
ſehr ſprechend verächtlichen Lächeln verzogen hatte. Sie hütete ſich jedoch,
dies zu ſagen.
Die Braut vergoß einige Thränen des Verdruſſes. Der Bräutigam
lärmte ſehr unnobel im Zimmer umher.
„Jetzt fehlen uns mehr als zwanzig Perſonen und zwar gerade die
Repräſentablen=, ſchluchzte Fräulein Ida, und zupfte den Schleier wieder
gerade, der ſich etwas verſchoben hatte.
„ Laß ſie, wenn ſie nicht kommen wollen=, brummte Herr Joſeph.
Es ſoll mich nur wundern, ob nicht die ganze heilige Geſetzvertretung
mit dem Anhang der Rechtsanwälte noch abſagen wird. Es muß ganz
etwas Beſonderes oben im Gerichte los ein.”
„Die Frauen dieſer Herren ſind richt Schuld, darauf gebe ich Dir
mein Wort”, replicirte mit neugewonnener Faſſung die Braut. „Ich
weiß, baß mehrere von ihnen ſich brillante Atlasroben zu unſerer
Hoch=
zeit angeſchafft haben.”
Liſette erſchien wieder an der Thür. Geſpannt ſahen beide ihr
ent=
gegen. Richtig, die Referendarien und Auscultatoren an ihrer Spitze den
Staatsanwalt und ſeinen Beigeordneten ließen allſammt bedauern-
Und die Rechtsanwalte?” fragte Herr Joſeph mit erzwungener
Heiterkeit dazwiſchen.
„Die kommenl referirte das Stubenmädchen.
In dieſem Momente begannen die Wagen zur Kirche zu rollen, auch
der Staatswagen des Brautpaares fuhr im raſenden Galopp die Straße
hinab — es blieb alſo weder Zeit zum Aerger, noch zur Neugier. Braut
und Bräutigam ſetzten ſich mit anſtändiger Feierlichkeit in die Glaskutſche,
ſtiegen mit Würde aus, traten mit ſtattlichem Ernſte vor den Altar,
wechſelten mit üblicher Zierlichkeit das Ja und die Ringe und empfingen
mit vornehmer Grazie die freundſchaftlichen Glückwünſche. Dann brachten
die galoppirenden Pferde die Geſellſchaft eilig in's Meding'ſche Hotel, wo
eine Fülle von Eßwaaren und Getränken ihrer wartete. Die Namen der
treuloſen Gerichtsherren waren zeitig genug entfernt und ihre Plätze
ſpurlos verſchwunden, als ſich die eleganten Cäſte um die Tafel reiheten.
Allein der Druck des Verdruſſes lag ſichtbar auf den Mienen des
Brautpaares, und nachdem es den forſchenden Blicken der Verſammlung
erſt gelungen war, den Grund ihrer Verſtimmung ausfindig zu machen,
Redaction und Verlag: L. C. Wit,
da lagerte auch auf den Gemüthern aller andernt üach und nach die
un=
behagliche Stimmung der neugierigen Verwunderung. Namentlich
be=
mächtigte ſich der anweſenden Regierungsbeamten ein auffallendes
Er=
ſtaunen, das ſich nach dem Achſelzucken der wenigen Rechtsanwälte, die
erſchienen waren, in wortkarges Mißvergnügen veränderte und in der
Folge eine ſehr beſchleunigte Verabſchiedung nach aufgehobener Tafel mit
ſich jührte. Trotz des fürſtlichen Luxus war es eine verfehlte, trübſelige
Hochzeitsfeier, die einem weniger in Selbſtſucht und Selbſitzufriebenheit
befangenen Gemüthe als Fingerzeig der ſtrafenden Vergeltung hätte dienen
können. Herr Joſeph und ſeine junge Gemahlin betrachteten es aber
nur von dem Standpunkte ihrer weltlichen Anſpruchsberechtigung und
gaben ſich nicht die geringſte Mühe, einem haltbaren Grunde dieſer
ſelt=
amen Zufälligkeit nachzuforſchen. Mit großartiger Nachläſſigkeit ſetzten
ſie ſich über dieſen „Act der Beleidigungs, wie ſie es nannten hinweg
und meinten es in ihrer Hand zu haben, dergleichen Verſtöße gegen die
geſellige Form zu rächen. Obwohl das ſchlaue Flüſtern einzelner
Grup=
pen ſie hätte belehren können, daß nicht Alles in ihren Verhältniſſen in
Ordnung war, ſo ſpielten ſie doch mit ruhigem Gewiſſen ihre Rolle als
Brautpaar zu Ende und entließen am Abend die letzten Gäſte mit dem
Bewußtſein, „Alles gethan zu haben, um ihrem Reichthume und ihrer
Bildung als Weltmenſchen zu genügen.”
Was aber war geſchehen, um die oben beſchriebene Störung des ſo
glänzend zugerichteten Feſtes herbeizuführen?
Wir ſind genöthigt, den Leſer zu dem Tage zurückzuführen, der
zwi=
ſchen dem Polterabend und der Hochzeit als ein Ruhetag von
fatiguiren=
den Freudengenüſſen und als ein Tag zur Sammlung neuer Kräfte für
ein vorbereitetes Vergnügen von dem glückſeligen Brautpaare angeordnet
war, um in richtiger Reihenfolge die Ereigniſſe zu entwickeln, die vom
Schickſale vorbereitet wurden, um dieſen in Egoismus verhätteten Herzen
einen Begriff von Recht und Gerechtigkeit beizubringen.
4.
Der Knabe, der in wilder Uebereilung ſeiner Mutter eine Nacht
voll Qual bereitet hatte, war mit der Beſonnenheit des gereiften Mannes
richtig den Weg gegangen, welcher ihn zum Ziele zu führen verhieß.
Ohne Legitimation gelangte er unbehindert in der Stadt an, wo ſeine
Großmutter, die Juſtizräthin Mebing, gelebt hatte.
Schon unterwegs hatte Max von Schönau die Papiere, der er im
Zimmer der Frau Meding zuſammengerafft hatte, einer genaueren
Prü=
ung unterworfen, um ſich zu überzeugen, daß ſie hinreichend wären, ihn
bei ſeiner Großmutter einzuführen. Er fand mehr, als er nach ſeiner
Anſicht zu dieſem Zwecke brauchte, und da er, als Schreiber der
Gerichts=
ſtube, die Wichtigkeit ſolcher Papiere hatte genau beurtheilen lernen, ſo
verwahrte er ſorgſam die Briefe und Documente, welche der Zufall ihm
in die Hand geſpielt.
Am Nachmittage des oben beſchriebenen Tages kam er mit dem
Eiſenbahnzuge, der ganz in der Nähe der Fabrikſtadt anhielt, an, und
nachdem er ſich durch einige Nachfragen, wie er am beſten zur Stadt
ge=
langen könne, orientirt hatte, wanderte er wohlgemuth, ſein Ränzel auf
dem Rücken, dem Thore derſelben zu. Der Zufall wollte, daß der erſte
Menſch, dem er innerhalb der Stadt begegnete, der uns wohlbekannte
Gerichtsbote war. Er trug nicht ſeine Amtskleidung, ſondern ging in
Eivil, worin er einem recht ehrbaren und anſtändigen Bürger glich, der
im Stande war, das Vertrauen eines Fremden zu wecken.
Max trat an ihn herau und fragte ihn, höflich grüßend, nach der
Wohnung der Juſtizräthin Meding. Ein gutmüthig ſpöttiſches Lächeln
verzog die Runzeln des Gerichtsboten und er erwiderte in einem Anfluge
von Humor:
So viel ich weiß, mein junger Herr, wohnt ſie im Himmel!”
Max ſah ihn groß an. Er verſtand den Scherz nicht gleich, ſonſt
hätte er ihn übler aufgenommen. Seine Antwort, die eine wiederholte
Frage mit dem erhaltenen Beſcheide verband, ließ den Spott aus des
Gerichtsboten Mienen verſchwinden, und er entgegnete beſtimmier, daß
die Frau Juſtizräthin Meding längſt todt ſei. Waren die Augen des
jungen Menſchen bis dahin nur im Widerſcheine der Verwunderung auf
den alten Mann geheftet geweſen, ſo übte dieſe Erklärung mit der Magie
des Schreckens auf dieſelben.
Er verfärbte ſich, indem er einen Schritt zurücktrat und wiederholte
mehrmals:
„Todt? Die Juſtizräthin Meding - die Juſtizrähin Meding iſt
todt ?=
„ Ja, ja, mein junger Herr', bekräftigte der Alte. „Die Inſligraͤthin
iſt ſchon ſeit vier Monaten todt!
„Das iſt unmöglich1u rief May und ſann nach, waun ſie zuletzt
einen Brief von ihr gehabt hatten. Er fand bei einigem Nuchdenken,
daß allerdings fünf Monate verfloſſen ſein konnten, ſeitdem ſie geſchrieben,
und ſomit ſtimmte die erhaltene Todesbotſchaft zu der Möglichkeit ihres
(Fortſetzung fölgt.)
Ablebens.