1869.
Dienſtag den 31. Auguſt
M. 35.
Wierritvittertrrng.
Eerdninannrimr.
ErnirAurane
Das Frag= und Anzeigeblatt, die Bellane hierzu, ſowie das Verorduungsblatt ſür den Kreis Darmſtabt erſcheinen wöchentlich; Erſteres Samſian, die Beilage
Dienſtags und Letzteres Donnerſtags. Jahres=Abonnement der drei Brätter zuſammen 2 fl. Auzwärth kann man bei allen Poſtümtern abonniren. In Darmſtadt bei
der Expedition, Rheinſtraße Nr. 23 neu.
5655) Die für Mittwoch den 1. Septbr. angeſetzte Verſteigerung von ausrangirten
L69Gapd.
u5
Gprnrutz.
Parke-Wänken
findet nicht ſtatt.
Darmſtadt, am 29. Auguſt 1869.
Die Oelonomie=Inſpection des Großherzoglichen Hoftheaters.
P a s o u e,
5656)
Bekanntmachung.
Die zum Nachlaß der Bäckermeiſter Johann
Juſtus Pfaff's Ehefrau gehörigen Mobilien,
als: Kleiber, Weißzeug, Bettwerk, Möbel und
allerlei ſonſtiger Hausrath, ſollen Donnerſtag
den 9. September d. J. Vormittags 9 Uhr
Magdalenenſtraße Nr. 20 gegen Baarzahlung
verſteigert werden.
Darmſtadt, den 30. Auguſt 1869.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Der Vorſteher:
Verntheiſel.
Vergebung von Weißbinderarbeit.
Mittwoch den 8. September d. J.
Vormittags 10 Uhr ſollen die am hieſigen
Zeng=
hauſe ſich ergebenden und auf 378 fl. 11 kr.
veranſchlagten Weißbinder=Arbeiten auf
dem Büreau der Garniſon=Verwaltung,
woſelbſt der Voranſchlag und die Bedingungen
zur Einſicht offen liegen, durch Soumiſſion
ver=
geben werden.
Darmſtadt, den 30. Auguſt 1869.
Großherzogliche Garniſon=Verwaltung.
5657) Korwan.
Cramer.
5655) Freitag den 3. September wird das
Ohmetgras der Wieſen des verſtorbenen
Martin Böttinger am Sensfelder Weg
parzellen=
weiſe verſteigert. Zuſammenkunft Nachmittags
4 Uhr an der alten Eiſengießerei.
Debus, Ober= Feldſchütz.
Feilgebotenes.
5514) Gegen das Ausfallen der Haare und
zur Stärkung der Kopfhaut empfehle aromatiſchen
Kräuter=Elixir, wonach das Ausfallen der Haare
nach achttägigem Gebrauche ſchon aufhört und das
Wachſen neuer Haare ſehr befördert wird; iſt
zugleich gutes Mittel gegen die ſo läſtigen Schuppen.
Per Glas 36 kr. und fl. 1. 12 kr.
Ludwigsplatz,
W. Schäfer,
neben Hrn. Kaufm Roſenheim. Hoftheaterfriſeur.
5515) Auf dem Chauſſehaus im 2. Stock
iſt 1 großer Küchenſchrank, 1kl.
Schräuk=
chen. 1 Bettlade mit Matratze und 1
Com=
mode zu verkaufen.
5571) Al=xanderſtraße Nr. 5 ein maiſives
eichenes Hofthor mit Bogen nebſt den
Sand=
ſteinpfeilern, im Licht 125'breit 14 hoch billig
abzugeben.
5583)
Carkshok.
Täglich friſche Zwetſchen=Kuchen.
5659) Für die Theater=Saiſon empfehle
19
N0 Sp )
44.
W.
14
4
GpOuIGOON
n vorzüglicher Güte.
9.
Die Kohlenhandlung
J.
von
A. Hoſmann &8 Cöhne
in Gernsheim am Rhein
offerirt hiermit zur geneigten Abnahme ihr Lager
in nur von den beſten Zechen der Ruhr
bezogenen
Stoinkohlen J. Oual.
zu folgenden billigen Preiſen:
Stückreiches Fettſchrot
30 kr.
„ bei Abnahme
über 60 Ctr.
29
Fettreiche Stückkohlen
42 „
Mager=
40 „
Beſſes Schmiedegries
32
ohne Octroi. Frei aus Haus geliefert.
Herr L. Brüchweh, Agent,
Magdalenen=
ſtraße Nr. 9. in Darmſtadt übernimmt Aufträge
und Zahlungen zur raſchſten und reellſten
Be=
ſorgung.
5660) Rheinſtraße Nr. 46 ſind eine Parthie
Weinflaſchen billig zu verkaufen.
C. Hunsinger,
Mechaniker und Optiker,
10. Kirchſtraße 10.
j2n
Wch.
Fahrtenpläne ver GCommerdienster 1860
(mit den neueſten Veränderungen)
der Main=Neckar=Bahn, — Main=Rhein=Bahn,
Ried=Bahn, — Main=Weſerbahn, —
Maximiliansbahn, — Oſſenbacher=Bahn, — Frankfurt=Homburger=Bahn, -— Hanauer=
Aſchaſſenburger Bahn, — Taunus=Bahn, - Bad. Bahn, — Naſſauiſche Staatsbahn,
Württemberg. Staatsbahn, -— Heſſiſchen u. Pfälziſchen Ludwigsbahn, — Rhein=Nahe=Bahn,
der Paris=Straßburger=Bahn, — Linksmainiſchen Bahn, — Gießen=Deutzer=Bahn,
in Briefformat, zu 6 kr. das Stück ſind in der G. Jonghaus'ſchen
Hofbuch=
handlung, ſowie auf unſerem Comptoir zu haben.
Ludw. Carl Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Neue holl. Vollhür inge (Kronbrand 6kr. das Stück.
Neue „ Bardellen 24 kr. das Pfund,
empfiehlt
WEhatm Hanck,
5565)
Ballonplatz 5.
5566)
Holländische Blumenzwiebel:
Hyacinthen einfache u. gefüllte in allen Farben 6 u. 8 kr. bis zu den feinſten 24-48 kr.
das Stück. Tulpen einfache u gefüllte frühe zum Treiben. Crocus, Narzissen, Taxetton, Jonquillen,
Anemonon, Rahunkel ete. in ausgezeichneter Qualität und großer Auswahl empfiehlt zu ſehr billigen
Preiſen
Nieder=Ramſtädter
Gust. Laubitz, Straße Nr. 5I.
Looſe zur Mainzer Induſtrie=Verlooſung
am 14. September ſind noch zu haben bei
D. Faiw.
35
[ ← ][ ][ → ]132
M. 35.
5539.
Chauſſeehaus.
Eine Kaute Kuh= u. Pferdedung zu verkaufen.
5356) En doppelt gedecktes Treibhaus
ſteht Wohnungs=Veränderung halber billig zu
verkaufen. Wo? ſagt die Exp. d. Bl.
5662)
Eingetroffen:
Neue Sendung engl. Waſchreinigungs=
Eryſtall nebſt der erwarteten Boraxſeife
bei
J. Widmann.
pC. l.
Vermiethungen.
4897) Carlsſtraße Nro. 51 iſt der untere
Stock mit oder ohne Garten zu vermiethen.
5381) Mathildenplatz 4 iſt eine Parterre=Wohnung,
am 1. October d. J. beziehbar, zu vermiethen.
5444) Nieder=Ramſtädter Straße Nr. 12 iſt
der zweite Stock, beſtehend aus 2 Zimmern und
1 Kabinet, zu vermiethen.
5449) Eck der Wald= undzWeinbergſtraße
Nr. 17 ein freundlich möblirtes Zimmer.n„
5467) Eine freundliche Wohnung (hoch=
Par=
terre), 8 Piecen, große Küche, Magd= und
Ge=
räthe=Kammer, Gartenvergnügen, Bleichplatz ꝛc.
Frankfurterſtraße 32 dem Großherzoglichen
Herrn=
garten gegenüber, alsbald zu beziehen.
5517) 2- 3 Zimmer lauf Wunſch möblirt,
ſowie Stallung nebſt Zubehör ſind Martinſtraße
Nr. 422 zu vermiethen.
5518) Bleichſtraße Nr. 17 parterre ſind zwei
möblirte Zimmer ſofort zu vermiethen.
5593) Carlsſtraße Nro. 22 iſt ein Zimmer
u vermiethen.
5602) 2-3 Zimmer mit Glasabſchluß,
mö=
blirt oder unmöblirt, wenn es verlangt wird,
kann auch Küche dazu gegeben werden. Zu
er=
fragen bei Hrn. Trier in der Ludwigsſtraße.
5663) Neckarſtraße 15 iſt in der bel Etage
ein freundliches, ſchön möblirtes Zimmer zu
ver=
miethen. Zu erfragen parterre.
5664) Marienplatz 4 zwei freundliche möblirte
Zimmer an zwei ledige Herren zu vermiethen.
Vermiſchte Nachrichten.
3131) Hie Knabenerziehungs=Anſtalt
Ldes Dr. Gaspey in
Heidel=
berg, von vielen Ausländern beſucht, nimmt
deutſche Zöglinge zu ſehr mäßigem Preiſe auf.
Eintritt zu jeder Zeit. Vorbereitung für den
einjährigen Militärdienſt. — Proſpecte auf
Verlangen.
1011) Ein Lehrling wird geſucht in der Leder=
und Eiſenhandlung von J. P. Wambold.
5198) Beſſungen. Zwei tüchtige Schloſſer=
Gefellen können bei mir eintreten.
Hch. Jacoby, Schlofſermeiſter.
5226) Ordentliche junge Mädchen
Frommann & Bünte.
geſucht
5474) In ein Frucht= und Mehlgeſchäft en
gros wird ein Lehrling geſucht. Näheres in der
Exped. d. Bl.
5552) Ein braves fleißiges Mädchen, welches
ordentlich waſchen und kochen kann, wird ſogleich
in Dienſt geſucht. Näheres Louiſenplatz 4 im
mittleren Stock.
5615)
4009009
Ka90d paaaoog
4
2o ao da sa dde
codRdunnuuuannna uuzrznRRuanuonnn
D
4
4
4
D
Ce1
Geſchafts=ertegung.
Indem ich hiermit ergebenſt anzeige, daß ſich vom 30. d. M.
an mein Verkaufs=Local neben der Kunſt= und
Buch=
handlung des Herrn Schorhopf, im G. G. Lange=
44
ſchen Hauſe, Wilhelminenſtraße Nr. 21, befindet, bringe ½
H.
R ich gleichzeitig meine Friſch= und Dörr=Gemüſe, Südfrüchte, Mehl,
2 Rahm, Milch ꝛc. ꝛc. in empfehlende Erinnerung.
D
Marg. Melsheimer.
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Wt.
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14
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Heſſiſche Ludwigs=Eiſenbahn=Geſellſchaft.
„
41
Während der Dauer der Mainzer Induſtrie=Ausſtellung werden Mitt=
26.
Mrséhuhhnwoch am 25. Auguſt und Samſtag am 4. September von ſämmtlichen Stationen
4.
HDder Strecken Mainz=Aſchaffenburg und Darmſtadt=Roſengarten (Worms) bei
gleich=
zeitiger Löſung einer Eintrittskarte in die Induſtrie=Ausſtellung zum Preiſe von 18 Kreuzer
Billete zum einfachen Fahrpreis bei allen vor 4 Uhr Nachmittags in Mainz eintreffenden Züge
ausgegeben, welche zur freien Rückfahrt mit allen Zügen, welche die entſprechende Wagenklaſſe
führen, berechtigen.
Courierzüge mit erhöhter Fahrtaxe ſind von der Benutzung dieſer einfachen Billete ausgeſchloſſen.
Mainz, den 16. Auguſt 1869.
5384)
Der Verwaltungsrath.
Die EApress-Compugnie,
deren wohlthätiger Einfluß auf den öffentlichen Verkehr unſerer Stadt
immer mehr erkannt wurde, übernimmt alle geneigten Aufträge gegen
tarif=
mäßige Vergütung entgegen, und empfehlen wir uns insbeſondere in:
Verpackung aller und jeder Art Gegenſtände, wie bei Transport
und Verſendung per Poſt und Eiſenbahn u. ſ. w. erforderlich iſt.
Möbeltransport und Auszüge bei Ueberſiedlungen mit
aufgepol=
ſterten Möbelwagen.
Transport von Flügeln und jeder Art Inſtrumente aufFederwagen.
Zimmerbohnen mit und ohne Zugehör.
Monatsbedienung im Abonnement mit Preisermäßigung.
Expreſſe Boten nach Weglänge= oder Stunden=Berechnung.
Spedition, Geld=, Güter= und Poſtpaquet=Beförderung nach allen
Conti=
nental= und überſeeiſchen Plätzen. Expedition von Paſſagier= und Reiſegepäck,
Geſchäfts=Crcularen, Rechnungen u. ſ. w.
Lagerung und Aufbewahrung von Gütern und Effecten, auf
42welche Vorſchüſſe geleiſtet werden können.
2.
Commiſſion und Auskunfts=Ertheilung in allen im
.
Geſchäftsleben vorkommenden Fällen ꝛc.
C. D.
Wir werden unsdurch pünktliche und ſolide Bedienung das in hohem Maße erworbene
Ver=
trauen eines geehrten Publikums in jeder Weiſe zu erhalten ſuchen.
Im Intereſſe der verehrlichen Auftraggeber und des Inſtituts bitten wir die Tags=Marken
den Dienſtmännern für alle Aufträge entgegen zu nehmen, reſp. abfordern zu wollen.
Direction des Dienſtmann=Inſtituts „Kapresst.
Georg Herrmann.
628)
G.
G (Fin unverheiratheter Mann, welcher Kennt=
8
C, niſſe von Maſchinen beſitzt, wird in
S.
Frankfurt a. M. zu einer Dampfmaſchine als
Heizer geſucht. Gute Zeugniſſe werden verlangt.
Anmeldungen, unter V M. 369 befördern die
Herren Haasenstein é Jogler in Frankfurt a. M.
v ſFin Theaterplatz im 2. Rang Nro. 35
C wird bis Weihnachten abzugeben
ge=
ſucht. Auf Verlangen auch blos ein halber Platz.
Zu erfragen in der Expedition.
5618) Reiſende=Geſuch
für ein ſehr bedeutend literariſches Unternehmen
gegen hohe Proviſion von C. M. Kühn,
Buchhandlung, große Ochſengaſſe 21.
M.
EFin Krankenpfleger wird ſogleich zu einem
N3.
C älteren Herrn geſucht. Nähere
Aus=
kunft wird ertheilt Frankfurter=Straße Nr. 2.
5665) Zu meinem Unterricht im
Schnittzeich=
nen, Zuſchneiden und Anfertigen von Damen=
und Kinderkleidern können täglich Schülerinnen
eintreten.
Marie Struth,
Echloßgraben Nro. 7.
5666) Netz=Fabrikation.
Von einem größern Fabrikgeſchäft wird eine
zuverläſſige Perſon geſucht, welche die Anfertigung
größerer Parthien filirter ſeidener Netze beſorgen
kann. Dauernde Beſchäftigung wird contractlich
garantirt. Franco=Offerten werden: Mainz,
Koetherhofſtraße Nr. 6 erbeten.
5667)
Dreher
finden bei gutem Lohn dauernde Arbeit in der
Maſchinenfabrik von A. Pelissier in Hanau.
5668) Ein Auslaufer wird geſucht.
Eliſabethenſtraße 60 mittlerer Stock.
M35.
133
4752)
Main=Neckar= und Großh. Badiſche Bahn.
Während der Monate Juli, Auguſt und September l. J. (erſtmals am 24. Juli, letztmals am 26. September) werden jeden Samſtag
und Sonntag Luſtfahrt=Billette
von Frankfurt und von Darmstadt nach
Baden
ausgegeben, welche auch zur Rückreiſe bis zum letzten Zuge der Main=Neckar=Bahn (aus Heidelberg 7 Uhr 25 Min. Abends) je am
nächſt=
folgenden Montag Gültigkeit haben und den Reiſenden geſtatten, die Fahrt während dieſer Zeit in beiden Richtungen zu Heidelberg und zu
Carlsruhe unterbrechen zu können.
Die Fahrpreiſe betragen:
Frankſurt-Baden und zurück:
Darmstadt-Baden und zurück:
I. Claſſe 6 fl. - II. Claſſe 4 fl. - III. Claſſe 2 fl. 30 kr.
I. Claſſe 5 fl. 30 kr. - II. Claſſe 3 fl. 30 kr. - II. Claſſe 2 fl.
Die Züge, zu welchen dieſe Billette berechtigen, kurſiren:
Von Frankfurt und Darmſtadt nach Baden.
Samſtag und Sonntag.)
Aus Frankfurt
Darmſtadt
In
Heidelberg
Aus
In
Carlsruhe
Aus
In Baden
Darmſtadt und Carlsruhe im Juli 1869.
gien Baden naös Darmſtadt und Franfurt.
(Sonntaa und Montag.)
u. M. Morg.
U. M. Mitt.
U. M. Abends.
U. M. MAbends.
U. M. Morg.
U. M. Nachts.
U. M. Mrgs
U. M. Mrgs.
U. M. Vorm.
U. M. Nachm.,
U. M. Abends.
U. M. al 6 8 30 12 25 4 15 6 30 Aus Baden. abl 12 55 40 10 20 3 35 7 20 „ 9 30 25 k 15 7 40 — In
Carlsruhe
Aus an 1 50 8 50 11 35 4 40 8 25 an 8 50 11 30 3 35 7 5 10 — — ab 22 7 20 9 30 12 45 5 8 35 abl 9 15 12 10 4 35 40 11 25 6 10 In an 3 15 8 55 11 15 2 55 6 40 10 Abds ar. 10 45 1 40 6 25 9 25 12 40 7 40 Aus Heidelberg abl 3 30 9 20 1 5 7 25 3 30 u. k ab 11 2 45 7 30 72 55 ul. 7 11— In Darmſtadt an 5 11 20 3 20 7 — 9 22 Hu. 8 an 12 5
Mitt. 4
Nachm 8 45
Abends. 1 55 u. 8 10
Morgens. 2 5
Mitt. „ Frankfurt. „ 6
Mrgs 12 15
Mitt. 4 30
Nachm 8
Abends 10 15
Abends 6 u. 9
Morgens
Bie Direclionen der Main-Neckar- und der Großh. Badiſchen Bahn.
J
8 LrAunuzA'A AAIAuUASAATLtAUSOakAkunIO
Oſſon vom 14. Jugust bis 15. Coptemher 1869. - Loose fl. I.
Dringende Bitte an alle Menſchenfreunde.
Ein furchtbares, bisher in Deutſchland in dieſer Ausdehnung noch nicht dageweſenes Unglück hat ſich leider abermals im Königreiche Sachſen zugetragen.
Durch ſchlagende Wetter ſind in den Kohlengruben des ſogenannten Pliuen'ſchen Grundes bei Potſchappel über 300 Menſchen, fleißige arme Bergleute,
lebendig begraben worden. Eine Unzahl Mütter, Kinder, Greiſe ꝛc. ſind durch dieſe gräßliche Kataſtrophe ihrer einzigen Ernährer beraubt und
ſtehen verzweiflungsvoll, ein Bild des herzerreißendſten Jammers, an der Unglücksſtätte. - Lauter denn je ruft hier die Noth zur Mildthätigkeit auf.
Der ganz ergebenſt Unterzeichnete erlaubt ſich bei dieſem ſo ſchrecklichen in unſerem Jahrhundert in Deutſchland noch nie dageweſenen Ereigniſſe,
an den bekannten und ſo oft bewährten Wohlthätigkeitsſinn der Bewohner Darmſtadts und Umgegend zu appelliren, und da nach den jüngſten
Be=
richten die Noth an Ort und Stelle überaus groß iſt, ſo iſt „ſchnelle Hülfe doppelte Hülfe."
Frankfurt a. M., den 11. Auguſt 1869.
Das Königl. Sächſ. Generalconſulat für das Großherzogthum Heſſen.
J. Herson.
Die Unterzeichneten ſind gerne bereit. auch die geringſten Liebesgaben dankbar in Empfang zu nehmen.
W. Mauck, Ballonplatz. J. Röhrig an der lath. Kirche. Th. Schwab, Ernſt=Ludwigsplatz und die Expedition des Wochenblattes.
2 9Vir bitten, ohne ſchriftliche Zuſtimmung von
822 uns, nichts auf unſeren Namen zu ver=
1
borgen. - Darmſtadt, 23. Auguſt 1869.
H. Bedler, Probator. Marie Becker.
7. 52in Mädchen, welches gut ſerviren, wa=
3 E'ſchen und bügeln kann, die Hausarbeit
verſleht und gute Zeugniſſe hat, ſucht eine Stelle
als Hausmädchen. — Nüheres bei Sophie
Wicht in Erfelden.
5671) Ein Haus in der Neuſtadt wird
ohne Vermittlung zu kaufen geſucht. Schriſtliche
Offerten werden unter der Adreſſe W. C. E.
entgegengenommen bei der Exp. d. Bl.
Goid-Cours.
Piſtolen
fl. 9. 50-52.
Hollaͤnd. 10 fl.=Stücke . 9. 54-56.
Kand=Ducaten. „ 5. 37- 39
Preuß. Friedrichsd'or . . 9. 58½ -59½
20 Franes=Stücke-
9. 33-34.
Wir richten an die verehrlichen Abonnenten des Frag= und Anzeigeblattes und des
Verordnungsblattes für den Kreis Darmſtadt die dringende Bitte:
„Wohnungs=Veränderungen entweder perſönlich oder ſchriftlich
„auf unſerm Comptoir und nicht den Austrägern der Blätter
„anzeigen zu wollen.
Nur wenn erſteres geſchieht, ſind wir im Stande, für richtige Umſchreibung der
Wohnungen und richtige Ueberlieferung der Blätter Sorge tragen zu können.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
n.TTAaADNo
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„
1
2
5
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g Publicttät.M
Anzeigen aller Art werden beſorgt
mit: Schnelligkeit — Erſparniß von
Porto und Speſen, ſowie eigener
Müh=
waltung - Gratisbelege — Nabatt;
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gung des geſammten Iuſertionsweſens.
Sachſe &am Co. in Leipzig,
Zeitungs=Annoncen-xpedition.
Filiathandlungen in:
Vern - Stuttgart — Caſſel.
4- Annahme von Inſeraten für
die Allgemeinen Anzeigen der „
Gar=
tenlaube- Auflage 250,000 Exempl.
6.
14
2
3
3
9
8
8
9
AATATATAAAAO
[ ← ][ ]134
R. 35.
gartenbauverein in Darmſtadt.
Sonntag den 22. Auguſt machte eine Anzahl Mitglieder des
Darm=
ſtädter Gartenbau=Vereins einen Ausflug nach Geiſenheim a. Rh., um
die dortigen rühmlichſt bekannten Obſtaulagen des Hrn. General-Conſul
Lade in Augenſchein zu nehmen. Die ziemlich hohen Erwartungen Aller
wurden von der Wirklichkeit doch noch übertroffen. Die prachtvolle am
Rhein gelegene Villa iſt von einem wirklich muſterhaft angelegten und
ebenſo gut unterhaltenen parkartigen Blumengarten umgeb n, welcher in
den ſchönſten Blumengruppen, Gehölzpartien, Fontainen und Waſſerkünſten
abwechſelt; auch tragen ein Weiher, ſowie einige ſchöne Coniferen, als:
Wellingtonia, Cedrus Deodara, Thuja aurea ete., weſentlich zur Hebung
der Anlage bei. Aber das Bewunderungswürdigſte iſt die umfangreiche und
muſterhaft kultivirte Obſtanlage, die nicht weniger als 320 Sorten Birnen,
130 Sorten Aepfel und eine große Anzahl Eteinobſt= und Traubenſorten
enthält. Alle mögliche Formen von Bäumen ſind hier im vollkommenſten
Zuſtand zu ſehen: Hochſtämme, Spalier=, Phramiden=, Keſſel=, Cordons=
Bäume ꝛc. und faſt alle reich mit den ſchönſten Früchten behangen. Die
neueſten franzöſiſchen und belgiſchen Virnſorten ſind vertreten, darunter
ganz koloſſale Früchte. Aber auch der Boden ſowohl als die angewandte
Pflege bieten hier alles Mögliche zum Gedeihen der Bäume. Der etwas
ſandige, lockere, nahrhafte Lehmboden wird burch gute Düngung und
Bearbeitung noch möglichſt unterſtützt. An den nöthigen Mitteln zur
beſten Pflege und Wartung der Bäume läßt es Hr. Lade nicht fehlen,
und ſo wurde es möglich, hier das Vollkommenſte zu leiſten, was wohl
in Deutſchland in dieſem Fach zu ſehen iſt.
Nach eingenommenem Mittagsmahl ging die Geſellſchaft durch
herr=
liche, leider aber dieſes Jahr nur mit unſcheinbaren Trauben behaugene,
Weinberge auf das Kleinod des Rheingaus, Schloß Johannisberg. Hier
wurde zuerſt die Terraſſe vor dem Schloß beſichtigt, welche aus einem
prächtigen Teppichgarten beſteht; Tauſende von Geranien, Coleus und
andern zu ſolchen Teppichgruppen verwendbaren Pflanzen ſind hier
ver=
wendet und dadurch eine feenhafte Pracht entfaltet. Die Ausſicht von
dieſer Terraſſe auf den Rhein mit ſeinen ſchönen Ufern und Inſeln iſt
reizend und es hält ſchwer, ſich ſo bald von dieſem Paradies zu trennen.
Der an das Schloß gränzende, auf der Nord= und Nordoſtſeite ſich
hin=
ziehende Park enthält einige ſehr ſchöne, ſchon ältere, reich mit Zapfen
beſetzte Cedern; im Uebrigen iſt derſelbe aber vernachläſſigt und
ken=
traſtirt ſehr mit dem ſo verſchwenderiſch ausgeſtatteten Blumengarten der
Terraſſe. Von hier ging es nun wieder durch Weinberge hinunter nach
Winkel, um über den Rhein zu ſetzen und von Nieder=Ingelheim aus
mit der Bahn heimwärts zu fahren.
Die nächſte Monats verſammlung des Vereins findet Mittwoch den
1. Sept. Nachmittags 3 Uhr im Beſſunger Orangeriehaus ſtatt.
N
k.
Lus der Prayis.
Von einem ſchleſiſchen Juſtizbeamten.
(Schluß.)
Dies gab plötzlich der ganzen Sache eine andere Wendung. An
mehrere Hafenplätze wurde die Flucht des Paares notificirt und um ihre
Verhaftung gebeten. Es bedurfte aber deren nicht mehr. Der Aſſeſſor
hatte mit einem kühnen Streiche alles entſchieden. Sobald er die Anzeige
von der Flucht der Albertine in Händen hatte, ließ er den Jäger
vor=
führen. Es war ſeit der Schwurſcene das erſte mal. Ohne nur ein
Wort zu ſprechen, legte ihm Herr von Pförtner den Bericht der F.'ſchen
Polizei vor. Anfangs ruhten die Augen des Jägers nur verwundert auf
dem Papier, aber plötzlich begannen ſie in wilder Wuth zu funkeln. Seine
Wangen wurden erdfahl, Schaum trat vor ſeinen Mund und ein
Wuth=
geheul wie das des Raubthiers, dem ſeine Beute entgangen, fuhr über
ſeine Lippen.
„Laſſen Sie die Natter verfolgen, gefangen nehmen iu keuchte er.
„Sie ſoll nicht ihren Raub fortſchleppen! Laſſen Sie die Nichtswürdige
nicht nach Amerika, die mich ſo ſchändlich betrogen! Mit Dem! Mit
Dem!
Die wüthendſte Eiferſucht machte ſich rege
„Es liegt kein Grund vor ihre und ihres Geliebten Auswanderung
nach Amerika zu hindern”, entgegnete der Aſſeſſor kalt.
„Kein Grund?1' ſchäumte der Jäger und die Nache ließ ihn alles
vergeſſen. Er wollte lieber ſein Leben aufs Spiel ſetzen, als den
Ge=
danken ertragen, daß die Treuloſe mit ihrem neuen Geliebten in Anerika
glückliche Tage verlebte und ihn und ſeine Dummheit verſpotte. „Kein
Grund ?u wiederholte er und ſeine Bruſt hob ſich; ein wildes,
unheim=
liches Lachen quoll aus ſeinem Munde. „Sie muß verhaftet werden,
denn ſie geht mit dem Gelde der beiden Viehhändler davon und ich
ich bin der Mörder! Kaum daß er dieſe Worte krampfhaft
hervorge=
ſtoßen, ſchien ihn ſein Bekenntniß zu reuen. Er ſtreckte die Hände aus,
als könnte er damit das in blinder Wuth und in Ueberſtürzung hervor=
geſtoßene, beflügelte Wort zurückrufen. Er ſah das kalte, unbeugſame
Antlitz des Aſſeſſors, das ihm zu ſagen ſchien: „Du biſt der Nemeſis
verfallen ! blickte in die verwunderten, überraſchten Geſichter der
herum=
ſitzenden Schreiber und fühlte, daß es zu ſpät und er unrettbar verloren
war. Wie gebrochen ſank er zuſammen.
Wenige Tage darauf war auch ſchon das verbrecheriſche Paar kurz
vor Abfahrt auf dem Schiffe feſigenommen worden. Es hatte noch 1050
Thaler bei ſich, das übrige Geld war ſchon durchgebracht. Das
Mäd=
chen geſtand nach kurzem Leugnen alles. Törpe halte ihr, noch am Tage
des Mords, eine Summe von über 1300 Thaler lachend in die Schürze
geſchüttet, die davon zerriſſen, ſo daß die blanken Thaler in der Stube
herumgerollt. Er habe auf ihre Frage, woher das viele Geld ſei?
ge=
antwortet: „Geerbt Tinel! Was ſonſteu Sie hätte nicht weiter danach
fragen mögen, weil ſie ſeinen Jähzorn gefürchtet. Dann ſpäter, als ſie
von der Ermordung der Viehhändler gehört, hätte ſie freilich geahnt,
daß es wohl von dorther kommen möge; aber ſie hätte von dem Mord
nichts gewußt, daran wäre ſie unſchuldig. Sie hätte endlich geglaubt, daß
Törpe doch nicht mehr loskommen würde. Die Erkundigung nach ihr
hätte ihr Furcht eingeflößt und ſo wäre ſie mit ihrem Geliebten entflohen.
Die neue Unterſuchung nahm jetzt ihren raſchen und ruhigen
Ver=
lauf. Zwar ſuchte der Jäger noch einmal ſein Bekenntniß zu widerrufen,
aber ſeine Widerſtandstraft war gebrochen. Einſehend, daß ſeine ſo
vor=
ſichtig angelegte Sache doch verloren war, legte er zum zweiten mal ein
offenes und reumüthiges Bekenntniß ab. Es lautete dahin: Seine
Ge=
lieste hatte Geld von ihm verlangt und ihm geſagt, er bringe ihr nie
etwas. Wenn ſie einen andern hätte, dann könnte ſie in Sammt und
Seide gehen. „Das ſollſt du auch'' hätte er ihr verſprochen. Er hätte
gewußt, daß die Viehhändler alle Wochen durch den Walb führen, und
an jenem Tage wäre er in der Scholtiſei geweſen, hätte bei den beiden
Händlern die ſtrotzenden Geldkatzen bemerkt und damit ſei den Gedante in
ihm aufgeſtiegen, ſie zu erſchießen und zu berauben. Ich trank raſch
mei=
nen Rum aus, ging den Weg üder die Wieſen ſuchte meine im Walde
verſteckte Flinte und erſchoß ſie - — Ih hatte mich mit dem Gedanken,
einen Menſchen zu erſchießen, längſt vertraut gemacht. Wenn mich bei
meinen Wilddiebereien ein Jäger verfolgt, ſo hätte ich ihn auch eher
er=
ſchoſſen, als mich gefangen nehmen laſſen. Das wußten ſie auch —- aber
zwei —
Er blickte dabei düſter vor ſich hin, als ob noch einmal die
fürch=
terliche Scene vor ihm auftauche, dann fuhr er mit einem Seufzer fort:
„Ich habe manches Wild erſchoſſen, aber das war meine blutigſte Arbeit!
Die Geldkatze verſteckte ich dort, wo ich immer mein Wild untergebracht;
dann ging ich wieder zum Scholzen. Meine Muhme erzählte mir von
dem Mord und daß der junge Jablonſky eine Doppelflinte nachgetragen.
Ich ſuchte ihren Verdacht auf den jungen Burſchen zu lenken, weil
ich=
ſetzte er mit einem hämiſchen Lächeln hinzu - „die ſchwatzhafte Frau
kannte und wußte, daß ſie ihre Meinung weiter verbreiten würde- „
Und das Finden der Jablonſth'ſchen Doſe? Törpe hatte ſie wirklich acht
Tage vor dem Mord dem älteren Bruder entwendet, als er ſich mit
ihm in einer Dorfſchenke befand und jener die Doſe mit dem Taſchentuch
auf dem Tiſche liegen gehabt. Er ſtahl die Doſe gerade zu dem Zweck,
ſie an der Mordſtelle fallen zu laſſen und den Verdacht von vornherein
auf andere zu lenken.
Die Geliebte des Jügers wurde zu zwei Jahren Zuchthaus
verur=
theilt, er ſelbſt ein halbes Jahr ſpäter unter dem Zulauf einer großen
Menſchenmenge hingerichtet. Die Frau des Ermordeten kam zu dieſem
traurigen Schauſpiel herbeigeeilt und als ſie den Delinquenten in
ge=
brochener Hallung aufs Schaffot wanken ſah, da erſt war ihrer
Leiden=
ſchaft Genüge gethan. Die Brüder Jablonſkh waren ſonach beide
un=
ſchuldig und wurden entlaſſen. Die letzte Annahme des Aſſeſſors
hin=
ſichtlich des jungen Jablonſth war die Wahrheit geweſen. Stanislaus
hatte ſeinen Bruder für den Mörder gehalten; jein finſteres Drohen,
dann die Geſtalt des Entfliehenden hatte mit ihm ſo viel Aehnlichkeit
gehabt, daß der arme Burſche nichts anderes denken konnte. Deshalb
euch ſeine falſche Angabe, daß der Eutflohene groß und ſchlank, deshalb
ſein Erſchrecken beim Finden der Doſe und ſein ganzes Auftreten
wäh=
rend der Unterſuchung. Beſchränktheit und Heftigkeit des Charakters
beſtimmten den älteren Bruder, den Verdacht auf den jüngeren
zurück=
zuwälzen. Als beide frei geworden rannen ihm die heißen Thränen
über die harten, gebräunten Wangen, und ſeinen Bruder feſt an die
Bruſt drückend, ſchluchzte er, daß alle es hören ſollten: „Kannſt du mir
vergeben - du - mein guter Bruderzu Sie hielten ſich lange
um=
ſchlungen. Es war eine herzerſchütternde Scene und ſelbſt die
vertrock=
netſte Schreibernatur wiſchte ſich mit dem Schreibärmel verſtohlen eine
Thräne aus den Augen.
Doctor Schmidt und Herr von Pförtner behielten zuletzt volle Muße
zur Fortſetzung ihres Principienſtreites. Noch oft geriethen ſie aneinander.
Beide waren vortreffliche Menſchen, jeder in ſeiner Art. Sie gehören
zu den Lichtpunkten meiner Erinnerungen,
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerel.