Darmstädter Tagblatt 1869


24. August 1869

[  ][ ]

=

o.

Beilage
Darmſtädter Frag= und Anzeige=Blatt.
Dienſtag den 24. Auguſt
1860.

N34.

r
AxzzAArra
Bas Frag= und Anzeigeblatt, die Beilage hierzu, ſowie das Verordnungsblatt für den Kreis Darmſtadt erſcheinen wöchentlich; Erſteres Samſtags die Beilage
Dienſtaͤgs und Lepteres Donnerſtags. Jahres=Abonnement der drei Blätter Püſaumen 3 fl. Auswärts kann man bei allen Poſtämtern abonniren. In Darmſtadr Eei
der Expedition, Rheinſtraße Nr. 23 neu.

Verſteigerungen.
5398)
Bekanntmachung.
Die zum Concurs des Bäckermeiſters Valentin
Heß dahier gehörigen Mobilien, beſtehend in
Herrnkleidern, Weißzeug, Bettwerk, Möbel und
allerlei ſonſtigem Hausrath, ſodann das zur
Bäckerei gehörige Geſchäfts=Inbentar, beſtehend
in einem Ladentiſch, ein Mehlkaſten und eine
kleine Parthie Mehl, 1 Brodbrett, 15 Mahnen,
1 Stehpult, 1 Wage mit Gewicht, 32 Kuchen=
blech
, 1 Wecktiſch, 2 Backmulten und verſchiedene
andere Gegenſtände ſollen nächſten Donnerſtag
den 26. d. Mts., Vormittags 9 Uhr, in deſſen
Wohnung, Bleichſtraße Nr. 13, gegen Baar=
zahlung
verſteigert werden.
Darmſtadt, den 19. Auguſt 1869.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Der Vorſteher:
Berntheiſel.

Vergebung von Weißbinder=Arbeiten.
5370) Freitag den 27. d. Mts. Vor=
mittags
10 Uhr ſoll das Ausweißen ver=
ſchiebener
militärſiscaliſcher Gebäude
dahier auf dem Büreau der Garniſon=
Verwaltung, woſelbſt die Voranſchläge und
die Bedingungen eingeſehen werden können, durch
Soumiſſion an den Wenigſtfordernden vergeben
werden.
Darmſtadt, den 18. Auguſt 1869.
Großherzogliche Garniſon=Verwaltung.
Fauſt.
Korwan.

5511)
Gras=Verſteigerung
Freitag den 27. Auguſt Abends 5 Uhr in dem
Großherzoglichen Hofgarten zu Beſſungen.
Beſſungen, den 23. Auguſt 1869.
Großherzogliche Hofgärtnerei Beſſungen II.
Noack II.

Feilgebotenes.

Commissions-Lager
der seit 1764 bestehenden Pirma
Otto Rosloſs 8 Joouon in Amsterdam.
Anerkannt vorzügliche Jualitäten in stets
frischer Waare.
Original-Preise. Original-Verpackung in
½. ½. u. ¼. Pfd. Paqueten.
C. H. Huber & Söhne,
5512) Grossherzogl. Hof-Lieferanten.

M=
Fahrtrnyläme des Jommerbienſtes 1560
(mit den neueſten Veränderungen)
der Main=Neckar=Bahn, Main=Rhein=Bahn, - Ried=Bahn, Main=Weſerbahn, -
Maximiliansbahn,
Offenbacher=Bahn, Frankfurt=Homburger=Bahn, - Hanauer=
Aſchaffenburger Bahn, Taunus=Bahn, - Bad. Bahn, Naſſauiſche Staatsbahn, -
Württemberg. Staatsbahn, Heſſiſchen u. Pfälziſcheu= Ludwigsbahn, Rhein=Nahe=Bahn,
der Paris=Straßburger=Bahn, Linksmainiſchen Bahn, Gießen=Deutzer=Bahn,
in Briefformat, zu 8 Lr. das Stück ſind in der G. Jonghaus'ſchen Hofbuch=
handluung
, ſowie auf unſerem Comptoir zu haben.
Ludw. Carl Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.


2
S
G

in Poſtgröße per Mille von 1 fl. 15 kr. an in allen Quali=
CGuverte ten billigſt bei
Ernſt=Ludwigſtraße 25.
Hermann Hötz.

4927)
Neue Patent-Daupt-Paſchbeſſel,
Line der nützlichſten Erſindungen.
Dieſelben reinigen Wäſche jeder Art ohne Reibung, ohne Arbeit, nur mit Waſſer
und Seife, mit abſoluter Schonung der Wäſche. Preis 9-18 fl. Verliehen werden
Apparate gegen eine Vergütung von 1 fl. per Tag.
L. P. Moeſer, Marienplatz 7.
5412) Die erſte Sendung Etrickwolle iſt nunmehr eingetroffen und
empfehle dieſelbe bei anerkannt guten Qualitäten zu diesjährigen billigen
Preiſen.
S. Aumbelter.
es mir mögſich jeßk bedeutend billiger zu verkauſen.
5
Mislhl Heriek. He vren. ir An rkahen.
jetzt fl. 36. pro 1000.
2
Superſeine Wior-America in Blechbüchſen 255 Stück, früher fl. 22,

jetzt fl. 24. pro 1060 Stück.
Wenn auch Cigarren ein großer Geſchmacks=Artilel ſind, ſo finden doch obige wirklich
feine Sorten allgemeine Anerkennung, da die Qualität und der Brand der Cigarren nichts
2 hzu wünſchen übrig laſſen und bejonders der auffallend billige Preis alle Abnehmer im
hhöchſten Grade zufrieden ſtellt, was die ſich jäglich mehrenden Nachbeſtellungen be=

O.
Gweiſen, um ſo mehr, da ich jetzt noch billiger als bisher verkaufen kann und ſelbe nirgends
Shſo billig zu kaufen ſind. Beide Marken ſind in leichter, mittelſchwerer und ſchwerer Qualität
Jam Lager. Zur Probe ſende Originalkiſtchen 250 Stück pro Sorte franco und
2.
ipeſenfrei, wenn der Beſtellung der Betrag beigefügt oder Nachnahme geſtattet wird, da ich
Shbei dem ſo billigen Preiſe kein Ziel gewähren kann.
(5513
O6
Leipzig, Bamberger Hof. A. Vrledrich, Importeur.

2
2

bei

Neue Fruchk= und
Aarloſelſcke;
Aug. Graß, 2 Pädagogſtr. 2.

5415) Eine Hobelbauk, ſowie zwei vier=
flügeliche
ſtarke Feuſter 801 u. 40½ und noch
mehrere in verſchiedenen Großen zu verkaufen bei
Hofglaſer Brunner.

5514) Gegen das Ausfallen der Haare und
zur Stärkung der Kopfhaut empfehle aromatiſchen
Kräuter=Elixir, wonach das Ausfallen der Haare
nach achttägigem Gebrauche ſchon aufhört und das
Wachſen neuer Haare ſehr befördert wird; iſt
zugleich gutes Mittel gegen die ſo läſtigen Schuppen.
Per Glas 36 kr. und fl. 1. 12 kr.
Ludwigsplatz.
W. Schäfer,
neben Hrn. Kaufm Roſenheim. Hoftheaterfriſeur.
34

[ ][  ][ ]

R. 34.

128
5356) En doppelt gedecktes Treibhaus
ſteht Wohnungs=Veränderung halber billig zu
verkaufen. Wo? ſagt die Exp. d. Bl.

5515) Auf dem Chauſſeehaus im 2. Stock
iſt 1 großer Küchenſchrauk, 1kl. Schräuk=
chen
, 1 Bettlade mit Matratze und 1 Com=
mode
zu verkaufen.

Vermiethungen.

44583)
Zu vermiethen
F ein großes möblirtes Zimmer, Alexander=
ſtraße
Nr. 5 Vorderhaus, im 1. Stock,
F beziehbar den 1. Auguſt l. J. mit oder
H ohne Koſt.
ANAALaNLiLrraarAArAaag
4897) Garlsſtraße Nro. 51 iſt der untere
Stock mit oder ohne Garten zu vermiethen.
PNNANAANAAAANUAAAAAAN
F 5378) Mauerſtraße Nr. 10 iſt ein Logis,
F bel Etage, beſtehend in 5 Zimmern nebſt
K einem Manjardenzimmer, mit abgeſchloſſe=
F nem Vorplatz, Garten, Mitgebrauch des
E Bleichplatzes, der Waſchküche nebſt ſonſtigem
K Zubehör zu vermiethen und bis 1. Octbr.
H zu beziehen.- Näheres großel Ochſengaſſe
F bei Hof=Bäckermeiſter Geiß.

5381) Mathildenplatz 4 iſt eine Parterre=Wohnung,
am 1. October d. J. beziehbar, zu vermiethen.
5437) Zwei freundliche möblirte Zimmer, zu=
ſammen
und einzeln, gleicher Erde zu vermiethen.
Teichhausſtraße Nr. 14.
5458) Ein großes ſchön möblirtes Zim=
mer
, parterre iſt zu vermiethen. Kiesſtr. 101.
5467) Eine freundliche Wohnung (hoch= Par=
terre
), 8 Piecen, große Küche, Magd= und Ge=
räthe
=Kammer, Gartenvergnügen, Bleichplatz ꝛc.
Frankfurterſtraße 32 dem Großherzoglichen Herrn=
garten
gegenüber, alsbald zu beziehen.
5516) Magdalenenſtraße 21 iſt ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen und gleich zu beziehen.
5517) 2- 3 Zimmer lauf Wunſch möblirt),
ſowie Stallung nebſt Zubehör ſind Martinſtraße
Nr. 422 zu vermiethen.
5518) Bleichſtraße Nr. 17 parterre ſind zwei
möblirte Zimmer ſofort zu vermiethen.
5519) Martinſtraße 416 ein ſchönes Logis,
1 Zimmer, Cabinet, Küche u. alle Bequemlichkeiten.
ſEin möblirtes Zimmer zu vermiethen.

18 Arheilgerſtr. 2, zunächſt d. Herrngarten.

Vermiſchte Nachrichten.
3131) H)ie Knabenerziehungs=Auſtalt
gin des Dr. Maspey in Heidel
berg, von vielen Ausländern beſucht, nimmt
deutſche Zöglinge zu ſehr mäßigem Preiſe auf.
Eintritt zu jeder Zeit. Vorbereitung für den
einjährigen Militärdienſt. Proſpecte auf
Verlangen.
5197) Lehrlinge für Steindruckerei
gegen guten Lohn geſucht.
Frommann & Bünto.
1011) Ein Lehrling wird geſucht in der Leder=
und Eiſenhandlung von J. P. Wambold.
5198) Beſſungen. Zwei tüchtige Schloſſer=
Geſellen können bei mir eintreten.
Hch. Jacoby, Schloſſermeiſter.


g2)
h. fl. devorreichbscdhe Nats Hsonbahn Geselbehalt.
Wir ſind mit der Einlöſung der Zins=Coupons der 3% Obligationen, ſowie
14
4. der zur Rückzahlung beſtimmten Obligationen dieſer Geſellſchaft beauftragt. Die
=Auszahlung findet an unſerer Caſſe nach Cours ſtatt.
Darmſtadt, den 20. Auguſt 1869.
5521)
Bank für Handel und Induſtrie.
5522)

Katholiken=Verein.

5523)

Mittwoch den 25. Auguſt Abends präcis 8 Uhr findet zu Ehren des Hohen Namenstages
Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs im Vereinslokale eine theatraliſche Abend=
Unterhaltung ſtatt, wozu alle Mitglieder nebſt Familienglieder freundlichſt eingeladen ſind.
Es wird gewünſcht, an dieſem Tage keine Kinder unter 12 Jahren mitzubringen.
Der Vorſtand.
Zl öſterreichiſch=franzöſiſche Staatsbahu=Prioritäten
für die am 1. September fälligen Coupons zahle ich jetzt ſchon ein bedeutendes Aufgeld.
Verdtuand Sonder,
Louiſenplatz, Eck der Rheinſtraße.
Die Express-Compaguie,
deren wohlthätiger Einfluß auf den öffentlichen Verkehr unſerer Stadt
immer mehr erkannt wurde, übernimmt alle geneigten Aufträge gegen tarif=
mäßige
Vergütung entgegen, und empfehlen wir uns insbeſondere in:
Verpackung aller und jeder Art Gegenſtände, wie bei Transport
und Verſendung per Poſt und Eiſenbahn u. ſ. w. erforderlich iſt.
Möbeltransport und Auszüge bei Ueberſiedlungen mit aufgepol=
ſterten
Möbelwagen.
Transport von Flügeln und jeder Art Inſtrumente auf=Federwagen.
Zimmerbohnen mit und ohne Zugehör.
Monatsbedienung im Abonnement mit Preisermäßigung.
Expreſſe Boten nach Weglänge= oder Stunden=Berechnung.
Spedition, Geld=, Güter= und Poſtpaquet=Befoͤrderung nach allen Conti=
nental
= und überſeeiſchen Plätzen. Expedition von Paſſagier= und Reiſegepäck,
Geſchäfts=Crcularen, Rechnungen u. ſ. w.
Lagerung und Aufbewahrung von Gütern und Effecten, auf
welche Vorſchüſſe geleiſtet werden können.
Commiſſion und Auskunfts=Ertheilung in allen im
G.
Geſchäftsleben vorkommenden Fällen ꝛc.
e.
Wir werden unsdurch pünktliche und ſolide Bedienung das in hohem Maße erworbene Ver=
trauen
eines geehrten Publikums in jeder Weiſe zu erhalten ſuchen.
Im Intereſſe der verehrlichen Auftraggeber und des Inſtituts bitten wir die Tags=Marken
den Dienſtmännern für alle Aufträge eutgegen zu nehmen, reſp. abfordern zu wollen.
Direction des Dienſimann=Inſtituts Express'i.
Georg Herrmann.
628)
5237) Ein kräftiger und ge=
Dir Bewerhkreibende
wandter Burſche von 16 bis
iſt es eine große Erleichterung, wenn ihre Frauen 18 Jahren geſucht.
oder Töchter die Buchhaltung, ſowie überhaupt
die ſchriftlichen Arbeiten beſorgen und ſie ſich
Jrommann & Bünte.
ganz dem Beruſe widmen können. Ich eröffne
daher am nächſten Donnerſtag den 26. d. Mts.
5504) Ein tüchtiger und zuverläſſi=
ür
Frauen und Töchter, ſowie auch für Meiſter
und angehende Gewerbtreibende beſondere Lehr= ger Maſchinenmeiſter wird für
Kurſe in einfacher Buchjührung (mit Einſchluß eine Schnellpreſſen=Druckerei geſucht.
von Inventar und den vorkommenden Wechſel=
Näh. in der Exped. d. Bl.
Geſchäften). Das Honorar dafür beträgt fl. 5.

Täglich von 1 bis 3 Uhr Nachmittags und 7 bis
8 Uhr Abends bin ich in meiner Wohnung,
Waldſtraße Nr. 34 parterre bei Hrn. Schreiner=
meiſter
Ph. Müller, anzutreffen.
5524) Th. Munthott, Privatlehrer.

5226) Ordentliche junge Mädchen
Frommann &amp Bünto.
geſucht
5474) In ein Frucht= und Mehlgeſchäft en
gros wird ein Lehrling geſucht. Näheres in der
Exped. d. Bl.
5488) Ein gut empfohlenes Mädchen, wel=
ches
Kleidermachen, fein nähen, bügeln und fri=
ſiren
kann, ſucht eine Stelle als Jungfer u. kann
ſofort eintreten. Näheres Wilhelmſtraße 7I.

[.5505) Am Sonntag den 15. d. Mts. wurde
bei der Bürger=Vereins=Parthie nach Erfelden
und zurück ein Cigarren=Etuis von braunem
Juchtenleder mit einer Perlenſtickerei in Blau
verloren. Der redliche Finder wird gebeten,
daſſelbe gegen eine gute Belohnung Beſſunger
Karlsſtraße Nr. 398 abzugeben.
5525) Eine General=Agentur
einer beſt ſituirten älteren deutſchen Lebensver=
ſicherung
für Großherzogthum Heſſen u. Naſſau,
mit dem Sitze in Darmſtadt, iſt ſofort zu be=
ſetzen
. Transportbranche kann beigegeben werden.
Bewerber wollen ſich mit Angabe der Referenzen
ſchleunigſt melden franco Inſpector Neumann
in Frankfurt a. M., gr. Bockenheimerſtraße 8.

[ ][  ][ ]

R. s4.

129

Dringende Bitte an alle Menſchenfreunde.
Ein furchtbares, bisher in Deutſchland in dieſer Ausdehnung noch nicht dageweſenes Unglück hat ſich leider abermals im Königreiche Sachſen zugetragen.
Durch ſchlagende Wetter ſind in den Kohlengruben des ſogenannten Plauen'ſchen Grundes bei Potſchappel über 300 Menſchen, fleißige arme Bergleute,
lebendig begraben worden. Eine Unzahl Mütter, Kinder, Greiſe ꝛc. ſind durch dieſe gräßliche Kataſtrophe ihrer einzigen Ernährer beraubt und
ſtehen verzweiflungsvoll, ein Bild des herzzerreißendſten Jammers, an der Unglücksſtätte. Lauter denn je ruft hier die Noth zur Mildthätigkeit auf.
Der ganz ergebenſt Unterzeichnete erlaubt ſich bei dieſem ſo ſchrecklichen in unſerem Jahrhundert in Deutſchland noch nie dageweſenen Ereigniſſe,
an den bekannten und ſo oft bewährten Wohlthätigleitsſinn der Bewohner Darmſtadts und Umgegend zu appelliren, und da nach den jüngſten Be=
richten
die Roth an Ort und Stelle überaus groß iſt, ſo iſt ſchnelle Hülfe doppelte Hülfe."
Frankfurt a. M., den 11. Auguſt 1869.
Das Königl. Sächſ. Generalconſulat für das Großherzogthum Heſſen.
J. Gerson.
Die Unterzeichneten ſind gerne bereit, auch die geringſten Liebesgaben dankbar in Empfang zu nehmen.
W. Manck, Ballonplatz. J. Röhrig an der kath. Kirche. Th. Schwab, Ernſt=LAudwigsplatz und die Expedition des Wochenblattes.
8 ſooin tüchtiger Einleger oder Ein=
p
f
E= legerin wird gegen guten Lohn 5530)
Gchützenhof.
geſucht in der
Wittwoch den 25. Auguſt 1869
L. C. Wittich'ſchen Hofbuchdruckerei.
4
9 D6O
O0h
Hl
5526) Einige junge Mädchen, die das Putz=
GAOOOBD
gGOOON
Geſchäft erlernen wollen, werden geſucht von
zum Beſten der Hinterbliebenen der verunglückten Bergleute
Fr. Wandel Nachfolgerin.

5527) Ein ſolides Mädchen, das gut Weiß=
zeugnähen
und auch Kleider gut machen kann, auch
das Bügeln verſteht, ſucht eine Stelle als Jungfer
oder bei einer einzelnen Dame. Das Nähere zu
erfr. bei Frau Jochheim, Bade=Anſtalt, Beſſ. Thor.
f (Lin reinliches Mädchen, welches kochen
E, kann und die Hausarbeit verſteht, wird
in eine kleine Familie geſucht. Näheres Wald=
ſtraße
Nr. 18 erſter Skock.
5529) Ein Laufmädchen wird geſucht.
Louiſenſtraße Nr. 20 dritter Stock.

im Plauen'ſchen Grunde
der verbündeten Geſangvereine: Liederkafel, Liederzweig, Melomanen, Züngerluſt &a Ceutonia,
unter gefälliger Mitwirkung einiger Mitglieder des Großherzoglichen Hoſtheaters und der
Großherzoglichen Hoſkapelle.
Anfang um 7 Uhr Abends.
Billete ſind zu haben bei den Herren: Kaufmann Lerch, Ludwigsplatz, Faix, Pfeil,
Hermann, Dienſtmänner=Inſtitut, Finck an der Stadtkirche, ſowie im Locale des Bürger=
Vereins, 15 kr., ohne der Mildthätigkeit eine Schranke zu ſetzen.
64 Die Programme beſorgen das Nähere.

Aus der Prapis.
Von einem ſchleſiſchen Juſizbeamten.
CFortſetzung.)
Ein herrenloſer, dem Trunk ergebener Jäger wurde eingebracht, der
bei einer Schlägerei einen Menſchen verletzt und ſich bei ſeiner Berhaf=
tung
gegen die Beamten ungebührlich betragen hatte. Es war ein lieder=
liches
, verkommenes Subject. Namentlich hatten ihn ſeine Schlägereien
ſchon oft vor. die Schranken des Gerichts geführt, wirkliche Verbrechen
waren ihm bisher noch nicht zur Laſt gelegt worden, obwohl man ihn
ſtark im Verdacht der Wilddieberei hatte; ſeiner Schlauheit war es ſtets
gelungen, ſeinen Verfolgern zu entlommen. Er hatte in neueſter Zeit
wieder ein wildes Leben geführt, viel Geld ausgegeben und mußte gewiß
in ſeinen Wilddiebereien ausgezeichnetes Glück gehabt haben.
Der Jäger war von mittlerer Größe, ſtark und breitſchulterig, und
wenn nicht der Alkohol ſeine Augen ausgebrannt und ſein Geſicht aufge=
dunſen
hätte, wäre er ein hübſcher, ſtattlicher Mann geweſen, den jeder
Gutsherr gewiß gern zum Förſter gehabt hätte. War er nüchtern, ſo
gab er ſich von einſchmeichelnd=freundlichem Weſen und zeigte eine Bil=
dung
und geiſtige Gewandtheit, die einzunehmen wußte. Sobald er aber
auch nur ein Glas getrunken hatte, fuhr der Dämon der Zank= und
Streitſucht in ihn; L fand dann in jedem Worte ſeines Tiſchnachbars
eine Beleidigung und ruhte nicht eher, als bis ſeine Fauſt mit den Schä=
deln
einiger Bauern Bekanntſchaft gemacht hatte. Freilich wurde es ihm
auch ebenſo oft vergolten und gerade jetzt trug er den Arm in der Binde.
Der Aſſeſſor hatte kaum von der Verhaftung des Jägers gehört, als
er dieſen Mann augenblicklich am geeignetſten für ſeine Plane hielt und
ſich darin auch nicht täuſchen ſollte. Er verhandelte deshalb allein mit
ihm und las ihm zunächſt die gegen ihn ſelbſt gerichtete Anklage vor.
Der Jäger wollte wie immer betrunken geweſen ſein und von der
Sache nichts wiſſen, die man ihm zur Laſt legke-
Sie wiſſen, das hilft Ihuen nichts', eutgegnete der Aſſeſſor, nes iſt
jetzt das vierte mall" Er nahm dabei eine bedenkliche Miene an -
Drei Monat nichtzu fragte der Jäger und blinzelte dabei liſtig mit
den Augen
Rein! So leichten Kaufs kommen Sie diesmal nicht davonl ent=
gegneke
der Aſſeſſor mit einem Lächeln über die Ruhe des Angeklagten.
Es iſt der vierte Fall Eine lebensgefährliche Wunde und unter einem
Jahre kommen Sie nicht davon lu
Das wäre ſtark entgegnete der Jäger und blickte dem Aſſeſſor
ungläubig ins Geſicht. Als er aber den Ernſt des Richters gewahrte,

ſetzte er hinzu, auf ſeinen Arm weiſend: Man hat mich doch auch or=
dentlich
appretirt! Ich behalte zeitlebens einen ſteifen Arm, wie der Chi=
rurg
geſagt!"
Wie können Sie nur den Trunk nicht aufgeben, der Sie noch einſt
zum Mörder machen wirdl
Der Jäger fuhr erbebend zurück. Dann ſagte er ruhiger: Herr
Aſſeſſor, Sie ſollten meine guten Vorſätze wiſſen! Ich habe ſchon tauſend=
mal
das erſte Glas verflucht
Bei dem unverbeſſerlichen Trunkenbold waren fernere Ermahnungen
nicht angebracht. Der Aſſeſſor ging daher auf ſeinen Plan über, gab
ſich den Anſchein, als läſe er noch einmal in den Acten, und ſagte dann:
Sie beſuchen wohl die Scholtiſei zu Polzin? Es iſt das zweite mal,
daß Sie dort verhaftet werden!
Die Scholzenfrau iſt mit mir verwandt! entgegnete der Jäger mit
einiger Betonung -
Und Sie beſuchen ſie oft?u
0 ja Nein - entgegnete der Jäger verlegen
Wenn Sie oft Ihre Verwandte beſuchen, waren Sie vielleicht am
Tage des Raubmords in der Schenke und haben Sie die beiden Jablonſty
geſehen ?-
Rein! Wer kann das ſagen? Mit leinem Tritt bin ich hin=
gekommen
"
Wer kann das ſagen? Sie ſollen es bald ſagen können! Sie dür=
fen
als ſchwerer Verbrecher nicht mehr im Erdgeſchoß bleiben und doch
iſt oben keine Zelle leer! Ich werde Sie zum jungen Jablonſth ſperren
müſſen! Sie ſind ja jetzt nüchtern und daher friedliebend.
u
Zu dem, Herr Aſſeſſor? Einem Raubmörder
Noch nicht, Törpel ſo hieß der Jäger - entgegnete der Aſ=
ſeſſor
ruhig. Sie werden das ja bald finden, wenn Sie mit ihm eine
Unterhaltung angeknüpft -
Er ſitzt ja deshalb mitſammt dem Bruder; alle Leute warten täg=
lich
aufs urtheil -
Das geht nicht ſo raſchl Aber vielleicht Uönnen Sie ſich nützlich
machen und das würde Ihrer Strafe zugute kommen! Sie ſind ein ge=
wandter
, geſcheidter Menſch! Suchen Sie ſich in das Vertrauen des
Burſchen zu ſetzen - Er iſt noch jung-
Das will ich, Herr Aſſeſſor! entgegnete der Jäͤger bereitwillig,
und es ſoll mir gar nicht ſchwer fallen!Ich war lange Zeit in Polen,
ich kenn die Leute! Das Gericht kann ſie todtſchlagen, da geſtehen ſie
nichts, aber gegen ihresgleichen plaudern ſie ſich gern aus -
Run, verſuchen Sie Ihr Heill erwiderte der Aſſeſſor erfreut, aber

[ ][  ]

130
MR. sh.
doch ſcheinbar ruhig. Freilich iſt es für den Gang der Sache ohne Be=
deutung
, aber wenn Sie lug und vorſichtig ſind, könnte es Ihre Strafe ſagte der Aſſeſſor-
mildern

werden bald ſo vertraut wie Brüder ſein - Jablonſty und ich
Wie ſeiner Sache gewiß, ließ er ſich mit triumphirendem Lächeln in
die Zelle des jungen Jablonſty führen.
Schon einige Tage darauf bat der Jäger um ſeine Vernehmung.
Etwas Tückiſches, Dämoniſches lag heute in ſeinem Geſicht. Wie abgelöſt und allein der Zeigefinger ſtarrte in die Höhe-
lonnte
dies auch aͤnders ſein? Es war der häßliche Ausdruck eines De=
nuncianten
! Dies elendeſte der Geſchäfte gräbt augenblicklich ſeine ver= ihm das Wort. Er rief es, als hätte ſein inneres Auge plötzlich den
zerrenden Linien ins Antlitz-
Der Jäger berichtete. 3ch hab ihn zutraulich gemacht und gethan, biſt der Thäter !u ſetzte er tonlos hinzu.
als ob ich nichts von ſeiner Sache wüßte, und hab' ihm erzählt, daß ich
einen Menſchen in der Trunkenheit erſchlagen; aber ich würde doch nichts
geſtehen und wenn ſie mich in Stücke riſſenl. Dazu lachte der junge Kerl geglitten und ihn beraubt! Dieſe blitzartige Anſchauung ſeines Geiſtes
beifällig, als wären das auch ſeine Gedanken. Dann fragte er mich, ob eiſchien dem Richter als keine Täuſchung ſie war volle Wahrheit-
man
ohne Geſtändniß beſtraft werden lönne. Bewahrel entgegnete ich. das zeigten die kreideweißen Wangen des Elenden, das leiſe Zittern ſeines
Sprache, zweil er nicht denkt, daß ich ſie verſtehe! Glauben Sie mir, aller Faſſung berauben ſollte.
Herr Aſſeſſor= ſo ſchloß der Jäger ſeinen Bericht - mein Stuben=
gefährte
iſt der Schützel Da iſt keine Fragel Aber ich bin auf dem dauerte nur einen Moment; wenige Augenblicke ſpäter war auf beiden
beſten Wege, es ganz herauszubekommen! Wir ſind ſchon intim in
ſene Antlitz deſſelben. Er glaubte darin nur etne Verſtimmung darüber ten wie verſteinert auf den Aſſeſſor - Führt den Gefangenen fort
er wieder abgeführt worden, konnte der Aſſeſſor ſelbſt nicht umhin, zu in ſeine Hände bergend. Er wußte ſelbſt nicht, wbs er gethan - viel=
ſagen
: Was hatte der Schuft für eine ſataniſche Freude, den armen leicht etwas Thörichtes, Unſinniges, und wie hatte er, der ruhige, ernſte
unter dem Druck der Gewißheit.
Hat Ihnen Jablonsly etwas anvertraut Zu fragte der Richter.
richtige Strafe! Ich mag niemand ins Unglück bringen-
damit
zu ſpät. Ich müßte Sie ſonſt zu Ihrer Ausjage zwingen
Des Jägers Augen ſchienen ſich zu feuchten.
Der Aſſeſſor erſtaunte über das Benehmen. Trat wirklich Toͤrpe's
beſſeres Selbſt und damit Theilnahme und Mitleid in den Vordergrund ? l gegangen, hatte ſich zu ſehr vom Effect hinreißen laſſen, um nun nicht
Der Jäger begann in gedaͤmpftem, ſaſt wehmüthigem Tone zu be= die Sache weiter verfolgen zu müſſen. Jetzt ſiel ihm der an der Kiefer
richten
Er iſt von ſeinem Bruder verführt worden, an dem er mit großer Schnitt zwaidmänniſch= genannt! Dann erinnerte er ſich des lebhaften
Liebe hängt und für den er durchs Feuer gegangen wäre. Sein älterer l Widerſpruchs, mit dem der Jäger die Vermuthung ſeiner Anweſenheit in
Bruder hat ihm das Leben gerettet und ſeitdem kann er mit ihm machen, der Scholliſei abgelehnt. Augenblicklich ſchritt er zur nochmaligen Ver=
was
er will. Die Viehhändler machen alle acht Tage regelmäßig dieſelbe nehmung der Scholzenfrau -
Tour. So hat ſein Bruder alles vorbereiten können, hatte eine Doppel=
flinte
im Walde verſteckt gehalten - denn daß die Händler die ihre am gedachten Morgen allerdings beſucht hatte und nachmittags noch ein=
vergeſſen
würden, darauf konnten ſie nicht rechnen; ja es war dem jungen mal wiedergelommen wäre. Die ſonſt ſo ſchwatzhafte Frau war heute
Jablonſty ſehr fatal, er würde die Flinte nicht mitgenommen haben, wenn weit zurückhaltender und wollte die Stunde, in welcher der Jäger gekom=
ihn
nicht ein Gaſt daran erinnert und ſo dazu gezwungen hätte. Der men und gegangen, nicht bemerkt und auch vergeſſen haben Warum
junge Burſche hat dann dennoch den Fahrweg verlaſſen und mitten durch hatte der Jäger ſeine Anweſenheit am gedachten Tage in der Scholtiſei
das Gebüſch den Waldweg aufgeſucht. Er iſt nur um wenige Minuten geleugnet? Man lügt vor Gericht nicht ohne trifligen Grund. Das
den Viehhändlern zuvorgekommen. Sein Bruder hatte indeſſen ſchon die ) allein, verbunden mit dem ſchuldbewußten Entſetzen des Jägers, als ihn
Flinte bereit gehalten und ſo hat der junge Burſche nur zielen und ab= der Aſſeſſor des Mords bezichtigte, gab dem letztern wenn auch nur ſchwache
drücken dürfen! Dann iſt er ſelbſt wie ohnmächtig zuſammengeſunken und Anhaltspunkte zur Verfolgung ſeines Verdachts. Er ſtellte Recherchen
hat die bitterſte Reue über ſeine That empfunden, während ſein Bruder über den Lebenswandel des Jägers in den letzten Tagen an, über ſeinen
inzwiſchen die Ermordeten beraubte und mit dem Raube entfloh, als ſeine Verkehr und Umgang und dieſe brachten ebenfalls einen, wenn auch nur
ſcharfen Augen in weiter Ferne einen Meuſchen gewahrten-
Der Aſſeſſor hörte mit Staunen-
beſchwören
Lu fragte er.
Das kann ichlu entgegnete der Jäger feſt.
Und das müſſen Sieln wallte es im Aſſeſſor auf... Es lag kein Name des Mädchens war, wie dies in kleineu Städten nicht anders mög=
Grund vor, dem Jäger den Zeugeneid nicht abzünehmen. Zwar war er lich, wo jeder die Herzensangelegenheit des andern lennt, raſch ermittelt.
eine mehrfach beſtrafte Perſönlichkeit, aber ehrenrührige Verbrechen waren Sie hieß Albertine Peters. Der Bericht der daſigen Polizei bezeichnete
ihm noch nicht zur Laſt gelegt worden, und ſo mußte zu ſeiner Vereidung ſie als eine Dirne, die ungewöhnlichen Aufwand mache und ſeit der Ver=
geſchritten
werden. Der Jäger wurde in das ſchwarzverhangene Schwur= haftung des Törpe mit einem andern verrufenen Burſchen ein Verhält=
zimmer
geführt. Der Aſſeſſor las ihm noch einmal langſam und dent= niß angeknüpft. Wenige Tage darauf war das Mädchen mit ihrem neuen
lich ſeine Ausſage vor. Eben wollte er den Jäger zur Ausſtreckung der Geliebten aus F. verſchwunden und allem Vermuthen nach nach Hamburg
ſhmboliſch Gott zum Zeugen anrufenden drei Finger auffordern, ge= entflohen, um ſich, wie ſie in letzter Zeit ſchon mehrfach geäußert, nach
wahrte er erſt, daß der Jäger, wenn auch nicht mehr den Arm, doch noch Amerila zu begeben. Sie mußte von den Recherchen Wind erhalten und
immer die rechte Hanb verbunden hatte und das Protokoll mit ſeiner l ein Verflechten in die Törpe'ſche Unterſuchung gefürchtet haben.
Iinken Hand unterſchrieben haben mußte.

13ch habe nicht bemerkt, daß Ihre Hand noch nicht geheilt iſtl=,
Das hat nichts zu ſagenl Ich kann den Verband abnehmen; ent=
Schon gut:, entgegnete der Jaͤger und ſeine Augen funkelten, wir gegnete der Jäger. Er that es augenblicklich und erhob die Hand zum
Schwur-
Ich ſchwöre bei Gott dem Allmächtigen und Allwiſſenden -
Haltlü rief plötzlich der Aſſeſſor. Der zum Schwur erhobenen
Hand ſehlten - zwei Finger. Der Mittel= und Goldfinger waren völlig
Mörder! ſtieß der Aſſeſſor ſofort hervor. Inſtinctartig kam
Schleier gelüftet und das Verborgenſte ans Licht gebracht. Du ſelbſt
Törpe taumelte zurück.
Das war die verſtümmelte Hand, die über des Ermordeten Auge
Sie müſſen mich herauslaſſen! Da kräht dann kein Hahn oder Hund ganzen Körpers, das ſein Geiſt vergeblich zu bewältigen ſuchte. Es war
mehr danachl So hat der Bruder doch recht murmelie er in ſeiner zu unerwartet, zu raſch über den Mann gekommen, als daß es ihn nicht
Aber die Aufregung des Aſſiſſors wie des ſo plötzlich Angeklagten
Geſichtern die frühere Ruhe und niemand hätte ahnen können, welch ein
Der Spion hatte ein zuſtimmendes Lächeln, eine lobende Erklärung Sturm von Gefühlen und Gedanken ihre Bruſt durchwogt. Der Proto=
des
Aſſeſſors erwartet und blickte jetzt verwundert in das kalte, verſchloſ. collführer und die beiden als Schwurzeugen zugezogenen Applicanten blick=
zu
finden, daß ſein Bericht noch ſo dürftig und unvollſtändig war. Als befahl dieſer und warf ſich erſchöpft auf einen Stuhl, die brennende Stirn
Burſchen zu überliſten, und ihn dem Meſſer der Gerechtigkeit zu über= Mann ſich zu einem ſolch phantaſtiſchen Streiche hinreißen laſſen, der an
liefern!u Der Aſſeſſor erſchrak, als acht Tage ſpäter Törpe mit ein zweites Geſicht, an Hellſehen und all dergleichen unheimlichen Spuck
triumphirender Miene kam. Er kam mit einer Miene, als litte er ſelbſt erinnerte. Aber es war geſchehen - nur mußte jetzt ſeine wogende Bruſt
zur Ruhe kommen.
Der Jäger verſuchte zu ſprechen, aber eine gebieteriſche Handbewe=
Fragen Sie mich nicht, Herr Aſſeſſor! Geben Sie mir meine gung des Aſſeſſors brachte ihn zum Schweigen. Er wurde abgeführt.
Die Schwurzeugen verſchwanden in einer andern Thür mit - einer
Sprechen Sie doch! Wenn ich auch Ihre Bedenken ehre, es iſt leiſen Klage über die entgangenen 5 Neugroſchen Schwurzeugen= Gebüh=
ren
! Fünf Neugroſchen, die bei armen, ohne Diäten angeſtellten, hoff=

nungsvollen Schreibern einen bedeutenden Kaſſenausfall machen -
Der Aſſeſſor rafite ſich aus ſeinem Hinbrüten auf. Er war zu weit
ſo ſcharf und glatt abgeſchnittene Zweig ein. Der Doctor hatte den
Dieſe kam und bekundete, daß der Jäger, ihr Herr Vetter, ſie
ſchwachen Schimmer von Verdacht. Der Angeklagte hatte zwar in der
letzten Zeit viel Geld durchgebracht, aber dies war auch früher ſchon mehr=
und Sie lönnen dieſe Ihre geheime Ausſage mit gutem Gewiſſen ſach der Fall geweſen; hier in der Gegend hatte er ſaſt gar leinen nähern
Umgang, weil ſeine Trunk= und Zankſucht ihm überall Feinde gemacht.
Dagegen ſollte er in der Nachbarſtadt F. eine Zuhälterin haben. Der
(Schluß folat.)

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckersl.