Darmstädter Tagblatt 1869

ATTTUU6
zum
Darmſtädter Frag= und Anzeige=Blatt.
1860.
Dienſtag den 13. April
N. 15.

Das Frag= und Anzeigeblatt, die Beilage hierzu, ſowie das Verordnungsblatt für den Kreis Darmſtadt erſcheinen wöchentlich; Erſteres Samſtags die Beilage
Bienſtags und Letzteres Donnerſtags. Jahres=Ahonnement der drei Blätter zuſammen 2 fl. Auswärts kann man bei allen Poſtämtern abonniren. In Darmſtadt bei
er Ervedition. Rbeinſtraße Nr. 23 neu.

Verſteigerungen.
Bekanntmachung.
Auf freiwilliges Anſteben des Bier=
brauereimeiſters Philipp Appfel ſollen
die demſelben gehörigen Grundſtücke in
hieſiger Gemarkung:
Montag den 19. April d. J.
Vormittags 10 Uhr
öffentlich an den Meiſtbietenden verſtei=
gert werden.
Die nähere Beſchreibung der Objecte
ſoll in einer ſpäteren Bekanntmachung
erfolgen und werden dieſelben nur zwei=
mal zur Verſteigerung kommen.
Darmſtadt, den 9. April 1869.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Der Vorſteher:
2324)
Berntheiſel.

Bekanntmachung.
Auf freiwilliges Anſtehen der Erben des Rent=
ners Martin Böttinger hier ſollen nächſten
Mittwoch den 14. April d. J. Vormit=
tags 5 Uhr (Magdalenenſtraße Nr. 21) Gold
und Silber, Kleider, ſehr gutes Weißzeug, Bett=
werk, Möbel und ſonſtige Hausgeräthſchaften,
ferner eine Parthie altes Bauholz, ein Mahltrog
mit Stein, eine Kelter und ein Handwägelchen
gegen Baarzahlung öffentlich an den Meiſibieten=
den verſteigert werden.
Darmſtadt, den 9. April 1869.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Der Vorſteher:
Berntheiſel.
2321)

N0s)
Bekanntmachung.
Nächſten Freitag den 16. d. Mts Nach=
mittags 3 Uhr werden im weſtlichen Theile des
Mainthors verſchiedene Herrenkleider, ſowie eine
vollſtändige Bäckerei=Einrichtung, als: Backuul=
den, 1 Werktiſch, Backmahnen, Kuchenblech,
Draht, Waagen mit Gewicht, 1 Ladentiſch,
1 Mehlkaſten, Brodgeſtelle, 1 Hängelampe ꝛc,
ferner Tiſche und Stühle und ſonſiiger Haus=
rath gegen Baarzahlung öffentlich an den Meiſt=
bietenden verſteigert.
Darmſtadt, den 12. April 1869.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Der Vorſteher:
Berutheiſel.

2467) Bekanutmachung.
Auf freiwilliges Anſtehen der Geſchwiſter
Weygandt laſſen dieſelben ihre ihnen eigen=
thümlich zuſtehenden Immobilien, und zwar:

Vormittags 10 Uhr,
mit unbedingtem Zuſchlag an den Meiſt=
bietenden verſteigern.
Darmſtadt, den 8. April 1869.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt:
Der Vorſteher:
Berntheiſel.

Lieferung von Baumaterial
2466)
und
Verſteigerung auf den Abbruch.
Dienſtag den 20. April d. J. Vormittags
10 Uhr ſoll auf dem Gemeindehaus zu Crum=
ſtadt das zweiſtöckige alte Pfarrhaus
daſelbſt nebſt dem zweiſtöckigen be=
wohubaren Seitenbau öffentlich an die
Meiſtbietenden im Ganzen auf den Abbruch ver=
ſleigert werden.
Alsbald nach dieſer Verſteigerung um 10½ Uhr
ſollen in demſelben Lokal die zum Neubau
eines Pfarrhauſes zu Crumſtadt erfor=
derlichen Baumaterialien öffentlich an die Wenigſt=
fordernden in Accord gegeben werden, und zwar:
1) Brechen und Anfahren von 16 Cubik=
Klaſter Mauerſteinen aus den Darmſtädter
Brüchen.
2) Lieferung und Beifuhr von 6000 Ofen=
brand= und 30,000 Feldbrandſteinen.
3) Lieferung und Anfuhr von 100 Bütten
blauem und 100 Bütten weißem Kalk.
4) Graben und Anfahren von 10 Cubik=
Klafter Mauerſand.
5) Graben und Anfahren von 16 Wagen Lehm.
Darmſtadt, den 9. April 1869.
Großherzogliches Kreisbauamt Darmſtadt.
J. V. d. Kr.:
Schoeneck, Bauaspirant.
Vergebung von Bauarbeiten.
Die bei Erbauung eines Pfarrhauſes zu Crum=
ſtadt vorkommenden Maurer, Steinhauer=, Zim=

mer=, Dachdecker=Schreiner=,Schloſſer=, Glaſer==
Weißbinder=, Spengler= und Pflaſter=Arbeiten,
welche im Ganzen zu 6701 fl. 21 kr. veran=
ſchlagt ſind, ſollen auf dem Soumiſſionswege
vergeben werden. Die Uebernahmsbedingungen
und Voranſchläge liegen Montag den 19. April
Vormittags von 8 bis 12 Uhr und Nachmittags
von 2 bis 5 Uhr auf dem Büreau Großh. Kreis=
bauamts Darmſtadt, und Dienſtag den 20. April
l. J. von Vormittags 10 bis Nachmittags 2 Uhr
auf dem Gemeindehaus in Crumſtadt zur Ein=
ſicht offen.
Die Anerbietungen der Soumittenten ſind mit
der Aufſchrift: „Soumiſſion für die Arbeiten
am Pfarrhaus zu Crumſtadt; verſiegelt und
frankirt ſpäteſtens bis zum 22. April l. J. Vor=
mittags 10 Uhr auf unſerem Büreau einzureichen.
Darmſtadt, den 8. April 1869.
Großherzogliches Kreisbauamt Darmſtadt.
J. V. d. Kr.:
2469) Schoeneck, Bauaspirant.
2470)
Holzverſteigerung
in den Domanial=Waldungen der Oberförſterei
Nieder=Ramſtadt.
In dem Diſtrict Spieß werden Montag den
19. u. Dienſtag den 20. April. l. J. verſteigert:
Scheidhlz. Prügelhlz. Stockhlz. Reishlz.
Holzart. Stecken. Stecken. Stecken. Wellen.
Buchen 127 I. Cl. 86
230½ 4675
Buchen 340½ II. Cl.
Eichen
1
25
Nadelholz 1½
1
3
Erlen,
7 Buchenſtämme von 16-28 Zoll Durchmeſſer,
20-55 Fuß Länge.
Zuſammenkunft jedesmal Vormittags 9 Uhr
im Holzſchlag auf dem Traiſaer Weg am Pflanz=
garten.
Das Stammholz kommt den zweiten Tag zur
Verſteigerung.
Bei Lungünſtiger Witterung wird die Ver=
ſteigerung zu Traiſa im Gaſthaus zum Darm=
ſtädter Hof abgehalten.
Nieder=Ramſtadt, den 9. April 1869.
Großherzogliche Oberförſterei Nieder=Ramſtadt.
Löwer.

2471)
Holzverſteigerung
in den Domanial=Waldungen der Oberförſterei
N ieder=Namſtadt.
Die am 5. und 6. April l. J. im Diſtrict
Hinterforſt abgehaltene Holzverſteigerung iſt ge=
nehmigt. Die Abfuhrſcheine werden Freitag den
16. April l. J. bei Großherzoglichem Rentamt
Reinheim ausgegeben. Montag den 19. April l. J.
wird das Holz überwieſen und kann mit der
Abfuhr deſſelben begonnen werden.
Nieder=Ramſtadt, den 10. April 1869.
Großherzogliche Oberförſterei Nieder=Ramſtadt.
Löwer.
15

56

N. 15.

Mittwoch den 14. d. M., Vormittags 9 Uhr,
werden im Hauſe des Herrn Materialiſten Hein, Ludwigſtraße Nr. 20 (im Laden des
Herrn Kaufmann Bernhard) nachverzeichnete neue Waaren, als: wollene Hemden, baum=
wollene und wollene Unterhoſen, Unterjacken, Herren=, Damen= und Kinder=Strümpfe,
Kinderkleidchen, Jäckchen und Häubchen, Corſetten, Foulards, Herrenbinden und ſonſtige
Waaren, ferner 3 Glasſchränke für jedes Geſchäft geeignet, 1 Kanapee, Tiſche, Komode
und ſonſtige Möbel gegen gleich baare Zahlung öffentlich verſteigert.

Montag den 19. April, Vormittags 9 Uhr,
werden in dem Jordau'ſchen Bleichgarten (Bleichſtraße Nro. 17) nachverzeichnete Gegen=
ſtände, als: Waſchbütten, ſteinerne Waſchtröge, Gießkannen, Waſchſeile, Pfähle, große Tiſche
und Bänke, 1 große Mange, ferner eine Parthie Bauholz zu einer großen Halle. 1 großes
Lattenthor, Fenſterläden, 3 gebrauchte Knochenmühlen zum Mahlen harter Subſtanzen ge=
eignet, 3 engliſche Dreſchmaſchinen, ſowie 2 kleine Waſchhäuschen auf den Abbruch,
gegen gleich baare Zahlung öffentlich verſteigert.
M. Neuſtadt, Hof=Taxator.
2472

1886) Lerchen= und Fichten=Sparren,
Gerüſt=, Reben= und Baumſtangen, ſowie alle
Sorten kleinere Stangen zu Garten=Anlagen
u. dergl. liefert der Unterzeichnete.
Ernſthofen, bei Ober=Namſtadt. Heinr. Dehn.

2289) Frühkartoffeln ſind zu verkaufen
Hinkelgaſſe Nr. 20.

2355) Ein großer zweithüriger Kleider=
ſchrank iſt wegen Wohnungsveränderung billig
abzugeben; gr. Bachgaſſe Nr. 14.

8
B.

(Fine Schwarzamſel mit weißem Schwanz
18. zu verkaufen. 25 Mühlſtraße 25.

2358) Bei Handelsgärtner Völker iſt ſchö=
ner Bux zu haben. Untere Hügelſtraße.

2367) Sehr gute Eſſig= u. Salz=Gurken
mpfiehlt
L. Aruhetter,
Schirngaſſe Nr. 16.

4375) Kiesſtraße Nr. 101 ſind 2 Schweine
zum Einlegen zu verkaufen.

2378) Ein neuer zweirädriger Karrn iſt zu
verkaufen Langgaſſe 6.

2473) Stammholz=Verſteigerung.
Freitag den 16. April l. J. des Vormittags
von 9 Uhr an werden in dem hieſigen Gemeinde=
Wald:
44 Stück eichen Stämme von 2958 Ebfß.,
21 „ kiefern „
„ 801 „
225
Stangen „ 606 „
„
öffentlich verſteigert.
Gegen hinreichende Bürgſchaft wird Zahltermin
bis 1. October l. J. geſtattet.
Die Zuſammenkunft iſt auf der Mörfelder
Chauſſee am Eingang des Waldes.
Langen, den 8. April 1869.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Langen.
Werner.

2286)
Verſteigerung.
Donnerſtag den 15. April Vormittags 10 Uhr
laſſe ich in meinem Hauſe auf der Ludwigsburg
im Beſſunger Heerdweg 150 faſt noch neue
Gartenſtühle, 30 Tiſche, 49 Bänke, 1 Commode
von Nußbaumholz, 1 Gartenhaus aus 10 und
10 ⬜ auf den Abbruch, 1 ovales 12 Ohm Faß,
12½ und 12½ neu und weingrün, 1 ſehr guten
Mehlkaſten und noch allerlei verſchiedene Gegen=
ſtände, zum Wirthſchaftsbetrieb geeignet, ver=
ſteigern.
Beſſungen, den 6. April 1869.
P. Peter, Küfermeiſter.

Vergebung von Maurerarbeit.
2339) Die Herſtellung einer Grenzmauer
von ca. 150 Fuß lang iſt durch Unterzeichneten
zu vergeben. Ueberuahmsluſtige ſind erſucht, ihre
billigſten, feſten Offerten ſchriftlich auf dem Büreau
des Unterzeichneten, Alexanderſtraße 18, bis zum
14. d. Mts. abgeben zu wolleu.
Darmſtadt, den 9. April 1869.
J. Jordan Sohn.

Feilgebotenes.
8
8 Brennholz=Verkau.
Nr. 47 der unteren Rheinſtraße.
2264) Noch eine Parthie Bux iſt abzu=
geben. Arheilgerſtraße 2.

1986) Es werden einige wenig getragene
Militär=Uniformsgegenſtände billig abge=
geben. Näheres in der Expedition d. Bl.

ſ675)
77=
EAOlOn

von 6 kr. an, gutes Papier, neue hübſche
Deſſins, in außerordentlicher Auswahl

Motten=Spiritus,
5 Wanzen=Tpiritus,
Juſektenpulver, ücht perſiſches,
Campher
bei
Dr. Schaoſor, Ludwigsplatz 7.
2475) Zwei Erker 11 Fuß hoch 38 breit
und eine Ladenthüre, faſt noch neu, ſind wegen
Bauveränderung billig zu verkaufen. Ochſengaſſe 2.
2476) Zu verkaufen ein Confirmanden=
Rock. Bleichſtraße Nr. 39 im Vorderhaus.

2262) Unterzeichneter erlaubt ſich hiermit ſeine neu conſtruirten
„
Gparkoigheerde
von belannter Güte in empfehlende Erinnerung zu bringen.

Bleichſtraße 27.
Ph. Röder, Schloſſermeiſter.

Horrn Giſfhorn & Ivenarius zn Gau-Ugesheim!
Es ist erstaunlich, in welch kurzer Leit, 30-45 Minuten, man in Ihrem Schnellkoch-
topf jedes Fleisch gar kochen kann, Kartoſfeln und Gemüse in kaum 5 Minuten.
Senden Sie mir umgehend einen weitern Topf Nr. 10 mit Einsata.
[1966
Bran denburg, den 13. Jan. 1869.
C. Gottar, Commissionsrath.
Niederlage in Darmstadt bei Joh. Bernet, grosse Ochsengasse 12.

M
Eine Parthie französische Grenadines
per Elle 10 kr. empfiehlt

F. V. Rabeuait.

Das Schweizer Weißwaaren=u. Stickerei=Geſchäft
von H. W. Sauer in Frankfurt a. M., großer Hirſchgraben 16,
liefert für die Sommerſaiſon unſtreitig die billigſten Vorhangſtoffe, im Stück und abgepaßt,
in Mull und Tüll, in allen Breiten und Qualitäten.
(2478
Schönſte neueſte Muſter. xeelle Bedienung und Fabrikpreiſe.

Sommer=Handſchuhe

von 12 kr. an empfiehlt in reicher Aus=
wahl
S. Arnheiter.

2480) 1 Papierſchneidmaſchine
engl. Conſtruction von 6 Fuß Schnittlänge wegen
Neubauten billig abzugeben von der
Illig'ſchen Papierfabrik bei Eberſtadt.
2481) Ein neues Stuhlwägelchen und
ein Einſpänner=Wagen ſtehen zu verkaufen
bei Schmiedmeiſter Keller in Eberſtadt.
2482) Ein noch wenig getragener Confir=
manden=Rock iſt zu verkaufen. Mauerſtr. 18.

Vermiethungen.
851) In meinem Hauſe, Ernſt=Ludwigsſtraße
Nro. 5, iſt im Vorderhauſe im 4. Stock ein
großes Logis von 3 Zimmern, Magdkammer und
Küche, ſodann im Hinterhauſe eine große Loca=
lität nebſt großem Keller, geeignet für verſchieden=
artige Geſchäfte, zu vermiethen und bis zum
W. Korn.
1. April zu beziehen.
1596) In meinem Hauſe, Eliſabethenſtraße 47.
iſt der zweite Stock, beſtehend in 4 großen Zim=
mern, Magd= und Speiſekammer, Küche, Keller
und Bodenraum, Mitgebrauch des Bleichplatzes
und der Waſchküche, an eine ſtille Familie bis
G. Keller.
20. Mai beziehbar.
1759) Zwei möblirte Zimmer im Seitenbau
am 1. April d. J. zu beziehen. Schuſtergaſſe 14.
2175) In meinem Hauſe, obere Waldſtraße
Nr. 2, iſt der 3. Stock, beſtehend aus 5 Zim=
mern, Küche, Keller, Bodenraum, abgeſchloſſenem
Vorplatz, wegen Wegzug an eine ſtille Familie
baldigit zu vermiethen, ebendaſelbſt im 2. Stock
2 Zimmer nebſt Vorplatz, ſeparatem Eingang an
einen ledigen Herrn oder Dame zu vermiethen
und gleich zu beziehen. F. Büdinger.
2180) Ein ſchönes Zimmer ohne Möbeln ſo=
gleich zu beziehen. Bleichſtraße Nr. 2931.
2387) Ein freundliches Zimmer zu vermiethen
Alexanderſtraße Nr. 12.
2483) Kleine Bachgaſſe Nro. 8 ein Logis
zu vermiethen.
2484) Holzſtraße Nr. 1 ein Laden mit Logis
zu vermiethen. Zu erfragen daſelbſt 1 Stiege hoch.
Vlt. Witzler, Schuhmachermſtr.
2485) Eck der Stift. u. Roßdörfer=
ſtraße Nr. 64 der mittlere Stock u. Man=
ſarde im Ganzen oder getrennt zu vermiethen.
Näheres Nr. 62.
S. Nohnung von 5 Zimmern, im Ganzen
2 TO oder getheilt, nebſt allem Zubehör auf
5 Monate billigſt zu vermiethen und gleich zu
beziehen. Näheres Waldſtraße 2, 2 Stiegen.

Vermiſchte Nachrichten.
2435) Meine Wohnung befindet ſich nun=
mehr Waldſtraße Nr. 20. bei Herrn
Lackirer Sinnigſohn, im Seitenbau.
Zugleich empfehle ich mich im Waſchen von
weißen und farbigen Glacé Handſchuhen.
Ph. Brunner Wwe.
1011) Ein Lehrling wird geſucht in der Leder=
und Eiſenhandlung von J. P. Wambold.
6461) Ein junger Mann mit nöthigen Schul=
kenntniſſen wird als Lehrling in mein Papier=
Geſchäft geſucht.
Georg Hof,
Eliſabethenſtraße im Schulhauſe.
1369) Einen Lehrling ſucht
Chr. Wirthwein, Spenglermeiſter:

57

=chülern höheren Claſſen der Lehranſtalten, Zöglingen der Pharmacie und Gärtnerei
J
2
CC wird, gleich wie im verfloſſenen Jahre, unentgeldlich Unterricht in Botanik
V mit Excurſionen ertheilt von Dr. Hanſtein, Vorſtand des botaniſchen Gartens,
Lehrer der Botanik, Zoologie und Waarenkunde an Großh. Pplytechnikum. Unterricht Mittwoch
Nachmittags von 4-5 Uhr im botaniſchen Garten. Näheres daſelbſt, ebenſo für eine geſonderte
Stunde für weitere Ausbildung (academiſcher Curs).
2414)
Auf Einladung des Proteſtanten=Vereins:
Vortrag des Herrn Profeſſor, Kirchenrath Dr. Schenkel aus Heidelberg:
über: vie Nothwendigkeit der Verſöhnung zwiſchen Chriſtenthum und Cultur.
Mittwoch den 14. d. Mts. Abends 7 Uhr im großen Saale der höheren Töchterſchule.
Freier Eintritt für Damen und Herrn ohne Rüciſicht auf Mitgliedſchaft des Vereins.
Der Vorſtand des Proteſtanteu=Vereins.
Mädchen-Inſtitnt a Penſionat in Zugenheim a. d. Bergſtr.
Wiederbeginn des Sommerſemeſters am 12. April. Während der Saiſon können Zöglinge
für kürzere Dauer jederzeit Aufnahme finden.
Nähere Auskunft auf frankirte Anfragen durch die Vorſteherin:
2413
Ingenheim, im März 1869.
Marie Hilzenberger.
2045) Ein Zimmer und Kabinet ohne Mö=
2438) Eine Junge findet vortheilhafte Lehre
bel in der Promenadenſtraße oder in der Nähe bei
Fr. Kleyer,
des Bahnhojes wird zu miethen und alsbald zu Schulſtraße 14. Bildſchneider u. Drehermſir.
beziehen geſucht.
2447) 3000 fl. ſind ſofort ganz oder ge=
Näheres in dem Logisnachweiſungsbureau von
theilt gegen genügende Sicherheit zu verleihen.
B. L. Trier Ludwigsſtraße.
Näheres in der Expedition.

2270)
Ein junger Mann
von guter Erziehung kann alsbald bei mir in
die Lehre treten.
Georg Bhilipp Köhler.
2271) Ein gewandter Diener wird geſucht
untere Rheinſtraße Nr. 44. Es mögen ſich nur
Solche melden, welche gute Zeugniſſe beſitzen.
2306) Ein mit den nöthigen Vorkenntniſſen
verſehener junger Mann kann ſogleich als Lehr=
ling eintreten bei A. Roſenthal u. Comp.

und eiſerne
2310) gue Malzdarren einveichen
oder Waſſer=Reſervoiro den

3 wer=
zu kaufen geſucht. Heidelbergerfaßgaſſe 3 in Mainz.

49) Liininanair iei v ulr
Treppe hoch wird eiu reinliches Mädchen,
welches zu kochen verſteht und ſich der Haus=
arbeit unterzieht, gegen guten Lohn u. anſtän=
A dige Behandlung alsbald in Dienſt geſucht.

„
d Cn einer achtbaren Familie werden vom
S
2 O 15. Mai an Penſionäre in Koſt und
Logis genommen. Näheres in der Expedition.
2431) Ein Mädchen, welches perfect kochen
kann und alle Hausarbeiten gründlich verſteht,
kann gegen guten Lohn ſofort nach Auerbach
in Dienſt treten. Näheres Eliſabethenſtraße
Nr. 34 parterre.
2436)
Geſucht!
ein gewandtes Küchenmädchen
für ein herrſchaftliches Haus auf dem Lande.
Anmeldungen, werden entgegengenommen im
Hotel zur Traube Nr. 17.
2437) Ein Hausmädchen, welches mit der
Wäſche, ſowie auch im Nähen gut Beſcheid
weiß, findet ſofort einen Dienſt in Auerbach.
Näheres Eliſabethenſtraße 31.
2440) Ein einfach ſolides Mädchen wird in
Dienſt geſucht. Kleine Arheilgerſtraße 57 neu.
Unterzeichnete wünſcht noch einige Tage in der
Woche beſetzt zu haben im Weißzeugnähen und
Ausbeſſern der Kleider, in oder außer dem Hauſe.
Helene Winter,
2443)
Beſſunger Carlsſtraße Nr. 332.

2448)

Einquartierung

wird angenommen Langegaſſe Nr. 20 bei
Jacob Speder.
2449) Einquartierungt wird angenommen
bei
Jacobi, Hinkelgaſſe Nr. 3.
2457) Einquartierung wird angenommen
Döngesborngaſſe Nr. 5.
Müller.
2459) Einquartierung wird angenommen
große Bachgaſſe 10 bei Phil. Höhner.
2487) Mauerſtraße Nr. 20 wird fortwährend
Waſche zum Bügeln angenommen.
2488) Tüchtige Arbeiter finden dauernde Be=
ſchäftigung. Ph. Roeder, Schloſſermeiſter.
2489) Geſucht werden gegen guten Lohn:
Eine gute Köchin,
Ein erfahrenes Hausmädchen,
Ein Mädchen für gröbere Hausarbeit, das auch
eine Kuh zu melken und zu beſorgen verſteht.
Gute Zeugniſſe werden verlangt. Näheres
Wilhelmigenſtraße Nr. 51.
2490)
Geſucht
wird auf Johanni d. J. ein braves und ſolides
Hausmädchen, das im Nähen und Bügeln
bewandert iſt. In Nr. 40 2r Stock Frankfurter
Straße anzumelden. Es wollen ſich nur Solche an=
bieten, welche gute Zeugniſſe aufzuweiſen vermögen.

2 ſFin geübter Scribent ſucht unter be=
E ſcheidenen Anſprüchen ſofort Stelle.
Zu erfragen Beſſunger Carlsſtraße Nr. 332.

2493) Ein Taſchentuch, E. M. 12,
wurde Sonntag verloren. Abzugeben gegen
Belohnung Karlsſtraße 45, zweiter Stock.
Im Großherzoglichen Holzmagazin
wird gegen Vorauszahlung abgegeben:
Buchen=Scheidholz zu 10 fl. 20 kr. per Stecken
Kiefern=
6 fl. 24 kr. „
Beſtellzeit: Dienſtags, Freitags und
Hamſtags von 8-11 Uhr Vormittags.
Großherzogliches Rentamt Darmſtadt.

58

M. 15.

Heſſiſche Ludwigs=Eiſenbahn=Geſellſchaft.
2494)
Riedbahn.
4
Alrrzk-A Mit dem 15. l. Mts. wird die Theilſtrecke - Darmſtadt=
Erhht-TGernsheim - der Riedbahn nach den für unſere Bahnſtrecken bereit=
beſtehenden Beſtimmungen für den Perſonen, Gepäck= und Güterverkehr dem allgemeinen
Berkehr übergeben. Für den Güterverkehr erhellt das Nähere aus dem von demſelben
Tage an gültigen Tarif, welcher auf unſern Stationen gratis zu erhalten iſt.
Mainz, den 12. April 1869.
Der Verwaltungsrath.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienſtag 13. Apil. 2. Vorſt. im 9. Abonn.:
Herr Hampelmann im Eilwagen. Ham=
pelmanniade in 6 Bildern, Hampelmann: Hr.
Haſſel von Frankfurt, als Gaſt. Hierauf
zum Erſtenmal: Erlauben Sie, gnädige
Frau! Luſiſpiel in 1 Akt, nach dem Franzöſiſchen.
Donnerſtag, 15. April. Abonnement
suspendu, Benefiz für Hrn. Mahr und Frau
Mahr=Olbrich, neu einſtudirt: Der Waſſer=
träger. Oper in 3 Atten, Muſik von Cherubini.

Die ſlille Inſel.

entließ zuletzt Eliſabeth mit Hofnungen und dem Beſcheide, ſich am näch=
ſten Tage wieder einzufinden.

Fortſetzung.)
Die Diener ſahen ſie mitleidig an und wieſen ſie da ihr Herr mit
mehren Freunden ſich bei der Taſel befände, ab. Sie ſah endlich kein
anderes Mittel, als dem Haushofmeiſter zu ſagen, der Herr hätte ſie
hierher beſtellt und hätte ihr die Kette zum Zeichen gegeben, daß ſie zu
jeder Zeit bei ihm eingeführt werden ſollte.
„Das hättet Ihr gleich ſagen ſollen;, ſagte einer der Diener, indem
er ihr die Kette aus der Hand nahm und in den Speiſeſaal trat; eine
Zeit peinlicher Erwartung verging, endlich kam der Anmeldende zurück,
winkte Eliſabeth und führte ſie in ein abgelegenes Zimmer, wo ſie den
Herrn des Hauſes fand. Er ſah blaß aus und ſeine Lippen zitterten
leiſe; wie in dem Hauſe in Leipzig überzeugte er ſich, daß Niemand ihn
höre und dann trat er feſt an Eliſabeth beran und frug ſie: „Was führt
Euch zu mir Zu
Eliſabeth hatte ſich in der verfloſſenen Nacht tauſend mal Alles
wiederholt, was ſie ihm ſagen wollte; jetzt, ihm gegenüber, fand ſie keine
Worte; ſie ſtaunte ihn an, als hätte ſie ihn nie früher geſehen und erſt
ſeine ſcharfe Bemerkung: „Macht es kurz, man erwartet michl gab ihr
die Faſſung wieder. Mit der Eile der Angſt erzählte ſie ihm, was ſie
hierherführte; er hörte ſie an, ohne ſie zu unterbrechen. Als ſie ſchwieg,
frug er: „Was kann ich dabei thun, mein Kind ?u
Statt aller Antwort ſank ſie vor ihm nieder und flehte ihn an, den
Geliebten und den Bruder durch ſeinen Einfluß zu retten.
„Steht auf, liebes Kind”, ſagte Hennicke, der ſich ſichtlich zwang,
ſeine äußere Ruhe und Würde dem Mädchen gegenüber zu bewahren.
„Ich liebe nicht die äußern Gnadenſcenen, umſoweniger, da ich bedaure
hier durchaus nichts thun zu können."
Eliſabeth's Herz zog ſich krampfhaft zuſammen bei der kalten Ruhe
ihres Pflegebruders; ſie ſtand ſchnell auf und mit thränenerſtickter Stimme
frug ſie noch ein mal: „Sie werden alſo nichts thun zu ihrer Rettung?=
Mochte in ihrer reinen Seele jetzt der Gedanke aufſteigen, daß ſie den
Günſtling des Grafen Brühl vernichten könnte durch die Erzählung ſeines
Urſprungs, oder las er es blos aus ſeinem eigenen geängſtigten Herzen
in den Blicken des jungen Mädchens, in ihrer kurzen, leidenſchaftlich aus=
geſprochenen Frage; genug, er begann für ſeine Stellung zu fürchten und
mit angenommener Weichheit ſagte er: „Du verkennſt mich, Eliſabeth,
wenn du mich für kalt und theilnahmslos bei dem Schickſale von Menſchen
hältſt, denen ich ewig dankbar ſein werde. Aber du überſchätzeſt meinen
Einfluß und haſt dir von den Leuten einreden laſſen, ich ſei mächtig. Ich
bin immer noch der Diener meines gnädigſten Grafen und dieſer hat uns
ſtreng befohlen, uns nicht in die militäriſchen Verfügungen zu miſchen.
„Sie könnten wohl, wenn Sie nur ernſtlich wollten; antwortete das
Mädchen. „Sie haben Einfluß und das Ohr des Grafen und des Königs.
Denken Sie daran, was oft genug der Vater Ihnen erzählte, wie wir
unverſchul det in dieſe verachtete Stellung gerathen ſind, die erſt eine ſpä=
tere Zeit und eine fremde Geſetzgebung geachtet hat. Erheben Sie ſich
über die Vorurtheile der Welt, folgen Sie dem Beiſpiele gelehrter und
bedeutender Männer, aus deren Schriſten uns der Vater vorgeleſen hat
und nach denen es keine Hexenproceſſe, keine Tortur, keine Ehrloſigkeit
eines ganzen Berufs mehr geben ſoll. Geben Sie in Sachſen den andern
Staaten ein glänzendes Beiſpiel, wie mein geſegnetes Vaterland es ſo
oft gegeben hat und Sie werden Ihren Namen unſterblich machen!"
Hennicke hörte mit ſichtlicher Befriedigung dem Mädchen zu; mit
einer Schwärmerin hoffte er leichter fertig zu werden und das allgemeine
Verlangen gab ihm Gelegenheit, über den beſtimmten Fall hinwegzugehen
und über die Unausführbarkeit ihrer Ideen ſich zu verbreiten.
Während ſeiner Deductionen dachte er aber ſchon über Mittel nach,
die zur Rettung der Gefangenen anzuwenden ſeien. Gelang ihm dieſe,
ſo konnte er vor jedem Lautwerden ſeines Urſprungs ſicher ſein und er

Gemeinſam mit dem Hauptmann von Flemming bat er bei dem
Grafen Brühl vor und dieſer wieder ſuchte beim Grafen Rutowfkh eine
Milderung des Urtheils durchzuſetzen. Die Eiferſucht zwiſchen den beiden
Miniſtern jedoch war die Urſache, daß der Letztere das Geſuch kurz ab=
ſchlug. So ſtanden die Sachen am Abende des folgenden Tags, während
ſchon bei der nächſten Parade die Execution an Wilhelm vollzogen werden
ſollte.
(Schluß folgt.)

Darmſtädter hiſtoriſche Kleinigkeiten.
Mitgetheilt von U.

77. Die Häuſer der „Neuſtadt: im Jahre 1804.
Es iſt bekannt, daß Landgraf Ludwig K. die Erweiterung der Stadt
nach Weſten vor dem „Neuen Thorel, welches auf dem Weſt=Ende des
Louiſenplatzes ſtand, bereits im Jahr 1791 begann. Im Intereſſe ihrer
Förderung wurde eine Lotterie errichtet, die aus Geldprämien und drei
Häuſern beſtand, zu welchen der Landgraf die Bauplätze beſchafft und
1000 fl. Beitrag für jedes Haus geſchenkt hatte. Tieſe 3 erſten Häuſer
der neuen Stadterweiterung waren: das Wiesner'ſche, der jetzige Darm=
ſtädter Hof, das Friſer'ſche jetzt Querner'ſche, und das Heim'ſche jetzt
Boßler's Haus. Obgleich die Kriegsſürme der nächſten Zeit das raſche
Fortſchreiten der neuen Stattanlage hemmten, entſtanden doch immer all=
jährlich einige Neubauten, ſo daß im Jahr 1804 noch einem uns vor=
liegenden Häuſer=Regiſter „in der Neuſtadt”, d. h. eußerhalb des damals
noch ſtehenden Neuen Thors bereits folgende Hauseigenthümer mit dem
Verſicherungsnerth ihrer Häuſer und der Bewohnerzahl aufgeführt erſcheinen:
Nr. 681 Gaſthalter Wiesner, verſichert mit 18000 fl. 3 Stockwerke,
7 Bewohner.
681½ Gaſthalter Wiesner, 15600 fl. 3 Stockwerke, 14 Bewobner.
690 J. H. Durchl. Prinz Chriſtian, 36,000 fl. 3 Stockwerke.
685 Geheimerath Schenck, 20,000 fl. 3 Stockwerke, 16 Bewohner.
682 Hof=Mechanikus Friſer, 12,000 fl. 3 Stockwerke, 43 Bewohner.
704 Anna Margaretha Leſchin, 8000 fl. 3 Stockwerke, 28 Bewohner.
(ohne Nr.) Baumeiſter Schuknecht ſohne Taxatum und Angabe der
Stockwerke), 8 Vewohner.
702 Stegmaher, 4960 fl. 3 Stockwerke, 7 Bewohner.
703 Ackermann Roth, 4060 fl. 2 Stockwerke, 10 Bewohner.
696 Profeſſor Beauclair, 8550 fl. 3
11 „
„
697 Amtsverwalter Frey, 19600 fl. 3
6
„
„
23,400 fl. 3
706 Adam Wiener,
12
700 Geh. Referendär Zimmermann, 21,006fl. 3 Stockw., 17 Bew.
683 Oberſt Müller, 9500 fl. 3 Stockwerke, 10 Bewohner.
698 Amts=Secretär Gebhardin, 10000 fl. 3 Stockwerke, 26 Bew.
Artillerie=Caſerne.
Außerdem ſtanden aber vor den damaligen Thoren auf dem Terrain
der jetzigen Neuſtadt, und zwar: vor dem kleinen Thürchen d. h. der
Thüre, die den Ausgang aus der Stadt am ſüdl. Ende der Louiſenſtraße,
bei dem Hauſe der -Eintracht”, bildete, folgende Häuſer:
637 Wirth Bogen, 25 fl. 2 Stockwerke, 7 Bewohner.
Frau N. Rath Schenckin (ohne weitere Angabe).
Stockwerk, 9 Bewohner.
639 Zinn Wittwe, 300 fl.
638 Invalid Popperk's Wittwe, 630 fl. 1 Stockwerk, 8 Bewohner.
Joh. Georg Wegebauer, 360 fl.
„ 5 „
6
640 Philipp Götz,
1150 fl. 2 „
„
12
642 Unteroffizier Kappes, 1130 fl. 2
„
„
641 Steuerperäquator Steiner, 806 fl. 1 „ 5 „
4
1000 fl. 2
641½ Hofmaler Hill,
„„
„ ½

G. L. C. Wittichſche Hofbuchdruckerei.