Darmstädter Tagblatt 1869


23. März 1869

[  ][ ]

Beilage

zum

Darmſtädter Frag= und Anzeige=Blatt.

N. 12.

Dienſtag den 23. März

1869

Das Frag= und Anzeige=Blatt, die Beilage hierſü, ſowie das Verordnungs=Blatt für den Kreis Darmſtadt erſcheinen wöchentlich; Erſteres Samſtags, die Beilage
Dienſtags Uns Letzteres Donnerſtags. Jahres=Abonnement der drei Blätter zuſammen 2 fl. Auswärts kann man bei allen Poſtämtern abonniren In Darmſtadt
bei der Ewedition. Rheinſtraße. Nr. 23 nzu -

Verſteigerungen.
Holzverſteigerung
Mittwoch den 31. d. Mts. Vormit=
tags
9 Uhr werden auf dem hieſigen Rath=
hauſe
aus dem Diſtrict Waiſenhaustanne ver=
ſteigert
:
Stecken birken Scheidholz,
76 kiefern
Prügelh., darunter 4 Steck.
23½

7½= lang zu Planken ge=
eignet
,
Stockholz,
28
Wellen.
1625 Stück
Sodann zwerden Donnerſtag den 1. April
d. J. Vormittags 9 Uhr an Ort und Stelle,
mit Zuſammenkunft auf dem Landwehrweg, am
Eingang des Waldes, verſteigert:
42 kiefern Stämme von 13-19½ Zoll Durch=
meſſer
, 40-60 Fuß Länge u. 4126 Cbfß.
Gegen vorſchriftsmäßige Bürgſchaft wird an=
gemeſſene
Zahlungsfriſt geſtattet.
Darmſtadt, am 19. März 1869.
Großherzogliche Provinzial=Directionſ Starkenburg.
v. Willich.
1881)
1780)
Bekanntmachung.
Mittwoch den 24. März 1869 Vorm.
10 Uhr ſollen auf dem hieſigen Rathhauſe die
Handarbeiten auf den Straßen außerhalb der
Stadt für die Jahre 1869-1871 öffentlich an
die Wenigſtnehmenden vergeben werden.
Darmſtadt, am 19. März 1869.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Fuchs.
1781)
Bekanntmachung.
Die Lieſerung von Thon= oder Cementröhren
für die Kanalanlage im nordweſtlichen Stadt=
theil
ſoll auf dem Soumiſſionsweg vergeben
werden.
Voranſchlag und Bedingungen liegen bei un=
terzeichneter
Stelle zur Einſicht offen, woſelbſt
auch die Soumiſſionen bis ſpäteſtens Donners=
tag
, den 25. d. M., Vormittags 11 Uhr, ein=
zureichen
ſind.
Darmſtadt, den 19. März 1869.

Das

St

tadtbauamt Darmſtadt.
Hechler.

Verſteigerung einer Scheuer auf den
Abbruch.
Die am 15. März l. J. auf dem Forſthaus
Kalkofen abgehaltene Verſteigerung der alten
Scheuer (57 Fuß lang 34 Fuß breit und bis
an das Dach 18 Fuß hoch) wurde nicht geneh=
migt
und ſoll dieſelbe nochmals Mittwoch den
31. März l. J. Vormittags um 10 Uhr an
Ort und Stelle öffentlich meiſibietend verſteigert
werden.- Darmſtadt, den 19. März 1869.
Großherzogliches Kreisbauamt Darmſtadt.
J. V. d. Kr.:
1882) Schoeneck, Bauaspirant.

Aeuagueuagigeiauuaun
4 Verſteigerung von Weipbinder=Geräthſchaften.
Wegen Aufgabe meines Geſchäftes werden Mittwoch den 31. März d. J. von
C Vormittags 9 Uhr au in meinem Hauſe, Alexanderſtraße Nr. 21, nachfolgende Gegen=
P ſtände, als: Stangen, Diehle ꝛc, ſowie eine Parthie trockene Farben (insbeſondere mache
85 ich aufmerkſam auf einige Sorten guten Lack, gegen gleich baare Zahlung oͤffentlich verſteigert;
1749)
O.
J. Reinhat 2twe., Weißbindermeiſter.
ReAuisiegiitietaauiaiuuiauituiaun

Feilgebotenes.
Dalochlalhel Nildhidher ud nniſcher Clalber.
Bei Carl Hoſſmnann in Sluttgart ist s0 oben in 200 Lieferungen
13 kr.
vollständig erschienen die
Peutſche Volls-ibliolhelz
Griechiſcher und Aömiſcher Claſſiker.
MEE Arutis-Alhun.
24 Farbendrüche in Folis mit Beschrebbang,
enth. griechiſche und römiſche Prachtbauten, Landſchaften, Roſtümbilder eto.
Die ganze Bibliothek gediegenster Vebersetzungen der Meisterwerke des Alter-
thums
ist nun entweder vollständig auf einmal, oder abtheilungsweise in beliebigen
Awischenräumen durch jede Buchhandlung zu bezichen.
Gefällige Aufträge hierzu übernimmt G. W. Rüehler.
(166

1883)

Eine größere Parthie
Wollener, Baumwollener & Vigonia=Strickgarne,

welche durch den bei mir ſtattgehabten Brand beſchädigt worden, ſollen
von Montag den 22. März au bis zum Samſtag den 3. April
im Locale meines Schwagers, des Herrn
C. L. Liessfekd, N eue K r ä m e Nr. 4,
ausverkauft werden.
Alle Garne, deren Qualität durch Feuer oder Waſſer Noth gelitten hatte, wurden bereits auf
anderem Wege beſeitigt, und es werden daher dort nur ſolche Waaren zum Verkauf kommeu, für
deren gute und unbeſchädigte Qualität ich garantire, und welche nur durch Rauch beſchmutzt ſind.
Da das Local nur für die oben genaͤnnten beiden Wochen mir zur Mitbenutzung überlaſſen
werden kann, und der Verkauf alſo innerhalb dieſer Zeit beendigt werden muß, habe ich die Preiſe
ſehr niedrig geſtellt und lade mit der Gewißheit, den Käufern aüßergewöhnliche Vortheile zu bieten,
zur Benützung dieſer Gelegenheit ein.
Job. Pried. Duilling.
In der Zeit, während welcher die oben angekündigten Verkäufe meines Schwagers in meinem
Lokal ſtattfinden, werde auch ich eine große Parthie
Weihſlichereien.
Spitzen eke. ekc.
in älteren Deſſius
zum Verkauf unterm Preiſe bringen.
Da alle dieſe Gegenſtände nicht nur ſo, wie ſie einmal ſind, getragen, ſondern durch geſchickte
Hände leicht zu vielen Theilen moderner Damenkleidung verwendet oder umgewandelt werden
ſoͤnnen, erlaube ich mir, die geehrten Damen ganz beſonders auch darauf aufmerkſam zu machen.
C. L. Liessſeld, Neue Kräme Nr. 4.
13

[ ][  ][ ]

48

M. 12.

1792) Knabenhemden für Confirmanden von fl. 1. 24 kr. an per Stück bis zu den feinſten empfiehlt
Hoflieferantin.
Eiſe Eichberg
851) Inhmeinem Hauſe, Ernſt=Ludwigsſtraße
ei Bedarf erlaubt ſich Unterzeichneter den Gartenbeſitzern auf ſeine Bämereien
59 aufmerkjam zu machen, die in anerkannten guten Sorten, ſowie rceller Nro. 5, iſt im Vorderhauſe im 4. Stock ein
.
großes Logis von 3 Zimmern, Magdkammer und

1800) 6
Waare, an Marktagen an meinem Blumen ſtand ſowie im Hauſe, Schwanen=
ſtraße
37 zu haben ſind.
H. Heuss, Kunſt= und Handelsgärtner.

0e
2 oda ng Aaog oh aoon agasho ape n ne
2 O4h
2040 004000 200040 40 40 9
BBBUUööUURRRURUhöNNUnAnonauann
8 1167) Pariſer Spargeln, neue Kartoffeln, Carotten, Kern=8.
R erbſen, Artiſchoken, Blumenkohl, großen Kopfſalat, Radies=
4 chen, friſche Orangen, Maronen, ſowie ſehr gute Neufchateller
2 Käſe ꝛc. ꝛc. bei
Wilhelminenſtraße Nr. 4.
Marg. Melsheimer.
4
29 Jaod e n 1 ddd ap aaooeog ds ancaaadoen2
HagaHaaz Ansgeaadoo.
WWVöRRUöNRULURURUANNNN3N
ESöO5b
1⁵⁄
1884)
Die Preßheyen-Labruz
von G. Smmer in Grünwinkel bei Carlsruhe (Daden)
empfiehlt vorzügliche Preßhefe nach Wiener Art fabrizirt. Pünktlichſte Bedienung in immer
friſcher Waare.- Preis 30 kr. das Pfund ab Carloruhe. Wiederverkäufer erhalten 10 pCt. Rabatt.

4

in ſchöner

1885)
Herrn Giſfhorn & Ienarius zn Gau-Algesheim!
Im Besitze mehrerer Ihrer Schnellkochtöpfe, freue ich mich, Ihnen meine vollständige
Aufriedenheit mit diesen schönen und praktischen Kochapparaten aussprechen zu können.
Vallendar, den 26. Nov. 1868.
H. Hortitsch, Apotheker.
Niederlage in Darmstadt bei Joh. Bernet, grosse Ochsengasse 12.
Schwingmehl Waare
8
Monmnenens - Die in Leolg
per Kpf. fl. L.
1387
erſcheinende
für Fein=Bäckereien
10Kpah.'
Central=Organ Blummehl per apf. fl. 1.6 kr.
Tanyyzuude, auserleſener
neuer Original=Tänze und Märſche Suppengries per Pſd. 9 kr.
nimmt jederzeit entgegen die
empfiehlt
Baazla.
W. L. SCXORX(PWsche
A. Juuzzs, Markt 7.
Muſikalienhandlung in Darmſtadt.
im Hauſe des Hrn. Gg. Gräff.
1887) Zu verkaufen einige Stecken altes

1
Buchen= und Kiefern=Scheidholz I. Sorte
Brennholz=Verkauf
(zu Werkholz paſſend), ſowie ganz trockene Eichen=,
Kr. 47 der unteren Rheinſtraße.
Nußbaumen= und Kiefern=Diele in verſchiedenen
1267) Ein zweiſtöckiges Haus mit Hinterbau Dimenſionen bei
H. Grimm in Eberſtadt.
in der Neuſtadt iſt zu verkaufen. Näheres im Verlag

91575) V
Hapetans
A von 8, 9, 10 kr. u. ſ. w. an, gutes Papier,
neue hübſche Deſſins, in außerordentlicher
Auswahl empfehlen
C. Hochſtätter & Jöhne.
1755) Süße Zwetſchen und Aepfel=
ſchnitzen
, feines Mehl, alle Sorten Nudel,
grüne Kern, ganz und gemahlen, ſehr gute
Suppengerſte u. weich kochende Hülſenfrüchte
empfiehlt L. Araheiter, Schirngaſſe.

Für bevorſtehende Feiertage empfehle:
Kaiſerauszug und feinſtes Blum=;
Mehl von bekannter Güte,
alle Sorten Suppenfrüchte, ſo= H
wie
marmorirte Oſtereier.
Marg. Melsheimer,
2.
1810) Wilhelminenſtraße Nr. 4.
H
Wlerboreledehrenrirob rerirererrerndrendedrdlre5
Wennnhnnnaoi,
1886) Lerchen= und Fichten=Sparren,
Gerüſt=, Reben= und Baumſtangen, ſowie alle
Sorten kleinere Stangen zu Garten=Anlagen
u. dergl. liefert der Unterzeichnete.
Ernſthofen, bei Ober=Ramſtadt. Heinr. Dehn=

F

1888) Einige Wagen Kuhmiſt zu verkaufen.
Kiesſtraße Nr. 10I.
.
rankfurter Pferdemarkt=Looſe
48 Rth. 1. pro Stück bei J. G. Luss-
mann
, Zeil Nr. 47 in Frankfurt a. M.
1890) In der Fuhrmannsſtraße Nro. 12 iſt
eine friſchmelkende Ziege zu verkaufen.
1891) Wieſenſtraße Nro. 5 ſteht ein ſtarkes
Handwägelchen zu verkaufen.
Vermiethungen.
533) In der Soderſtraße iſt ein Manſarden=
Logis und ein Logis parterre mit 3 Zimmern
nebſt allem Zugehör, abgeſchloſſenem Vorplatz zu
vermiethen.- Auskunft ertheilt Schloſſermeiſter
Ludwig, Karlsſtraße 8.

Küche, ſodann im Hinterhauſe eine große Loca=
lität
nebſt großem Keller, geeignet für verſchieden=
artige
Geſchäfte, zu vermiethen und bis zum
1. April zu beziehen.
W. Korn.
1362) Kranichſteiner Straße Nr. 30 iſt ein
Logis, beſtehend aus 2 Zimmern u. 2 Kammern,
zu vermiethen.
1392) 2 unmöblirte Zimmer bei Gg. Dietrich,
Bäckermeiſter am Sporerthor, zu vermiethen.
1509) Dieburger Straße Nr. 16.
für eine ſtille Familie die Manſarden= Woh=
nung
(mit Glasabſchluß). 1 Zimmer, 2 Kabi=
nette
, Küche, Bodenkammer, Keller, Holzſtall,
Bleichplatz. - 90 fl. - In 1 Jahr zu beziehen.
1586) In meinem Hauſe, Eliſabethenſtraße 47,
iſt der zweite Stock, beſtehend in 4 großen Zim=
mern
, Magd= und Speiſekammer, Küche, Keller
und Bodenraum, Mitgebrauch des Bleichplatzes
und der Waſchküche, an eine ſtille Familie bis
20. Mai beziehbar.
G. Keller.
Ein freundliches Zimmer
mit Möbeln nach der Straße gelegen am 1. April
beziehbar. Waldſtraße 20.
11738
1758) Dieburgerſtraße 10 iſt ein moͤblirtes
Zimmer zu vermiethen.
1759) Zwei möblirte Zimmer im Seitenbau
am 1. April d. J. zu beziehen. Schuſtergaſſe 14.
1832) Heinheimerſtraße Nr. 1 iſt der mitt=
lere
Stock nebſt allem Zubehör und Bleichplatz
zu vermiethen.
1833) Ein Zimmer an einen einzelnen Herrn
oder Frauenzimmer iſt zu vermiethen.

Nieder=Ramſtädter Straße Nr. 37.
Aunaaunuuitnuuirriaannnnnnnnunck
1845) Mein Laden, Eck der Eliſabethen=;
5 und Louiſenſtraße mit oder ohne Wohnung.
F. Woſahlo.
¾nannennnnnnnnnnannnangnnaus
1846) Beſſunger Hügelſtraße Nr. 134 bei
F. Schweinsberger iſt ein freundliches Logis zu
vermiethen und bald zu beziehen.
1892) Steinſtraße 15 iſt die bel Etage, ent=
haltend
6 Zimmer, Küche nebſt allem Zubehör
vom 1. Juli an zu vermiethen.
1893) Ein möblirtes Zimmer ſogleich zu ver=
miethen
. Rheinſtraße Nr. 5. Zu erfragen im
Schuhladen.
1894) Beſſungen. Schulſtraße Nr. 152
der 2 Stock, beſtehend aus 4 Zimmern, Küche nebſt
allem nöthigen Zubehör baldigſt zu vermiethen.
Vermiſchte Nachrichten.
1011) Ein Lehrling wird geſucht in der Leder=
und Eiſenhandlung von J. P. Wambold.
6461) Ein junger Mann mit nöthigen Schul=
kenntniſſen
wird als Lehrling in mein Papier=
Georg Hof,
Geſchäft geſucht.
Eliſabethenſtraße im Schulhauſe.

Geſchäfts=Eröffnung und Empfehlüung.
Einem hohen Adel und verehrlichen Publikum, ſowie allen Freunden und
Bekanuten hiermit die ergebene Anzeige, daß ich mein Geſchäft unterm Heutigen in
der oberen Wilhelminenſtraße Nr. 4 eröffnet habe, und empfehle mich in allen
vorkommenden Neubau=Arbeiten, Gasarbeiten, Reparaturen, ſowie allen in das Speng=
lerfach
einſchlagende Arbeiten unter Zuſicherung reeller und billiger Bedienung.
Achtungsvoll
Darmſtadt, 22. März 1869.
1862)
Georg Wirthwein, Speuglermeiſter.

[ ][  ][ ]

1895)

Frankfurt a H.

M.12.

49

Großer Kornmarkt 8.
Groher Kornnarht 8. Bur Walhalla.
Bierhaile und Restauratiom.
In meinem Locale findet man außer einem delicaten Glaſe Bier aus der bekannten
Stein'ſchen Brauerei ein ausgezeichnetes Glas Wein und Aepfelwein, ſowie zu jeder
Tageszeit gut zubereitete Speiſen zu mäßigen Preiſen.
J. Böeller.
1524)
Anzeige und Empfehlung.
Ich erlaube mir hiermit einem verehrlichen Publikum ergebenſt anzuzeigen, daß das
Geſchäft des Herrn Carl Gemündt dahier auf mich übergegangen iſt und empfehle ich alle
Sorten Stroh= und Rohrſtühle, Stroh= und Rohrſeſſel, hohe und niedere Kinder=
ſtühlchen
in vorzüglicher Qualität zu billigen feſten Preiſen. Das Flechten alter Stroh= und
Rohrſtühle wird ſchnell und billig beſorgt.
Ph. J. Huaux, Rheinſtraße Nr. 1.

1581)
Sichere Zinſen und gleichzeitig
hohe und kleinere Gewinne
bieten die von der Stadt Madrid garantirten 100 Franken=Obligations=Looſe.
Von 1869 bis 1873 jährlich 4 Gewinnziehungen.
Hauptgewinne: Frs. 250,000, 100,000, 70,000, 50,000, 10,000,
35,000 ꝛc. ꝛc. Niedrigſter Gewinn: Frs. 100 oder Thlr. 26. 20 Sgr.
Die Obligations=Looſe ſind mit jährlichen Zinscoupons 3 Franken
verſehen, welches zu dem jetzigen Ankaufspreis einen Zins von 5 pCt. ergibt; außer dieſen
Zinſen muß jedes Loos mit Gewinn gezogen werden, wovon der Niedrigſte ſchon Frs. 100 beträgt.
Sowohl die Zinſen als die Prämien werden in Berlin, Breslau, Leipzig, Hamburg, Frank=
furt
a. M., Stuttgart, Paris, Genf ꝛc. ohne den geringſten Abzug in franz. Gelde ausbezahlt.
Die nächſte Gewinnziehung ſindet ſchon am 1. April d. J. ſtatt.
Obligationslooſe 16 preuß. Thlr. oder fl. 28 (Verlooſungsplan gratis) ſind zu beziehen bei
p.
Moriz Stiebel Göhne,
Banß- und Hlaals-Gffecken=Geſchäft in Frankfurt a. M.
An= und Verkauf aller Anlehens=Looſe, Staats=Effecten, Actien, Coupons ꝛc.
E=Z beiorgen wir zum Vörſencourſe.

MG) Vordaentseher Hoyl.
Regelmäßige Poſtdampfſchiffahrt
H⁄.
r
H.
Ed Erenzem ud HeneNork,
Geuthampton anlaufend
Von Brenen:
Von Newyork.
Von Bremen:

D. Anion
1. April.
D. Deutſchland
8.
D. Hanſa
15.
27. März 22.
D. Main

D. Amerika
D. Donau
D. Weſer
D. Bremen,

31. März
3. April
10.
14.

Von Newyork:
24. April
29.
6. Mai
8.

ferner von Bremen u. Baltimore jeden zweiten Mittwoch, von Gouthampton
jeden zweiten Sonnabend.
Pafſage=Preiſe bis auf Weiteres: Cajüte 135 Thaler, Zwiſchendeck 53 Thlr. Crt, Kinder
unter 10 Jahren auf allen Plätzen die Hälfte, Säuglinge 3 Thaler.
Fracht bis auf Weiteres: 2 2. mit 15 pGt. Primage per 40 Cbfß. Bremer Maaße.
Nähere Auskunft ertheilen ſämmtliche Paſſagier=Expedienten in Bremen und deren inländiſche
Agenten, ſowie
Die Direction des Norddeutſchen Llohd:
Crüsemann, Direltor. H. Peters, zweiter Director.
53) Wir ſind ermächtigt, für die obigen Poſidampfer Paſſagiere feſt anzunehmen und
halten uns zu Contract=Abſchlüſſen beſtens empfohlen.
Leopold Schünemann.
Carl Gerschlauer, Haupt=Agent.
1122) Für obige Poſt=Dampiſchiffe des Norddeutſchen Lloyd bin ich ermächtigt, Ueberfahris=
Verträge feſt abzuſchließen.
Eliſabethen=
Kirchſtraße
H. Störger, ſraßze 4.
Paul Störger Sohn, Nr. 25.

ferner von Bremen jeden Sonnabend u. jeden zweiten Mittwoch, von Southampton
jeden Dienſtag, von Newyork jeden Donnerſtag u. jeden zweiten Sonnabend.
Paſſage=Preiſe bis auf Weiteres: Erſte Cajüte 165 Thlr., Zweite Cajüte 100 Thlr,
Zwiſchendeck 553 Thaler Courant incl. Beköſtigung. Kinder unter zehn Jahren auf allen
Platzen die Hälfte, Säuglinge 3 Thlr.
Fracht 22. mit 15 v6t. Primage per 40 Ebf. Bremer Maaße. Ordinäre Güter nach Uebereinkunft=
54.
EREREN un RAAIHONN
Sonthampton anlaufend.
Von Bremen: Von Baltimore:
Von Bremen:
Von Baltimore;
9.
7. März
D. Ohio
1. April
D. Berlin 21. April
19. Mai
D. Baltimore 7. April
5. Mai
D. Leipzig 5. Mai
2. Juni

1896) Die auf Mittwoch den 26. März
angezeigte Hammermustk-oiré
der Herren Wallenſtein u.Heermann
4 findet bis auf Weiteres nicht ſtatt.
Ee
Din mit den nöthigen Schulkenntniſſen
Ee verſehener braver Junge kann als
Getzer=Lehrling eintreten in der
Ludwis Carl Wittich'schen
1537a
Hofbuchdruckerei.

1369) Einen Lehrling ſucht
Chr. Wirthwein, Spenglermeiſter:
1413) Ein Clavier zu vermiethen.
Neckarſtraße Nr. 15.
1873) Unterzeichnete empfiehlt ſich im Weiß=
zeugnähen
und Ausbeſſern, ſowohl in als außer
dem Hauſe, und bittet um geneigtes Wohlwollen.
Sophie Schwarz Wtwe., gr. Kaplaneigaſſe 27.

1739) Unterricht in engliſcher und fran=
zöſiſcher
Sprache ertheilt
Eleonore Knecht,
Beſſunger Carlsſtraße Nr. 402.

185)
e-Dyenk.
Zum April c. wird von einer gut acereditirten,
im Großherzogthum bereits eingeführten Lebens=
Verſicherungs=Geſellſchaft ein tüchtiger General=
Agent für die Provinzen Starkenburg u. Ober=
heſſen
event. für das ganze Großherzogthum
Heſſen geſucht. Offerten sub L. V. 19 nimmt
die Expedition entgegen.
20
½D.
1895 Agenten=Geſuch.
Zum Abſatz eines leicht und überall verkäuf=
lichen
Artikels, wozu weder Raum noch kauf=
männiſche
Kenntniſſe nöthig ſind, werden Agenten
gegen eine angemeſſene Proviſion geſucht. Reflec=
tanten
belieben ihre Adreſſe unter den Buchſtaben
W. W. Nr. 20 an die Expedition d. Bl.
franco einzuſenden.

S=

p
D.
p G.
gur ein Frankfurter Manufacturwaareu=
O6
Geſchäft wird ein Ladenmädchen
geſucht, welches ſchon in ähnlicher Branche
thätig war. Eintritt kann alsbald erfolgen.
Näheres Römerberg 30 in Frankfurt a. M.
ſEin braves Dienſtmädchen wird geſucht.
C. Näheres Ernſt=Ludwigſtraße 13.

S

Ihm Sonntag Morgen verlor ein Bäcker=
S
44 junge zwei Brodbüchelchen. Der
Finder wird gebeten, dieſelben gegen eine gute
Belohnung bei Bäckermeiſter Bauer ab=
zugeben
.
3 4oin ſchön möblirtes Zimmer mit Be=
4 dienung für 8 fl. wird in der Nähe
40, vom Louiſenplatz bis 1. April zu
miethen geſucht. Schriftliche Offerten unter
Nr. 1903 beſorgt die Expedition d. Bl.
1902)
Dankſagung.
Allen Denen, welche unſerem Gatten, Vater,
Schwiegervater und Bruder, dem Großherzog=
lichen
Hofſtall=Fourage=Magazins=Verwalter
Peter Wolff die letzte Ehre erwieſen haben,
ſeine Leiche zu Grabe zu geleiten, ſagen wir
hierdurch uuſeren tiefgefühlten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.

Piſtolen
Rand=Ducaten.
20 Francs=Stücke.

Goid-Cours.
fl. 9. 46-48.
Holländ. 10 fl.=Stücke . , 9. 54-56.
5. 35- 37.
Preuß. Friedrichsdor. . 9. 57½-58½.
8. 29-30.

[ ][  ]

50
A12.
Kirchliche Nachrichten.
Gottesdienſt bei den evangeliſchen Gemeinden.
Am Gründonerſtag, den 25. März, predigen:
In der Hofkirche: Vormittags um 10 Uhr: Herr Hofprediger Bender!
In der Stadtkirche: Vormittags um 10 Uhr: Hr. Pfarrer Dr. Rinck.
In dem Eliſabethen=Stift: Nachmittags um 3 Uhr: Hr. Hofprediger Bender.

Am Charfreitag, den 26. März, predigen:
Nachmittags.

Vormittags.
In der Hofkirche:
Um 10 Uhr: Hr. Prälat Dr. Zimmermann.
In der Stadtkirche:
Um 10 Uhr: Hr. Pfarrer Ewald.
In der Militürkirche:
Um 7 Uhr: Hr. Garniſonspjarrer Strack.
In dem Eliſabethen=Stift:
Um 10 Uhr: Hr. Hofprediger Bender.

In der Hofkirche:
Um 2 Uhr: Hr. Mitprediger Grein.
In der Stadtkirche:
Um 2 Uhr: Hr. Schulinſpector Dr. Vagner.
Ju dem Eliſabethen=Stift:
Um 3 Uhr: Paſſionsandacht.

Gottesdienſt bei der kath. Gemeinde.
Mittwochs um 3 Uhr: Beichte.
Gründonnerſtag:
Vormittags.
Von 6 Uhr an: Beichte.
Um 7 Uhr: Austheilung der heiligen Communion.
Um 510 Uhr: Hochamt.
Nachmittags.
Um 5 Uhr: Faſten=Andacht.
Charfreitag:
Vormittags.
Um 110 Uhr: Feierlicher Gottesdienſt, nach demſelben
und während des Tags ſtille Anbetung.
Nachmittags.
Um 3 Uhr: Predigt, der Hochwürdige Pater Boni=
facius
aus Mainz.
Abends 6 Uhr: ſeierliche Abend=Andacht; darunter die
Lamentationen.

Die ſtiſle Inſel.

(Fortſetzung.)
Der Lahme, der ſo unerwartet und eigenthümlich wie ein böſer =
mon
in das Schickſal dieſer Menſchen eingegriffen hatte, ſollte wieder zum
Verräther werden. Seine Betheiligung an dem erwähnten Diebſtahl hatte
ihm durchaus nicht nachgewieſen werden können, trotz der A wendung der
erlaubten Martern, mit denen man Geſtändniſſe zu erpreſſen ſuchte; ſo
hatte man ihn denn entlaſſen und Hans Jürge, deſſen Heimatliebe dieſe
Erfahrungen nicht ſtärkten, war in die Dienſte eines Vagabunden getreten,
der mit zwei Hunden die Städte bereiſte und öffentliche Schauſtellungen
gab. Mithin war er nach Dresden gekommen und hatte auf dem Markte
ſeine Bude aufgeſchlagen; pomphafte Ankündigungen lockten die Menge
herbei und auch unſere Freunde trieb die Neugierde, im Vorbeigeheu ein=
zutreten
; auch Soldaten der Garde waren anweſend; erſt mit Mühe ge=
lang
es den Eintretenden, einen Platz im Vordergrunde zu erhalten. Die
aufgeſchlagene Bühne blieb eine zeitlang leer, endlich trat phantaſtiſch ge=
kleidet
der Gaukler vor; aber die ſonſt ſo geſchickten Hunde waren wie
verwandelt; ſei es, daß ſie ſchon übermüdet waren oder Hunger ſie plagte,
ſie ſtreckten ſich hin und waren zu keinem Kunſtſtücke zu bewegen. Die
Verſammlung murrte und der Gaukler verſuchte die Aufmerkſamkeit durch
eine neue Perſon zu beſchäftigen die von ihm als Poſſenreißer engagirt
war. Er klingelte und zum Entſetzen unſerer Freunde ſtand ihnen plötz=
lich
Hans Jürge gegenüber. Der Lahme ſah in ſeinem Narrenkleide
ſchrecklicher als je aus; mit einem rohen Scherze, der jubelnd begrüßt
wurde, betrat er die Bühne, überſchaute die ganze Geſellſchaft und ſein
Blick traf ſeine Feinde, die ihm faſt zunächſt ſtanden. Ein wildes Lachen
verzerrte ſein Geſicht und während Eliſabeth umſonſt mit den Männern
den Ausgang zu gewinnen verſuchte, rief er laut: Die Hunde ſind ge=
ſcheiter
als der Narr, ſie fürchten ſich vor dem Henker von Döbeln mit
ſeiner Tochter. Zu gleicher Zeit wich er, als ſei er mit einem Peſt=
kranken
in Berührung gekommen, vor Bremer zurück, den er deutlich mit
den Fingern bezeichnet hatte. In der Verſammlung entſtand ein lautes
Murren, der Ruf: Hinaus! tönte von allen Seiten und trotz des Ge=
drängs
bildete ſich eine Gaſſe, um den Nachrichter hinauszulaſſen. Stolz
ſchritt dieſer durch die Verſammlung, gefolgt von Richard und Wilhelm,
der die zitternde bleiche Braut mit kräftigem Arm umfing und ſie mehr
trug als führte. Er ſelbſt war wie vernichtet und wie ein Todesurtheil
tönte hinter ihm her das höhnende Lied des Lahmen. Noch am Abend
wußte die ganze Compagnie die Herkunft der Braut, Richard's Gewerbe
und ſeine und Wilhelm's Verhaftung.

Die Unterſuchung gegen Wilhelm und Richard wurde mit größter
Genauigkeit und Strenge geführt; an ein Leugnen war nicht zu denken
und der gravirenden Umſtände gab es ſo viele, daß das Urtheil voraus=
zuſehen
war. Die einzige Hoffnung auf ein Gnadengeſuch des Hauptmanns
von Flemming war verſchwunden, da dieſer, durch Familienverhältniſſe
gezwungen, einen längern Urlaub nachgeſucht hatte. Eliſabeth, die mit
ihrem Vater in Dresden geblieben war, erwartete mit der größten Ban=
gigkeit
den Ausſpruch des Gerichts, das in wenigen Tagen zuſammentreten
mußte; ein Verkehr mit den Gefangenen war unmöglich und ſo verlebte
ſie, faſt ganz auf ſich angewieſen, einige Wochen in bängſten Befürch=
tungen
.

Die Unterſuchungshaft und die Verhöre durch den Auditeur hatten
namentlich auf Wilhelm einen entmuthigenden Eindruck gemacht; er ſah
ſein Schickſal zu klar vor Angen, als daß er ſich nur einen Augenblick
mit Hoffnungen hätte ſchmeicheln können; beſten Falls traf ihn eine ſchimpf=
liche
Strafe, dann hatte er eine Begnadigung inſofern zu erwarten daß
er wieder ehrlich gemacht wurde, zugleich aber wurde jede Möglichkeit ab=
geſchnitten
, aus dem Militärſtand herauszutreten. Das aber erſchien ihm
ſchrecklicher als der Tod ſelbſt und wenn er zugleich dachte, wie er Elend
und Unglück über Eliſabeth und ihre Familie gebracht hatte, überkam ihn
eine Schwermuth, die von Tag zu Tag ſich ſteigerte. Es ſchien ihm nicht
möglich, daß er ſich je erheben könnte bei dem ſchwer laſtenden Drucke,
der auf ihm ruhte; wenn dann die Erinnerung an die ſtille Inſel und
an ihre Abgeſchloſſenheit im Vergleich zu ſeiner jetzigen Lage ihm vor
die Seele trat, dann wünſchte er wol, er könne einen Riß machen zwiſchen
ſich und die Menſchen, ſo unheilbar, daß keine Vermittelung mehr möglich
wäre; die Welt, die ihn mit ihren Vorurtheilen immer weiter und weiter
ins Elend getrieben hatte, konnte ebenſo wenig Reiz für ihn haben wie
ihr Urtheil über ihn ſelbſt und ſo kam ihm zuerſt der Gedanke, die Gnade
nicht anzunehmen und unehrlich zu bleiben, wie ſeine Geliebte es war.
In dieſer Stimmung traf ihn der Tag, an welchem das Gericht
verſammelt war, um über ihn und Richard Recht zu ſprechen. Man ver=
fuhr
gegen ihn mit Schonung und Milde nach den damaligen Begriffen
der Zeit; das Urtheil lautete auf dreimaliges Gaſſenlaufen durch hundert
Mann, wonach die Fahne über ihn geſchwungen und er wieder ehrlich
gemacht werden ſollte; Richard dagegen wurde mit Feſtungsbauſtrafe in
Eiſen auf zwei Jahre beſtraft.
Den Gefangenen wurde ihr Urtheil zu gleicher Zeit publicirt. Ri=
chard
ſah den Freund mit trübem Blicke an und ſagte nichts als: Mein
armer Vater!U Aber in dieſen Worten lag die ganze Anklage gegen Wil=
helm
, die ſagte deutlicher als jede weitere Beſchuldigung:Warum mußteſt
du den ſtillen Frieden unfers Zuſammenlebens ſtören, warum machteſt du
uns Alle unglücklich 21 In ſolcher Stimmung klang es Wilhelm wie Hohn,
als der Vorſitzende des Gerichts ihn ermahnte, die Gnade zu erkennen,
die durch den milden Spruch gegen ihn geübt war. Er zitterte an allen
Gliedern vor innerer Aufregung, ſeine Bruſt hob ſich gewaltſam, als ſuchte
er nach Worten, ſeine Verzweiflung auszuſprechen und entſchloſſen trat er
vor und erklärte: Ich danke für die Gnade, die mir angeboten iſt; ich
allein bin der Schuldige und nächſt mir der Hauptmann von Flemming,
der meinem Freund zum Verſchweigen ſeines Standes ſelbſt gerathen hat;
wenn ich meinen Freund jetzt verließe, würde ich vor mir ſelber ehrlos
werden und keine äußere Anerkennung der Welt würde die Schande von
mir nehmen. Iſt es für ihn nicht möglich, ſich zu erheben, ſo will ich
mich ihm gleich machen und ebenſo Knecht werden, wie er es geweſen iſt.
Dieſe kühne Rede ließ einen Augenblick die Richter verſtummen, dann
brach eine allgemeine Aeußerung des Mißfallens aus, begleitet von Dro=
hungen
, man müſſe den frechen Burſchen in die Folterkammer ſperren;
der Auditeur wahrte gegen die Offiziere das Anſehen des Gerichts und
frug nach einer eindringlichen Ermahnung Wilhelm, ob er bei ſeiner Ab=
ſicht
verharre? Als dieſer nun beſtimmt erklärte, es ſei ſein feſter Ent=
ſchluß
und keine Macht der Welt würde ihn davon abbringen - wurde
darüber ein Protololl aufgenommen und beſchloſſen, den ſonderbaren Fall
zur höhern Entſcheidung an den Grafen Rutowſky, den Kriegsminiſter,
gelangen zu laſſen. Bis dieſe eingetroffen war, blieb der Vorfall ſowie
das geſprochene Urtheil ſtrengſtes Geheimniß.

(Fortſetzung folgt.)

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.