Darmstädter Tagblatt 1869


09. Februar 1869

[  ][ ]

Beilage
zum

Darmſtädter Fraa= und Anzeige=Blatt.

N. G.

Dienſtag den 9. Februar

1869.

Das Frag= und Anzeige=Blatt, die Beilage hierzu, ſowie das Berordnungs=Blatt für den Kreis Darmſtadt erſcheinen wöchentlich; Erſteres Camſtags, die Beilage
Dienſtags und Letzteres Donnerſtags. Jahres=Abonnement der drei Blätter zuſammen 2 fl. Auswärts kann man bei allen Poſtämtern abonniren In Darmſtadt
bei der Expedition, Rheinſtraße, Nr. 23 neu

737) Der lantwirthſchaftliche Berein wird im lanfenden Jahre einen Lehr=Curſus für
Wieſenwärter ſtatt finden laſſen. Die Stadt iſt geneigt, einen jungen Mann, der ſich die nöthige
Bef ähigung als Wieſeuwärter erwerben will, behufs Beſuchs des vorgedachten Lehrcurſus in ge=
eigneter
Weiſe zu unterſtützen. Bewerber hierum wollen ſich bis längſtens Ende d. Mts. bei
uns anmelden.
Darmſtadt, den 4. Februar 1869.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Fuchs.

G

Verſteigerungen.
581)
Bekanntmachung.
Die zum Nachlaß der Banquier Mar Ett=
lIng'
8 Eheleute gehorigen Mobilien, als: Gold=
und Silber=Pretioſen, ſehr ſchöne Möbel, als:
Kanapee und ſechs Stühle, ein Ausziehtiſch mit
ſechs Einlagen, Spiegel mit Trümeau, Schreib=
ſecretär
, Conſol mit Marmorplatten, Spieltiſch,
ein Klavier mit 7 Octaven u. dergl. mehr;
ferner ſehr ſchönes Weißzeug, Bettwerk, Küchen=
geräthſchaften
und allerlei ſonſtigen Hausrath,
ferner eine Parthie rothen u. weißen Wein
in Flaſchen, ſowie Brenn= u. Holzvorräthe,
ſollen Mittwoch den 10. Februar d. J.
Vormittags 9 Uhr in deren Wohnung
Alexanderſtraße Nr. 3 öffentlich gegen
Baarzahlung verſteigert werden.
Darmſtadt, den 29. Januar 1869.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Der Vorſteher
Berntheiſel.
741)
Bekanntmachung.
Die zum Nachlaß des Großherzoglichen
Oberforſtraths Freiherrn v. Hofmann
dahier gehörigen Mobilien, beſtehend in
Gold und Silber, Kleider, Weißzeug, Bettwerk,
Möbeln und allerlei ſonſtigem Hausrath ſoll
Mittwoch den 17. Februar d. Js.
Vormittags 9 Uhr
in deſſen Wohnung, Waldſtraße Nr. 14,
öffentlich an den Meiſtbietenden gegen Baarzah=
lung
verſteigert werden.
Darmſtadt, den 4. Februar 1869.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Der Vorſteher:
Berntheiſel.
Verpachtungs=Anzeige.
Montag den 15. Februar d. Js.,
Vormittags 9 Uhr, ſoll der untere Stock
der Hofraithe des Reſtaurateurs Lorenz Georg
Jung, Grafenſtraße Nr. 21, in welcher ſeither
eine Reſtauration mit gutem Erfolg betrieben
wurde, öffentlich an den Meiſtbietenden verpachtet
werden.
Darmſtadt, den 4. Februar 1869.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt:
Der Vorſteher:
742)
Verntheiſel.

Vergebung von Bauarbeiten.
Donnerſtag den 11. b. Mts. Vormittags
10 Uhr werden die, zur Einrichtung zweier
Rüſtkammern in der Artillericcäſerne
erforderlichen und zu 639 fl. veranſchlagten
Zimmerarbeiten auf dem Büreau der Gaͤrni=
ſonverwaltung
durch Soumiſſion an den Wenigſt=
fordernden
vergeben.
Plan, Voranſchlag unb Bedingnißheft liegen
daſelbſt des Nachmittags von 2 bis 4 Uhr
zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 1. Februar 1869.
Großherzogliche Garniſon=Verwaltung.
707)
Korwan.
Fauſt.
Verſteigerung von Vieh= u. Oeko=
nomie
=Geräthſchaften zu Langen.
Donnerſtag den 11. Februar d. J., Vormit=
tags
um 9 Uhr, perden in dem Poſthofe zu
Langen, wegen Abzig des Pachters, gegen gleich
baare Zahlung an den Meiſtbietenden verſteigert:
4 Stück braune, ſchöne und kräftige Arbeits=
Pferde,
10 Stück ausgezeichnet gute Milchkühe,
6 Wagen zweis und einſpännig zu fahren,
darunter ein ganz neuer Malzwagen,
ſodann große Quankitäten Frucht, Heu, Stroh
und Dünger, ſowie überhaupt das ganze im Hofe
befindliche Inventar einſchließlich der Möbel
und Küchengeräthſchaften.
Langen, den 3. Februar 1869.
749)
Krauß, Pachter.

845)
Holzverſteigerung
in den Domanial=Waldungen der Oberförſterei
Nieder=Ramſtadt.
Die am 2. Februar l. J. in den Diſtricten
Gebrannter Schlag und Hinterforſt abgehaltene
Holzverſteigerung iſt genehmigt. Die Abfuhr=
ſcheine
werden Donnerſtag den 11. Februar l. J.
bei Großherzoglichem Rentamt Reinheim ausge=
geben
. Freitag den 12. Februar l. J. wird das
Holz überwieſen und kann mit der Abſuhr
deſſelben begonnen werden.
Nieder=Namſtadt, den 4. Februar 1869.
Großherzogliche Oberförſterei Nieder=Ramſtadt.

Vergebung von Sattlerarbeit.
Mittwoch den 17. Februar d. J. Vormittags
10 Uhr ſoll im Geſchäftslocal des Großherzog=
lichen
Train=Depots im Bau des Artillerie Depots
die Umänderung von 400 Stück Torniſter in
Lieferung vergeben werden.
Muſker und Bedingungen ſind daſelbſt von
8 bis 11 Uhr einzuſehen.
Darmſtadt, den 6. Februar 1869.
Großherzogliches Train=Depot.
846)
Sartorius, Hauptmann.
Holzverſteigerung.
[Traiſa.. Montag den 15. d. Mts., Vor=
mittags
um 10 Uhr beginnend, werden im Trai=
ſaer
Gemeindewald, am Paultrinkglas, nach=
bezeichnete
Holzſortimente verſteigert:
39½ Stecken buchen Scheidholz,
eichen
10
29
buchen Prügelholz,
8 eichen
buchen Stockholz,
31½
11½ Hundert buchen Wellen,
2½ eichen
8½
ſichten

33 eichen Stämme mit 618 Ebfß. im Durch=
meſſer
von 6-17 Zoll und einer Länge
von 5- 40 Fuß, und
954 ſichten Stangen mit 623 Ebfß. im mitt=
leren
Durchmeſſer von 1-5 Zoll.
Traiſa, den 6. Februar 1869.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Traiſa.
847)
Mahr.
848)
Holz=Verſteigerung.
(Cangen.) Freitag den 12. Februar des
Vormittags von 9 Uhr an werden in dem hieſigen
Gemeindewald:
24½ Stecken buchen Scheibholz,
65½
Prügelholz.
10½
Stockholtz,

1100 Stück
Wellen,
69 Stecken eichen Scheidholz,
30½
Prügelholz.
32
Stockholz,


2250 Stück
Wellen,
200 Stecken kiefern Scheidholz,
79
Stockholz,
4575 Stück Wellen,
öffentlich verſteigert. Die Zuſammenkunft iſt an
der Einzelnheck an der Kabſchneiße.
Langen den 4. Februar 1869.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Langen.
Werner.

Feiigebotenes.
780) Ein neues Kinder=Chaischen, elegant,
ſteht zu verkaufen. Große Bachgaſſe 11.
Georg Draſer, Wagnermeiſter.

[ ][  ][ ]

24

K6

Der Reſidenzkalender für 1869
iſt auf unſerem Comptoir zu 10 kr. per Stück zu haben.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
LoeSOOOO00O00S0OOO,
Neueſter Verlag von Carl Hoffmann in Stuttgart.
8849)
CaIWSk, Aäterolen.
Naturgesehichte der RKäfer Buropa's, noue Auſlage, herausgegeben von Dr. C. G. Calmer
G und Dr. med. 6. Jäger. 40 Vogen gr. 80 mit 48 ſein colorirten Pafeln. Gob. 4½ Thlr.
- 7 fl. 30 kr.
9 Vorräthig in allen Buchhandlungen; in Darmstadt bei G. W. Müchler.
HoOO0OAOS0G0OOOOO,
in ausgezeichnet guter Façon und beſtem Stoff empfiehlt billigſt;
5 Corsetts
S. Arnheiler.

684)

14on
Dos fleißige Hausmhturruen
iſt die einzige Muſter= und Arbeitszeitung für Frauen und Töchter aus dem Volks=
ſtande
, welche weder Mittel noch Zeit haben, für die Bedürfniſſe ihrer Haushaltung die glänzenden
norddeutſchen Journale zu berathen
Einfach, praktiſch und billig
iſt ſein Programm, das ihm während der kurzen Zeit ſeines Beſtehens in der Schweiz durch=
ſchlagenden
Erfolg errungen.
Monatlich ein Heft mit vielen Holzſchnitten, 1 Schnittmuſterbogen, Modebild und vollsthüm=
lichen
Erzählungen von Wildermuth, Koch, Höfer, Ruhkopf u. v. a. Preis per Heft
nur 15 kr. (ein Jahresabonnement 2fl. 30 kr.) Zu beziehen u. einzuſehen bei allen Buchhandlungen.
Inſerate 30 Cts. die geſpaltene Zeile nehmen allein entgegen die Herren Haaſenſtein
8 Vogler in Zürich und Baſel, Frankfurt a. M., Hamburg, Wien, Berlin
und Leipzig.
46
4
19
ReAAAUNeutueeAAi
214) Pariſer Kopfſalat, Endivien, Blumenkohl, Arti=H
ſchoken, Maronen &8m; Orangen empfiehlt in friſcher Sendung
Wilhelminenſtraße Nr. 4.
Marg. Melsheimer.
e

m damit gänzlich zu räumen, verkaufe meine noch vorräthigen

Rucher
5 pCt. unter dem ſelbſtkoſtenden Preiſe.
5 N
Gleichzeitig bringe mein Sonnen= 8 Regenſchirm=Lager eigner Fabrik, ſowie
mein Lager in Spazierſtöcken zu Spottpreiſen in gefällige Erinnerung.
Alle vorkommende Reparaturen an vorſtehenden Artikeln werden ſchnell und billig gemacht.
25
Ludwig Schafer, Schirmfabrikant,
Eck des Ludwigsplatzes und der Ludwigsſtraße, im Hauſe des Hrn. Kemmler.

Mehl

Erbsen.-
Bohnen-
Linsen-
grünes
Erbsen-
ganz
vorzüglich zur Zubereitung von feinen
Suppen empfehlen
C.H. Huber 4 Zöhne,
555)
Hof=Lieferanten.
770) Prina türh. Phaumen
pr. Pfund 6 kr.
Sehr ſchöne neue Mandelm pr. Pfund
28 und 36 kr., empfiehlt
H. Böbenheimer.
553)
Gatmcal
ächtes ſchottiſches Hafermehl looſe und in
Blechdoſen bei
C. H. Huber & Cöhne,
Großherzogl. Hof=Lieferanten.

8

3 Brennholz=Verkauf
Nr. 47 der unteren Rheinſtraße.
850) 20-24 Stecken gutes trockenes Buchen=
Scheidholz l. Claſſe ſind zu verkaufen.
Näheres bei F. Foltz, Carlshof.
Vermiethungen.
=6
Cende -aptage-p.
Heed
42.
RRRU
VaRTRALRuuuURLIDN
7832) Wilhelminenſtraße 16 iſt die;
4 Bel=Etage, beſtehend in 7 Zimmern, Vor=
F platz und allen Bequemlichkeiten, auf Ver=
H
langen auch die Manſarde dazu, auf 1.
4 April k. J. zu vermiethen. Näheres Par=
K terre daſelbſt.

88)
Monenndenrae 1
im Hauſe von J. L. Schneeberger iſt an
eine ruhige kleine Familie die bel Etage zu ver=
miethen
, beſtehend in 5 Zimmern und Küche nebſt
Magdſtube, Boden und Kellerraum.
533) In der Soderſtraße iſt ein Manſarden=
Logis und ein Logis parterre mit 3 Zimmern
nebſt allem Zugehör, abgeſchloſſenem Vorplatz zu
vermiethen. Auskunft ertheilt Schloſſermeiſter
Ludwig, Karlsſtraße 8.

720) Ein unmöblirtes Zimmer zu vermiethen
parterre Grafenſtraße 41 Seitenbau.
791) Ein Logis bei Bäckermeiſter Gg. Dietrich
am Sporerthor Nr. 25 zu vermiethen.
851) In meinem Hauſe, Ernſt=Ludwigsſtraße
Nro. 5, iſt im Vorderhauſe im 4. Stock ein
großes Logis von 3 Zimmern, Magdkammer und
Küche, ſodann im Hinterhauſe eine große Loca=
lität
nebſt großem Keller, geeignet für verſchieden=
artige
Geſchäfte, zu vermiethen und bis zum
1. April zu beziehen.
W. Korn.
obere Eliſabethenſtraße.
8 Laden,
F. Woſahlo.

Vermiſchte Nachrichten.
Vorträge
für Damen und Herrn
über einzelne Theile der Geſundheits=
und Krankenpflege
zum Beſten des Frauenvereins
im Feſtjaale der techniſchen Schule um 7 Uhr
Abends.
Freitag, 12. Februar. Dr. Kaufmann: Ueber
Wunden im Allgemeinen und über die erſte
Hülfe nach Verletzungen.
Freitag, 19. Februar. Dr. Draudt: Ueber
Volkskrankheiten.
Freitag, 26. Februar. Dr. Dettweiler: Ueber
freiwillige Krankenpflege im Krieg und Frieden.
Freilag, 5. Mürz. Dr. Pfeiffer: Ueber die
große Sterblichkeit der Kinder, insbeſondere
im erſten Lebensjahre, und die Mittel zur
Verminderung derſelben mit vorzugsweiſer
Berückſichtigung der hieſigen Verhältniſſe.
Montag, 8. März. Dr. Eigenbrodt: Ueber
phhſiſche Kindererziehung.
Freitag. 12. Mürz. Dr. Weber I. Ueber die
geſundheitsſchädlichen Einflüſſe der Woh=
nungen
.
Freitag, 19. März. Dr. Büchner: Ueber
Wärme und Leben.
Perſonalkarten 1 fl. 30 kr., Familienkarten für
2 Perſonen 2 fl, für 3 Perſonen 2 fl. 30 kr.
für ſämmtliche Vorträge und Tageskarten für
einzelne Vorträge 30 kr. ſind in den Buch=
handlungen
der Herren Bergſträßer, Jong=
haus
und Schorkopf, ſowie am Eingang des
Locals zu haben.
[722
7936) Gründlichſten Unterricht in Lateiniſch,
Griechiſch, Franzöſiſch, Engliſch, beſonders auch
Vorbereitung zum Porte=epée=Fähndrich=Examen,
wird von einem Gelehrten, gründlichſter Unter=
richt
in franzöſiſcher Grammatik und Conver=
ſation
für Damen von eiger gebornen Franzöſin
ertheilt.
Mathildenplatz 3.
Heolsehehrdohbgannes.
heilt der Specialarzt für Epilepsie Dr.
0. Eillisch in Berlin, jetzt Hittel-
strasse
Hr. 6. - Auswürtige brieflich.-
4 Schon über Hundert geheilt.
[47

8461) Ein Junger Mann mit nöthigen Schul=
kenntniſſen
wird als Lehrling in mein Papier=
Geſchäft geſucht.
Georg Hof,
Eliſabethenſtraße im Schulhauſe.

3(Fin braver Junge kann die Steindruckerei
GVerlernen bei Adam Weinmann, Beſſungen.
(ine Wittwe, die im Nähen, Bügeln und
C Ausbeſſern erfahren iſt, wünſcht einige
Tage in der Woche beſetzt zu haben. Näheres
in der Expedition d. Bl.

[ ][  ][ ]

N.6.

25

809)



Lokal=Gewerbverein.
Verſammlung der Mitglieder Donnerſtag den 11. Februar Abends 8 Uhr,
im oberen Saale der Winter'ſchen Brauerei. Tagesordnung: Beantwortung
der Frage: Welche Veräuderungen würde die Einführung der Goldwährüng in unſerem Verkehr
hervorbringen und welche Vortheile kanu man ſich davon verſprechen (Referent: Herr Bank=
Director Bopp.).
Das Lokal iſt von 7 Uhr an geöffnet und die neueſten Rummern der techniſchen Zeitſchriften ꝛc
ſind aufgelegt. Der Fragekaſten iſt am Eingang des Lokals aufgeſtellt.

726)
Als vortheilhafte Kapital=Anlage empfehlen wir die neuen
3pCt. Madrider 100 Franken Aulehenslooſe.
Jährlich 4 Gewinnziehungen 1869-1873,
Hauptgewinne: Frs. 250,000, 100,000, 70,000, 50,000, 40,000,
35,000 ꝛc. ꝛc. Niedrigſter Gewinn Frs. 100. oder Thlr. 26. 26 Sgr.
Jedes Obligations=Loos iſt mit jährlichen Zins=Coupons 3 Frauken verſehen.
Sowohl die Zinſen als die Prämien werden in Berlin, Breslau, Leipzig, Hamburg,
Frankfurt a. M, Stuttgart, Paris u. ſ. w. ohne den geringſten Abzug in franz. Gelde
ausbezahlt. Verlooſungsplan gratis.
Die erſte Gewinnziehung findet am 15. Februar und die zweite ſchon
am 1. April d. J. ſtatt.
Obligationslooſe 16 preuß. Thaler ſind zu beziehen bei
Moriz Stiebel Göhne,
Bauk= und Staats=Effecten=Geſchäft in Frenkjurt a. M.

813)

Die Geueral=Verſammlung
des Vereins der Heidenreich von Siebold'ſchen Stiftung,
in der über deſſen Thätigkeit im Jahr 1868 Bericht erſtattet und Rechenſchaft abgelegt werden
wird findet Freitag den 12. Februar, Nachmittags 3 Uhr, in der Wohnung der Frau
Medieinalrath Merck ſtatt.
Darmſtadt, den 3. Februar 1869.
Die Direction des Vereins.
Lodshsd hn A a9 n 2o
Agagdgaad e
aada.
24
RAnAoRunununhuanRunononnhhnuori
2826)
4
TARESSTOAAS
1
V Faſtnacht=Dienſtag gut bejetzte Tauzmuſik im neuen Saale mit Entre.
Anfang 6 Uhr. Hierzu ladet freundlichſt ein
V. Rost.
4
L40egana an gn ao A a ag ana
H.
gaNAasaaaaoaa Jogpe
N2aL
4
ROUROUnohousRhnsnoobunnuasaut
Die EApress-Compuguie
22)
deren wohlthätiger Einfluß auf den öffentlichen Verkehr unſerer Stadt
41
immer mehr erkannt wurde, übernimmt alle geneigten Aufträge gegen tarif=
Hlld
mäßige Vergütung entgegen, und empfehlen wir uns insbeſondere in:
Verpackung aller und jeder Art Gegenſtände, wie bei Transport
und Verſendung per Poſt und Eiſenbahn u. ſ. w. erforderlich iſt.
Möbeltransport und Auszüge bei Ueberſiedlungen mit aufgepol=
ſterten
Möbelwagen.
Transport von Flügeln und jeder Art Inſirumente auf Federwagen.
Zimmerbohnen mit und ohne Zugehör.
Monatsbedienung im Abonnement mit Preisermäßigung.
Gxpreſſe Boten nach Weglänge= oder Stunden=Berechnung.
Spedition, Geld=, Güter= und Poſtpaquet=Beforderung nach allen Conti=
nental
= und überſeeiſchen Plätzen. Expedition von Paſſagier= und Reiſegepäck,
Geſchäfts=Crcularen, Rechnungen u. ſ. w.
Lagernang und Aufbewahrung von Gütern uud Effecten, auf
SS2 welche Vorſchüſſe geleiſtet werden können.

Commiſſion und Anskunfts=Ertheilung in allen im
2 Geſchäftsleben vorkommenden Fällen ꝛc.

Wir werden undurch pünktliche und ſolide Bedienung das in hohem Maße erworbene Ver=
tranen
eines geehrten Publikums in jeder Weiſe zu erhalten juchen.
Im Intereſſe der verehrlichen Auftraggeber und des Inſtituts bitten wir die Tags=Marken
den Dienſtmännern für alle Aufträge entgegen zu nehmen, reſp. abfordern zu wollen.
Direction des Dienſtmann=Inſtituts Expressi.
628)
Georg Herrmann.

697)

Butter! Butter!

8 Ein Hausmadghen, fri=

D
(Ein junger Mann ſucht für jeine freien
1
C. Abendſtunden Beſchäftigung in ſchrift=
lichen
Arbeiten. Näheres durch die Exped.

823) Ein Hausburſche, der mit Garten=
arbeit
umgehen kann, wird geſucht. Näheres
Ernſt=Ludwigsplatz Nr. 4 ebener Erde.

ſucht gegen Caſſa oder Nachnahme des Betrags
zu beziehen
A. Stoltenhoſk
in Stolberg bei Aachen.
Lieferanten, die einen dauernden Abſatz für
dieſen Artikel wünſchen, wollen umgehend franco
offeriren.
ſEin mit guten Zeugniſſen verſehe=
3
S
ner, mit dem Kälberſchlachten einiger=
maßen
vertrauter, kräftiger Metzgerburſche
wird gegen guten Lohn geſucht in Prankfurt a. H.,
Lange Schirn 3.
B
das
ſiren, nähen und bügeln kann, wird auf oder
vor Oſtern geſucht. Promenadenſtraße Nr. 25.
PO in gebildetes Frauenzimmer von ange=
19 8o nehmem Aeußern wird als Kellnerin
340, in eine feine Weinwirthſchaft nach Wies=
baden
geſucht. Angemeſſenes Salair,
wie gute Behandlung wird zugeſichert. Dieſelbe
muß das Geſchäft zeitweiſe ſelbſtſtändig führen
können. Franco=Offerten unter ED92 befördern
die Herren Haaſenſtein u. Vogler in Frank=
furt
a. M.
854) Ein Mäbchen, welches gut kochen, nähen
und bügeln kann, wünſcht zum baldigen Eintritt
eine Stelle. Neugaſſe Nr. 16 über 2 Stiegen.
855) Lehrling geſucht für eine Waaren=
Handlung in Frankfurt a. M.
B. ſin Mädchen, welches im Weißzeugnähen,
c 42, im Ausbeſſern und im Bügeln geübt
iſt, wünſcht noch einige Tage in der Woche be=
ſetzt
zu haben. Zu erfragen in der großen
Kaplaneigaſſe Ne. 28.
8 Wittwoch den 3. Februar wurde eine
* 2 gelbliche Pelz=Manſchette von
Edelmarder verloren. Der redliche Finder wird
gebeten, dieſelbe Neckarſtraße Nr. 22 zwei Stie=
gen
hoch gegen Belohnung abzugeben.
R. (Sonntag den 7. Februar iſt auf dem Wege
S
C von der Kiesſtraße bis zur Louiſen=
ſtraße
eine goldene Broſche in Form eines
Blattes verloren worden. Dem ehrlichen Finder
eine angemeſſene Belohnung Louiſenſtraße Nr. 80
bei A. Hanſchke.
859)
Dankſagung.
Allen Freunden und Bekannten, welche unſerem
innigſt geliebten und unvergeßlichen Gatten, Vater
und Schwiegervater
Auguſt Schmidt, Kanzleidiener,
durch die ſo zahlreiche Begleilung zu ſeiner
ſtillen Ruheſtätte die letzte Ehre erwieſen haben,
ſagen wir hiermit unſeren tiefgefühlteſten Dank.
Darmſtadt, den 8. Februar 1869.
Die trauernden Hinkerbliebenen.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienſtag, 9. Febr. 6. Vorſt. im 7. Abonn.
lauf vielfaches Verlangen): Der Zauber=
ſchleier
. Nomantiſch=komiſches Feenſpiel mit
Geſang und Tanz in 3 Akten von Told, Muſik
ven Titl.
Donnerſtag, 11. Febr. 7. Vorſt. im 7.
Abonn.: Der Freiſchütz. Oper in 3 Akten.

Muſik von C. M. Weber.
Freitag. 12. Febr. 8. Vorſt. im 7. Abonn.:
Guſtao Waſa, oder: Maske für Maske.
Luſtſpiel in 5 Akten von Bernh. Scholz.
Sonntag, 14. Febr. Die Köuigin von
Saba.

[ ][  ]

26

R. 6.

gartenbauverein in Darmſtadt

Während die meiſten der hier beſtehenden Vereine regelmäßige Be=
richte
über ihre Sitzungen veröffentlichen, iſt von den Verhandlungen des
Gartenbauvereins nur ſelten und ausnahmsweiſe Etwas in weiteren
Kreiſen bekannt geworden. Und doch dürfte bei dem ſtets zunehmenden
Gefallen an ſchönen Gärten und bei der ſteigenden Vorliebe für hübſche
Blumen und Decorationspflanzen, eine größere Verbreitung der Verhand=
lungen
dieſes Vereins, ſoweit dieſelben von allgemeinem Intereſſe ſind,
wohl gerechtfertigt ſein.
Der Gartenbauverein, deſſen Zweck die Beförderung der Horticultur
in allen ihren Zweigen iſt, ſucht dieſen Zweck durch Kenntnißnahme von
dem Stande des Gantenbaus im Inlande und Auslande, durch Prüſung
und Verbreitung von Entdeckungen und Erfahrungen, durch Erweckung des
Wetteifers in Erziehung, Vermehrung und Veredlung neuer, ſeltener,
nützlicher und ſchöner Obſt= und Pflanzenarten zu erreichen. Hierzu dienen
die Verbindung mit zahlreichen deuiſchen und ausländiſchen Gartenbau=
vereinen
und die ſtatutenmäßig am 1. Mittwoch eines jeden Monats ſtatt=
findenden
Verſammlungen, beſtimmt zur Beſprechung über die den Verein
berührenden Gegenſtände, insbeſondere aber zum gegenſeitigen Austauſch
von Erfahrungen und Anſichten. Es iſt bei dieſen Verſammlungen dem
Laien Gelegenheit geboten, durch Anhörung der Mittheilungen aus den
neueſten Gartenzeitungen, der Vorträge über wichtige und intereſſante
Gegenſtände, namentlich aber durch mündlich oder ſchriftlich geſtellte
Fragen, die von den Gärtnern von Fach, wie von den Gartenbeſitzern
von größerer Erfahrung ſtets mit Vereitwilligkeit und Gründlichkeit be=
antwortet
werden, ſeine Kenntniſſe zu bereichern. Die in neuerer Zeit
getroffene Einrichtung, wonach an der Hand eines Leitfadens, des Gruner=
ſchen
Monatskalenders jedesmal die in dem betreffenden Menat zu be=
ſorgenden
gärtneriſchen Arbeiten verleſen und erörtert werden, haben den
Beſprechungen neue und anregende Anknüpfungspunkte geboten und ſich
als ſehr practiſch bewährt. Der Zweck des Vereins wird weiter gefördert
durch die mit den Monatsverſammlungen verbundenen kleineren, ſowie
durch die von Zeit zu Zeit veranſtalteten größeren Ausſtellungen von
Pflanzen und Obſt, durch die in den Sommermonaten ſtattfindenden Ex=
curſionen
zum Beſuche auswärtiger Gärten und Gartenetabliſſements von
größerer Bedeutung, durch Vertheilung von Sämereien, Pflanzen, Edel=
reiſern
ꝛc., durch Verbreitung der wichtigſten Fachblätter und Zeitſchriften
unter den Mitgliedern und durch die ſehr reichhaltige, zur Benutzung
freiſtehende Bibliothek. Durch dies Alles hat der Gartenbauverein zwei=
fellos
anregend und fördernd auf die Hebung der Vorliebe für die Pflege
von Zierpflanzen, Blumen und Früchten in hieſiger Stadt und Umgegend
gewirkt, und es legen für dieſe Erfolge das beſie Zeugniß ab die Fülle
der entſtandenen und täglich neu entſtehenden geſchmackvollen Gartenanla=
gen
, die große Zahl und der ſchwunghafte Geſchäftsbetrieb der hieſigen
Kunſt= und Handelsgärtnereien, von welchen mehrere ihre Producte weit=
hin
verſenden und endlich die veranſtalteten größeren Ausſiellungen von
Blumen, Zierpflanzen, Gemüſe und Obſt, bei welchen die Leiſtungen der
Gärtner wie der Privaten ſich des Beifalls der Beſucher und der Aner=
kennung
der Preisrichter zu erfreuen hatter.
Wir glauben daher, daß es dem Geiſt der Zeit entſpricht und wohl
nicht als Unbeſcheidenheit gedeutet werden wird, wenn auch der Garten=
bauverein
aus ſeiner bisherigen Zurückgezogenheit hervortritt und durch
Veröffentlichung kurzer Berichte über ſeine Sitzungen, bei denen auch Nicht=
mitglieder
eingeführt werden können und als gern geſehene Gäſte will=
kommen
ſind, über ſeine Thätigkeit Rechenſchaft giebt und Gegenſtände
von allgemeinerem Intereſſe für weitere Kreiſe zur Kemtniß bringt.
Die erſte diesjährige Monatsverſammlung wurde am 6. Jonuar in
dem Locale der Knaben=Arbeitsanſtalt abgehalten. In derſelben berichtete,
nach Abwickelung der gewöhnlichen Geſchäfte, ein Mitglied, über den In=
halt
herſchiedener Zeitſchriften und wurde, als von beſonderem Intereſſe
ein Aufſatz 7 über die Cultur der Naſen in den öffentlichen Aulagen der
Stadt Paris, deren friſches Grün, das ſelbſt die Hitze des Sommers 1867
nicht zerſtören konnte, jedem Beſucher der Ausſtellung noch gewiß vor
Augen ſteht. Die Anſaat dieſer Raſen iſt hiernach eine dreimalige, indem
von der dazu verwendeten in der Abhandlung nach Art und Menge genau
bezeichneten Saameneinmiſchung zuerſt die am Tieſſten wurzelnden Gräſer
geſäet werden. Dieſe Saamen werden untergehackt und darauf ſofort
die weniger tief wurzelnden Gräſer geſäet und leicht mit Erde bedeckt.
Hierauf erfolgt alsbald eine dritte Ausſaat, beſtehend aus den nur ober=
flächlich
wurzelnden Gräſern, insbeſondere aber aus Steinklee, die nicht
bedeckt, ſondern nur bei dem durchaus erforderlichen feſten Walzen des
angeſäeten Terrains an den Voden gedrückt wird.
Sodann erſtattete ein anderes Mitglied Bericht über ein dem Ver=
einspräſidenten
von einem Herrn Gauthier zu Paris zugekommenes Schrei=
ben
und das darin von dieſem Herrn vorgeſchlagene, angeblich neu er=
fundene
Verfahren bezüglich der Auswahl und Aufbewahrung der Saat=

kartoffeln, welches die Vermehrung des Ertrags, Beſchleunigung der Reife
und Vermeidung der Krankheit der Kartoffeln bewirken ſoll. Die meiſten
Rathſchläge des Herrn Gauthier erwieſen ſich indeſſen als nnſeren Oeco=
nomen
längſt bekannt; neu war bei ſeinem Verfahren nur der Vorſchlag,
die Saatkartoffeln in aus Laiten gefertigten luftigen Kaſten von mäßiger
Größe aufzubewahren, in welchen dieſelben bis zur Ausſaat verbleiben
und darin unmittelbar auf das Saatfeld verbracht werden können. Für
Oeconomieen von einiger Bedeutung iſt dieß jedoch, wie Jedermann ein=
ſehen
wird, kaum ausführbar.
Von allgemeinem Intereſſe und die Aufmerkſamkeit der Anweſenden
auf's Höchſte feſſelnd, war ein hierauf von einem Mitgliede theils in ſehr
gelungener Ueberſetzung vorgeleſener, theils im Auszug gegebener Vortrag
des Präſidenten des Genfer Gartenbauvereins, Herrn Vaucher, über den
Birnbaum. Was hierin über die Kultur und Behandlung dieſes ſo
beliebten Obſibaumes im Allgemeinen, und insbeſondere über den Schnitt
zum Behuſe der Formbildung und zur Beförderung des Fruchtertrags ꝛc.
geſagt iſt, iſt Alles ſo klar und verſtändlich, daß durch das Studium die=
ſer
Abhandlung auch der Unerfahrenſte ſich mit Leichtigkeit die nöthige
Kenntniß und Fertigkeit erwerben kann, um ſelbſt ſeine Bäume in gehöri=
gem
Schnitt halten und ihnen die geeignete Pflege angedeihen laſſen zu
können. Es wurde daher auch das von dem Herrn Ueberſetzer im Verein
mit einem anderen Mitgliede gemachte Anerbieten, dieſe Ueberſetzung auf
ihre Koſten drucken und jedem Vereinsmitgliede ein Exemplar mittheilen
laſſen zu wollen, von der ganzen Verſammlung mit freudigem Danke an=
genommen
.
Bei der am Schluſſe der Sitzung ſlattgehabten, diesmal beſonders
reichhaltigen Verlooſung kam auch eine Anzahl aus Thon gefertigter Niſt=
urnen
für inſeltenfreſſende Vögel, welche ein Mitglied als Muſter aus
Hannover bezogen und mit dankenswerther Bereitwilligkeit zur Verfügung
geſtellt hatte, zur Vertheilung an Vereinsmitglieder.
-b.

Darmſtädter hiſtoriſche Kleinigkeiten.
Mitgetheilt von W.

73. Der Schloßgraben.
Der Schloßgraben, der das Schloß in ſeiner ehemaligen Geſtaltung
wie in ſeiner jetzigen umgeben hat, diente in alter Z it, d. h. insbeſondere
unter Georg 1 als Streckteich zur Zucht von jungen Fiſchen (Setzlingen)
für die andern Teiche, war aber ſiets der Herd von Unreinigkeiten aller
Art, ſo daß er häufig abgelaſſen und der Schlamm ausgeſchöpft werden
mußte. Eine Verordnung wegen Reinhaltung öffentlicher Straßen vom
17. Dezember 1663 ſchildert dieſen Zuſtand des Schloßgrabens, indem
ſie ſagt, daß nicht allein aller Unrath und Unflat, es ſei an abgegange=
nem
Vieh und anbern abſcheulichen Sachen regſt daherumb in die Wege
und Straßen von welchen es bei Regenwetter in die Statt und Schloß=
graben
geflößt wird, geworfen und geſchüttet, ſondern ſich auch von dem
mehreſten Theil ſowohl Großen als Kleinen dahin befliſſen wird, allen
ihren Wuſt, ſo ſie in Häuſern und auf den Gaſſen ſammeln, ſo lang
liegen zu laſſen, bis ſie dieſelben bei angehendem Regenwetter in die Floſſe
kehren und mit der Flut in den Schloßgraben weiſen können, etzliche auch
gar den Abgang aus ihren Kloaken dahin zu leiten, dadurch dann dem
fürſtl. Reſidenzſchloß nicht allein großer Unluſt und Geſtank zugefügt,
ſondern auch der Graben an demſelben ſo ſehr verſchlambt und zugefüllt
wird, daß derſelbe dießmal mehr als 1000 Rthlr. zu erheben und zu
ſäubern koſtete. Trotz dieſer Verordnung beſtand die gerügte Unreinlich=
keit
weiter fort, wie ſich aus klagenden Berichten des Hofmarſchallamts
ergibt. Als im Jahr 17409 der Schloßgraben wieder einmal ausgeſchöpft
worden war, wurde zur Erſparung größerer Koſten befohlen, daß jeder
mit Schiff und Geſchirr anhero kommende Unterthan von der aus dem
Schloßgraben geworſenen Erde jedesmal eine Fuhr auf die Aecker am
Niederfeld thun, und eher an dem Thore nicht paſſiren, ſondern darzu
zurückgewieſen werden ſolle. Die vielbeklagte Unreinlichkeit war aber
nicht bloß das Reſultat der ungehorſamen Einwohner, ſondern war auch
in einer Einrichtung begründet, die trotz wiederhelter Bemühungen des
Hofmarſchallamtes bei Ludwig 1x. keine Abänderung erfuhr. Das aus
dem großen Woog kommende Waſſer nämlich, welches den Schloßgraben
zu füllen hatte, lief vorher durch die Infanterie=Caſerne, deren Aborte
ſämn tlich in den kleinen Bach mündeten. Auch die edle Landgräfin Caro=
line
bemühte ſich perſönlich dafür und ſuchte zu bewirken, daß im Falle
die Caſernen=Eimichtung nicht gesndert werden könne der Schloßgraben
ganz abgelaſſen würde. Dagegen aber erhob die Baubehörde das Be=
denken
, daß, wenn das Waſſer abgelaſſen würde, der Roſt, auf dem das
neue Schloß erbaut ſei, Schaden leiden könne und der Teichmeiſter
Reuling machte auf den Schaden aufmerkſam, der durch die fehlende
Gelegenheit, Setzlinge zu erzielen, entſtehen würde. So behielt der
Schloßgroben ſein Waſſer bis in den Anfang unſeres Jahrhunderts.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.