d
zum
N. B.
Dienſtag den 19. Januar
Das Frag= und Anzeige Blatt, die Beilage hierzu, ſowie das Berordnungs=Blatt für den Kreis Darmſtadt erſcheinen wöchentlich; Erſteres Camſtags, die Beilage
Bienſtags ünd Letzteres Donnerſtags. Jahres=Abotnement der drei Blätter zuſammen 2 fl. Auswärts kann man bei allen Poſtämtern abonniren In Darmſtadt
hei der Ernedition. Rheinſtrabe. N. 23 neu-
380)
B e k a n n t m a ch u n g.
Diejenigen Einwohner der Reſidenz, welchen bis heute ihre directen Steuerzettel für 1869
noch nicht behändigt worden ſind, wollen zur Vermeidung nachtheiliger Folgen innerhalb der nächſten
8 Tage auf dem Bürgermeiſterei=Büreau Anzeige davon machen.
Darmſtadt, am 18. Jannar 1839.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
381)
ekaunt
Die auf Donnerſtag den 23. d. Mts.
Weiteres nicht ſtatt.
Lederabfälle=Verſteigerung.
Mittwoch den 20. Januar l. J. Vormittags
11 Uhr ſoll in der Artillerie=Caſerne zu Beſſungen
eine ziemliche Quantität größerer
Lederabfälle-
ſehr geeignet für Flick= und Markt=Schuhmacher
im Ganzen oder auf Wunſch auch in
meh=
reren Parthien nach dem Gewicht gegen gleich
baare Zahlung verſteigert werden.
Beſſungen, den 14. Januar 1869.
Die Bekleidungs=Commiſſion Großherzoglicher
Feld=Artillerie.
271) Hartmann, Oberſt
274) Holzverſteigerung.
Donnerſtag den 21. Januar Vormittags um
9 Uhr ſollen auf dem hieſigen Rathhaus
nach=
verzeichnete Holzſortimente aus den Wald=
Diſtrie=
ten Steckertswieſenſchlag und Hinter=Erlen
öffent=
lich verſteigert werden:
128 Stecken buchen Scheidholz l. Sorte,
„ II. „
7 „
„
eichen
„
6½ „
1½ „ birken
„
83 „ buchen Prügelholz,
6½ „ eichen
„
birken
1½ „
„
1575 Stück eichen Wellen,
200 „ birken „
1500 „ erlen „
200
„ ſichten „
und Freitag den 22. Januar Vormittags 9 Uhr
an Ort und Stelle das Stammholz, als:
15 eichen Stämme, 452 Cubikfuß enthaltend,
2 birken „
33 „
„
29 buchen „ 931 „
„
64 Stangen, 257 „
Die Zuſammenkunft zur Werkholzverſteigerung
iſt an der Gäusbrücke zunächſt der Bahnlinie.
Steigliebhaber, welche das Holz einzuſehen
wünſchen, wollen ſich deßhalb an Forſtwart Volz
wenden.
Gegen Bürgſchaft wird angemeſſene
Zah=
lungsfriſt geſtattet.
Beſſungen, den 15. Januar 1869.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Demmel.
=
1achung.
anberaumte Verſteigerung findet bis auf
2
M. Menſtadt, Hof=Taxator.
Vergebung von Sattler=Arbeit.
Mittwoch den 27. Januar 1869 des
Vormit=
tags 10 Uhr ſollen im Geſchäftslocale des
Groß=
herzoglichen Train=Depots im Baue des Artillerie=
Depots, auf dem Soumiſſionswege:
610 Stück Trenſen
in Lieferung vergeben werden.
Muſter und Bedingungen liegen täglich des
Vormittags von 8-11 Uhr zur Einſicht
da=
ſelbſt offen.
Darmſtadt, den 17. Januar 1869.
Großherzogliches Train=Depot.
Sartorius, Hauptmann.
382)
Vergebung von Bau=Arbeiten.
Montag den 25. l. Mts. Vormittags 10 Uhr
ſollen bei Gaſtwirth Simmermacher zu Ober=
Ramſtadt die bei dem Neubau des Schulhauſes
daſelbſt vorkommenden Bauarbeiten, welche
ver=
anſchlant ſind:
fl. kr.
1) Maurerarbeit zu
1233 24
2) Steinhauerarbeit
3) Zimmerarbeit,
4) Dachdeckerarbeit
5) Schreinerarbeit.
6) Schloſſerarbeit
7) Glaſerarbeit,
8) Weißbinderarbeit
9) Spenglerarbeit
114
1358
32=
793
309
148
392
68
oͤffentlich an die Wenigſtnehmenden verſteigert
werden.
G
Niſſe, Voranſchlag und Bedingungen können
Freitag den 22. l. Mts. auf dem Büreau
Groß=
herzoglichen Kreisbauamts Darmſtadt von
Mor=
gens 8-12 Uhr und Nachmittags von 2- 4 Uhr
eingeſehen werden.
Ober=Ramſtadt, am 16. Januar 1869.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Ober=Namſtadt.
Breitwieſer.
383)
384) Holzverſteigerung.
(Traiſaſ Im Traiſaer Gemeindewald, Diſtrict
Haide, werden, an jedem Verſteigerungstage
des Vormittags um 10 Uhr beginnend,
nachbe=
zeichnete Holzſortimente verſteigert, und zwar:
Montag den 25. Januar d. J.
an Brennholz:
1 Stecken eichen Scheidholz,
„ 47 „ kiefern „ 6½ „ buchen Stockholz, 83½ „ kiefern
300 Stück buchen Wellen,
225 „ eichen „
3075 „ kiefern „
Sodann:
Dienſtag den 26. und Mittwoch den
27. Januar d. J. an Bauholz:
392 kiefern Stämme mit 14501 Cubikfuß, in
Durchmeſſer von 6-19 Zoll und einer
Länge von 15-70 Fuß.
Traiſa, den 16. Januar 1869.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Traiſa.
Mahr.
8373) Das Haus Nr. 8 in der kleinen
Bachgaſſe, worin eine Reihe von Jahren eine
Specereihandlung mit beſtem Erfolg betrieben
wurde, iſt mit 660 fl. Anzahlung aus freier
Hand zu verkaufen.
8 N
Vorennholz=Lertauf
S.
Nr. 47 der unteren Rheinſtraße.
7195) Mit Gegenwärtigem zeige ergebenſt an,
daß ich fortwährend Lager in gut gearbeiteten
Lederſchuhen mit Holzſohlen unterhalte,
und erlaſſe ſolche zu ſehr billigen Preiſen.
B. Mayer, gegenüber dem Haupt=Zollamt.
84) Bei Unterzeichnetem ſind zu verkaufen:
1 Hofthor, 1 Wagen, 2 ſehr gut erhaltene
Pferde=
geſchirre, 4 Gährtonnen, 1 Maiſchbütte, 1
Kar=
toffelmühle. — Otto Hahn, Beſſungen.
Ein Pferd,
212)
4. Wbrauner Wallache (6½ Jahre alt),
G-ungariſcher Race, zu jedem Gebrauch
geeignet, zu verkaufen. Beſſunger Carlsſtraße 8I.
238)
Bei günſtiger Witterung täglich friſche Kreppel.
289)
Flaſchenbier.
Ausgezeichnet gut per Flaſche 7 kr. Bei
Ab=
nahme von 6 Flaſchen und mehr frei ins Haus
gebracht, empfiehlt
C. StlUp, oberſte Schützenſtraße 20.
291) Ein Havelock iſt billig zu verkaufen.
Grafenſtraße nächſt der Promenade Nr. 11.
297) Eine gepolſterte Vorthüre mit dazu
gehörigem Eiſenwerk billig zu verkaufen.
B. L. Trier, Hof=Möbelhandlung, Ludwigſtr.
3
Feines Blummehl dergewog. Kumpf 1 fl. 8 kr.
Zweite Sorte
1fl. — kr.
Weichkochende Hülſenfrüchte:
Geſchälte Erbſen per Kumpf 1fl. 24kr.
Bohnen
„ 1fl. 4 kr.
Linſen große
„ 1fl. 4 kr.
„
empfehle beſiens.
302)
C. S1äp, oberſte Schützenſtraße.
Mit Beginn dieſes Jahres erſcheint im Verlage von Robert Apitzſch
und iſt darauf durch alle Buch= und Muſikalienhandlungen zu abonniren:
Bei günſtiger Witterung
Friſche Kreppel.
g und andere Gegen.
5 Darmſteine ſande von
Auerbacher Marmor,
ſind in der Gewerbhalle billig zu haben.
Welches Tongebilde dürfte ſich rühmen, leichter die Falten der ſorgenvollen Stirn zu
glätten, raſcher den Genien des Frohſinns Eingang zu verſchaffen, als ein friſcher, fröh
licher Tanzl.—
Die ſtrengſten Meiſter einer. früheren Periode verſchmähten es daher nicht, ſich mit Liebe
und Hingebung in eine Kunſtform zu vertiefen, die ſich neben dem Volksliede als die älteſte
und ehrwürdigſte auf dem Gebiete weltlicher Muſik durch alle Zeiten bewährt und erhalten
hat. — Anders unſere dermaligen Künſtler.
Während die Einen ungerechter Weiſe der Tanzcompoſition nur eine beiläufige Beachtung
ſchenken zu müſſen glauben, gehen die Andern ſogar gefliſſentlich und mit vornehmem
Achſel=
zucken an ihr vorüber, es vorziehend, hinter unerhörten harmoniſchen und metriſchen
Geſtal=
tungen — ihren Gedankenmangel zu verbergen.
So iſt es gekommen, daß (von ehrenwerthen Ausnahmen abgeſehen), die Tanzeompoſition
nach und nach zu einem faſt ausſchließlichen Privilegium dilettirender Componiſten
herab=
geſunken iſt, in deren Wirken man meiſt vergebens den belebenden Funken originaler
Erfin=
dung, wie überhaupt diejenigen Eigenſchaften zu ſuchen pflegt, welche man mit Recht von
einer gelungenen Tanzcompoſition erwartet.
Fenem Uebelſtande abzuhelfen, und durch eine Sammlung neuer und wahrhaft
popu=
lärer Original=Tänze und Märſche für das Planoforte dem verkannten und
vernach=
läſſigten Genre neues Leben einzuhauchen, hat
Ich beabſichtige mein Haus (Eck der
Eli=
ſabethen= und Louiſenſtraße) zu verkaufen
mit oder ohne Geſchäft. F. Woſahlo,
Vorzellan= u. Glashandlung.
mit großem Garten vor dem Thore iſt
Familienverhältniſſe wegen billig zu
ver=
kaufen. Näheres bei
0. -. Erir,
388)
Ludwigſtraße.
per Pfund 12 kr. vorzügliche Qualität.
389)
Vermiethungen.
2A2g.
O5)
RRNNaUAATANLaAuuATTATAI
7832) Wilhelminenſtraße 16 iſt die
H Bel=Etage, beſtehend in 7 Zimmern, Vor=
F platz und allen Bequemlichkeiten, auf
Ver=
langen auch die Manſarde dazu, auf
April k. J. zu vermiethen. Näheres Par
5 terre daſelbſt.
Gel.
„0)
Joede.
= 00
NALuAVURRTRRAUUPAAAN
RRr AuEAF.
7892) Gardiſtengaſſe 5, Logis mit Stallung.
8378) Beſſungen. Neben dem Großh.
Hof=Orangeriegarten Nr. 145 iſt ein freundliches
Logis und ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
57)
Mühlſtraße 25
ein Logis, beſtehend in Stube, Cabinet, Küche,
Keller und allen Bequemlichkeiten, zu vermiethen
an eine ſtille Familie und bis Mitte März zu beziehen.
60) Langgaſſe 20 iſt ein möblirtes Zimmer
an ledige Herren zu vermiethen.
88)
Promenadenſtraße 15
im Hauſe von J. L. Schneeberger iſt an
eine ruhige kleine Familie die bel Etage zu
ver=
miethen, beſtehend in 5 Zimmern und Küche nebſt
Magdſtube, Boden und Kellerraum.
152) Promenadeſtraße 43 Stallung für 2
Pferde nebſt Heuboden und Burſchenſtube. Das
ſich zur Aufgabe gemacht. — Dieſelbe erſcheint unter der Redaction des durch ſeine bisherigen
Leiſtungen auch in weiteren Kreiſen vortheihaft bekannt gewordenen Componiſten
und wird in regelmäßigen Monatsheften fortgeführt werden.
Der Name des Redacteurs, deſſen beſondere Mitwirkung, iſt dem Publicum Gewähr,
daß die Tanzſtunde ſich als eine würdige Vertreterin des Guten und Schönen auf ihrem
Gebiete erweiſen wird. — Uebrigens beabſichtigt dieſelbe in ihrer Eigenſchaft als Central=
Organ nicht, ſich auf einzelne, wenn immer hervorragende ſträfte zu beſchränken vielmehr
will die Tanzſtunde allen wahrhaft gelungenen Erſcheinungen, welche auf anderem Wege noch
nicht zur Beröffentlichung gelangt, hiermit ihren Raum bereitwilligſt angeboten haben.
Auch ſollen, um dem Unternehmen die weiteſte Verbreitung zu ſichern, die einzelnen
Tänze und Märſche in leichter Spielart geſetzt, reſp. mit angemeſſenem Fingerſatz verſehen
werden.
Eomit wird die Tanzſtunde als ein wahrer Haus= und Familienſchatz raſch beim
muſik=
liebenden Publicum Eingang finden, und ſind wir ſchon jetzt in der Lage, bereits auf eine
Abonnentenzahl
von über 6000 Exemplaren
hinweiſen zu können.
Die Verlagshandlung von Robert Apilhſch in Leipzig.
Aen.
Aa; Annahme von Abonnements in allen Buchhandlungen.6
385) Friſche Sendung der beliebten Salami, Schinkenwurst,
Lungenwurst & Cervelatwurst, Frankfurter Bratwürste
Hark.
1½
4)
empfiehlt
J. F. Hanuuzöt.
214) Pariſer Kopfſalat, Endivien, Blumenkohl, Arti=
2 ſchoken, Maronen & Orangen empfiehlt in friſcher Sendung
Wilhelminenſtraße Nr. 4.
Marg. Melsheimer.
W02
Vesauin
Ri”AtiNigaioe
[ ← ][ ][ → ]
325) Kiesſtraße Nr. 49 iſt eine Manſarden=
Wohnung zu vermiethen und gleich zu beziehen.
' F. Baier.
344) Louiſenſtraße Nr. 2, der Kanzlei
gegen=
über, iſt ein Stall für zwei Pferde nebſt
Heu=
boden und Bedientenſtube zu vermiethen und
ſo=
fort zu beziehen." Ebendaſelbſt iſt ein geräumiger
Keller, circa 80 Stückfaß haltend, zu vermiethen
A. Neu.
und baldigſt zu beziehen.
390) Marienplatz Nro. 12 vier Pieeen mit
Zugehör zu ebener Erde.
391) Zwei geräumige heizbare Zimmer
Zeug=
hausſtraße Nr. 3. Zu erfragen Bleichſtraße Nr. 5
eine Stiege hoch.
.3.
11
Vermiſchte Nachrichten.
86as Großh. 4. Infanterie=Regiment ſucht
S.h l nicht zu weit von der hieſigen Infan=
V terie=Caſerne zur ſicheren Unterbringung
von 9 Kriegsfahrzeugen die entſprechende
Räum=
lichkeit. Dieſe Wagen können auch getheilt, zu
ſe 5 und 4 Stück eingeſtellt werden, und wollen
ſich die betreffenden Beſitzer von geeigneten
Lo=
kalen wegen Vermiethung derſelben an den Unter=
A. B.
zeichneten wenden.
Gerlach, Major.
7936) Gründlichſten Unterricht in Lateiniſch,
Griechiſch, Franzöſiſch, Engliſch, beſonders auch
Vorbereitung zum Porte=epée=Fähndrich=Exämen,
wird von einem Gelehrten, gründlichſter
Unter=
richt in franzöſiſcher Grammatik und
Conver=
ſation für Damen von einer gebornen Franzöſin
Mathildenplatz 3.
ertheilt.
Hlbdhehhahttgate.
heilt der Specialarzt für Epilepsie Dr.
0. Eillisch in Berlin, jetzt
Mittel-
strasse Nr. 6. - Auswärtige brieflich.-
[47
Schon über Hundert geheilt.
6461) Ein junger Mann mit nöthigen
Schul=
kenntniſſen wird als Lehrling in mein Papier=
Georg Hof,
Geſchäft geſucht.
Eliſabethenſtraße im Schulhauſe.
8351) Anſtändige Mädchen finden in meiner
Fabrik dauernde Beſchäftigung.
H. Schuchard.
73) Offene Handlungslehrling=Stelle für
einen jungen Mann mit guten
Schulkennt=
uiſſen in einer Engros und Detail=Handlung.
Auskunft:Ludwigsplatz Nr. 10.
253) Pcuterzeichnete empfiehlt ſich einem
ge=
v6 ehrten Publikum als Hebamme.
Frau Charlotte Malzan.
Wohnhaft kleine Ochſengaſſe Nr. 14.
255) Eine reinliche Lauffrau wird verlangt.
Marienplatz Nr. 7 eine Stiege.
347) Ein ſtarkes Mädchen ſucht Laufdienſt.
Zu erfragen Schirmgaſſe Nro. 10 im 3. Stock.
354) Feine Wäſche wird zum Bügeln
angenommen und pünktlich beſorgt. Wo? ſagt
11.
die Expedition d. Bl.
358) Wohnungsgeſuch. Ein einzelner
Herr ohne Haushaltung ſucht auf Mitte April
eine freundliche Wohnung von 3 Zimmern und
Küche mit Glasabſchluß, eine oder zwei Treppen
hoch. Offerten werden entgegengenommen
Neckar=
ſtraße 14, eine Treppe.
393) Am 15. Jannar Abends 11 Uhr wurde
vom Mathildenplatz bis zur Poſt Nr. 3 ein
hell=
brauner Pelzkragen verloren, um deſſen
Rück=
gabe man gegen eine Belohnung bittet, im
2. Stock daſelbſt.
Converlilung der Oeſterichiſchen Statsſchuld.
Wir ſind vom L. k. Finanzminiſterium beauftragt, den Umtauſch der zur Convertirung
beſtimmten öſterreichiſchen Staatsſchuldenverſchreibungen gegen die Titres der neuen
Renten=
ſchuld am hieſigen Platze Loſtenfrei zu beſorgen.
Die Einreichung der alten Titres beziehungsweiſe die Empfangnahme der hierfür
beſtimmten Borderaux kann in unſerem Effecten=Büreau von Dienſtag den 19. Januar c.
ab beginnen. Die hierfür beſtimmten Stunden ſind auf 9-12 Uhr Vormittags fixirt.
Darmſtadt, den 15. Januar 1869.
379)
Bank für Handel und Industrie.
365) —
Lokal=Gewerbverein.
Verſammlung der Mitglieder Donnerſtag den 2. Januar Abends 8 Uhr
im oberen Saale der Winter'ſchen Brauerei. — Tagesordnung: Vorzeigung
und Erläuterung einer Collection von Apparaten und Vorrichtungen für electriſche Schellen
oder Haustelegraphen, von Herrn Hof=Uhrmacher Bilſtein; mit einer Einleitung über
electriſche Telegraphie überhaupt von Herrn Dr. Dölp.
Das Lokal iſt von 7 Uhr au geöffuet und die neueſten Rummern der techniſchen Zeitſchriften ꝛc.
ſind aufgelegt. Die Herren Mitglieder ſind gebeten, ſo frühzeitig zu erſcheinen, daß die Sitzung
pünktlich um 8 Uhr eröffnet werden kann. — Der Fragekaſten iſt am Eingang des Lokals aufgeſtellt.
368) Die wegen eines Erkrankungsfalles ausgeſetzten
Vorleſungen des Profeſſors von der Launitz
werden Mittwoch den 20. Januar G Uhr Abends in dem Saale der techniſchen
Schule ihren Anfang nehmen. Billete zu den drei Vorleſungen zu 1 fl. 30 kr., 2 fl. 30 kr.
und 3 fl. für eine, zwei und drei Perſonen ſind in der Schorkopf'ſchen Buchhandlung zu haben.
Dienſtag den 19., Mittwoch 20. 8 Donnerſtag 21. Jan. letzte Vorſtellungen.
Production des erſten foto=elektriſchen Rieſen=
Mikroscops mit 36,000,000 Vergrößerung.
Néues Frogramm.
E. Die Halle iſt geheizt. Um jede Lichtabnahme gegen das Ende zu vermeiden, wurde
eine zweite Batterie aufgeſtellt. — Kaſſa-Eröffnung 5 Uhr. Anfang 6 Uhr. Ende 8 Uhr.
Billete ſind bei Hrn. Riegert in der Turnhalle und Abends an der Kaſſe zu haben.
394) Meinen geehrten Geſchäftsfreunden zur Nachricht, daß ich die Convertirunſt der
öſterr. Staats=Effecten loſtenfrei beſorge. Josepd Hainsen
Bank= und=Wechſelgeſchäft.
362) Diejenigen, welche an den hieſigen
Bürgerverein aus dem Jahr 1868 noch
Anſprüche zu machen haben, werden erſucht,
ihre Rechnungen binnen 8 Tagen einzureichen.
Der Vorſtand.
G.
8 Diejenige Frau, welche am Mittwoch den
S D 13. dieſes Monats Morgens 11 Uhr
an dem Ausgange der Schloßbrücke, auf die
Alexanderſtraße, die Herrenuhr von altem
Golde aufgehoben hat, wird dringend gebeten,
dieſelbe ſogleich in der Expedition dieſes Blattes
abzugeben, widrigenfalls deren Namen der Polizei
angezeigt wird.
Vor Ankaof der Uhr wird gewarnt!
c (in junger Mann, unverheirathet und im
3 E umgang mit Pferden vertraut, als
Kutſcher geſucht. Beſſunger Wilhelmſtraße 72.
Seifenſieder!
395)
Ein zuverläſiger Seifenſiedergehülfe geſucht,
welcher in der Fabrikation harter Seiſen erfahren
und mit deren neueren Füllungen vertraut iſt.
Franco Offerten unter V. K. 1000 nebſt
An=
gabe der jrüheren Conditionen beſorgt das
Zei=
tungs=Annoncen=Büreau von Herrn Haaſenſtein
K Vogler in Frankfurt a. M.
396) Eine Wohnung, beſtehend aus 6-7
Zimmern, in dem Stadttheile zwiſchen der
Frank=
furter und Dieburgerſtraße gelegen und alsbald
beziehbar, wird zu miethen geſucht.
Offerten abzugeben in der Reſtauration
Kreſſer, Rheinſtraße.
397)
Handels=Verein.
Die Anmeldungsliſte für „Einzuführende: iſt
vom Heutigen an geſchloſſen.
Darmſtadt, den 17. Januar 1869.
Das Ball=Comité.
398) Ihm SonntagsMorgen den 17. d. M.
10 wurde ein goldenes Kreuzchen
verloren. Der redliche Finder wird gebeten,
es bei der Expedition dieſes Blattes gegen
Be=
lohnung abzugeben.
399) Am Samſtag Mittag um 4 Uhr wurde
von einem Knaben am Ladenfenſter der Papier=
Handlung des Herrn Hof ein braunes
Regen=
ſchirmchen zurückgelaſſen. Wer daſſelbe in
Verwahrung genommen, wolle es Eliſabethenſtraße
Nr. 23 im oberſten Stock gegen Belohnung abgeben.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienſtag, 19. Jan. 10. Vorſt. im 6. Ab.
Die Widerſpenſtige. Luſiſpiel in. 4 Alten
von Shakespeare; Bühnenbearbeitung von
Dein=
hardſtein.
Donnerſtag, 21. Jan. 11. Vorſt. im 8. Ab.:
Fra Wiavoko. Komiſche Oper in 3 Akten,
Muſik von Auber.
Freitag, 22. Jan. 12. Vorſt. im 6. Ab.:
Neu einſtudirt: Nathan der Weiſe.
Dra=
matiſches Gedicht in 5 Akten von Leſſinz.
12
N. 3.
Ein Mannöver und ſeine Folgen.
(Fortſetzung.)
„Der Unterricht in der Geſchichte der Alten und Neuen Welt=
be=
ginnt der Lateiner, „mit welchem mich ein hohes Directorium der hieſigen
Schulanſtalt für die Klaſſen Huarta coetus 4 und B, ſowie Guinta
coetus 4 ſeit nunmehr zwei Jahren betraut hat, machen es oft
noth=
wendig, meinen Schülern Erklärungen aus der edeln Kriegskunſt zu geben.
Da nun aber mein Wiſſen in dieſer Hinſicht ein ſehr geringes, wollte ich
von Ihnen, ſehr geehrter Herr Lientenant, mir einige Aufklärungen und
Belehrungen erbitten, gleichſam einige collegia über die Taktik und
Strategie der Soldaten."
„Ja, mein beſter Herru entgegnet L. und blickt ungeduldig nach der
Thür, nich würde Ihnen mit dem größten Vergnügen einige Mittheilungen
aus dem Bereich der Kriegswiſſenſchaften machen, aber bedenken Sie, dazu
braucht's Zeit! Das läßt ſich nicht in einer Stunde abmachen, und ſelbſt
wenn wir uns nur mit den allgemeinſten Dingen beſchäftigen wollten,
geſtehe ich Ihnen offen, ich bin jetzt viel zu müde, um gelehrte Vorträge
zu halten - und x. begleitet dieſe Worte mit einem lauten Gähnen.
„Sol Hml Hm' meint Knackſtiefel verwundert. „Nun, vielleicht
fände ſich gegen Abend ein Stündchen Zeit zu dergleichen nützlichen
Be=
ſchäftigungen. Bei einem Kruge Bier und einer Pfeife Tabak köunten
wir in meinem Kämmerlein=
„Himmel!u Dieſen Mann gilt es loszuwerden um jeden Preis!
denkt x. bei ſich und fügt laut hinzu: „Mein lieber Herr Unterhülfslehrer,
Sie würden wahrſcheinlich doch nicht viel durch meine Vorträge profitiren!
Ich will Ihnen lieber gleich einige Mannöver ad oculos demonſtriren,
wodurch Ihnen gewiß manches ſehr klar wird. Sie haben doch von der
ſogenannten ſchiefen Schlachtordnung geleſen, durch welche verſchiedene
Feldherren den Sieg errangen—
„Ei wohl! Epaminondas bei Leuktra und Friedrich bei Leuthen
Anno domini 1757."
„Nun denn, die will ich Ihnen jetzt verdeutlichen "„
„ Johanniu ertönt es jetzt in bekannter kräftiger Weiſe, ſo daß der
kleine Unterhülfslehrer erſchrocken in die Höhe fährt.
„Das nennt man Feldgeſchreil bemerkt x. mit verbiſſenem Lachen.
„Wollen Sie ſich mir nun gefälligſt gegenüberſtellen und mich ſcharf
anſehen zu bittet der Lieutenant, als der Burſche erſchienen. „Sol Brav,
Herr Nomulus! Du, Johann, trittſt dort in jene Ecke! Jetzt behalten
Sie mich fortwährend ſcharf im Auge, ich mag mich bewegen, wohin es
ſei! Sie werden bemerken, daß die verlängert gedachte Linie, deren
End=
punkte ich und mein Burſche bilden, die Linien Ihrer beiden Arme, welche
ich in horizontaler Lage auszuſtrecken bitte, unter einem gewiſſen Winkel
durchſchneiden würde. Da haben Sie das Bild einer Armee, die gegen
die feindliche in ſchräger Ordnung aufgeſtellt iſt. Die Theorie des
An=
griffs in dieſer Weiſe beſteht nun darin, daß man den Gegner mit einem
Theil des Heeres fortwährend bedroht, aber nicht angreift, während der
andere energiſch zur Offenſive übergeht. Auf mein Commando: „Marſch!”
wird nun der rechte Flügel, das biſt du, Johann, einen Angriff auf Ihren
linken Flügel - das iſt Ihr linker Arm - ausführen. Sie haben
da=
bei weiter gar nichts zu thun, als mich anzuſehen und wo möglich Ihren
Angreifer zurückzudrängen. Ihre volle Kraft und Aufmerkſamkeit dürfen
Sie ihm jedoch nicht widmen, weil Sie ſich dann leicht Blößen geben
würden, die ich, der linke Flügel, zu energiſchen Flankenangriffen und
einem Aufrollen Ihrer Linie benutzen könnte. Eine geſchickt ausgeführte
Armſchwenkung Ihrerſeits könnte allerdings die entwickelten Linien parallel
bringen, würde aber wahrſcheinlich wegen dadurch eintretender forcirter
Märſche Ihre Truppen ermüden, moraliſch und phyſiſch entkräften. Sie
verſtehen mich doch, nicht wahr ?
„ Ja wohl 1 verſetzt Herr Knackſtiefel, Angſiſchweiß auf der Stirn,
dem von der ganzen Definition nur die Ermüdung der Truppen ſehr
ein=
leuchtend erſcheint, da es wirklich eine Pein iſt, die ganze Zeit mit
em=
porgehobenen Armen dazuſtehen wie Moſes, leider ohne Hülfe.
„Nun alſo Marſch'” ruft x. und ſetzt ſich langſam in Bewegung.
„Bleiben Sie ſtehen, Herr Magiſter, und ſehen Sie mich ſcharf an, und
du, Johann, drückſt den Feind zurückl Immer ſtehen bleiben, Herr
Knackſtiefel! Suchen Sie meinen rechteu Flügel abzuſchlagen, aber
be=
halten Sie mich dabei im Augel Oh, Sie ſetzen zu wenig Widerſtand
entgegen! Ihre Linie iſt ja ſchon ſo gut wie aufgerollt! Wenn ich
Ihre Déroute benutze und meine Cavalerie einhauen laſſe, ſind Sie
ver=
loren! Suchen Sie einen andern Terrainabſchnitt zu gewinnen, wo Sie
ſich ſammeln können! „Man muß ſehen, wo der Zimmermann das Loch
gelaſſen hat!u pflegte der alte Blücher in ſolchen Fällen immer zu ſagen.
Ich will Sie
ſchonen und baue dem fliehenden Feinde goldene
Brücken, was ich durch Oeffnen der Thür markire. Sol Nun ziehen
Sie ſich durch das Defils zurück! Ich bleibe jenſeits deſſelben ſtehen
und überlaſſe meinem rechten Flügel die Verfolgung! Sollte Ihnen
dieſe kleine Lection in der Strategie einigen Scherz gemacht haben, mein
wertheſter Herr Knackſtiefel, ſo ſtehe ich ein andermal gern zu Dienſten!
Für heute leben Sie wohl! Und den verdutzten Magiſter allein
laſſend, flüchtet x. ſchleunigſt in ſein Zimmer und wirft die Thür in's
Schloß.
„Den wären wir glücklich losſu ruft L. und macht ſich an die
Volkendung ſeiner Toilette.
Eben hat er die letzte Hand daran gelegt, da erſcheint die Wirthin
mit einer koloſſalen Schüſſel und hinter ihr Johann mit Meſſer, Gabel,
Löffel und ähnlichen Eßwerkzeugen in einem Korbe. Gleich iſt der Tiſch
gedeckt und bald haben eine Fleiſchbrühſuppe, die unvermeidlichen Tauben,
vulgo Cantonnementsvögel, einige Pfund Brod mit Butter und
verſchie=
dene Taſſen dünnen Kaffee's ihr Grab gefunden, und mit dem Befehl
an Johann, keine Menſchenſeele in das Zimmer zu laſſen, ſtreckt ſich der
müde Vaterlandsvertheidiger auf dem Sopha aus. Wenige Minuten
ſpäter belehren unmelodiſche, dem Geräuſch des Sägens ähnliche Töne
Herrn Knackſtiefelz. welcher die vorhin empfangenen Lehren über
Kriegs=
kunſt nebenan zu Papier bringt, daß der linke Flügel des ſiegreichen
Feindes in des Schlafes Armen von Theorie und Praxis ausruht.
(Fortſetzung folgt)
Darmſtädter hiſtoriſche Kleinigkeiten.
Mitgetheilt von N.
70. Das Theaterſpiel (Fortſetzung).
Ludwig W. reſidirte belanntlich nicht hier in Darmſtadt, ſondern
blieb bei ſeinem Regierungsantritt in Pirmaſens wohnen, wo er als
Erb=
prinz gewohnt hatte. Seine Gemahlin aber, die große Landgräfin
Caro=
line, wohnte ſchon bei Lebzeiten Ludwigs VIII. mit den fürſtlichen Kindern
hier. Ludwig 1X. trieb zwar Muſik nach ſeiner Art, Theaterſpiele aber
war etwas was ſeiner Natur nicht zuſagen konnte. Wenn aus dieſem
Grunde ſowohl, ſowie aus den vou ihm als Richtſchnur des Hoflebens
vorgezeichneten Sparſamkeitsrückſichten während ſeiner Regierung ein
regel=
mäßiges Theater in Darmſtadt nicht ſtattfand, ſo wurden doch vom Jahr
1778 an, nachdem Erbprinz Ludwig ſich vermählt hatte, von der
fürſt=
lichen Familie, vereint mit dem Adel Darmſtadt's, von Zeit zu Zeit
Opern, Operetten, Sing= und Schauſpiele in dem Hoftheater gegeben, zu
welchen nach damaliger Sitte Jedermann freien Zutritt hatte. Ein
Augen=
zeuge dieſer Vorſtellungen, v. Günderode, erzählt in ſeinen „Neuen
Frag=
menten” Folgendes über dieſe theatraliſchen Vorſtellungen: „Auch
ver=
gnügen ſich die Herrſchaften je zuweilen mit Aufführung einer Komödie
oder Operette und zwar große und ſchwer vorzuſtellende Stücke, Gaston
et Baillard, Heuri IV., Robert und Caliſte und dergleichen gute Muſik
und Acteurs erfordernde Stücke. Die Frau Erbprinzeß ſpielt allemal
dabei die erſte Rolle; ihre ſchöne Figur, ihr ungezwungener und edler
Anſtand, ihr gutes Gedächtniß, ihre zwar nicht ſehr ſtarke, aber artige
und muſikaliſche Stimme, alles dieſes bewundern die Zuſchauer. Prinz
Carl von Mecklenburg, welcher mit der älteſten Tochter des Fürſten
Georg vermählt iſt, und nicht nur eine angenehme ſtarke muſikaliſche
Stimme hat, ſondern auch ſehr gut agirt, ſpielt die erſten männlichen
Nollen. Die übrigen weiblichen Rollen übernehmen Prinzeß Charlotte,
welche natürlich und mit vielem Anſtand agirt; auch die Prinzeß Auguſte
ſah ich die Soubrettenrollen in einem gewiſſen Grad von Vollkommenheit
ſpielen. Die männlichen Rollen übernehmen die Priazen, welche zugegen
ſind und einige Cavaliers. Der Herr Erbprinz ſpielt auch hier die erſte
Violine. Mit Wahrheit kann man ſagen, daß ſolche Vorſtellungen alle
Erwartung übertreffen, indem man bei Perſonen, welche die Bühne
ledig=
lich zum Zeiwvertreib betreten, ſolche Vollkommenheit nicht leicht antrifft.”
Im Jahr 1779 führte die Berneriſche Schanſpielertruppe, welche auch
ein Ballet von 25 Kindern hatte, im Hoftheater Opern, Ballete und
Schauſpiele auf. Sie verherrlichte auch am 14. Juni den Geburtstag
des Erbprinzen durch eine Vorſtellung unter freiem Himmel im Prinz
Georg'ſchen Garten, wo ein Theater von Tannenäſten hergerichtet war,
und dieſe Vorſtellung endigte nach dem Bericht des vorhin genannten
Augenzeugen erſt als die Morgenröthe den jungen Tag verkündigte.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.