Dienſtag den 3. November
R. 44.
1868.
Das Frag= und Anzeigeblatt, die Beilage hierzu. ſowie das Berordnungsblatt für den Kreis Darmſtadt erſcheinen wöchentlich; Erſteres Samſtags die Beilage
Dienſtags und Letteres Donnerſtags. Jahres=Abonnement der drei Blätter zuſammen 2 fl. Auswärts kann man bei allen Poſtämtern abonniren. In Varmſtadr bei
der Expedition, Rheinſtraße Nr. 23 neu.
kü miſen=
5. Anna maz
nden marid.
Iir über dia
ul zlten.
din kiſizn
1.
tiu=
iüumn
chrer,
Durden.
Thar=
Ihr
en Kuhn
run
regin.
Bitickiz
r, dn
übe.
d ü
ir
6947)
46
EkLſkigerülßu=Anzeiht.
Montag den 9. d. Mts. Vormittags 9 Uhr
werden die zum Nachlaß des Großherzoglichen Polizeiraths Herrn Elwert im Hauſe des
Herrn Spenglermeiſter Spengler Eliſabethenſtraße Nr. 16) gehörigen Mobilien, welche ſich
in ſehr gutem Zuſtande befinden, als: 3 Canapee's, Stühle, Seſſel, runde und ⬜Tiſche,
1 Schreibtiſch, 1 Waſchtiſch mit Marmorplatte, Bettſiellen. Nachttiſche, Spiegel in Gold=
und andern Rahmen, Kommode, Kleiderſchränke, 2 Pendüles, Vorhänge, Weißzeug, 1
Küchen=
ſchrank mit Glasauſſatz, Glas und Porzellan, Küchengeräthe, ferner eine kleine Bil liothek,
worunter 2 Converſations=Lexikon, gegen gleich baare Zahlung öffentlich verſteigt.
Hof= Taxator.
Der Ausverkauf der zurückzeſetzten
Kleiderſtoffe beginnt
Montag den 2. November.
6952)
9
Wagen, Peſchirre ꝛ.
Vormittags 10 Uhr, werden wegen Aufgabe eines
Lohnkutſcherei=Geſchäfts nachverzeichnete Wagen ꝛc., als:
2 zweiſitzige und 2 vierſitzige Coupé's, 2 Omnibus und div. Pferdegeſchirre
im Hofe Hauauer Landſtraße Nr. 11 öffentlich gegen gleich baare Zahlung an den Meiſibietenden
verſteigert. - Frankfurt a. M., im October 1858.
J. Eultzuann, Ausruſer.
3843)
6651)
Anzeige.
Mitwoch den 4. Nevember Vormittags 9 Uhr Die Hofraithe=Verſteigerung des Hrn. Schönfärber
Bloch zu Darmſtadt findet nicht Mittwoch den
L., ſondern
6949) Verſteigerungs=Anzeige.
ſollen die zum Nachlaß der Frau Pfarrer
Rainer gehörigen Mobilien, Kleider, Weiß= Mittwoch den 11. November d. J.
zeug und ſonſige Gegenſtände im Gaſthaus nzu Nachmittags um 2 Uhr auf hieſigem Rath=
Prinz Alexanders, und circa 25,000 Stück
ab=
hauſe ſtatt.
gelagerte Cigarren öffentlich an den Meiſtbieten=
Pfungſtadt, den 31. October 1868.
den gegen baare Zahlung verſteigt werden.
Der Vorſteher
Darmſtadt, den 2. November 1858.
Großherzoglichen Ortsgerichts Pfungſtadt.
Der Vorſteher
Spalt.
Großherzoglichen Ortsgerichts Darmſtadt.
Berntheiſel.
G
3 Brennholz=Verkauf
fortwährend in Nr. 41 der unteren
Rhein=
ſtraße im Hinterbau.
6688) Heinrich Noack's Handelsgärtnerei
in Beſſungen empfiehlt (bei ſchnellſter Beſorgung),
gütige Aufträge auf Blumen, Bouquets ꝛc.
mündlich oder ſchriſtlich bei Herrn Adolph
Köh=
ler, Ludwigsſtraße oder Frau Melsheimer,
Wil=
helminenſtraße, abgeben zu wollen.
6696) Eine Parthie kleine und größere Kiſten
zu verkaufen bei
Auguſt Creter, Marlwplatz 3.
Baumwolle don fl. 1.12. bis fl. 2. 12. pr. Stück
Alpacca „ fl. 2. 30. bis fl. 4 20. „
Seiden
„ fl. 5. - bis fl. 12.- „ „
6636)
bei B. Fesdx.
6869) Starke tragbare Reben in Scherben
von verſchiedenen Sorten bei
J. Noack, nächſt der Münze.
6949)
Bekanntmachung.
In dem von uns auf Mittwoch den 4.
No=
vember — Vormittags 9 Uhr
beginnend-
im Prinz Alexander anberaumten Termin wird
auch eine große engliſche Nähmaſchine
verſteigert werden.
Darmſtadt den 2. November 1868.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Der Vorſteher
Berntheiſel.
6950)
Bekanntmachung.
Die auf Mittwoch den 4. November
d. J. anberaumte Verſteigerung des Nachlaſſes
des Großh. Ober=Forſtraths von Hoffmann
kann wegen eingetretener Verhinderung nicht
ab=
gehalten werden.
Darmſtadt, den 2. November 1868.
Der Vorſteher
Großherzoglichen Ortsgerichts Darmſtadt:
Berntheiſel.
6245) W. Die vielfachſt erprobte und empfohlene Unterleibs=Bruchſalbe von Gottlieb
Sturzonegger in Heriſau, Schweiz, kann in Töpfen zu 3 fl. ſowohl durch den Erfinder direct bezogen
werden, als auch durch Herrn Apotheker J. B. Lindt, Schnurgaſſe 58 in Fraukfurt a. M.
6348)
Mittwoch den 1. November bei günſtiger Wilterung werden 300 meiſtens
Reitpferde edelſter Race, ſowie 150 Wagen mit Pferde und 150
verſchie=
dene Thiere auf dem Ernſt=Ludwigsplatz zum Verkauf ausgeſtellt.
6811)
Eingeſaudt.
Wir machen auf die wirklich ſchönen und brauchbaren Kochgeſchirre (Verzinntes Gußeiſen)
ans der Fabrik der Herren Giffhorn & Avenarius aufmerkſam. Dieſelben eignen ſich
zur Zubereitung der difficilſten Speiſen, wie Sauerkohl, Eingemachtes ꝛc., und bilden
in ihrer Eleganz eine Zierde jeder komfortablen Küche. Dauerhafter wie Emaille und ebenſo
ſchön und brauchbar wie verzinntes Kupfer und viel billiger.
Niederlagen bei J. Scheid, Kirchſtraße, und J. Bernet, gr. Ochſengaſſe.
6682) Wachstiicher aller Art, um damit zu räumen, werden billig abgezeben.
Roulenzz, bemalte Vorhanggallerien empfiehlt
W. Schwidt, Ludwigsplatz Nr. 9.
44
170
.
MrinnrtriraAaAAritrrrArrrtatazu
H 6553)
Die Geſammtkritik des,Salont ließe
ſich in die von rothen Mädchenlippen
geflüſterten Shlben: „Reizendu
zuſam=
menfaſſen. (iener Fremden-Blatt.)
Der innere Gehalt übertrifft ſelbſt die
kühnſten Erwartungen, zu deuen die
wohlklingenden Namen der
Entrepre=
neurs (E. Dohm und J. Nodenberg)
berechtigen.
(Publicist.)
4 Der„Salon' iſt durch jede Buchhandlung und
b5 Poſtanſtalt zu beziehen. Preis pr. Heft 10 Sgr.
rMütiCDidiatrarirzherttrrirdr.tr.rietri r-eiſr-æritrfrtrirtiurmn
Romadoux
L Limb. Häs
ganzen Läſes per Pfd.
Waare bei
G. L. Krie
(Nahmkäſe)
pr. Pfd. 28 kr.
pr. Pfd. 20 kr.
bei Abnahme eines
18 kr. in friſcher
Rheinſtraße.
6643)
W. Hafx
empfiehlt eine große Auswahl aller Arten
P n p H e n
ſowie Geſtelle, Köpfe mit und ohne Haar, Arme
und Beine, Strümpfe und Schuhe für Puppen.
4egen Umzugs aus freier Hand zu
64 verkaufen: 1 vollſtändiges Bett
4. Sc) mit Sprungfeder=Matraze, 1
Do=
meſtiken=Bett, diverſe Tiſche,
Schränke, 1 Brandkiſte, Bett= u. Fenſter=Vorhänge,
1 Gartenbank, 2 Doppelfenſter, 1 Badewanne ꝛc.
Promenadeſtraße 31. bel Etage.
6955) Ein Brüſſeler Mantelofen ſteht
wegen Mangel an Raum zu verkaufen.
Hein=
heimerſtraße Nr. 15 im Seitenbau.
Vermiethungen.
5031) Nro. 19 Schuſtergaſſe iſt ein kleines
Logis zu vermiethen und gleich beziehbar.
Adam Hein.
5635) Hügelſtraße Nro. 51 ein ſchönes gut
möblirtes Parterre=Zimmer. Auf Verlangen auch
zwei Zimmer mit Kabinet.
6lr7) Promenadeſtraße
in dem neuen Hauſe, gegenüber
Herrn C. Appel, die bel Etage mit
Bal=
con=Salon, aus 5 bis 7 Piecen nebſt allen
Bequemlichkeiten und kleinem Hausgärtchen
für den 25. Novbr. dieſes Jahres beziehbar.
6485) Es ſind zwei ſchön möblirte Zimmer
zu vermiethen (parterre) Eliſabethenſtraße Nr. 64.
6486) Beſſunger Karlsſtraße Nr. 83 iſt ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
6793) Hügelſtraße 19 zwei möblirte
Zimmer einzeln zu vermiethen.
6819) Sackgaſſe Nr. 3 ein möblirtes
Zim=
mer zu vermiethen.
6905) In dem dritten — Dach - Stocke meines
Hauſes, Eck der Stein= und Hölges=Straße,
eine freundliche Wohnung von zwei Zimmern
und zwei Kammern nebſt Küche und ſonſtigem
Zubehör, Sommerſeite, beziehbar Novbr. l. 38.
Siegfrieden.
N. II.
M4
4.
14) 9r dhe un gunther.
zeirath Elwert ſel. bewohnte Logis
um 4. Stock meines Wohnhauſes iſt gleich
oder in einem Vierteljahr zu beziehen.
Daſſelbe iſt durchaus neu tapezirt und
mit friſchem Oelſarbe=Anſtrich verſehen.
Juſtus Spengler,
Eliſabeth uſtraße 16.
(Jaf
Cg2E
Vermiſchte Nachrichten.
116) Ein junger Mann mit den nothigen
Vorkenntniſſen kann in einem
Waarengeſchäft=
als Lehrling eintreten. Rheinſtraße 3 neu.
6461) Ein junger Mann mit nöthigen
Schul=
kenntniſſen wird als Lehrling in mein Papier=
Geſchäft geſucht.
Georg Hof,
Eliſabethenſtraße im Schulhauſe.
6918) Eine Krankenwärterin wird geſucht.
Mathildenplatz 3.
6956)
Berlin, den 19. October 1868.
B e k a n n t m a ch u n g.
Nach den in Rußland geltenden Zollgeſetzen iſt erforderlich, daß den mit der Poſt nach
Ruß=
land einzuführenden Päckereiſendungen je zwei gleichlautende Declarationen in deutſcher oder
fran=
zöſiſcher Sprache beigefügt werden, welche nicht nur - wie bisher maßgebend war - den Inhalt
der Sendung nach der Anzahl der Gegenſtände und dem Werthe derſelben genau bezeichnen,
ſon=
dern auch eine Notiz über das Gewicht der Gegenſtände enthalten.
General=Poſt=Amt.
von Philipsborn.
3.
an macht hiermit die Anzeige, daß die K. K. Oeſterreichiſche Geſandtſchafts=
Kanzlei ſich vom 1. November l. J. an in der Bleichſtraße Nr. 9 Parterre
befindet und täglich, außer den Sonn= und Feiertagen, von Morgens 9 bis 1 Uhr
Mittags geöffnet iſt.
8
etragene Herrenkleider, Uniforms=Gegenſtände aller Art, Gold u. Silber,
Weißzeug, Bettwerk wird zu höchſten Preiſen fortwährend angekauft bei
K. Gtrauß,
große Ochſengaſſe, dem rothen Löwen gegenüber.
6958) EEingeſandt.) „Es ſcheint nachgerade, als ob von gewiſſer Seite alle ſogenannten
Geheimmittel zur Zielſcheibe einer neidigen Kritik geworden ſeien. — Alles wird von dieſer Seite
in denſelben Tiegel geworfen und alles, ohne zu prüfen oder zu unterſuchen, als Schwindel erklärt.
Die ehrbarſten, achtungswertheſten Perſönlichkeiten, ſowohl Aerzte als Laien, welche in Anerkennung
oder aus Dankbarkeit ihr Lob öffentlich ausſprechen, werden als beſtochene Söldlinge bezeichnet,
kurz man ſcheut oft ſich nicht, ſelbſt das Gute zu verdammen und mit der Wahrheit auf eine
empörende Art und Weiſe umzuſpringen. — Genau dieſes Schickſal widerfährt der vielberühmten
Unterleibsbruchſalbe des Herrn Gottlieb Sturzenegger in Heriſau, Lt. Appenzell, Schweiz,
ungeachtet dieſem Erfinder Tauſende von Zeugniſſen aus allen und jeden Ständen über deren
vor=
zügliche Wirkſamkeit zur Verfügung ſtehen.
Es iſt freilich wahr, daß auf dem Gebiete derartiger Mittel das Empfehlenswerthe vom
Ge=
ringen oft ſchwer zu unterſcheiden iſt. — Wir nehmen indeß keinen Anſtand, beim ſo häufigen
Vor=
lommen von Unterleibsbrüchen, die bekanntlich oft einen ſehr ſchmerzvellen und gefährlichen
Cha=
rakter annehmen, dieſes vortreffliche, total unſchädliche Mittel allen Bruchleidenden wärmſtens
zu empfehlen. - Dieſe Salbe kann in Töpfen zu 3 fl. Südd. ſowohl beim Erfinder direct als
bei den bekannten Niederlagen bezogen werden.”
„
LX..
RAtiirAAAannii
6959) Für die Waſſerbeſchädigten in der Schweiz gingen weiter ein: von Hofger=Rath
Kleinſchmidt 3 fl. 30. Rentner Efländer 3 fl. 30. Dr. Winckler 5 fl. Frau E. Gerſt 5 fl.
Un=
genannt 36 kr. Hofger.=Adv. Schüler 4 fl. Maſchinenfabrikant Kleyer 1 fl. 10. V. u. M. u.zE. W.
36 kr. Frln. Bogen 3 fl. 50. Fabrikant Kolbe 5 fl. F. L. Fahr 2 fl. F. in B. 1 fl. Frau
Hof=
metzger Linß 5 fl. und ein Pack Kleider. M. W. 1 fl. Kaufmann Pfeiffer 2 fl. Gaſtwirth Heyler
3 fl. 30. Dr. Karl Weber 5 fl. Frau Naſch 1 fl. E. D. 2 fl. Nach dem Turner=Concert bei Stamm
geſammelt 4 fl. 30. J. M. Pf. 2 fl. F. S. 1 fl. 45. Kaufmann Grahn 2 fl. 20. O. H. 12 kr.
J. H. 30 kr. Frau Winter 5 fl. x. x. 1 fl. Zoll=Aſſiſtent Sartorius 2 fl. Frau Deinhardt ein
Pack Kleider. F. Schäfer ein dergl. Ungenannt ein dergl. Ungenannt ein wollener Shawl.
Haupt=
mann Herpel 2 fl. Be 1 fl. 45. M. L. 30 kr. Frau Pf. T. 2 fl. 42. A. J. aus ſeiner
Spar=
kaſſe 30 kr. L. K. 3 fl. Ungenannt 1fl. Durch die Redaction der Mainzeitung geſammelt 5fl.
Von Hrn. Swayne Ertrag einer Vorleſung 24 fl. Frau Düſſeldorf 1 fl Frln. Düſſeldorf 1 fl.
Frln. Stubitz 30 kr. S. dv 10 fl. Dr. Th. 1 fl. 45. K. u. B. 2 fl. L. D. 1 fl. Ungenannt
36 kr. Oberſtabsarzt Dr. Heidenreich 5 fl. Boßler=Lenz 2 fl. Ernſt Ludwig Heyer 3 fl. 30.
Ludwig Homberger 5 fl. Metzgermeiſter D. Ewald 1 fl. 45. Major Schenck in Mainz 5 fl.
O.=N.=Reviſor Schulz 5 fl. Hofger.=Adv. Weller 6 fl. Durch die Expedition des Wochenblatts:
Voſiſtempel Darmſtadt 27110 3 fl. F. W. K. 5 fl. Ungenannt 1 fl. 10. Dazu 1 Paar Socken
und 1 Weſte. Durch Hrn. Heinrich Fehrer: Reinertrag des Conzertes vom 24. October in der
Turnhalle (nach Abzug von 2 fl. weiter dort entſtandener Koſten) 165 fl. 47 kr. - Zuſammen
342 fl. 9 kr. Dazu die früheren 736 fl. 22 kr. Im Ganzen 1078 fl. 31 kr.
Um weitere Beiträge wird gebeten!
Im Auftrag:
Darmſtadt, den 1. November 1868.
Wehland, Sadtgerichts=Aſſeſor.
N. 44.
6960)
Der Unterzeichnete bittet ſeine werthen Kunden und Gonner
freund=
lichſt und dringend, Beſtellungen für bevorſtehende Weihnachten nicht auf
die letzten Wochen verſchieben zu wollen, damit eine pünktliche Ausführung
der werthen Aufträge möglich werden kann.
Hochachtungsvoll
H. L. Velor.
6961)
Hiermit die ergebene Anzeige, daß ich dahier ein
Mannfacturwaaren-Geſchäft eröffnet habe, und
em=
pfehle alle in die Brauche einſchlagende Artikel unter
Zu=
ſicherung reeller und billiger Bedienung.
Marktplatz,
neben Herrn Metzgermeiſter Linß.
6798
Haraueur
geſucht für die Geſellſchaft „Bürgervereins. Zu
melden bei dem Vereinsdiener.
Der Vorſtand.
6917) Ein Mädchen, das im Kleidermachen u.
Weißzeugnähen geübt iſt, wünſcht noch einige Tage
in der Woche beſetzt zu haben. Nr. 29 9r. Bachgaſſe.
6962) Ein kräftiges Mädchen ſucht Laufdienſt.
Näheres bei Frau Schwarz, Sackgaſſe 7.
SLunge Leute, welche ſich zum einjährigen
3 2) Freiwilligendienſte vorbereiten wollen,
bei alsbaldiger Anmeldung auch ſolche, die
ſchon nächſtes Frühjahr einzutreten beabſichtigen,
erhalten beibilligem Honorar gründlichen Unterricht.
3 ſEs wird eine Köchin mit guten Zeug=
3 E niſſen verſehen zum baldigen Eintritt
geſucht. Eck der Neckar= und Eliſabethenſtraße
Nr. 60 erſter Stock.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienſtag, 3. Nov. 13. Vorſt. im 3. Ab.,
Neu einſtudirt: Cora, das Kind des
Pflanzers, oder: Die Selaverei im
19. Jahrhundert. Zeitbild aus den
Süd=
ſtaaten Amerika's in 5 Tableaux und einem
Vorſpiel: „Die Quadrone” Nach einem
franzöſiſchen Stoffe von P. B. Wichmann.
Donnerſtag. 5. Nov. 14. Vorſt. im 3. Ab.
Norma. Oper in 3 Akten, Muſik von Bellini
Hauptparthien: Fräul. Mahlknecht, Frau Mahr=
Olbrich, Hr. Mahr, Hr. Greger.
Freitag. 6. Nov. 15. Vorſt. im 3. Ab.:
Roſeumüller und Finke. Luſiſpiel in 5 Akten
von Töpfer.
7 Sonntag. 8. Nobr. 1. Vorſt. im 4. Ab.:
Die Afrikauerin. Große Oper in 5 Akten
mit Ballet; Muſik von Meherbeer.- Anf. 6 Uhr.
Ein Medaillon.
Gorlſezung.)
„Von wem ſprachſt du, Vater ?”
„Was - wie? Du hätteſt was gehört?-
„Nein!”
„Aber das Medaillon deiner Mutter zu verſchenken! An dieſen
Men=
ſchen, auf dieſe Weiſe. Das heißt der böſen Nachrede Thür und Thor
öffnen. Eine Unſicherheit, eine Schwankung, eine trübe Miene von mir,
man bemerkt es, man argwöhnt. Der Credit iſt erſchüttert und mit dem
Credit der feſte Grund.”
„Du haſt Recht, Vater, Vollbrecht iſt nicht reich."
„Reich! Was iſt reich? Geld beſitzen, Ländereien? Dabei kann man
ſehr arm ſein. Reich ſein iſt, in dem Angenblick ein Vermögen zu
ver=
lieren und in dem nächſten Muth und Kraft zu haben, ein neues und
größeres zu gewinnen. Ich bin alt und ich fürchte, daß dieſe Eigenſchaften
er
mir fehlen könnten. Und wenn er bloß und nackt geweſen wäre
hätte dein ſein ſollen. Er hätte arm ſein müſſen nach den gewöhnlichen
Begriffen, kein Reicherer als du ſelbſt, der vielleicht auf dich herabgeſehen
hätte. Aber nur kein Sonderling, kein, wie ſie ſagen, außergewöhnlicher
Menſch, der die Welt aus den Fugen reißen möchte.”
„Und deßwegen haben Sie ihn entlaſſen ?”
„Du weißt, du haſt ihn geſprochen ?
„Er geht, er iſt gegangen, Bater, nach den indiſcheholläͤndiſchen
Co=
lonieen, um Leben und Geſundheit auf das Spiel zu ſetzen -
meinet=
wegen. Wir haben Abſchied genommen in dem Garten, ich komme
da=
von her."
„Und 2-
Sie zeigte ihm voll Stolz ſein Bild, eine Locke ſeines Hauptes, den
Ring, ihre theuren Herzensreliquien. „Wir haben gelobt, uns ewig zu
lieben, Vater.”
„Nie - nielu rief der Alte in düſterm Zorne. Ein entrüſteter
Blick - eine Bewegung der Hand - und Bild, Ring und Locke lagen
in den Flammen im Kamin, die über der neuen willkommenen Nahrung
luſtig und gierig zuſammenzüngelten.
Ein leiſer Schrei — Klara wollte ihr Theuerſtes den Flammen
ent=
reißen. Blitzſchnell fuhr ſie mit der Hand nach der Flamme. Zu ſpät
— Alles war Aſche. Die Hand gegen das Herz gepreßt, wandte ſie
ſich nach ihrem Vater.
„Was thurs2- ſagte ſie mit ſchmerzlichem Lächeln. „Sie ruhen hier
weicher und ſicherer vor jeder Gejahr. Damit ging ſie aus dem
Zim=
mer. Draußen gellte zu ihr der Pfiff der Locomotibe herüber, die ihn
entführte. Sie wollte in Schmerz und Thräuen zuſammenbrechen. Da
wehte ein Lied aus der Ferne an ſie heran - ein kühlender
Balſam=
tropfen aus dem Wunderfläſchchen für kranke Menſchenherzen, Muſik
ge=
nannt. Es war das Lied:
Es iſt beſtimmt in Gottes Rath,
Daß man vom Liebſten, was man hat,
Muß ſcheiden.
Wiewohl doch nichts im Lauf der Welt
Dem Menſchen, achl ſo ſauer fallt,
Als ſcheiden, ja ſcheiden!
Drittes Capitel.
Auf Java.
Vollbrecht's Reiſeziel war die Inſel Java. David Jüngkens war
der Herr, dem er ſich unter für ihn höchſt vortheilhaften Bedinguugen
für drei Jahre verpflichtet hatte. Sein reger Thätigkeitstrieb wurde von
dem müßigen Leben auf dem Schiffe während der faſt dreimonatlichen
Fahrt auf eine hart= Geduldprobe geſtellt und umſomehr, je größer und
kühner die Aufgabe war, die er ſich für den Aufenthalt auf der Inſel
geſtellt hatte.
Drei Jahre - drei Jahre! Wie wollte er arbeiten und ſchaffen
im Schweiße des Angeſichts und dann vor ihren Vater hintreten - denn
Gut gibt Muth. Wie träumte er ſich das Leben groß, alle Kräfte zur
regſten Thätigkeit herausfordernd! Er ſab ſich einem Herrn gegenüber,
der, edel und wacker, ihm das weiteſte Feld zur Uebung ſeiner Kräfte
überließ. Er vertieſte ſich in die kühnſten Speculationen, in die
gewag=
teſten Conjuncturen des Welthandels. Er rüſtete bereits Schiffe aus,
herrſchte an den großen Plätzen mit dem Namen ſeines Herrn, der, um
ihn dauernd an ſich zu feſſeln, ſein Intereſſe nothwendig auch zu dem
Vollbrecht's machen mußte. Er ſah ſich als Compagnon ſeines Herrn,
mit den neugewonnenen Capitalien ſtreckte er ſeinen Arm weiter aus über
die Inſel, machte unfruchtbare Strecken urbar, häuſte Gut auf Gut, bis es
ihm genug dünkte und er das Schiff beſtieg, um nach Europa zu ſegelu
und ihr die Früchte ſeines Fleißes zu Füßen zu legen. Da ließ eines
Tags ſich die markige Stimme des Steuermanns vernehmen.
„Hollah, Jungens — aufgehißt! Batavial - ich rieche
fri=
ſchen Rum !
Vollbrecht hatte in der Stadt ſelbſt ein Fuhrwerk genommen, das
ihn nach der Beſitzung des Herrn David Jüngkens führen ſollte, die
20 engliſche Meilen von Vatavia gelegen war. Der Weg dehnte ſich nach
der Küſte hin, es war eine köſtliche Fahrt; auf der einen Seite das
Meer in ſeiner ſonnigklaren Majeſtät, auf der andern der Tropenwald in
ſtolzer Pracht, von dort her eine labende, belebende Friſche, von hier
172
J. 44.
würziger, üppiger Duſt - ein Weg, der zu ewiger Wanderluſt
ver=
führen konnte.
Die Beſitzung des Herrn David Jüngken's war hart am Meere
ge=
legen und dehnte ſich weit aus ein von Gewürzen, Zuckerrohr,
Baum=
wolle, dem Kaffeebaum und verſchiedenen Farbhölzern wogender Garten,
in dem nur hier und da ein einſames Haus, die Wohnung der Sklaven,
auftauchte. Auf einem Hügel, umwogt von tiefem Blättergrün, lag die
Wohnung des Herrn David Jüngkens, ein zweiſtöckiges Haus mit dem
Fernblicke auf den Ocean, der ſein fernes Rauſchen herüberſandte.
In einer Art Salon des Erdgeſchoſſes empfing Herr David Jüngkens
den Ankömmling. Es war eine lange, hagere Fizur, die an dem maſſiven
Tiſche auf einem Strohſtuhle in nachläſſigſter Stellung ſaß. Der ganze
Kopf hielt ſich in eckigen, ſcharfen Linien. Die Haare, die los und
ſpär=
lich, aber immer noch mit einem gewiſſen Schwunge um das Haupt
hingen, waren von einem hellen, grauen Glanze. Das Geſicht dagegen
war tief gefurcht und gebräunt, wie verwittert von Gefühlen und verjährt
vom Denken und Erinnern. Ein merkwürdiges Widerſpiel boten Mund
und Augen. Dieſe lagen unter der ſcharf vorſpringenden Stirn und den
buſchigen Augenbrauen, ſie waren immer verſchleiert, was dem Geſichte
faſt einen finſtern unheimlichen Ausdruck verlieh, abar auf ihren Schleiern,
den Augendeckeln ſtand wie als Entſchuldigung eine Gefühlskeuſchheit
geſchrieben, und wenn die Hüllen wichen, ſo ſtrahlte es wie Himmelsblau
aus zwei Augen, rein, tief und unſchuldig wie die eines unſchuldigen
Kindes. Um aber die Hüllen zu heben, da bedurfte es, eben wie bei
jenem Schatze des rechten Worts, ſo hier in das Herz des rechten Blicks.
Die Lippen waren einſt voll und ſchwellend geweſen. Das Leben aber
hatte ſie gedehnt und zuſammengepreßt und zwiſchen ihnen jene gerade
Linie, die Linie der Entſagung, gezogen. Herr David Jüngkens hatte
eine Flaſche mit Rum vor ſich, den er jetzt in ein Glas ſchenkte, dann
ſchnitt er ein derbes Stück von einer geräucherten Hammelkeule daneben
ab, ſetzte das Glas an die Lippen und trank es auf einen Zug aus, wobei
er Vollbrecht mit ſcharfem Blicke vom Scheitel bis zur Sohle muſterte.
Er ſchien zufrieden mit dem Reſultate ſeiner Beobachtungen, denn er
erhob ſich ſchnell, ging auf Vollbrecht zu, ſchüttelte ihm derb die Hand
und ſagte: „Sie gefallen mir - nehmen Sie meinen Gruß. Dabei
ſchob er ihm einen Stuhl hin, ſchenkte ein Glas voll und reichte es
Voll=
brecht hin, der indeſſen von der ſtillen Einladung Gebrauch gemacht hatte.
„Vor allem gewöhnen Sie ſich an das Klima. Hollah, auf
ei=
nen Zug!
Vollbrecht ſtelle das Glas nieder. „3ch danke, Herr Jüngkens, es
wäre gegen meine Natur."
„Gegen die Natur? Poſſen! Der Wille iſt Natur und kann Alles.
Sie kommen ja drüben vom Waſſer - aus dem jungfräulichen Lande.
Nichts da - nichts da - ſehen Sie mich nicht ſo ſtolz an - es iſt
doch ein zimperliches Thun und Treiben - das Leben ſo nur mit den
Fingerſpitzen berühren und die Dinge alle durch die Brille zu ſehen.
Deutſchland iſt das Land der Brillen und der reinen Gedanken, aber
ſchlechten Rums. Der Gedanke bezwingt die Welt -
meinetwegen-
der Rum aber bezwingt Unmuth und Verdruß. Und dabei laſſe ich es
mir genügen.: Wie um düſtere Gedanken zu verſcheuchen, fuhr er mit
der Hand ſchnell über das Geſicht und jagte ein neues Glas Rum
hinunter. „Wenn ich deutſche Laute höre, und das iſt hier ſehr ſelten,
wild werde ich vor Weichheit und unwirſch vor Freude, wenn ich einen
Deutſchen ſehe. Habe Sie darum kommen laſſen. Kein Weib — kein
Kind - ein Fremder unter dem Volke - man wird mit der Zeit ein
Klotz. So lange dieſe grauen Haare noch blond waren, ging's noch.
Seitdem aber iſt meine einzige Verbindung mit dem Vaterlande - dieſe
geräucherte Hammelkeule, deutſches Gewächs, hamburger Fabrikat. Und
die thun es auf die Länge auch nicht.”
Aus dieſen Scherzen thränte eine tiefe Wehmuth.
Sie ſind ſchon lange auf der Inſelzu fragte theilnehmend
Voll=
brecht, der ſich immer mehr mit dieſem Character befreundete.
„Wenigſtens lange genug, um mich ſelbſt wie eine Juſel zu fühlen."
Dann ſchlug er mit der Fauſt auf den Tiſch, um die Geiſter duntler
Laune zu verſcheuchen, und verſetzte darauf in ſeinem derben
Umgangs=
tone; „Sie ſollen mir einen Exporthandel für meine Producte nach
Curopa ſchaffen - auf directem Wege, nicht mehr durch die holländiſchen
Thonpfeifen in Batavia. Ich bin kein Krämer, aber dieſe Menſchen haben
mich jahrelang betrogen, genug! Gehen Sie in die Factorei und ſehen
Sie ſich die Bücher an - und dann ſagen Sie es mirſ, dann will ich
Sie ſelbſt auf meinem Fleckchen Erbe herumführen, junger Landsmann,
da gibt's doch noch Manches, was ſie kennen zu lernen erfreuen wird.
Und dann, um die für mich fatalſte Geſchichte gleich abzumachen, ſo habe
ich Ihnen durch das Handlungshaus ein Salair anbieten laſſen um
Ihnen wenigſtens eine Garantie zu geben. Das fällt weg - ich biete
Ihnen dafür fünf Procent des ganzen Geſchäftsumſatzes. Sind Sie
zufrieden ?
Sein Weſen war indeß immer unruhiger geworden, ſeine Blicke
ſchwirrten wie Pfeile nach einem Ziele draußen ins Freie. Sein Geſicht
war bläulich vor zorniger Wuth angelaufen - ſein Blick wie eingebohrt
in den Gegenſtand ſeines Zorns.
„Nobkh, Nobbylu rief er mit ausreichender Stimme hinaus.
Vollbrecht trat jetzt näher ans Fenſter. Herr David Jüngkens, ſeine
Abſicht errathend, zeigte, keines Wortes mächtig, nach einer Stelle, wo
eine Anzahl von zwanzig Negern Reis vom Boden aberntete. Sie waren
in Colonnen zu fünf aufgeſtellt. Einer ſtand hinter den Uebrigen allein,
müßig im Schatten eines Baums, während die Uebrigen, dem ſengenden
Brande der Sonne preis gegeben, wie Feirde vor einer belagerten Stadt
arbeiteten. Mit groͤßtem Behagen und höchſter Zufriedenheit ſab er ihren
Bemühungen zu, ſchlich ſich hier und da an eine der Garben der
Reis=
büſchel, welche die Neger in ihrem Rücken aufgeſtellt hatten, nahm da
und dort leiſe einen heraus, ſtellte ihn ebenfalls hinter ſich — und am
Abend war er es, der die meiſten Büſchel hatte. Dann glaubte er ſich
ſelbſt den Lohn für ſeine Arbeit geben zu müſſen, und zwar den ſüßeſten
in der Samaka, einer angenehm ſchmeckenden Frucht, wie ſie nur auf
dieſer glücklichen Inſel gedeiht, und die er ſich von den niedergezogenen
Aeſien pflückte und mit größter Gemächlichkett verzehrte.
Für Vollbrecht halte dieſe Scene etwas Komiſches, ſowenig ſie vor
ſeinem Rechtsgefühle beſtehen konnte. Herrn David Jüngkens dagegen
hatte ſie in die entjeſſeliſe Zornesaufregung verſetzt - ſein Ruf hatte
nichts gefruchtet — der Neger aß ruhig ſeine Samaka fort - ein
ſchril=
ler Pfiff gellte von ſeinen Lippen über die Plantage hin - der Neger
nahm mit größter Ruhe einen weitern Büſchel als Trophäe ſeiner
Welt=
klugheit. — In äußerſter Wuth riß jetzt Herr David Jüngkens eine
Piſtole von der Wand, um ſie nach dem klugen ſchwarzen Manne
abzu=
feuern - der Hahn knackte - da fiel Vollbrecht ſeinem Herrn in den
Arm und entwand ihm die Piftole.
„Schenken Sie ihm die Strafe zum Lohn für das Vergnügen, das
er uns gemacht hat, er hat uns eine Scene aus dem Leben mit
Natur=
wahrheit geſpielt.”
GFortſetzung folgt.)
Darmſtädter hiſtoriſche Kleinigkeiten.
Mitgetheilt von W.
68. Zwei Gartenhäuſer.
Das ſ. g. Hill'ſche Gartenhaus, welckes vordem weit ab
von jedem Menſchentreiben in ländlicher Einſamkeit ſtand, dann viele
Jahre lang nur auf ſeiner hinteren Seite von den Actionen der Menſchen
berührt wurde, ſich aber nunmehr in Folge der unwiderſiehlich gewordenen
Sehuſucht der Bewohner Darmſtadts nach Oeffnung der Hügelſtraße
nicht mehr länger dem Verkehr entziehen kann, war bis zum Jahr 1789
im Beſitze des Prinzen Friedrich Auguſt von Heſſen, in welchem Jahre
es von der Wittwe des fürſilichen Hauptmanns Clotz erkauft wurde.
Theils durch Erbgang, theils durch Kauf war es dann im Laufe der
weiteren Zeit in den Beſitz verſchiedener Glieder der Clotz'ſchen Familie
gekemmen. Im Jabr 1792 var es im Beſitz von 2 Geſchwiſtern Clotz
und wurde dann Eigenthum der Jungfer Maria Theodora Magdalena
Clotz. Im Jahr 1801 beſaß es der Heſſiſche Happtmann und Feſtungs=
Commandant von der Marxburg Joh. Heinrich Hill, deſſen Ehefrau eine
geborne Clotz war. Von da erkaufte es der Hofmaler Hofrath Hill und
baute das damals einſiöckige Haus weiter aus. Im Jahr 1840 ging es
auf die Nichte des Beſitzers, auf die Ehefrau des Großherzoglichen
De=
cans Clotz über.
In öhnlicher Weiſe mußte, als Ludewig X. die Stadterweiterung vor
dem „Neuen Thorn begann, das dem Parfumeur Vermenon gehörige
Gartenhaus dem Drängen einer neuen Zeit zum Opfer fallen. Der
Dermenon'ſche 4 Morgen große Garten, der unmittelbar vor dem „Neuen
Thor” lag, umſchloß ein Haus und ein Laboratorium und war mit Reben
zum Theil aus Alicante und Languedoc), mit 900 Obſibäumen und
aro=
matiſchen Kräutern jeder Art, die Dermenon für ſeine Parfümeritwaaren
brauchte, bepflanzt. Im Anfange wollte Dermenen ſein Beſitzthum gar
nicht und dann nur für einen hohen Preis hergeben. Erſt nach einem
mehrjährigen Proceß, der zuletzt noch mit dem Käufer des Hauſes, dem
Jäger und ſpäteren Wildbereiter Rungeſſer geführt werden mußte, kam
der Kauf zu Stande und die auf dem Platz projectirten Häuſer konnten
gebaut, andere nun erſt in ihren Hofraithen abgegrenzt werden.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.