Darmstädter Tagblatt 1867


24. Dezember 1867

[  ][ ]

Beilage

Darmſtädter Frag= und Anzeige=Blatt.

N. 51.

Dienſtag den 24. Dezember

1867.

Das Frag= und Anzeigehlaft, die Veilage hierzü, Jowie das Verordnungsblatt für den Kreis Darmſladr erſcheinen wöchentlich; Erſteres Samiſiſda . Dſe Beilage
Dienſtags und Letzteres Vonnerſtags. Jahres=Abonnement der drei Blätter zuſammen 2 fl. Auswärts kann man bei allen Poſtämtern abonniren. In Darmſtadt Bei
der Ewedition. Rheinſtraße Nr. 23 neu.-

Verſteigerungen.
6864)
Bekanntmachung.
Auf freiwilliges Anſtehen der Erben des Oeco=
nomen
Philipp Lauſter dahier laſſen dieſel=
ben
die ihnen eigenthümlich zuſtehenden Grund=
ſtücke
, welche im Wochenblatte Nr. 46 näher an=
gegeben
ſind,
Freitag den 27. Dezember l. Js.
Vormittags 10 Uhr
öͤffentlich an den Meiſtbietenden mit unbeding=
tem
Zuſchlag verſteigern.
Darmſtadt, den 14. November 1867.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Der Vorſteher:
Berntheiſel.
7968a) Die am 17. d. Mtskauf hieſigem
Rathhaus abgehaltene Verſteigerung von Brenn=
holz
aus dem ſtädtiſchen Oberwald, Diſtrict
Wildſcheuertheil und Rücksbrünnchen iſt ge=
nehmigt
und wird Termin zur Abfuhr des Holzes
vom 37. ds. bis zum 10. k. Mts. hiermit feſt=
geſetzt
.
Darmſtadt, den 23. Dezember 1867.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
In Verhinderung des Bürgermeiſters:
Appfel, Beigeordneter.
Verſteigerung alter Caſernerequi=
ſiten
ꝛc.
Montag den 30. d. Mts. Vormittags 9 Uhr
werden in dem Verwaltungslocal des 3. In=
fanterie
Regiments verſchiedene untaugliche Ca=
ſerne
=Requiſiten, ſowie altes Meſſing, 3 untaug=
liche
Waldhörner mit Bögen, Abfälle von Rinds=
leder
(für Schuhmacher und Sattler geeignet),
gegen gleich baare Zahlung an den Meiſtbieten=
den
öffentlich verſteigert.
Darmſtadt, am 13. Dezember 1867.
Großherzoglicher Verwaltungsrath des
3. Infanterie=Regiments.
7969)
Laue,
Oberſt und Regiments=Commandeur.

Feilgebotenes.
Ewige Kalender per Stück 30 kr.
Uhrſchlüſſel von Talmi für Herren und
Damen per Stück 30 kr.
Haken für Kautſchuckketten per St. 6lr.
bei
georg Rarp,
7400)
Uhrmacher.
7745) Ein Kinderlanapee ſehr billig zu
verkaufen. Hügelſtraße Nr. 15.
7856)
Lorrarion.
Glashäuschen fürs Zimmer, fast gar keiner
Pflege bedürfend, dabei sehr intoressant,
billigst in der Handelsgärtnerei
C. Völker, untere Hügelstrasse.

7254) Lithophanien ſowie trichterförmige Milchglasſchirme, ebenſo
Milchglaskngeln, letztere für das Auge nicht blendend empfiehlt in großer Auswahl
Justus Spengler, Eliſabethenſtraße Nr. 16.
1187)
Jolduaaren,
G
zu Weihnachts=Geſchenken paſſend, empfiehlt
Cakl z zelker, IVGllér d. GoidarbelteI,
10 Marktstrusse 10,
in reicher Auswahl zu den billigſten Preiſen:
Pholographie=Proſchen von fl. 4. bis fl. 24.1 Parures in mattem u. Glanz=Gold,
Camöefaſſungen von fl. 17. an in Gold
dieſelben in Silberboden zu fl. 8.
und Silber=vergoldet,
Nadeln, Retten, Charivari,
Medaillons in Glanz und Email zu Anöpſe, Colliers ꝛe., garnituren an haar=
1-4 Bilder von fl. 4. bis fl. 18.
ſietten, Pendloques &6p; Armbänder
Siegelringe für Herreu u. Damen von zu den billigſten Preiſen.
fl. 4., fl. 6. bis fl. 15.
Alle vorkommenden Beſtellungen werden pünktlichſt u. genau nach Muſter angefertigt.
Deutſcher Schaumwein.

Chaupaguer.
guter Qualität per Flaſche u8 kr.
Bei Abnahme von 12 Flaſchen und mehr 15 kr. bei
5855
H. Vormoſ, große Ochſengaſſe.
7819)
Für Blumenfreunde

empfiehlt die Kunſt= und Handelsgärtnerei von H. Henß,
kleine Schwanengaſſe 37,
blühende Topfpflanzen aller Art und macht beſonders auf die ſchöne Pflanze Libonia floribunda
aufmerkſam, ein noch nicht lange aus Braſilien eingeführter Blüthenſtrauch, deſſen ſchöne mhrthen=
artige
Belaubung in Form von Bäumchen von 1 bis 3 Fuß Höhe, von jetzt bis Sommer mit
hunderten von roth= u. oranggelben Blymen bedeckt iſt, daher ſich beſonders zu Weihnachtsgeſchenken
eignen dürften, ſowie Gummibäumchen von 36 kr. an, ferner lebende Bouquets aller Art um jeden
gewünſchten Preis beſtens ausgeführt. Zur Bequemlichkeit der Auftraggeber werden Beſtellungen
bei G. Würtenberger auf dem Brückchen pünktlich beſorgt.

von Zucker zum Berzieren von Chriſt=
6.
Eiszapſen väumen empfehlen
J. N. Gütlich.
C.H. über u. Söhne.

7901)

Weinverkauf.

Auf bevorſtehende Feſtage bringe ich mein Lager vorzüglicher weißer und
rother Rheinweine in gefällige Erinnerung.
Heinrict Sörgey, Eliſabethenſtraße.
7246) Kupferne G meſſingerne Theekeſſel mit Berzeliuslampen
empfiehlt in reicher Auswahl

Justus Spengler, Eliſabethenſtraße Nr. 16.

[ ][  ][ ]

212
7252)

R51

Justus Speugler,
Eliſabethenſtraße Nr. 16,
empfiehlt zu Welhnachtsgeschenken eine ſchöne Auswahl von lackierten ovalen und viereckigen Theebrettern,
ſowie auch Zuckerkiſtchen, ferner Wiener Kaſſeemaſchinen, Kaffeeſiltrirtrichter mit feinem Haarſiebe, lackierte
Botaniſirkapſeln, Federrohr, zinkerne ovale Fußbadeimer Waſſerkannen, Waſſereimer in verſchiedenen Größen,
reiche Auswahl in Vogelkäfigen, Wandwaſchſchüſſeln mit Waſſerreſervoir, polierte und lackierte Blechkapſeln für
Werthpapiere, lackierte Epheu= und Lorbeerkränze, Gläſerkörbe, Briefkaſten, Schlüſſelſchränkchen ꝛc. unter
Zuſicherung der billigſt geſtellten Preiſen.

3860)

Phillipp Achtelſtätter,
obere Rheinſtraße Nr. 3.
empfiehlt ergebenſt ſeine Leihbibliothek zur fleißigen Benutzung.
Seine Buchbinderei in jeder Beziehung.
Achteckige Photographie=Goldrahmen, ſowie ovale ſchwarze Rahmen in
allen Größen.
Viſiten=Rähmchen von 6 bis 21 kr., das Neueſte in ſchöner Auswahl.
Stahl= und Meſſing=Pettſchaften zu 12 kr.
Goldleiſten in jeder Gattung.
Das Einrahmen von Bildern ꝛc. ſchuell und äußerſt billig.
Cetmstes
Wier-Agerbler.
Groß=Bieberauer (von Schönberger Söhne)
7 kr. pr. Flaſche

Wiſhelm Schulz. 8

dtto pr. 2 Flaſchen 8 kr.
Kitzinger (von Th. Chemann)
8

dtto pr. 2 Flaſchen 9 kr.
in beſonders feiner, glanzheller und abgelagerter Qualität mit reichem Mous-
seux
iſt nun in Verkauf genommen und kann ich beide Sorten in jeder Hinſicht beſtens empfehlen.
NB. Im Faß erlaſſe:
Groß= Vieberauer 14 kr. per Maas.
Kitzinger
18
D.
4.
4 NaN 1I, Eliſabethenſtr. 46,
Mein Schirmlager in großer Auswahl von Kinder==Sonnen= und Regenſchirmen
in Seide, Alpaka und Baumwolle, eigenen Fabrikats, empfehle ich mit dem Bemerken, daß
ſich folche auch ſehr gut zu Christgeschenken eignen. Ich bitte ein geehrtes Publikum
mich auch in meiner jetzigen Wohuung, Eliſabethenſtraße 46, mit ſeinem Beſuche beehren
zu wollen.
Reparaturen jeder Art Schirme werden ſtets prompt und billig von mir ſelbſt an=
gefertigt
.
Gleicheitig bringe ich mein Drehergeſchäft in gefällige Erinnerung.
7816)
Phil. Lind, Eliſabethenſtraße 46.
7926) Neue türk. Zwetſchen 12 kr.
7752)
Wein=Verkauf.
per Pfd., roth und weiß Auisgebackenes,
Ich empfehle auf die Feiertage einen ſehr Hanille, Gewürg= u. Geſundheits= Choco=
guten
Binger Wein, eigenes Gewachs:
lade, neue holländ. Voll=Häringe, Hülſen=
1865r per Schoppen 18 kr.,
früchte von bekannter Güte billigſt bei
1866r per Schoppen 12 kr.
Bei Abnahme von 6 Flaſchen frei in's Haus
W. Burmeier,
geliefert.
Marktſtraße.
In ¼ Ohm billiger.

.
H. HibD, Mauerſtraße Nr. 28.
pr. 100
SA.ixDDD A.d
Bchöne Nüße, Stück
7857) Vorzüglich gutes rein ausgelaſſe=
8 kr. bei
nes Schweineſchmalz auf bevorſtehende
P. Ensling.
9 Feiertage empfiehlt pfundweije zu 24 kr.
7928) Die anerkannten
Philipp Friedrich,
Zordan'ſchen Lamilien=Nähmaſchinen
Schweinemetzger, Marktſtraße II.
LLaeeeOd mit allem Zubehor zu 25 fl. enpfiehlt
Eliſabethenſtraße
Bürkheimer a. d H. Lebkuchen.
Carl Hardt. Nr. 46.
Anisgebackenes per Ffund 36 kr.
7910) Auf bevorſtehende Feiertage
Geſtoßenen Cölner Melis.

empfehle ich meine guten und
Karlshofer Punſch=Eſſenz.
rein gehaltene Weine.
Ein feines Flaſchen=Bier von W. Diehl.
Nüſſe, Wachslichter, Gold= u. Silberſchaum
H. Warnecke.
halte ich auf bevorſtehende Feiertage beſtens em=
pfohlen
.
7971) Promenadeſtraße Nro. 29 ſind zwei
1910)
Louis Röſe.
Einlegſchweine zu verkaufen.

7972) Von heute an 1. Sorte Brod 26 kr.
2.,
24 kr.
bei
Wspöngler,
Bäckermeiſter.

B

C. L. Kriegh,
Rheinſtraße, neben der Poſt.
GAARREU,
reichhaltige Auswahl beliebter Sorten
Cigaretten &am; Leuchlhngelncigarren.

4

Punſch=Eſenzen.
3
8 Halahoſ
(Ruſſiſcher Magenbitter).
Hamburger Lropſen

2½

bei

H1

14)

Liqueure, Orangen, Citronen.

Sorpolat- Jungon-C Fiſſelhurst.

H)
A.
A

10⁄₈
44)
2
4.

Nennangen,

ausgezeichnete Waare,
in direrter Bendung friſch erhalten
bei

83

9. L. Kriegk.

H.
Hopup L5ont6an &am; AII Oapl6s Ehvſoovlol

4
1

4

Vermiethungen.
5912) Ein kleines Logis zu vermiethen, Kranich=
ſteinerſtraße
Nr. 30 neu.
6927) Redeſelſtraße 42 ein möblirtes Zim=
mer
zu vermiethen.
7463) Im Seitenbau iſt ein Logis, beſtehend
aus 2 Zimmern, Küche und allem Zubehör, als=
bald
an eine ſtille Familie zu vermiethen.
Marienplatz Nr. 5.
7404) Alexanderſtr. 15 Logis u. Werkſtätte.
7428) Hügelſtraße 41 ein Zimmer mit Ca=
binet
möblirt.
7429) Zwei oder drei unmöblirte Zimmer
mit Küche ꝛc. zu vermiethen und am 15. Januar
künftigen Jahres zu beziehen. Steinſtraße 36.
7836) Zimmer mit Möbel, jehr freundlich
gelegen zu 5 fl. per Monat.
Holzhofſtraße 27 mittlerer Stock.
5973) Heinrichſtraße. In meiuem neu
erbauten Hauſe iſt die bel Etage mit 7 Zimmern
zu vermiethen, nebſt Garten. Gg. Frank.

[ ][  ][ ]

M. 5l.

213

7974) Mühlſtraße Nr. 70 an der Gewerb=
ſchule
iſt ein freundliches Zimmer zu vermiethen
mit oder ohne Möbel und, wenn gewünſcht, auch Koſt.
7975) Grafenſtraße Nr. 13 iſt ein Zimmer
mit oder ohne Möbel zu vermiethen und als=
bald
zu beziehen.
Vermiiſchte Nachrichten.
7631) Eine Wohnung von 5-6 Piecen nebſt
Zubehör, womöglich parterre oder bel Etage,
wird zu Ende März oder früher für 2 Damen
nebſt Bedienung zu miethen geſucht.
Anmeldungen Louiſenſtraße Nr. 18.
7637) 600 fl. bis 1000 fl. werden gegen
hinreichende gerichtliche Sicherheit zu leihen geſucht.
Hierauf Reflectirende belieben ihre Adreſſen im
Verlag dieſes Blattes unter Nr. 7637 abzugeben.
7840) Einen braven Pehrling, welcher ſogleich
Wochenlohn erhält, ſucht
J. Gerhard Louiſenſtraße
Verloren
7878)
ein Buch aus der Amelung'ſchen Leihbibliothek.
Abzugeben Friedrichſtraße 40 parterre rechts.
7815) Am Freitag wurde ein goldner Kugel=
Ring M. H. 31. März 1867 gravirt verloren.
Der redliche Finder wird gebeten ſolchen auf
der Exp. d. Bl. gegen Vergütung des vollen
Werthes zurückzugeben.
7956) Eine glatte ſilberne Nadelbüchſe
wurde verloren. Dem Finder eine Belohnung,
Eliſabethenſtraße 36.
16O0in ; Jahr alter Hühnerhund, von
HeoFarbe braun, mit weißer Bruſt u. Pfoten,
31G, mit grolligem Behang und Fahnenruthe,
auf den Namen Hetro hörend, hat ſich am
18. d. Mts. verlaufen. Der jetzige Beſitzer deſſelben
wird gebeten, denſelben bei Gaſtwirth Günther in
Roßdorf oder bei Gaſtwirth J. Müller in Ober=
Ramſtadt gegen Belohnung abzugeben.
7955) Ich ſuche einen tüchtigen Schreiber.
B. Langenbach, Hofger.=Advokat.
(Eine Amme, die ſchon einige Monate
Wſchenkt, ſucht eine Stelle. Näheres in
Groß=Gerau bei Baruch Marzſohn.
7839)
Ein Knecht,
geſucht Zimmerſtraße Nr. 2.
7985) Auf dem Gut Baierseich bei Langen
wird ein Branntweinbrenner geſucht, und kann
gleich eintreten.
7977)
Beſſungen.
am 2. Weihnachts=
Vauz-Muſik Feiertage bei
Gaſtwirth Groſch,
wozu hierdurch ergebenſt eingeladen wird.
7978) Nr. 55 hat das Kochheerdchen gewonnen.
Großherzogliches Hoftheater.
Donnerſtag, 26. December. 7. Vorſt. im
5. Abonn.: Fauſt, große romantiſche Oper in
5 Akten mit Ballet; Muſik von Gounod. Haupt=
parthien
: Frl. Mahlknecht, Herren Nachbaur,
Greger. Anfang 6 Uhr.
Freitag, 27. Dezbr. 8. Vorſt. im 5. Abonn.
zum Erſtenmal: Knecht Rupprecht, Weih=
nachtsmärchen
mit Geſang und Tanz in 2 Ab=
theilungen
mit einem Vorſpiel: Die Weih=
nachtsfee
.

7979)

40
8ie

nach Wiener Art gebraut
nehme ich auf die Feiertage in Zapf.
Georg Friedriek.

7980)

pep i e
Tanz-Anterzugt.

Geehrten Damen und Herrn diene zur Nachricht, daß Donnerſtagden 2. Januar 1868
ein neuer Curs in allen beliebigen Bundlänzen, Jrançaiſe ꝛc. beginnt.
Näheres iſt in meiner Bohunng, Alexanderſtraße Nr. 6, zu erfragen.
Adan Stuxm, Tanzlehrer.

Allgemeine Renten=Anſtalt in Stuttgart.
Es wird hiermit zur Kenntniß der Intereſſenten gebracht, daß die Penſionen für die Mit
glieder der Ludewigs= und Louiſen=Stiftung vom 20. bis 30. d. Mts. an den Werktagen Nach=
mittags
von 3 bis 5 Uhr auf dem Büreau des unterzeichneten General=Agenten der Allgemeinen
Renten=Anſtalt ausbezahlt werden.
Die Auszahlung dee Renten=Coupons der Allg. Renten=Anſtalt erfolgt ebendaſelbſt vom 2. bis
15. Januar 1868 in den oben bezeichneten Stunden. Die auszuzahlende Dividende beträgt für
Einen Gulden Rente 6 Kreuzer.
Die Einzahlungen Seitens der activen Mitglieder der Ludewigs= und Louiſen=Stiftung können
gleichfalls auf dem Büreau des Unterzeichneten in den oben angegebenen Stunden erfolgen.
Darmſtadt, den 19. Dezember 1867.
Dr. Schüler, Hofgerichts=Advokat,
7948)
Rheinſtraße Nr. 1.

7952)

69-

i0 66

Geſangvereu 8AUGAAIoOche
Christbescheerung.
Mittwoch, den 25. December 1867, im Gaſthauſe Zum wilden Mann.
Mitglieder lönnen Fremde einführen. - Aufang 8 Uhr.
Der. Vorstand.
ra
J4
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Mlt
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Sre-faiſe
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MlEiEitiGig-=ASitaſsslgleaisgeugsdsndlGttzi Sil- At. Hl ElvlSIGigililD
0
31981)

141
HOIO u TIETEAI
H
Den geehrten Freunden meines Hauſes die ergebene Anzeige, daß während
4 den Feiertagen
gerichtet ſein
E der obere Saal zur HESdTAURATAUT wird.
14
H. Gaulé,
.

0
ſoeo¾,
48
000p.
fgel
4
E
89rſtbeſager-ung des zrbeiter=Vereins
7982)
Samſtaa den 28. d. Mts. findet dieſelbe mit
Abend=Unterhaltung, Verlooſung &8 Tanz.
im Saale zum wilden Mann Abeuds 8 uhr ſtatt. Karten für Mitglieder 12 kr., für ein=
zuführ
ende Fremde 24 kr. Die Anmeldungen der einzuführenden Damen haben bis Freitag den
27. d. Vormittags bei dem hierzu ernannten Comits zu geſchehen. Gegenſtände zur allgemeinen
Verlooſung können noch bis Freitag den 27. d. Abends im Vereinslokale eingereicht werden.

CAAuSSOQhaUS.

Am 2. Weihnachtsfeiertage iſt nur im neuen Saale Tanzmusik, und
zwar von 4 bis 7 Uhr ohne, und von 7 Uhr an mit Entree, wozu ergebenſt einladet
V. Rost.

14
4
MARAN

von Anton Dreher
Aohdſ u0N, in Klein=Schwechat
iſt in friſcher Sendung angekommen und wird während der Feiertage,
ſowie weiterhin das Glas zu 7 kr. im Gartenſaale des Darm=
ſtädter
Hofes verabreicht werden.
[7984

in Frankfurt a. M. und Hamburg
Die Annoncen=Expedition von G. L. Daube & C0. und deren General=Agenten in Caſſel,
Cöln, Darmſtadt, Dresden, Hamm, Mannheim, Mainz, München, Nürnberg und Stuttgart beſorgen pünktlichſt Inſerate in
in= und ausländiſche Zeitungen und räumen bei belangreichen Aufträgen liberale Bedingungen ein. Ausführliche Zeitungsverzeichniſſe ſtehen gratis
und franco zur Verfügung.
(7986

[ ][  ]

214

R. 51.

Die Jungfrau von Hamburg.

(Fortſetzung.)
Die erſte Aufgabe der beiden Freunde war nun, die Gleichgeſinnten
zu vereinen, und es geſellte ſich ein dritter Patriot, Burger, zu ihnen,
der mit den Verbannten und mit dem Führer der Hanſeaten in Verbin=
dung
trat. Um den Verrath zu verhindern, wurde die Partei ſo organi=
ſirt
, daß jedesmal nur zehn Verbundene ſich untereinander kannten. Ernſt
ſiel dieAAnwerbung von Genoſſen am ſchwerſten, da er durch ſeine längere
Abweſenheit von Hamburg nicht klar über die Verhältniſſe urtheilen konnte
und auf gut Glück Den zum Mitglied des Bundes aufnehmen mußte, der
ihm dazu geeignet erſchien. Unter die Letztern gehörte ein alter Mann,
den Ernſt in einem Kaffeehauſe kennengelernt und der ihm durch ſeine
freimüthigen Aeußerungen ein großes Vertrauen eingeflößt hatte. In
einem heimlichen Geſpräche mit Ernſt hatte der Mann ſelbſt die Noth=
wendigkeit
einer Vereinigung der Patrioten ausgeſprochen und ſo war es
Ernſt leicht geworden, ihn für ſeine Pläne zu gewinnen. Der Alte nannte
ſich Sander, hatte lange Zeit in den nordamerikaniſchen Freiſtaaten ge=
lebt
, und war, wie er erzählte, erſt vor wenigen Monaten in ſeine Hei=
math
zurückgekehrt; mit großem Eifer nahm er ſich der Sache des Bundes
an, ſodaß Ernſt ihn den übrigen Freunden empfahl und ihn als Mitglied
des engern Bundes vorſchlug.
Dieſer letztere, nur aus zwölf Perſonen beſtehend, vereinigte ſich faſt
täglich in einem Kaffeehauſe, welches eine frühere Dienerin des Hof=
mann'ſchen
Hauſes hielt; die alte Brigitte ſorgte dafür, daß die Freunde
ungeſtört waren, was hier um ſo leichter geſchehen konnte, da das Haus
einſam lag und wenig beſucht wurde.
Seine freie Zeit verbrachte Ernſt bei ſeinem Vater oder auf der
Straße, wie er ſagte, um die Stimmung auszukundſchaften, imß Herzen
aber mit dem ſtillen Wunſche, der Jungfrau wieder zu begegnen. Wochen
vergingen indeß, ohne daß es ihm gelang; da fand er ſie, wo er am
wenigſten erwartete, bei Brigitten, zu der ſie zuweilen kam, um ſich Ar=
beit
zu holen, ohne auch ihr je zu ſagen, wer ſie ſei. Brigitte hielt ſie
für eine verſchämte Arme, für eine jener Vielen, die durch das Kriegs=
unglück
hülflos geworden waren. Ernſt war es eigen zumuthe bei dieſem
Wiederſehen. Wenn man ſich lange Zeit mit einem Menſchen im Geiſte
beſchäftigt und ihn zum Gegenſtand ſeiner Träume und Gedanken gemacht
hat, iſt er uns beim Wiederſehen unmerklich ſo nahe getrete, daß wir
ihn wie einen alten Bekannten begrüßen möchten. So ging es auch Ernſt,
der die Jungfrau mit einer Herzlichkeit bewillkommnete, als hätten ſie ſich
längſt gekannt; er fühlte, daß er die Gelegenheit, ſie wiederzuſehen, nicht
abermals dem bloßen Zufalle überlaſſen durfte. Dabei half ihm denn
Brigitte, die mit der ganzen Hingebung einer alten Frau gegen den Sohn
ihrer Herrſchaft es geſchickt ſo einzurichten wußte, daß die Jungfrau öf=
ters
bei ihr war, wenn Ernſt kam. Daß ſie Mathilde hieß, erfuhr er
noch am erſten Tage, aber über alles Weitere wich ſie ſeinen Fragen
ſorgfältig aus.
Die Vereinigungen in dem Kaffeehauſe wurden von Woche zu Woche
häufiger; wenn Ernſt mit Ungeduld die Stunde erwartete, wo er Ma=
thilden
wiederſehen durfte, ſo merkte man auch ihr an, wie ihre Neigung
und Theilnahme zu dem jungen Mann ſtieg; der trübe Ausdruck ihres
Geſichts verſchwand immer mehr und als er es endlich wagte, ihr ſeine
Liebe zu geſtehen, erwiderte ſie dieſelbe mit der ganzen Unbefangenheit
eines Herzens, das zum erſtenmal liebt. Sie ſprach es aus, daß ſie zum
erſten mal Jemanden gefunden hätte, der ſie mit Güte und Milde be=
handelte
und dieſes Gefühl machte ſie ſo glückſelig, daß ſie die Welt um
ſich her vergaß; ſie wünſchte, daß es ſo ewig ſein könnte, dann aber ſeufzte
ſie tief; Das Alles iſt nur für einen Augenblick, der nächſte kann es
zerſtören. Vergebens war Ernſts liebevolles Drängen, ihm Alles zu
geſtehen. Laſſen Sie mich ſo=, bat ſie unter Thränen. Sie wiſſen
nicht, wie namenlos glücklich Sie mich machen und wie ein Wort Sie=
auf
ewig mir entreißen kann.
Ein Liebender mag es ſich ſelten eingeſtehen, daß Heimlichkeit und
Geheimniß nie zum Vortheile eines Mädchens ſprechen und ſelbſt in Mi=
nuten
ruhiger Ueberlegung findet er ſo viele Entſchuldigungsgründe, daß
er zuletzt nur deſto inniger liebt. Fernſtehendere begünſtigen eine zeit=
lang
ſolche heimliche Liebe, halten ſich aber endlich doch verpflichtet, durch
guten Rath und Einflüſterungen Das zu zerſtören, was ſie entſtehen ſahen
oder ſelbſt mit aufbauten. Hier war es Burger, der als älterer Mann
Ernſt zunächſt Vernunft predigte und, als er kein geneigtes Ohr fand,
dem Rathe eine Andeutung machte. Der Vater nahm die Mittheilung
ſcheinbar ruhig auf, beſchloß aber doch, den Sohn vor Uebereilung zu
warnen. Sowie er indeß das Verhältniß nur flüchtig erwähnte, erklärte
Ernſt entſchieden, nur mit Mathilden glücklich werden zu können und be=
wies
dem Vater, daß nur das Geheimniß über den Namen und die Her=

kunft des Mädchens die Urſache an dem ſcheinbaren Mangel ſeines Ver=
trauens
gegen ihn ſei.
3ch habe dir freie Wahl gelaſſen, als du, mein einziger Sohn, in
das preußiſche Heer eintrateſt;, ſchloß der alte Herr ſeine Warnung, nich
werde dich nicht beſchränken, wenn du das höchſte Glück, dein eigen Haus,
dir gründen willſt. Wenn ich dich warne, ſo geſchieht es nur, um dir
den bittern Schmerz zu erſparen, der mir meine Jugend zerſtört hat."
Der Rath hielt inne und der trübe Blick, der ſein Geſicht verdüſterte,
zeigte nur zu gut, daß dieſer Schmerz der Jugend nicht ganz überwunden
war. Nach langem Schweigen nahm er die Hand des Sohnes, drückte
ſie leiſe und ſprach: 3ch habe dir oft angedeutet, mein Sohn, daß auch
ich einſt liebte, daß ich wieder geliebt wurde mit herzinnigſter Hingebung,
daß aber die Aeltern uns trennten, weil ich arm und ein anderer Be=
werber
reich war. Andere hätten geweint und laut geklagt, ich verſchloß
meinen Gram ſtumm in mich und als ich nach Jahren deine Mutter
kennen lernte, verband ich mich mit ihr auf meiner Aeltern Wunſch und
nie hat ſie erfahren, daß ich eine Andere geliebt. Das wäre nun eine
alte Geſchichte, wie ſie Vielen begegnet; aber daß ich es erleben mußte,
ſie unglücklich zu ſehen, daß der Mann, der ſie mir geraubt, ſie ſchmäh=
lich
behandelte, das ſchmerzte mich tiefer als der Verluſt ſelbſt. Ich bin
ihr oft nachher begegnet, ich ſah, wie aller Glanz ihres Lebens ſie nicht
glücklich machte, wie ſie immer elender und bleicher wurde und wenn ſie
an mir vorüberfuhr in ihrem prächtigen Wagen, wie ihre Augen von
Thränen geröthet waren. Ich vermied ſie wo ich konnte, aber es war
unmöglich, daß ich nicht von ihr ſprechen hörte, nicht erfuhr, daß er ſie
und ſeine Geſchäfte täglich mehr vernachläſſigte und einen Aufwand machte,
der über ſeine Kräfte ging. Da, nach zehn Jahren einer unglücklichen
Ehe, erlöſte der Tod die arme Gequälte nachdem ſie ihm eine Tochter
geboren hatte; der Einzige, der ihren Verluſt aufrichtig beweinte, war
ich und doch dankte ich Gott, der ſie von dieſer Erdenqual befreite.
Welchen Schmerz hat ihr der Tod erſpart? Wie hätte ſie es ertragen
ſollen, den Mann, deſſen Namen ſie trug, immer tiefer ſinken zu ſehen,
bis er endlich nach einem betrügeriſchen Bankrott von hier fort, man ſagt
nach Amerika, ging, die Tochter ſoll er mitgenömmen haben und ſoviel
ich erfuhr, ſind Beide todt.
Der Rath ſchwieg, eine Thräne glänzte in ſeinem Auge und doch
erſchien er erleichtert durch die Mittheilung. So tief ſie Ernſt ergriff,
ſo gab ſie ihm doch zugleich die Veranlaſſung, um ſo inniger den Segen
zu einer Verbindung zu erflehen, in der er ſein Lebensglück zu finden
hoffte. Ihm ſchienen mit dem glücklichen Leichtſinn der Liebenden alle
Hinderniſſe nur in der Einbildung zu beſtehen und ſo glänzend malte er
dem Vater die Zukunft aus, ſo ſehr ſchmeichelte er ihm mit der Hoffnung,
daß er ſich wieder verjüngen würde in dem Glücke ſeines Sohns, daß
der Rath ſich entſchloß, Mathilden zu ſehen und Ernſt erlaubte, ſie ihm
vorzuſtellen. Mit ſeinem unbefangenen Urtheile hoffte er erkennen zu
können, ob ſie würdig wäre, die Frau ſeines Sohnes zu werden, wie er
denn auch gleich im Stillen beſchloß, durch die alte Brigitte genauere
Nachrichten über das Mädchen einziehen zu laſſen.
Indeß war Mathilde in Verwickelungen gekommen die ſie mit den
gefürchteten Mäunern der Fremdherrſchaft in eine gefährliche Berührung
brachten.
(Schluß folgt.)

Darmſtädter hiſtoriſche Rleinigkeiten.

Mitgetheilt von W.

36. Der Beſſunger Hof=Orangeriegarten.
Als durch die Anlage der Neuen Vorſtadt! d. h. der Neuen
Schloßgaſſe ljetzigen Rheinſtraße bis zum Louiſenplatz), ſowie der jetzigen
Louiſenſtraße, unter Ernſt Ludwig, der Schloßgarten, von dem ein Theil
dazu nöthig war, eine Verkleinerung erfahren hatte, entſchloß ſich Ernſt
Ludwig, in Beſſungen einen neuen Hofgarten anzulegen. Er kaufte zu
dieſem Zwecke im Jahr 1114 den Harniſchhoft in Beſſungen, welchen
der Miniſter v. Kametzkh als Fürſtlich Heſſiſches Mannlehen getragen
hatte, für 15,000 fl. und berief zur Anlegung des neuen Gartens einen
geſchickten Gärtner aus Heidelberg. Das Orangeriehaus darin, welches
im November 1776 zum großen Theil abbrannte, iſt erſt im Jahr 1781
und 1782, aber nach dem urſprünglichen Plane wieder gebaut worden.
Das Haus ſollte übrigens dieſem Plane zufolge größer werden, als es
dermalen iſt, denn es ſollte ſich an den Pavillon nach Oſten hin ein
gleiches Gedäude wie das nach Weſten hin anſchließen. Die Orangerie
Ernſt Ludwigs galt als eine der größten jener Zeit.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.