Darmstädter Tagblatt 1867


26. November 1867

[  ][ ]

Beilage

zum

Darmſtädter Frag= und Anzeige=Blatt.

N. 47.

Dienſtag den 26. November

1867.

Das Frage und Anzeigeblatt, die Beilage hierzu, ſowie das Berorduungsblat für den Kreis Darmfladt erſcheinen wöchentlich Erſteres Samſtags. die Beilage
Tienſtags und Letzteres Vomnerſtags. Jahres=Abonnement der drei Blätter zuſammen 2 fl. Auswärts kann man bei allen Poſtämtern abonniren. In Darmſtadt bei
der Enedition. Aheintrate Nr. 23 neu2
Seine Rönigliche hoheik unſer allverehrter großherzog hatte die Gnade, nach Beendigung der Fackelſerenade eine Deputation,
welcher der Unterzeichnete angehörte, zu empfangen. Nachdem dieſelbe nochmals den pflichtſchuldigſten Dank der Bewohner

gebrachte Dankesfeier, wiederholt ſein Wohlgefallen über die herrliche Ausführung der Fackel=Serenade aus und dankte mit
herzlichen Worten für die ihm bereitete Freude und die in der Feier bethätigten Geſinnungen, mit dem Auftrage an die Depu=
tirten
, dieß in ihren Kreiſen bekannt zu geben.
Wir eutledigen uns hiermit gerne dieſes Hohen Auftrages.
Darmſtadt, am 24. November 1867.

Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Fuchs.
7183)
Unterzeichnete Behörde kann es ſich nicht verſagen, allen Theilnehmern an der ſo herrlich gelungenen Fackel=Serenade,
insbeſondere auch Allen, welche ſich um deren Ausführung verdient gemacht haben, für die zahlreiche Betheiligung und die bereit=
willige
Mithülfe ihre vollſte Anerkennung auszuſprechen.
Darmſtadt, den 25. November 1867.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Fuchs.
7184)

Verſteigerungen.
1185)
Bekanntmachung.
Freitag den 29. d. Mts. Vormittags 11 Uhr
ſoll auf unſerm Büreau der Druck von 300 Exem=
plaren
Lehrplan für die höhere Töchterſchule durch
Verſteigerung an den Wenigſtnehmenden öffent=
lich
vergeben werden. Die Bedingungen ſind bis
zum Termin auf unſerm Büreau einzuſehen.
Darmſtadt, am 22. November 1867.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Fuchs.
7015) Lieferungen für die Großher=
zogliche
Reiter=Brigade.
Freitag den 29. d. M., Vormittags 10 Uhr,
ſoll auf dem Verwaltungsbürean der Reiter=
brigade
der Bedarf an Gerſte, Waizenkleie, Lein=
kuchen
, ſodann das Bedürfniß an Oel, des Hell=
thrans
und der Stearinlichter auf das l. Halb=
jähr
1868 durch Summiſſion in Liejerung ver=
geben
merden.
Darmſtadt, den 21. Nov. 1867.
Großherzoglicher Verwaltungsrath der Reiter=
Brigade.
Frhr. v. Bouchenroeder, Oberitlieutenant.
7046) Vergebung von Schuhmacher=
Arbeiten.
Freitag den 29. d. M., Vormittags 10½
Uhr, ſollen die für die dahier ſtationirten Schwa=
dronen
erforderlichen Schuhmacherarbeiten auf
das Jahr 1868 auf dem Verwaltungsbüreau der
Reiterbrigade nach den daſelbſt vorliegenden Be=

dingungen auf dem Wege der Soumiſſion in
Accord gegeben werden.
Darmſtadt, den 20. November 1867.
Großherzoglicher Verwaltungsrath der Reiter=
Brigade.
Frhr. v. Bouchenroeder, Oberſtlieutenant.

Feilgebotenes.
6726) Ein grosser schöner Gummi-
baum
ist zu verkauten. Näheres in der
Handelsgärtnerei
C. Völker.

6487)
41
Lohkuchen,
ein vorzügliches Material, Feuer anzumachen,
beſonders aber Steinkohlenfeuer zu unterhalten,
ſind für 36 kr. per 100 Stück frei in's Haus
geliefert zu haben in der
Hey''ſchen Gerberei am Mühlweg.
7160)

Brat. &E Roh- Bückinge,
Holl. Häringe & Sardellen,
Russ. Sardines in Pioles,
Hordkräuter-Anchovis,
Capern surfines
in friſcher Waare eingetroffen bei
Emanuel Fuuld,
7186)
am Markt.
6919)

Obſtbäume.

LGschentucher.

Hoch= und niederſtämmige, ſowie Spalier= u.
Spindelbäume von Aepfel, Birnen, Aprikoſen,
Pfirſiſch, Kirſchen, Mirabellen, Reineclauden ꝛc.
in ſehr ſchönen Exemplaren und den beſten Sor=
ten
; Roſenbäumchen, Schlingroſen ꝛc. empfiehlt
Cust. Laubitz jun., Niederramſtädterſtr. 51.

in Leinen, Battiſt & Linon
empfehle in ſehr großer Auswahl.
Gesäumte habe zu allen Preiſen vorräthig und übernehme alle Namen=
zu
ſiicken.
Eliſe Eichberg, Hoflieferautin.
1082) Ich habe direct von Chima eine Parthie Ihee, Pecco
mit Blüthen (Vovvory Pecco) bezogen, den ſeiner Billigkeit und
Güte wegen beſtens empfehle. Der Preis dafür iſt fl. 1. 6 kr. bas Pfd.,
in Kiſten billiger. Weniger als 1 Pfund kann nicht abgegeben werden.
Hanauuel Vorld, am Markt.
49

[ ][  ][ ]

188
6803)

M. x7.

Steinkohlen=Empfehlung.

Unterzeichnete empfiehlt ſich wiederholt Fabrikanten, Gewerbtreibenden und Privaten,
wenn Letztere ſich zum Bezug ganzer Waggon=Ladungen von 200 Centnern verbinden, zur
Lieferung der anerkannt vorzüglichen Ruhrkohlen Ima Qualität der Zeche Boruſſia zu
den billigſten Preiſen. Dieſe Kohlen eignen ſich eben ſo vorzüglich zur Keſſel= als zur
Ofen= und Heerdheizung, und haben ſich bereits hier ſehr beliebt gemacht.
Zugleich liefert die Unterzeichnete Schmiede= ud Stückkohlen der gleichen
Zeche, ſowie auch jede Sorte Saarkohlen und Coaks.
Privaten kann die Ueberlieferung von der Bahn in's Haus an den Aufbewahrungsort
billig beſorgt werden.
Die Steinkohlenhandlung von G. J. Fürgang,
Caſerneſtraße 64 Parterre.
General=Agent für Süd=Deutſchland der Zeche Boruſia bei Dortmund.
OON
WElOr-ayzioek.
Fehmstes
7 Lr. pr.Flaſche
Groß=Bieberauer ſvon Schönberger Söhne)
dtko pr. 22 Flaſchen 8 kr.
Kitzinger (von Th. Ehemann)
8
dtto pr. 2 Flaſchen 9 kr.
in beſonders feiner, glanzheller und abgelagerter Qualität mit reichem Mous-
SeUT iſt nun in Verkauf genommen und kann ich beide Sorten in jeder Hinſicht beſtens empfehlen.
7094)
Wilhelm Schulz.

Unterr öck e
das Neueſte, was dieſe Saiſon bietet, empfehle in großer Auswahl, zu möglichſt
billigen Preiſen.
Schleppröcke für Geſellſchaftstoiletten werden nach jeder gewünſchten
Größe und Stoffe ſchuell und billig angefertigt, bei
7095)
Eſiſe Eichborg, Hofieferautin.
7187)
GOIAVAATOD,
zu Weihnachts=Geſchenken paſſend, empfiehlt
Coß.
Carl zzcuer, JuWoler d. Goidaroerter,
10 Marktstrasse 10.
in reicher Auswahl zu den billigſten Preiſen:

Photographie=Broſchen von fl. 4. bis fl. 24.
Caméefaſſungen von fl. 17. an in Gold
und Silber=vergoldet,
Medaillons in Glanz und Email zu
1-4 Bilder von fl. 4. bis fl. 18.
Siegelringe für Herren u. Damen von

Parures in mattem u. Glanz=Gold,
dieſelben in Silberboden zu fl. 8.
Nadeln, Retten, Charivari,
Anöpfe, Colliers ꝛc., garnikuren an haar=
ſietten
, Pendloques C; Armbänder
zu den billigſten Preiſen.

fl. 4., fl. 6. bis fl. 15.
Alle vorkommenden Beſtellungen werden Pünktlichſt u. genant nach Muſter angefertigt.

7188)

4 F

44 erlaube mir nachſtehende Artikel bei billigſt
Nur Weihnachter zeſellen Preiſen, in reicher Auswahl, beſtens
zu empfehlen: Alle Sorten Strick=, Reif= und Terneaux=Wolle beſte Sorte zu 8 u. 10 kr.
Caſtor=, Zephir= und Eiswolle, Strick= und Häkel=Baumwolle, Brooks, Näh= und
Häkelgarne, geſtrickte Strümpfe und Socken, Kaputzen von 36 kr. an, Fauchon, Palatine
und Kopfſhawls, gehäkelte Kragen und Seelenwärmer von 1 fl. 12 kr. an, Winterhand=
ſchuhe
für Herren, Damen und Kinder, darunter ſchon eine Sorte Burkin zu 32 kr., Cor=
ſetten
in beſter und neueſter Facon von 1 fl. 24 kr. an, - ſowie alle in's Kurzwaarenfach
einſchlagende Artikel, Beſatzartikel und Knöpfe.
Ferner empfehle eine Parthie Negligshäubchen zu. ganz billigen Preiſen, und bitte um
freundlichen Zuſpruch.
op.
5
18=

Beſten bair. Walzzucker per Pfd. 40 kr.
Reuen Aus & Kümmel, Scine Caſtanien
6 kr.

empfiehlt billigſt
Emanuel Fuld

7

7109)
am Markt.

empfiehlt

Illuſtrirter Familien=Kalender
des Lahrer Hinkenden Boten
für Heſſen
auf das Jahr 1868.
10 Bogen 40. Mit baaren 420 fl. Prämien.
Preis 8 kr.
reich illuſtrirt, voll prächtiger Erzählungen und
Schnurren, und einer köſtlichen illuſtrirten Ge=
ſchichte
der neueſten Weltbegebenheiten
vorräthig bei: Buchhändler J. P. Diehl,
G. Jonghaus, G. W. Küchler, F. L.
Schorkopf, J. Ph. Leuthner, A. Löwer,
Ph. Reinhardt.
[7190.
Schweizer &am; Limburger Küſe
in ſaſtiger Waare eingetroffen bei
Emanuel Fuld, am Markt.
5
7105) Feinſtes Blummehl
per Kumpf 1 fl. 24 kr. bei
J. Müssmer, Bäckermeiſier, Waldſtraße.
7120) Langegaſſe Nr. 8 iſt ein Hand=
möbelwagen
zu verkaufen.
7191) Zu verkaufen:
1 Pupenſube, 1 Puppenküche, ſowie ver=
ſchiedenes
Spielgeräthe.
7192) Dieburgerſtraße Nr. 36 iſt ein neuer
ſtarker Handwaͤgen und Kaſten zu verkaufen.
7193) Mehrere gute Claviere ſind bei mir
billig zu verkaufen.
A. Struth,
Ludwigsſtraße 12, zwei Treppen.

4 7194) Donnerſtag Abend, als am )
9 28. d. Mts., trifft wieder eine Sendung
H -
2O
Betterauer Ganſe,
4 im Gaſthaus zur Roſen ein.
ATTATTTTALO,
7195) Zu verkaufen!
Ein faſt neuer weißer Pelzkragen und
Muff, für ein Mädchen von 10-12 Jahren
paſſend, zu 3fl. 12 kr. Wo? ſagt die Expedition.
Güsse Bamberger Iwetschen das Pfd 7 kr.
7 Hastanien das Pfd. 5 kr.
Fränkische Brünellen,
Getrooknete Hirschen,
SultaniniRosinen,
Laſel
(Mlalaga),
Puglieser Sohaalenmandeln,
Muscat-Datteln,
Smyrna-Peigen,
Malaga-Citronen
[7196
in friſcher Waare eingetroffen bei
Emanuel Fuld, am Markl.

M.

9

Vermiethungen.
5545) Zwei möblirte Zimner mit Bedienung
gleich zu vermiethen. Steinſtraße 36.
5912) Ein kleines Logis zu vermiethen, Kranich=
ſteinerſtraße
Nr. 30 neu.
6366) Ein lleines Logis gr. Ochſengaſſe 21.
6757) Ein möblirtes und unmöblirtes Zim=
mer
zu vermiethen. Beſſunger Carlsſtraße 410.

[ ][  ][ ]

N. 47.

6771) Ein möblirtes Zimmer zu vermiethen
im 1. Stock, ſogleich zu beziehen, obere Wald=
ſtraße
Nr. 7.
6927) Riedeſelſtraße 42 ein möblirtes Zim=
mer
zu vermiethen.
7002) Hügelſtraße Nro. 55 iſt im oberen
Stock ein möblirtes Zimmer an einen ledigen
Herrn zu vermiethen.
7032) Bei Hofglaſer Brunner in der Eliſa=
bethenſtraße
Nr. 22 iſt im Vorderhaus ein gro=
ßes
möblirtes Zimmer mit der Ausſicht auf die
Straße zu vermiethen und gleich zu beziehen.
C.
Vermiſchte Nachrichten.

R DieFallſuchtheilbar!
Eine Anweiſung, die Fallſucht ( Epi=
lepſie
) durch ein nicht mediciniſches Univerſal=
Heilmittel binnen kurzer Zeit radical zu heilen.
Herausgegeben v. H. F. Fröndhoſſ. Waren=
dorf
in Weſtfalen. Im Selbſtverlage des Her=
ausgebers
, 18670, welche gleichzeitig zahlreiche,
theils amtlich Conſtatirte reſp. eidlich er=
härtete
Atteſte und Dankſagungsſchreiben von
glücklich Geheilten aus faſt ſämmtlichen europäiſchen
Staaten, ſowie aus Amerika, Aſien ꝛc. enthält, wird
auf directe Franco=Beſtellungen vom Herausgeber
[7197
gratis und franco verſandt.
7198)
AVIs!
A tous les amis de la conver-
sation
française jai Thonneur Can-
noncer
, que je continue donner des leçons
de la conversation et que je verrais avec
plaisir augmenter le nombre de mes elèves
pour cette saison-ci. - Je demeure actuelle-
ment
Louisenstrasse Nr. 2.

Mne. Scriba,

native de Paris.-
H
13
Lusendung faaneo.
4
AA
1).

5 Soeben beginnt ein neuer Cursus in dem
25
Französischen & Englischen
2½
Interricht

von
Dr. H. Schlössing.
Director der Handelsakademie der Börse
in Berlin
in 5e 48 nöehenlichen Brieken 2½ 8er.
¼ährlich 1 Thlr. pränumerando).
521
Burmester & Stempoll,
Berlin, Alexandrinen-Strasse 99.

12
½0

lre.
0
6

J0g
⁄₈

6.

8

WirerrAur
A
Gosder unfranhirt.
5i3
4
JDa.DAAnid
7175) Mittwoch den 27. d. M.
findet im Hauſe der Vereinig=
ten
Geſellſchaft ein Ball ſtatt.
Anfang Abends 8 Uhr.
Das obere Local wird um 7Uhr geöffnet
Einlaßkarten für Fremde werden
an demſelben Tage von 3 bis 5 Uhr
auf ſchriftliches oder perſöuliches Aufor=
dern
der zur Einführung berechtigten 6
Mitglieder im Geſellſchaftshauſe aus=
gegeben
.
Darmſtadt, den 22.November 1867.
Der Ausſchuß der Vereinigten Geſellſchaft.

GTrD. A.i. BriD. Aa. D. aDD. A.eo
6663) Geſucht wird eine zuverläſſige und
freundliche Zinderfrau für drei Kinder auf
dem Lande. Näheres Rheinſtraße 23 Hinterbau.

7147)

Geſchäfts=Verlegung.
Hiermit beehre mich ergebenſt anzuzeigen, daß ich von nächſten Montag den 25. November
mein ſeither bewohntes Lokal verlaſſen und mein neu hergerichtetes Geſchäftslokal: Alexander=
ſtraße
Nr. 7 neben Hrn. Tapezier Netz eröffnen werde. Indem ich bitte, das mir ſeither
bewieſene Vertrauen auch fernerhin bewahren zu wollen, empfehle ich mich mit allen in mein Ge=
ſchäft
einſchlagenden Artikeln unter Zuſicherung reeller Bedienung.
Achtungsvoll Johs. Hartmann, Cigarren=Fabrikant.
Reit dem 15. Novbr. l. J. wohne ich mitlere Rheinſtraße bei Herrn Oberſtaatsanwalt
8 Siebert. - Zu gleicher Zeit empfehle ich mich einem geehrten Publikum zu allen in
mein Geſchäft einſchlagenden Vorkommniſſen. Ich werde ſtets bemüht ſein, mir durch Eleganz
meiner Fuhrwerke, ſowie durch Pünktlichkeit und Billigkeit das Zutrauen meiner Herren Gönner
zu erwerben zu ſuchen.
Ph. Leigsler, Lohnkutſcher.
Darmſtadt, den 20. November 1867.

7201) Für die am 1. Januar k. J. fälligen
Oesterreichisch-Englischen Metalliques-Coupons
vom Jahr 1850
zahle ich den höchſtmöglichſten Cours, vorerſt 30 fl. 9 kr.
Verdiuund Sander,
vormals A. Meſſel, Ludwigsplatz.
Chriſtbeſcheerung in der Kleinkinderſchule zu Beſſungen.
Der unterzeichnete Vorſtand beabſichtigt, wie in früheren Jahren, am Sonntag den 22. De=
cember
, Mittags drei Uhr, auch dieſes Jahr in der Kleinkinderſchule dahier eine Chriſtbeſcheerung
für arme Kinder zu veranſtalten. Zu dem Ende erlaubt ſich derſelbe an die milden Herzen der
bewährten Freunde unſrer ſegensreichen Anſtalt ſich zu wenden und um Liebesgaben an Geld, paſ=
ſenden
Kleidungsſtoffen, ſowie ſonſtigen geeigneten Gegenſtänden zu bitten. Zum Empfang der
Gaben ſind die Vorſtandsglieder und ſämmtliche Herren Lehrer dankbar bereit. Auch dienen die
Gaben zugleich zum Ablöſen ſogenannter Neujahrgratulationsbeſuche und werden die Namen der
Geber im letzten Wochenblatt des Jahres bekannt gemacht. Willigen Herzen und reichlichen Gaben
ſieht ergebenſt entgegen
Der Vorſtand:
Frau Kolbe. Fräulein Böger. Frau Koch. Frau Scheld. Bürgermeiſter Dem=
mel
. Schreinermeiſter Gärtner. Probator Henkel. Präceptor Kauß. Kanzliſt
7202) Langbeinz. Pfarrer Noack. Reviſor Schröder. Louis Werner, Ackersmann.
6844)
Dringende Bitte!
Der Fabrilort Johanngeorgenſtadt in der ärmſten und ödeſten Gegend Sachſens (dem
ſogenannten ſächſiſchen Sibirien) wurde vor einigen Monaten vollſtändig von den Flammen ver=
zehrt
. Ueber 326 Gebäude brannten bei der damaligen Trockenheit mit Hab und Gut lotal nieder,
und auch nicht das Geringſte war verſichert. Ein unüberſehbares Elend iſt über dieſe unglückliche
Stadt hereingebrochen, viele Menſchen ſind verbrannt und verkohlt aus dem Schutte herausgezogen
worden, und ſämmtliches Vieh iſt zu Grunde gegangen. Ueber zwei Drittheil der Bewohner ſind

Kälte durchſchüttelt, kaum das Nothwendigſte habend, ihre Blöße zu bedecken, ohne Hülfe und
ohne Nahrung.
Da die Roth dort aufs Höchſte geſtiegen iſt, ſo wagt der ganz ergebenſt Unterzeichnete an die

C=
V.
44AUTTUAAT!

Königlich Sächſiſcher General=Conſul.

142
441
1)
P94axt.Perein.
F
F Samstag den 36. November findet das )
4 2. Winter=Concert im Gaſthof zur;

4

Traube ſtatt.

Anfang 8 Uhr.
Der Vorſtand.

5

gegen guten Lohn wird eine brave,
(8) reinliche Köchin gsſucht, die ſogleich
eintreten kann. Caſinoſtraße 2.

7204) Geübte Wtramin-tick. rinnen
finden Beſchäftigung bei
Georg Philipp Köhler.

OTTTTLTCLTLr imi.
6 7169) Ein anſtändiges mit guten 4
Zeugniſſen verſehenes Mädchen, das
9 Liebe zu Kindern hat, im Bügeln und im
4 Handarbeiten erfahren iſt, wird gegen guten
Lohn zu einer Familie auf dem Lande in
9 der Nähe von Darmſtadt geſucht.
Näheres Markt 5, 1. Stock.
G.IApiA.. Drdil
Stuohſtzhle werden in Rohr ſchlau=
2.
Ukhé genförmig u. Dambrett=
S
artig geflochten, ſowie auch die löcherigen Rohr=
ſtühle
, alte und neue, übernimmt fortwährend
der blinde Friedrich Vasler,
wohnhaft untere Langegaſſe 15 Hinterbau.

[ ][  ]

M. x7.

190

Wir empfehlen als ſehr zweckmäßig und überſichtlich:
Wnb=Theln über Ankmit und Abaung üinntliher Eiſenbahnzülge dahier
im Winterfahrtenplan 1867-68,
welche ſich namentlich für alle Geſchäfts=Büreaux, Canzleien, Wirthſchafts=Localitäten ꝛc. als beſonders praktiſch erweiſen dürften.
Preis: aufgezogen 9 kr. - unaufgezogen 4 kr.

L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckeret.

6003) Ein gebildeter junger Mann mit
Anlagen zum Zeichnen kann die Tylographie
(Holzſchneidekunſt) erlernen.
Caſinoſtraße 20.
Wolfg. Pfnor.
7165) Ein Mädchen, welches bürgerlich klo=
chen
kann und die Hausarbeit verſteht, wird gegen
guten Lohn auf Weihnachten in Dienſt geſucht.
Marienplatz Nr. 7 eine Stiege hoch.

Gold-Cours.
Piſtolen
fl. 9. 48-50.
Preuß. Friedrichsdor . . 9. 58-59.
Holländ. 10 fl.=Stücke . 9. 53.
Rand=Ducaten.
b. 37-39.
20 Franes=Stücke
9. 30-31.
Engl. Souverains.
11. 54-58.

2559) In der Jaeger'ſchen Buch=, Papier=
und Landkarten=Handlung in Frankfurt a. M.
iſt erſchienen und zu haben:
Ausführliches
Leitumgs-Verzeichmiss
aller größeren Zeitungen und Loſialblätter des
In= und Ausſandes,
mit Angabe der Auflage u. des Iuſertionspreiſes
Preis 3 Sgr. oder 12 kr.
Für Geſchäftsfreunde gratis und franco.
Die Beforderung aller Arten Anzeigen für
alle Blätter des In= und Auslandes wird von
uns zu den Originalpreiſen übernommen.
Jäger'ſche Buch=Papier-u. Landkartenhandlung.
Contral-Büreau für Inserate.
Frankfurt a. M., Domplatz 8.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienſtag 26. November 5. Vorſt. in der
4. Abonn.=Abth. zum Erſtenmal: Thereſe
Krones, Genrebild mit Geſang in 3 Akten
von K. Hafner; Muſik von Adolph Müller.
Thereſe Krones - Fräulein Adrian als Gaſt.
Donnerſtag 28. Novbr. 6. Vorſt. in der
4. Abonn.=Abth. Wilhelm Tell, große Oper
in 4 Acten mit Ballet; Muſik von Roſſini.
Arnold Melchthal - Hr. Lederer vom Stadt=
theater
in Hamburg, als dritte Gaſtrolle.
Freitag 29. November 7. Vorſt. in der
4. Abonn.=Abth. Zwei Tage aus dem Le=
ben
eines Fürſten, Luſiſpiel in 4 Acten von
Deinhardſtein.

geſchick 6ringt gkück.

(Schluß.)
Eine ängſtliche Stille; nach einer Weile ſprach ſie raſch: Begleiten
Sie uns, Hermann, wir reden zu Hauſel Wir gingen nun ſtumm
unſers Wegs, ihrer Wohnung zu. Nur einmal fragte Marie, indem ſie
ſich über ihre Mutter zu mir neigte: Und es iſt ſchwer, das Modelliren,
nicht wahr zu
Nein! Der Meiſter verſicherte mir, es ſei mir etwas Angeborenes
Wir ſaßen alle Drei um den wohlbekannten Theetiſch; ich an der=
ſelben
Stelle, die ich ſo oft vor Jahren eingenommen. Marie reichte
mir dieſelbe große blaue, goldrandige Taſſe hin, die damals immer aus=
ſchließlich
für mich beſimmt war Ihre Hand zitterte. Welche Ge=
fühle
wogten in meiner Bruſt, als ich jetzt meine Schickſale erzählte!
Und welche Ausſichten haben ſie nun zu fragte die Mutter, als ich
geendet.
O die günſtigſten, Madamel erwiderte ich. In einigen Monaten
ſpäteſtens werde ich Herr meines eigenen Geſchäftes ſein, wenn ich mich
von meinem Compagnon trennen will!
Wohl! Erinnern Sie ſich noch, daß ich Ihnen ſagte, wenn Sie
Ausſichten hätten, möchten Sie zu uns zurückehren und wir würden
ſehen:
Wie konnte ich es wagen, Madamel Marie von Raſillon und
ein Bronzearbeiter
3ch will Ihnen offen geſiehen=, fuhr ſie fort, daß ich nicht ſo
unbekannt mit ihren Verhältniſſen bin, als ich mich anfänglich ſtellte, um
Ihre Aufrichtigkeit zu erproben. Erfahren Sie auch, mein junger Freund
doch meiner Tochter Auge ſagt Ihnen mehr, als meine Worie ver=
mögen
. Ja, die liebevollſte Erinnerung an Sie iſt nicht einen Augenblick
aus Mariens Herzen gewichen, und wenn Sie ihre Wangen bleicher
ſehen als einſt, ſo errathen Sie die Urſache. Mein einziges Kind ſchwand
in vergeblichem Sehnen hin und ich bereute ſchon, Sie ſo ganz aus unſerer
Gegenwart verbannt zu haben. Da überraſchte mich vor einiger Zeit die
Nachricht, daß einer unſerer entfernten Anverwandten geſtorben und daß
mir durch ſeinen Tod eine ziemlich bedeutende Erbſchaft zugefallen ſei.
Augenblicklich war mein Entſchluß gefaßt; ich wandte alle Mittel an, um
Ihren Aufenthalt zu erforſchen, aber lange vergeblich, bis endlich der
Zufall mich ihn finden ließ. Ja, ich habe ſogar Herrn Gérard geſprochen,
und hätten wir uns heute nicht getroffen, würde Sie morgen eine Ein=
ladung
zu uns gerufen haben. Denn wer, wie Sie, reich an Keuntniſſen
und höherer Bildung, aber verlaſſen von jeder Gelegenheit, ſie geltend zu

machen, zum Handwerk greift, der hat überall Ausſichten, auf der ganzen
weiten Erde, der verdient die Hand eines edlen, ja des edelſten Mäd=
chens
zum Lohne, daß er noch etwas zu ſein vermochte, wo Wenige mehr
den Muth zu einer neuen Laufbahn gehabt hätten! Und hier ſie
ſtand auf und ergriff meine und Mariens Hand - nehmen Sie meine
Tochter hin, ſie iſt die Jhrige!u
Ein Freudenruf und Marie lag an meinem Herzen. Wir konnten
lange nicht ſprechen.
Und nun laſſen Sie es genug modellirt ſein1u meinte die Mutter.
Legen Sie Ihr Handwerkszeug nieder und leben Sie fortan nur der
Liebe und den Ihrem Geiſte angemeſſenern Beſchäftigungen! Marie
bringt Ihnen ein Vermögen zu, groß genug, um Sie für die Zukunft
jeder Lebensſorge ledig zu machen."
Neinlu ſagte ich beſcheiden, aber feſt. Mein Handwerk öffnese mir
im größten Sturm einen ſichern Port, als mir jeder andere verſchloſſen
war. Wie treulos, wollte ich von der Fahne weichen, zu der ich im Un=
glück
geſchworen, jetzt, da das Glück mir lächelt! Ober verlangen Sie,
daß ich in müßiger Nuhe hinträumend meine Tage verbringe, ein Schma=
rotzer
an dem Tiſche meiner Gattin? Rimmermehr
Lieber Hermanniu flüſterte Marie bittend, indem ſie mit ineinander
gefalteten Händen an meiner Schulter hing, auf welche ihr Köpfchen
ſich ſtützte.
Süße Marie, ſoll ich undankbar, treulos jein, um ein Tagedieb zu
werden?-
Gut, Hermanns, bemerkte die Mutter. Ich achte, ich ehre Ihre
Gründe, doch dünkt mich, es ließe ſich ein Ausweg finden. Fühlen Sie
Luſt unb Fähigkeit in ſich, einer Maſchinenfabrik vorzuſtehen ?
Mit leuchtenden Augen, mit pochendem Herzen bejahte ich. Während
dieſer drei Jahre habe ich vielfache Gelegenheit gehabt, den Wink des
braven Görard zu befolgen und Blicke in die Theorie dieſer Kunſt zu
thun, wenn ich auch des Praktiſchen noch nicht mächtig war."
Wohlan, ſuchen Sie mit Hülfe Ihrer neuen braven Freunde ein
Fabrikweſen der Art für mich anzukaufen oder einzurichten. Ich bevoll=
mächtige
Sie dazu; die nöthigen Summen liegen in Bereitſchaft. Sie
ſehen, daß ich nicht eigenſinnig, ſondern praktiſch bin, nicht verdienſtlos
auf die Verdienſte meiner Ahnen poche, ſondern gern dem Bürgerthum
und vor allem der Bürgertugend meine Hand reiche.
Und nun? Brauche ich noch zu erzählen, daß ich glücklich, daß ich
Mariens Gatte bin, in gutem Wohlſtande, unter den beſten Freunden ?
Das verſteht ſich von ſelbſt, und mein ganzes Geſchick, wenn ich es jetzt
überdenke, iſt nichts als eine Anekdote aus dem guten, alten, ſtrebenden
Paris, das hoffentlich noch nicht geſtorben iſt.

Redactlon und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.