Darmstädter Tagblatt 1867


08. Oktober 1867

[  ][ ]

N.40.

zum

Dienſtag den 8. October

Att.
1867.

.. el.
Dienſtags und Leleres Vomnerſtags. Jahres=Abonnement der drei Blätter zuſammen 2 fl. Auswärts kann man bei allen Poſtämtern abonniren. In Darmſtadt bei
der Expedition, Rheinſtraße Nr. 25 neu.

6032)
B e k a n n t m a ch u n g.
Diejenigen ortsfremden Perſonen, welche ihre Beiträge zur Kaſſe der Kranken=Anſtalt für
Gewerbsgehülfen und Dienſtboten für das 3. Quartal d. J. noch nicht entrichtet haben, werden
hiermit aufgefordert, ſolche längſtens bis zum 16. d. Mts. an den Erheber Jäger in
deſſen Dienſtlocal (ſtädt. Hospital Nr. 9) von Vormittags 8-12 Uhr und Nachmittags
von 2-5 Uhr um ſo gewiſſer zu entrichten, als ſonſt polizeiliche Mahnung, eventuell Aus=
weiſung
aus Darmſtadt erfolgt.
Darmſtadt, am 7. October 1867.
Die Hospital=Commiſſion.
Fuchs.

6033)
Verſteigerung von Flecht=Weiden.
Samſtag den 12. Oetober d. J., Morgens um 9 Uhr beginnend, wird zu
Seehof, ohnweit Lorſch, der Ertrag von der umfangreichen Flecht=Weiden=Anlage an Ort und
Stelle loosweiſe verſteigert. Gegen Bürgſchaft wird der übliche Credit gegeben. Ehrhardt.

6034) Bekanntmachung.

Auf freiwilliges Anſtehen des Bierbrauers
Philipp Appfel lüßt derſelbe ſeine ihm
eigenthümlich zuſtehende Immobilien und zwar:

O. Nr. Flur. Nr. Klftr. 1. 4 330⁄₈ 313 Grabgarten im Ban=
gert
, 2. 6 103 247 Acker im Bachgang, 3. 6 201 229 Acker unter der hohen
Stube, 4. 7 53 495 Acker im Bachgang 5. 19 63 265 Acker, unter dem
Grohberg, 6. 19 71 253 Acker daſelbſt, 7. 19 72 253 Acker daſelbſt, 8. 19 73 13) Acker daſelbſt, 9. 19 74 250 Acker daſelbſt, 10. 19 76 499 Acker daſelbſt, 11. 19 134 502 Acker daſelbſt, 12. 19 137 518 Acker am Sandhügel, 13. 19 138 518 Acker daſelbſt, 14. 19 140 500 Acker daſelbſt, 15. 19 141 506 Acker daſelbſt, 16. 19 142 506 Acker daſelbſt, 17. 19 149 503 Acker daſelbſt, 18. 19 150 503 Acker daſelbſt, 19. 19 151 513 Acker daſelbſt, 20. 19 159 128 Acker daſelbſt, 21. 19 160 190 Acker daſelbſt, 22. 19 161 191 Acker daſelbſt, 23. 19 170 386 Acker daſelbſt, 24. 20 4317 87 Acker am Grohberg, 25. 20 44 120 Acker am Grohberg,
Acker, hinter der
Prinzenſchanze, 26. 20 72⁷⁄₈ 1732 27. 21 79 372 Acker, rechts der
Windmühle, zwiſchen
dem Gräfenhäuſer
Weg und dem Darm=
bach
, O. Nr. Flur. Nr. Klftr. 28. 21 107 491 Acker daſelbſt, 29. 21 117 187 Acker am Pfarr=
wieſenweg
im Eck, 30. 21 118 373 Acker daſelbſt, 31. 21 119 214 Acker daſelbſt, 32. 21 120 229 Acker daſelbſt, 33. 2½ 12) 219 Acker daſelbſt, [34. 25 35 265 Acker in den Weizen=
ückern
, 35. 25 36 281 Acker daſelbſt, 36. 27 6⁄₈ 15191 Acker an der Täub=
cheshöhle
, 37. 27 10⁄₈ 403⁷⁄₈ Acker daſelbſt, 338. 27 b⁄₈ 377⁄₈ Acker daſelbſt, 39. 27 7³⁄₈ 8017 Acker daſelbſt, 40. 27 8⁄₈ 398 Acker daſelbſt, 41. 27 11⁄⁄₈ 406 Acker daſelbſt, 42. 29 197 434 Acker bei der Mar=
tinsmühle
, 43. 29 198 197 Acker daſelbſt, 44. 29 201 364 Acker daſelbſt, 45. 38 209 429 Acker vor der Roſen=
höhe
, 46. 38 230 380 Acker daſelbſt, 47. 38 233 915 Acker daſelbſt, 48. 39 27 11⁄₈ ½ Weg im Soder, 49. 39 35⁵⁄₈₀ 5 Einfahrt im Soder, 50. 39. 36 604 Acker daſelbſt, 51. 39 37 435 Wieſe daſelbſt, 52. 39 38 762 Acker im Soder, 53. 40 99 370 Acker vor dem Eichel=
acker
, 54. 40 95 518 Acker daſelbſt, 55. 40 217 124 Acker am Molken=
brunnen
, 56. 40 218 566 Acker daſelbſt, 57. 40 104 433 Acker vor dem Eichel=
acker
, 58. 40 243 638 Wieſe, die mittelſte
Seiterswieſe,

O.=Nr. Flur. Nr. Klftr.

59. 40 246 1164 Acker, neben den
Seiterswieſen, 60. 46 247 81 Acker daſelbſt, 61. 40 249 84 Acker daſelbſt, 62. 42 88 998 Acker an der Nacht=
weide
, 63. 42 89 250 Acker daſelbſt, 64. 42 90 250 Acker daſelbſt, 65. 42 93 501 Acker daſelbſt, 66. 43 54 271 Acker an den wüſten
Hügeln, 67. 43 55 519 Acker daſelbſt, 68. 43 56 518 Acker daſelbſt, 69. 50 41 313 Wieſe zu Scheftheim, 70. 2 318 C0 Hofraithe, Runde
Thurmgaſſe. 71. 2 319 13³⁄₈ Grabgärtchen daſelbſt Montag den 14. October Vormittags
10 Uhr

öffentlich an den Meiſtbietenden verſteigern.
Darmſtadt, den 5. October 1867.

Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Der Vorſteher:
Berntheiſel.

5885) Donnerſtag den 10. October Vormit=
tags
11 Uhr werden in Großherzoglicher Hof=
meierei
dahier
36 fette Hümmel und
36 ſchlachtbare Schafe
verſteigert.
Darmſtadt, den 30. September 1867.
Großherzogliche Hofmeierei=Verwaltung.
Kehres.

Feilgebotenes.
5762) Steinſtraße Nro. 6 iſt eine Bad=
Einrichtung zu verkaufen und mehrere Zimmer
zu vermiethen.

5951)

täglich friſch gekeltert, empfiehlt

.
8

2 Kauten zu vergeben.
Louiſenſtraße 42.

5960) Gebrochene Aepfel von der Roſen=
höhe
; allerlei Sorten werden auf Beſtellung ins
Haus geliefert von Chriſtian Kröh an der
Waiſenpumpe.

Güßer Aepfelmoſt
iſt zu haben per Schoppen 3 Kreuzer.
5961)
J. H. Molter.

42

[ ][  ][ ]

160
6035)

M. 40.

opyariioe SaGkrMl-u0ohié
von H. A½Ott0 &a Co. in Cöln.
Billigſte und bequemſte Triebkraft, vollſtändig gefahrlos, liefere ich zu Fabrikpreiſen.
Frankfurt a. M., im September 1867.
Kagurst Taus.

5963) Mühlwes 26 ſind täglich reife
Trauben u. gebrochene Aepfel zu verkaufen.

6036) Für Ziegenbeſitzer zwei ausgezeichnete
Carl Miſchlich,
ſchöne Böcke.
Soderſtraße Nr. 29.
Ruhrer Steinkohlen
Fettſchrot prima Qualität.
Fortwährende Zufuhr. Wagenladung frachtfrei
in's Haus der Ctr. 32 kr. Beſtellungen werden
übernommen und reelle Bedienung zugeſichert von
Friodrich Wauor, Schuhmacher,
obere Langgaſſe.
6037)
6038) Bei P. Zimmermann in der Kies=
ſtraße
ſind ſchöne Winterſalatpflanzen zu haben.
6039) Langegaſſe Nr. 11 ſchöne Canarien=
Vögel zu verkaufen.
6039a) In der Sackgaſſe Nr. 2 ſind Ueber=
rheiner
Zwetſchen zu haben per Kumpf 30 kr.,
im Simmer 1 fl. 52 kr.

Vermiethungen.

49) Niunder Jarlditrare 1.
1
K iſt ein ſchönes vollſtändiges Logis an eine;
E ſtille Familie zu vermiethen.
H20.
Medla.Ar. Ca.

Oe
He.
GOOate

AAbauLEAAUArT RAT Laruuradi
4993) Neckarſtraße Nr. 15. iſt ein kleines
möblirtes Zimmer und Cabinet, monailich zu
5 fl. zu vermiethen.
5225) Mathildenplatz Nr. 5
zu vermiethen der 3. Stock, beſtehend aus 4 Zim=
mern
, 2 Cabinetten mit allen Bequemlichkeiten.
5231) In meinem neuerbauten Hauſe, Eck
der Wilhelminen= und Heinrichſtraße, iſt im
dritten Stock ein geräumiges Zimmer und Cabinet
mit ſchöner Ausſicht an einen einzelnen Herrn
ſogleich zu vermiethen. Eigenbrodt.
5380) Der Dachſtock des neueſten von Mau=
rermeiſter
Klump in der Kranichſteiner Straße
erbauten Hauſes. Näheres bei dem Erbauer.h
5545) Zwei möblirte Zimmer mit Bedienung
gleich zu vermiethen. Steinſtraße 36.
5597) Kaſernenſtraße Nr. 64 neu ein möblir=
tes
Zimmer zu vermiethen per Monat 4 fl. 30 kr.
5768) Bei Hofglaſer Brunner, obere
Eliſabethenſtraße Nr. 22 iſt im Vorderhaus ein
großes Zimmer, Ausſicht auf die Straße, mit
Möbeln zu vermiethen.
5770) Kleine Ochſengaſſe Nr. 5 ein ſchönes
Logis zu vermiethen und gleich zu beziehen.
5834) Grafenſtraße 18 zu vermiethen:
1 Zimmer mit oder ohne Möbel.
5891) In der Nähe der höheren Schulen
iſt ein möblirtes lieines Zimmer zu vermiethen.
Näheres Nieder=Ramſtädter Straße Nr. 14.
5985) Eine ſehr hübſche und geräumige
Wohnung in ſchönſter Lage der Stadt, 7 Zimmer
enthaltend, nebſt Stallung und Remiſe iſt bald zu
beziehen. Näheres in dem Logisnachweiſungs=
bureau
von B. L. Trier, Ludwigsſtraße.

NNNUNANNNAUTNANNNNANNN
4 5994) Beſſunger Carlsſtraße Nr. 3
H
4 im 2. Stock ein freundliches Zimmer, ſowie
K1 oder 2 kleinere in der Manſarde, mit FH
1
Möbeln und Bedienung.
Hece.
4
040½00,D, )
4 4N N ANINn N NNANNNuunnhruannt
6000) Ein Stall für 3 Pferde nebſt Remiſe
vom 1. November an zu vermiethen.
Eliſabethenſtraße Nr. 60.
G-
6040) Für Eiſenbahnarbeiter
ein Logis von 1 Zimmer, Kabinet, Küche,
Keller ꝛc. bei G. G. Lange in der Rheinſtraße.
6041) In meinem neu erbauten Hauſe am
neuen botaniſchen Garten iſt der untere Stock,
4 Zimmer, Magdkammer, Küche, abgeſchloſſener
Vorplatz, Mitgebrauch der Waſchküche und des
Bleichplatzes, zu vermiethen und gleich zu beziehen.
A. Walter, Schreinermſtr., Gardiſtengaſſe 31.
6942) Ein kleines Logis iſt an eine einzelne
Perſon zu vermiethen. Holzhofſtraße Nr. 3.
6043) In dem Eckhauſe Wilhelminen= und
Eliſabethenſtraße Nr. 17 iſt in der unteren Etage
ein Logis aus 4 Zimmern, Küche ꝛc., zu ver=
miethen
und gleich zu beziehen.
Eliſe Brandſtätter.

Vermiſchte Nachrichten.
6028)
Roadinss
in Unglish Pocts and Humourists.
These readings will be given henceforth
on the tuesday evening at 7 oel. (Oot. 8.
15. 22. 29. &a. Nov. 5.) in the schoolroom,
Grafenstrasse.
Halk the proſits will be given to the Darm-
stadt
charities.

5914) E
Sprach=Unterricht.
Unterzeichnete macht hiermit bekannt, daß ihr
Unterricht in der engliſchen u. franzöſiſchen
Sprache am 1. October wieder beginnt.
Anmeldungen werden Wieſenſtraße Nr. 5
entgegen genommen.
J. Lauteren.
5857)

Horentiner, quartett-Jorein.
Cean Becher.)
Erſtes Concert
Mittwoch den 9. October Abends 7 Uhr
im Saale des Gaſthofs zur. Trauben.
[R0ſRallill:
1) Quartett in G dur Nr. I von Mozart.
2) Duartett in Amollop.41 Nr. 1v. Schumann.
3) Grosses Guartett in Es, op. 127v. Beethoven
Zweites Concert
Mittwoch den 16. October Abends 7 Uhr
im Saale des Gaſthofs zur Traubel.
PRoGRAU.
1) Quartett in A moll von Schubert.
2) a. Variationen von Beethoven.
b. Serenade von Haydn.
C. Scherao von Cherubini.
3) Grosses Luartettin Fopl35 v. Beethoben.
Abonnements=Billets 1 fl. 45 kr., Saal=
Billets 1 fl., Gallerie=Billets 30 kr. ſind zu
haben in den Buchhandlungen der Herren
J. P. Diehl und F. L. Schorkopf, ſowie
Abends an der Kaſſe.
(6044
6003) Ein gebildeter junger Mann mit
Anlagen zum Zeichnen kann die Thlographie
(Holzſchneidekunſt) erlernen.
Caſinoſtraße 20.
Wolfz. Pfnor.
6008) Ein brabes Mädchen, tüchtig im Kochen
und in der Hausarbeit, kann bei gutem Lohn
ſogleich eintreten. Eck der Wilhelminen= und
Heinrichſtraße in dem neuen Hauſe.
6015) Einige Schüler finden bei einem Lehrer,
ganz in der Nähe des Gymnaſiums und der
Realſchule, freundliche Aufnahme und falls nöthig
Nachhülfe. Näheres in der Expedition.
6045) Weiße und farbige Glaxé-, ſowie
auch Uuiform-Mandschuhe werden
nach der neueſten Methode gewaſchen bei
Ph. Rrinuer Wiwe.,
Wilhelminenſtraße Nr. 4.
gehrere Muſikfreunde erlauben ſich, das
S
3
5
hieſige geſangliebende Publikum auf
SOE die Vorträge des Sängers Pernitza
aufmerkſam zu machen, welcher mit ſeinen
wundervollen Stimmmitteln eiuen ſeelenvollen,
künſtleriſch vollendeten Vortrag verbindet, und
bei ſeinem ausgewählten Repertoir uns
gewiß noch manchem genußreichen Abend entgegen
ſehen läßt.

In dem
Privat-Ausben zAuatitmt

von

Ph. Vayuer,
Eliſabethenſtraße 44 neu,
beginnt der Wintereurſus Donnerſtag den 10. Oktober. Aufnahme der Schüler vom 6-5. Jahre
einſchließlich. Schüler, welche die Anſtalt bis zu dem 15. Jahre beſuchen, werden ſo weit vorbe=
reitet
, daß ſie die nöthigen Kenntniſſe erlangen, um das demnächſtige Examen des einjährig= frei=
willigen
Militärdienſtes ablegen zu können. Gefällige Anmeldungen werden täglich entgegen ge=
nommen
und zu näherer Auskunft iſt mündlich bereit

Wagnar.

5317)
Anershaantsehe Coupous
werden zum beſtmöglichſten Courſe bei mir eingelöſt.
Ferdinund Wolf=Rekt.

5630) Ou einem leicht verkäuflichen Artikel werden ſolibe Leute geſucht.
E. M. Kühn, gr. Ochſengaſſe 21.

[ ][  ][ ]

R. 40.
9
Die k. k. öſterreichiſche Geſandtſchafts=Canzlei
J
befindet ſich vom 3. October l. J. angefangen in der Beſſunger Wilhelminen=
ſtraße
Nr. 28. Dienſtſtunden wie bisher an Wochentagen von 9 bis 1 Uhr.
5919) Unſere Erziehungs= und Unterrichts=Anſtalt, Grafenſtraße 27, beginnt den
9. October. Bekanntlich werden ſchon Knaben mit dem 3. und 4. Lebensjahre an aufgenommen.
Erwachſene Töchter, welche ſich als Lehrerinnen eine Exiſtenz verſchaffen wollen, können ſich
Dr. J. Tölsing.
im October anmelden.

Monstre Symphonie-Coneerte
der aus 60 Künſtlern beſtehenden Kapelle unter artiſtiſcher Leitung
von
B. EölsC, Hönigl. Husihdirector.
Herr Lichtenſtern, der techniſche Director der Bilse-Coneerte, hat bie Ehre
anzuzeigen, daß in
Darmſtadt Dienſtag den 8. October:
unwiderruflich ein einziges Shmphonie=Concert veranſtaltet wird.
(6026
Alle Details durch Anſchlagzettel.
6047) Diejenigen Damen, welche geſonnen ſind, meinem Unterricht im Zuſchneiden
u. Anfertigen von Damenkleidern für dieſen Herbſt noch beizutreten, wollen ſich gefälligſt
ſchon in den nächſten Tagen bei mir anmelden. Auch ertheile ich Privatunterricht außer dem Hauſe.
Marie Struth, Ludwigsſtraße Nr. 12, zwei Treppen.

6048)

Eine ſichere Familien-Cziſtenz

161
5925) Kiesſtraße Nro. 16 kann ein Schüler
Koſt und Logis erhalten.
(Lin façonnirter Siegelring mit grünem
3 18 Stein wurbe von der Heinrichsſtraße
bis an den Bahnhof verloren. Der Finder wird
gebeten, deuſelben gegen eine gute Belohnung
Heinrichsſtraße Nr. 1 abzugeben.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienſtag 8. Oct. 7. Vorſt. in der 2. Abon.=
Abth. Gaſtſpiel des Signor Manuel Car=
rion
: Der Barbier von Sevills, komiſche
Oper in 3 Acten, Muſik von Roſſini Almaviva
Signor Manuel Carrion, Roſine Frau
Peſchka=Leutner, Figaro Hr. Becker, Bar=
tolo
Hr. Greger (Signor Carrion und Frau
Peſchka ſingen Einlagen).
Donnerſtag 10. Oetbr. 8. Vorſt. in der
2. Abonn=Ahth.: Gamont, Trauerſpiel in
5 Akten von Göthe. Klärchen, Fräulein Auguſte
Rautenberg, vom Kön. Theater in München,
als Gaſt.

kann bei meiner Durchreiſe durch die gründliche prakliſche Erlernung meiner unübertrefflichen fran=
zöſiſchen
chemiſchen Kunſtfärberei und Wäſcherei in ſeidenen u. feinen wollenen Stoffen, Blonden,
Spitzen, Federn, Glaçé=Handſchuhen ohne Geruch und mit Entfernung der Schweißflecken ohne An=
wendung
von Apparaten, Keſſeln und beſonderer Feuerung, leicht erzielt werden. Meine Methoden
wurden in England, Rußland, Schweden und Deutſchland vielfach als die vorzüglichſten anerkannt
und von mir eingeführt. Honorar billig. Reflektirende belieben ihre Adreſſe unter den Buch=
ſtaben
W. S. in der Expedition d. Bl. niederzulegen.

6029) Montag den 14. Oct. beginnt der
Unterricht an meiner Lehranſtalt für Knaben
(vom 6. Lebensjahre an).
H. Schmitz, Eliſabethenſtraße 34.

6049) Ein weißſeidenes Halstuch wurde
am Sonntag von der Waldſtraße bis zur Stadt=
kirche
verloren. Man bittet um gef. Rückgabe
bei der Exp. d. Bl.

Rhein=Dampfſchifffahrt.
Kölniſche und Düſſeldorfer Geſellſchaft.
Fahrplan vom 1. September 1867ab
Abfahrten von Mainz=Caſtel:
Morgens 7, 9, 9½ und 12 Uhr bis Cöln.
Nachmittags 3 Uhr bis Bingen.
Fahrt 9½ Mont. u. Mittw. bis Arnheim,
und Sonnt., Dienſt., Donnerſt., Freit. und
Samſtags bis Rötterdam (London).
Morgens 6 u. Nachm. 2½ Uhr bis Mannheim.
Die Schnellfahrt 9 Uhr wird durch die neu er=
bauten
Dampfboote Humboldt und Friede=
[4176
ausgeführt.

Der arme Doctor.
Nach dem Engliſchen.

GFortſetzung)
Schurke, Ungeheuer von Schlechtigkeit, rief der Doctor voll Leiden=
ſchaft
, beharren Sie immer noch darauf, mich zu einer ſolchen That
verführen zu wollen? Hören Sie mich, ich war entſchloſſen, Sie um ein
Anlehen von zwanzig bis dreißig Pfund zu bitten, denn, Gott helfe mir,
ich bin in der That in tiefe, ſchmerzliche Armuth verſunken, doch nun
würde ich keinen Pfennig von dem Gelde berühren, das, wie ich voraus=
ſetze
, rechtmäßig Ihnen gehört. Nun würde ich keinen Heller, und wäre
es auch auf dem Wege eines Anlehens, von Ihnen annehmen! Und Ihr
Geſicht kam mir ſo gut vor, und ſogar in dieſer Secunde noch ſieht es
ſo freundlich und tugendhaft aus! Arthur Moxton, wie können Sie mit
einem ſolchen Geſichte von einem ſo abſcheulichen Verbrechen träumen?
Sie würden die Seele eines ſterbenden Mannes mit einem Schlage in
das Jenſeits ſchicken? Sie würden dieſe Seele vielleicht für immer mor=
den
, denn wer weiß, was nur ein paar Stunden der letzten Reue ſelbſt
den größten Sündern zu nützen vermögen? Und iſt er nicht berechtigt,
über ſein Eigenthum zu verfügen, wie es ihm beliebt? Sie ſind nur ſein
Neffe, und Sie ſind jung und fähig, durch Ihre eigene Arbeit zu leben.
Vermacht er ſein Vermögen zu wohlthätigen Zwecken, zu Unterſtützung
von denjenigen, welche arm und ſich ſelbſt zu helfen unfähig ſind, ſo iſt
es am Ende ein gutes Werk. Junger Mann, Sie werden dieſem ſchlechten
Vorhaben entſagen""
Arthur wandte ſich ein paar Secunden ab; es kam dem Doctor vor,
als ſähe er Thräuen in ſeinen Augen glänzen, und er wunderte ſich
darüber, doch bald glaubte er ſich getäuſcht zu haben.
Wenn Sie ſich nicht mit mir verbinden wollen' ſprach Arthur,
ſo werden Sie mich wenigſtens nicht abhalten, meinen Plan allein aus=
zuführen
, und Sie ſchwören mir, das Geheimniß uie zu verrathen.
Sogleich gehe ich zu Ihrem Oheim und warne ihn, damit er nichts
trinkt, was Sie ihm bieten.

Der Doctor ging auf die Thüre zu, doch plötlich blieb er wieder
ſtehen und ſchien unentſchloſſen.
Es iſt etwas Hartesl fuhr er fort, es iſt hart, einem Sterben=
den
zu ſagen, ſein nächſter Verwandter ſinne auf ſeine Zerſtörung. Es
würde mir wehe thun, einen ſcheidenden Geiſt mit dieſem ſchlimmen Ein=
drucke
von der Welt zu ſchicken. Herr Morton, Sie laſſen ſich erweichen,
Sie verſprechen mir feierlich, dieſem ſchmählichen Plane zu entſagen, und
dann werde ich nicht genöthigt ſein, mich noch einmal vor Ihres Oheims
Angeſicht zu drängen; junger Mann, es ſind noch gute Gefühle in Ihnen
ja, Sie ſind gerührt, ich empfinde es nun deutlich; vielleicht bedachten
Sie nicht tief genug das Schreckliche des beabſichtigten Verbrechens, und
Ihre Augen ſind jetzt geöffnet; Sie werden mir feierlich, als in Gegen=
wart
Gottes, ehe ich Sie verlaſſe, geloben, dieſen fürchterlichen Plan
aufzugeben.
Arthur leiſtete das von ihm geforderte Verſprechen mit einer Bereit=
willigkeit
, welche den Doctor im höchſten Maße in Erſiaunen ſetzte; er
bat ihn ſogar, die Phiole mit ihrem tödtlichen Inhalt als einen weiteren
Beweis, daß er den ſchlimmen Plau aufgegeben, mit ſich fortzunehmen.
Sie gingen in der Stille mit einander die Treppe hinab, bald ſaß
der Doctor wieder in ſeinem elenden Gefährt, und das geſenkte Haupt
ſeines magern Roſſes war der Heimath zugewendet.
Die Aufregung der unangenehmen Scenen, die er durchgemacht, ver=
ſchwand
bald und tiefe Niedergeſchlagenheit laſtete wieder auf ſeinem
Geiſte. Alles Elend ſeines Hausweſens tauchte beinahe mit der Stärke
der Wirklichkeit vor ihm auf; er ſah, wie ihm ſeine Frau in der Haus=
flur
bei ſeinem Eintritt entgegenkam und lächelte und ſprach: John, gib
mir Geld, ich weiß, Du haſt unn.1 Wie ſollte er ſie anſchanen, was
ſollte er ihr ſagen? Er blickte empor zu dem Himmel, einem ſchönen,
herrlichen Himmel, auf deſſen tiefblauem Grunde das ſtrahlende Licht des
Mondes hervortrat, und vom Himmel ſah er hinab zu dem ruhigen
Flaſſe, an dem er langkam hinfuhr, und betrachtete die glänzeuden Re=
flexe
im funkelnden Waſſer, wie ſie nieder und nieder tauchten, als wäre
in der Tiefe ein anderes Reich, das, an Herrlichkeit dem Neiche oben
gleichkommend, von den Sternen aufgeſucht würde. Die Seele des geld=

[ ][  ]

162

R.40.

loſen Mannes zog die ganze Macht der Scene ein, und für ein paar
kurze Augenblicke vergaß er beinahe ſein Unglück; dann aber kam die
traurige Gegenwirkung, der Stachel erwachte wieder in ſeinem Buſen, er
e rinnerte ſich des Legats und der tauſend Pfund, welche beinahe ſein
Eigenthum geweſen waren.
Doch er tröſtete ſich, er ſtrebte nach Troſt durch Philoſophie und
durch den Gedanken, welch ein ſchwarzes Gewiſſen er in ſein bis dahin
ſchuldloſes Haus zurückgebracht haben müßte, hätte er in einem Augen=
blick
der Verzweiflung zu dem verbrecheriſchen Vorſchlag von Arthur ein=
gewilligt
; er war, wenn auch dürftig, doch ein harmloſer Mann und
dankte Gott, daß er der Verſuchung nicht nachgegeben. Plötzlich trat, wie
durch eine geheime Wirkung, vor ſeine Einbildungskraft eines Mörders
Sterbebett, an welchem er in einer frühern Zeit geſtanden hatte. Es war
ihm, als hörte er den Mörder noch im Fieberwahne über Feinde und
Martern ſchreien, die ſein Gewiſſen zerriſſen, als ſähe er ihn noch mit
dem anklagenden Geiſte kämpfen, der ſich ſeiner Seele bemächtigen und
ſie aus ſeinem elenden Körper hervorzerren wollte. Der Mörder lag auf
einem reichen Bette, denn er war ein wohlhabender Mann, goldbefranste
Vorhänge bildeten einen Himmel über ſeinem Haupte; doch ſeine Bedienten
in ihren koſtbaren Lioreen mußten ihn Stunden lang mit Gewalt zurück=
halten
, ſonſt wäre er in ſeinem wilden Delirium entflohen aus ſeinem
glänzenden Herrenhauſe; in den letzten Stunden erſt wurde er ruhiger
und bat ihn, John Foh, ganz nahe, nahe heranzutreten, denn er konnte
kaum ſprechen, und dann erzählte er ihm, wie er vor Jahren einen reichen
Verwandten vergiftet und ſein Vermögen geerbt= und als er dies erzählt,
kreiſchte er in gewaltiger Angſt, umſchlang des Doctors Nacken mit krampf=
haften
Armen, ſchrie: Rettet michl haltet michl er will mich fortreißen!
fiel zurück und ſtarb.
Alles dies zog vor des Doctors Geiſt vorüber, er fühlte ſich glück=
lich
ſogar in der Tiefe ſeiner Armuth, weil er mit Widerwillen die Ver=
ſuchung
, ein ſolches Verbrechen zu begehen, zurückgewieſen hatte. Er
ließ ſein abgemagertes Pferd nach ſeinem eigenen Belieben und beinahe
ohne Führung gehen; deſſen ungeachtet rückte das gute Thier in einem
erträglichen Schritt vor und ſtand bald vor ſeines Herrn Thüre. Thränen
traten in des Doctors Augen, wenn er an das ſchweigſame, ſchwache,
hungerige Geſchöpf dachte, wie es in ſeinen Stall zurückkehrte, wo es
kein Futter fand - ja er dachte hieran mit großer Wehmuth, obgleich
er im nächſten Augenblick Mrs. Foy ſehen ſollte.
Alles war ruhig im Hauſe. Seine geräuſchvollen Kuaben hatte man
längſt zu Bette gebracht. Er tappte durch einen finſtern Gang, und als
er das Wohnzimmer erreichte, wurde die Thüre eben von Mrs. Foh ge=
öffnet
. Sie hielt in ihrer Hand einen meſſingenen Leuchter, der eines
der abgezehrteſten Lichter, ſechzehn auf das Pfund, enthielt. Ihr Geſicht
war ganz Begierde, und es wurde ſogar ein Lächeln von kurzer Strah=
lung
über den tiefen Linien des Elends ſichtbar.
Ah! John Foh, Ihr habt nun Geld - ich weiß, Ihr habt-
ich
leſe es in Euerem Geſicht, Gott ſegne den guten Oberſten, ich werde
die ganze Nacht für ihn beten.
Des Doctors tiefer Seufzer traf an ihr Ohr, ſie ſetzte ihren Leuchter
auf den Tiſch und ſchaute ihrem Gatten freundlich in das Geſicht.
Ihr ſeid ermüdet;, ſagte ſie, obgleich ich Euch oft viel ſpäter
nach Hauſe kommen ſah. Schaut, ich habe einen Biſſen Abendbrod für
Euch, ich rettete ihn vor den Fnaken, welche gern Alles aufgezehrt
hätten.
Sie legte neben den meſſingenen Leuchter den Ueberreſt eines Brod=
laibes
, mit einer ſehr mäßigen Portion Käſe und einem noch kleineren
Stückchen Schöpſenfleiſch.
Doch zuerſt ſagt mir, wie viel er Euch gegeben, ohl ich weiß,
es iſt etwas, denn der Oberſt iſt ſo reich, wie Jedermann behauptet!
Der Doctor wußte nicht, was er antworten ſollte, er fürchtete ſich,
die Wahrheit zu geſtehen, und beſaß nicht die geringſte Geſchicklichkeit im
Erfinden von Entſchuldigungen und Ausreden; der Arme ſchrack beinahe
zurück vor dem bleichen, verrunzelten Geſicht, das ihn ſo gierig an=
ſtarrte
. Alle ſeine hinkenden Ausflüchte halfen nichts; denn mit dem
Scharfblicke, den langes Leiden verleiht, errieth ſie leicht die Wahrheit.
Ich ſehe, Ihr habt kein Geld, und da Ihr ſagt, Ihr werdet am
Morgen nicht zur Eremitage zurückkehren, ſo weiß ich, daß Euch der
Oberſt in Aerger und ohne eine Belohnung entlaſſen hat. John Foh,
Ihr begreift nicht, wie in den letzten paar Stunden dieſe Hoffnung neues
Leben in mir erweckte, doch jetzt.
Sie ſchlug ihre Hände zuſammen und der Ausdruck ſtummen Wahn=
ſinns
, den der Doctor ſo ſehr zu ſehen befürchtete, verbreitete ſich aber=
mals
über ihre Geſichtszüge. In wenigen Minuten wurde ſie von leichten
Krämpfen ergriffen, der Anfall ging raſch vorüber, und ſie ſank be=
wegungslos
und ohne Bewußtſein nieder.

Der Oberſt Moxton war ungemein unruhig während der Zeit der
Abweſenheit ſeines Neffen mit Doctor Foy; er ſeufzte und ſtöhnte tief,
und ſeine Augen drückten die höchſte Angſt aus; er ſchaute unabläſſig
nach der Thüre, als ſchmachtete er nach einer Kunde von der größten
Wichtigkeit, nach einer Nachricht, welche eine Seele in Anſpruch nehmen
konnte, die von dieſer Welt zu ſcheiden im Begriffe war, denn er wußte
gar wohl, daß ſeine letzte Stunde herannahte. Ja, Charles Morton be=
durfte
keines Arztes der ihm ſagen mußte, daß ſein Ende nahe bevor=
ſtand
; er hatte tiefe Studien in vielen Dingen gemacht, und hiezu gehörte
auch dieſes. Seine Kräfte nahmen offenbar ſehr ſchnell ab; nur mit
Mühe konnte er eine Hand oder den Kopf bewegen;3 ſeine körperliche
Stärke war entſchwunden, ſein Geiſt aber war noch ſo kräftig als je.
Endlich kehrte Arthur zurück. Mit wnnderbarer Anſtrengung er=
forſchte
der Sterbende einen Augenblick ſeines Reffen Züge, und dann
leuchtete ſein eigenes gerührtes Antlitz.
Er iſt der Lockung nicht unterlegen Liu ſagte er voll Begierde.
Ich habe ihn, ſo viel nur immer in meinen Kräften lag, verſucht
antwortete Arthur, und ich fand ihn im höchſten Grade unbeſtechlich; ich
glaube, Welten könnten ihn nicht veranlaſſen, ein Haar auf dem Haupte
ſeines ſchlimmſten Feindes zu verletzen, und noch viel weniger um des
Geldes willen nach ſeinem Leben zu trachten.
Du haſt ihm kraftig auseinandergeſetzt, es wäre bei mir alle Hoff=
nung
auf Wiederherſtellung vorüber, und es könnte nicht als ein Mord
betrachtet werden, wenn man mir Gift einflößte ?u
Ich war beredt, ſo weit ich etz bei einer für mich ſo unſeligen
Aufgabe zu ſein vermochte.
Und Du erinnerteſt ihn an das Drückende ſeiner Armuth und
ſtellteſt ihm vor, was ein oder zwei tauſend Pfund in ſeiner gegenwärtigen
Lage für ihn wären ?u=
Ich that dies.
Und Du boteſt ihm mein halbes Vermögen, wenn er in Gemein=
ſchaft
mit Dir mir Gift beibringen würde ?
Glauben Sie mir, Oheim, ich verſäumte nichts, doch er wich mit
dem größten Abſcheu vor dem Verbrechen zurück, das ich ihm vorſchlug;
alles Gold der Welt würde John Foy nicht bewegen, dieſe ſchlechte
Handlung zu begehen, davon mögen Sie vollkommen überzeugt ſein.
Dank, Gott, oh Gott! ich danke Dir für einen vollkommen redlichen
Mann auf dieſer Welt, um ſo mehr, als dieſer Mann. zu meiner Ver=
wandtſchaft
gehört, und er gerade derjenige iſt, welchen ich unbeſtechlich zu
finden wünſchte.
Ein Gefühl tiefer, ruhiger Frömmigkeit verbreitete ſich über des
Sterbenden Antlitz, während er mit ſanftam Auge emporſchaute; die harten
Linien waren gemildert und ſein ganzes Geſicht hatte ſeine gewöhnliche
Strenge verloren.
(Schluß folgt.)

Darmſtädter hiſtoriſche Kleinigkeiten.
Mitgetheilt von W.
32. Fremdenverkehr im Jahr 1140.
Wir lernen ihn aus dem Wochenblatt- kennen, welches in jeder
Rummer die Angekommene frembde Herren Passagiers und die Ab=
und durchgereiſte Herren Passagiers mit Namen nennt. Die hier lo=
girenden
Fremden ſind durchſchnittlich 3 an der Zahl in jeder Nummer,
die meiſt im Trauben, im Adler, im Fröhlichen Mann, im Anker, im
Ochſen, im Löwen, im Engel, im Schwanen logiren; auch der Viehhof
erſcheint zuweilen als Logirhaus. (Im Viehhof logirte ſogar eines Tags
ein Marquis de Beaumont aus Brüſſel.) Die Reiſenden ſind Handels=
leute
, Militärperſonen und Beamte, von denen die erſteren beſonders zur
Zeit der Frankfurter Meſſe zahlreich durchpaſſirend erſcheinen. Als Ver=
gnügungsreiſende
ſind wohl nur die Cavalierst aus allen Theilen von
Deutſchland zu betrachten. Das erſte Wochenblatt des Jahres 1740
führt folgende Fremde an:
Angekommene frembde Herrn Passagiers.
Herr von Seebach, von Storndorff, logirt im Trauben.
Herr Freſenius, Berg=Inſpector aus dem Grund Breidenbach, logirt
im Löwen.
Herr Leutner, Rath und Amtmann zu Grünberg, logirt im Adler.
Abgereiſte Herrn Passagiers.
Herr von Carlin, Obriſt=Lieutenant von den Würtemberg. Dragonern.
Herr von Roßkam, Preuß. Lieutenant.
Herr Baud, Kriegs=Raih von Chur=Pfaltz.
Herr Harbrecht, Regierungsrath beym Herzog von Württemberg.
Herr von Lückweil, Preuß. Capitain.
In der September=Meßzeit führt das Fremdenregiſter vom 8. Sept.
5 angekommene und 29 ab= und durchgereiſte Paſſagiere auf. Darunter
befanden ſich 15 Handelsleute aus Süddeutſchland und der Schweiz.

Redaction und Verlag: L. C.

'ſche Hofbuchdruckerei.