Cillage
D
zum
Darmſtädter Frag= und Anzeige=Blatt.
N. 38.
Dienſtag den 24. September
1867.
Das Frag= und Anzeige=Blatt, die Beilage hierzu, jowie das Verordnungs=Platt für den Kreis Darmſtadt erſcheinen wöchentlich; Erſteres Camſtags, die Beilage
Dienſtags ünd Lezteres Donnerſtags. Jahres=Abonnement der drei Blätter zuſammen 2 fl. Auswärts kann man bei allen Poſtämtern abonniren. In Darmſtadt
bei der Erpedition. Rheinſtraze. Nr. 23 neu-
Darmſtadt, am 23. September 1867.
Betreffend: Anſchaffung von Probſteier Waizen.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt,
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien Arheilgen, Braunshardt, Eberſtadt, Eſchollbrücken, Griesheim, Hahn, Meſſel, Nieder=Beerbach
Nieder=Ramſtadt, Pfungſtadt, Schneppenhauſen und Traiſa.
Wir erinnern Sie an die Erledigung unſerer Auflage vom 7. September l. J. mit Friſt von vierundzwanzig Stunden.
v. Willich.
Verſteigerungen.
e4
Steinkohlen=Lieferung.
Mittwoch den 25. September Vormittags
10 Uhr wird die Lieferung des Bedarfs an
Steinkohlen für die Hofhaltung Seiner
Groß=
herzoglichen Hoheit des Prinzen Ludwig
von Heſſen auf dem Hof=Secretariate,
Hügel=
ſtraße 34, mittelſt Soumiſſion in Accord
gegeben, woſelbſt auch die näheren Bedingungen
täglich eingeſehen werden können.
6613
5612)
Bekanntmachung.
Montag den 30. September l. J. Nachmittags
um 3 Uhr ſoll in der Wohnung des Gaſtwirths
Sallweh auf der Baherseich das zur
Staats=
ſtraße gehörende Gelände im Faulbruch,
Ge=
markung Erzhauſen, welches circa 5 Morgen
enthält, anderweit auf drei bis ſechs Jahre
öffentlich an die Meiſtbietenden verpachtet werden.
Darmſtadt, den 11. September 1867.
Großherzogliches Kreisbauamt Darmſtadt.
Stockhauſen.
5643) Steinkohlen=Lieferung.
Freitag den 27. d. Mts. Vormittags 9 Uhr
ſoll auf dem Büreau der unterzeichneten Stelle,
woſelbſt die Bedingungen offen liegen und nähere
Auskunft ertheilt wird, die Lieferung des
Be=
darfs an Steinkohlen für das Provinzial=
Arreſt=
haus und das Bezirksgefängniß dahier auf dem
Soumiſſionswege vergeben werden.
Darmſtadt, den 13. September 1867.
Großherzogliche Arreſthaus=Verwaltung.
Müller.
5649)
Brodlieferung.
Die am 16. d. Mts. abgehaltene Soumiſſion
über die Lieferung des Brodes für das 2.
Jäger=
bataillon auf das 4. Quartal 1867 hat die
Ge=
nehmigung nicht erhalten und wird deßhalb
Mittwoch den 25. d. Mts., Vormittags um
11 Uhr genannte Brodlieferung wiederholt durch
Soumiſſion vergeben.
Die Bedingungen liegen auf unſerem
Ver=
waltungsbüreau zu Einſicht offen.
Darmſtadt, den 20. September 1867.
Großherzoglicher Verwaltungsrath des 2.
Jäger=
bataillons.
Winter, Major.
5644)
Bekanntmachung.
Nächſten Freitag den 27. September l. Js.,
Vormittags 9 Uhr, ſollen im weſtlichen Theil des
Mainthors verſchiedene Gegenſtände, beſtehend in
1 Kanapee mit 6 Stühlen, 1 Schreibſecretär,
2 Commoden und 1 Kleiderſchrank öffentlich
gegen gleich baare Zahlung verſteigert werden.
Darmſtadt, den 20. September 1867.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Der Vorſteher:
Verntheiſel.
Feilgebotenes.
5652)
Bekanntmachung.
Mittwoch den 25. d. Mts. Vormittags 9 Uhr werden im ſtädtiſchen Hospitale dahier
verſchiedene Mobilien, Hausgeräthe, Kleider ꝛc. gegen gleich baare Zahlung öffentlich verſteigert.
Semiller, Hospitalmeiſter.
Darmſtadt, den 20. September 1867.
5647)
Bekanntmachung.
Auf freiwilliges Anſtehen der Erbintereſſenten
des Kammerdieners Karl Kamp dahier, ſoll
Harlener Bumenzwieheln
deſſen Nachlaß, beſtehend in Kleidern, Weißzeug,
Beltwerk, jehr gut erhaltenen Möbeln, Hausrath Hyacinthen, Tulpen, Narziſſen, Tazetten, Cro=
und Jagdrequiſiten, insbeſondere eine ſehr gute cus ꝛc. empfiehlt in Waare 1ſter Qualität zu
Doppelflinte
billigſten Preiſen.
ſiustav Laubitz,
künftigen Mittwochden 25. September
5593)
Nieder=Ramſtädter Straße 51.
Vormittag 9 Uhr,
in der Sterbewohnung -Marienplatz Nr. 7, Verzeichniſſe hierüber ſtehen gratis zu Dienſten.
gegen baare Zahlung öffentlich meiſtbietend ver=
5594) Ein 63octav. Clavier von ſehr gutem
ſteigert werden.
Ton iſt bei mir billig zu verkaufen.
Darmſtadt, den 20. September 1867.
A. Struth, Ludwigsſtraße 12, 2 Treppen.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Der Vorſteher:
5459)
4
Berntheiſek.
Lorennholz.
Nr. 47 untere Rheinſtraße iſt frei
ans Haus geliefert gegen baar zuhaben:
Buchenſcheitholz I. Cl. pro Stecken fl. 11.
Buchenſcheitholz I.Cl. „ „ fl. 9. 36.
Buchenſcheitholz III.Cl. „ „ fl. 8.-
Tannenſcheitholz l. Cl. „ „ fl. 7. 30.
Tannenſcheitholz I. Cl. „
„ fl. 7.-
10 Tannenwellen für den Waſchkeſſel 40 kr.
A Die Scheitholzſorten werden auch klein
gemacht in ganzen, ½ und 1 Stecken abgegeben.
W. Bei Abnahme eines Steckens und mehr
auf einmal ein Nachlaß von 5%.
5658) Wir beehren uns hierdurch zur Anzeige zu bringen, daß wir mit dem Verſandt unſeres
C
begonnen haben und glauben daſſelbe als ein vorzüglich gebrautes
agungbieres und reingähriges Bier empfehlen zu dürfen.
Gleichzeitig bemerken hierbei, daß wir in Darmſtadt nur allein dem Herrn Meinrich
Georgi daſelbſt Niederlage unſeres Bieres übergeben haben, an welchen wir, zum Bezug
deſſelben, ſich zu wenden bitten.
Mannheim, im September 1867.
Achienbrauerei zgum Bockkeller=
Unter Bezugnahme auf Vorſtehendes benachrichtige ich die verehrten Abnehmer dieſes Bieres,
daß der Preis für den Inhalt einer Flaſche von jetzt an auf 7 kr. herabgeſetzt iſt; auch kann
daſſelbe auf vielſeitigen Wunſch nunmehr ebenfalls in halben Flaſchen 4 kr. bei mir bezogen
werden.
Heurich Georgi,
Wilhelminenſtraße 10.
39
150
M.36.
5742)
Gg-
4„
S
2
2
„
G. L.
89
6
Wie ſeit einer Reihe von Jahren befindet ſich auch zur diesmaligen Meſſe das durch Reellität und Güte
der Waare renommirte franzöſiſche
Schreibmaterialien=Lager
von L.Con aus Parſs,
und empfiehlt folgende Artikel zu den billigſten Preiſen:
Stempeln 24 kr.
120 Bogen mit 25 Couverts 48 kr.
240 Bogen mit 75 Couverts 1 fl. 36 kr.
100 Brief=Couverts, gummirt, weiß zund blau, Papier=Sekret, wozu man weder Couvert noch Siegellack
15 kr.
Für Herren Kaufleute empfehle ich folgende Artikel:
480 Bogen groß Format=Papier mit ganzer Firma geſtempelt 2 Thaler.
60 Bogen Brieſpapier, weiß und blau, mit jeden be= Eine Papeterie, enthaltend 70 Bogen Briefpapier, 25
gum=
liebigen Buchſtaben, Keonen, Wappen oder religiöſen) mirte Couverts, Stahlfedern, Federhalter, Siegellack
und geſtempelt 48 kr.
100 emaillirte Brief=Couverts (innen glacirth in
verſchiede=
nen Farben 36 kr.
Papier von jour für Billets, 60 Bogen, geſtempelt, 18 kr.
braucht, 60 Bogen 36 kr.
1000 Couverts, weiß und blau gummirt, Geſchäfts=
Format, von 3 fl. an.
Kleines Format per 1000 von 2 fl. 12 kr. an.
Gelbe amerikaniſche Couverts, gut gummirt, per 1000
2 fl. 54 kr.
Leinwand=Couverts zur Verſendung von Werthpapieren
per 100 von 1 fl. 36 kr. an.
Dienſtakten= u. Canzlei=Couverts in allen Größen.
Couverts können in allen Qualitäten und Größen zum
Fabrikpreiſe geliefert werden.
Stahlfedern aus den beſten Fabriken von Frankreich und England.
Bleiſtifte, Siegellack in allen nur möglichen Farben, und noch mehrere in dieſes Fach einſchlagende Artikel
zu den billigſten Preiſen.
Ex- Meine Bude befindet ſich wie gewöhnlich vor dem Schloßgraßen,
Schloßreihe;mit Firma:
L.E0D aus Paris-
G. auagn Onyuva sig ann jahpa zuogaag a0L-20.
D
1)
Mi
P „eß-Anzeige. N
Kein Busſchuß, nur prima Qualität.
F Photographien, Visitenhartengrösso.-P
er. 25
e
HO Könige unb Fürſten von Curspaht ſowie Dichter, Maler, Componiſten, heilige Genre=
und plaſtiſche Gruppen, das Neueſte, was bis jetzt erſchienen iſt. Die Photographien 5.
ſind theils nach älteren, theils nach neueren Meiſterwerken aufgenommen. Die Sachen 2.
2 3 ſind nur von beſter Güte und Schärfe. Sämmtliche Photographien, welche bei mir
Zo.
H1
3⁄ gekauft werden und nicht den gewünſchten Beifall finden, können zu jeder Tageszeit
5
24
während der Meſſe zum Umtauſch gebracht werden.
2
Cs- Preiſe der Viſitkarten 6kr. das Stück, 6 Stück 30 kr., 59 Stück 3½ fl,
Dit,
100 Stück zu 6 fl, 1000 Stück zu 50 fl.
2
42 Rahme dazu paſſend, nur in patent, unzerbrechlich, von 4 kr. an bis „
1 fl. das Stück.
ET Album in größter Auswahl, 24 Bilder enthaltend, zu 24 kr., 36 kr.
und 48 kr. das Stück; ditto mit 50 Bildern 1 fl., 1 fl. 45 kr. und 2 fl.
[4 Das bis jetzt Neueſte: Colorirte Blumen, Vögel, ſowie Kinder=
Seenen, alles nach der Natur aufgenommen, 18 kr. das Stück.
1½₈
Ver kaufsbude:
⁵⁄₈
2 Schloßreihe neben dem Schreibmaterialienlager des Hrn. Léon aus Paris. —.
Kenntlich an Firma:
2)
8
JoD. Boug.
T.s
SAAADAODOAAa.
puſone Bunzad ann InHpzsnp uog
ſheeearaaaaaaiaeiaatasaaaree.
0Onodforn oroabon onondondno rerbor Mdno o odreonroro Oobdrer rorenononrodrenronrdnd endvenroonodos
gugzgaynuggggnnnungngngngrguguugunuruuudii
Auuuuuniea
5669)
Julius Stöͤckel,
Damenſchuhmacher aus Gotha,
mpfiehlt auch dieſe Meſſe ſein Lager und bittet um gütigen Zuſpruch.
Eine Parthie Straminſchuhe 8 Stiefel zurückgeſetzt. - Stand wie immer am Marktbrunnen.
Operugtioor
empfiehlt zu billigen Preiſen
C. Hunsinger,
Mechaniker und Optiker,
5744)
Schulſtraße 14.
5745) Ein ſchönes Haus mit Garten nahe
vor dem Jägerthor iſt preiswürdig zu verkaufen.
Louis Breidert.
5746) Waſchleder zum Fenſter putzen
empfiehlt J. Gerhardt, Handſchuhfabrikant
Ludwigsſtraße 13.
48)
9
8 Brod ins Haus geliefert.
Unterzeichneter liefert ſchon eine Reihe von
Jahren auf Beſtellung Brod in die Reſidenzſtadt
Darmſtadt. Daß das Brod gut iſt, beweiſt die
langjährige Lieferung. Gegenwärtig liefere ich
freiin's Haus:
1. Sorte zu 24 kr, H. Sorte zu 21 kr.
per 5pfündigen Laib. Beſtellungen hierauf werden
Mauerſtraße Nr. 18 im unteren Stocke entgegen
genommen. — Pfungſtadt, im September 1867.
Georg FeyV., Bäckermeiſter.
Vermiethungen.
2987) Beſſunger Carlsſtraße Nr. 5 parterre
iſt ein freundliches vollſtändig möblirtes Zimmer
zu vermiethen und gleich zu beziehen.
54045) Ein ſchönes, neu decorirtes
Lo=
gis, beſtehend aus 4- Zimmern nebſt allen
Bequemlichkeiten, iſt zu vermiethen und baldigſt
H
d.
2
2.
„.
1.
4
4292) Ecke der Hügel= und
Zimmer=
ſtraße Nr. 11 iſt ein Manſarden=Logis
beſtehend aus 2 Zimmern, 2 Kammern,
Küche und allen Bequemlichkeiten an eine
oder zwei Damen zu vermiethen. Das
Nähere im unteren Stock deſſelben Hauſes
und auf der Exp. d. Bl.
Fr4)) Neſſunger Carldiraie r
4 iſt ein ſchönes vollſtändiges Logis an eine
ſtille Familie zu vermiethen.
4
H Kellerräumebei G. G. Lange.
4993) Neckarſtraße Nr. 15. iſt ein kleines
möblirtes Zimmer und Cabinet, monatlich zu
5 fl. zu vermiethen.
5225) Mathildenplatz Nr. 5
zu vermiethen der 3. Stock, beſtehend aus 4
Zim=
mern, 2 Cabinetten mit allen Bequemlichkeiten.
5231) In meinem neuerbauten Hauſe, Eck
der Wilhelminen= und Heinrichſtraße, iſt im
dritten Stock ein geräumiges Zimmer und Cabinet
mit ſchöner Ausſicht an einen einzelnen Herrn
Eigenbrodt.
ſogleich zu vermiethen.
5339) Grafenſtraße 13 iſt der mittlere Stock,
beſtehend in 6 freundl. heizbaren Piecen,
Mit=
gebrauch der Waſchküche und des Bleichplatzes,
Küche ꝛc, per 1. Octbr. anderweit zu vermiethen.
5545) Zwei möblirte Zimmer mit Bedienung
gleich zu vermiethen. Steinſtraße 36.
15595) Promenadeſtraße Nr. 39
6 die bel=Etage, beſtehend aus 7 Zim=
4
Blumenthal.
mern.
beanaerhtrnitrartrirtirtingrgmizunt
5596) In meinem neu erbauten Hauſe am
botaniſchen Garten iſt die Manſarde, 3 Zimmer,
Küche und ſonſtige Bequemlichkeiten zu vermiethen
und bis 1. October zu beziehen.
A. Walter, Schreiner, Gardiſtengaſſe 31.
5597) Kaſernenſtraße Nr. 64 neu ein
möblir=
tes Zimmer zu vermiethen per Monat 4 fl. 30 kr.
Vermiſchte Nachrichten.
Vai Tintention de donner des leçons
de conversation française et je prie les
personnes qui désireraient y prendre
part de me taire Thonneur de men
avertir, pour pouvoir fixer Theure leur
Ime.
convenance.
4- Soiba,
5599)
Louisenstrasse Nr. 2.
5580) Ein tüchtiger Einleger findet
dauernde Beſchäftigung in der
Joh. Conr. Herbert'ſchen Hofbuchdruckerei.
5583) Rheinſtraße Nr. 1 zwei Treppen hoch
wird ein braves Dienſtmädchen geſucht.
5729) Gewandte Holzbildhauer
können dauernde Beſchäftigung erhalten in der
Holzſchnitzerei von
J. G. Wietz in Offenbach.
Bitte um Rückgabe eines entliehenen Schirms.
Vor 6-7 Wochen wurde von einem
Be=
kannten in dem Hauſe des Herrn Fr. Beſt,
Niederramſtädter=Straße Nr. 25, eine Stiege
hoch, ein braun ſeidener Regenſchirm entliehen,
bis heute jedoch nicht zurück gebracht. Der
Ent=
leiher wird deßhalb hiermit um gefällige
Rück=
gabe gebeten, die wohl nur aus entſchuldbarer
Vergeſſenheit unterblieb.
(5740
R. 38.
151
Feinstes Hildebrandsches Exportbier Cariser)
die Flaſche 10 Kreuzer,
vornügliches Hidebrandsches Lagerbier
die Flaſche 8 Kreuzer, 12 Flaſchen 1 fl. 30 Kr.,
halbe und ganze Dutzend werden frei ins Haus geliefert.
Niederlagen bei
Hrn. Kaufmann J. Röhrich Hrn. Kaufmann W. PfeiI Hrn. Kaufmann W. Manck
zur Stadt Mainz.
an der kath. Kirche.
am Ballonplatz.
Philipp Hirsch.
5510)
R00naaaaaadaaoao4
„hn.
Avis für Damen! ½
R
Eum 13. Male hier zur Messe mit dem grössten
Lollen=, Daumwollen= u. -cndel=Lager Deutſchlands
von H. HARKans WelAlaT.
Zweite Reihe und zweite Bude vom Schloß rechts, wie bekannt mit Firma verſehen!
Ich beziehe die hieſige Meſſe zum 13. Male und wird ſtets mein Beſtreben dahin
gerichtet ſein, mir eine dauernde Kundſchaft zu erwerben und zu erhalten. In Betreff der
Billigkeit verweiſe ich auf untenſtehenden Preis=Courant und bemerke noch, daß Niemand
4
im Stande iſt, mit mir zu concurriren.
Aur allein bei H. Harx aus Wetzlar.
Dort kaufen Sie engliſche, hamburger, niederländiſche Strickwolle in 4, 5e, 6=fach, ſowie
4 Terneaux= und Caſtor=Wolle, Knöpfe aller Art, Beſatzbänder, Näh=, Stopf= und Strick=
E nadeln aus reinem Stahl, Geſundheits=Jacken, für Gicht u. Rheumatismus dienlich, Schnüre
H Riemen, Zwirne, Seide u. dgl., und noch tauſend in dieſes Fach einſchlagende Artikel.
Preis-Courant zu unbedingt feſten Preiſen:
Caſtor=Wolle das Loth 6 kr.
Engliſche Wolle das ¼ Pfund
Hamburger Wolle das ¹¼ Pfund
Pfund
Niederländiſche Wolle, das ¼
12 Stück Stiefelneſtel, leinene
12 Kameelhaarneſtel ganz fein 6 kr.
dto.
rund 8 kr.
12 „
12 „ Seideneſtel, prima 12, 14, 18 kr.
12 „ Corſettenneſtel, baumwol=
32 kr.
36 kr.
24 kr.
3 kr.
lene
8 u. 12 kr.
dto. wollene 13, 18 u. 24 kr.
12 „
30 Porzellanknöpfe
1 kr.
12 Perlmutterkuöpfe.
Z u. 4 kr.
12
Pariſer mit Rand 5 kr.
2 Paar Pariſer Manſchettenknöpfe. 2 kr.
5 Stricknadeln aus reinem Stahl. 1 kr.
5
für Wolle.
dto.
2 kr.
25 Stück ächt engliſche Nähnadeln, welche
ſich nicht biegen
2 kr.
25 Stück ächt engl. Nähnadeln, 1.
Qua=
lität, aus der Fabrik von Beißel u.
6 Stück engliſche Stopfnadeln
1kr.
1 Kleiderhalter:
2 kr.
1 Loth Lyoner Seide,
30 kr.
4 „ polirte Haarnadeln
3 kr.
4 „ (16 Dutzend) polirte Krappen
und Schlingen.
3 kr.
4 Loth Silberdraht,
8 kr.
1 Rolle 6facher franzöſiſcher Zwirn 5 kr.
12 Rollen Elſäßer Faden:
36 kr.
12 Stück Zwirn auf Karten
9 kr.
12 „ Zeichnengarn:
2 kr.
1 Dutzend Mandelſeife
36 kr.
ohne Papier
33 kr.
100 Dutzend neuſilberne Kaffeelöffel,
per Dutzend
24 kr.
dto. Suppenlöffel, per Stück
5 kr.
600 Dutzend ſeidene Kuöpfe für
Damen=
kleider, per Otzd.
9 kr.
Karlsbader Stecknadeln, 100 Stück zu 2 u. 3 kr.
Comp.
4 kr.
WW. Meine Nähnadeln ſind auf den Etiquetten, um jeden Irrthum zu vermeiden,
H mit M. H. aus Wetzlar bezeichnet.
Da oft am Nachmittag der Andrang von Käufern zu ſtark wird, und es daher nicht in
H meiner Möglichkeit liegt, das verehrliche Publikum ſchnell zu bedienen. ſo erſuche ich meine
geſchätz=
ten Abnehmer höflichſt, ſich recht zahlreich am Vormittag an meine Bude bemühen zu wollen.
6 Nur allein bei M. Marz aus Wetzlar. Zur Meſſe dahier mit Firma verſehen.
Wiederverkäufer erhalten 5 Prozent Rabatt.
E Zur gefälligen
Beachtung-
auf meine feſten Preiſe.
2
H. Harx.
L ora7
41.
RQax
5748)
Nicht zu überſehen!
Wegen der israelitiſchen Feiertage bleibt meine Meßbude Montag den 30. d. Mts. und
Dienſtag den 1. October geſchloſſen, und bitte ich deßhalb ein geehrtes Publikum, davon
Notiz nehmen zu wollen.
H. Harx aus Wetzlar.
56649
Meß=Anzeige.
Meinen verehrten Kunden und Abnehmern zur Nachricht, daß ich die Herbſtmeſſe mit einem
reichhaltigen Lager von nur ſelbſt verfertigter Arbeit wieder beziehe. Beſonders große Auswahl
in Lederſtiefeln, feine und ganz ſtarke in allen Sorten und Größen für Damen, Mädchen und
Knaben; Pantoffeln, Tanzſchuhe von Zeug, Leder und Pelüſche.
Die Bude befindet ſich Schloßreihe mit Firma verſehen.
Christian Leisster, Darmſtadt,
vormals Krichbaum, mp Leißler.
P2A
GR BaARN,
12
4
„e
2 Aa,N
R3Ae
8RUBAh!
5749)
Hehr widtid für Danen!
Einzig und allein bei
J. Wolk aus Germshehm
Ein der großen Doppelbude anf d. Marktplatz, 4. Reihe vom Schloß, Schuhmacherreihe,
4
Mit Firma verſehen.
Ich zeige dem hohen Adel und Publikum der Stadt Darmſtadt und Umgebung an,
daß ich auch dieſe Meſſe wieder mit einem großen Wollen= u. Baumwollen=Lager beſuche ;
und Tauſende von neuen Gegenſtänden mitgebracht habe. Ich habe mir viele Mühe gegeben,
durch vortheilhafte Einkäufe, trotz aller Waaren=Aufſchläge, den Preis wie früher bei=
4 zubehalten. Zugleich danke ich dem hohen Adel und Publikum vielmals für das mir
E geſchenkte Vertrauen und bin überzeugt, daß daſſelbe mir fortwährend erhalten wird, 5
F=
indem ich ſtets darauf bedacht bin, bei feſten Preiſen gute Waare einzuhalten; auch be=
E merke ich dem hohen Adel und Publikum, daß ich wegen zu ſtarken Andranges auch
ſchrift=
liche Commiſſionen ausführen werde.
EREIS-COURAUI:
Ferneauz-Wolle
in allen Farben, gewogen, per Loth, weiß
und ſchwarz zu
7 kr.
1
gewöhnliche Farben 8 und feinfarbig 8 kr.
Wolle.
Niederländ. Strickwolle, per ¼ Pfd. 24 kr.
Hamburger Wolle, per ¼ Pfd. 36 kr.
Engliſche Wolle, per ¼ Pfd.
45 kr.
Geruirmte Garne.
F Brabanter Zwirn, ¹⁄₈ Pfd.
8, 18 kr.
Broocksſpuls von
2 bis 7 kr.
4 Kartenzwirn, per Dutzend
7 kr.
Elſäſſer Faden, per Dutzend
26 kr.
Solde.
Lyoner Seide, per Loth
30 kr.
Stiefehestel.
Leinene, per Dutzend
3 kr.
Kameelhaarriemen
6 kr.
Runde Kameelhaarriemen
6 kr.
14 bis 18 kr.
Seidene
Nadekm.
Schwarze Shawlnadeln, 6 Stück . 1 kr.
Amerikan. Verſicherungsnadeln, 4 Stück 1 kr.
1. Qual. engl. Nähnadeln aus der Fabrik
Beiſel und Comp., 100 Stück 14 kr.
2. Qual. engl. Nähnadeln aus der Fabrik
H=
1 kr.;
Aechte Stopfnadeln, 6 Stück.
Karlsbader Stecknadeln, 100 Stück 2 und 3 kr. 5
Stricknadeln für Baumwolle, 5 Stück 1 kr.
Stricknadeln für Wolle, 5 Stück 2 kr. 4.
3 kr. H
Haarnadeln, 2 Paquets
Mnöpke.
3 bis 6 kr. 2
Verlmutterknöpfe von
Porzellanknöpfe, 36 Stück
1 kr. ,.
Kleiderknöpfe in allen Deſſins, 12 Stück von
6 bis 10 kr. H
Stahlknöpfe
3 kr. J
8.
geike.
Mandelſeife, in Silberpapier, per Otzd. 30 kr. 3
Hantschukkämme.
Friſirkämme, per Stück. 8, 10 und 12 kr. H
Hetallwaaren.
24 kr. 4
Theelöffel, per Dutzend
kr.,
1 fl.
Eßlöffel, „
4
Fingerhüte, per Stück
1 kr.
3 kr.
Haken und Schlingen, 16 Dutzend,
4
Wiverse.
2 kr. 4
Zeichnengarn, per Dutzend.
7 kr.
Kleiderhaken per Dutzend
Soutaches, per Dutzend 42 kr.
7 kr. S
Einnähkordel
4
Beiſel und Comp., 100 Stück. 7 kr.
Langöhrige Nähnadeln, 25 Stück zu 4 kr., 25 goldöhrige Nähnadeln zu 6 kr.
Auch empfehle ich noch 100 Dtzd. Toiletteſeifen, welche ich per Stück zu 6 u. 9 kr. verkaufe.
Wegweiſer um nicht irre zu gehen.
Wo3
Pnur auf dem Marktplatz, 4. Reihe vom Schloß, Schuhmacherreihe:
4 Das größte Kurz=,Wollen=, Baumwollen=u. Nadelwaaren=Lager.
2
EAuch bemerke ich, daß Montag den 30. Sept. und Vienſtag den 1. Oct. meine Bude
4
E wegen der Feiertage geſchloſſen bleibt, daher bitte ich meine geehrten Kunden, mich früher
H zu beſuchen.
J. Wolfaus Gernsheim.
60a a6e
26
2.
C0. ete ate.
RAU MumiiRARUumtHitAHö,
Amuit
10)
Meß=Anzeige.
Das bekannte billige Leinwand- & Bettzeug-Lager
enen Fabrikats iſt wieder eingetroffen und verkaufe dieſe Meſſe ſchon die Elle von 15 kr. an.
Stand zweite Reihe am Schloßgraben mit der Firma:
AdoIpb Hensel
aus Taubenheim bei Bautzen im Königreich Sachſ
J=
2.
B.
7.
CO
E2D,
B2.
1
E
„
8 D
5)
„
23
Se.
2. 5
5
5
80
..
3
0.
2
D
6
S5
2
4
½ 2
3O
8.
T. 29.
14
⁵⁄₈
¾.
S
36,
2
1
2
=
G
4.
D
J.
-krauer
9
48439.
5
B=
uaas=
⁵⁄₈
6)
2
Se
GBkAL¾
OIe
- Ged
co co 20
Exx zs.
3
16
Se
6
69
H.
4
G
GO
D
4
„
O=
H
De
L.
O
H
O3
E.
„
H
8
AI AA
4H
5
2
5
„
.
Hd
8
1
2
3t.
⁵⁄
½
tan
9¾
02.
3.*
S.
2
2.
„
St.
16
G
352
4
G
4
20
2
6
6
e¾
2 ⁄
35
B D.
5
4
OS
.
H
28
7.
5.
S
0 ½
5
29
59
Bee.
.
J
5.
H.
LG
1
B.
„
3
2.
„
20
2
G
„2)
5 8
TSe
S.
3
deſucht für Weihnachten von einer
ſtillen Familie (zwei Perſonen und
(9 Bedienung) in einem ſchönen Hauſe
und in ſchöner, möglichſt freier
Lage, auf Verlangen zu wehrjähriger
Miethe eine elegante Wohnung (am liebſten in
Hochparterre oder äußerſtenfalls im 1. Stock)
von 5 bis 6 Zimmern nebſt Zubehör von Küche,
Kammern, Haushaltungskeller ꝛc. und womöglich
mit Gas=Einrichtung und Gartengenuß. Obigem
entſprechende Offerten bei Herrn Wiener im
Darmſtädter Hof dahier gefälligſt abzugeben.
5753) Am Samſtag Mittag verlor ein
Dienſtmäd=
chen von der Mauerſtraße bis in die Ernſt=
Ludwigs=
ſtraße ein graues Kinderweſtchen. Der Finder wird
gebeten, es Ernſt=Ludwigsſtr. 7gegen Belohn. abzug.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienſtag 24. September 14. Vorſt. in der
1. Abonn.=Abth.: Am Clavier, Luſiſpiel in
1 Akt von Grandjean. Bertha, Fräulein Chriſt
vom Kön. Theater in Wiesbaden, als Gaſt.
Hierauf zum Erſtenmal: Der Zigeuner,
Genrebild in 1 Akt von Berba, Muſik von
Con=
radi. Nach dem 1. Stück Pas de deux, nach
dem 2. Stück Pas de trois.
Donnerſtag 26. Sept. 15. Vorſt. in der
1. Abonn.=Abth.: Norma, Oper in 3 Akten;
Muſik von Bellini. Norma, Fräul. Mahlknecht,
Adelgiſa, Frau Deetz, Sever, Hr. Hallermayer,
Oroviſt, Hr. Greger.
Freitag 27. Sept. 1. Vorſt. in der II.
Abonn.=Abth.: Vor hundert Jahren,
Schau=
ſpiel in 4 Alten von Raupach. Herzog von
Deſſau, Hr. Deetz, als Debut.
M3s.
Ludwigsſtraße 18.
Ludwigsſtraße 13.
J. Garhardt,
mpfiehlt ſein Lager in allen Sorten Glaçé. & Miliärhandschuhe eigener Fabrik
zu billigen Preißen.
Auch werden daſelbſt Handichuhe nach Maaß angeferligt, ſowie nach neueſter Methode Hand=
6154
ſchuhe gewaſchen und gefärbt.
5666)
Ausverkauf.
Großes Schuh= u. Stiefel=Lager von J. Wacker
aus Stuttgart.
Herrenſtiefeletten von feinem Leder,
Kitzlederne Stiefel nach engliſcher Façon mit und ohne Korkſohlen,
Heugſtiefel mit Gummizug, wie auch zum Schnüren,
Auſſenſtiefel von Lack= und Kalbleder,
Eine große Parthie Winterwaaren zu den billigſten Preiſen.
Es wird keine Dame reuen, mein Lager einzuſehen, indem alles eigenes Fabrikat und gut
gearbeitet iſt. - Die Preiſe ſind ſo geſtellt, daß jede Dame befriedigt iſt.
Indem ich Winterszeit keine Meſſe mehr beziehe, verkaufe ich deßhalb aus.
bF Die Bude iſt am Schloßgraben mit Firma verſehen.
990
Abrecht Auzroth, Meeſerſchmied aus Peichelſtadt,
hat dieſe Meſſe wieder mit einem vollſtändigen Aſſortiment feiner Waarey eigener Fabrik
(5755
bezogen. - Seine Bude iſt der Hofapotheke gegenüber und mit Firma verſehen.
5317)
Anerikanische Coupons
werden zum beſtmöglichſten Courſe bei mir eingelöſt.
Ferdinaud Wolfakehl.
5630) (du einem leicht verkäuflichen Artikel werden ſolibe Leute geſucht.
1)
C. M. Kühn, gr. Ochſengaſſe 21.
5727)
Amerikaniſche Coupons
per 1. November d. J. werden zum höchſten Courſe gelauft bei
J. Hainzer.
Darmstadt.
Eliſabethenſtraße Nr. 1 neu.
153
5757)
Roadings
in Unglish Pootry c.
b)
the Brilish Chaplain
in the Schoolrooms, Grafenstrasse, at 7oCI. P. II.
Sept. 30. Oct. 6. 13. 20. 27. Nov. 4.
Tickets may be had at Urs. Jonghaus
and Schorkopf.
Halk the profit will be given to the
Darm-
stadt charities.
5756) Ein Hund iſt mir zugelaufen, und
kann gegen Entrichtung des Futtergeldes ꝛc.
ab=
geholt werden.
Michael Schmidt 6.
Schueppenhauſen.
Im Großherzoglichen Holzmagazin
wird gegen Vorauszahlung abgegeben:
Buchen=Scheidholz zu 10 fl. 20 kr. per Stecken
Kiefern=
6 fl. 24 kr. „ „
„
Beſtellzeit: Dienſtags, Freitags und
Gamſags von 5-11 Uhr Vormittags.
Großherzogliches Rentamt Darmſtadt.
2
Regein=Pampſſchifffahrk.
Kölniſche und Vüſſeldorfer Geſellſchaft.
Fahrplau vom 2. Auguſt 1857 ab.
Abfahrten von Mainz (Caſtel;:
Morgens 7, 9. 9½ u. Mittags 12 Uhr bis Cöln.
Nachm. 3 bis Linz, Abends 6 bis Vingen
Fahrt 9½ Mont. u. Mittw. bis Arnheim,
Sonnt., Dienſt., Donnerſt., Freit. und
Samſtag bis Rotterdam (London).
Morgens 5½ u. Nachm. 2 bis Mannheim.
Die Fahrt um 9 Uhr wird durch die nzu
er=
bauten Dampfboote „Humboldt und „
Friede=
ausgeführt.
[(4176
Der arme Doctor.
Nach dem Engliſchen.
(Fortſetzung)
„ Genug”, ſagte der Sterbende mit ruhigem Geſicht, aber in tiefem
Verd uß, „Sie können nun gehen, John Foh, gemeiner, grauſamer Schuft,
Sie ſagen mir das aus Rache, ja, aus Rache, weil ich Ihnen das Geld
verweigerte, um das Sie mich vor ſechs Monaten anbettelten; es freut
Sie, mir zu ſagen, ich müſſe ſterben, elende Creatur; aber hören Sie
wohl, ich bin nicht ſo ſchlimm, als ich zu ſein ſcheine, und weil Sie
mein Vetter ſind und ich nur wenige andere Verwandte habe, ſetzte ich
Sie in mein Teſtament mit einem Legat von tauſend Pfund, tauſend
Pfund wäre viel für einen Hungers ſterbenden Meiſchen; doch nun werde
ich dieſes Teſtament widerrufen, hiezu habe ich wenigſtens Zeit, obgleich
Sie mich ſo bald ſterben hießen. Verlaſſen Sie mich, gehen Sie auf
der Stelle, Sie bekommen keinen Pfennig von mir. Ich werde ſogleich
ein neues Teſtament abfaſſen und mein ganzes Vermögen zu wohlthätigen
Zwecken vermachen, mit Ausnahme von etwa hundert Pfund für Arthur
zur Bezahlung ſeiner Reiſkoſten. Ihr ſeid Beide habgierige Burſche,
doch Ihr ſollt Euch geläuſcht haben. John Foh, verlaſſen Sie dieſes
Zimmer und das Haus auf der Stelle!
Der Doctor wandte ſich mit ruhiger Würde um und ſagte nur:
„Charles Morton, ich verzeihe Ihnen Ihr heftiges Benehmen und
laſſe Sie in den Händen eines noch viel eher verzeihenden Gottes.
Er ging nach der Thüre, verließ das Zimmer und ſtieg die Treppe
hinab. Aber es laſtete wie ein eiſernes Gewicht auf ſeinem Herzen und
es befiel ihn wie eine tödtliche Krankheit in dieſem dunkeln Hauſe: er
ſtrebte nur hinaus in die Nachtluſt und unter die Sterne. Dex arme
Doctor wurde von Arthur eingeholt, ehe er weit auf ſeinem Wege
ge=
kommen war. Arthur trug eine Lampe, ergriff den Arzt bei der Hand
und erſuchte ihn, zum Behuf einer Unterredung unter vier Augen ihm zu
ſolgen. Ohne ein weiteres Wort beizufügen, ſchritt Arthur durch lange,
finſtere Gänge, bis ſie eine Thüre in einem Theile des Hauſes erreichten,
der weit von allen bewohnten Gemächern entfernt lag. Sie traten in ein
kleines Zimmer ein; Arthur bat den Doctor, zu ſitzen, und ſtellte ſeine
Lampe auf den Tiſch; er ſchaute vorſichtig umher, blieb an der Thüre
ſtehen und horchte ängſtlich: es ließ ſich kein Schall von Fußtritte” oder
von Stimmen hören; er ſchien zufrieden, daß ſie allein waren und nicht
leicht geſtört werden konnten; ſorgfältig verſchloß er ſodann die Thüre,
ging gerade auf den Doctor zu und ſtellte ſich unmittelbar vor ihn.
Einige Augenblicke ſchien Jeder nur mit ſeinen eigenen Betrachtungen
beſchäftigt. John Foh hatte die beinahe fühlbaren Formen ſeines Weibes
und ſeiner Kinder vor ſich, die er in Hoffnung und Erwartung
zurück=
gelaſſen; denn auch ſeine Frau lächelte, als er ſich von Hauſe entfernte,
um ſeinen reichen Verwandten zu beſuchen; und nun bedachte er, wie er
unter die Seinigen treten und jede Hoffnung in ihren Herzen zerſtören
würde. Gern hätte er Arthur um ein kleines Anlehen gebeten: an ſeinen
wohlwollenden, edlen Geſichtszügen erkannte er, daß es ihm nicht
verwei=
gert werden würde; doch wie konnte er ſich eine Guaſt vom Neffen
er=
bitten, nachdem er ſo vom Oheim beleidigt worden war ?
„Sie ſind Ihrer Sache ganz gewiß, wenn Sie behaupten, Herr
Foh, mein Oheim leide unter einer tödtlichen Krankheit zu fragte Arthur
Morton, ſeine milden Augen auf des Doctors Antlitz heftend.
„Er kann ſich unmöglich erholen; nur ein Wunder vermöchte ihn
zu retten - das werden Ihnen alle Aerzte ſagen. Er ſinkt raſch
zu=
ſammen, wie Sie an ſeiner Stimme und an ſeinen Blicken wahrnehmen
konnten.”
„Wie lange glauben Sie, daß er noch zu leben hat „
„Das hängt ſehr davon ab, ob ſein Geiſt ruhig erhalten wird oder
nicht. Regt er ſich ſo ſehr auf, wie er dies that, als er mich weggehen
hieß, ſo wird der Tod früher erfolgen.”
„Wie viel Stunden denken Sie, daß er möglicher Weiſe noch
aus=
halten dürfte?”
„Och kann es nicht genau ſagen, vielleicht zwölf; im höchſten Falle
vier und zwanzig.”
„Zwölf, vier und zwanzig; in dieſer Zeit kann er leicht ein neues
Teſtament machen."
Arthur ſprach dieſe Worte mit dem Ausdrucke tiefen Nachdenkens,
während er ſeine Augen feſt auf des Doctors Geſicht heftete.
Der Doctor erwiederte nichts.
„Ich hörte ihn ſogleich einen Expreſſen zu ſeinem Geſchäftsführer
abſchicken= fuhr Arthur mit demſelben tief nachdenkenden Tone fort.
„Och glaube - als ganz gewiß kann ich dies nicht behaupten, doch meine
40
154
R38.
ich mich deſſen zu erinnern - er ſagte auch, er würde zu Doctor
Hetherton, Ihrem jungen, glücklichen Rivalen in der Stadt, ſchicken; ich
weiß wohl, er thut dieß, um ſeinen Widerwillen gegen Sie ſtärker an
den Tag zu legen; denn er liebt im Allgemeinen Ihre Kunſt durchaus
nicht. Er hat in der That viele medieiniſche Studien gemacht und lebt
der Ueberzeugung, er verſtehe die Beſchaffenheit ſeines Körpers
voll=
lommen. Obwohl ohne Urſache, iſt der Oberſt außerordentlich gegen Sie
aufgebracht””
„ So ſcheint es” ſprach der unglückliche Arzt und ließ ſein Haupt
traurig auf ſeine Hand ſinken.
„Er iſt feſt entſchloſſen, ein neues Teſtament zu dietiren. Sie und
ich, Doctor Foh, verlieren viel dabei; ſicherlich vermacht er ſein ganzes
Vermögen zu wohlthätigen Zwecken.”
„Ich habe nicht entfernt ein Legat von ihm erwartetl, verſetzte der
Doctor gelaſſen, doch ein bitter ſchmerzliches Gefühl ging dabei aus ſeinem
Gehirn in ſeinen Buſen über.
„Tauſend Pfund, nein zweitauſend Pfund war es, was er Ihnen
vermachen wollte? Das iſt nun vielleicht bereits für nichtig erklärt.”
„Tauſend Pfund”, wiederholte der Doctor, und ſeine Augeu
erwei=
terten ſich vor Gierde, während ſeine Lippen unter der Krankheit des
Geiſtes weiß wurden - „tauſend Pfund,—
eine ganze Familie ohne
einen Pfennig, und ein oder vielleicht ſogar zweitauſend Pfund gerade in
dieſem Augenblick in ihren Bereich gebracht, ſo daß ſie gleichſam nur
die Hände darüber ſchließen durfte, und dann ihr auf einmal wieder
ent=
zogen und damit alle Hoffnung geraubt! Der Doctor preßte ſeine
Hände zuſammen, und eine krampfhafte Bewegung zuckte über ſein
Ge=
ſicht hin, wonach es kalt und ruhig blieb, wie das eines Leichnams.
„ Zwei tauſend Pfund für die Familie eines armen Mannes - das
wäre viel, viel Glück - es wäre der Himmel für dieſen armen Mann”,
ſagte Arthur.
Dem Doctor kam es beinahe vor, als würden dieſe Worte von einem
Quälgeiſte geſprochen. Er ſah Arthur an, wie jede Silbe von ſeinen
Lippen kam, doch ſein Antlitz war ſo gut und edel, als je.
„Zwei tauſend Pfund, Doctor Foy, ohl bedenken Siel”
Doctor Foh ſchaute empor und dankte Gott für die Gabe der
Religion, welche ſo manche Seele vor dem Wahnſinn ſchützt.
„Wenn er nur jetzt ſterben würde, ehe er das neue Teſtament
unter=
zeichnet hätte, ſo würden Ihnen die zwei tauſend Pfund immer noch
zu=
fallen. Doctor Foy, wenn er nur ſterben würde
Der Doctor fuhr auf, als wäre eine glänzende Hoffnung über ſein
krankes Haupt hingeſchwebt, um nur einen augenblicklichen Schimmer ihrer
goldenen Schwingen zu gewähren und dann in der Ferne wieder zu
ver=
ſchwinden.
„Ja, Doctor Foh, warum ſtirbt er nicht, ehe ſeine Hand uns,
ſeinen natürlichen Erben, ſein Vermögen zu entziehen vermag?u
Der beſondere Nachdruck, den Arthur auf das Wort „warum” legte,
entging dem Doctor. Das Gehirn des letzteren zermarterte ſich mit den
Gemälden eines Glückes, das tauſend Pfund bereitet hätten; warum hatte
er von einer ſolchen Hoffnung hören müſſen, die nur zur Qual für ihn
wurde ?
„Hören Sie mich an, Doctor Foh; mein Oheim muß binnen
Kur=
zem ein todter Mann ſein; vor morgen um dieſe Zeit iſt er ſicherlich
todt und kalt."
„Ja, - ja - ja -" ſtammelte John Foh.
„ Doctor Foh, warum ſollten wir nicht den unvermeidlichen Tod um
ein paar Stunden beſchleunigen ?=
Der Doctor ſah ganz verblüfft aus, es lag ſo wenig Schlimmes in
ihm, daß er die finſtere Abſicht Arthurs noch nicht einmal begriff.
„Ich ſage, Doctor, wir ſind Narren, ſonſt würden wir nicht
ſorgen=
voll und unthätig hier ſitzen, während ein paar kräftige Tropfen — Sie
verſtehen mich - den ſterbenden Mann Unrecht zu thun abhalten und
nur ſeinen unvermeidlichen Tod um ein paar Stunden beſchleunigen würden.
„Herr Morton”, erwiederte der Doctor, endlich zu tiefer
Aufmerk=
ſamkeit angeregt, „höre ich recht, Sie ſchlagen mir vor —u er hielt inn=
und ſchaute Arthur ſtarr in's Geſicht.
„ Ja, ich frage Sie, ob Sie in Verbindung mit mir meinem Oheim
etwas beibringen wollen, das ihn abhält, ſeinen boshaften Plan, uns um
ſein Vermögen zu betrügen, in Ausführung zu bringen? — Sie wiſſen,
er muß ſterben, und welche Bedeutung haben ein paar Stunden Leben
weniger für ihn?”
John Foh erwiederte einen Augenblick nichts, aber es zogen Schatten
tiefer Schwermuth über ſein abgehärmtes Antlitz hin.
„Ich hätte Ihnen vertrauts, ſagte er endlich, nich hätte nicht
ge=
glaubt, man könnte mit Augen, wie die Jhrigen, ſo Schlimmes träumen.
„Ahl Doctor”, entgegnete Arthur mit ſeinem gewöhnlichen
wohlwol=
lenden Lächeln, „wir müſſen in dieſer Welt unſere eigenen Intereſſen im
Blicke haben - doch es iſt Zeit, daß wir zum Werke ſchreiten. Sie
können mir wohl ſagen, wie viel von dieſer kräftigen Arznei gänzliche
Bewußtloſigkeit, - das heißt Unfähigleit, neue Anordnungen zu treffen,
bei meinem Oheim hervorbringen wird. Er ſoll nicht plötzlich
ſter=
ben,
nein, das iſt nicht unſere Abſicht.”
Arthur zog aus ſeiner Taſche eine kleine Phiole hervor, welche
eines der tödtlichen Gifte enthielt, und überreichte ſie dem Doctor, der
ſie, wie es ſchien, maſchinenmäßig nahm, aber ohne ſie nur anzuſchauen
auf den Tiſch legte.
„Herr Moxton, iſt es möglich, daß Sie auf einen Mord ſinnen ?u
John Foh's ſonſt ſo weiche Stimme war ſcharf geworden und ſein
Geſicht nahm einen ſtrengen Ausdruck an.
„Mord! gebrauchen Sie nicht ein ſo häßliches Wort, Sie wiſſen
eben ſo gut und beſſer als ich, daß dies nur einen Sterbenden etwas
früher in die andere Welt ſenden heißt - das iſt kein Mord, denn er
muß doch in wenigen Stunden ſterben, und wir halten ihn nur von
einer ſchlimmen Handlung ab; ſagen Sie mir alſo, wie viel ihm von dem
Inhalte dieſer Phiole eingeflößt werden kann, ohne daß der Tod auf der
Stelle erfolgt.. horch - iſt es mir doch, als hörte ich das Geräuſch
von Rädern in der Allee? Der Geſchäftsführer meines Oheims wird
noch nicht eingetroffen ſeinl. Doctor Foh, ich weiß, Sie werden bei
dieſem Werke als ein vernünftiger Mann mein Partner ſein; doch machen
Sie geſchwinde, unterſuchen Sie die Phiole, und nennen Sie mir die
Quantität, die ich ihm geben ſoll, um die geeignete Wirkung
hervorzu=
bringen ?u
„Nie, niel- rief John Foy mit einer bei ihm ungewöhnlichen
Hef=
tigkeit. „Ich bin ein armer Mann - ein elender Mann, durch bittere
Armuth zu Staub zerrieben, doch weder erbärmliche tauſend Pfund, noch
ganze Welten ſollten mich je in Verſuchung führen, einen Mord zu
träu=
men.: Während der Doctor ſo ſprach, richtete ſich ſeine Geſtalt hoch
auf und verlor die gebengte Haltung, die ihr vieles Leiden verliehen hatte.
„Ich biete Ihnen nicht elende tauſend Pfund, ſondern die Hälfte
von dem großen Vermögen meines Oheims, wenn Sie ſich mit mir
ver=
binden, um es durch dieſes Mittel zu gewinnen, das einzige, welches in
unſerer Macht liegt -„ ſagte er und nahm die Phiole wieder vom
Tiſche auf.
„Verworfener Menſch, barbariſcher junger Mann, wie, Ihren eigenen
Oheim ermorden, ihn ſeines Geldes wegen vergiften; und Sie wagen es,
dieſen ſchändlichen Vorſchlag mir zu machen, mir, einem Manne meiner
Kunſt, einer Kunſt, die ich ſtets geliebt und in meiner Perſon durch ein
ſo ſchwarzes Verbrechen nicht um alle Lockungen des Weltalls beflecken
möchte!
Arthur ließ ſich durch den verächtlichen Blick des Doctors nicht
niederbeugen, ſeine Augen ſunkelten vielmehr, als ob er fröhlich wäre.
„Noch einmal, Doctor”, ſagte er lächelnd, „noch einmal bitte ich Sie,
beſſer von dieſer Sache zu denken; Sie werden es bitter bereuen, wenn
Sie einen ſolchen Glücksfall unbenützt vorübergehen laſſen; — bedenken
Sie, daß Ihnen und Ihrer dem Hungertode nahen Familie vielleicht acht
bis zehn tauſend Pfund zufallen, während ſich Ihnen gar keine
Hoff=
nungen auf eine beſſere Lage eröffnen, - und dies Alles nicht durch ein
großes Verbrechen, denn Sie werden doch nicht behaupten wollen, einem
Manne, der dem Tode auf einen Schritt nahe ſteht, ein paar Tropfen
Gift einflößen, ſei der Ermordung eines ſtarken, geſunden Menſchen
ähn=
lich? Kommen Sie, Sie werden wohl nachgeben; hier iſt die Phiole.
(Fortſetzung folgt.)
Darmſtädter hiſtoriſche Rleinigkeilen.
Mitgetheilt von M.
30. Die Beſſunger Carlsſtraße,
welche erſt in den letzten Jahrzehnten zum vollen Ausbau gelangt iſt,
war ſchon von Landgraf Ludwig IX. projectirt. Eine dieß bezweckende Zuſchrift
des Landgrafen an den Oberjägermeiſter von Riedeſel lautet
folgender=
maßen: „Ich gebe dem Herrn v. Riedeſel Commiſſion mit dem Herrn
Präſidenten von Moſer in Meinem Namen zu ſprechen, wie es
anzugrei=
fen wäre, daß Darmſtadt und Beſſungen zuſammengehänget werbe. Ich
wünſchte recht ſehr, Darmſtadt empor zu bringen und da es ſcheinet, daß
die Sachen in Darmſtadt eine beſſere Wendung nehmen werden, ſo iſt
auch zu hoffen, daß das Zutrauen des Publikums wieder aufleben wird,
und daß, beſonders bei allen erlaubten Religionsfreyheiten, ſich Fremde
herbeyziehen werden. Vielleicht finden ſich ſelbſt Darmſtädter Einwohner,
die ſich entſchließen, Häußer zu Anlegung einer neuen Straße zu bauen,
zu dieſem Ende würde es nicht untauglich ſeyn, bekannt zu machen, daß
Leuthe da wären, welche bauen wollten, wenn aber die Eigenthümer der
Gärthen ſelbſten bauen wollten, ſo ſollten ſie ein Jahr lang das Vorrecht
haben. Ich recommandir auch dem Herrn Präſidenten, darauf zu ſehen,
daß Wiedertäuffer, welche die beſte Hoffleuthe ſi=d, ins Land gezogen
werden. Bickenbach, den 5. Juli 1722.- Ludwig Landgraff zu Heſſen.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.