Beilage
zum
1 1
8EUh- U Uhuth-atlth.
Darmſtädter
N. 36
Verſteigerungen.
5334)
Bekanntmachung.
Auf freiwilliges Anſtehen der Erben des
ver=
ſtorbenen Schmiedemeiſters Nöll dahier laſſen
dieſelbe ihre in dem hohlen Weg dahier
befind=
liche Obſterndte, beſtehend in 11 Stück
Zwet=
ſchenbäumen, 11 Stück Aepfelbäumen und einen
Birnbaum, ſodann Kartoffeln, Gemüſe und
ſon=
ſtiges Gepflänze; ferner verſchiedene
Gartenge=
räthſchaften, ein kleiner Schraubſtock mit
Werk=
bank, eine Waſſerbütte, ein Eckſchränkchen, zwei
Tiſchchen und ſonſtige verſchiedene Gegenſtände,
ſowie endlich 4 Stecken trocknes Buchen
Scheit=
golz
Donnerſtag den 15. September l. 9.,
Nachmittags 5 Uhr,
an Ort und Stelle verſteigern.
Die Zuſammenkunft iſt am Eingang des
hoh=
len Wegs.
Darmſtadt, den 6. September 1867.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Der Vorſteher:
Berntheiſel.
5283)
Stroh=Lieferung.
Dienſtag den 17. September d. J. Vormittags
halb 11 Uhr ſoll die Lieferung des Bedarfs an
Korn= und Gerſtenſtroh für das 3. Infanterie=
Regiment auf dem Soumiſſionswege vergeben
werden. Die Bedingungen liegen auf dem
Ver=
wallungsbüreau zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 29. Auguſt 1867.
Großherzoglicher Verwaltungsrath des
3. Infanterie=Regiments.
Laue, Oberſt.
5337)
Brodlieferung.
Montag den 16. d. Mts, Vormittags 1) Uhr,
ſoll die Lieferung des Brodes für das 2.
Jäger=
bataillon auf das 4. Vierteljahr 1867 durch
Soumiſſion vergeben werden.
Die Bedingungen liegen auf unſerem
Ver=
waltungsbüreau im unteren Stock des
Kriegs=
miniſterialgebäudes zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 6. September 1867.
Großherzeglicher Verwaltungsrath des 2.
Jäger=
bataillons.
Winter, Major.
5452) Auf gerichtliche Verfügung vom 30.
Auguſt d. J. ſoll die zum Schuldenweſen des
Heinrich Walther in Beſſungen gehörige
Obſterndte, beſtehend in 4 bis 6 Apfelbäumen,
1 Birnbaum, Freitag den 13. d. Mts.
Nach=
mittags 5 Uhr im Hauſe Nr. 132 in der
Hü=
gelſtraße gegen gleich baare Zahlung öffentlich
verſteigert werden.
Beſſungen, am 9. September 1867.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Der Vorſteher:
Demmel.
Dienſtag den 10. September
1867.
Verſteigerung einer Specerei=Laden=Einrichtung
ſammt Waagen im Diefenbach'ſchen Hauſe (Rheinſtraße) dahier am 12. d. Mts.
(5341)
Vormittags halb 10 Uhr
440eaon
1)
3 Msiermit habe ich die Ehre, ergebeuſt anzuzeigen, daß ich von Dienſtag,
14
H=
„.
8 Sh den 10. September a. c. an auf hieſigem Platze ein
41
Manufacturwaaren Lager
Hin nachſtehenden Artikeln unterhalten werde:
Prills & Cambries:
Bettwaaren:
4 Belt. Zwilliche in verſchiedenen Quali= Weiße Rouleaux-Prills in verſchiedener.
Breite, Harquisen-Prills, Schuh=;
täten,
Drills, Straßburger Zwilch,
K parchente, federleinen, Canevas,
H Bettzeuge, von gewöhnlichen bis zu Türkiſch=rothe und grüne Cumbrios.
feinſten Qualitäten in baumwollen
Cattune:
und leinen.
Loinwand.
Horéas-,Herrnhuter-K Hausmacher Leinen
für Hemden und Betttücher,
4.
4 Vielefelder Hemden=und Roll=Leinen bis
zu feinſten Qualitäten,
CAbgepaßte leinene Bruſt=Einſütze,
H Schwerſte Gonabrücker Leinen,
Hr Betttücher=Leinen,
H Werg=, ganf= & Fuchs=Leinen,
B Gefärbte Kittel- &a; Fntter=Leinen,
G Geſtreifte Schürz=Leinen,
HWattirleinen und Klötzel,
4 Sulck , Schock= & Packleinen, flächſen
Schechter ꝛc.
9
Gebild & Damast:
H Tiſchtücher mit 6 oder 12 Servietten in
Hansmacher., Créas- & Biolefelder-
14
Genre und in diverſen Größen,
H Handlücher=Gebild im Stück und abgepaßt,
A. Damasl-Handtücher,
K Damast=Tiſchdecken mit Franzen in weiß,
chamois und naturell,
4
Prhee-Servietten und Taſſentücher ꝛc.
Ghir lings:
4
gDeutſche, franzöſiſche u engliſche
Shirtings & Chiflons, ſowie Piqus
& Ribbs.
Couverten-Cattune, Croisés,
Franzöſiſche Meubles glacés.
Vorhang Joſſe:
Weiße Gardinen=Floſſe in verſchiedener
Breite.
Taschentücher:
Weiße Reinleinene Taſchentücher in ſchleſi=4
ſchen=, bielefelder= und irländiſche=
Fabrikaten,
Farbige Reinleinene gedruckte und car
rirte Taſchentücher,
⬜ Halbleinene, ſowie weiße und coulen
baumwollene ꝛc.
Vorlagen:
Bett=& Sopha=Vorlagen in Velvet
Lapestry,
⬜ leinene Vorlagen,
Holländer Carpets.
P=chen;
Wollene Bett, Bügel= &ap Wickel=Becken
Tiſch=&K Commode=Becken in Cachemi
und Bamast,
Piqué, Tricot. & Hältel-Decken ꝛc.
Ferner Lager in:
Etmtgarterzeugen, Unterhoſen
barchent, Holbleiner 6;
Fut=
terzengen ꝛc. ꝛc. 2.
Indem ich um gütigen Zuſpruch bitte, ſichere ich ebenſo reellſte
hbilligſte Bedienung zu, und zeichne
Hochachtungsvoll
Aexander.
Aekermann,
obere Eliſabethenſtraße 12.
142
R36.
ne b erſicht,
der im Jahr 1866 im Hospitale zu Darmſtadt behandelten Kranken.
der
Kranken. Davon
wurden
geheilt. Ungeheil=
r08p.
Gebeſſert
entlaſſen Geſtorben
ſind. Am
1. Januar
1867
verblieben Blattern 2 2 Maſern. 3 2 Aſiatiſche Cholera
„ 1 1 — — Rervenfieber 5 2 — 2 Syphilitiſche Krankheiten 56 54 — 2 Krätze 276 274 — — Vergiftungen durch Alkohol 8 8 — Scropheln und Tuberkeln 65 37 23 5 Rheumatismus und Gicht 57 51 3
Blutarmuth und Bleichſucht
28 2 Krebs — 4 Marasmus 1 — 3 3 1 Geiſteskrankheiten 15 3 12 . — Krankheiten des Gehirns, des Rückenmarks ꝛc. 16 5 7 2 Krankheiten des Herzens, und der Gefäße 16 9 Krankheiten der Athmungsorgane 98 71 16 6 Krankheiten der Verdauungsorgane 119 109 6 Krankheiten der Harn= und Geſchlechtsorgane 32 13 15 2 3 Krankheiten der Haut und des Unterhautzellgewebes 88 80 5 2 1 Wunden, Quetſchungen, Verbrennungen 70 67 — 1 2 Krankheiten der Knochen und Gelenke 31 23 5 2 Augen= und Ohrenkrankheiten 30 22 2 6 Schwangere und Wöchnerinnen 23 20 3 Neugeborene wurden verpflegt. 17 14 3 Summe 1072 846 124 57 45
Am 1. Januar 1866 waren in Behandlung verblieben 50 Kranke, 31 Männer, 19 Weiber.
Aufgenommen wurden im Laufe des Jahres 1866 1022 „ 634 „ 388 „
Es betrug die Geſammtzahl der Kranken 1072 davon 665 Männer 407 Weiber.
Die Zahl der in den einzelnen Monaten aufgenommenen Kranken betrug:
im Januar 118, im Februar 94, im März 94, im April 116,
im Mai 70, im Juni 76, im Juli 78. im Auguſt 76,
im September 52, im October 59, im November 105, im December 84.
Von den behandelten Kranken waren:
der Krankenanſtalt für Gewerbsgehülfen und Dienſtboten beigetreten
614
243
auf Rechnung ſtädtiſcher Armenkaſſe aufgenommen
nach den Beſtimmungen des Staatsvertrags vom 11. Juli 1853.
19
66
auf Koſten der Heimathgemeinde
130
auf eigene Koſten
Die Zahl der Verpflegungstage berechnet ſich auf 15818, von welchen 610 auf
Extra=
zimmer entfallen.
Geheilt wurden entlaſſen 846 Kranke oder 820.
Ungeheilt, bez. gebeſſert gingen ab 124 Kranke oder 129.
Geſtorben ſind 57 Kranke oder 5.5%.
Es verblieben am 1. Januar 1867 in Behandlung 45 Kranke, wovon 22 Männer und
23 Weiber.
Der höchſte Krankenſtand im Betrage von 75 hatte ſtatt am 28. April. Der geringſte
Krankenſtand mit 25 am 8. September.
Außerdem war für kranke und verwundete Soldaten vom 14. Juli bis zum 15. October
eine Abtheilung eingerichtet, in welcher verpflegt wurden:
41
von Großherzoglich Heſſiſchen Truppen
5
von Landgräflich
„
3
von Herzoglich Naſſauiſchen
„
4
von Großherzoglich Badiſchen „
4
von Königlich Würtembergiſchen „
10
von Kaiſerlich Oeſterreichiſchen „
1
von Königlich Preußiſchen
„
68 Mann.
Zuſammen
55
Von dieſen wurden geheilt entlaſſen:
14
Ungeheilt in andere Hospitäler und in Privatpflege entlaſſen
Es verſtarb
Die Zahl der Verpflegungstage der Soldaten belief ſich auf 1774.
Die Geſammtſumme der im ſtädtiſchen Hospital im Jahr 1866 behandelten Kranken belief
ſich demnach auf 1150 mit 17592 Verpflegungstagen.
Die Hospital=Commiſſion.
5453)
5317)
Amerthantsche Coupons
werden zum beſtmöglichſten Courſe bei mir eingelöſt.
Ferdiuaud Wolfskehl.
Städtiſche Gas=Controle.
Am 2. Septbr. 19,0 Kerzen Lichtſtärke.
„ 5. „ 190 „
„
„ 6. „ 185
„ 2. „ 241 Proc. Kohlenſäure.
Darmſtadt, am 9. September 1867.
Der ſtädtiſche Gas=Controleur.
5455) Dr. Wilhelm Hallwachs.
Feilgebotenes.
5360) Neue Hülſenfrüchte in beſter
Qua=
lität, ſowie neue Grünekern in feinſter
und gewöhnlicher Waare, empfiehlt zu
den billigſten Preiſen
H. Rodenheimer.
5365) Eine ſehr gute ſtarke Hobelhank iſt
billig zu verkaufen, obere Eliſabethenſtraße Nr. 22
5366) Wein=Empfehlung.
Vorzüglichen Hahnheimer 1866r. eignes
Gewächs iſt zu 12 kr. per Schoppen friſch in
Zapf genommen bei
C. Chr. Blech, kl. Ochſengaſſe.
5376) Prima neue Holländiſche
Voll=
häringe bei H. Bodenheimer.
5310) Rheiniſcher Weineſſig zum Einmachen
per Maas 12 kr.
Neue Linſen und Grbfen empfiehlt
Paul Störger Sohu, Kirchſtraße 25.
5456)
Retterſchrauven
vorräthig und nach Maaß liefert die
Maſchinen=
fabrik von Hleyer & Eeck in Darmstadt.
5457)
das
Neue marinirte Haringe Stück
6 und 8 kr. empfiehlt
Laud. Heyl Sohn.
5 Brod ins Haus geliefert.
Unterzeichneter liefert ſchon eine Reihe von
Jahren auf Beſtellung Brod in die Reſidenzſtadt
Darmſtadt. Daß das Brod gut iſt, beweiſt die
langjährige Lieferung. Gegenwärtig liefere ich
freiin's Haus:
1. Sorte zu 24 kr, II. Sorte zu 21 kr.
per 5pfündigen Laib. Beſtellungen hierauf werden
Mauerſtraße Nr. 18 im unteren Stocke entgegen
genommen. - Pfungſtadt, im September 1867.
Georg FoyV., Bäckermeiſter.
5459)
Brennbolz.
Nr. 47 in der unteren Rheinſtraße
iſt frei au's Haus geliefert gegen baar
zu haben:
Buchenſcheitholz I. Cl. pro Stecken fl. II.
Buchenſcheitholz IICl. „ „ fl. 9. 36.
BuchenſcheitholzIII. Cl. „ „ fl 8.
Tannenſcheitholz I. Cl. „ „ fl. 7. 30.
fl. 7.
Tannenſcheitholz II. Cl. „
10 Tannenwellen für den Waſchkeſſel 40 kr.
4: Die Scheitholzſorten werden auch klein
E
gemacht in ganzen, ½ und 1 Stecken abgegeben.
WB. Bei Abnahme eines ganzen Steckens und
mehr auf einmal findet ein Nachlaß
von 5% ſtatt.
Vermiethungen.
2987) Beſſunger Carlsſtraße Nr. 5 parterre
iſt ein freundliches vollſtändig möblirtes Zimmer
zu vermiethen und gleich zu beziehen.
4045) Ein ſchönes, neu decorirtes
Lo=
gis, beſtehend aus 4-5 Zimmern nebſt allen
Bequemlichkeiten, iſt zu vermiethen und baldigſt
zu beziehen Kranichſteinerſtrage Nr. 51.
4046) Stallung für 3 Pferde zu
ver=
miethen. Frankfurter Straße Nr. 3 neben dem
Salz=Magazin.
4292) Ecke der Hügel= und
Zimmer=
ſtraße Nr. 11 iſt ein Minſarden Logis
beſtehend aus 2 Zimmern, 2 Kammern,
Küche und allen Bequemlichkeiten an eine
oder zwei Damen zu vermiethen. Das
Nähere im unteren Stock deſſ. lben Hauſes
und auf der Exp. d. Pl.
N4NAAANUAANUAURRAaIAk
4
4883 Beſſunger Cailsſraße 3sr 4
E iſt ein ſchönes vollſtöndiges Logis an eine ;
5 ſtille Familie zu vermiethen.
N4NNNNNANAAAr. AAr AAnnuunt
H Kellerräume bei G. G. Lunge.
4993) Neckarſtraße Nr. 15. iſt ein kleines
möblirtes Zimmer und Cabinet, monatlich zu
5 fl. zu vermiethen.
5135) Die bel Etage meines Hauſes,
6 Zimmern ꝛc., iſt zu vermiethen und
Anfangs October beziehbar.
Carl Gerſchlauer.
5136) In dem von mir gekauften Hauſe im
Mühlweg ſind Stallung, Scheuer, Keller und
Wohnung zu vermiethen.
Ch. Heil. Bäckermeiſter.
5225) Mathildenplatz Nr. 5
zu vermiethen der 3. Stock. beſtehend aus 4
Zim=
mern, 2 Cabinetten mit allen Bequemlichk iten.
5231) In meinem neuerbauten Hauſe, Eck
der Wilhelminen= und Heinrichſtraße, iſt im
dritten Stock ein geräumiges Zimmer und Cabinet
mt ſchöner Ausſicht an einen einzelnen Herrn
Eigenbrodt.
ſogleich zu vermiethen.
5339) Grafenſtraße 13 iſt der mittlere Stock,
beſtehend in 6 freundl. heizbaren Piecen,
Mit=
gebrauch der Waſchküche und des Bleichplatzes,
Küche ꝛc., per 1. Oetbr. anderweit zu vermiethen.
5397) Ein freundlich möblirtes Zimmer zu
vermiethen, Mühlſtraße Nr. 25.
5460) Ein möglirtes Zimmer an einen
Herrn zu vermiethen 2teinſtraße 9
45461) Langegaſſe 17 ein Logis Vorhaus 3tr Stock.
Herm. Schweffel.
5462) Beſſ. Carlsſtraße Nr. 405 iſt der
mitt=
lere Stock wegen Verſetzung des Hrn. Finanz
Acceſſiſt Hill gleich zu beziehen.
M.36.
Vermiſchte Nachrichten.
kann unentgeldlich abgeholt
H Bauſand werden in dem Magaziu
der Steinkohlen Aetiengeſellſch ft vor d Neckarthor.
26
5463) Die kürzlich zur Vertheilung gelommene
Ueberſicht der bei dem hieſigen Königlichen
Poſt=
mte avgehenden und ankommenden Poſten bedarf
inſofern einer Berichtigung, als die Angabe
unter D. Bemerkungen sub 6 der Ueberſicht
lauten muß: In den Bahnzügen nach Frankfurt
on hier 535 Vormittags, 412 Nachmittags:
(arſtatt 425 Nachmittags).
Darmſtadt, den 5. September 1857.
Der Ober=Voſt=Director.
Vahl.
143
NNNananaaaant Aun agauaunn n.
4 5420) Vielſeitige Anfragen veranlaſſen
4
E mich, es zur allgemeinen Kenntniß zu
F bringen, daß ich fortwährend Geſang=
4
Unterricht ertheile. Das Nähere in
F meiner Wohnung, Beſſ. Carlsſtr. Nr. 20,
K dem Wolfskehl'ſchen Garten gegenüber.
Marie Neukäufler,
Großh. Hofſängerin.
N44tN NNAAAANA AAnAAAnAArut
Rene upCk. Badiſche Staats=Looſe in Stüſken fl. 175.
mit 4jähriger Zinszahlung, mit jährlichem Gewinne von fl. 175,000, 70,000 ꝛc.
Aufträge zu der am 12 u. 13. d. Mts. ſtattfindenden Subſcription werden jetzt ſchon von mir
ent=
gegen genommen. Emiſſionscours 94½pCt.
6467)
Ferdinand Wolfshehl.
homöopathiſche Klinik
Die Naturheilanſtalt ud
von Dr. Tritschler
im Karl=Olgabad in Kannſtadt bei Stuttgart
bletet neben ausgezeichneter Lage die Garantien einer rationell combinirten je nach dem
Ei zelsalle modificirten Heilmethode acuter und chroniſcher Krankheiten.
Eröffnung der Anſtalt vom 15. Mai ab während des ganzen Jahres. Proſpecte gratis
durch jie Verwaltung.
1264]
5454)
Lechnikum Mittweida.
Gei Chemnitz, Sachſen)
Techniſche Lehranſtalt in Verbindung mt Maſchinenwerkſtätten.- Ausbildung in Theorie und
Praxis des g'ſammten Maſchinen= und Civilingenieurfaches. Beginn des Winterkurſus den
10. October d. J. Vorbereitung zum Freiwilligen=Examen. Jede weitere Auskunft bereitwilligſt durch
Die Direction:
C. Weilzek, Ingenieur.
5168) Zeichnun ven zu der keyen
4pCt. Großherzoglich Badiſchen Prämien=Anleihe
nehme ich zum Emiſſionscourſe entgegen und bin ich gerne bereit, jede nähere Auskunft zu ertheilen.
Eduard G. Gerst,.
Bank= und Wechſel=Geſchäft.
Biebesheim.
5466)
Fuhrmann Keller
kommt von jetzt an Montags Mittag und
Freiſans Mittag im Prinz Carl hier an und
fährt Dienſtag u. Samſtag Morgen 8 Uhr wieder ab.
5273) Gegen guten Lohn wird eine tüchtig=
Köchin geſucht, welche auch Hausarbeit verſtehl
Näheres zu erfragen Morgens von 9-10,
Nachmittags von 2-4, Heinrichſtraße Nr. 39.
5467)
Verloren
ein goldenes Armband mit
herzförmi=
gem Schloß. Dem redlichen Finder eine gute
Belohnung 4 Caſernenſtraße 1 Stiege hoch.
Rhein=Dampfſchifffahrt.
Kölniſche und Düſſeldorfer Geſellſchaft.
Fahrplan vom 26. Auguſt 1867 ab.
Abfahrten von Mainz (Caſtel):
Morgens 7, 9. 9½ u. Mittags 12 Uhr bis Cöln.
Nachm. 3 bis Linz, Abends 6 bis Bingen.
Fahrt 9½ Mont. u. Mittw. bis Arnheim,
Sonnt., Dienſt., Donnerſt., Freit. und
Samſtag bis Rotterdam (London).
Morgens 5½ u. Nachm. 2 bis Mannheim.
Die Fahrt um 9 Uhr wird durch die neu
er=
bauten Dampfboote „Humboldt= und „
Friede=
ausgeführt.
[(4176
Der arme Doctor.
Nach dem Engliſchen.
(Fortſetzung;
John Foh wandte und dreyte ſich elendiglich in ſeinem Stuhle hin
und her. Er war ein Minn von jiefem Gefihle vom tiefſten Gejühle;
die Menſchen welche kein Gück in der Welt haben, ſind es immer.
„Borgt einige Schillinge von Mrs. Simpſon, ſie iſt eine mildherzige
Perſon; ich werde es bald zurückbezahlen, ich habe Päne.”
Mrs. Foh ſchaute ihn einen Augenblick ſtarr an und ſprach ſodann:
„Joln Foh, hört mich an: ich habe in übe mäßiger Anſirengung
nach ei em beſſeren Daſein gerungen; ich habe kärglich gegeſſen und bin oft
ganze Tage ohne Nahrung umhergsgangen, damit die armen Kinder
keinen Hunger fühlen möhten, aber ich kann das nicht immer thun und
kann auch kein Geld mehr borgen und dem großen Berge von Schuldes,
der auf meinem Herzen laſtet, noch etwas beifügen; Alles, was ich zu
thun vermag, iſt Hung r8 zu ſterben, und das können wir insgeſammt ”
Sie faltete die Hände und ſtand ſtill und unbeweglich vor dem
armen Doctor.
Es trat eine Pauſe von einigen Secunden ein, während welcher die
Augen von Mrs. Foy mit einem angſivollen, ſeltſamen Blick auf des
Doctors Geſicht geheftet blieben; ſeiner erregten Einbildungskraft kam es
vor, als erwarte ſie, er würde ſein Fleiſch und ſeine Knochen ihr zu
Liebe in Münze verwandeln laſſen. Er wurde ſehr unruhig, denn er
glaubte in dieſem Blick einen Anfang von Wahnſinn wahrzunehmen. Er
ſtand auf, faßte ſie bei der Hand, ſprach freundliche Worte, ergoß ſich
in hoffnungsvollen Ausdrücken, und ſagte ihr von Anſtrengungen, die er
machen würde, von einem Streben, wie er es zuvor nie verſucht; doch
ſie gab keine Antwort, und weder ihre Lippen, noch ihre Augen bewegten
ſich; da war nichts, als das kalte Stieren unausſprechharen Gefühls,
über dem die verfinſternde Wolke herrannahenden Wahnſians hängt.
„Margareth, Margareth, ſprecht doch rief er voll Schrecken; „
er=
zählt mir von Maria, hat das arme Ding Appetit nach Thee gehabt ?
ich ſah ſie in der letzten Stunde nicht."
Er meinte ſeine älteſte Tochter, welche ſeit einiger Zeit in Folge
geiſtiger Urſachen an einem zehrenden Fieber litt. Die Erwähnung des
14¾
M4
kranken Kindes brachte bei ber Mutter die erwünſchte Wirkung hervor
und veranlaßte ſie zu ſprechen.
„Die arme Marie wollte ein wenig Limonade, denn ſie war ſo
durſtig, doch es ſcheint, es iſt kein Pfennig - nicht ein einziger Pfennig
in dieſem verwünſchten Hauſe.”
Der Doctor zog maſchinenmäßig eine ſehr abgenutzte Börſe hervor;
er ſchüttelte ſie - ſie war völlig leer; er durchſuchte nach und nach olle
ſeine Taſchen, nicht eine Münze irgend einer Art; er drückte ſeine Hand
an ſeine Stirne, ſchaute traurig das gräuliche leichenfarbene Geſicht
ſeiner Frau an und blickte dann empor, als ob auch er dem Wahnſinn
nahe wäre. Plötzlich wandte er ſich um, wie von einem neuen Gedanken
berührt; er ſchritt haſtig hinaus in den Gang und blieb vor einem lange
nicht von ihm getragenen Rock ſtehen. Er erinnerte ſich einer
verborge=
nen Taſche, in der er in früheren Jahren, als er noch ein reicherer
und jüngerer Mann war, Geld bei ſich zu tragen pflegte, und nun wollte
er hier eine Nachforſchung anſtellen, und ſollte er nur einen Sippence finden.
Gold und Silber, wundervolle, bezaubernde Dingel Ein Schauer
durchlief den ganzen Leib des Doctors, dann ſprang ſein ſchweres Herz
leicht wie in Freude und Jugend, und ſein kaltes, langſames Blut ſtrömte
für den Augenblick luſtig durch ſeine Adern, als ſeine Finger die
ge=
ſegnete Verührung koſtbaren Metalls fühlten; er zog eine halbe Krone
hervor.
An den unzähligen Orten, vom Pallaſte bis zur Hülte, durch welche
das Geld wie der Lebensſirom der Welt kreiſt, hat die Gege=wart ei er
einſamen, kleinen halben Krone ſchwerlich je eine ſolche Freudigkeit erreg.
wie in dem Hauſe des Doctor Foh. Es war eine alte Münze, die ſich
ohne Zweifel viel auf der Erde umhergetrieben und viel vom Leben
ge=
ſehen hatte, ſicherlich aber nirgends dankbarer bewillkommet worden war
John Foh hielt ſie in ſeiner Hand, er ſchaute empor, ein kaum hörbares:
Gott ſei Dank! kam über ſeine Lippen, und er legte das koſibare
Geld=
ſtück in die Hände ſeines Weibes.
„Margareth”, ſprach er, „das iſt ein Omen beſſerer Tage; wir
werden wieder reicher ſein; ich habe ſeltſame, erquickende Vorgefühle
Eine Viſion neuen Glückes zog vor meinen Augen vorüber, währ end ich
halb träumend hier ſaß, und es kam mir vor, als ſchüttete ich Goldſtücke
in reicher Anzahl in Eueren Schooß; vielleicht erbarmt ſich am Ende
mein reicher Vetter unſerer Armuth, obgleich er ſo unfreundlich geweſen
iſt. Nun lächle, lächle immerhin und vertraue auf Gott.”
Ein ſchönes, wenn auch nur lurzes Lächeln ſchwekte über die Lippen
von Mrs Foy, und obgleich es ihre Augen nicht erreichte, ſo ergötzte es
doch das Herz ihres Gatten, denn es erinnerte ihn ſo mächtig an ihre
glückliche Jugendzeit.
Mrs. Foh hatte eben das Zimmer verlaſſen, als man ein lautes,
gebieteriſches Klopfen vernahm — ein Klopfen, das in jedem Tone
ver=
kündigte, die Perſon, welche ſich ſo kräftig hörbar machte, thue dies im
Gefühle eines mächtigen Uebergewichts. Die Thüre wurde von der kleinen
Magd geöffnet, und beinahe in demſelben Augenblick trat Herr Marcus
Brown, ein ſtrotzender Nothgerber aus der Stadt J - in das Zmmer.
Kein aus dem Grabe heraufſieigendes Geſpenſt würde die ſo genvolle Seele
des verzweifelnden Doctors ſo ſehr in Schrecken geſetzt haben, wie es
das runde, breite, fleiſchige Geſicht und die wohlbeleibte Figur des reichen
Rothgerbers thaten der den mit einigem Zittern angebotenen Stuhl
ausſchlug und ſeine Augen feſt auf das niedergebeugte Anlitz des Herrn
vom Hauſe heftete. Es waren ſcherfe, grauſame, dunkelgraue Augen, die
Augen des wohlhabenden Rothgerbers, und ſtanden durchaus nicht im
Einklang mit dem ſonſt heiteren Charakter ſeiner ganzen Per on. Der
arme Doctor ſah nur Eines in denſelben - er las, als näre es darin
mit allen Buchſtaben geſchrieben, die ſchrecklichen Worte: „Fünf und
zwanzig Pfund —- fünf und zwanzig Pfund ſchuldig, welche endlich einmal
bezahlt werden müſſen, - für die es keinen Aufſchub mehr gibt."
„Sie wiſſen, warum ich komme, Doctor Foy= ſagte der
Roth=
gerber mit mürriſchem Toue, gerade dem Gegentheil von ſeinem
ge=
wöhnlichen Geſchäftstone, wenn es ſich darum handelt, ſich einen Kunden
zu ſichern.
Ter Doctor nickte nur. Er hätte geſprochen; aber das Wort erſtarb
in einer zitternden Bewegung der Unterlippe.
„Wie lange iſt es Doctor, daß Sie mir feierlichſt zugeſagt, dieſe
Schuld ſollte bezahlt werden ?"
„Es iſt zu lange Herr Bron das iſt mir wohl bekannt: Gott
allein weiß, wie ſehr ich Sie zu bezahlen wünſchte; aber es war unmöglich.
„Unmöglich, in der Thatl und warum fanden Sie es nicht a ch
unmöglich, zu borgen ?”
„Wir ſtarben beinahe vor Hunger Die menſchliche Natur kann das
nicht ertragen, und ſo borgte ich; doch Sie ſollen bezahlt werden. Warten
Sie nur noch eine kleine Weile, ich finde ſicherlich die Mittel, meine
Schuld abzutragen.”
„Eine kleine Weilel” ſpettete der Rothgerber. „So werſen Sie
ſieben Jahre lang ſagen, wenr ich nicht raſche Maßregeln ergreife ſer
Redaction un Vertag: L. 8
86.
Murphh, der Specereihändler, wird auch nicht länger warten wollen,
und ebenſo nicht der Fleiſcher. Komme ich ihnen nicht zuvor, ſo wird
wohl wenig Meiſter Marcue Brown zuſallen."
So ſrrechnd drehte er ſeinen Stuhl um und betrachtete gemächlich,
aber mit prüfendem Blicke das Zimmergeräth, ale wollte er berechnen,
was wohl durch einen öffentlichen Verkauf daraus zu beziehen ſein dürfte.
„Sie werden mich wegen dieſer kleinen Summe nicht zu Grunde
richten," ſtammelte der Toctor; „nein, Sie werden ſich erinnern, wie
lange wir vertraute Freunde geweſen ſind. Sie haben weder Weib, noch
Kind — Sie ſind reict, Sie werden mir noch eine kurze Friſt gönnen.”
Der Doctor ſprach mit ruhiger Feſtigkeit, doch ſein Geſicht war
geiſterhaft bleich.
„Ich verlange nur mein Eigenthum, und das iſt kein Unrecht”,
entgegnete der Rothgerber; „ſagen Sie nicht, ich wolle Sie zu Grunde
richten. Doch ſo geht es immer. Leiht einem Menſchen eine Summe,
und ihr ſeid ſein Feind, wenn ihr euch nur erdreiſtet, nach euerem
Eigen=
thum zu fragen. Gott ſoll mich bewahren, daß ich je wieder irgend
Jemand fünf Schillinge leihe; nein, ich nicht, bei meiner Seelel und
wenn es mein Biuder wäre. Ich ſage Ihnen, Doctor Foh, ich muß
be=
zahlt werden. und zwar auf der Stellel”
„Bedürfen Sie des Geldes? Nein, Sie haben keinen Mangel an
baarer Münze. Sie ſind ein reicher Mann. Sie haben nicht nöthig,
Tag und Nacht in niederbeugenden Gedanken hinzubringen und beſtändig
nachzuſinnen, wie die Bedürfniſſe der nächſten Stunde befriedigt werden
könnten Dafür, Herr Marcus Brown, ſollten Sie Gott innigen, innigen
Dank wiſſen.”
„Ich bin kein armer Manni, erwiederte der Rothgerber mit einer
Miene ſtolzer Würde, l„ich bin allerdings nicht arm. Das überlaſſe ich
Euch nie rigen Menſchenärzten und Geiſtlichen und dergleichen.
Roth=
gerber ſind nie arm. Gott ſei Dank, ich gehöre zu einer Claſſe, die ſich
Geld macht.”
„Dann werden Sie mir noch ein paar Wochen gewähren, um meine
Schuld zu tilgen.”
Ein paar Wochen ? ich möchte doch wiſſen, wie Sie dann eher
be=
zahlen können? Soll vielleicht die ganze Einwohnerſchaft von 3 - krank
werden und Sie, den Herrn Doctor Foy, berufen?
Der reiche Rothgerber lachte bei dieſem Scherze. Ja, der reiche
Mann lachie ga zluſtig, bis ſeine fetten Seiten wackelten, während der Arme
da ſaß und ſchweigend horchte und keines der Gefühle der Verachtung
aus=
drückte, die ſich in ſeinem Innern regten und mehr durch chriſiliche
Mäßigung und Milde, als durch lnechtiſche Furcht vor ſeinem verletzenden
Gläubiger zurückgedrängt wurde; doch dieſes harte, kalte Gelächter
be=
rührte alle die bitteren Empfindlichkeiten des von der Armuth
nieder=
gedrückten Mannes, als ob ſcharſe Marterwerkzeuge das nackte Fleiſch
von ſeinem Herzen riſſen.
(Fortſetzung folgt.)
Darmſtädter hiſtoriſche Kleinigkeiten.
Mitgetheilt von W.
28. Tarif für Einſpänuer im Jahr 1764.
Die im Jahr.1764 von der Polizey=Deputation erlaſſene „
Proviſio=
nal=Tax Ordnung vor Hauderer=Lohn=Kutſcher, ſodann einſpännige Chaiſen
und übrige Fuer=Leuten ſetzt für einſpännige Chaiſen folgende Preiſe feſt:
1) „Vor eine einſpännige Chaiſe nacher Frankfurt, und zwar das
Gepäck=, alles Futter= und Stall Geld mit darunter begriffen, 2fl.
An Tranck=Gel; wird deſer Art Fuhrleute durchgehends nichts
zugeſtanden.
2) Faͤhrt man hingegen damit wieder zurück und zwar den nehmlichen
Tag 2 fl. k Alb. Den folgenden Tag 3 fl.
3) Vor der leichen nach Mainz oder Caſſel 2 fl. 10 Alb.
Vor die Rtour auf den folgenden Tag 1 fl. 5 Alb.
4) G het die Fahrt nacher Wißbaden, Worms oder Hanau, ſo
wird dufür gezahlet 3 fl.
Und vor die Netour 1 fl. 15 Alb.
5) Sollte aber die Reiſe nur nacher Oppenheim, Rüſſelsheim,
Kelſter=
bach, Gerneheim, Bensheim, Reinheim, Umſtadt, Babenhauſen
u. a Orten von gleicher Diſtanz gehen, ſo wird vor eine ſolche
Fahrt hin und her gezahlt 1 fl 15 Alb. Und wenn der
Ein=
ſpinnig die Rück Reiſe auf den folgenden Tag abwarten=, mithin über
Nacht bleiben muß ſo wird weiteres dafür entrichtet 1 fl. 7Alb. 4 Pf.
6) Vor der leichen; nacher Gerau=Zwingenberg=Langen=Dieburg und
der Arten 7 fl. 16 Alb.
Vor die Rückkehr aber, wenn der Einſpännige deßhalben über Nacht
bleiben une zwei Tage zubringen muß 1 fl.
7) Pei welchem allem aber das etwaige Ueberfahrts=, Weg=u. Brücken=
Geld jederzeit ausbehalten und dem Reiſenden alleinig wie dem
Fuhrmann das Stall=Geld zu entrichten bleibet:
Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.