Darmstädter Tagblatt 1867


04. Juni 1867

[  ][ ]

ſUn

N. 22.

Dienſtag den 4. Juni

Das Frag= und Anzeigeblatt, die Beilage hierzu, ſowie das Verordnungsblatt für den Kreis Darmſtadt erſcheinen wöchentlich; Erſteres Samſtags, die Beilage
Dienſtags und Letteres Vomnerſtag s. Jahres=Abonnement der drei Blätter zuſammen 2 fl. Auswärts kann man bei allen Poſtämtern abonniren. In Darmſtadt bei
der Expedition. Rheinſtrahe Ar. 23 neu.

3315)

laßt Herr Lallfunun Oſeſenbach
legenes zweiſtöckiges Wohnhaus von
und Stelle durch (nterzeichneten au

3348)
Moos=Verſteigerung.
Donnerſtag den 6. Juni l. J. Vormittags 9 Uhr
ſollen auf hieſigem Rathhaus aus dem Beſſunger
Gemeindewald=Diſtrict Köhlertanne 314 Haufen
Moos verſteigt werden.
Beſſungen den 30. Mai 1867.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Demmel.
Lieferungen für die Großherzogliche
Reiter=Brigade
auf das 2. Halbjahr 1867.
Donnerſtag den 6. Juni d. J. Vormittags
10 Uhr ſoll auf dem Verwaltungs=Büreau der
Brigade der Bedarf an Gerſte zu Schroth,
Waizenkleie und Leinkuchen, ſodann das Bedürf=
niß
an Oel, des Hellthrans und der Stearin=
lichter
, auf obigen Zeitraum durch Soumiſſion
in Lieferung vergeben werden.
Darmſtadt, den 31. Mai 1867.
Großherzoglicher Verwaltungsrath der Reiter=
Brigade.
3431)
Frhr. v. Bouchenroeder, Major.

3432)
Pferde=Verkauf.
Dienſtag den 11. Juni d. J. Vormittags
10 Uhr werden in der Reiter=Caſerne dahier
zwei zum Reiterdienſt unbrauchbar gewordene
Dienſtreitpferde gegen Baarzahlung öffentlich ver=
ſteiger
.
Darmſtadt, den 31. Mai 1867.
Großherzoglicher Verwaltungsrath der Reiter=
Brigade.
Frhr. v. Bouchenroeder, Major.

Lieferung von Kochvictualien.
Mittwoch den 12. d. Mts. Vormittags um
11 Uhr ſoll auf dem Büreau des Militärhospitals
dahier die Lieferung der Kochvictualien für das
hieſige Militärhospital und für die Militärſtraf=
Anſtalt Babenhauſen, beſtehend in Schwingmehl,
gerollter Gerſte, Spelzengries, Reis und ge=

dörrten Zwetſchen, auf das 2. Halbjahr 1867
durch Soumiſſion vergeben werden.
Die Bedingungen liegen zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 3 Juni 1867.
Großherzogliche Hospital=Direction.
3433) von Zangen, Major.

3434)
Holzverſteigerung.
Donnerſtag den 6. d. Mis. Vormittags 10 Uhr
werden auf dem Rathhauſe zu Beſſungen:
4 Stecken kiefern Scheidholz,
Prügelholz.
2
Stockholz,
3

150 Stück
Wellen und
492 Cbfß
Stammholz (19 Stämme)

aus den Waldungen des Großherzoglichen Landes=
hospitals
in der Oberförſterei Beſſungen, Diſtrict
Eichbaumeck, verſteigert.
Hofheim, am 1. Juni 1867.
Großherzogliches Hospital=Rentamt.
Dittmar.

Neuſtadt, HofTarator.
3345) Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerſtag den 6. Juni, Vormittags 9 Uhr,
ſoll der Nachlaß des Kutſchers H. Weygandt in
deſſen Behauſung vor dem Rheinthor, beſtehend
in 2 Pferden (Wallach und Stute), 1 Kuh,
1 Rind, 2 Ziegen, 4 Mutterſchweine
engliſcher Raçe, 4 Hühner, 1 Hahn, 3 Hühnchen,
3 Tauben, 1 Droſchke, 2 Leiterwagen
verſchiedenes Pferdegeſchier, eine Windmühle und
eine Kaute Dung, Möbel und Hausrath, öffentlich
gegen baare Zahlung verſteigt werden.
Darmſtadt den 29. Mai 1867.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.


Feilgebotenes.
693) Ein in dem ſchönſten mittleren Theile
der Neuſtadt gelegenes Haus iſt billig zu ver=
kaufen
.- Nähere Auskunft ertheilt J. Gerſt.

3316) Auf die in 9
erſcheinende

töglich in einer Auflage von 1500 Exemplaren

Heſſe

kann für den Monat J=
abonnirt
werden.

i mit 15 Kreuzer bei der Expedition, Rheinſtraße Nr. 47

3436)
vorzügliches Gebräu
die Flaſche 8 Kreuzer, 12 Flaſchen 1 fl. 35 kr, bei Abnahme von wenigſtens 6 Flaſchen frei
ins Haus geliefert, - empfiehlt
Ph. Hrschh, Ernſt=Ludwigsſtraße.
Niederlagen deſſelben bei:

Herrn Kaufmann J. Röhrich, Herrn Kaufmann Wm. Pfeil,
an der katholiſchen Kirche.
zur Stadt Mainz.
3437)

Herrn Kaufmann W. Manck,
Ballonplatz

in Nußholz und Mahagoni in allen Großen und ſehr ſolider Arbeit ſind in großer Auswahl
vorräthig in der Hof
L. Trier, Ludwigsſtraße.

9
Löl

24

[ ][  ][ ]

90

N22

Ludwigsſtraße Nr. 13.
Luduigsſtraße Nr. 13.
5 GRLanor

empfiehlt ſein Luger in allen Gorten Gharé-Mandschuhen eigner Fabrik,
ſowie alle andere Sorten Sommerhandſchuhe in guter Qualitüt zu Fabrikpreiſen.
Ferner Herrenbinden in ſchwarz und weiß, und Waſchleber zum Fenſterputzen.
Auch werden daſelbſt Handſchuhe nach Maaß angefertigt und ſolche aufs Beſte und Billigſte
gewaſchen und gefärbt.
[3428

5

(Wine ſehr gute Hypothek von
E9000fl. 5pCt. wird zu eediren
geſucht. Räheres Eliſabethenſtraße 1 neu parterre.
Roſetten,
gür vorhange Gallerien,

braun und vergoldet, empfiehlt billigſt

3317) Zur Confirmation empfehle als
paſſende Geſchenke:
Gesangbicher in eleganten Einbänden,
Photographie= E Schretb=Albums, Schreib=
mappen
, Brieftaſchen, Neceſſaires ꝛc. billigſt.
Ernſt=Ludwigsſtraße.
Hermann Götl.

3439)

Kurzwaaren

jeder Art, wobei insheſondere auf die bedeu=
tend
ermäßigten Preiſe meiner gebleichten
und ungebleichten Strickharne aufmerk=
ſam
mache, empfehle beſtens.
Goorg Fhilipp Kochlor.
3440) Ein 8 Wochen altes Rage=Fohlen
ſteht ſofort zu verkaufen. Das Nähere in der Exp.
3440a) Mehrere geſpielte 6½ und 6¾octavige
Glaviere von noch ſehr gutem Ton ſind bei mir
billig zu verkaufen.
A. Struth,
obere Schützenſtraße Nr. 20 neu, im 2. Stock.
3441) Ein Stück deutſcher Klee zu verkaufen
bei
C. Wagnes, Frankfurter Straße.
3442) Feinſtes Wltammehl zum billig=
ſten
Preiſe bei H. Rodenheimer.
3133) 637 Klafter ewiger Klee zu verkaufen.
Näheres Neugaſſe 8.
3211) Die erſte Schur ewiger Klee oder auf
das ganze Jahr von zwei Aeckern iſt zu ver=
kaufen
. L. Lautz, Ochſenmetzger, Marktſtr. 3.

3296) Ein gebrauchtes Klavier von Biber
in München, iſt Umzugs halber zu verkaufen.
Neckarſtraße Nr. 20 eine Stiege hoch.
3435)
Grznolines
neueſter Façon, von patentirtem, India Steol-
gefertigt
, empfehle in großer Auswahl zu billigſt
geſtellten Preiſen.
Georg Philipp Rehler.

Vermiethungen.
1825) Mehrere möhlirte Zimmer ganz oder
getheilt zu vermiethen im Hauſe des Hrn. Faiz.
Eck der Rheinſtraße Nr. 1.
2416) Die dritte Etage meines neuen
Hauſes, Heinrichſtraße Nro. 1, mit Zu=
gehör
, iſt auf Anfang Juli zu vermiethen.
Amendt.
2622) 2 möblirte Zimmer zu vermiethen.
Kirchſtraße Nr. 5 neu. Conrad Naumann.
2884) Grafenſtraße Nro. 27 im mittleren
Stock ſind 2 freundl. ſchöne Zimmer zu vermiethen.
2
Alexanderſtraße 1 Stiege hoc
5 Nr. 18 ein Zimmer nebſt Cabinet, ſehr
gut möblirt, zu vermiethen am 1. Juli. Das
Nähere zu erfragen und bis Juli einſtweilen ein
Zimmer Dieburger Straße Nr. 6 erſter Stock.

2967) Beſſunger Carlsſtraße Nr. 5 parterre
iſt ein freundliches vollſtändig möblirtes Zimmer
zu vermiethen und gleich zu beziehen.
2491) Ein Logis zu vermiethen in meinem
von Herrn Zimmermeiſter Rahn neu erkauften
Hauſe, dem neuen botaniſchen Garten gegenüber.
H. Darmſtädter.
3134) In dem vormals Eppenetter'ſchen
Hauſe, Neckarſtraße Nro. 16 neu, iſt der ſehr
elegant eingerichtete Seitenbau von 8 heizbaren
Piecen, Küche, Kammern und allem üblichen
Zubehör zu vermiethen und am 1. September
zu beziehen. Näheres bei Hofgerichts=Advokat
Dr. Warthorſt.
3155) Eliſabethenſitroße L neu
iſt die bel Etage, aus 7 Zimmern beſtehend,
mit allen dazu gehörigen Bequemlichkeiten, in
¹⁄₄ Jahr beziehbar, zu vermiethen.
Näheres parterre.
3320) Rheinſtraße, nahe der
D.
Eiſenbahn, bei G. G. Laange
im Seitenbau ein freundliches Logis von 2 Zim=
mern
, 1 Kammer, Küche u. ſ. w. für eine ſtille
Familie. Miethe 70 fl.
3443) Louiſenplatz Nr. 4 gleicher Erde zwei
Zimmer nebſt Cabinet ſogleich zu beziehen.
3444) Ein möblirtes Zimmer per Monat
4 fl. 30 kr. Caſerneſtraße Nr. 64.
Vermiſchte Nochrichten.
3308) 150 fl. werden auf ein Grundſtück
zu leihen geſucht. Bei der Expedition zu erfragen.

3322) Geſucht wird gegen guten Lohn ein
im Kochen, Waſchen und Hausarbeit erfahrenes
Mädchen mit guten Zeugniſſen. Heinrichſtraße 39.
C0
Ein Portemonnaie mit Inhalt ge=
8
E= funden im Laden von
Georg Möſer, Sohn.

2623) Unterzeichneter beabſichtigt, franzöſiſchen
Sprach=Unterricht zu ertheilen, mit beſonderer
Berückſichtigung der kaufmänniſchen Correſpondenz,
worin mir längere praktiſche Erfahrung zur
Seite ſteht.
Anmeldungen werden entgegengenommen in
meiner Wohnung, Teichhausſtraße Nr. 12 parterre.
G. L. Hilger.
2=
H.
ScHhſoin Junge mit den erforderlichen Schul=
St.
S.
T= kenntniſſen wird als Sotzor-Jehrling
bei entſprechendem Wochenlohn angenommen
in der
Ludw. Carl Wittich'ſchen Hofbuchdruckerei.
3114) C. Adler in Hamburg ſucht
einen tüchtigen Stahldrucker in feſter
Stellung. Arbeitsprobe.

C7
H.

Weſucht wird ein Dienſtmädchen, welches
5 Lb mit weiblichen Handarbeiten vertraut
iſt, bei. B. L. Trier, Ludwigsſtraße 10.
PSin ſolides braves Mädchen, welches
co
44e perfect kochen und alle häuslichen
8
2
C.
4G Arbeiten verrichten kann, wird in
d
eine kleine Haushaltung in Dienſt
geſucht. Näheres Eck der Promenade= u. Fabril=
ſtraße
10 im mittleren Stock.
3948) Ein braver Junge der tie nöthigen
Schulkenutniſſe beſitzt, kann als Setzer=Lehrling
in der Buchdruckerei von H. Brill eintreten.
3449) Ein Tafel=Klavier billig zu ver=
miethen
. Nr. 4 Caſernenſtraße, Bahnhof.
er ſtattfindenden Pfingſtfeieriage wegen
c (4) iſt mein Geſchäft Samstag, Sonn=
tag
und Montag den 8. bis inel.
5= den 10. dis. geſchloſſen, wovon
meinen Geſchäftsf reunden hiermit geneigteſt Kennt=
niß
gebe.
H. Bodenheimer.

3451)
Zu kaufen geſucht:
1 geſpielter aber gut erhaltener Flügel ( ia=
nino
), 1 Alt=Viola, 2 Ventil=Trompeten ꝛc. durch
Louis Fiſcher in Gernsheim. Briefe franco
gegen franco.

3452)
Höhere Maͤbchenſchule.
Das neue Schuljahr beginnt in der höheren Mäbchenſchule Donnerſtag den 6. Juni.
Anmeldungen zum Eintritt in die Schule können an dieſem Tage oder im Laufe der Pfingſtwoche
bei dem Unterzeichneten (im Hauſe des Hrn. Medicinalrath Dr. Werner Vormittags von 1112,
Nachmittags von 1- 3 Uhrl ſtattfinden.
Darmſtadt, den 3. Juni 1867.
Dr. Fridolin Wagner.
2114)

Alüsſtelung des rheiniſchen Kulnſivereus
in dem Schwab'ſchen Haus auf dem Ernſt=Ludwigs Platze zu Darmſtadt 12 Treppen
hoch) bis Ende November 1867 4äglich geöffnet von 10-1 Uhr.
Eintrittspreis für Nichtmitglieder 6 kr.
Nebenverlooſung 30 kr.
20
A9.
Lztaui
¾
14.
54
Auuuuuuuuuuuuuuuum,
Alilitaittee
EG
W.
4
4 3453)
TARTSAON.
Mittwoch den 8. Juni
D.
42ON
m Abonnement,
4GLall½
H vom ganzen Kusihcorps der Grossherzoglichen Artillerie.
Anfang um 4 Uhr. Entre für Herren 12 kr., für Damen 6 kr.
F. Foltz.
Hierzu ladet freundlichſt ein
72
127O
MuAthirAhtntanaaththtahathtaththhhatttthahtthich.
3269)
g der Schoppen zu 6 Kreuzer wird täglich
64t
Ae-9t bairiſch Bisk verabreicht
im farten ud Gartensaale des Darmstädter Hoſos.

[ ][  ][ ]

91

A22.

Gegen die Leiden der

ALa
Telegraphen=
Bad Vildungen.
bei Caſſel.
Station.
Die berühmten Mineralwaſſer mit ſpecifiſchen Heilkräften gegen Stein, Gries, Blaſeneatarzh, Blaſenkuampf ꝛc., gegen
Krankheiten der Geſchlechtsorgane, fehlerh. Menſtruation, Bleschſucht, Impotenz, Sterilität ꝛc., Hämorrhoiden, Melan=
cholie
ꝛc., werden zu jeder Jahreszeit in Flaſchen verſendet. Der erhabene Stempel an der Flaſche und das Brandzeichen unter dem Kork
Wildünger Waſſer - garantiren die Aechtheit.
Die eiſenhaltigeu, an Kohlenſäure ſtärkſten Bäder ſind ſehr nervenſtärkenb. Saiſon vom J. Mai bis Ende September.
Logis=Preiſe im Badelogirhauſe, und in dem am Brunnen gelegenen, mit vollſtändig neuem Juventar nur als Logirhaus von der Geſellſchaft
verwalteten Curopäiſchen Hofen während Vor= und Nachkur billiger. Hauptkur vom 1. Juli bis 20. Auguſt. L. Wegen Beſtellungen von
Waſſer und Logis, ſovie wezen jeder anderen das Etabliſſe ment betreff. Auskunft wolle man ſich wenden an
die Brunnen-Auspection zul Ead Wildungen.
2235)

3455) Montag 27. Mai halb 12 Uhr
Nachts wurde vom Perron der Main= Neckar=
bahn
bis in die Bleichſtraße ein Porte=
monnaie
mit Geldinhalt und Ringen ver=
loren
. Der Ueberbringer erhält Theaterplatz
Nr. 1 Beletage eine gute Belohnung.
3456) Offene Lehrſtellen bei
H. Emmel, Schloſſermeiſter.

3457)
EfS.
Ein hieſiges Geſchäft bedarf während des
Sommers in je 2 Tagen 1 Ctr. Eis. Beſitzer
von Eisvorräthen werden um Angabe der Be=
dingungen
, unter welchen ſie geneigt ſind, dieſe
Lieferung zu übernehmen, gebeten.
Näheres bei der Exped. d. Bl.

3458) Lehrling findet in einer Waaren=
Haudlung Aufnahme. Näheres bei der Erp.
10m Sonntag Abend zwiſchen 8-9 Uhr
8
iſt ein kleiner Hund mit Namen
8 ³6, Caron von weißer Farbe mit ſchwar=
zem
Kopfe und um den Schwanz mit ſchwarzem
Kreiſe entlaufen. Man bittet denſelben gegen
eine gute Belohnung iu der Promenadeſtraße
Nr. 45 abgeben zu wollen.

Coſſe Streiche.

Erzählung von F.
(Fortſetzung.)
Wie haſt Du das nur begonnen? Erzähle, Heinrich, erzähle! Das
Eine lann ich Dir aber vorherſagen, Du haſt Dir dadurch den Polizei=
direktor
und den Gensdarm zu ewigen Feinden gemacht. Nun ſprich
Als mich der Gensdarm zur Stadt brachte, amüſirte ich mich köſt=
lich
. Mit heiterſter Stimmung ſah ich einer etwas unangenehmen Nacht
entgegen. Ich wußte, daß ich kein ganz weiches Bett zu erwarten hatte,
allein ich erwartete doch zum wenigſten ein erträgliches Zimmer und
Lager. Da bringt mich der Menſch - ich meine den langbeinigen Gens=
darm
- in ein Loch er nannte es Nummer ſechs - wie ich nie ein
niederträchtigeres geſehen,habe. Die Luft darin war dumpf, kalt, feucht.
Mit Mühe entdeckte ich oben, faſt an der Decke, eine ſtark vergitterte
kleine Oeffuung, welche ſtatt des Fenſters dienen ſollte, und durch welches
ſicherlich noch nie ein Sonnenſtrahl gefallen iſt. Dies berührte mich ſehr
unangenehm, als ich den Raum betrat, allein ich ſchwieg, um mir das
Vergnügen für den folgenden Morgen nicht zu verderben."
Du Blitzjunge meinſt meinb überraͤſchtes Geſicht, wenn ich Dich
Taugenichts als Gefangenen erblickte', ſiel der Kommandant ein.
Ganz recht, Onkel fuhr Heinrich fort. Ich bin auch noch jetzt
überzeugt, daß Dein Geſicht unübertrefflich geweſen ſein würde. Alſo ich
ſchwieg. Die eine Nacht wirſt du verſchlafen, ſuchte ich mich ſelbſt zu
überreden, und ich war in der That ſehr ermüdet. Licht gab es in dem
Loche nicht, allein es wurde mir nicht ſchwer, mich darin zurecht zu finden,
denn groß war es auch nicht. Taſtend ſuchte ich nach dem Lager, um
mich darauf auszuſtrecken und zum wenigſten in Ruhe über mein Geſchick
nachzudenken und mir Dein zu erwartendes Geſicht in größter Klarheit
vorzuzaubern
Still, ſtillin unterbrach ihn Pletzer. Immer noch der Alte."
Alſo ich ſuchte nach einem gemüthlichen Lager. Statt deſſen fand
ich nur ein etwas ſchräges Brett eine entſetzlich harte Pritſche. Um
meine Nolle als gefangener Spitzbube möglichſt getreu durchzuſpielen, legte
ich mich darauf und dachte wirklich einige Minuten lang über mein Ge=
ſchick
nach, dann mußte ich mich nothwendiger Weiſe der Härte wegen
auf die andere Seite legen. Wahrhaftig, Onkel, ein entſetzlich hartes
Ding. Ich ſuchte mich mit dem Gedanken zu tröſten, daß Vieles im
Leben hart ſei, und gab mir die größte Mühe, einzuſchlafen - es galt
ja nur, eine Nacht in dem Raume zuzubringen, da machte ich eine Ent=
deckung
, welche mich faſt wie einen Pfeil emporſchnellte. Es war mir ein
Thier über das Geſicht gelaufen, welches, dem langen Schwanze nach zu
urtheilen, nur eine Ratte ſein konnte.
Eine Rattelu rief der Kommandant, laut auflachend. Herrliche
Geſellſchaftl=
3ch liebe dieſe Geſellſchaft nicht. Es mag auf gegenſeitiger Anti=
pathie
beruhen, allein Ratten ſind mir die entſetzlichſten Geſchöpfe. Ich
blieb noch ruhig, um mich zu überzeugen, daß ich mich nicht irre. Bald
erhielt ich völlige Gewißheit, denn die Geſellſchaft fand ſich immer zahl=

reicher ein. Meine Ausſicht auf Schlaf war dahin. Bis zum Morgen
zu wachen, hatte ich indeß dirchaus keine Luſt, und jetzt ſtellten ſich die
Gedanken bei mir ein, wie ich (8 möglich mache, Rummer ſechs zu ver=
laſſen
und zu Dir zu eilen.
Ahal Die Sehuſucht nach Deinem Onkel ſtelle ſich ein! Geſtehe
es nur, du Wildfang!
Zum wenigſten nach einem weicheren Lager ohne Ratten und einem
guten Trunk, denn der Durſt hatte ſich obenein eingeſtellt. Es kommt
ja ſelten ein Uebel allein. Ich unterſuchte taſtend die Wände, die gaben
mir wenig Hoffnung. Nummer ſechs ſcheint mir niederträchtig feſt kon=
ſtruirt
zu ſein. Nachdem ich eingeſehen, daß mein Kopf nicht hart genug
war, um die Wände oder die Thür damit einzurennen, blieb mir weiter
nichts übrig, als zur Liſt meine Zuflucht zu nehmen."
Er ſtaͤrkte ſich aufs Neue durch einen Zug aus dem Grogglaſe.
Weiter - weiter!u drängte der Kommandant ungebuldig. 3ch
bin wahrhaftig neugierig, auf welche Weiſe Du Dich herausgeſchwin=
delt
haſt."
och war bald über einen Plan mit mir einig=, fuhr Heinrich fort.
Mit aller Kraft pochte ich an die eiſenbeſchlagene Thür. Endlich erſchien
der Wärter, der bei meinem Eintritt in den freundlichen Raum die Thür
hinter mir geſchloſſen hatte. Unwillig wies er mich zur Ruhe. Ich rief
ihm zu, daß ich an heftigem Krampf leide und bat ihn um Hülfe. Er
ſchob den Riegel von außen zurück, ſteckte den Schlüſſel in das Loch, und
ein Licht in der Hand trat er vorſichtig ein. Ich hatte mich dicht neben
die Thür aufgeſtellt; kaum hatte er die Zelle betreten, ſo ſchob ich ihn
heftig hinein, ſprang hinaus und ſchlug die Thür hinter mir zu. Haſtig
ſchob ich den Riegel vor, ſchloß zu und zog den Schlüſſel ab. Ich hörte
den Menſchen furchtbar fluchen, allein ich hielt mich nicht lange auf.
Schnell eilte ich den nur ſchwach erhellten Gang hinab. Vor dem Hauſe
erblickte ich eine Wache, ich wandte mich deshalb auf den Hof. Durch
eine hohe Mauer war er von dem Nebenhofe getrennt. An einer Stange
erkletterte ich die Mauer - es war ein ſchweres Stück Arbeit, allein
wenn auch mit zerriſſenem Rocke und blutender Hand, ſchwang ich mich
glücklich auf ſie und ſprang auf den Nachbarhof hinab. Dann ging ich
ganz gemüthlich durch das Haus und eilte hierher. Nun bin ich hier
Blitzjunge, Blitzjunge ſu rief der Kommandant lachend. Ein Haupt=
ſpaß
! Schade, daß ich nicht dabei geweſen bin! Und der Wärterzu
fugte er fragend hinzu. Was iſt aus ihm geworden?
Ich weiß nicht, ob er mit den Ratten ſich beſſer vertragen hat, als
ich, jedenfalls wird er noch uicht wieder in Freiheit ſein, denn das Schloß
iſt feſt und den Schlüſſel habe ich hier."
Er zog einen großen Schlüſſel aus der Taſche.
Immer beſſer, immer beſſer!u rief der Kommandant, faſt aufiubelnd.
Mit dieſer Geſchichte will ich den Polizeidirektor necken, ſo lange ich
hier bin! Der Wächter gefangen! Welche Augen ſie machen werden,
wenn er aus dem Loche erlöſt wird. Der Spaß iſt zu köſtlich, darauf
müſſen wir noch ein Glas trinken! - Johann! Schlingel! bring den
Rum und Waſſer und Zucker! Schnell, Einfaltspinſel! Junge, dieſer
Streich iſt köſtlich! Wie der Polizeidirektor morgen ſchimpfen wird, daß
der rechte Vogel fortgeflogen iſt, denn er hat ja noch keine Ahnung, daß

[ ][  ]

92
M4
Du der Spitzbube nicht biſt! Ich werde ihn morgen früh beſuchen, nur
um mich über ſeinen Aerger zu amüſiren! Ich werde ihn bitten, mir
den gefangenen Spitzbuben zu zeigen. Das Geſicht, welches er ſchneiden wird !
Er wird erbittert auf mich ſein, warf Heinrich ein.
Laß ihn laß ihn1 Du ſtehſt hier unter meinem Schutz, und
ich werde Dich ſchützen, verlaß Dich daraufl Nun trink, Heinrich!
Ich war müde, ehe Du kamſt, jetzt iſt jeder Schlaf fort. Wir holen ihn
morgen früh nach. Welche Augen die Tante und Grete machen werden,
wenn ſie Dich morgen früh unerwartet finden! Es iſt gut von Dir,
daß Du endlich einmal gekommen biſt. Es ſind wahrſcheinlich drei Jahre,
ſeitdem ich Dich nicht geſehen habe!
Er ſtreckte ſeinem Neffen noch einmal beide Hände entgegen.
Weshalb haſt Du die Reſidenz verlaſſent erwiderte Heinrich, die
Hände ſeines Onkels ſchüttelnd. Dorthin komme ich öfter."
Junge, ein Soldat muß, wenn er beordert wird. Und wenn ich
zum Nordpol kommandirt wäre, ſo hätte ich folgen müſſen. Es war mir
ja ſelbſt ſehr unangenehm, in dieſe Mauſefalle hier verbannt zu ſein,
allein jetzt bin ich vollkommen damit zufrieden. Es lebt ſich hier ſehr
gemüthlich und erſtaunlich billig! In der Reſidenz kann man nicht ohne
Schulden durchkommen, und hier zehre ich nicht einmal meinen ganzen
Gehalt auf. Das hätte ich früher nie für möglich gehalten!
Du wirſt Dir hier alſo Reichthümer ſammeln! bemerkte Heinrich
ſcherzend.
Reichthümer! So weil bin ich noch nicht.
Gefällt es auch der Tante hierzu fragte Heinrich.
Still! Still, Junge! Die wird Dir morgen ein langes Klagelied
vorſingen. Sie iſt von dieſem Neſte durchaus nicht erbaut. Es gibt hier
freilich kein Konzert, kein Theater, und nur wenige Damen, mit denen ſie
verkehren kann. Jetzt hat ſie ſich freilich ziemlich daran gewöhnt, nament=
lich
ſeitdem Grete bei uns iſt. Du wirſt Dich wundern, wie groß das
Mädchen geworden iſt! Keine drei Zoll kleiner wie ich1 Und hübſch ſieht
ſie aus1 Ich bin freilich ihr Vater und jehr von ihr eingenommen, allein
ch ſage nur nach, was Andere behaupten.
8ſt ſie noch immer ſo wildzu fragte Heinrich.
Luſtig iſt ſie noch, hat auch wohl dann und wann noch einen tollen
Streich im Kopfe die Zeiten ſind indeß dahin, wo ſie mit Dir um die
Wette lief. Damals war ſie noch ein wildes, luſtiges Kind, jetzt geht ſie
auf die Bälle, in Geſellſchaften, iſt zur Dame avancirt und muß ehrſam
einherſchreiten. Nun Du ſiehſt ſie ja morgen früh. Jetzt komm auf
Dein Zimmer, welches ſchon ſeit drei Wochen für Dich in Bereitſchaft
Du biſt ermüdet und der Grog hat mich ſchläfrig gemacht."
ſteht
Der Kommandant geleitete ſeinen Neffen in das für ihn bereit=
gehaltene
Zimmer.
Siehſt Dur, ſprach er, Alles in Ordnung, wie ein Regiment, das
zur Parade ausrückt! Nun ſchlaf gut, mein Junge! Ich komme morgen
früh, um Dich zu wecken!
Noch einmal ſchüttelte er demi jungen Manne die Hand.
Heinrich war durch die wechſelnden Eindrücke des Tages ermüdet.
Er warf ſich auf einen Seſſel, denn zum Schlafen fühlte er trotzdem noch
kein Verlangen. Seit Jahren hatte er ſeinen Onkel zum erſten Mal
wiedergeſehen - derſelbe war immer noch der alte, heitere Charakter,
welcher das ganze Leben noch mit einem Stück Jugend=Uebermuth auf=
faßte
. Er ſelbſt hatte früher, als ſeine Eltern geſtorben waren, einige
Jahre in dem Hauſe ſeines Onkels gelebt, und dies war eine ungetrübt
heitere Zeit für ihn geweſen, an welche er gern zurück dachte. Das Bild
Grete's trat ihm vor den Geiſt hin. Er ſah ſie als friſches, übermüthig
luſtiges Kind, er glaubte ihr Auge zu ſehen, wie es ihu offen, halb trotzig,
halb ſchelmiſch anlachte. Damals hatte er ſich viel mit ihr beſchäftigt,
hatte mit ihr geſpielt und kleine luſtige Streiche ausgeführt - dann
freilich waren Jahre für ihn gekommen, in denen er nur ſelten an ſie
zurückgedacht hatte. Jetzt war ſie zur vollen Blüthe herangereiſt, der
Kommandant hatte ihm geſagt, daß ſie ein ſchönes Mädchen geworden ſei,
und er zweifelte keinen Augenblick daran. Nur das Eine war er nicht im
Stande ſich vorzuſtellen, daß ihr Weſen ein anderes ſei.
Er ſtand auf und trat an das Fenſter. Es war eine klare, mond=
helle
Nacht. Unmittelbar unter ſeinem Fenſter lag der Garten ſeines
Onkels, halb im Schatten der hohen Mauern der Citadelle. Deutlich
ſah er die gelben Kieswege, die Beete mit den bunten Herbſiblumen, die
Lauben an der Mauer, welche ſo geſchützt und traulich dalagen. Dazu
die lautloſe Stille, welche nicht einmal durch den Tritt des Wachtpoſtens,
deſſen Geſtalt er oben auf dem Wall langſam hin und herſchreiten ſah,
uuterbrochen wurde.
Er begriff vollommen, wie ſein Oulkel nach dem rauſchenden Leben
der Reſidenz an dieſem ſtillen Orte ſich wohl fühlen konnte. Er mußte
diejelbe Empfindung haben, wie ein Wanderer, der den ganzen Tag über
inmitten einer bunten, bewegten Menge ſich umhergetrieben hat und nun
am Abend in einem ſtillen Dorfe ausruht.
Redacklon und Verlagi L.

22
Er trat endlich vom Fenſter zurück und legte ſich zur Ruhe. Die=
ſelben
Bilder, welche ihn ſoeben beſchäftigt hatten, gingen in ſeinen Traum
hinüber.
Als er am andern Morgen erwachte, ſchien die Sonne bereits hell
in ſein Zimmer hinein. Er ſprang aus dem Bett und kleidete ſich an.
Wohl hatte ſein Onkel ihn zu wecken verſprochen, allein die Ungeduld ließ
ihm nicht länger Ruhe. Wieder trat er an das Fenſter und blickte in den
Garten hinaus. Im vollen, ſtillen Schein der Morgenſonne lag er da.
Im Hauſe hörte er noch nichts ſich regen. Er ſehnte ſich hinaus in die
friſche Luft, und gleichwohl mochte er Niemand ſtören. Das Fenſter
ſeines Zimmers war indeß nicht hoch über der Erde - ein einziger
Sprung, und er befand ſich im Garten. So ſchnell dieſer Gedanke in
ihm auftauchte, ſo ſchnell führte er ihn auch aus. Er befand ſich im
Garten und blickte auf zu den Fenſtern des Hauſes - Niemand ſchien
ihn bemerkt zu haben.
Wie friſch die Reſeda und die Lepkohen dufteten! An den Gras=
halmen
und Blumenblättern hingen noch die Thauperlen. Jetzt erſt
konnte er den Garten in ſeiner ganzen abgeſchloſſenen Gemüthlichkeit über=
blicken
. Derſelbe zeigte, bis in die kleinſten Theile hinein, die ſorgſamſte
Pflege. Es war ihm faſt, als ob er die Arbeit von Grete's Hand er=
blickte
- doch nein! Er mußte bei dieſem Gedanken unwillkürlich lächeln.
Das wilde Mädchen, welches früher über jedes Beet hinweggeſprungen
war, konnte jetzt dieſelben nicht ſo ſorgſam pflegen. Er ſchritt auf eine
der nahen Lauben zu. Auf dem runden Tiſch in derſelben lag noch eine
angefangene Stickerei. War dies Grete's Arbeit? Unwillkürlich nahm er
ſie in die Hand und betrachtete ſie. Dann ließ er ſich auf der bequem
eingerichteten Gartenbank nieder. Er legte den Arm auf die Lehne und
ſtützte den Kopf darauf. Es ſaß ſich ſo gemüthlich an dieſem Orte.
Unwillkürlich verſank er in Träumerei.
Fortſetzung folgt)




Darmſtädter
hiſtoriſche Rleinigſeiten.

Mitgetheilt von W.
13) Die Darmſtädter Metzger
machten in alten Zeiten dem Stadtrath vielfachen Aerger, weil ſie ſich
immer nur mit Widerſtreben den im allgemeinen Intereſſe gemachten An=
ordnungen
fügten. Beſonders läſtig war den Metzgern die Anordnung,
daß ſie ihr Fleiſch in der Schranne feil halten ſollten und nicht in ihren
Häuſern, eine Anordnung, die ſich ſchon in der alten Katzenelnbogener
Metzgerordnung vom Jahr 1456 vorfindet. Nach dieſer alten Ordnung
mußten ſie Montags, Mittwochs und Camſtags ſchlachten und in der
Schranne feil halten, wenn ſie nicht durch Krankheit oder Abweſenheit
entſchuldigt waren; an den übrigen Tagen durften ſie es ebenfalls, waren
aber nicht dazu gezwungen. Wann irgend einmal in einer Fleiſchgattung
Mangel ſich gezeigt hatte, wurden ſämmtliche Metzger deßhalb zur Strafe
gezogen. So einmal im Jahr 1679, wo es an Hammelfleiſch gefehlt
hatte. Sämmtliche Metzger, außer Paul Bötticher, der ſtattlich Ochſen=
leiſch
gehabt, mußten 1 fl. jeder Straſe zahlen. Damit keiner einen
Vortheil vor den andern hätte, mußten ſie in den vorderen Ständen
abwechſeln. Finniges Schweinenfleiſch durften die Metzger nur in ihren
Häuſern feil bieten. Dann aber mußte daſſelbe auf dem Laden auf einem
weiß aufgedeckten Tuch liegen. Ein vielfach beſtrafter Metzger
war in den 1680r Jahren Arnold Schlothauer. Er hatte im Jahr 1687
einen Gulden Strafe zu zahlen, weil er heinem Mann aus Goddelau un=
tüchtig
Kalbfleiſch verkauft. Ein Martin Schlothauer erlitt im Jahr 1676
eine Strafe von 1 Thlr., weil er Herrn Dr. Melchiorn fürſtl. Geheimbden
Rath eine ganz ſtinkende Bratwurſt verkauft hatte. - Im Jahr 1683
waren 20 Metzger in Darmſtadt anjäſſig: Daniel Oſt, Henrich Häuſſer,
Gottfr. Schuchmann, Wendel Sand, Hans Michel Schäffer Leonhard
Geſell, Michel Kuppel, Casp. Maurer (Hofmetzger), Hans Peter Maſſing.
Joh. Löw Heil, Henrich Wiedersheim, Simon Wiedersheim, Joh. Adam
Hahl, Barthel Har, Hans Phil. Becker, Joh. Leo Nungeſſer, Hans Peter
Krug, Mart. Schlothauer, Joh. Lauz.
Im Jahr 1681 wurde der Zunftmeiſter der Metzger vor den Ober=
ſchultheiß
gefordert und ihm anbefohlen zu ſorgen:
1) daß keine Bratwurſt unter ½ Pfd. bei Strafe wiegen ſolle;
2) daß die Metzger die Lichter das Pfd. um 1 kr. wohlfeiler geben
ſollen als die Krämer, ſo ſie zu Frankfurt holen.
3) daß das Fleiſch nicht mehr aufgeblaſen werde, was allbereits
ſchon verboten.
Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.