Beilage
5
zum
Darmſtädter
und Anzeige=Blatt.
N. 15.
Dienſtag den 9. April
1867.
Das Fraß= und Anzeigeblatt, die Beilage hierzu, ſowie das Verordungsblatt für den Kreis Darmſtadt erſcheinen wöchentlich; Erſteres Samſtags, die Beilage
Dienſtags und Letzteres Donnerſtags. Jahres=Abonneienk der drei Blätter zuſammen 2 fl. Auswärts kann man bei allen Poſtämtern abonniren. In Darmſtadt bei
der Eredition. Rheinſtrate Nr. 23 neu.
2151)
B e k a n n t m a ch u n g.
Diejenigen ortsfremden Perſonen, welche ihre Beiträge zur Kaſſe der Kranken=Anſtalt für
Gewerbsgehülfen und Dienſtboten für das 1. Quartal d. J. noch nicht entrichtet haben, werden
hiermit aufgefordert, ſolche längſtens bis zum 23. b. Mts. an den Hospitalmeiſter Becker
in deſſen Dienſtlocal (Grafenſtraße Nro. 9) von Vormittags 8-12 Uhr und
Nach=
mittags von 2-1 Uhr um ſo gewiſſer zu entrichten, als ſonſt polizeiliche Mahnung, eventuell
Ausweiſung aus Darmſtadt erfolgt.
Sollte etwa ein oder der andere Zahlungspflichtige noch nicht im Beſitze des Quittungs=
For=
mulars für das laufende Jahr ſein, ſo bittet man, daſſelbe bei dem Hospitalmeiſter in den
oben=
bemerkten Büreauſtunden in Empfang zu nehmen.
Die Hospital=Commiſſion.
Darmſtadt, am 8. April 1867.
Iſt Gott für uuns, wer mag wider uns ſein!
Predigt am 300j. Todestage Philipps
des Großmüthigen in der Stadtkirche zu
Darm=
ſtadt gehalten von Dr. K. Zimmermann.
Preis 12 kr. Der Ertrag iſt für die deutſche
Miſion zu Paris beſtimmt.
Bei dem Verfaſſerzzu erhalten.
(2154
1982) Starke tragbare Rebſtöcke in
Scher=
ben ſind zu haben bei
J. Noack, nächſt der Münze.
Verſteigerungen.
2041) Güter=Verpachtung.
Nächſten Mittwoch den 10. April d. J.,
Nach=
mittags 3 Uhr, ſollen die dem
Bierbrauermei=
ſter Philipp Appfel dahier gehörige
Grund=
ſtücke auf eine Aerndie in dem oberen
gro=
ßen Saale des Rathhauſes zur Verpachtung
kommen.
Es ſind circa 40 Morgen, wovon 14
Mor=
gen ganz friſch mit Dung überfahren und zum
Kartoffelbau ganz hergerichtet, die übrigen
Grund=
ſtücke ſind auch im beſten Zuſtande und zu jeder
beliebigen Ausſtellung geeignet.
Darmſtadt, den 4. April 1867.
Der Vorſteher Großherzoglichen Ortsgerichts
Darmſtadt.
Berntheiſel.
1871) Verpachtung
von circa 100 Morgen Ackergelände.
Donnerſtag, den 11. April d. J., von
Vor=
mittags 8 Uhr an, werden in dem oberen
Rathhausſaale dahier, diejenigen, etwa 100
Morgen enthaltenden Grundſtücke der
Großherzog=
lichen Hofmeierei, für welche die ſeitherige 9 jährige
Pachtzeit in dieſem Jahre abläuft, auf weitere
G
9 Jahre parzellenweiſe verpachtet werden.
Darmſtadt den 28. März 1867.
Großherzogliche Hofmeierei=Verwaltung.
Kehres.
Verſteigerung alter
Magazinsgegen=
ſtände.
Montag den 15. d. Mts. Vormittags von
9 bis 12 Uhr und Nachmittags von 2 bis 5 Uhr
und an den folgenden Tagen zu derſelben Zeit
werden in dem Verwaltungslocale des
Großher=
zoglichen Artilleriecorps eine Quantität getragener
Kleider, als: Mäntel, Röcke, Hoſen, Stiefel ꝛc.
gegen gleich baare Zahlung verſteigert.
Beſſungen, den 5. April 1867.
Großherzoglicher Verwaltungsrath des
Großher=
zoglichen Artillerie=Corps.
2152)
Seederer, Oberſt.
2153) Der hieſige Bürgerverein ſetzt die
zur Herſtellung der Gasbeleuchtung in dem Hof,
Garten und der zu errichtenden Kegelbahn
er=
forderlichen Arbeiten im Ganzen zur
Sou=
miſſion aus.
Boranſchlag und Bedingungen ſind bei Herrn
P. Berbenich, Ludwigsſtraße Nr. 17,
einzu=
ſehen, und wollen die betreffenden Soumiſſionen
bis längſtens Sonntag den 14. April abgegeben
werden.
Montag den 15. April findet die Eröffnung
derſelben ſtatt und längſtens in 2 Tagen erfolgt
Entſcheid des Vorſtandes.
Darmſtadt, den 8. April 1867.
Der Vorſtand.
Feilgebotenes.
beſte Qualität per Glas
8 Eispommade 9. 15. 18. 24. 36 und
48 kr. nur allein ächt bei
Ludwigsplatz. W. Schäfer, Friſeur,
ED. neben Hrn. Kaufmann Roſenheim. 29
693) Ein in dem ſchönſten mittleren Theile
der Neuſtadt gelegenes Haus iſt billig zu
ver=
kaufen. Nähere Auskunft ertheilt J. Gerſt.
1582) Ein 6 octaviger gebrauchter Flüget
iſt für 60 fl. wegen Auszugs zu verkaufen.
Wo? ſagt die Eppedition d. Bl.
2
8 Zur Ausſaat empfehle:
Deutſchen und ewigen Kleeſaamen, ſowie ſehr
ſchöne Wicken zu den billigſten Preiſen.
Louis Fämhi, neben der Stadtkirche.
Aechten Hefeubranutwein
zum Einreiben per Schoppen 24 kr. empfiehlt
Vihelm Manck,
1892)
Ballonplatz 5.
2069) Schöner Bux iſt zu verkaufen.
Liesſtraße 69.
2075) Zugerichtete Fichtenſtangen an
Bäume und Geſträuche in allen Dimenſionen
ſind zu haben in Beſſungen bei
Gaſwirth Heinrich Schneider.
2081) Fichten= und Lerchen=Stangen
zu Garten=Anlagen ſind in großer Auswahl zu
haben bei dem Unterzeichneten.
Ernſthofen.
Heinrich Dehn.
2084a) Ein Concertflügel, ſchönes Möbel,
ſteht zu verkaufen. Mainz, Schloßplatz Nr. 7.
2155) Ein großer Schuppen auf Abbruch zu
verkaufen. Nieder=Ramſtädter Straße Nr. 12.
2156) Täglich friſche Kuhmilch Soderſtr. 15.
2157) Langegaſſe Nr. 8 zu verkaufen: 1
Hand=
möbelwagen, 2 Amſeln mit Käſig.
AULatend GIIIgel AuSVeTkaUI;
Wogen Auſgabe des Geschäſts u. um möglichst rasch zu räumen
1844)
verkaufen nachſtehende Artikel, als:
Wolle, Baumwolle, Chales, Kaputzen, Herrren= u. Damenbinden, Herren= u. Damen=
Glaçs, Unterjacken und Hoſen für Herren und Damen, Socken, Crinolines, Schleier
und alle in das Hurzuaaremſach einschlagende Artikel.
Ferner: Sammt= und Seidebänder ſchwarz und farbig, Knöpfe, Schnallen, Broſchen,
Ketten jeder Art, ſodann Hedervvaarem jeder Art, Gtieſeh für Damen
Kinder, und meine Gegenſtände in Christoſte zul enorm Dilligem
Ernſt=Ludwigs=
Preisen.
Seriba H DaulD,
Platz.
16
2158)
Alluſtr. Zeitſchrift fur mechaniſche Technik und Organ
Der
ffür Fabrikanten, Gewerbtreibende u. Techniker.
Abonne=
ſmentspreis vierteljährlich 1 Thlr. Beſtellungen nimmt
Köhler's Buchhandlung (F. L. Schorkopf), ſowie jedes
OEU'uLechGhdeL ſoſantentgegen. Iuſerate finden darin weite Verbreitung
lund koſtet die geſpalt. Zeile oder deren Raum 2½ Ngr.
Verlag von A. M. Payne in Leipig.
in großer Auswahl von den feinſten Gold= und Seiden=Tapeten
2048)
Tapeten bis 8 kr., gute feine bemalte Rouleaux, Bronz= und Holz=
Gallerien für Vorhänge, um damit zu räumen, unter den Preis, empfiehlt
W. Schmidt. Ludwigsplatz 9.
1877)
In Folge der Zeitverhältniſſe iſt mir ein
ungewöhnlich großes Lager feinerer Artikel geblieben,
ich habe deshalb eine große Parthie zuruckgeſetzt,
welche zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen
verkaufe. - Darunter beſinden ſich einige feme
Tafelſervicen, decorirte Kaffeeſervicen ſowie vielerlei
Luxus= und Gebrauchs=Artikel in Glas,
Por=
zelllon, Parian 8; Thon. Beſonders billig
eine Parthie antike Gegenſtände und Nippſachen.
F. VoraIlo,
Eck der Eliſabethen= und Louiſenſtraße.
2052)
91
o UOIIuu,
I. Sorte (gemiſchtes Brod) pr. Laib 24 kr. u. II. Gorte (feinſtes
Kornbrod) zu 22 kr. aus der aufs Beſte eingerichteten Bäckerei des Herrn
Dampfmüller P. Schneider aus Groß=Gerau.
Niederlage bei: H. Fornoff, große Ochſengaſſe zum Mainzer Hof.
A. H. Erk, Kaufmann in der Karlsſtraße.
J. F. Heuigſt, Kaufmann in der Bleichſtraße.
L. Delp, kleine Arheilger Straße.
2054) Alle Gattungen Bett=, Wachs= und Ledertücher empfiehlt billigſt
W. Schmidt, Ludwigsplatz 9.
2082)
Aechtes
Vermiethungen.
Hamburger Rauchfleiſch
919) Ein eleganter Salon nebſt 3-4
daran=
ohne Knochen ſoeben eingetroffen bei
ſtoßenden Zimmern mit Möbeln ſind alsbald zu
vermiethen. Stallung kann dazu gegeben werden.
Carl Gauls.
Zu erfr. bei E. Albert, Tapezier, Rheinſtr. I.
2 ſEine 5 pCt. Priorität von 1000 fl. der 992) Ludwigsſtraße Nr. 20.
CC Darmſtädter Actiengeſellſchaft für Gas=
Ein ſchöner Laden mit Logis zu
ver=
beleuchtung wird abgegeben. Näheres im Verlag d. B.
miethen.
1517) Zwei ſchön möblirte Zimmer
2
3 Ruhrer Steinkohlen. von April an zu vermiethen. Caſinoſtraße 20.
1590) Ein freundliches Zimmer mit Kabinet,
Bis zum 10. d. trifft wieder eine Ladung Möbeln und Bedienung für einen ledigen Herrn
beſter Qualität bei mir ein, wovon ich
grobes Fettſchrot zu 35 kr. pr. Ctr. zu 7fl. monatlich. Steinſtraße 29 bei Amendt.
1774) Zwei möblirte Zimmer mit
Bedie=
beſtes Schmiedegries 37 kr. „ „
ohne Octroi frei an's Haus nach Darmſtadt uung auf Oſtern zu vermiethen. Steinſtraße 36.
1825) Mehrere möblirte Zimmer ganz oder
liefere. Beſtellungen und Zahlungen bitte ich
mir durch die Herren J. G. Jordis, C. Pett=ſ getheilt zu vermiethen im Hauſe des Hrn. Faiz,
mann und Agent Schaffner machen zu wollen. Eck der Rheinſtraße Nr. 1.
1986) Mathildenplatz Nr. 5 iſt zu vermiethen
Erfelden, den 6. April 1867.
der 3. Stock, beſtehend aus 4 Zimmern, 2 Ca=
J. Nold.
binetten, beziehbar Anfangs Juli. Ewald.
2010) E=x; Große Arheilger Straße Nr. 5
iſt der dritte Stock, beſtehend aus 3 Zimmern,
Küche u. ſ. w., zu vermiethen und den 1. Juli
zu beziehen. Auch iſt daſelbſt ein kleines Zimmer
für eine ruhige Perſon. Näheres im mittl. Stock.
2016) In der Viehhofsgaſſe Nr. 23 iſt im
3. Stock eine Schlafſtelle zu vermiethen.
2094) Im Heſſiſchen Hof iſt im mittleren
Stock ein Logis von 4 bis 5 Zimmern zu
ver=
miethen und im Juli zu beziehen.
22
2 unmöblirte große helle Zimmer im erſten
8 2 Stock Schulſtraße 1I.
Vermiſchte Nachrichten.
Wiſſenſchaftliche Vorträge
im Saale der höheren Töchterſchule
Grafenſtraße,
Anfang Abends 7 Uhr.
14. Vortrag: Mittwoch den 10. April:
Herr Oberlientenant A. Bergſtrüßer.
Gegenſtand: Ueber den Krieg und den
Einfluß der Humanität auf
die Kriegführung.
Tageskarten zu 36 kr. ſind in den
Buchhand=
lungen der Herren Jonghaus, Diehl und
Schorkopf und in der L. C. Wittich'ſchen
Hofbuchdruckerei zu haben.
141
4ine junge gebildete Dame wünſcht
S. H2 Clavier= und Zeichnen=Unterricht in
und außer dem Hauſe zu ertheilen. Wer? ſagt
die Expediton d. Bl.
E
Schon am 15. April d. J.
4 findet wiederum eine große Gewinnziehung
Ndes k. k. öſterr. Staats=Prämien=Anlehenss
H vom Jahre 1864 ſtatt. Die Ziehung
ge=
ſchieht öffentlich im Beiſein von Regierungs=
4 Beamten und müſſen in dieſer einen Ziehung
nachſtehende hohe Treffer gewonnen werden:
fl. 220,000, fl. 15,000, fl. 10,000,
3 fl. 5000, 3 fl. 2000, 6 fl.1000,
15 fl. 800, 30 fl. 200, 940 fl.145.
Durch unterzeichnetes Handlungshaus ſind
Miethſcheine für die bevorſtehende Ziehung,
am 15. April gültig, zu beziehen und
koſtet 1 Stück fl. 3. 30, ½ Stück fl. 1.45.,
3 ganze oder 6 halbe fl. 8. 45., 7 ganze
oder 14 halbe fl. 17. 30 kr.
Ebenſo offerire Miethſcheine für die
näch=
ſten 5 Gewinnziehungen, vom 15. April
1867 bis 1. März 1868 gültig, per Stück
zu fl. 15., halbe zu fl. 7½.
Gefällige Aufträge werden gegen Einſendung
des Betrags, Poſtnachnahme oder
Poſtein=
zahlung pünktlichſt effektuirt, jede zu wün=
4 ſchende Auskunft wird bereitwilligſt ertheilt,
ausführliche Verlooſungspläne werden gratis
ausgegeben, ſowie nach ſtattgehabter Ziehung
4 Liſten und Gewinngelder franco verſandt.
Man wende ſich daher gefl. baldigſt und
A direct an Joh. Fried. Scheibel,
Staatseffeltenhandlung in Frankfurt a. M.
Fahrgaſſe Nr. 111.
P. S. Es wird noch ausdrücklich darauf
A aufmerkſam gemacht, daß mit der
gering=
fügigen Einlage von fl. 3. 30. am 18. April
der Hauptpreis von fl. 220,000 zu ge=
[1738
A winnen iſt.
847) Eine im Weißzeugnähen und
Rleider=
machen geübte Arbeiterin hat noch einige Tage
in der Woche frei. Soderſtraße Nr. 9. 1 Treppe.
2162) Ein reinliches Mädchen ſucht einen
Laufdienſt. Näheres in der Exped. d. Bl.
M. 15.
2118)
1
Warmums. H
Wir können ein verehrliches Publikum nicht oft und dringend genug auf die ſich
vermehrenden Nachahmungen unſerer Fabrikate aufmerkſam machen.
Zur Berhütung von Täuſchungen wende man ſich lediglich an unſere Herren
Reprä=
ſentanten, deren Namen wir von Zeit zu Zeit in allen größeren geleſenen Zeitungen
ver=
öffentlichen. — Unſer alleiniger Reßräſentant für
BaTmSTAdN
iſt gerr Georg Thilipp Hoehler.
Paris 8 Carlsruhe, den 31. März 1867.
Christofle & Comp.
2163)
Große Gewinnziehung
am H5. April
der h. h. Oestr. Gtaats-Prämien- Anlchensloose von 1864.
Hauptpreiſe: fl. 220,000. fl. 15,000. fl. 10,000. 3äfl. 5000. 3fl. 2000.
6 fl. 1000. 15 fl. 500. 30 fl. 400. 940 fl. 140.
Zuſaumen fl. 427,800 ö. W.
Zu gef. Betheiligung lade höflich ein und erlaſſe:
6 ganze Looſe fl. 17. 30.
6 halbe Looſe fl. 8. 45.
Ein ganzes Loos fl. 3½.
Ein halbes Loos fl. 1¾.
gegen Einſendung des Betrags oder Nachnahme durch Poſtvorſchuß.
E.D Pläne und Liſten gratis.
Joh. Fr. Triebsch, Frankfurt a. M.
Mit der geringen Einlage von nur fl. 3½. kann man ſchon am 15. d.
fl. 220,000 gewinnen!
A u s z u g
aus dem Sitzungs=Protokoll des Gemeinderaths
zu Darmſtadt
vom 28. Mürz 1867.
In Gegenwart des Beigeordneten Appfel u. der
in geſetzlicher Zahl verſammelten Gemeinderäthe.
1) Ein von Herrn Schuhmann zu
Wies=
baden (früher Bankdirector dahier) den hieſigen
Armen zugedachtes Geſchenk von 2018 fl. 5 kr.
acceptirt der Gemeinderath dankbar und beſchließt
deſſen verzinsliche Anlegung.
2) Bezüglich einer wegen Zuwerfens des
ſüd=
lich an der Promenadeſtraße hin gelaufenen
Grabens an den Stadtvorſtand gerichteten, auf
Beſchaffung eines Waſſerabfluſſes nach gedachter
Straße hin abzielenden Beſchwerde des
Hof=
gerichts=Advokaten Dr. Koch beharrt der
Ge=
meinderath auf ſeinem früheren ablehnenden
Be=
ſchluſſe, indem Beſchwerdeführers Hofraithe einen
ſolchen Abfluß nach der Wieſenſtraße hin hat.
3) Die Herren Lauteſchläger, Pfeiffer
und Schröder werden erſucht, bezüglich der am
15. Juli d. J. wegen der vor 300 Jahren Statt
gehabten Erhebung der Stadt Darmſtadt zur
Reſidenz zu treffenden Feierlichkeiten Vorſchläge
zu machen.
4) In Betreff der Erbauung einer Eiſenbahn
von Eppelsheim über Gernsheim nach Darmſtadt
verwilligt der Gemeinderath zu den Koſten der
Vorarbeiten eine Summe bis zu 200 fl.
5) Einem Geſuche des Stadtgerichtsdiener=
Subſtituten Hoffmann um Erlaubniß zur
Ein=
richtung eines in ſeinem Garten an der
Die=
burger Straße ſtehenden Gartenhäuschens zu
einer Wohnung, vermochte der Gemeinderath nicht
zu willfahren, da das Bewohnen ſolcher Häuschen
aus Gründen der Conſequenz nicht geſtattet
werden könne.
6) Um den zwiſchen den Beſitzungen der Herren
v. Werner und Urff liegenden Fußweg
ver=
größern zu können, beſchließt der Gemeinderath
den Ankauf des hierzu erforderlichen Geländes
von den dortigen Grundbeſitzern und genehmigt
61
2164) Zwei tüchtige Schriftſetzer
finden ſogleich Beſchäftigung in der
Ludw. Carl Wittich'ſchen Hofbuchdruckerei.
2165)
Geſucht.
Eine Werkſtätte nebſt Wohnung von 2
Zim=
mern, Küche ꝛc. Von wem? ſagt die Epp. d. Bl.
2166) Große Granatbäume in Kübeln kauft
W. Hohenadel, Handelsgärtner, Soderſtraße.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienſtag, 9. April 7. Vorſt. in der VII.
Ab.=Abth. (Wegen Unwohlſeins des Hrn. Becker
ſtatt der angekündigten Oper „Der Troubadour”):
Johann von Paris, komiſche Oper in 2 Akten,
Muſik von Boieldieu.
Donnerſtag, 11. April. 8. Vorſt. in der
VII. Ab.=Abth.: neu einſtudirt: Das Leben
ein Traum, dramatiſches Gedicht in 5 Akten,
überſetzt von Gries, für die Bühne eingerichtet
von Zahlhas. Sigismund Hr. Emil Devrient
als letzte Gaſtrolle.
Freitag, 12. April Abonnement suspendu.
Beneſiz des Hrn. Hermann Butterweck. Zum
Erſtenmale: Flick und Flock, Zauberpoſſe mit
Geſang und Tanz in 3 Akten und 5 Bildern
von G. Räder (Verfaſſer von „Robert und
Ber=
tramJ). Muſik von verſchiedenen Componiſten.
Cupido, Fräulein Räder vom Kön. Theater in
Wiesbaden, als Gaſt.
Letzte Vorſtellung vor Oſtern.
den bereits zwiſchen Letzteren und dem Stadtbau=
Amt abgeſchloſſenen Vertrag.
7) Ein Antrag des Beigeordneten Appfel
bezüglich der Chauſſirung des alten Weiterſtädter
Wegs ſoll bei Aufſtellung des 1868r Voranſchlags
wieder vorgelegt werden.
8) Zu der von dem Kutſcher Cl. Keller
be=
abſichtigten Verlegung ſeines in der Nieder=
Ramſtädter Straße gelegenen Grundſtücks in die
Straßenflucht ertheilt der Gemeinderath ſeine
Genehmigung und erklärt ſich mit dem von Keller
vorgeſchlagenen Geländetauſch einverſtanden.
9) Als Bürger wurden aufgenommen:
Mus=
ketier Nic. Hedderich von Herrmannſtein,
Zimmermann Daniel Wagner von Worms.
9) Gegen die beabſichtigte Verheirathung des
Büreaugehülfen Gg. Cl. Amendt, Wagenwärters
Kollmar, Schuhmachers C. Ningler,
Korb=
machers Gg. Renneis, Kürſchners G. Dietſche,
Zimmermanns N. Rollack, Schriftſetzers F. W.
Ewald, Malers Gg. Rühl und des Oeconomen
Albert Heß wurde kein Widerſpruch erhoben.
Ueber Behandlung der Pferde.
(Schluß)
Das Vorſtehende wurde mir ins Gedächtniß gerufen durch die
Reiſe=
beſchreibung des Herrn J. G. Kohl über Salzburg, und da es für jeden
Pferdebeſitzer wohl von Intereſſe iſt und er vielleicht auch eine
Nutzan=
wendung daraus ziehen kann, ſo laſſe ich die Stelle folgen. Herr Kohl
erzählt: „Nicht allein die Großartigkeit der Reitſchule und ihrer
Neben=
gebäude zog mich dahin, ſondern die ungariſchen Huſaren, welche hier ihre
Reitübungen halten und vor allen Dingen ihre Thiere erziehen und ſchulen.
Die meiſten dieſer Pferde erhalten ſie ſo roh und wild, wie ſie in
den Steppen laufen, und man muß die Geduld, Liebe und Aufmerkſamkeit
bewundern, mit der ſie dieſe unbändigen Thiere behandeln. „Dieſe wilden
Pferde ſagte mir ein ungariſcher Unterofficier, „ſind wie die Kinder, und
ſie müſſen mit der größten Gelindigkeit und Liebe behandelt werden, wenn
man ihren Charakter nicht ganz ſtörriſch machen und verderben will. Ja,
ſie ſind noch delicater und empfindlicher als die Kinder, denn man kann
ſie nie ſtrafen, wie man das doch mit einiger Conſequenz bei dieſen thun
kann. Unſere Leute müſſen ſich alles von den Pferden gefallen laſſen, die
oft ſehr böſe, biſſiig und ſchlagluſtig ſind. Und ſie dürfen ſie nicht nur
nicht wieder ſchlagen, ſondern es iſt ſogar aufs Strengſte verboten, ihnen
nur ein böſes und barſches Wort zu ſagen. Selbſt auf ein ſolches
Schelt=
wort ſteht für den Soldaten harte Strafe.
Es war erſt vor Kurzem ein Transport von 65 friſchen Pferden
angekommen, und zwar aus der Bukowina. Sie waren meiſtens ruſſiſcher
und walachiſcher Race, rauhaarig, magere und unſchöne Thiere. Da ſie
auf den Steppen aufgewachſen ſind, wie die Bäume im Walde, und da
ſie ſelbſt ihre Reiſe durch das öſterreichiſche Kaiſerthum, wie eine Heerde
Schafe getrieben, ohne Zaum und Zügel gemacht haben, ſo müſſen ſie
natürlich erſt an Alles gewöhnt werden, an das Stehen im Stall, an die
Halfter, an den Zügel, an den Sattel, an den Menſchen, an das geregelte
Gehen und tauſend andere Dinge, von denen unſere Füllen ſchon gleich
im Stalle einigermaßen einen Begriff bekommen.
Sie ſind in dem engen Käfig ihres Stalles ſo unbeholfen und bäuriſch
dumm, daß ſie nicht einmal auf die Seite zu gehen wiſſen, wenn der
Mann herantritt, um etwas bei ihnen zu verrichten; entweder ſchlagen
R.15.
62
ſie nach ihm, oder ſie bleiben wie die Bildſäulen unbeweglich. Es iſt
ſeine Sache, zu ſehen, wie er ſie mit Güte ein wenig auf die Seite ſchieben
könne. In der That iſt es merkwürdig, dieſen Ungarn bei ihrem
Ver=
fahren zuzuſehen. Ich beobachtete einen, der einem dieſer Thiere die
Füße waſchen und ihm zugleich das ruhige Hinhalten des Beins zum Zweck
des ſpäteren Hufbeſchlages beibringen wollte. Beim Kopfe fing er an,
kraute ihm hinter den Ohren, klopfte ihm ſchmeichelnd auf den Hals,
ſtreichelte ihm die Bruſt, das Bein hinunter und kam ſo beim Fuße an,
den er dann leiſe ein wenig vom Boden aufzuheben und zurückzubringen
verſuchte. So wie das Pferd dieß übel nahm und mit dem Beine zuckte,
ließ er es wieder los und ſtellte den Fuß vorſichtig wieder an ſeine Stelle,
indem er es beruhigte und ihm ſchmeichelte. Dann verſuchte er es mit
dem anderen Fuße, indem er wieder beim Kopfe anfing, und dieß
wieder=
holte er mehrere Male, indem er dabei die Hufe mit kaltem Waſſer wuſch.
Wenn das Pferd ärgerlich nach ihm biß, ſo wich er aus und ſchmeichelte
und ſtreichelte ihm dafür wieder den Kopf.
Alle Tage wird die Behandlung etwas raſcher und weniger delicat
und rückſichtsvoll, je mehr ſich jene zarte und empfindliche Wildheit
ver=
liert. Auf dem Rücken ſind dieſe wilden Thiere ebenſo reizbar wie an
den Füßen. Man legt ihnen daher erſt eine loſe Decke auf, und ſo leicht
dieſe Laſt iſt, ſo nehmen ſie es doch ſehr übel und werden dadurch oft
zur Verzweiflung gebracht. Von der loſen Decke zu feſtgeſchnallten,
als=
dann zum Sattel und endlich zum Reiter gibt's noch mehrere Grade und
Stufen, ebenſolcher gibt's vom ungezügelten Maule zu Zaum und Gebiß.
Ebenſo müſſen ſie allmählich an das Bürſten gewöhnt und überhaupt muß
ſtufenweiſe ihre ganze Steppen=Toilette geändert und geordnet werden.
Erſt nach mehreren Wochen kann man ſie ſtriegeln und dann auch ihre
zottigen Mähnen etwas einlegen und flechten, damit ſie ſich etwas daran
gewöhnen, auf der einen Seite ſchlicht anzuliegen.
Je wilder ſie ſind, deſto milder werden ſie behandelt. Erſt ſpäter,
wenn ſie wiſſen, warum ſie gezüchtiget werden, wendet man auch einige
Strafe an. Die Schule dauert beinahe zwei Jahre, und während dieſer
Zeit ſind die Thiere durchaus unnütz und zu gar nichts zu gebrauchen,
dann aber ſind ſie oft um ſo vortrefflicher.
Auch wenn ſie ſich untereinander ſchlagen, miſcht ſich der Mann nur
mit Güte und mit beruhigenden Worten in den Streit, indem er ihnen
Futter bietet, oder ſie eine Weile von einander wegführt, oder die
Streiten=
den ganz ſeparirt. Um ſolche Streitigkeiten zu vermeiden, ſtellt man
ge=
wöhnlich zwiſchen zwei ungeſchulte Remonte=Pferde ein geſchultes und
ge=
zähmtes. Manche ſind ſo wild, daß ſie nicht einmal einen Menſchen in
ihre Nähe laſſen. Dann müſſen jenem Waſchen und Fußaufheben noch
mehrere andere Verſuche vorausgehen. Die Leute nähern ſich ihnen dann
nur von Seiten des zahmen Schulpferdes, ſprechen mit ihnen und bieten
ihnen Futter, bis ſie es endlich probiren, ihnen den Hals zu ſtreicheln,
wobei ſie zuerſt oft ganz außer ſich gerathen. Es wurde mir eine
abſcheu=
liche Stute gezeigt, zu der bisher noch Niemand hatte kommen können,
und der noch nicht einmal der Steppenſtaub aus dem Pelze gewaſchen
werden konnte. Sie hatte noch vor zwei Tagen einem Mann einen Finger
von der Hand rund weggebiſſen und natürlich für dieſe Unthat nicht die
geringſte Strafe empfangen. Dabei ſah ſie ganz erbärmlich, elend und
mager aus.
Sie werden alle im Stalle noch magerer, als ſie es ſchon auf der
Reiſe wurden, weil ſie die Lebensweiſe, das Futter, ſelbſt den Hafer nicht
gewohnt ſind. Ihre wilde Conſtitution kann das zahme Futter nicht
ver=
tragen. Nach 4 oder 5 Monaten, wenn ſie, wie die Leute ſich ausdrücken,
das wilde Fleiſch ganz verloren haben, nehmen ſie wieder zu und
bekom=
men eine ganz andere Figur.
In der Bukowina und zwar in Radauz werden, wie geſagt, die meiſten
dieſer Pferde „gefaßt. Der Ankaufpreis und die Reiſekoſten betragen
für jedes Pferd 100 - 120 fl., und um den billigen Preis von 160 fl.
werden ſie den Infanterieofficieren geſchult und zugeritten abgegeben.
B.
Die Schwalbe.
„Eine Schwalbe macht keinen Sommer=, ſagt ein altes Sprichwort,
und dennoch begrüßen wir die erſte Schwalbe als den Boten des nahenden
Frühlings und Sommers und halten dadurch feſt an dem Glauben unſerer
alten deutſchen Vorfahren, bei denen die erſte Schwalbe als das Ende
des kalten Winters und der Anfang des ſonnigen, blumigen Lenzes
an=
geſehen wurde. Wächter waren auf den Thürmen in den Städten
aus=
geſtellt, um die Ankunft der erſten Schwalbe und des erſten Storchs durch
Blaſen eines Horns der ganzen Stadt zu verkünden, und dies war das
Zeichen zum Beginn des altdeutſchen Frühlingsfeſtes. Noch im vorigen
Jahrhundert war dieſe Sitte in Roſtock üblich und der Thurmwächter
er=
hielt dafür einen Ehrentrunk aus dem Rathskeller.
Die erſte Schwalbe iſt da. Sie begrüßt uns eines Morgens mit
ihrem traulichen Gezwitſcher und umkreiſt das Fenſter und das Haus.
Frühlingshoffnung und Lenzesluſt ziehen in unſere Bruſt ein, mag der
Himmel auch noch ſo ungnädig dareinblicken. Unſer Auge folgt dem raſchen
Fluge der freundlichen Botin; dort auf dem Dache ruht ſie für kurze Zeit
aus und blickt zu uns herüber wie zu alten Freunden, welche man nach
langer Reiſe zum erſten Male wieder begrüßt. Wir ſchauen zu ihr auf
mit einer heiligen Scheu und Liebe zugleich, denn ohne daß wir es wiſſen,
lebt in uns noch ein guter Theil des Götterglaubens unſerer Vorfahren.
Mit Freuden nehmen wir wahr, daß die Schwalbe ihr Neſt über unſerm
Fenſter baut; Niemand wagt ſie zu ſtören, mag ſie auch noch ſo läſtig
werden; nur die Hand eines Frevlers reicht bis zu dieſem kleinen,
kunſt=
vollen Bau empor, denn in das Haus kehrt Glück und Segen ein und
der Blitzſchlag bleibt ihm fern, an welchem eine Schwalbe ihr Neſt baut.
Harte Strafe, Todtſchlag durch Blitz trifft Denjenigen, der eine Schwalbe
ſchädigt oder tödtet, und vier Wochen anhaltender Regen iſt die Folge
davon.
Woher ſtammt dieſer Glaube und dieſe Verehrung, deren ſich die
Schwalbe in allen deutſchen Landen zu erfreuen hat? Die Wenigſten wiſſen
es. Gleich dem Ibis bei den Aegyptern war die Schwalbe bei den alten
Deutſchen ein geheiligter Vogel, der Vogel der Jduna, der Göttin der
Unſterblichkeit. Im Winter iſt Jduna von einem Rieſen geraubt, aber
im Frühjahr kehrt ſie mit den Schwalben zurück. Deßhalb nahm auch
nach dem Glauben der alten Deutſchen die Schwalbe ihren
Winter=
aufenthalt in der Erde, in Sümpfen bei Jduna's Vater, einem Erdgeiſte,
und in der „Eddau wird ſie beſungen als im Frühjahr aus der Erde
emporſteigend.
Die Verehrung der Schwalbe iſt aus dem deutſchen Heidenthum in
das Chriſtenthum mit hinübergegangen; ſie hat ſich Jahrhunderte, ja
Jahr=
tauſende friſch und lebenskräftig erhalten, aber ſie iſt kein Gözendienſt
mehr, ſondern iſt allmählich in jene Zuneigung und Bewunderung
über=
gegangen, welche die Königin und Beherrſcherin der Luft im vollſten
Maße verdient.
Die Luft iſt das Gebiet und die wahre Heimalh der Schwalbe; ſie
durchſchneidet ſie ſchnell wie ein Pfeil oder ruhl in ihr aus, wenn ſie
lang=
ſam mit ihren leichten Fittigen dahinſchwebt.
Fliegend ißt und trinkt ſie, fliegend ſpielt und badet ſie ſich. Der
Erde bedarf ſie nur für die kurze Zeit ihres Schlafs und um einen feſten
Ort zu haben, an dem ſie ihr Neſt baut und ihre Jungen heranzieht,
bis dieſe ihr folgen und ſich mit ihr zum blauen Aether emporſchwingen
können.
Bewundernswürdig ſicher iſt ihr Flug. Wie ein Pfeil ſchießt ſie auf
ein Haus oder eine Mauer zu, um eine Fliege dort zu haſchen. Sie
er=
faßt ſie ſicher mit ihrem ſpitzen Schnabel, ohne mit den Flügeln nur die
Wand zu berühren. Mit derſelben Schnelligkeit jagt ſie über das Waſſer
hinweg, kaum einen Finger breit iſt ſie von der Oberfläche entfernt, aber
ihr Auge iſt ſicher und mit einer geringen Schwenkung ihrer Flügel erhebt
ſie ſich wieder hoch in die Luft. Stundenlang ſetzt ſie dies Spiel fort,
ohne zu ermüden, ohne ein einziges mal auszuruhen. Leichter kann kein
Windhauch dahinziehen, als die Schwalbe vorüberſchwebt. Sie müht ſich
nicht, ſich in der Luft zu halten, ſondern ohne Anſtrengung ſchwebt ſie
darin auf ihren langen Flügeln; ſie wird von ihr getragen und
durch=
dringt ſie doch leicht und ungehindert. Ihre Ausdauer wetteifert mit der
Schnelligkeit ihres Flugs. Wird jene nur durch den Fregattenvogel, der
Hunderte von Meilen in Einem Fluge und mühelos zurücklegt, und durch
einige Seemöven übertroffen, ſo kommt ihr an Schnelligkeit nur der Falke
gleich. Sie iſt ſchneller als der Wind, ſchneller als die ſchnellſte
Loco=
motive, und ſelbſt eine Kanonenkugel übertrifft ſie nur um das Sechsfache
an Schnelligkeit. In einer Secunde legt die Schwalbe einen Raum von
300 Fuß zurück, in einer Stunde nahe an 45 Meilen und in fünf Tagen
würde ſie die ganze Erde umkreiſt= haben, wenn kein Wind ihr hindernd
entgegenträte und die ſchwachen Flügel ſolchen Flug auszuhalten vermöchten.
Aber auch den Wind verſteht ſie zu überwinden, denn ſie hebt ſich ſo hoch
in die Atmoſphäre hinauf, bis ſie eine ihrem Fluge günſtige
Luftſtrö=
mung findet.
Wie lange Zeit die Schwalben auf ihrem Wanderfluge von uns bis
nach dem nördlichen Afrika und bis nach Aſien zubringen, iſt noch nicht
erforſcht, weil es nicht bekannt iſt, wie oft ſie ruhen und welchen Wegſie
nehmen, da ſie dem Auge unerreichbar hoch in der Luft fliegen über Berge,
über Wolken.
(Schlutß folat.)
Hierzü eine literariſche Beilage von Köhlér's Buch=, Kunſt= und Muſikalienhandlung ſF. L. Schorkopfl in Darmſtadt.
„
Kedackion und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdrückerei.