Darmstädter Tagblatt 1867


02. April 1867

[  ][ ]

um

= und

N. 14

Dienſtag den 2. April

1867

Das Frage und Anzeigeblatt, die Beilage hierzu, ſowie das Verordnungsblatt für den Kreis Darmſtadt erſcheinen wöchentlich; Erſteres Samiſags. die Beilage
Dienſtags und Letzteres Vonnerſtags. Jahres=Abonnement der drei Blätter zuſammen 2 fl. Auswärts kanin man bei allen Poſtämtern abonniren. In Varmſtadt bei
der Eredition. Rheinſtrate Nr. 23 neu.-

Verſteigerungen.
1977) Die Verſteigerung Mittwoch
den 8. April im Hauſe Nr. 49 in der
Rheinſtraße wird eingetretener Hin=
derniſſe
wegen nicht abgehalten.
Darmſtadt, den 30. März 1867.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Beentheiſel.

1918)
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 25. März d. J.
ſollen die zur Debitmaſſe des Bäckermeiſters
J. Stork gehörigen Mobilien, als: Kleider und
Leibgeräthe, Weißzeug, Bettwerk, Möbel, Haus=
rath
, Back= und Ladengeräthſchaften, in der
Wohnung des Cridars
Donnerſtag den 4. April d. J.
Vormittags 9 Uhr
öͤffentlich gegen baare Zahlung verſleigertwerden.
Darmſtadt, den 29. März 1867.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Der Vorſteher:
Berntheiſel.
1871)
Verpachtung
von circa 100 Morgen Ackergelände.
Donnerſtag, den 11. April d. J., von Vor=
mittags
8 Uhr an, werden in dem oberen
Rathhausſaale dahier, diejenigen, etwa 100
Morgen enthaltenden Grundſtücke der Großherzog=
lichen
Hofmeierei, für welche die ſeitherige 9 jährige
Pachtzeit in dieſem Jahre abläuft, auf weitere
9 Jahre parzellenweiſe verpachtet werden.
Darmſtadt den 28. März 1867.
Großherzogliche Hofmeierei=Verwaltung.
Kehres.


Feilgebotenes.
48 kr. nur allein ächt bei
Ludwigsplatz. W. Schäfer, Friſeur,
CS. neben Hrn. Kaufmann Roſenheim.29

beſte Qualität per Glas
8 Eispommade 9. 15. 18, 2. 36 und

693) Ein in dem ſchönſten mittleren Theile
der Neuſtadt gelegenes Haus iſt billig zu ver=
kaufen
. Nähere Auskunft ertheilt J. Gerſt.
1564) Ein ſehr gut gearbeiteter moderner
Glasſchrank von Mahagoniholz, nur kurze
Zeit gebraucht, ſteht in Auftrag bei mir zu ver=
kaufen
. Peter Geuter, Eliſabethenſtraße 25.
1582) Ein 6 octaviger gebrauchter Flügel
iſt für 60 fl. wegen Ausugs zu perkaufen.
Wo? ſagt die Expedition d. Bl.

G
½ Auffallend billiger Ausverkauk!
Hegon Auſgabe des Geschäſts u. um möglichst rasch il räumen
1844)
verkaufen nachſtehende Artikel, als:

Wolle, Baumwolle, Chales, Kaputzen, Herrren= u. Damenbinden, Herren= u. Damen=
Glaçs, Unterjacken und Hoſen für Herren und Damen, Socken, Crinolines, Schleier
und alle in das Hurzuaarentoch einschlagende Artikel.
Ferner: Sammt= und Seidebänder ſchwarz und farbig, Knöpfe, Schnallen, Broſchen,
Ketten jeder Art, ſodann H=ederuvaarem jeder Art, Gchuhe für Damen
u. Kinder, und meine Gegenſtände in Chrigtoſte zu eyormhilligem
Ernſt Ludwigs=
Preisen,
Seribu H DauulH,
Platz.
1979)
120 Dutzenl,
ſeine wollene Damen-
K Herren-Anterzacken,
30 Dutzend feine wollene Unterhoſen
habe dieſer Tage in friſcher Sendung erhalten; um dieſes Quantum möglichſt raſch zu verkaufen,
offerire ich:
die Jacken per Stück fl. L. 45. und fl. 2.
die Hoſen per Paar fl. 2. 15. und fl. 2. 30.
und lade ich zur gefälligen Anſicht höflichſt ein, nicht zweifelnd, daß Jedermann über die
ſtreng reellen Qualitäten, colloſſale Auswahl und enorm billigen
Preiſe ſtaunen wird.
Heurict Hunep,Markt.

Pin 5jähriges Pferd (Ungar), wel=
19e ches ſich ſowohl zum Reiten als Aechten Hefenbranntwein
5 AG auch Fahren eignet, wird verkauft. zum Einreiben per Schoppen 24 kr. empfiehlt
Näheres zu erfragen Beſſunger
Wilhelm Manck,
Wilhelmsſtraße Nr. 65.
1892)
Ballonplatz 5.
1840) Buchene=Erbſenreiſer ſind zu haben
empfehle in be=
bei
L. Milchlich, hinter im neuen Arreſhaus. Burger=Bretzel annter Güte.
1842) Beſſungen. Ludwigsſtraße 220
G. L. Kriegk,
ſind zwei Schweine zum Einlegen und eine 1903)
Rheinſtraße.

friſchmelkende Ziege mit oder ohne Jungen
zu verkaufen.
1887) Mein Bruſtmalzzucker gegen
Huſten und Bruſtleiden von hieſigen Aerzten
empfohlen und angewandt, ſtets in friſcher Waare.
G. Le Haiegt.
Niederlagen: Arheilgen: V. Buchhaupt,
Ph. Traiſer; Beſſungen: C. Nohl, G. L.
Koch; Daymſtadt: Wilh. Mauck, Louis Röſe;
Griesheim: J. Klippel, J. Müller.

per Pfd. 6 kr. wieder
8 Apfelkraut eingetroffen bei
Heh. Georgi, Wilhelminenſtr. 10,
früher; F. Orth'ſches Lokal.
1981) Morgens und Abends kann ſchon
Kurmilch getrunken werden.
P. Kraſtel, im Bahnhof.
1982) Starke tragbare Rebſtöcke in Scher=
ben
ſind zu haben bei
J. Noack, nächſt der Münze.
15

[ ][  ][ ]

56
R14.
WAU Um Mhhl Tunhtr Shhhvrhein
erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben:
Feldzugs=Journal des Oberbefehlshabers des 8. deutſchen
Bundes=Armeecorps im Feldzuge des Jahres 1866 in Weſt=
Deutſchland. Im Auszug mitgetheilt. Preis 36 kr.
Ein Theil des Reinertrags iſt für den Invalidenfonds beſtimmt.

6931)
Oeſſentlicher vank.
Andurch beſcheinige, daß ich mich vielfach von
der trefflichen Wirkung der Stollwerck'ſchen Bruſt=
Bonbons überzeugt habe. Während die Heiſerkeit
baldigſt beſeitigt wird, iſt die auffallend raſche Wir=
kung
bei catarrhaliſcher Luftröhren=Entzündung, bei
Rauhheit im Halſe, ſowie bei dem Reize des Kehl=
kopfs
nicht genug anzuerkennen. Da mir und vielen
Collegen dieſe Bonbons häufig ſchnelle Linderung
in obigen Fällen verſchafften, ſollte es mich freuen,
wenn dieſe Zeilen dazu beitragen würden, den
an Hals= und Bruſtbeſchwerden Leidenden, in
dieſem ſchätzbaren Fabrikate eine baldige Beſei=
tigung
des beläſtigenden Zuſtandes zuzuführen.
Carl Formes, Königl. Kaiſerl. Hof=
opern
= und Kammerſänger.
Oben genannte Stollwerckſchen Bruſt=Bonbons
ſind in verſiegelten Packeten mit Gebrauchsanweiſung
14 kr. ſtets vorräthig in Darmstadt bei Hof=
Lieferant Carl Gauls und bei Wilh. Köhler
am Bahnhof; ſowie in Dieburg bei Louis Pölliſch;
in Gernsheim bei J. B. Grüll; in Gross-Gerau
bei J. Schleicher; in Gross-Aimmern bei Mart.
Brückner; in ſross-Umstadt bei F. W. Bren=
ner
; in Langen bei Carl Thon; in Ober=
Ramstadt bei W. Breitwieſer II.; in Pſung=
stadt
bei L Götz; in Reinheim bei G. L.
Uſinger; in Trebur bei Val. Heinrich.
1780) bunr Liubdewitede in venunen.
Schützenſtraße Nr. 8 zwei Stiegen hoch.
1985) In der Hinkelsgaſſe Nro. 19 kann
Kies billig abgegeben werden.


Vermiethungen.
782) Ein ſehr freundlich möblirtes Zimmer iſt
Beſſunger Carlsſtraße zu vermiethen. Zu erfragen
bei Herrn Möbelhändler Trier, Ludwigsſtraße,
919) Ein eleganter Salon nebſt 3- 4 daran=
ſtoßenden
Zimmern mit Möbeln ſind alsbald zu
vermiethen. Stallung kann dazu gegeben werden.
Zu erfr. bei E. Albert, Tapezier, Rheinſtr. I.
992) Ludwigsſtraße Nr. 20.
Ein ſchöner Laden mit Logis zu ver=
miethen
.
1367) Schulſtraße Nr. 11
Das von Hrn. Hofgerichts=Advokat Langenbach
bewohnte Logis im 1. Stock, beſtehend aus 3 Zim=
mern
, wovon 2 auf die Straße, iſt zu vermiethen.
1494) In freundlicher, geſunder Lage iſt eine
Wohnung, 8 Zimmer nebſt ſonſtigen Bequem=
lichkeiten
an eine ruhige Familie zu vermiethen
durch B. L. Trier, Ludwigsſtraße.
1517) Zwei ſchön möblirte Zimmer
von April an zu vermiethen. Caſinoſtraße 20.
1590) Ein freundliches Zimmer mit Kabinet,
Möbeln und Bedienung für einen ledigen Herrn
zu 7fl. monatlich. Steinſtraße 29 bei Amendt.
1665) Ein möblirtes Zimmer mit iſchöner
Ausſicht zu vermiethen Eck der Grafen= und
Wieſenſtraße Nr. 9.
1774) Zwei möblirte Zimmer mit Bedie=
nung
auf Oſtern zu vermiethen. Steinſtraße 36.

1825) Mehrere möblirte Zimmer ganz oder
getheilt zu vermiethen im Hauſe des Hrn. Faiz,
Eck der Rheinſtraße Nr.
1986) Mathildenplatz Nr. 5 iſt zu vermiethen
der 3. Stock, beſtehend aus 4 Zimmern, 2 Ca=
binetten
, beziehbar Anfangs Juli. Ewald.
1987) Schulſtraße Nr. 8 iſt der obere Stock
bis zum 1. Juli anderweitig zu vermiethen.

Vermiſchte Nachrichten.
1988) Wir bringen hierdurch zur öffentlichen
Kenntniß, daß der Schalter bei der Bahn=
hofs
=Poſt=Expedition dahier vom 1. April l. J.
an von 8½ Uhr Vormittags bis 6 Uhr Abends
ununterbrochen geöffnet bleiben wird.
Darmſtadt, am 31. März 1867.

Großherzogliches Poſtamt Darmſtadt.
In Verhinderung des Poſtmeiſters:
Boetticher, Poſtſecretär.
1848) Die Klinik des Dr. Adolph
Weber iſt während deſſen Abweſenheit für
einige Wochen geſchloſſen, und wird die Eröff=
nung
derſelben wieder bekannt gemacht werden.
Wiſſenſchaftliche Vorträge
im Saale der höheren Töchterſchule
Grafenſtraße,
Anfang Abends 7 Uhr.
13. Vortrag: Mittwoch den 3. April:
Herr Ober=Medicinalrath Dr. Dir.
Gegenſtand: Ueber das Nervenſyſtem
und Nervenkrankheiten.
Tageskarten zu 36 kr. ſind in den Buchhand=
lungen
der Herren Jonghaus, Diehl und
Schorkopf und in der L. C. Wittich'ſchen
Hofbuchdruckerei zu haben.
[41
Wine junge gebildete Dame wünſcht
S 18 Clavier= und Zeichnen=Unterricht in
und außer dem Hauſe zu ertheilen. Wer? ſagt
die Expediton d. Bl.

847) Eine im Weißzeugnähen und Kleider=
machen
geübte Arbeiterin hat noch einige Tage
in der Woche frei. Soderſtraße Nr. 9, 1 Treppe.
62in Dienſtmädchen, das auch kochen
8
I kann, ſuche auf Oſtern zu miethen.
Jacob Trier
Ludwigsſtraße 10 parterre.

S

WSerien- u. ſewinnzichung
den 15. April d. J.
3 Hauptgewinne: 1 fl. 220,000, 1
3 fl. 15,000, 1 fl. 10000, 3 fl. 5000,;
46)
2 3 2000, 6 fl. 1000 ꝛc.
Ganze Miethlooſe hierzu fl. 2. 30 kr. -
G und halbe fl. 1. 15 kr. pr. Stück zu.
beziehen bei
3
Josoph Mainidt, e
S Darmſtadt. Wechſelgeſchäft. Eliſabethen=S
S1970)
ſtraße Nr. 1 neu.
.
2.
Hin Kellner=Lehrling wird in einem
T
= hieſigen Gaſthof angenommen. Nähere
Auskunft ertheilt die Expedition d. Bl.
1989) Ein Herrnkleidermacher empfiehlt ſich neue
Kleidung ſowie Ausbeſſerungen um billige Preiſe zu
fertigen. Weiter empfehle ich mich im Hauſe per
Tag zu 30 kr. zu arbeiten. Wohnung Geiſtberg 5.
1990) Ein reinliches Mädchen ſucht Laufdienſt.
Zu erfr. gr. Ochſengaſſe 35 nächſt der Shnagoge.
Sreitag Morgens iſt ein Kauarienvogel
S
48 entflohen. Man bittet denſelben im
Großh. Palais gegen Belohnung abzugeben.
1992) Ein kleines Pudelhündchen, weißgelb
mit bräunlichem Vorderkopf, iſt zugelaufen.
Näheres bei der Expedition.

Nachſte Gewinnziehung am 15. Apriltz.
1863
Höchſte gewinn=Ausſichten!
E. Für 7½ Gulden 7
erhält man ein halbes, für 15 Gulden
ein ganzes Prämien=Loos gültig ohne
jede weitere Zahlung, für die
fünf großen Gewinnziehungen der 1864
errichteten k. k. öſterr. Staats=Prümien=
Lotterie, welche vom 15. April 1867 bis
zum 1. März 1868 ſtattſinden, und womit
man fünfmal Preiſe von fl. 250,000,
220,000,200,000, 50000, 25 000, ꝛc.
gewinnen kann.
Beſtellungen, mit beigefügtem Betrag, Poſt=
einzahlung
, oder gegen Nachnahme, beliebe
man baldigſt und direct zu ſenden an das
Handlungshaus
A. Bd. Bing, Schuurgaſſe 5
in Frankfurt am Main.
Liſte und Pläne werden gratis und franco
übermittelt.
W. Zu der nächſten am 15. April d. J.
ſtattfindenden Gewinnziehung, deren
Haupttreffer fl. 220,000 iſt, erlaſſe
ich gleichfalls halbe Looſe fl. 1. 45
ganze Looſe fl. J. 30, 6 ganze
oder 12 halbe Looſe 20 Gulden
gegen baar, Poſteinzahlung, oder
Nachnahme.
[1659

1993)
Odeuwald=Bahn.
Große Volks=Verſammlung in Reinheim
im Saale des Großherzoglichen Bürgermeiſter Bauer
Donnerſtag den u. April Vormittags 10 Uhr,
zu welcher die Freunde in Darmſtadt dringend und freundlichſt einladet
Reinheim.
Dos Coolt.
Geſangverein Hemtomio'
Abend=Unterhaltung
Samstag den 6. April im gaſthaus zum Wilden Mann. Anfang präcis 8½ Uhr.
Der Vorſtand.
1994)

[ ][  ][ ]

57

N. I4.
Ex- Looſe zur Frankfurter Pferde=Verlooſung

ſind erhältlich bei
1851)

VJosept Hainzer,

G.
10
Vorläuſge AnzeigelD.
H.
H=
In einigen Tagen wird Herr Profeſſor Becker jun., genannt der nordiſche Zauberer, Sohn
des berühmten in weiten Kreiſen bekannten Magiers Becker, in hieſiger Stadt einige Vor=
ſtellungen
im neuen Schulhausſaale geben, wovon einſweilen dem hieſigen Publikum Mit=
theilung
gemacht wird.
1996)

zur Nachricht.

Ich habe das Depot des ſogenannten Profeſſor Lavedan mit ſeinen Medaillen von
landwirthſchaftlichen Ausſtellungen freiwillig abgegeben, weil derſelbe von der Königl.
Regierung in Wiesbaden, von der Königl. Bahriſchen, Königl. Würtembergiſchen und Großherzogl.
Sachſen=Weimar'ſchen Regierung öffentlich als Betrüger und Schwindler erklärt und, laut einer
Veröffentlichung der Königl. Würtembergiſchen Regierung, in Paris von der dortigen Gerichts=
behörde
wegen Betrug zu 13 Monate Gefängniß verurtheilt wurde. Trotz ſeines Diploms vom
10. April 1865 wurde derſelbe im Auguſit 1865 in Mänchen als Optiker entlarvt!
Ich fordere den ſogenannten Profeſſor Lavedan auf, mich vor Gericht zu laden, da
ich ihn in der Oeffentlichkeit keines Wortes mehr würdige.
Die betreffenden Regierungs=Erlaſſe ſind bei mir einzuſehen.
F. Murlehaus, Chirurg und Bandagiſt.
Heidelberg, den 1. April 1867.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienſtag. 2. April 3. Vorſt. in der VII.
Ab.=Abth.: Fidelio, Oper in 2 Akten; Muſik
von Beethoven (im Zwiſchenakt die Leonorei=
Ouverture). Leonore, Fräul. Lichtmah, vom
Königl. Theater iu Wiesbaden, als Gaſt.
Mittwoch. 3. April 4. Vorſt. in der VII.
Ab.=Abth.: Rubens in Madrid, Schauſpiel
in 5 Akten von Ch. Birch=Pfeiffer. Rubens,
Hr. Emil Devrient, Ehrenmitglied des Königl.
Hoftheaters in Dresden, als erſte Gaſtrolle.
Donnerſtag, den 4. April. Abonnement
guspendu. Beneſiz des Herrn Nachbaur:
Johann von Paris, komiſche Oper in 2 Akten;
Muſik von Boieldien. Hauptparthien: Frau
Peſchka=Leutner, Fräul. Löwe, Hr. Nachbaur,
Hr. Thümmel. Im 2. Akt Tanzeinlage.
Freitag, 5. April 5. Vorſt. in der VII.
Ab.=Abth.: Die Memoiren des Teufels,
Luſtſpiel in 4 Akten nach dem Franz. von Her=
mann
. Hierauf: Doctor Robin, Luſtſpiel in
1 Akt. In beiden Stücken Hr. Emil Debrient
als Gaſt.

Courstabelle verschiedener, in den täglich erscheinenden Coursblättern nicht verzeichneten Werthen.

Communal-Obligationen.
100).
5 pCt. Stadt Darmstadt
92.
4

1)

3½

4

1)
Worms

84.
92.
95.

4½ Belgier
Oesterr. Grundentlastung.

5 pCt. Niederösterreichische 88
89
5 Oberösterreichische
70 50

5 Ungarn
69 25
5 7 Tomeser

68t. W.

Standesherrliche. 4 p0t.
4½ Köln-Minden 85. Esterhaay’sche Loose 90. Rheinische 94½. Windischgrätz
18½. 4½ Homburger 86. Waldstein-Wartenberg Loose
22. 5 Mosk. Ryäsan 83½. Heglevich Loose 14½. 6 Süd Lomb. Bonds, p1876 88)

5 pCt. Palky Obligationen

4½

4½

Bathyany
Esterhaay

7

4½
3½
3½
4
4
4

1

75.
65.
63.
42.


Nassauer Cabinet Oblig.
Löwenst.-Werth.Rosenb. 80.
Solms-Laubach
90.
Vrbach-Fürstenau
93.
lsenburg-Birstein
92.
Solms-Braunfels
93.
Eisenbahn Obligationen.

Pür Amerikanische Coupons in Gold,
Dollar bezahlt. - Reichenberg Pardubitzer
Agio bezahlt.

Industrie-Aetien.
Darmstädter Gas
Maschinen
Mainzer Actienbrauerei
Aachen-Münchner Feuerv.
Deutsche Feuerversicherung
Colonia
Frankfurter Hypokhekenbank
Meininger,

Wiesbadener Kurhaus
Homburger

loose.

Freiburger Fs. 15.
Neufchateler Fs. 10.

90
1700.
175.
1625.
98.
100.
135.
124.

fl. 2. 24, in Papier fl. 1. 45, Wechsel auf New-Tork in Gold rahlbar fl. 2. 27- 28 per
Prioritäten 72½-73.
Kozlow-Woronesch 74. - Rudolphsbahn-Actien mit 1½-2 Gulden
Verdinand Wolfekehl, Rheinstrase 14.


Darmſtädter
hiſtoriſche Rleinigkeiten.
Mitgetheilt von W.
Die unter obiger Rubrik in dieſem Blatte erſcheinenden kleinen, die
Culturgeſchichte Darmſtadts erläuternden Notizen haben den Zweck, Ein=
zelnes
zu vervollſtändigen, was in Darmſtadt wie es war und
wie es geworden neue Bearbeitung des Darmſtädter Antiquarius
erzählt worden iſt, oder auch Einzelnes Zuſammengehöriges, was dort bei
der eingehaltenen chronologiſchen Ordnung vereinzelt gegeben wurde, zu=
ſammen
zu faſſen. Sind es auch mitunter nicht bedeutende Dinge, die
Erwähnung finden werden, ſo ſind ſie doch vielleicht den gebornen Darm=
ſtädtern
von einigem Intereſſe, weil ſie Darmſtadt wie es war' genauer
zeichnen helfen.


1) Der große Woog
iſt ſchon von dem erſten Landgrafen Georg L. angelegt worden. Der
Platz, auf dem er gegraben wurde, gehörte zu dort gelegenem Hofgut,
von dem ein Theil für den Stadtteich gegeben wurde, ein anderer Theil
eingetauſcht gegen Felder in Kranichſtein wieder ein anderer zu Holz=
pflanzungen
und Weingärten umgerodet. Der mit der Anlage beabſichtigte
Zweck war ein dreifacher: 1) wollte man eine Hülfe in Feuersgefahr da=
mit
erlangen; 2) einen Teich zur Betreibung der Fiſcherei für die Hof=
haltung
; 3) Waſſer für den Betrieb von Mühlen. Zur Speiſung des
Stadtteichs wurde ein Theil des Darmſtädter Bachs dahin geleitet, der
ſich unterhalb des Teichs wieder mit dem Mutterbach vereinigt. Im

Intereſſe der Fiſcherei ließ der Landgraf gleich Anfangs 10500 junge
Karpfenſetzlinge dahin bringen, die in Worms für 153 fl. 23 kr. ge=
kauft
wurden.
2) Der kleine Woog
der jetzt verſchwunden iſt, war im Jahr 1678 durch einen Seegräber
aus Bahern ausgeführt und ſein Fluthbett mit Latten beſchlagen und ver=
wahrt
worden.
3) Der Darm,
dem u. a. die Speiſung des großen Woogs zugemuthet iſt, floß noch in
dem Anfang der 1780r Jahre unbedeckt durch die Stadt. Die Darm=
ſtädter
Zeitung Nr. 59 im Jahr 1786 erzählt rühmend: Zu Darmſtadt
iſt die durch die Stadt fließende Bach nunmehr unter ſteinernes Gewölbe
gebracht und nicht allein die Stadt hierdurch verſchönert, die Bequemlichkeit
des Publikums gefördert und mancher Gefahr vorgebogen, ſondern auch
dadur ch die bisherige jährliche holzfreſſende Reparationen unnöthig gemacht
worden.
4) Die Stadtmauern
Darmſtadts verſchwinden in ihren Ueberreſten immer mehr. Wir wollen
uns an die ehemalige Umfaſſung der Stadt einmal erinnern.
Die erſte Stadtmauer ging zwiſchen der Alexanderſtraße und der
Schloßgaſſe her, lief über den Ritzſtein durch das Sprinzengäßchen, an
dem jetzigen Arrleſthauſe vorbei nach dem ehemaligen Teichhauſe, an dem
alten Ghmnaſium ljetzige ſtädtiſche Schule) vorüber, hinter der Stadtlirche
her nach dem weißen Thurme, der ehedem einer der Mauerthürme ge=
weſen
iſt und erſt im Jahre 1704 erhöht wurde. Innerhalb dieſer Mauer
lag die ganze ehemalige Stadt, wie ſie bis zu Georg L., alſo bis 1568,

[ ][  ]

58
R. 14.
geweſen iſt. Als Georg l. und ſein Nachfolger Ludwig V. die f. 9. alte
Vorſtadt, d. h. die Häuſerreihe, welche von dem Ausgange der Obergaſſe
bis zum Jägerthor ſteht und dann die Arheilger Straße hinzugefügt, dieſelben ganz unrichtig behandeln, und vielleicht beſſer geſagt, mißhandeln
und Ludwig VI. dieſen neuen Stadttheil durch den Ausbau der Birn= ſieht, und nur darum, weil ſie ſich nicht die Mühe geben, dem Pferde
gartenſtraße jetzige Alexanderſtraße weiter ausgedehnt hatte, wurde auch begreiflich zu machen, was ſie von ihm verlaugen und wie es Folge leiſten
dieſer ganze Stadttheil nach und nach durch eine Mauer umgeben. Dieſe ſoll. Dazu kommt noch ſehr häufig, daß ſie den Bau ihres Pferdes nicht
neue Mauer zog an der alten Stadtmauer, beim Sprinzenthor beginnend, zu= beurtheilen verſtehen und eine Haltung wie Stellungen fordern, zu
nach dem Jägerthor, von da nördlich nach dem Sporerthor, dann ein Stück ſ welchen es noch nicht hinreichend ausgebildet iſt, oder die es vermöge
weſtlich, von da ſüdlich nach dem jetzigen alten Theater, damaligem Reit= ſeines Baues gar nicht vertragen kann, denen es ſich daher ſcheinbar
hauſe, dann wieder weſtlich hinter den nördlichen Häuſern des Birngartens widerſetzt (und in den Mitteln dazu iſt es wahrhaft erfinderiſch), weil es
her, von da wieder ſüdlich nach dem Thore, welches damals bei dem ſucht, ſich dem Zwange zu entziehen, der ihm Schmerzen verurſacht. Ge=
jetzigen
Gaſthauſe zum Prinz Emil ſtand.
Bereits im Jahr 1695 begann Ernſt Ludwig die Erweiterung der l und es ſoll nun mit Gewalt dem Pferde Folgſamkeit beigebracht werden,
Stadt auf der Weſtſeite, zu welchem Zwecke er ein großes Stück des was in der Regel den Erfolg hat, daß, wie man zu ſagen pflegt, es ver=
damals
bis hierher ziehenden Hofgartens bewilligte. Die Mauern und ritten und als unbrauchbar verkauft wird.
Wälle außerhalb des Neuen Thors., welches damals an der Ecke des
Schwab'ſchen Hauſes ſtand, wurden niedergeriſſen und es entſtanden die erwähnen. Ein Herr, erträglich guter Reiter, der nicht ohne alle Pferde=
jetzige
obere Rheinſtraße, damals neue Schloßgaſſe; genannt und die kenntniß war, kaufte eine irländiſche Stute für den hohen Preis von
ſetzige Luiſenſtraße, damals Neuen Bäuel genannt.
Dieſer ganze neue Stadttheil, der die Eröffung eines neuen Thors. von etwas ſtarken Knochen, war es ſehr flüchlig. Es ließ ſich im Reiten
des 1809 abgebrochenen Frankfurter Thors nöthig machte, wurde 1714 ſehr gut an, aber wie man anfing, ihm mehr Zwang aufzuerlegen, begann
durch eine Paliſadenreihe abgeſchloſſen, an deren Stelle erſt im Jahr es weniger gutmüthig ſich zu fügen, dieſes als Widerſetzlichkeit feſt an=
1745 eine Mauer trat.
Von dieſer dritten Stadtmauer iſt jetzt gar nichts mehr zu ſehen, Drehen, welchem durch keine gegebene Hülfe, wenn es einmal dazu gebracht,
während die beiden früheren Stadtmauern bekanntlich zur Zeit noch in Einhalt zu thun war, jo daß nur mit der größten Anſtrengung der Reiter
einzelnen Reſten vorhanden ſind.

5) Eine alte Pferdeſchwemme
befand ſich in der letzten Hälfte des 17. Jahrhunderts beim Beſſunger= nicht erkaunt wurde, jo ward das Pferd nach Jahr und Tag für unbrauch=
Thor. Dieſelbe mußte 1720 gründlich reparirt werden, weil wegen ihrer bar gehalten und für den Preis von 500 fl. an einen Kunſtreiter verkauft.
ſchadhaften Beſchaffenheit das Waſſer bereits in das damalige Hospital Ich kam gerade dazu, als dieſer das Pferd abholte, ſagte ihm, daß er
(da wo jetzt die Stadtrechnerei iſt) eingedrungen war. Sie machte dem ein vortreffliches Pferd für geringen Preis gekauft und der Verkäufer eine
Stadtrath Manche Sorgen, weil des Verbots ungeachtet die Metzger die bedeutende Summe verliere, und ob ihm auch der Grund der Abgabe be=
Schweine immer in dieſelbe trieben, und ſich in das Verbot nicht fügen kannt ſei, und wann er mit der Dreſſur beginnen wolle. Er erwiederte,
wollten, mit Hinweiſung auf den Umſtand, daß die Mäſtung von=Schweinen er ſei von allem unterrichtet und wollte nur die Muſik holen laſſen, um
einen namhaften Nahrüngszweig der Bewohner von Darmſtadt bilde. Bei das Pferd gleich vorzunehmen. Ich erſuchte ihn, wenn es ihm nicht un=
dem
Bau des Lange'ſchen Hauſes war man auf die Spuren dieſer alten angenehm ſei, mich gegenwärtig ſein zu laſſen, was ihm recht war. Er
Pferdeſchwemme gekommen.
6) Darmſtädter Wein.
Der Weinbau bei Darmſtadt war in früheren Zeiten gar nicht un= vermochte. Als das Pferd ſich im Kaſten befand, begann die Muſik einen
bedeutend. Im Jahr 1509 wurden aus den herrſchaftlichen Weinbergen Walzer zu ſpielen und zugleich wurde das Pferd umgedreht; nachdem es
62 Fuder, 5 Ohm, 8 Viertel Wein gemacht, und der Zehnten betrug in 5--6mal daſſelbe willig that, wurde es auf alle mögliche Art belobt und ihm
Darmſtadt und Beſſungen 35 Fuder 44 Viertel. Im Jahr 1516 zog man Futter gereicht. Nachdem dieſes Verfahren wohl an 20 Minuten lang befolgt
53 Fuder, 4 Ohm und 2 Viertel Wein in den Darmſtädter Weinbergen. war, wurde das Pferd aus dem Kaſten, ihm ſchmeichelnd, herausgebracht,
Im Jahr 1566 54 Fuder, 3 Viertel in den herrſchaftlichen Weinbergen noch einigemal in der Bahn herumgeritten und dabei umzudrehen geſucht.
und der Zehntwein betrug 38. Fuder 4 Ohm zu Darmſtadt und Beſſungen.
Im Jahre 1567 hatte die Landesherrſchaft bei Darmſtadt 36 Morgen Pferd und erndete allgemeinen Beifall. Nach der Vorſtellung fragte ich ihn,
3½ Viertel Weinberge, die in dieſem Jahre 42 Fuder ertrugen; außer ob er glaube, das Pferd auch zu andern Leiſtungen brauchbar machen zu können,
dieſen herrſchaftlichen Weinbergen waren hier und in Beſſungen 415 und er verſicherte mich, die Ueberzeugung zu haben, daß es mit ſein
Morgen, 1 Dreiling, 1 Viertel zehntbare Weinberge. Im Jahr 1582 brauchbarſtes Pferd würde.
wuchſen 3 Fuder, ½½ Ohm, 2 Viertel im Schloßgarten , in den Kammer=
latten'
, 5 Ohm, 10 Viertel im Irrgartens, 1 Ohm, 13 Viertel Roth= dieſer Kunſtreiter zu beobachten, welche ſie bei Abrichtung der Pferde anwenden.
wein im Schloßgarten; 1583 22 Fuder, 2 Ohm, 16 Viertel in den herr= Wenn das Pferd einmal weiß, was es ſoll, dann reicht als Strafe ein ſtark
ſchaftlichen Weinbergen, 5 Fuder, 5 Ohm, 5 Viertel im Schloßgarten, der ausgeſprochen lautes Wort hin, und vielleicht als Züchtigung ein leiſer Hand=
Zehntwein aus Darmſtadt und Beſſungen betrug 47 Fuder, 3 Ohm, ſchlag gegen den Hals. Bei fein dreſſirten Heygſten iſt wohl manchmal
6 Viertel. (In dieſem Jahre gab es an Zehntwein in Pfungſtadt 15 auch ein Peitſchenſchlag nothwendig, wenn ſie unnütz werden wollen.
Fuder, 1 Ohm; in Arheilgen 7 Fuder, 2 Ohm, in Griesheim 10 Fuder
4 Ohm; in Niederramſtadt und Traiſa 7 Fuder, 2 Ohm ꝛc.) Im Jahr produciren. Der eine davon wurde unaufmerkſam und arbeitete nicht präcis
1593 4 Fuder, 1 Ohm, 8 Viertel im Schloßgarten, 20 Fuder in den genug. Franconi gebot ihnen Halt= und rief den nachläſſigen zu ſich,
herrſchaftlichen Weinbergen und der Zehntwein von Darmſtadt und ſtellte ſich vor ihn und ſagte: Pacha qu' as tu aujourd hui? tu es
Beſſungen betrug 22 Fuder, 3 Ohm, 6 Viertel. Noch im Jahr 1777 distraitle und nach einem Augenblick entließ er ihn mit dem Wort,Marches.
waren unter den 4327 Morgen, welche die Gemarkung Darmſtadts um= Das Pferd ſtellte ſich auf ſeinen Platz und nun arbeiteten ſie in der
faͤſſen, 170 Morgen Weinberge. In einer Viſitation der Weinberge um größten Vollkommenheit. Während der Verweisſcene verharrte das Publikum
Darmſtadt herum im Jahr 1668 werden als Hauptweinlagen bezeichnet: in lautloſer Stille und lauſchte mit der geſpannteſten Aufmerkſamkeit; als
der Wingertsberg, der Breitwieſenweg, der Embſer, der Buſenberg, am aber Franconi mit den Pferden die Bahn verließ, wurde er mit einem
heiligen Areuz, von der Stadt an bis Beſſungen zu beiden Seiten des ſturmähnlichen, nicht endend wollenden Beifall überſchüttet.
Wegs, jenſeits Beſſungen. Dieſe-Weinlagen werden 'ſchon im Jahr 1565
als hartte Weinberg=Orten bezeichnet. AlsSandwingerten wurden 1592 zu einer Reitberühmtheit geworden war und die Reiterwelt ſehr beſchäftigte.
bezeichnet die vom Helchen an durch das Niederfeld bis nach der Ziegel= Ich geſtehe, daß ich gar nicht begreifen konnte, wie dieſes möglich ſei, und
ſcheuer:1. Auch bei Sanct Joſt =(d.h. die Gegend um das Schleiermacher'ſche erklärte mir es nur damit, daß man in unſerer Zeit das bewundert, was
Haus lher) ꝛlagen Weinberge imUmfang von 11Morgen,die im 15. Jahr= gerade von den bisher befolgten Regeln abweicht und das Gegentheil davon
hundert denen von Greffenroth =gehörten. In einer Verſteigerung des thut. Deyn wer nur ein wenig von der Kunſt des Reitens verſtand, dem
Nachlaͤſſes des Hofglaſers Wagner im Jahr 1789 wurden unter andern konnte es nicht zuſagen, daß man dem Pferd ein paar Sporen gab, um
Weinen folgende Darmſtädter zur Verſteigerung ausgeboten: 5 Ohm es zurückgehen zu machen, und ſollte es vorgehen, einen Ruck mit den
1787r, 14 Ohm 1788r.

Ueber Behandlung der Pferde.
Es iſt in der That zum Erſtaunen, wie man oft Beſitzer von Pferden
wöhnlich werden dieſe Widerſtrebungen als Unart und Bosheit genommen,
Unter unzähligen mir bekannten Beiſpielen dieſer Art will ich eines
1800 fl. Den Bau des Pferdes konute man normal nennen, und obgleich
genommen, ſollte mit Gewalt bezwungen werden. Bei der Kraft dieſes
Pferdes reichte dieſelbe nicht aus, das Pferd verfiel auf ein wirbelartiges
ſich im Sattel zu halten vermochte, weil er des Schwindels nicht Herr
werden konnte, und auch zu Fall gebracht wurde. Da die Widerſetzlichkeit
des Pferdes nur in zu großer Reizbarkeit ſeiner Rückennerven lag, welches
ließ in die Reitbahn einen großen viereckenden Kaſten bringen, mit hohen
Wänden, ſo daß das Pferd bequem darüber hinausſehen konnte, und der
ſo geräumig war, daß ohne anzuſtoßen, das Pferd darin ſich umzuwenden
Nach 12 oder 14 Tagen producirte der Kunſtreiter ein Walzer tanzendes
Ich habe oft Gelegenheit gehabt, die unendliche Geduld wie Sanftmuth
Im Circus zu Paris ſah ich Herrn Franconi zwei Heugſte ganz frei
In derſelben Vorſtellung ritt auch Herk Faucher ein Pferd vor, welches
Zügeln anwendete. Deßhalb war es ganz begreiflich, daß die angewendete
Schlutz.
Methode nach kurzer Zeit ſpurlos verſchwand.

Wedi--und Varlani

N.ſſ.-Mittich'iſche Hofbuchdruckerei.