Beillage
Um
Darmſtädter Fraa= und Anzeine=Blatt.
N. A.
ſnuosorannlchd)
EEösISOhE.
. HOLBElIOrUEE.
Dienſtag den 1. Januar
1867.
Das Frag= und Anzeigeblatt, die Beilage hierzu, ſowie das Verordnungsblatt für den Kreis Darmſtadt erſcheint wöchentlich; Erſteres Samſtags, die Beilage
Dienſtags und Letzteres Donnerſtags. Jahres=Abonnement der drei Blätter zuſammen 2 fl. Auswärts kann man bei allen Poſtämtern abonniren. In Darmſtadt bei
der Expedition, Rheinſtraße Nr. 23 neu.
Victnalieupreiſe vom 31. Dezember 1866 bis 6. Januar 1867.
2. Der Ochſenmetzger.
Ochſenfleiſch das Pfund
Nierenſett das Pfund
Enes, Ch. Nungeſſer, G. Rummel,
Schuch=
mann, Keller;
bei Lindenſtruht u. H. Lautz
Ochſenleber das Pfund
Geſalgener Fruſtkern
bei L. Lautz 20 kr., bei Schuchmann und
Lindenſtruth
b. Der Rindsmeßger.
Ochſenſleiſch das Pfund
Kuh- oder Rindfleiſch das Pfund
Nierenſett,
bei Hiſſerich Wtwe.
Leber voli Ochſen, Kühen oder Rindern das Pf.
bei Hiſſerich Wtwe.
C. Der Kalbs= und Hammelsmetzger.
Kalbſteiſch das Pfund
Hönig 14 kr., O. Egner 14½ kr.
Hammelſteiſch das Pfund
bei Egner 13 kr., Hönig 14 kr., Reuter
kr.
18
24
20
18
10
17
18
17
17
24
18
9
10
15½
16½
14½
Feilſchaften:
Hammelfleiſch Bruſt und Hals bei Reuter
14 kr., Ph. Arnheiter, G. Dreſſel, L. Maas
und L. Rummel.
Hammelsſelt das Pfund
bei Guntrum 20 kr., G. Müller, P.
Arn=
heiter, Dreſſel, Hein und Daudt
d. Der Schweinemetzger.
Schweinefleiſch das Pfund
.
Schinhen das Pfund
bei Hönig, Joſt, Fuchs, Liuß, Dietz, Riehl,
Schäffer Ewald und Schmidt
Vörrfleiſch das Pfund
bei Fuchs, Schmidt, Wörner, Riehl
Geräucherſe Kinnbachen das Pfund
bei Friedrich
Speck das
Pfnnd-
bei L. Appfel, Herweg
Schmalg das Pfund
bei L. Apfel, Fuchs, Friedrich, Herweg, Linß
u. Schäffer.
Unausgelaſſen
bei W. Fuchs, Friedrich, Linß und Schäffer
kr.
14½
28
24
17
24
26
24
26
20
24
28
24
28
24
28
24
Bratwurſt das Pfund
bei H. Apfel, Ewald, Friedrich, Köhler, Linß,
Schäffer, Joſt, Riehl, Schmidt u. Warnecke
Leberwurſt das Pfund
bei Ewald. Friedrich, Joſt, Linß, Schäffer,
Schmidt, Warnecke, Wörner und Zimmer.
Blutwurſt das Pfund
Gemiſchte Wurſt das Pfund,
bei H. Apfel. Ewald. Friedrich, Fuchs,
P. Schmidt, Bundſchuh, Dietz und Wörner
Anmerkung. Bei einer Quantität Fleiſch von 10 Pid.
dürfen im ſteigenden und fallenden Verhältniß nicht
mehr als 1½ Pfund Zugabe befindlich ſein.
C. Der Bäcker.
Gemiſchtes 8rod 5 Pfd. beſteh. aus ⁄
Weiß=
desgleichen 2½ „
und ¹⁄ Roggenmehl.
Roggenbrod... 5 Pfd. beſteh. aus ⁄
Kern=
desgleichen 2½ „
und ⁄₄ Roggenmehl.
Gemiſchtes Lrod in kleinen Laiben 5 Loth 2O.
Waſſerweck 4 Loth für
Milchbrod 3 Loth für
„
Franz. Milchbrod 3 Loth für .
ungbier
k. Der Bierbrauer.
kr.
22
24
18
20
18
8
25
12½
23
11½
16
Frucht pr ei ſe nach dem Durchſchnitt.
Fruchtmürkte. Da t u m. Waizen,das Mialter. Korn,
das Malter. Ml.
das Malter. Spelz.
das Malter. Haſer,
das Malter. Kartoffen,
das Malter. fl. kr. P Gew. fl. kr. V Gew. fl. kr. P Gew. fl. kr. Gew. fl. Er. Gew. fl. kr. Gew. „ T Gießen
December M. 1. 160 120 200 Grünberg. „ 29 — — 200 10 32 180 8 160 — 4 40 20 5 48 200 Lauterbach „ 200 180 — 160 120 Mainz in der Halle 28 15 36 200 10 30 180 — 160 — — 5 46 120 5 48 200 Worms 28 200 10 15 180 8 49 160 5 22 120
7383)
Puusch-Hosauuem.
von J. W. Diekenbach in Franhfurt,
Ponche-Royal
per ¼ Flaſche fl. 1. 30., per ½ Flaſche 48 kr.
von F. Foltz auf dem Carlshoſe;
Puusch-Essenz
per Flaſche fl. 1. 18 kr.
Bum-Puusch-Essenz per Flaſche fl. 1. und fl. 1.12 kr.
Bum & Arrac, ächt, per Flaſche fl. 1. fl. 1. 12. und fl. 1.45 kr.
Punsch-Easenz. Rum & Arrae vur aomer v k.
Orangen & Citronen.
Feuerwerks-Cigarren mit Leuchlkngelu ver Sück 3tr.
empfiehlt
G. Li. Hvlpl.
Neujahrs=Gratulationen
7406) bei Ared Hehver.
7413) Prima neue Holläudiſche
Häringe pr. Stück 4 kr. empfiehlt
H. Lodenzeimet.
Meerſoche Gemüoe!
Harnerhsen per Pfund 48 kr.
WAmenkiahl per Kopf 36 kr.
HsupterzSahat per Kopf 6 kr.
empfiehlt
Jacob Röhrich.
N. 1.
*
Ein wahrer Schatz
amüſanter, ſpannender Unterhaltung und angenehmer Belehrung bietet das illuſtrirt=
Familienblatt „Omnibus: dar. Wie ſein Titel beſagt, iſt es ein Blatt für
Jedermann und daher auch ebenſo beliebt im Salon, wie in der Behauſung des
Arbeiters. Für die lebhafte Theilnahme von Seiten aller Stände zeugt der Umſtand,
daß dies Blatt ſeinen ſechſten Jahrgang mit einer Auflage von
60000 Exeuplaren
beginnt. Der „Omnibus: rechtſertigt aber auch eine ſo ſeltene Beliebtheit durch
ſeine intereſſanten und anſprechenden Erzählungen, ſeine populär gehaltenen
Geſchichts=
bilder, ſeine maleriſchen und feſſelnden Skizzen aus der weiten Welt und ſeine
Schilderungen der heiteren Seite des Lebens, die den Freunden des Scherzes und
des Witzes willkommene Gaben ſpenden. Alles dies wird begleitet von trefflich
aus=
geführten Illuſtrationen. Der „Omnibus: bringt in jeder Wochennummer
36 Spalten Tert und 3 bis 4 ſchöne Illuſtrationen - für - einen Sgr. Er
koſtet demnach vierteljährlich uur 46 kr. und kann bei jeder Buchhandlung und
bei jedem Poſtamte Nord= und Süddeutſchlands, Oeſterreichs und der Schweiz
beſtellt werden. Der „Omnibus” iſt durch die Buchhandlung auch in
Monats=
heften zu beziehen.
Der ſechſte Jahrgaug des „Omnibus= beginnt mit zwei ſeſſelnden und ergreifenden
Erzählungen: „Ein armer Edelmann;, illuſtirt durch den berühmten Maler
Guſtav Dors, und „Auf der Flucht! von Fr. Feiedrich. Dieſen ſchliezen
ſich an: Ein Juſtizmord. — Caroline von England (Criminalprozeß). - Die ſüchſiſche
Baſtille. - Zur Geſchichte der Räuber. - Ein Sohn Poleus. - Die Geliebten König
Auguſt des Starken u. viel. A.
Wer den „Omnibus: zu halten wünſcht, wird erſucht, ſeine Beſtellung baldigſt bei
einer der Buchhandlungen ſeines Ortes oder bei den Poſtämtern zu machen, damit eine
rechtzeitige Zuſendung erfolgen kann. Wreis Pr. Duartal 46 kr.
Amnibus Expedition.
Hamburg.
Waſch=Maſchinen
und
Wüſcheauswindemaſchinen für die Haushaltung
zur Erleichterung u. Abkürzung der mühſamen u. zeitraubenden Arbeit des Waſchens.
Vortheile der Auwendung:
Schonung der Wäſche und Hände
Bedeutende Zeiterſparniß,
Leichte Handhabung
Abkürzung der Trockenzeit, da die Wäſche halb trocken aus der Auswinde=
Maſchine hervorgeht,
Seife=Erſparniß.
Der Preis einer Waſchmaſchine beträgt 20 fl.
Auswindemaſchinen von 15 fl. an.
Um jeden Zweifel an der Nützlichkeit der Maſchinen gründlich zu beſeitigen,
werden dieſelben auch verliehen, und zwar:
Die Waſchmaſchine gegen eite Vergitung von 24 kr. per Tag.
Die Auswindemaſchine , „
„ 18 kr. „ „
„
Beide zuſammen,
„ 36 kr. „ „
„
„
"„
VV. HaION, Techniker (beim Landesgewerbverein),
7397)
Marienplatz Nr. 7.
3)
Cabllau &é; Schelſoche bi Jacob Röhrich.
7439)
Technologiſche Vorträge.
Donnerſtag den 3. Januar 1867 Abends von 6-7 Uhr, im Schulhaus in der Grafenſtraße.-
Fortſetzung des Vortrags des Herrn Dr. Thiel über den Betrieb der Glasfabrikation.
Sämmtlichen in Darmſtadt und Beſſungen wohnenden Mitgliedern des Großherzoglichen
Gewerb=
vereins ſteht der Zutritt frei. Nichtmitglieder des Gewerbvereins, welche die Vorleſungen beſuchen
wollen, haben ſich mit Eintrittskarten zu verſehen, die auf dem Büreau des Großh.
Gewerb=
vereins - Rheinſtraße, 2. Stock des Schreinermeiſter Bechtold'ſchen Hauſes - gratis abgegeben
Der Vorſtand des Localgewerbvereins.
werden können.
4) Soeben beginnt oder vielmehr hat ſchon
begonnen:
Des Lahrer hinkenden Boten
S.
2¾.
luſtrirte Dorfzeitung.
Jahr gano 1867.
Monatlich in Heften von 4-5 Bogen zu dem
billigen Preiſe von 3½ Sgr. — 12 kr. Die
Dorfzeitung kann zu gleichem Preiſe auch in
Wochennummern bezogen werden.
Alle Abuehmer erhalten eine Prämie inFarbendruck.
Beſtellungen auf dieſes ſo beliebte Journal
nimmt an die Buchhandlung von G. W. Küchler
in Darmſtadt.
7420) Nene türkiſche Zwetſchen
in beſter Waare, billigſt bei
H. Bodenheimer.
5) Zwei neue Hobelbänke ſiud zu verkaufen.
Hinkelgaſſe Nr. 20.
6) Ein gutes Zugpferd,; welches
vor=
her auf Probe gegeben wird, iſt wegen
Aus=
wanderung zu verkaufen.
Johannes Berck in Erzhauſen.
7) In der Viehhofsgaſſe Nro. 36 ſind vier
und zwei Einlegſchweine zu verkaufen.
7462) Montag den 24. d. M. iſt auf dem Wege
durch die große Arheilger=, Holzhof und
Mauer=
ſtraße ein Peiz (oa) verloren worden. Der
redliche Finder wird gebeten, denſelben Ballonplatz
Nr. 10 im Vorderhauſe gegen Belohnung abzugeben.
Pasin gewandtes und braves Mädchen
8)
Hovon anſtändiger Familie findet Engage=
Ement als Verkäuferin bei
H. Schuchard.
9) Ein reinliches Mädchen ſucht Monatdienſt.
Näheres bei Hrn. Blöcher, Holzſtraße Nr. 11.
10)
Verloren
in der großen Arheilgerſtraße eine kleine ſchwarze
Kappe mit gerade ſtehendem Schild und
Leder=
bund. Dem Wiederbringer eine Belohnung große
Arheilgerſtraße Nr. 17.
11) Am 2. Weihnachtsfeiertag Abend wurden
bei der Chriſtbeſcheerung ein Paar
Pelz=
ſtauchen verloren. Der redliche Finder wird
gebeten, dieſelben gegen Belohnung bei Herrn
Gaſtwirth Malzi abzugeben.
12) Wegen der Gratulationsbeſuche für
Neujahr 1867 haben ſich durch Gaben an
die Kleinkinderſchule weiter entſchuldigen laſſen:
Hr. Miniſterial=Secretär v. Carlſen. Hr.
Bür=
germeiſter Fuchs. Hr. General=Lieutenant
Gräc=
mann. Frau General=Lieutenant Gräcmann. Hr.
Stadtbaumeiſter Hechler. Hr. Stadtgerichts=Actuar
Momberger. Hr. F. Wittich.
Darmſtadt, am 30. Dezember 1866.
Im Großherzoglichen Holzmagazin
wird gegen Vorauszahlung abgegeben:
Buchen=Scheidholz zu 10 fl. 20 kr. per Stecken
„ 6 fl. 24 kr. „
Kiefern=
Beſtellzeit: Dienſtags, Freitags und
Samſtags von 8-1 Uhr Vormittags.
Großherzogliches Rentamt Darmſtadt.
Großherzogliches Hofthenter.
Donnerſtag 3. Januar. H. Vorſt. in der
4. Ab.=Abth.: Robert und Bertram, oder:
Die luſtigen Vagabonden. Poſſe mit
Ge=
ſang und Tanz in 4 Abtheilungen von G. Räder.
Freitag 4. Januar. 6. Vorſt. in der 4. Ab.=
Abth. zum Erſtenmal: TI, oder: Das
Hei=
rathsgeſuch, Luſtſpiel in 3 Akten von Dr.
Otto Girndt.
N. 1.
3
den 2. Januarii.
Num I.
1744.
Mit Hochfürſtl. Gnädigſtem PRIVILEGIO.
ceſv eſeſoeo eſeſee ai. i. ceſo eiem ev inen en ao ehen eeo aeDen
A VERTISSE AENT.
Dem Publico. wird hiermit bekannt gemacht, daß nunmehro alle Montag
Abend gegen 5. Uhr ein Poſt=Wagen von Franckfurth dahier ankommt,
und ſobalden nach gewechſelten Poſt=Pferden über Heppenheim,
Mann=
heim, Türckheim an der Haard, Hauptſtuhl, Landſpühl, Homburg,
Zweybrücken, Saarbrücken, nacher Metz abgehet, der auf allen dieſen
Stationen mit friſchen Pferden beſpannt wird, und Tag und Nacht
ſeinen Cours fortſetzet, womit ſowol Perſonen fahren können, als auch
Coffres, Paquets und andere dergleichen Waaren gegen tarmäſſige
Bezahlung ſpediret werden. Sodann kommt dieſer Wagen alle Dienſtag
Nachts um 10. 11. Uhr von Metz über beſagte Orte zurück, und
gehet ſogleich biß Franckfurth, womit ebenfalls Perſonen fahren, und
Waaren verſchickt werden können.
Ein ſicherer Beambte im Odenwald hat zu einer abzuſtatten habenden
Huldigungs=Danckſagung Lünigs groſſer Herren und vornehmer Miniſtren
Reden nöthig; Wer alſo ſolche auf einige Tage entbehren kan, beliebe
ſolche in der Buchdruckerey abzugeben, ſie ſollen mit Danck wieder
reſtituiret werden.
Ein extra guter und wohl=erfahrner Frantzöſiſcher Sprachmeiſter, der eine
ſchöne methode hat grammaticè zu informiren, ſucht Stunden in die
Häuſſer zu gehen, wird Monathlich ein billiges nehmen; er hält auch
ſchon lang Privat=Stunden in ſeinem Logis, wohnt bey dem Stadt=
Förſter an der Hinckel=Gaſſe. Es wird die Jugend bey ihm beſſer
informiret, als bey ſonſtmahligen Stümplern und Stümplerin, die nur
batois reden und keine Regul in der Grammaire verſtehen, welches
die junge Leute ſehr verderbet.
Es erbietet ſich Theobald Oppermann, Burger und Strumpfwürcker
all=
hier, jedermänniglichen im Pompenmachen (ſowohl neue zu verfertigen,
als auch alte zu flicken) aufzuwarten. Es darf derowegen Niemand in
der Mehnung ſtehen, daß weilen er ein Strumpfwürcker, es ihm
ohn=
möglich ſeye, und er ſolches nur erkünſtlen und durch das Künſtlen
noch etwas erlernen wolte, folglich etwan keine beſtändige Verſicherung
von ihm geſchehen könne; Sondern er erbietet ſich, weilen er das
Pompenmachen zu Franckfurth bey dem Pompenmacher Conrad Maurer
in ſeinem Eheſtande ordentlich erlernet, 3. bis 4. Jahr vor ſeine Arbeit
gut zu ſeyn, und wann ſolche nicht durch Verwahrloſung einen Fehler
bekommt, dieſelbe umſonſt wieder in brauchbaren Stand zu ſtellen.
Die Probe davon iſt in ſeinem Hauß, gegen dem Bierbrauer Schäffer
über, nahe am Stockhauß, wie auch in der neuen Vorſtadt, am
Franck=
further Thor, in der verwittibten Frau Mundkoch Rothin Behauſung
zu ſehen.
Zum Verkauſf wird angetragen:
I. Bey dem Specereh=Händler Vierling vor dem Ancker wohnhafft, iſt
anjetzo wiederum jederzeit truckener und gewäſſerter Bolch zu haben.
2. Es iſt eine tannene Wäſchbütte zu verkauffen, welche 14. bis 15. Läſt
hält; Wer dazu Luſten hat, kan ſich in der Buchdruckerey melden.
Zu verlehnen wird angetragen:
Am Schloßgraben iſt ein Logiament vor eine ledige Perſon zu verlehnen,
welches in der Buchdruckerey zu erfragen.
Beſondere Nachricht.
Nachdem auf dem Fürſtlichen Forſt=Hauß bey Meſſel ſchon
etlichemal Diebe vermerckt worden, ſo hinten im Garten
zwiſchen der Küche und Speiß=Kammer einbrechen wollen,
welche aber durch das Bellen der Hunde noch allezeit
ver=
jagt worden: Alß hat ſich der Fürſtliche Ober=Förſter
da=
ſelbſten genöthiget befunden, etliche Selbſt=Schüſſe und Fuß=
Angeln zu legen, da es dann geſchehen, daß vom 18.ten
biß auf den 19ten dieſes des Nachts zwiſchen 12. und
1. Uhr der Selbſt=Schuß loßgegangen, und einer von ſolcher
Diebs=Rott vermuthlich durch das Bein am dicken Theil
getroffen worden, wie ſolches aus dem gleich dabey und an
verſchiedenen Orten liegendem vielen Blut zu erſehen. Da
nun durch dieſen loßgegangenen Selbſt=Schuß die Diebe in
Confusion gebracht worden, und ihren Lauff gegen dem
vör=
derſten Fenſter vorbey genommen; So hat bemeldter Ober=
Förſter das Gewehr ſogleich ergriffen, und aus dem Fenſter
unter ſolche Diebs=Rott geſchoſſen, da dann einer darunter
mit heller Stimm geſchrien: Maria, Joſeph, ich bin
geſchoſſen! Hierauf hat der Ober=Förſter dieſelbe mit ſeinen
Leuten bis aufs Meßler Feld verfolget, da inzwiſchen ein
ehrlicher Mann aus Darmſtadt ſo eben zugegen, auch ein
Gewehr ergriffen, und 3. von ſolcher Diebs=Bande an dem
Schlag gegen Cranigſtein zu ſtehend angetroffen, welche aber,
nachdem er das Gewehr auf ſie geſpannet, den Reißaus
ge=
nommen haben. Es wird dahero jedermänniglich geziemend
erſuchet, wofern etwa von einem oder dem andern ſolche
2. blessirte Böß=Wichter ausfündig gemacht werden könten,
ſolches unter Verſprechung eines guten Recompens gehörigen
Orts anzuzeigen.
Angeſiommene fremßde Herren Passagiers.
Her Meßinger, Rechnungs=Juſliſicator von Buchsweiler, logirt im Frölichmann.
= = Strauß, Scribent von Oettingen, logirt im Frölichmann.
A6= und durchgereiſte Herren Passageers.
Herr von Marienfeld, Ober=Amtmann vom Graff Fugger zu Stättenfeld.
= von Wurffbein, Lieutenant vom Fränckiſchen Crahß.
= von Palm, Oeſterreichiſcher Geſandter.
= = Gehmüller, Rußiſcher Capitain.
= von Born, Kahſerlicher Obriſt=Wachtmeiſter vom Grenadier a Chevall
= von Berberich, Kahſerlicher Reichs=Hoff=Rath.
= = Graff von Wittgenſtein, Oeſterreichiſcher Obriſt=Lieutenant vom
Sthrummiſchen Regiment.
== Buhl, Hoff=Rath von Mannheim.
== Rungius, Handelsmann von Franckfurth.
= von Caſadh, Paſſagier aus Italien.
== Hannhart, Handelsmann aus der Schweitz.
== Hapfner, Studioſus von Heydelberg.
= von Rantzelshoffen und Herz von Darſer, behde Oeſterreichiſche
Capitains vom Damnitziſchen Regiment.
= = Latt, Ungariſcher Huſſaren=Lieutenant vom Mentzeliſchen Regiment.
= von Amboden von Mannheim.
Ein junger Herz Graff von Aſenburg.
Mr. dEmaldi, Geiſtlicher von Rom, und Cammer=Herz behm Pabſt.
Preiß der Lebens=Mittel.
Ein Malther Korn
4fl. 10.alb. Das Pfund Schaaf=Fleiſch
3fl.10.alb. Ein Kalbs=Geling
2.fl. 5.alb. = Kalbs=Kopf
2.fl. 10.alb. = Kalbs=Gekröß
4.fl. 28.alb. biß 5.fl. Ein Pfund friſche Butter
= Gerſte
=
Speltz
= Hafer
Rocken Mehl
Weiß Mehl
6 fl. 20. alb. biß 7 fl.
Das Pfund Ochſenfleiſch 2. alb. 6. Pf.
= Rindfleiſch 2.alb. 4. Pf.
=
= Kalbfleiſch 3. alb. 2. Pf.
= Schweinefleiſch 3. alb.
=
Hammelfleiſch 3.alb.
7. alb.
6. alb.
7. alb.
14. xr.
Ein Kumpf geſchelter Hirſche 20. alb.
= grob geſchelte Gerſte 16. alb.
= kleingeſchelte Gerſte 20 alb.
= Erbſen
12. alb.
= Linſen
10. alb.
Eher 5. vor
2. alb.
Gebohrne, Getauffte, Verſtorbene in voriger Woche.
1.) gebohrne und getauffte.
Herzn Johann Philipp Praun, Fürſtl. Referendario, ein Töchterlein.
Herzn Frantz Friedrich Wieger, Hochfürſtl. Geheimden Secretario, ein Söhnlein.
4
N. 1.
Herzn Johann Georg Schemes, Fürſtl. Hoff=Fourirer, ein Söhnlein.
Herrn Maximilian Auguſt Henrich Deuter, Fürſtl. Cammer=Muſico, ein
Töchterlein.
Herrn Henrich Alexander Dubuc, Specerey=Händlern und Hoff=
Peruquen=
machern, ein Töchterlein.
Andr eas Gründler, Burgern und Schuflickern, ein Söhnlein.
Einer le ichtfertigen Dirne, Chriſtiana Catharina Preißin, ein uneheliches
Söhnlein.
2.) geſtorbene und Beerdigte.
Herzn Joh. Dietrich Sumpff, Zöllnern und Mehl=Waag=Schreibern, ein
Söhnlein, 4 Jahr alt.
Weilen es zeither einigen beſchwerlich gefallen, dieſe wöchentliche Nachrichten
in der Buchdiuckerey abholen zu laſſen, als belieben dieſelben 15. xr.
einzuſenden, davor es ihnen von dato an bis künftige Oſter=Meß alle
Donnerſtag richtig ins Hauß gelieffert werden ſoll.
Ein Seemannstraum.
Naßkalter Nebel umfing mich, als ich in den Morgenſtunden des
1. Mai 1856 das Vaterhaus verließ, um nach Bremen zu reiſen, dort
auf ein Schiff zu gehen und mich dem Seedienſte zu widmen.
Mein Herz, noch ſchwer vom Abſchiede, wurde mir auf dem Wege
nach dem Bahnhofe immer ſchwerer, denn mit jedem Schritt entfernte ich
mich ja von meiner Heimath, von einer mir lieb gewordenen Vergangenheit,
deren Werth ich jetzt, wo ich ſie verlaſſen ſollte, erſt recht erkannte, um
einer ungewiſſen Zukunft entgegenzugehen. Meine claſſiſchen Studien,
denen ich ſo gern obgelegen, meine Freunde, in deren Geſellſchaft ich ſo
manche Stunde verſcherzt, Vater und Mutter, die mich bis dahin ſo
liebe=
voll geleitet, ſie alle ſollte ich verlaſſen, um draußen in der weiten Welt,
unter fremden Menſchen mein Brod zu verdienen, vielleicht glücklich und
begütert heimzukehren, vielleicht auch ein frühzeitiges Grab in den kalten
Meereswogen zu finden. „Man träumt von Siegeskränzen - man denkt
auch an den Tod. Die Worte tönten mir herauf durch die Nebelmaſſen,
von denen die Elbe umſchleiert war, der liebe Fluß, auf dem ich die
Schiffer ſo manchesmal ſich hatte tummeln ſehen, ohne zu ahnen, daß
auch ich einſt, wie ſie jetzt, im Schweiße meines Angeſichts ſo arbeiten ſollte.
Aber fort! die Stunde drängt, ein Pfiff der Locomotive, nun lebe
wohl, liebes Dresden! Und ſchon durchbricht auch der jugendliche
Sonnen=
gott die Nebelmaſſen, er leuchtet ſo hoch, ſo herrlich, er verſcheucht auch
die Wolken, die dein Herz umdrängen.
Schon ſind wir im lindengrünen Leipzig, ſchon in Magdeburg, dort
ſehe ich bereits die Thürme von Braunſchweig, von Hannover, endlich ſind
wir in Bremen. Welch eine ſonnenhelle Zukunft ging mir beim Anblick
Bremens aufl Das Meer zu durchkreuzen, ferne Städte und Länder zu
ſehen, fremde Sitten und Gebräuche kennen zu lernen und dann
heimzu=
kehren und nun meine Aeltern zu umarmen, meine Geliebte ans Heiz
zu drücken, meinem Freunde in das langentbehrte, freundliche Auge zu
ſchauen und zu erzählen: welch eine Luſt! darum grüße ich dich, du alte
Hanſeſtadt mit deinen netten Häuſern, deinen reinlichen Straßen, deinem
ehrwürdigen Rathhauſe und deinem weltberühmten Weinkeller!
Die lhelle Morgenſonne ſchien bereits in mein Gemach, als ich
er=
wachte. Nach ſchnell genoſſenem Frühſtück eilte ich, meine Geſchäfte zu
beſorgen, meine Adreſſen abzugeben und zu erwarten, welchen Kapitän
und welches Schiff mir das Geſchick geben würde. Da war aber von
einer ſchleunigen Anſtellung, wie ich ſie gehofft, durchaus nicht die Rede;
die meiſten Schiffe waren bemannt und die Kapitäne, welche noch „Jungen!
brauchten, zogen die „plattdütſchen” den „bomdütſchen: d. h. hochdeutſchen
vor. Ich mußte alſo wohl oder übel beinahe vier Wochen in Bremen
zwecklos dahin bringen, die vollkommen hinreichten, mir das Leben in
Bremen recht verhaßt zu machen. Fehlten doch die beiden Seiten, welche
Dresden für Fremde und Einheimiſche ſo anziehend machen, Natur= und
Kunſtgenuß, faſt gänzlich Oedes, flaches Land, zuweilen eine ſandige
Erhöhung - das iſt die Umgebung Bremens, der Wall, oder wie die
Bremer meinen, der „Wahl” war der einzige Spaziergang, den ich
be=
ſuchte; als aber die Nachtigallen, die mich früher ſo oft dahin gelockt
hatten, nicht mehr ſchlugen, wurde auch er mir zuwider. Und nun die
Kunſtgenüſſe ? Theater, Gemälde, Antiken? da war ſo ſelten eine grüne
Oaſe zu erſpähen! Aber ihr Handel, möchte man mir einwenden, der
muß doch die Stadt beleben! Freilich, hat er ihr doch auch zu dem
Wohl=
ſtande verholfen, deſſen ſie ſich, wie wenige andere Städte, erfreut.
Da=
her die prächtig eingerichteten Häuſer mit ihren feinlackirten Holztreppen,
den Hallen, die mit ſüdlichen Pflanzen und bunten Papageien geſchmückt
ſind, mit ihren Zimmern, die mit koſtbaren Teppichen belegt ſind.
Allein für mich waren dieſe Herrlichkeiten nicht und ich blieb auf den
Umgang weniger Genoſſen angewieſen, die gleich mir auf ein Schiff
warteten. Dieſes einförmige Leben unterbrach ein für mich, den
zu=
künftigen Schiffer, intereſſantes Ereigniß.
Der Kaufmann V., Beſitzer mehrerer Schiffe, hatte eine neue Brigg
bauen laſſen und lud uns ein, mit ihr vom Stapel zu laufen. Wir
fuhren nach Vegeſack hinunter, jenem früheren bremiſchen Hafen, der jetzt
durch die Concurrenz Bremerhavens viel von ſeiner Bedeutung verloren
hat. Nicht weit von dieſer Stadt lag die Brigg, „Clara' genannt, auf
den glatten Balken, auf denen ſie in die Weſer hinabfahren ſollte. Es
war das erſte Seeſchiff, das ich zu ſehen bekam, es machte auf mich einen
großen Eindruck, der wohl noch bedeutender geweſen wäre, hätte ich es
mit vollen Maſten und dem ganzen Segel= und Tauwerk zu ſehen
be=
kommen. Dieß wird aber erſt, wenn das Fahrzeug ſich im Waſſer
be=
findet, angebracht. Das Meiſte, was ich ſah, war mir neu; was aber
mein Erſtaunen im höchſten Grade erregte, waren die Gegenſtände, welche
zu dem Leben auf dem Lande in einigem Widerſpruche ſtaͤnden. Dieſe
Schlafſtätte, die ſogenannte Koje (denn Hängematten kommen faſt nur auf
Kriegsſchiffen vor) dieſes kleine Loch - das ſollte mein Lager werden,
dort ſollte ich mich von den Anſtrengungen des Tags erholen? und in
jenem Verſchlag, wo kaum die Koffer der Mannſchaften Platz hatten,
ſollte man ſich in ſeinen Feierſtunden aufhalten, ſich aus= und anziehen,
darin ſpeiſen?
„Aber wo ſteckſt du?u riefen meine mich ſuchenden Genoſſen, „der
Kapitän iſt bereis an Bord!
Und wirklich, jener kleine Mann in der unſcheinbaren Kleidung, mit
dem wettergebräunten Geſicht, das war der Kapitän. „Die Anker klar”"
rief er ſeinen Leuten zu.
„All klar, Sirl” war die Antwort.
Fortſetzung folgt.)
Courstabelle verschiedener, in den täglich erscheinenden Coursblättern nicht verzeichneten Werthen.
Communal-Obligationen.
5 pOt.„ Stadt Darmstadt 99. 4 „
„ 89. 3½ „ 1)
„ 80. 4 „ Worms
„) 90. 4½ „ Belgier 92.
Oesterr. Grundendlasung.
5 pC. Niederösterreichische, 8l. 50 5st. W.
5 „ Oberösterreichische 84. „ „
68.75„ „
5 7 Ingarn
67. 50 „ „
5 „ Tomeser.
Standesherrliche.
Esterhazv’sche Loose
Windischgrätz „ 15.
Für Amerikanische Coupons in Gold
Dollar, National-Coupons mit fl. 113, Livorne
Den An- und Verkauf von Staatspapie
Waldstein-Wartenberg Loose 16.
10.
Keglevich Loose
66.
p0t. Palky Obligationen
61.
4½ „ Bathyany „
61
4½ „ Esterhazy „
25.
4 „
4½ „ Nassauer Cabinet Oblig. 86.
Eisenhahn-Ohligationen.
83.
4 pCt. Köln Minden
92½.
4½ „ Rheinische
85.
4½ „ Homburger
84.
5 „ Hosk. Ryäsan
6 „ Süd Lomb. Bonds p. 1876 81.
fl. 2. 24, in Papier fl. 1. 42, Wechsel auf
er fl. 3. 14 und Toskana fl. 5. 6 bezahlt.
ieren ete. besorge ich billigst
Industrie-Aetien.
124.
Darmstädter Gas
—
Maschinen
Mainser Actienbrauerei
Aachen Münchner Feuerv. 1700.
Deutsche Feuerversicherung 180.
1650.
Colonia
„
—
Frankfurter Hypothekenbank
100.
Meininger
„
124.
Wiesbadener Kurhaus
118.
Homburger „
Loose.
Freiburger Bs. 15. 5.
Neufchateller Fs. 10. 5.
New-Tork in Gold rahlbar fl. 2. 27½-28½ per
Verdinand wolſokehl,
Rheinstrasse 14
Redaction und Berlag. L. 6. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.