2)
Num. 46.
armſtadti,
allergnädigſt privilegirtes
Montag den 18. Nov.
e3
I. Polizey=Taxe.
Metzger=Feilſchaften.
Ein Pfund Ochſenfleiſch
—
Nindfleiſch
—
Kalbfleiſch
—
Hammelfleiſch
Schweinefleiſch
Ein — geraͤuch. Schinkenu. Doͤrrfleiſch
Ein - Speck
Ein = Nierenfett
Hammelsfett
unausgelaſſ. Schweineſchmalz
ausgelaſſenes Schweineſchmal;
Ochſenleber
Sülzen
Bratwürſte
aute pure Schweine= Leber =oder
Blutwurſt mit Grieben,
gemiſchte Wurſt, worin Lunge,
Leber oder Blut von anderm
Schlachtvieh iſt
Brod.
Faͤr 2 kr. Brod ſoll wiegen
Fuͤr 4 kr.
Fuͤr 6 kr.
Fuͤr 12 kr.
Fuͤr 1 kr. Kuͤmmel=od. gemiſchtesBrod
Fuͤr 2 kr.
Fuͤr 1 kr. Waſſerweck
Fuͤr 1 kr. Milchweck
Fuͤr 1 kr. Milchbrod
Ein 5 pfünd. LaibBrod ſoll gelten 13 kr. 2 pf.
Bier.
Eine Maas Lagerbier im Hauſe
Eine Maas Lagerbier außer dem Hauſe
Eine Maas Jungbier im Hauſe
Eine Maas Jungbier außer dem Hauſe
Ezsinn
Ein
Ein
Ein
Ein
Ein
Ein
Ein
Ein.
Ein
Ein
Ein
in
pf.
12
—
Pffk.122 1 13 2) 31 4 6 7 14½ 6) 5 4
kr.
II. Marktpreiße
Metzger=Feilſchaften.
Ein Kalbsgekroͤſe
10 bis 12 kr.
Eine Kalbslunge
6 bis 8 kr.
Eine Kalbsleber
10 bis 12 kr.
Ein Hammelsgeluͤng
Eine geſalzen ob. geraͤucherte Ochſenzunge
Ein Kalbskopf
12 bis 16 kr.
Ein Hammelskopf
Ein Kalbsfuß
Mehl.
Ein Mltr. Rockenmehl
Ein-
Weismehl der verſchied. Sorten
Ein
Schwingmehl
Ein
Griesmehl
Ein
Kernmehl
Ein - Bollmehl
Gefluͤgel.
Eine Gans
Eine Ente
Ein Truthahn
Ein altes Huhn
Ein Paar junge Hühner oder Hähne
Ein Paax junge Tauben
Fiſche.
Ein Pſund Hecht
Ein
Karpſen
Ein - Weisfiſch
Andere Victualien.
Eine Maas Bierhefe
Eine Maas Kub=oder Geiſemilch
Ein Pfund friſche Butter
Ein Pfund der beſten Handkäſe
Von den übrigen das Stück
Eier 4 Stück
Ein aufgeſetzter Kumpf Kartoſſeln
III. Fruchtpreiſe von nachſtehenden Aemtern pr. Malter.
kr.
10
24
Aemter.
Alzenau
Bensheim
Darmſtadt
Dieburg
Dornberg
Fürth
Gernsheim
Heppeyheim
Kelſterbach
kampertheim
richterberg
indenfels
D a i u m.
Koru.,Gerſteſ Waiſ. Spel,
14 Nov.
15 Nov.
9 Noh.
15 Noo.
9. Nov.
Gro
ſer.lfl.
ralſl.
10
30,
50.
kr. fl.
.
530 930
6115 5 20
kr.
30
30
5160
Hafer.
fl. ir.
Aemter.
Lorſch
Pfungſtadt.
Reinheim,
Rüſſelsheim
Schaafheim
Geeheim
Geeligenſtadt
Gteinheim
Umſtadt.
Wimpfen
10 Zwingenberg
D a t u m.
13 Nob.
13 Nov.
15 Nov.
13 Nov.
—
13 Nov.
Korn.
5l. kr.
GerſtsſWaißz
fl. kr. fl. rer
Spilz
fI. Vr.
3156
5120 1030
80,
530
4.15110
erzoglich
Heſſiſche
Polizey= Deputation.
5l
20
½
4440
Haſer.
HI.
x.
[ ← ][ ][ → ] Verſteigerungen.
1) Montags den 18ten Nov., Nachmittags um 2 Uhr
ſoll das v. Guͤnderrodiſche Haus in der neuen Stadtanlag=
Nro. 687. unter denen in dem Termin naͤher bekannt
ge=
macht werdenden Bedingungen in dem Hauſe ſelbſt an den
Meiſtbietenden verſteigt - und wenn ein annehmliches
Ge=
bot geſchieht, zugeſchlagen werden. Kaufluſtige koͤnnen das
Haus jeden Nachmittag in Augenſchein nehmen.
2) Kuͤnſtigen Mittwoch den 20ſten dieſes Monats
Nach=
mittags 2 Uhr ſoll auf hieſigem Rathhauſe das zum
Nach=
laß des verſtorbenen Sergeanten Konrad Becker gehoͤrige
Stuͤck Wingertsfeld, naͤmlich:
116⁄₈ Ruthen Wingertsfeld im Oberſeld Nr. 16. in der
27ſten Lage rechterhand des Herlenwegs, ſtoͤßt an
Herrſchaftlichen Weinberg, bef. Chriſtoph Petri,
giebt 5pf. Beed iſt zehendfrey,
unter den im Termin bekannt gemacht werdenden
Bedin=
gungen an den Meiſtbietenden verſteigert, und, wenn ein
annehmliches Gebot geſchiehet, ſogleich unwiederruflich z„ werden. Darmſtadt den 1ten Nov. 1811.
Großherzogl. Heſſ. Garniſonsgericht daſ.
3) Das Wohnhaus Nro. 474. auf dem Geiſtberg
da=
hier, ſoll bis Donnerſtag den 21ten dieſes, Nachmittags
4 Uhr in dem Gaſthauſe zur Krone nochmals unter den
im Termin bekannt gemacht werdenden Bedingungen
oſ=
fentlich verſteigt, und wenn ein annehmliches Gebot
ge=
ſchiehet auch ſogleich zugeſchlagen werden. Liebhaber
koͤn=
nen es daher taͤglich in Augenſchein nehmen.
Darmſtadt den 8ten November 1811.
Rhumbler.
In Auftrag
4) Da das dem verſtorbenen Cabinets=Caſſierer=Siegler
zugeſtandene Wohnhaus, mit Hinterbau und geraͤumigem
Hofe, nebſt dem dazu gehoͤrigen Garten, im Birngarten
Nro. 62., den 29ten des laufenden Monats,
Nachmit=
tags um 2 Uhr, in dahieſigem Nathhauſe nochmals
oͤffent=
lich verſteigert und dem Meiſtbietenden
unwiederruflichzzu=
geſchlagen werden ſoll; ſo wird dieſes hiermit bekannt
ge=
macht, und kann das Haus taͤglich von Nachmittags 2 Uhr
an in Augenſchein genommen werden.
Darmſtadt den 8ten Novem'er 1811.
Von Oberappellations=Gerichts=
Com=
miſſions wegen.
Buſck.
5) Montag den 25ten dieſes Monats ſollen die in dem
hieſigin Baumagazin, hinter dem Palais Seiner Hoheit
des Herrn Groß= und Erbprinzen befindlichen Schoppen,
mit Vorbehalt der Ratiſikation auf den Abbruch verſteigt
werden, welches den Kaufliebhabern hiermit bekannt
ge=
macht wird. Darmſtadt am 15ten Nov. 1811.
Vermoͤge Auſtrags. Schmitz,
Großherzogl. Heſſiſcher Bauſekretaͤr.
6) Ein kleines Guth, nahe bei ber Stadt Darmſtadt,
mit e er Wohnung, Scheuer, Stallung fuͤr ſechs Stuͤck
Rindvieh, Heu= und Strohbehaͤlter, mit einem groſſen
Garten, worinnen viele tragbare Obſtbaͤume, Reben,
Kam=
merlatten, und eine Obſtdoͤrre ſind, ſodann mehrere Aecker,
Wieſen ꝛc. iſt im kommenden December oder Januar auf
ſechs oder mehrere Jahre zu verpachten; auch werden ſechs
Stuͤck Kuͤhe das Winterfutter nebſt den Geraͤthſchaften,
alles in gutem Stande, nach Uebereinkunft dazu verliehen.
Liebhaber die einiges Vermoͤgen beſitzen und das
Gartenwe=
ſen verſtehen, daß ſie im Stande ſind dem ganzen Geſchaͤfte
wohl vorzuſtehen, koͤnnen bei Ausgeber dieſes erfahren,
wo man ſich zu melden hat.
7) Ein, zu den Steinbruͤchen an den 3 Brunnen
ange=
kaufter, ohngefaͤhr 193 Ruthen haltender Herrſchaftlicher
Acker, ſoll Montag als den 28ten dieſes, Nachmittags 2
Uhr, auf 3 oder 6 Jahre an den Meiſtbietenden
verpach=
tet und wenn ein annehmliches Gebot geſchieht
ohnwie=
derruflich zugeſchlagen werden. Liebhaber koͤnnen ſich um
bemeldte Zeit auf der Rentamtsſchreibſtube nahe am
Rhein=
thor einfinden und mitbieten.
Darmſtadt den 11ten Nov. 1811.
Großherzogl. Heſſ. Rentamt daſelbſt.
8) Zukünftigen Mittwoch als den 20. dieſes,
Nachmittags um 2 Uhr, ſoll in der alten Poſt
da=
hier, ein noch brauchbares Billard mit Lampe und
übrigem Zugehör, gegen baare Zahlung an die
Meiſtbietenden verſteigert, und ſogleich
zugeſchla=
gen werden. Darmſtadt den 13ten Nov. 1811.
Feilgebotene Sachen.
1) Das Wohnhaus an der Waiſenpumpe Nro. 230 mit
Hofraithe, Stallung, gewoͤlbtem Keller und Logis fuͤr 8
Haushaltungen iſt unter annehmlichen Bedingungen aus
freier Hand zu verkaufen, Liebhaber koͤnnen es zu jeder
Zeit beſehen und das Naͤhere bei Baͤckermeiſter Jeckel
er=
ahren. Darmſtadt den 15ten Nov. 1811.
2) Unterzeichneter empfiehlt ſich bei dem angehenden
Winter wieder mit ſeinem Vorrath von Pelzſchuhen, ſo
wie auch mit allen andern Sorten dergleichen fuͤr Damen.
Philipp Gelſius, Schuhmacher,
wohnhaft am Ludwigsbrunnen.
3) Bei Endesunterzeichnetem iſt reiner alter
Brannt=
wein, per Maas 32 kr., aͤchter Hefenbranntwein 2 fl.
per Maas, alter Fruchteſſig per Maas 8 kr., in Faͤßgen
und Ohmweiſe zu 2 fl. per Ohm zu haben.
J. P. Diehl.
4) 6 polirte nußbaumene Stuͤhle, ein runder Tiſch
und ein viereckigter Tiſch mit Politur, ſtehen bei der
Schreinermeiſter Ewaldin auf dem Ritzſtein zu verkaufen.
5) Bei Georg Liebig in der großen Ochſengaſſe iſt
fei=
ner Leim, zu 28 kr. das Pfund, gute Schmierſeife, mit
dem Faͤßgen, 28½ Pfund ſchwer Gewicht, zu 5 fl. der
Viertelscentner, Cacaoſchaalen, 40 bis 50 Stuͤck reine
ſteinerne Kruͤge mit Schrauben, 3 bis 4 Maas haltend,
um die billigſten Preiße zu haben.
6) Bei Leinewebermeiſter Blummer in der kleinen
Och=
ſengaſſe wohnhaft bei dem Baͤcker Jacobi, iſt
Sauer=
kraut zu haben.
7) Bei dem Gaͤrtner Friedrich Schubkegel, wohnhaft
vorm Mainthor, ſind mehrere Sorten Obſtſtaͤmme zu
haben.
8) Eine Kaute Dung iſt zu verkauſen. Ausgeber dieſes
ſagt wo.
9) Einige ſehr gute Zugpferde, desgleichen ein
beque=
mer Reiſewagen ſind zu verkaufen.
10) Unterzeichneter macht einem geehrten Publikum
bekannt, daß er wied r mit einem ſchoͤnen Aſſortiment
Galanterie=Waaren von 14karaͤtigem Gold,
Kinderſpiel=
waaren zu Weihnachtsgeſchenken von Holz und Zinn,
ver=
ſehen iſt, und verſpricht die billigſten Preiße.
Joh. Meder,
wohnhaft in der großen Ochſengaſſe Nro. 482.
11) Ein vor dem Rheinthor zwiſchen dem Griesheimer
und Gerauer Weg gelegener Garten, mit din beſten Stein=
und Kernobſtbaͤumen, mit einer Baumſchule von den
vor=
zuͤglichſten Arten Kernobſt und einer Kammerlatte von den
beſten Rebenſorten verſehen, ¾ Morgen haltend, iſt ganz
oder getheilt aus freier Hand zu verkaufen.
12) Meinen Goͤnnern und Freunden mache ich hiermit
ſchul=
digſt bekannt, daß bei mir von nun an alle Sorten
aufgeſchla=
gene und runde Huͤthe, ſo wie auch alle Gattungen von Band,
Seide, Schnuͤren und ſonſt dahin einſchlagenden Artikeln
um die billigſten Preiße zu haben ſind.
F. Storck, Handelsmann und Huthſtaffirer.
13) 10 brauchbare Fenſter von gutem Glas ſind zu
ei=
nem billigen Preiß zu verkaufen.
14) In Nro. 483. der großen Ochſengaſſe bei Jacob
Trier ſind aus Mangel an Raum 2 Kaunitze mit Politur
nach der neueſten Fagon, Commode, Bettladen, altes
und neues Bettwerk, zwei viereckigte und ein runder Ofen
mit dem dazu gehoͤrigen Rohr, nach der neueſten Façon,
um einen billigen Preiß zu verkaufen oder zu verleihen.
15) 8 Pfund fein geſponnenes haͤnfenes Garn ſind zu
ver=
kaufen.
16) Unterzeichnete empfiehlt ſich mit verſchiedenen
Sor=
ten ſehr guten Weineſſig, die Maas 20 kr. und 12 kr.
Dorothea Sophia Pruͤgelmaͤnnin,
wohnhaft in dem Hauſe des Lederhaͤndlers
Caſtritius ohnweit der Krone.
17) Einem geehrten Publikum zeige ich hiermit an, daß
ich mein bisheriges Wohnhaus in der kleinen Ochſengaſſe
nicht mehr bewohne, ſondern das geweſene
Schloſſermii=
ſter Nuͤrnbergeriſche Haus in der Amſelgaſſe bezogen und
baſſelbe zu einem neuen Mehlladen eingerichtet habe. Ich
empfehle mich als Verkaͤuſer von gutem Mehl und allen
Sorten guter Huͤlſenfruͤchten.
Adam Kiſtinger, Mehlhaͤndler.
18) Unterzeichneter empfiehlt ſich mit einem vollſtaͤndigen
Sortiment der neueſten und geſchmackvollſten
Kinderſpiel=
waaren zu Weihnachtsgeſchenken. Da er in Hinſicht der
Preiße ſich aͤußerſt billig finden laſſen wird, ſo erwartet
derſelbe von einem geehrten Publikum einen zahlreichen Zu=
Caſpar Schreger, in der Marktſtraße.
ſpruch.
19) 19 Pfund haͤnſenes Garn ſind zu verkaufen.
Zu vermiethen.
1) Dieganzemittlere Etage im Vorderhauſe des Kriegs=
Commiſſaͤrs Becker, nebſt Kuͤche, Speicherkammer und
Kel=
lerraum, mit noch 2 Zimmern in dem daranſtoßenden
Sei=
tenbau, Holzplatz und gemeinſchaftlichem Gebreuch der
Waſchkuͤche, auch noͤthigenfalls mit Stallung fuͤr Pferde,
ſind zu vermiethen, und koͤnnen den 1ten Januar 1812
bezogen werden.
2) In einer der beſten Lagen der neuen Vorſtadt iſt ein
großer gewoͤlbter Keller, in welchen mehr als 12 bis 20
Stuͤck Wein gelegt werden koͤnnen, zu vermiethen.
3) In der neuen Vorſtadt ſind gleicher Erde, mit der
ſchoͤnſten Ausſicht, drei ſchoͤne an einander ſtoßende
Zim=
mer, nebſt Bedientenſtube und Holzplatz zu vermiethen.
4) In Nro. 19. ein Logis von 4 Zimmern, Boden und
Keller, welches ſogleich bezogen werden kann.
6) In Nro. 457. der großen Ochſengaſſe zwei Logis
wovon erſteres in 2 Stuben und 2 Kammern, das
an=
dere in einer Stube, Kammer, Kuͤche, Boden und
Holz=
platz beſtehet.
6) Vor dem Beſſunger Thor iſt ein Logis fuͤr eine ſtille
Haushaltung zu vermiethen, und Anfangs kuͤnftigen Jahrs
zu beziehen.
7) Eine Stube iſt in der Neuſtadt mit Bett und Moͤbel
fuͤr eine ledige Perſon zu vermiethen.
8) Nahe an der Stadtkirche iſt ein Logis, entweder fuͤr 1
oder auch 2 Gymnaſiaſten, oder fuͤr eine ledige Perſon mit
Meubles zu vermiethen.
9) Im Birngarten Nro. 52. iſt ein Pferdeſtall fuͤr 2
Pferde zu vermiethen. Auf Verlangen kann dieſer
Pfer=
deſtall fuͤr 4 Pferde eingerichtet und ein Fourageboden
da=
zu gegeben werden.
10) In Nro. 618. ſind zwei Zimmer im Vorderhauſe
an eine ledige Perſon zu vermiethen und koͤnnen zu Anſang
des kuͤnftigen Jahrs bezogen werden=
Vermiſchte Nachrichten.
1) Publikandum, Großherzogl. Heſſiſchen Ober=Bau=Collegs
die Dachdecker und die Bewohner Herrſchaftlicher
Gebaͤude betr.
Da bie Anzeige geſchehen, daß die Leiendeckermeiſter,
die im jaͤhrlichen Beſtand habende Daͤcher der
Herrſchaft=
lichen Gebaͤude ſehr vernachlaͤßigen, ja einige ſie nie
durch=
aus beſteigen und ausbeſſern, ſondern hoͤchſtens einen
dem Bewohner oder Aufſeher ſichtbaren Schaden auf deſe
ſen Begehren repariren, ſo wird den ſaͤmmtlichen
Dach=
deckern hiermit ernſtlich befohlen, nicht nur die Daͤcher
ihrer Schuldigkeit gemaͤß jaͤhrlich zweimal, naͤmlich im
Fruͤhling und Herbſt zu viſitiren und vollkommen
auszu=
beſſern, ſondern ſich auch zu Anfang dieſer Arbeit bei dem
Bewohner oder Auſſeher zu melden und ſogleich nach
ge=
endigter Arbeit von demſelben ein Atteſtat zu erbitten,
daß die Ausbeſſerung wirklich geſchehen ſeye, auch wie
lange und mit wie vielen Leuten daran gearbeitet
wor=
den; Dieſes Atteſtat ſollen ſie dem betreffenden
Baumei=
ſter zu Ende des Baujahrs mit dem Verdienſizettel
uͤber=
geben, gegentheils er nicht bezahlt und uͤber das der
Dach=
decker noch beſonders beſtraſt werden wird. Davon iſt die
Verbindlichkeit nicht ausgeſchloſſen, die Daͤcher auch außer
jenen Zeiten nach ſtarken Winden und Regen nachzuſehen,
und wo es noͤlhig zu repariren.
Darmſtadt am 29. Okt. 1811.
2) Eine blaue mit Silber geſtickte Knabenkappe iſt vor
einiger Zeit in einer Theater=Loge liegen geblieben. Wer
dieſelbe gefunden, auch im Fall gekauft haben ſollte, dem
verſpricht, der Eigenthuͤmer im erſtern Falle ein
gutes Douceur, im andern jede gehabte Auslagen zu
erſtatten.
3) In dem Monate December nehmen meine Vortraͤge
1.) uͤber reine Mathematik (Arithmetik, Geometrie,
Trigonometrie und Algebra) und
8.) uͤber den ſo wichtigen Theil der Staatswirthſchaft, das
Steuerweſen, nach des Herrn Hofkammerraths
Kroͤnke gruͤndlichem Werke, „die Regulirung der
Gteuern=
ihren Anfang.
Ich erſuche daher diejenigen Herrn, welche in eine dier
ſer Lehrſtunden oder in beide noch als Zuhoͤrer
aufgenom=
men zu werden wuͤnſchen, ſich deshalb laͤngſtens bis zu
Ende dieſes Monats an mich zu wenden. Darmſtadt den 11.
K. Freſenius,
Nov. 1811.
Lehrer der Mathematik und Forſtwiſſenſchaft,
wohnhaft in Nro. 543 auf dem Markte.
4) Unterzeichneter bittet hoͤflichſt alle diejenigen, welche
noch Lotteriegeld an ihn zu bezahlen haben, binnen 8
Ta=
gen es zu berichtigen, widrigenfalls er ſich gezwungen ſieht
andere Masregeln ergreifen zu muͤſſen.
David Windmuͤhl.
5) Auf Weihnachten wird eine brave Magd geſucht.
6) Ein junges Frauenzimmer von 20 Jahren, aus einer
honetten Familie und guter Erziehung, welche
Galanterie=
arbeiten erlernt und ſonſt alle moͤgliche weibliche Arbeit
ver=
ſtehet und mit guten Atteſtaten verſehen iſt, wuͤnſcht ſo bald
als moͤglich, bei einer guten Herrſchaft als Kammerjungfer
angeſtellt zu werden.
7) Unterricht im Stricken ohne Nadeln.
Dem Unterzeichneten iſt bekannt, daß mherere
Da=
men und Herrn zwar geſonnen ſind ſeine Kunſt zu
erler=
nen, bis jetzt aber durch das ungegruͤndete Urtheil
meh=
rerer Individuen uͤber dieſe Arbeit ſich davon haben
ab=
halten laſſen, um dem hieraus etwa entſtehenden
bemerk=
ten Vorurtheile gegen den Nutzen und Werth ſeiner Kunſt
zu begegnen, hat er nunmehr mit acht Perſonen ſeinen
Unterricht begonnen, und iſt erboͤtig, durch die von
ſei=
nen Schuͤlerinnen bis jetzt gelieferten Arbeiten, die
ſchnel=
len Fortſchritte, die ſie in ſechs Stunden gemacht haben,
und die Dauer und Guͤte der Strickerei zu beweiſen.
Da er aber in der Lage iſt, jetzt nur zwei Lectionen zugeben
und den Ueberreſt ſeinerZeit nicht ungenuͤtzt verſtreichen laſſen
kann, ſo erſucht er alle diejenigen, die die einzige
Gele=
genheit benutzen wollen ſeine Kunſt gruͤndlich zu erlernen,
dieſer Zeit die erforderliche Anzahl Schuͤlerinnen nicht
fin=
hier wieder abzureiſen.
Der Unterricht fuͤr jede Stunde koſtet 15 Kreuzer.
L. Nelliſſen,
logirt im Birngarten Nro. 52.
An Zahnpatienten einige Worte.
Wir leben in einem Zeitalter, wo die Mediein und
Chirurgie ſich mit Rieſenſchritten einer hoͤhern
Vollkom=
menheit nahet; da es nun ſehr zu wuͤnſchen waͤre, daß
der Zweig der Zahnchirurgie ſich mit gleichen Fortſchritten
ſeinem Chaos entwickelt haͤtte, ſo kann ich ohnmoͤglich
zwei=
feln, daß es bei einem geehrten Publico nicht der
allge=
meine Wunſch ſeyn moͤchte, daß Maͤnner auftreten, welche
ſich mit Eifer und unermuͤdetem Fleiß ſehr angelegen ſeyn
laſſen, dieſe Branche der Chirurgie durch neue Erfindungen
und Verbeſſerungen auszubilden.
Um nun der leidenden Menſchheit nicht nur allein
durch meine Perſon, ſondern auch durch andere nuͤtzlich
zu werden, unternahm ich, von dem Koͤnigl. Weſtphaͤl.
Col-
legio medico autoriſirt, Vorleſungen uͤber die
Phyſiolo=
gie und Pathologie der Zaͤhne und der Heilmethode deren
Krankheiten zu halten.
Den Verluſt der Zaͤhne auf eine ſichere und vollig
ge=
fahrloſe Art zu erſetzen, erfand ich in einer Art
Spring=
federn, welche von feinem Golde verſertigt werden.
Vermittelſt dieſer ſetze ich nicht nur einzelne Zaͤhne,
ſon=
dern ganze Reihen und Gebiſſe ein, und zwar ſo, daß
die Zaͤhne nicht nur an Geſtalt den natuͤrlichen taͤuſchend
aͤhnlich ſind, ſondern auch bey dem Kauen und Beiſſen
alles leiſten was man von natuͤrlichen erwarten kann. Die
Einſetzung geſchieht ohne die mindeſten Schmerzen, und
weder der natuͤrliche Zahn noch das Zahnfleiſch hat
da=
bei das geringſte zu leiden. Den uͤberzeugendſten
Be=
weis der Wahrheit aller dieſer Angaben kann ich jedem,
der ſolchen zu ſehen begierig iſt, an der Reihe Zaͤhne
zei=
gen, dies ich mir ſelbſt eingeſetzt habe, und beſtaͤndig im
Munde trage.
Dabei iſt noch dieſe vorzuͤglich gute Eigenſchaft der
Methode, daß ein jeder die kuͤnſtliche Zaͤhne in einer
hal=
ben Minute, ohne Huͤlfe einer andern Pevſon, oder eines
Spiegels heraus nehmen, und wieder ſelbſt einſetzen kann.
Rheinwald, Dr.
legirt in des Zimmermeiſter Koͤhlers Hauſe
am Rheinthor.
Daß die Methode, welche Herr Dr. Rheinwald
erfunden, einen großen Vorzug vor den bisherigen beſitzt,
indem er naͤhmlich vermittelſt einer Art Springfedern
ſo=
wohl einzelne als auch ganze Reihen kuͤnſtlicher Zaͤhne
einſetzt, und da dieſe Art von kuͤnſtlichen Zaͤhnen den Nutzen
hat, daß die geſunden Zaͤhne in ihrer Feſtigkeit erhalten
werden, das Zahnfleiſch geſchuͤtzt bleibt, man auch ohne
Huͤlfe einer andern Perſon die kuͤnſtlichen Zaͤhne ohne die
mindeſten Schmerzen ausnehmen und wieder einſetzen kann,
und alſo außer andern Bequemlichkeiten immer fuͤr die
Reinlichkeit dieſer Zaͤhne geſorgt werden kann: ſo verdient
ſich bis zum 20ten dieſes Monats zu melden; ſollte ſich in dieſe Erfindung unſern voͤlligen Beifall und Empfehl ing,
zumal da die Zaͤhne an Geſtalt und Farbe den natuͤrlichen
den, ſo wird er genoͤthigt ſeyn, den 25ten December von taͤuſchend aͤhnlich ſind, und ſolche beim kauen und beiſſen
alles leiſten, was man von naruͤ lichen erwarten kann.
Caſſel, den 10. Anguſt 1809
Praͤſident und Mitglieder des Koͤnigl.
C. 8.)
Collegii medici zu Caſſel.
(Hierzu eine Beilage.)
[ ← ][ ][ → ] z1 Nro.
eilage
Angekommene Fremde vom 9ten bis den 16ten November 1811.
In der Traube: Hr. Cramer, von Clausbruch, ehemals
churköllniſcher Domkapitular, von Kölln; Hr. von Leonhardi,
nebſt Familie, von Frankfurt; Hr. Baron von Bern, aus
Un=
garn; Frauf Ränchen, Hofkammerräthin, von Höchſt; Hr.
Hack, Hr. Klee, Hr. Gerlach und Hr. Pfeiffer, von Frankfurt;
Hr. Schöner, von Höchſt; Hr. Fink, von Offenbach; Hr.
Mül=
ler, von Pforzheim; Hr. Graumann von Carlsruhe, ſämmtlich
Kaufleute; Hr. Graf von Steinberg, aus dem Oeſtreichiſchen:
Hr. Rathen, Schultheis, von Birkenau und Hr. Claus,
Dok=
tor, von Frankfurt.
Im Darmſtädter Hof: Hr. v. Sulzer, königl.
baieri=
ſcher Geſandter am hieſigen Hof, Hr. Frank nebſt Frau und
Tochter, Hofſängerin, von Mannheim; Frau Bach nebſt
Toch=
ter, Schauſpielerin, von Carlsruhe; Hr. Decker, nebſt Frau
und Tochter,Schauſpielerin, von Mannheim; Hr. Wöhner,
Schauſpieler, von Wien; Hr. Zang; Cammermuſikus, von
Mannheim; Hr. Dittmann, Forſtmitaufſeher, von
Seligen=
ſtadt; Hr. Haſenkleber, Hr. Clarus, Hr. Gehrung und Hr.
Stein, von Frankfurt, Kaufleute; Hr. Raſch, Kaufman, von
Mainz; Hr. Schrempf, Kaufmann, von Lyon, Hr. Schmitt,
Bildhauer, von Lyon und Hr. Nebel, Major, in hieſigen Dienſten.
Im Heſſiſchen Haus: Hr. Weiſſenfeller, von Wien,
Hr. Schadler, von Hamburg; Hr. Kaſt, von Stockſtadt; Hr.
Reſch, von Lahr; Hr. Girardet und Hr. Grandjeau, von
Neuf=
hatel; Hr. Schmidt und Hr. Noſe, von Frankfurt; Hr. Jung,
von Elberfeld; Hr. Berg, von Strasburg; Hr. Poſt, von Lahr;
ämmtlich Kauſleute; Hr. v. Dungern, Lieutenant in königl.
baieriſchen Dienſten; Frau v. Grote, nebſt Familie, von
Frank=
furt; Hr. Königer, Rittmeiſter, in königl. weſtphäliſchen
Dien=
ſten; Hr. Baron von Nimptſch, von Gundernhauſen und Hr.
Geyger, Oberkammerrath, von Aſſenheim.
Im fröhlichen Mann: Hr. Ciarei, von Caſſel und Hr.
Kleber, von Fulda, Handelsleute.
Im Löwen: Hr. Stroh, Handelsmann, von Homburg.
Im wilden Mann: Hr. Bröninger, Schultheiß, von
Schneeberg; Hr Itzel, Steinhauermeiſter, von Lengfeld; Hr.
Illig, Papierfabrikant, von Amorbach und Hr. Gartorius,
Guthsbeſitzer von Klotzenburg.
Im Anker: Hr. Aldner, Handelsmann, von Strasburg.
Im Viehhof: Hr. Kramer, von Nürnberg und Hr.
Abra=
ham mit Familie, von Kirchheim, Handelsleute.
Im goldnen Stern: Hr. Wolfmit Frau, Handelsleute,
von Orb.
Im Hirſch: Hr. Rüdiger, Handelsmann, von Rödigheim;
Hr. Fechenack, von Bensheim; Hr. Walker, von Bamberg
und Hr. Kauneck, von Ditzenbach, Handelsleute.
Ab= und durchgereiste Fremde.
Hr. Baron von Boſſet, Envoyé extraordinaire et Ministre
plénipotentiaire de S. A. R. Ie Grand Duc de Bade, prés S. M. Ie
Roi de Westphalie, den 9.; Hr. v. Dungern, Lieutenant, in
königl. baieriſchen Dienſten, den 11.; Hr. von Jasmund,
Kam=
merherr, geht nach Frankfurt, den12.; Hr. Graf von
Stein=
berg, geht nach Heidelberg, den 14.; Hr. Baron von Günther,
aus Weſtphalen, den 16.
Getaufte, Kopulirte und Beerdigte in voriger Woche:
Getaufte:
Den 10. Nov.: dem Burger und Schneihermeiſter, Johann
deinrich Ccharmann, ein Sohn: Johann Friederich.
Eodem: dem Burger und Zimmermeiſter, Friederich Wilhelm
Nahr, ein Sohn: Johann Philipp.
Den 12.: dem Burger und Geilermeiſter, Georg Heinrich
Pe=
er Hein, eine Tochter: Catharine Margarethe.
Den 14.: dem Burger und Sattlermeiſter, Chriſtian
Böffin=
er, eine Tochter: Anne Margarethe.
Den 15.: eine uneheliche Tochter: Marie Eliſabethe.
Den 16: dem Großherzoglichen Chordirektor und Hofſänger;
herrn Johann Chriſtian Markwort, eine Tochter: Marie
Pau=
ine Juſtine Eliſabethe.
Getauft bei der katholiſchen Gemeinde:
Gebohren am 12. Nov. und getauft am 14.: dem
Bur=
er und Handelsmann, Herrn Ludwig Georg Carl Hoffmann
ne Tochter: Maria Catharina.
Kopulirte:
Den 10 Nov.: der Beiſaß, Johannes Bröckel, des
verſtorbe=
nen Soldaten, Conrad Bröckel, nachgelaſſener ehelicher Sohn,
und Caroline, des verſtorbenen Holdaten, Chriſtian Walther,
nachgelaſſene zweite eheliche Tochter.
Den 14: der Burger und Weinwirth, Herr Johann Philipp
Hirſch, des Burgers=Küfer= und Bierbrauermeiſters, Johann
Philipp Hirſch, älteſter ehelicher Sohn; und Jungfer Anne
Eleonore, des verſtorbenen Hoflaquais, wie auch Burgers und
Peruckenmachermeiſters, Johann Peter Stritter, nachgelaſſene
älteſte eheliche Tochter.
Beerdigte:
Den 18. Nov.: Herr Ernſt Ludwig Rahß, 70 Jahre, 7
Mo=
nate und 21 Tage alt.
Den 15., aus dem Zuchthauſe: Ludwig Hill, aus
Rüſſels=
heim, 32 Jahre alt.
C—
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