Darmstädter Tagblatt 1811


10. Juni 1811

[  ][ ]

1.
olizey=Tax
Metzger=Feilſchaften.
Ein Pfund Ochſenfleiſch
Ein
Rindfleiſch
Ein = Kalbfleiſch
Ein

Hammelfleiſch
Ein
Schweinefleiſch
Ein
geraͤuch. Schinkenu. Doͤrrfleiſch
Ein
Speck
Ein Nierenfett.
Ein - Hammelsfett
Ein
unausgelaſſ. Schweineſchmalz
Ein
- ausgelaſſenes Schweineſchmalz
Ein = Ochſenleber
Ein = Gülzen

Ein
Bratwürſte
Ein
gute pure Schweine= Leber =oder
Blutwurſt mit Grieben,
gemiſchte Wurſt, worin Lunge,
Leber oder Blut von anderm
Schlachtvieh iſt
Brod.
Für 2 kr. Brod ſoll wiegen
Fuͤr 4 kr.

Fuͤr 6 kr.
Fuͤr 12 kr.
Fuͤr 1 kr. Kuͤmmel=od. gemiſchtes Brod
Fuͤr 2 kr.
Fur 1 kr. Waſſerweck.
Fuͤr 1 kr. Milchweck:
Fuͤr 1 kr. Milchbrod
Ein 5 pfünd. Laib Brod ſoll gelteng kr.
Bier.
Eine Maas,Lagerbier im Hauſe
Eine Maas Lagerbier außer dem Hauſe

Eine Maas Jungbier im Hauſe
Eine Maas Jungbier außer dem Hauſe

Ein


12

II. Marktpreiß=
Metzger=Feilſchaften.
Ein Kalbsgekroͤſe
10 bis 12 kr.
Eine Kalbslunge
6 bis 8 kr.
Eine Kalbsleber
10 bis 12 kr.
Ein Hammelsgeluͤng
Eine geſalzen od. geraͤucherte Ochſenzunge
Ein Kalbskopf
12 bis 16 kr.
Ein Hammelskopf
Ein Kalbsfuß
Mehl.
Ein Mltr. Rockenmehl
Ein
Weismehl der verſchied. Sorten
Ein
Schwingmehl
Griesmehl
Kernmehl
Bollmehl
Befluͤgel.
Eine Gans
Eine Ente
Ein Truthahn
Ein altes Huhn

Ein Paar junge Hühner oder Hähne
Ein Paar junge Tauben
Fiſche.
Ein Pfund Hecht
Ein Karpfen
Ein - Weisfiſch
Andere Victualien.
Eine Maas Bierhefe

Eine Maas Kuh=oder Geiſemilch
Ein Pfund friſche Butter


Ein Pfund der beſten Handkäſe
Von den übrigen das Stück
Eier 6 Stück
Ein aufgeſetzter Kumpf Kartoffeln

Ein
Ein
Ein.

III. Fruchtpreiſe von nachſtehenden Aemtern pr. Malter.

mte

Datum.
C. Frlkl. ſkr. F. ſkr.

Alzenau
Bensheim
Darmſtadt
Dieburg
Dornberg
Fürth
Gernsheim
Herpenheim
Kel.=bach
Lamreiſheim
Lick. beig
Lindenſels

5 Juny
5 Juny
7 Juny

Herſteſ Waiz. Spelzſ dafer.
410 650 3140

[ ][  ][ ]

Polizei=Publikandum.
Man hat bemerkt, daß freinde ledige Weibsperſonen, welche entweder ſchwanger hier ankamen, oder in hieſigen
Dienſten ſchwanger wurden, ſich in der Abſicht, um auf oͤffentliche Koſten entbunden - und waͤhrend des Wochenbetts
verpflegt zu werden, ſo lange heimlich dahier aufhalten, bis ſie wegen der Naͤhe ihrer Niederkunft nicht mehr wegge=
wieſen
- und eben ſo wenig zu Stellung hinreichender Sicherheit angehalten werden koͤnnen.
Deswegen, und weil man in anderer Beziehung Urſache hat, diejenige Maͤdchen zu kennen, welche ſich in dem
Zuſtand einer unehelichen Schwangerſchaft befinden, werden folgende Verfuͤgungen bekannt gemacht:
1.) Jede Dienſtherrſchaft iſt ſchuldig, die uneheliche Schwangerſchaft ihrer Magd oder anderer weiblichen Dienſt=
boten
ſobald auf dem Polizei=Bureau ſchriftlich oder muͤndlich anzuzeigen, als ſie Kenntniß davon erhaͤlt.
2.) Die naͤmliche Verbindlichkeit liegt denjenigen ebenfalls ob, welche andere ledige Weibsperſonen, ſie moͤgen
fremd ſeyn oder nicht, aufgenommen haben, und ſich in dem eben bemerkten Zuſtand befinden.
3.) Wird dieſe Anzeige gar nicht oder zu ſpaͤt gemacht; ſo tritt blos deswegen eine Strafe von 2- 3 Rthlr. ein.
Auſſerdem hat aber der Schuldige alsdann, wenn die fremde Weibsperſon unvermoͤgend iſt, die durch ihre Nie=
derkunft
, ſo wie, wenn ſie ſtirbt oder ihr Kind verlaͤßt, die wegen deſſen Verpfleg= und Unterhaltung entſtehende
Koſten noch beſonders zu tragen. Darmſtadt den 7ten Juny 1844.
Großherzoglich Heſſiſche Polizei=Deputation.

Edietalcitation.
1) Jene Schuldner des hieſigen Pfandhauſes, deren
Pfaͤnder bis einſchließlich den 31ten Maͤrz dieſes Jahres
verfallen ſind, werden aufgefordert, binnen hier und drei
Wochen, das iſt: bis zum 21ten Juny dieſes Jahres ent=
weder
zu prolongiren oder einzuloͤſen. In beides Entſte=
hen
haben ſie ſich zu gewaͤrtigen, daß die verfallenen Pfaͤn=
der
nach der Pfandhaus=Verordnung Titel VIII. §. 60.
den 27ten beſagten Monats Vor= und Nachmittags um
die gewoͤhnlichen Stunden verſteigt werden ſollen; wobei
auch zugleich weiters bekannt gemacht wird, daß in den
letzten ſechs Tagen vor der Verſteigerung und waͤhrend
derſelben weder eine Prolongation noch Einloͤſung der ver=
fallenen
Pfaͤnder vorgenommen werden wird.
Darmſtadt den 29ten May 1811.
Großherzoglich Heſſiſche Pfandhaus= Ver=
waltung
daſelbſt.
2) Der gegenwaͤrtige Beſitzer des verlornen Pfandſchei=
nes
1424 wird aufgefordert binnen hier und 30 Tagenſeine
Anſpruͤche hierauf vor unterzeichneter Stelle um ſo gewiſſer
geltend. zu machen, als nach Verlauf dieſes Termins das
unter obiger Rummer verſetzte Unterpfand dem rechtmaͤßi=
gen
Eigenthuͤmer unter Beobachtung der Pfandhaus= In=
ſtructions
=Artikeln uͤberliefert werden wird.
Darmſtadt den 21ten May 1811.
Großherzogl. Heſſ Pfandhaus=Verwaltung daſ.
5) Alle diejenige, welche aus irgend einem Rechtsgrund An=
ſprüche
an den Nachlaß der kürzlich dahier verſtorbenen Wittwe
des geweſenen Herrſchaftlichen Mönchwagenknechts Wagner
machen zu können glauben, haben ſoſche binnen vier Wochen
a duto bei dem unterzeichneten Commiſſär Großherzogl.Marſtall=
Juſtizdeputation anzuzeigen und richtig zu ſiellen, nach Ablauf
dieſes Termins aber ſich zu gewärtigen, daß ſie von der Erb=
maſſe
ausgeſchloſſen und dieſelbe nach Maakgabe respective des
am 22ten dieſes publicirten Teſtaments und des zwiſchen beiden
Wagneriſchen Eheleuten unſerm 15ten December 1790 errichte=
ten
Erbvertrags an dis beiderſeitigen Teſtſamentserben vertheilt
werden wird. Darmſtadt den 31ten May 181.
L. Stamm, Oberforſtſekretär.

Verſteigerungen.
1) Den 14ten dieſes Monats, Vormittags 9 Uhr ſollen
in dem Obriſt von Graͤſiſchen Garten vor dem Sporerthor
zwei braune Wagenpferde, ein Reitpferd von derſelben
Farbe, zwei vierſitzige in Federn haͤngende Chaiſen, eine
Caleſche, ein Korbwagen, drei Schlitten, zwei Leiterwaͤ=
gen
, zwei Pfluͤge, eine Egge, eine Windmuͤhle, ein Fut=
terkaſten
, ſodann verſchiedenes Kettenwerk, Chaiſen= und
Ackergeſchirr an den Meiſtbietenden, gegen gleichbaldige
baare Bezahlung, oͤffentlich verſteigt werden.
Darmſtadt den 7ten Juny 1811.
Vermoͤge Auftrags.
Reh, Großherzoglicher Canzlei=Rath.
2) Dienſtag den 11ten Juny, Nachmittags 2 Uhr
werden im Darmſtaͤdter Hof 2 Zugpferde mittlerer Große,
6 und 8jährig, gegen baare Zahlung an den Meiſtbieten=
den
verſteigt.
3) Kuͤnftigen Dienſtag den 11ten dieſes: Nachmittags
um 1 Uhr ſoll das Gras auf der Herrſchaftlichen Neuwie=
ſe
dahier Morgenweiſe - ſogann folgenden Mittwoch den
12ten, Nachmittags 1 Uhr auf den Herrſchaftlichen Stuͤckern
der Nieder=Schmal= und Breitwieſe oͤffentlich verſteigert
werden. Davmſtadt den 5ten Juny 1811.
Großherzogl. Heſſiſches Rentamt=
4) Die zum Nachlaß des dahier verſtorbenen Schutz= und
Handelsjuden Bonum Callmann gehörige Waaren, beſtehend
in Tücher, Bieber, Cattun, Muſſelin; Nanquin und ſonſtt=
gen
Ellenmaaren, ſollen, um die Erben aus einander zu ſeben,
Montag den 17ten Juny und die folgende Täge in der Behau=
ſung
der Callmänniſchen Wittwe gegen baare Zahlung verſteigt
werden. Darmſtadt den 28ten May 18.1.
Großherzogi. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
5) Mittwochs den 12ten nächſten Monats Juny, Nachmittags
2 Uhr ſoll in dem Chauſſeehauſe zu Beſſungen, das dem Laza=
rethverwalter
Ruſchkau zu Bickenbach gehörige, gegen der Ka=
valleriekaſerne
uber zu Beſſungen gelegene, zu einer Wirth=
ſchaft
eingerichtere, aus zwei abgeſonderten Wohnungen von 2
Stuben, 2 Kammern, 2 Küchen, 2 Speicher und 2 Keller be=
ſtehende
einſtöckige Wohnhaus, Stallung und Garten laut
Flurbuch pag. 101. Nro. 3. Ruthen 371ſ5 Hofraithe in der er=
1ten Gewann auf dem Schaafberg, bef. Frau Ocerförſter Lud=

[ ][  ][ ]

wigs Wittwe und Johannes Nohl, giebt 1 Alk. 1 pfenn. Beed
und 1 Rauchhuhn, unter den bekannt gemacht werdenden Be=
dingungen
an den Meiſtbietenden oͤffentlich verſteigt, und wenn
ein annehmliches Gebot geſchiehet, ſogleich unwiederruflich zu=
geſchlagen
werden. Darmſtadt den 31ten May 1811.
Vermoge Auftrags.
Lange, Garniſons=Auditeur.
6) Den 11ten Juny, Vormittags von 9 bis 12 und
Nachmittags von 2 bis 5 Uhr wird in dem neuen Armen=
hauſe
mit der erſten Vergantung angefangen, die Fort=
ſetzung
derſelben jedesmal durch die Schelle bekanntgemacht,
und das gedruckte Verzeichniß der zu verſteigernden Effek=
ten
einige Tage vorher ausgegeben werden.
Darmſtadt den 31ten May 1811.
Großherzogl. Heſſ. Vergantungs=Anſtalt daſelbſt.
7) Das zur Verlaſſenſchaft des Burgers und Baͤckermei=
ſters
Daniel Rechel dahier gehoͤrige Wohn= und Backhaus
in der langen Gaſſe Nro. 199., bef. Handelsmann Caſtri=
tius
ſoll Montag den 24ten dieſes Nachmittag um 5 Uhr
auf dem hieſigen Rathhauſe anderweit verſteigt und dem
Meiſtbietenden unwiederruflich zugeſchlagen werden.
Darmſtadt den 7ten Juny 1811.
Großherzogl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
8) Das dem Burger und Schuhmacher Weidmann da=
hiergehoͤrige
in der Bachgaſſe, neben Valentin Beitzen
Erben gelegene Wohnhaus No. 369. ſoll Montag den 24.
dieſes, Vormittag 11 Uhr auf dem hieſigen Rathhauſe
unter denen in dem Termin bekannt zu machenden Bedin=
gungen
anderweit verſteigt werden.
Darmſtadt den 7ten Juny 1811.
Großherzogl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
9) Montags den 17ten Juny, Nachmittags um 5 Uhr
ſoll das diesjaͤhrige Gras auf den zum Carlshof gehoͤrigen
Niederwieſen oͤffentlich verſteigt werden. Kaufluſtige wer=
den
eingeladen, ſich zur beſtimmten Zeit bei den gedach=
ten
Niederwieſen einzufinden.
Feilgebotene Sachen.
1) Bei dem Schreinermeiſter Bernhard in der Stadt
Linz ſtehen 2 Schreibſekretaͤre ein nußbaumener und ein
kirſchbaumener, nach der neueſtenArt gearbeitet, zu verkaufen.
2) Unterzeichneter hat die Ehre einem verehrungswuͤr=
digen
Publikum bekannt zu machen, daß bei ihm alle Sor=
ten
Saiten=Inſtrumente, ſowohl alte als neue Violinen,
Alt=Violen, Violoncellen, Contre=Baͤſſe, Guitarren Boͤ=
gen
und Saiten aller Art zu haben ſind und ſchmeichelt ſich,
daß er ſowohl mit dieſen als auch mit denjenigen Inſtru=
menten
, die man ihm zu repariren anvertraut, ſich durch
gute Arbeit und billige Behandlung die Zufriedenheit al=
ler
Muſikfreunde erwerben wird.
Nicolaus Diehl, Großherzogl. Hof= Inſtru=
mentenmacher
, in der Holzſtraße Nro. 407.
wohnhaft.
3) Von dem neumodiſchen blau und weißgeſtreiften Ho=
ſenzeuge
iſt bei mir, gegen baare Zahlung, der Staab zu
Wallenſtein.
1 fl. 40 kr. zu haben.
4) In der alten Vorſtadt Nro. 76. iſt langes Korn=
und Haſerſtroh zu verkaufen.

Zu vermiethen.
1) Zunaͤchſt dem Beſſunger Thor iſt ein Zimmer nebſt
2 Kablnetten, Kuͤche, Bodenkammer und einem Keller
zu vermiethen und nach 6 Wochen zu beziehen.
2) In Nro. 393. am kleinen Thuͤrchen ein Logis, be=
ſtehend
in Stube, Stubenkammer, Küche, einer Kam=
mer
auf dem Boden und Keller.
3) In Nro. 579. der Neuſtadt im erſten Stock zwei
Zimmer wovon das eine die Ausſicht auf die Straße hat,
nebſt Bedientenſtube und Stallung fuͤr zwei Pferde; in vier
Wochen zu beziehen. In der Hofbuchhandlung von Heyer
und Leske erfaͤhrt man die Bedingungen.
4) Nro. 592. in der neuen Vorſtadt iſt ein Zimmer
und Kabinet in der unteren Etage, mit der Ausſicht auf
die Straße und mit Moͤbel zu vermiethen, und kann zu
Anfang kuͤnftigen Monats bezogen werden. Auch kann
auf Verlangen Platz fuͤr ein Pferd dazu gegeben werden.
5) In der Neuſtgdr Nro. 686. ein Logis mit Moͤbel
fuͤr eine ledige Perſon.
6) Eine Stube mit Moͤbel fuͤr einen oder zwei Paͤda=
gogſchuͤler
oder andere ledige Perſonen.
7) In Nro. 483. der großen Ochſengaſſe iſt eine Stube
mit Moͤbel zu vermiethen, welche ſogleich bezogen werden
kann.
8) Am Ballonplatze in Nro. 67. iſt die mittlere Etage
zu vermiethen, welche in 4 heizbaren Zimmern, 2 Kam=
mern
, einem großen Boden, Keller, Holzplatz und Mit=
gebrauch
der Waſchkuͤche beſtehet, und bis Ende Auguſt
bezogen werden kann.
9) In Nro. 493. der großen Ochſengaſſe ein Logis im
Hinterbau, welches in 2 heizbaren Zimmern, Kammer,
Kuͤche, Kammer auf dem Boden, Keller und in dem Mit=
gebrauch
der Waſchkuͤche beſtehet, und im Auguſi bezogen
werden kann.
10) In der Hauptſtraße der Neuſtadt Nro. 717. im er=
ſten
Stock zwei Zimmer mit der Ausſicht auf die Straße,
nebſt Bedientenſtube und Stallung zu 3 Pferden, welche
bis den erſten Juny bezogen werden koͤnnen.
11) Nahe am Markt ein Logis gleicher Erde mit der
Ausſicht auf die Straße, wo moͤglich fuͤr eine ſolide ſtille
Haushaltung, welches zu Ende July oder Anfangs Au=
guſt
bezogen werden kann.
12) In No. 19. der Schloßgaſſe zwei Zimmer mit Moͤ=
bel
, welche ſogleich bezogen werden koͤnnen.
13) In meinem Hauſe naͤchſt dem Rheinthor iſt die gan=
ze
mittlere Etage nebſt Stallung fuͤr 4 Pferde, 2 Remi=
ſen
, 2 Boͤden, Keller, Holzplatz und der Mitgebrauch
der Waſchkuͤche, zu vermiethen; auch kann das Logis ohne
Stallung und Remiſe abgegeben und im July bezogen
werden.
Koͤhler, Zimmermeiſter.
14) Auf dem Markt in Nro. 545. ein Logis 2 Stiegen
hoch, mit oder ohne Moͤbel fuͤr ledige Perſonen.
Vermiſchte Nachrichten.
1) In eine hieſige Handlung wird ein wohlerzogener
junger Menſch, gegen billige Bedingungen, in die Lehrg
geſucht.

[ ][  ]

2) Einem verehrungswuͤrdigen Publikum dient hierbei
zur Nachricht, daß nach Vollendung der bekannt gemach=
ten
Waarenverſteigerung unſer Handel ſeinen gewoͤhnlichen
Fortgang hat.
B. Callmanns Wittwe et Sohn.
3) Mehrere 1000 fl. liegen gegen doppelte gerichtliche
hypothekariſche Sicherheit zu 5 Prozent Zinſen zum Aus=
leihen
bereit.
4) 450 fl. liegen gegen eine gerichtliche Verſicherung
von doppeltem Werthe zum Ausleihen bereit.

5) Ein dahier wohnhafter lediger Menſch von 24 Jahs
ren, welcher im Leſen und Schreiben wohl erfahren iſ=
und Zeugniſſe ſeiner Treue und guten Auffuͤhrung beibrin=
gen
kann, ſucht gegen eine billige Belohnung noch einen,
oder etliche Herrn zu bedienen. Das Naͤhere iſt bei Aus=
geber
dieſes zu erfragen.
6) 5 bis 6000, 1200, 400, 300 und 100 fl. liegen
gegen doppelte gerichtliche Sicherheit zu 5 Prozent zum
Ausleihen bereit. In der Schloßgaſſe No. 18. erfaͤhrt man
das Naͤhere.

Angekommene Fremde vom 1ten bis den 8ten Juny 1811.

Im Trauben: Hr. von Ammerongen, Rittmeiſter in hie=
ſigen
Dienſten; Hr. von Moranville, Geſandter, am königl.
weſiphäliſchen Hof; Hr. Baron von Hügel, kaiſerl. königl öſt=
reichiſcher
Geſandter, am hieſigen Hof; Hr. Hoffmann, Doktor,
mit Geſellſchaft von Frankfurr; Hr. Borgnis und Bolongaro,
Kauſteute, von Mannheim; Hr. Rühl, Doktor, von Carls=
ruhe
; Fräulein von Staff, von Eiſenach; Hr. Borneß, Kauf=
mann
, von Bremen; Hr. von Bradis, Cadet, von Werl; Hr.
Vollhardt, Kaufman;, von Frankfurt; Hr. Kaufmann, von
Stuttgardt; Hr. Morgell, Kaufmann, von Frankfurt; Hr.
Lappe, Gaſtwirth, von Carlsruhe.
Im Darmſtädter Hof: Hr. Schönberger, Landſchafts=
mahler
, nebſt Frau, von Wien; Hr. Reuling, Silhoueteur,
von Gieſen; Hr. Lotz, Forſtmeiſter, von Homburg; Hr. Ba=
ſtian
, Rath, von Nierſtein; Hr. Hörner, Kammerrath, von
Eberbach; Hr. Semiller, Amtschirurgus, von Eberbach; Hr.
Fellner, Kaufmann, von Frankfurt.
Im Heſſiſchen Haus: Hr. von Ammerongen, Kam=
merherr
, in hieſigen Dienſten; Hr. von Wambold, von Heidel=
berg
; Hr. de Laville, Adjut. Kommandant, von Strasburg;
Hr. Theobold, Rath, von Schaumburg; Hr. von Wildungen,
Conservateur des Eiux et Foréts, von Marburg; Hr. Bredt

und Hr. Blanck, Kaufleute von Elberfeld; Frau Bonim, von
Hanau; Hr. Volckhauſer, Kandidat der Rechte, von Detmold.
Im Schwan: Hr. von Oberkirch, von Strasburg; Hr.
Bopp, Handelsmann, nebſt Frau, aus Bayern; Hr. Schwei=
zer
, nebſt Schweier, von Kloppenheim.
Im fröhlichen Mann: Hr. Dillmann, Burger, von
Blintrop; Hr Werle, Gaſthalter, von Michelſtadt; Hr. Urs
laub, Weinhändler, von Frankfurt.
Im goldenen Stern: Hr. Wolf und Frau, von Orb;
Hr. Liber, königl. baieriſcher Hofſänger, von München.
Im Hirſch: Hr. Rapre, Rechtsgelehrter, von Höxter; Hr.
Hartmann, Bildhauer, von Mannheim; Hr. Leſch, aus Tyo
rol und Hr. Langer, von Frankfurt, Handelsleute.
Ab= und durchgereiste Fremde.
Hr. von Cäſar, königl. preußiſcher Geheimerrath, von Hei=
delberg
kommend, den 1ten; Hr. Graf von Hohenberg, nebſt
Suite, von Stuttgardt kommend, den 3ten; Hr. Baron von
Geckendorf, Großherzogl badiſcher Geſandter, den 4ten; Hr.
Baron von Hügel, H k. öſtreichiſcher Geſandter, eod.; Hr. von
Haacke, Großherzogl. wirklicher Geheimerrath, von Frank=
furt
, den 6ten.

getaufte, Kopulirte und Beerdigte in voriger Woche:

Getaufte:
Den 2ten Juny, dem Großherzoglichen Hofkapellmuſikus,
Herrn Georg Thurn, ein Gohn: Heinrich Wilhelm.
Den 3ten, dem Burger und Schuhmachermeiſter, Johann
Georg Geider, ein Sohn: Georg Leonhard.
Eodem, dem Burger und Ackermann, Philipp Wilhelm Bie=
rach
, eine Tochter: Catharine Eliſabeth.
Eodem, dem Reutknecht in Dienſten Seiner Hoheit des Prin=
zen
Emil, Johannes Seebold, eine Tochter: Marie Catharine.
Eodem, dem Burger und Meſſerſchmidmeiſter, Johann Jakob
Wacker, ein Sohn: Johann Georg.
Den 4ten, dem Rathsverwandten, Herrn Johann Balthaſar
Leydhecker, ein Sohn: Konrad Emil.
Den 5ten, dem Burger und Metzgermeiſter, Johann Philipp
Schmidt, ein Sohn: Johann Philipp.
Den 6ten, dem Burger und Buchdrucker, Johann Philipp
Ludwig Butz, eine Tochter: Anne Marie.
Den 7ten, dem Großherzoglichen Hofkapellmuſikus, Herrn
Johann Elias Niebergall, eine Tochter: Antonette Margare=
the
Sophie Caroline
Eodem, dem Beiſaſſen zu Seeheim, Bernhard Dingeldey,
eine Tochter: Catharine Eliſaberh
Eodem: eine uneheliche Tochter: Marie Catharine.
Kopulirte:
Den 3ten, der Großhetzogliche Steuerrectiſikator, Herr Lud=
wig
Friederich Walz, des zu Sturtgardt verſtorbenen Stadt=

und Feldapothekers, Herrn Johann Gottfried Walz, hinterlaſ=
ſener
jüngſter ehelicher Sohn; und Margarethe Eliſabeth, des
Strumpffabrikanten, Johann Georg Hippe, zu Uſingen, im
Herzoglich Naſſauiſchen, zweite eheliche Tochter.
Eodem, Meiſter Johann Peter Haumbach, Burger und Schnei=
der
, des dahier verſtorbenen Invaliden, Heinrich Haumbach,
hinterlaſſener einziger ehelicher Sohn; und Anne Eliſabeth, des
zu Malchen verſtorbenen Beiſaſſen, Georg Wendel Bergſträßer,
hinterlaſſene älteſte eheliche Tochter.
Beerdigte:
Den 4ten, aus der Armenkaſſe: der Burger und Zimmermann,
Johann Daniel Schröder, 36 Jahre, 3 Monate und 5 Tage alt.
Eodem, dem Burger und Meſſerſchmidtmeiſter, Johann Ja=
kob
Wacker, ein Sohn, Johann Georg, anderthalb Stunden
alt.
Den 5ten, Dorothe, des verſtorbenen Burgers und Acker=
manns
Philipp Göbel, hinterbliebene Wittwe, 66 Jahre alt.
Eodem, Johann Chriſtoph, dee Rathsverwandten und Hoſpi=
talmeiſters
, Herrn Johann Michael Hofnann, einziger ehelicher
Sohn, 26 Jahre 1 Monat und 20 Tage alt.
Den 6ten, die Hoſpitalitin, Eliſabeth Dorothee, des verſtor=
benen
Burgers und Fahrmanns, Johann Heinrich Gottfried
Bettinger
hinterbliebene Wittwe, 76 Jahre, 5 Monate und
15 Tage alt.
Den 8ten, eine uneheliche Tochter, Catharine Juliane, 1 Mo=
nat
und 26 Tage alt.
Eod., die Hoſpitalitin, Friederike Schiffin, 50 Jahre alt.